MFG - Das Magazin / Ausgabe 61

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MFG KRITIKEN

ZUM HÖREN

Manshee, mikeSnare, Thomas Fröhlich, Dr. Schramek, Rob.STP, Dr. Ray B. (von links nach rechts)

Mit ihrem Debütalbum „Dumb Blood“ haben die britischen Grunge-Pop-Punks Vant einen echten Überraschungserfolg gelandet. Zwischen lässig schepperndem Garage Rock, feinfühligen Indierock-Momenten, dem Schmutz des Grunge und energetischen Punk‘n‘Roll-Spitzen spielen sich Vant durch eine pulsierende Hit-Sammlung, die eher nach dem stürmischen Höhepunkt einer länger gewachsenen Karriere als dem Debüt einer jungen Nachwuchshoffnung klingt.

Prisoner RYan adams

80 Songs hat Ryan Adams angeblich für sein neues Oeuvre zur Auswahl gehabt, 12 Tracks hat er dann auf „Prisoner“ gebannt. Der Titel ist dabei wörtlich zu nehmen – Adams outet sich als Gefangener der Liebe, genau darum dreht es sich auf dem neuen Longplayer. In Adams Fall v. a. eher jene der ramponierten, desillusionierten Sorte – der gute Mann wurde 2015 geschieden, das Album war auch Selbstherapie. Musikalisch gemahnt das Album stark an Bruce Springsteen. Kein Nachteil!

ZUM SCHAUEN

Manshee, C. Schuhmacher

A THOUSAND SKIES Clap!Clap!

Wow. Auf beinahe jeden Release des Black Acre-Label aus Bristol sei ein Auge geworfen: So auch auf Cristiano Crisci‘s zweites Album „A Thousand Skies“. Im Fokus des italienische Produzenten steht das dichte Verweben von afrikanischem Samplematerial mit zeitgemäß-urbanen Klang- und Rhythmusstrukturen. Treibend perkussiv und souverän abgemischt brettert einem da eine Ideen-Stampede entgegen, die einen mitreißt – ehe man‘s sich versieht.

ANSA x BODY&SOUL Hundat Prozent

Egal ob Battle oder Feierei, ob mit der Vamummtn Crew oder auf Solopfaden – beim Ansa bleibt bestimmt kein Auge trocken! Ähnlich präsentieren sich die Sounds der St. Pöltner Breakbeat- Zampanos Body & Soul, die seit geraumer Zeit heimische wie internationale Tanzböden aufmischen. Mit vereinter Schlagkraft will man den Homeboys das Raven und den Drum&Bass Heads das Bouncen lehren. Das ist die erste Single – more to come.

ZUM SPIELEN Christoph Schipp

Reflection Brian Eno

Der Altmeister des Ambient beehrt die Welt wieder mit einer begnadet entschleunigten Musiktapete. Nichts, was man nicht schon in den 1970-ern/1980ern von ihm vernommen hat – und dennoch ist’s mehr als nur Electronica-Nostalgie: Zeitlos schöne Klangschleifen mit null Prozent Kitschanteil setzen sich im Kopf des Zuhörers fest. Kann man 24 Stunden durchgehend hören & irgendwie klingt’s immer anders. Für die beatfreie Fastenzeit …!

Mother‘S Cake

No Rhyme No Reason ... Auf ihrem dritten Studioalbum liefern Mother‘s Cake, wenig überraschend, wieder das, was man nach den beiden Erstlingswerken erwarten durfte: eine gute Mischung aus Prog und Psychedelic Rock, aber auch Funk und Soul. Damit ziehen einen die drei Tiroler von Anfang an in Ihren Bann, von dem man nicht mehr losgelassen wird, so dass man nach dem letzten Song des Albums gleich wieder von vorne starten muss.

ZUM LESEN

J. Reichl, W. Hintermeier

T2 – Trainspotting

Horizon – Zero Dawn

Aufregend war es immer

1996 landete Danny Boyle mit seiner Low-Budget-Produktion “Trainspotting” einen Überraschungshit. 21 Jahren später kehrt Renton aus Amsterdam zu seinen früheren Freunden nach Edinburgh zurück, die er damals um ihren Anteil an 16 000 Pfund Drogengeld geprellt hat. Rentons bester Freund Sick Boy, ein erfolgloser Kleingauner verzeiht, der cholerische Gewalttäter Begbie aber kennt keine Gnade ...

Den Entwicklern von Guerilla Games ist es gelungen, ein wahres Meisterwerk zu schaffen, bei dem so gut wie alle Spielelemente vollkommen gerechtfertigt sind. Jeder Aspekt der Heldin Aloy und ihrer postapokalyptischen Welt ist liebevoll gestaltet und gut durchdacht. Die Story ist spannend, die Nebenmissionen überraschend und die motivierenden Kämpfe gegen die vielseitigen und toll designten Maschinen haben taktische Tiefe.

Er ist eine moralische Instanz und Österreichs geachtetster Journalist. Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde Portisch „Spannend war es immer“ neu aufgelegt. Staunend lauscht man, wenn Portisch über die Unabhängigkeit des Journalismus ausführt, sich mit Populismus bis hin zu Trump auseinandersetzt und erklärt, warum man die Entscheidung über den Brexit nicht dem für Populisten anfälligen Volk hätte überlassen dürfen.

Danny Boyle

Ghost in the Shell

GUERILLA GAMES

Hugo Portisch

Gareth Edwards

MICROSOFT STUDIOS

HALO WARS 2

Düsterbusch City Lights

In einer naher Zukunft sind alle Menschen zu Cyborgs geworden, nur noch ein Teil ihres Hirns, ihre Persönlichkeit, ist menschlich geblieben. Diese „Ghost“ genannten Zellen sind das wichtigste Element in der künstlichen Hülle, der „Shell“. Scarlett Johansson als einzigartiger Hybrid aus Mensch und Cyborg macht sich auf die Suche nach dem Puppet Master, einem Hacker, der die Stadt in Atem hält.

Ausgerechnet der Abstecher ins Echtzeit-Strategie-Genre bringt neues Leben in die Welt von Halo. Die Kampagne bietet abwechslungsreiche Missionen und eine gut erzählte Handlung, die prächtige Unterhaltung bietet. In Sachen Multiplayer zieht Halo Wars 2 ebenfalls alle Register. Mit „Blitz“ bietet „Halo Wars 2“ eine tolle Möglichkeit, temporeiche Partien zu absolvieren, die Einsteiger und Fortgeschrittene motivieren können.

Der Autor, in einem kleinen Dorf in der DDR geboren, erzählt sein eigenes Leben: Im sozialistischen Sinn erzogen, will er nicht wie viele andere über die Grenze fliehen, sondern träumt davon, sein Dorf zu einem angesagten Treffpunkt für New-Wave- Musik zu machen. Er trotzt allen Widerständen des Regimes, holt Bands aus dem Westen, lässt diese illegal auftreten und kämpft so nebenbei noch mit Widrigkeiten des DDR-Alltages.

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Alexander Kühne

Fotos: zVg

Vant

Dumb Blood


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