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Jazzbühne Lech
JAZZ ALS MUSIKALISCHES UNIVERSUM
Kulturveranstalter Philip Waldhart wartete auch bei der diesjährigen Jazzbühne Lech mit zahlreichen Höhepunkten auf.
LECH: „Im Jazz gibt es nicht eine standardisierte Ästhetik, also eine festgelegte Schönheit, wichtiger ist vielmehr der Ausdruck des jeweiligen Musikers“, betonte Philip Waldhart, Veranstalter der Jazzbühne Lech, bei seiner Begrüßungsansprache anlässlich des Eröffnungskonzerts am 10. August. Dies bedeute im Umkehrschluss jedoch nicht, dass Jazz unästhetisch sei: „Jazz ist authentisch und gerade deshalb schön.“ Für den engagierten Kulturveranstalter liegt in der Improvisation das Besondere am Jazz: „Jazz ist für mich ein musikalisches Universum. Ein Jazzmusiker hat sich nicht einem allgemeinen Klangbild anzupassen, vielmehr hat er seinen eigenen Sound.“ Der amerikanische Musiker und Komponist David Murray habe diesen spezifischen Sound „signature sound“ genannt. Die Jazzbühne Lech entstand vor acht Jahren durch Philip Waldhart aus purer Leidenschaft für die Musik. Es ist ein Familienprojekt, in dem die Eltern Anna und Philip sowie die Kinder Lina und Laurenz eingebunden sind. Im Mittelpunkt steht Jazz in allen Varianten, aber auch zeitgenössische Musik. „Qualität und Authentizität sind für uns bei der Selektion der Bands ausschlaggebend“, führt Philip Waldhart weiter aus. Die Konzerte fanden auch heuer wieder im Sportpark Lech statt. Mit maximal 200 Besuchern behalten die Veranstaltungen einen ganz besonderen, nahezu familiären Charakter. Die Jazzbühne Lech ist nach wie vor ein gemeinnütziger Verein, der ausschließlich durch Sponsorengelder und ohne öffentliche Unterstützung finanziert wird. „Das bedeutet für uns viel Engagement und Einsatz, garantiert uns aber auch die nötige Freiheit“, so Philip Waldhart.
Josselin Hazard, James Cammak, Shahin Novrasli und dessen beide Söhne mit Philip Waldhart.
EIN DEBÜT ALS ÜBERRASCHUNG Als Auftakt war am Eröffnungsabend das Shahin Novrasli Trio zu sehen. Dieses Trio besteht neben dem aus

Foto: Michael Moosbrugger Aserbaidschan stammenden Pianisten Shahin Novrasli aus James Cammack aus den USA am Bass und Josselin Hazard aus Frankreich an den Drums. Bereits mit fünf Jahren begann Shahin eine klassische Pianisten-Ausbildung, mit elf Jahren debütierte er bereits in der Philharmonie von Baku. Mittlerweile war er auf einigen der berühmtesten Bühnen der Welt zu sehen wie etwa in der Royal Festival Hall in London, beim Montreux Jazz Festival oder beim Black Sea Jazz Festival. Beim Konzert auf der Jazzbühne Lech stand die Verbindung von klassischer Musik mit Mugham, einer traditionellen Form der aserbaidschanischen Volksmusik im Mittelpunkt. So waren exotische Melodien, präzise Harmonien, kapriziöse fernöstliche Rhythmen und schneller amerikanischer Jazz voller Kraft und Energie zu hören. Eine Überraschung gab es mit dem Auftritt von Mirsamad Novrasli, dem Sohn des Pianisten. Sein Debüt als Musiker war das Stück „CJam Blues“. An den Folgetagen waren mit dem Lyder Øvreås Røed Quintett, Eivind Aarset Quartett und Vijay Iyer weitere beeeindruckende Jazzgrößen zu hören.

Heidi Kleissl und Elisabeth Nigsch. Lina, Philip und Anna Waldhart.

EIN ELDORADO FÜR JAZZLIEBHABER
Die Jazzbühne Lech wusste das Publikum zu begeistern.
LECH: Einmal mehr entpuppte sich Lech als Hochburg des Jazz. Denn bereits zum achten Mal fand die renommierte Konzertreihe „Jazzbühne Lech“ im Sportpark Lech statt. Unter der umsichtigen Organisation des Veranstalters Philip Waldhart waren auch heuer wieder internationale Größen des Jazz und der Zeitgenössischen Musik zu sehen sein. So wurde am Eröffnungsabend am vergangenen Mittwoch mit dem Shahin Novralis Trio ein fulminanter Auftakt geboten. „Die Musiker sind technisch äußerst versiert, das Konzert ist einfach super“, zeigte sich Besucher Wolfram Rosenberger, Musikschuldirektor in Innsbruck, begeistert. Unter den zahlreichen Jazzliebhabern befanden sich unter anderem Pater Adrian, der Landtagsabgeordnete Christoph Thoma, Klaudia Fischer (Gemeinsamer Lebensraum Lech) mit ihrem Gatten Bernd Fischer, Modedesignerin Sonja Zimmermann, Hotelier Gerold Schneider, Brigitte und Pierre Buisson aus La Rochelle, Eva Kollenz-Roetzel und ihr Gatte Biologe Reinhard Roetzel, Angelika und Walter Rigger aus Dornbirn sowie Heidi Sutterlüty-Kathan und Beatrix Rettenbacher (beide „Weiberwirtschaft“, Innsbruck).

Pater Adrian und Landtagsabgeordneter Christoph Thoma. Christl Schuster und Wolfram Rosenberger (Musikschuldirektor in Innsbruck). Walter und Angelika Rigger aus Dornbirn.



Beatrix Rettenbacher und Heidi SutterlütyKathan.