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Mirjam Wolf – „Resa Wants“
MIT VIELEN KRÄUTERN UND LIEBE ZUM DETAIL
Mirjam Wolf hat mit „Resa Wants“ eine spezielle Pflegeproduktserie entwickelt, die ihrem Anspruch auf Regionalität und Design entspricht.
LECH: Betritt man die Pension Alpenfluh in Lech, fällt dem Besucher sogleich der intensive, jedoch auch sehr harmonische Geruch in den Räumen auf. Kein Wunder, denn die Pensionsinhaberin Mirjam Wolf beschäftigt sich seit einigen Jahren ausführlich mit Düften und Kräutern sowie deren verschiedenen Anwendungsbereichen. Vor rund drei Jahren hatte sie mit „Resa Wants“ ihre eigene Pflegelinie kreiert, die mittlerweile in ganz Europa begeisterte Abnehmer findet. „Ich war schon immer sehr geruchsaffin, in der Schwangerschaft hat sich das sogar noch verstärkt. Außerdem war ich für unsere Pension auf der Suche nach passenden Pflegeprodukten. Als ich nichts Geeignetes fand, habe ich eben meine eigenen Produkte entwickelt“, erläutert die Unternehmerin. „Es sollte ein Geruch sein, als stünde man direkt auf einer Bergwiese – herb und zugleich frisch.“
FAMILIÄRE BEZÜGE Mirjam Wolf stammt aus dem Bregenzerwald. Dort ist sie mit ihrer Familie oft auf Besuch. In ihrer Tante Isabella fand sie eine wertvolle Expertin, die sich mit Kräutern bestens auskennt: „Meine Tante bewirtschaftet einen Hektar Land als Bauerngarten. Sie hat uns schon früher immer wieder Tees und Cremen geschickt.“ So finden nun Johanniskraut, Melisse, gelber Enzian, Schafgarbe, Steinklee oder Arnika den Weg in die Seifen, Lotions und Duftkerzen von „Resa Wants“. Ergänzend finden sich Komponenten wie Apfelsaft, Aprikosenkern- oder Sonnenblumenöl. Mit „Handwash to go“ ist auch ein Desinfektionsmittel aus Bio-Alkohol, das nicht nur antiviral ist, sondern zudem auch nach Salbei und Lavendel riecht, im Angebot. „Wir sammeln alle Kräuter sortenrein, während der jeweiligen Blütezeit“, führt Mirjam Wolf weiter aus. Tante Isabella zeichnet nach wie vor für die drei Teesorten beim Frühstücksbuffet in der Pension verantwortlich. Diese werden von ihr auch selber gemischt.
BEGEISTERTE RESONANZ Die Pflegeprodukte waren vorerst nur für die Familie und die Gäste ihrer Pension gedacht. Doch die Resonanz war hervorragend: „Viele Gäste wollten unsere Produkte kaufen und mit nach Hause nehmen.“ Auch erste Hotels in Lech hörten von „Resa Wants“ und fragten an. Inzwischen ist sie mit ihrer Pflegeserie in vielen Hotels in Lech vertreten – und durch entsprechende Mundpropaganda eben auch in vielen Teilen Europas. Die Produkte werden auf Anfrage auch gerne an die Kunden verschickt. Ihr sensibles Geruchsempfinden ermögliche es ihr, ein Gespür für die Vorlieben ihrer Gäste in puncto Geruch zu entwickeln. Nicht zuletzt darauf begründet die innovative Produktentwicklerin ihren Erfolg. Ihre Produkte überzeugen dabei in vielerlei Hinsicht. Das handgezeichnete Design, bei dem Kräuter als Hauptdarsteller dienen, als auch originelle Verpackungsideen wie etwa Gefäße aus Tirol wirken ansprechend. „Die Produkte sind vom Inhalt bis zur Verpackung regional. Dieses Gesamtpaket ist mir besonders wichtig“, betont Mirjam Wolf. Und wer ist eigentlich Resa? „Resa ist ein Kind vom Arlberg, das den Duft der Almkräuter liebt, gerne in der Natur ist und andere daran teilhaben lassen will.“
Foto: Lamprecht Mirjam Wolf verwendet für ihre Produkte ausschließlich regionale und biologische Komponenten. Foto: Privat

Zur Person
Mirjam Wolf Geboren am 16. April 1981 Wohnort: Lech Familie: Verheiratet, Tochter Ada (5 Jahre) Beruflicher Werdegang: Touristikkauffrau, Pensionseigentümerin, Wirtin und Mutter Hobbys: Architektur, Kunst, gesundes Essen Lebensmotto: Weniger ist mehr.
LITERARISCHER HERBST
Das Hotel Sonnenburg bietet im Herbst ein spannendes Literaturprogramm.
LECH: Kunst und Kultur spielen im Hotel Sonnenburg schon seit vierzig Jahren eine zentrale Rolle. In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt auf bildender Kunst. „Wir – mein Mann und ich – wollen etwas mit unseren Gästen teilen, das unser Herz bewegt. Und Literatur ist dieses Thema. Hier sind wir authentisch, hier stehen wir dahinter“, erklärt die Geschäftsführerin Waltraud Hoch. Und Gregor Hoch ergänzt: „Wir möchten, dass unsere Gäste die Seele baumeln lassen. Im Urlaub können sie sich endlich mit Dingen befassen, für die sie sonst keine Zeit haben. Wir glauben nämlich, dass man Geschichten nach Hause mitnehmen kann. Daher ist vor sechs Jahren unser Literaturschwerpunkt entstanden.“
VIELSEITIGES PROGRAMM Die Sonnenburg beherbergt regelmäßig international renommierte Autoren, insbesondere Schriftsteller aus den Genres Abenteuer, Belletristik, Kinder- und Jugendbuch, Krimi und Reise. So finden auch in diesem Herbst wiederum unterschiedlichste Autorenlesungen statt. Vom 8. bis 11. September findet unter dem Motto „Potter Days“ eine Reise in fantastische Welten statt, am 17. September liest Ben Riffko aus „Grünes Öl“, Ulrike Wolz ist am 1. Oktober vor Ort, Friederike Gösweiner liest am 15. Oktober aus „Regenbogenweiß“ und am 4. November John von Düffel aus „Die Wütenden und die Schuldigen“, außerdem steht von 11. bis 13. November die Welt der Comics im Mittelpunkt.

Die Kuratoren Sebastian Streitberger und
Stephan Köser. Foto: Hotel Sonnenburg
Der Eintr ittistfre i! Lesungen im Literatursalon Sonnenburg
17. September, 21 Uhr Lesung mit Ben Riffko
Was wäre, wenn das Öl-Monopol fällt und jeder seinen eigenen Brennstoff produzieren könnte? Nach jahrelanger Forschung steht der Mikrobiologe Jacques kurz vor dem entscheidenden Durchbruch. Sein Start-up Algamondo ist auf dem besten Weg, ökologischen Brennstoff auf Algenbasis herzustellen. Die Erfindung birgt ein gigantisches Potenzial. Ganze Länder könnten aus der Abhängigkeit von Erdölvorkommen befreit. Doch dann wagt sich Jacques auf der Suche nach Geldgebern zu weit vor – und gerät ins Visier skrupelloser Geschäftsleute. Um ihren Profit zu sichern, schrecken sie vor nichts zurück. Eine gnadenlose Jagd beginnt. 1. Oktober, 21 Uhr Vorleseabend mit Ulrike Wolz
An diesem Abend präsentiert Ulrike Wolz uns acht bis zehn aktuelle Romane, stellt den Autor vor, umreißt kurz den Inhalt und liest eine Schlüsselstelle vor. Sie gibt uns Orientierung im Dschungel der Neuerscheinungen und macht Lust auf Lesen. Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Wolz ist durch ihre guten Verbindungen zu Verlagen stets über aktuelle Bestseller und Geheimtipps informiert. „Ich stelle aber immer wieder fest, dass man sich auf viele Empfehlungen nicht verlassen kann“, so die Besitzerin einer umfangreichen Bibliothek. „Es kommt entscheidend auf die eigenen Lesegewohnheiten an, auf Stimmungen und auf die Zeit, die man dem Lesen widmen kann.“
HASS ALS ELEMENTARES GEFÜHL
25. Philosophicum Lech nähert sich dem Gefühl des Hasses aus unterschiedlichsten Perspektiven an.
LECH: Das Philosophicum Lech ist ein interdisziplinäres Symposion, bei dem alljährlich ein aktuelles und im weitesten Sinn philosophisches Thema im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen verhandelt wird. Die nunmehr 25. Veranstaltungsreihe, die vom 20. bis 25. September in Lech stattfindet, steht ganz im Zeichen eines Gefühls, nämlich Hass. Der Untertitel „Anatomie eines elementaren Gefühls“ verweist auf die verschiedenen Herangehensweisen, unter denen dieses Phänomen betrachtet werden soll.
DAS VERSTÖRENDE AM HASS „Der Hass ist allgegenwärtig. Hasspostings überschwemmen die sozialen Medien. ‚Hate Speech‘ ist zu einem beunruhigenden Phänomen geworden, Hassprediger treiben nicht nur im Netz ihr Unwesen, Hass und Hetze sind so weit verbreitet, dass manche Staaten mit Rechtsmitteln und Verboten dagegen vorgehen, verschiedene digitale Plattformen üben eine freiwillige Zensur aus und versuchen, den Hass aus ihren Foren zu verbannen“, erklärt Philosoph Konrad Paul Liessmann, der gemeinsam mit dem Schriftsteller Michael Köhlmeier das Philosophicum kuratiert. In der Ablehnung von Hass und Hetze seien sich alle einig. Aber es werde selten gefragt, was Hass für ein Gefühl ist, aus welchen Quellen es sich speist, was das Aggressive, Verletzende und Verstörende am Hass ausmacht, aber auch, was das Befriedigende, vielleicht sogar Lustvolle am Hass sein könnte.


Foto: Glawischnig
Eva Glawischnig
DIVERSE FRAGESTELLUNGEN So wird im Rahmen dieses Symposions den Fragen nachgegangen: Wer hasst eigentlich wen, wer oder was kann zu einem Objekt des Hasses werden? Gibt es plausible Gründe für den Hass? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Kritik, Abneigung, Antipathie, Missbilligung und Hass? In welchem Verhältnis steht der Hass zu anderen starken Affekten wie Neid und Eifersucht, Angst und Demütigung, Machtwünschen und Ohnmachtserfahrungen? „Und nur allzu oft wird die alte Einsicht, dass Hass die Kehrseite der Liebe ist, vergessen. Wenn dem Hass eine Liebe vorausging, die sich verraten fühlt, dann muss man bei der Analyse des Hasses tiefer ansetzen. Eine rasche moralische Verurteilung verkennt, dass es sich beim Hass um ein elementares Gefühl handelt, das in all seiner Destruktivität auch produktive Energien freizusetzen weiß und uns deshalb so irritiert“, führt Konrad Paul Liessmann weiter aus.

Foto: Philosophicum Lech
Michael Köhlmeier
Information
25. Philosophicum „Anatomie eines elemantaren Gefühls“ 20. bis 25. September 2022
Foto: si!kommunikation Foto: Miro Kuzmanovic
