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The Yurt – Nomadenzelt in Lech
Zayad Shah verbindet mit The Yurt seine Leidenschaft für Kommunikation und Gastronomie.
„ICH BIN SELBER EIN NOMADE“
Die Bar im kirgisischen Nomandenzelt „The Yurt“ von Zayad Shah bietet einen ganz besonderen Ort der Begegnung mit einzigartiger Atmosphäre.
LECH: Spaziert man durch Lech, so fällt erst auf den zweiten Blick ein Gebilde vor dem renommierten 5* Superior Hotel Arlberg auf, das dem Betrachter zuerst wie ein weiterer Schneehügel in Lech erscheint. Es ist eine Jurte, ein bewusst schlichtes Nomandenzelt, das als temporäre Bar dient. Den Sommer über ziehen kirgisische Nomaden von einem Weideplatz zum nächsten, während sie im Winter über einige Monate am selben Ort verweilen. Sie kommen zur Ruhe. Das kann man auch in The Yurt besonders gut. Wer sich in ihr Inneres vorwagt, merkt, dass der Charme dieses runden Wohnzimmers stark mit seinem Host Zayad Shah und seinem Verständnis von gelebter Kommunikation zu tun hat. Ob aus dem Alpenraum oder aus Übersee genießen es Gäste, mit ihm und seinem Team ins Gespräch zu kommen, mindestens genauso, wie abseits von Zoom wieder echten Menschen zu begegnen. Sie spüren, dass spannende Gespräche nur einen Sessel weiter lauern. Ein Besuch in The Yurt bietet eine Auszeit für digitale Nomaden. Es ist die zweite Saison, in der The Yurt in Lech gastiert. „Mittlerweile läuft alles runder“, betont Zayad Shah als idealer Gastgeber schlechthin.
PASSION Die Idee eines Barkonzepts in einer Jurte wanderte mit dem sympathischen Inhaber von Gstaad in der Schweiz nach Lech in Österreich. Er ist selbst viel herumgekommen: „Eigentlich bin ich selber ein Nomade.“ Nun kann er mit The Yurt seine Lei-







The Yurt fügt sich harmonisch ein.
denschaft für Kommunikation und Gastronomie vereinen. Bereits zu Schulzeiten, in der Tourismusschule Bad Ischl, arbeitete er mehrere Jahre als Barman im KuK – Hofbeisl, studierte Kommunikationswissenschaften in Salzburg, zog anschließend nach Wien, wo er acht Jahre lang als PR-Manager für einen internationalen Kosmetikkonzern tätig war. Auf der Suche nach neuer Inspiration wechselte er für kurze Zeit ins Start-up Happy Plates, um später einen Abstecher als Brand Manager ins Kaffee-Business zu unternehmen. Die Brücke zur Gastronomie war damit beinahe wieder geschafft. Als Freunde in der Schweiz die Idee hatten, für sechs Wochen eine Jurte aufzustellen, folgte er deren Einladung, das Projekt als Barman mitzugestalten. Mit The Yurt ist er einerseits wieder bei seinen beruflichen Wurzeln angekommen, andererseits ist hier ein Raum entstanden, in dem in entspannter Atmosphäre auf 30 Quadratmetern, Kommunikation gemeinsam gelebt werden kann. Bisweilen fühlen sich Gäste in der handgemachten kirgisischen Jurte oft so wohl, dass sie nicht nur an einem Abend ihrer Urlaubswoche kommen, sondern mehrmals. Es kann aber auch vorkommen, dass sich musikaffine Gäste – wohlweislich nachdem der Host die Lautsprecher freigibt – verlinken und ihre private Playlist zum Besten geben. Das ist eindeutig die Ausnahme, aber der englische Guest DJ, der das zuletzt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen tat, bezeichnete The Yurt nicht umsonst als sein Lieblingswohnzimmer auf dieser weiten Welt. Unterhält man sich mit Zayad Shah, öffnet sich immer wieder die Holztüre und Gäste, die neu angekommen sind, schauen kurz herein. Meist gehen sie noch ein Stück spazieren und kommen sodann zurück, um im Inneren des rot lackierten Weidendoms Platz zu nehmen. Bevor man sich versieht, ist die verlebte Zeit eine ganz besonderes.
FREUDE AM HOSTEN Nicht anders erging es dem deutschen Paar, als es mit dem Rest seiner Familie wiederkam, von den 20-jährigen Enkeln bis zu den 80-jährigen Großeltern. Kein Wunder, dass die Direktoren des Hotels Arlberg, Benjamin Schneider und Patrick Krummenacher, vom Konzept der Jurte angetan waren: „The Yurt ist eine erfrischende Ergänzung für Lech und zum Angebot unseres Hotels. Gäste kommen vor dem Abendessen auf einen Drink in die Jurte oder zu einem Nightcap danach. Wie wir setzt Zayad auf Qualität wie Understatement und die Freude am Hosten.“ Die temporäre Bar hat sich mittlerweile auch schon zum Eventspace entwickelt. So kann das Zelt vielseitig eingesetzt werden, beispielsweise für Kamingespräche zur Zukunft von Gastronomie und Tourismus, private oder Firmenfeiern oder als Space für Pop-up Shops. Mit ein bisschen Glück besucht man die Jurte genau dann, wenn Freunde von Zayad Shah zu Besuch sind, wie etwa an Abenden, wenn Winzer Jürgen Trummer oder Johanna Markowitsch ihre Weine präsentieren. Die Getränkekarte ist bewusst klein gehalten. „Ich habe nicht viel Platz, aber das ist auch nicht entscheidend. Mir ist es wichtig, alle Winzer persönlich zu kennen.“

In The Yurt wird eine Auszeit für digitale Nomaden geboten.
Fotos: Zayad Shah
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 16 – 23 Uhr Montag ist Ruhetag
Weitere Informationen: Instagram: @theyurt_at Facebook @theyurtat Zayad Shah Mobil: +43 650 55 11 263 inbox@theyurt.at, www.theyurt.at