lie:zeit Ausgabe Nr. 141

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Wir wünschen Ihnen frohe Festtage.

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Publikationstermine 2026

Liebe Leserin, lieber Leser

Wie die Zeit vergeht. Wir stehen vor dem Wechsel in ein hoffentlich gutes Jahr. Zeit zur Rückschau und zum Ausblick, auch in der liechtensteinischen Politik. Unser Mitarbeiter Heribert Beck hat sich mit Regierungschefin Brigitte Haas unterhalten, die nun fast auf den Tag genau acht Monate im Amt ist.

Als Finanzministerin ist es ihr ein «zentrales Anliegen», mit den Staatsfinanzen sorgfältig umzugehen. Ein Abbau komme für sie nur für langfristige Zukunftsinvestitionen infrage. So steht die Zukunft der Bevölkerung auch generell im Zentrum ihrer Arbeit und dominiert das Regierungsprogramm für die laufende Legislaturperiode.

Liechtenstein gehört zu den Staaten mit stark ausgebauten direkten Volksrechten mit einigen Volksabstimmungen in den meisten Jahren. Die Wirkung der direkten Demokratie ist nicht zu unterschätzen. Sie beeinflusst die politische Arbeit von Regierung und Landtag, da immer mit einem allfälligen Referendum oder eine Initiative gerechnet werden muss. Dies prägt auch die politische Kultur, die bisher weitgehend von Konsens und Mässigung geprägt ist und politische Extreme eher verhindert. Wilfried Marxer hat sich mit diesem Thema beschäftigt.

In der Rubrik Jugendzeit unterhält sich der Abgeordnete Johannes Kaiser mit der 18-jährigen Daria Harbor, die als Schutzsuchende aus der Ukraine in Liechtenstein Aufnahme gefunden hat. Wie ist sie im Land aufgenommen worden, wie lief es in der Schule und wie steht um die Ausbildung? Die junge Ukrainerin war sehr überrascht, dass sie mit ihrer Geschichte zum Eintrag ins Goldene Buch auf Schloss Vaduz eingeladen wurde.

Vor 40 Jahren schoss das Schweizer Militär den Balzner Wald in Brand. Günther Meier fasst das Ereignis vom 5. Dezember 1985 zusammen.

Ich wünsche Ihnen – auch im Namen der Redaktion – frohe Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr, weiterhin alles Gute und viel Freude bei der Lektüre der Weihnachtsausgabe der «lie:zeit».

Herbert Oehri,

Samstag, 07. Feburar 2026

Samstag, 07. März 2026

Samstag, 11. April 2026

Samstag, 09. Mai 2026

Samstag, 13. Juni 2026

Samstag, 08. August 2026

Samstag, 05. September 2026

Samstag, 03. Oktober 2026

Samstag, 07. November 2026

Samstag, 05. Dezember 2026 lie-zeit.li

Liechtenstein-Institut

Liechtensteinische Untertanen –ein Widerspruch

jugend:zeit mit Darla Habor

«Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas erleben darf»

22 32

Triesen im:fokus

«Wer die Richtung kennt, kann richtigen Entscheidungen treffen»

60 Jahre Franz Elkuch AG

zwischen

Impressum

Verleger: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 9000 · Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck · Beiträge/InterviewpartnerInnen: Regierungschefin Brigitte Haas, Fabian Frommelt, Pio Schurti, Michael Benvenuti, Alexander Batliner, Wilfried Marxer, Daniel Lathan, Gemeindevorsteherin Daniela Erne-Beck, Daria Habor, Dr. Domenik Vogt, Peter Beck, Elke Bräunling, Chris-

toph Kindle, Michele Polverino, Günther Meier · Grafik/Layout: Carolin Schuller, Stephanie Lampert · Anzeigen: Vera Oehri-Kindle, Brigitte Hasler · Fotos: Yannick Zurflüh, Michael Zanghellini, Jürgen Posch, Srecko Kranz, Pamela Bühler, Paul Trummer, Liechtensteinisches Landesarchiv, Adobe, Picture-Alliance, ZVG · Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder

Sportanlage Rheinwiese

Zwei internationale Architekturpreise für das Hagenhaus

veröffentlicht werden. · Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. · Druck: Somedia Partner AG, Haag · Auflage: 22’500 Exemplare · Online: www.lie-zeit.li · Erscheinung: 13. Dezember 2025 · «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 03 (Vera Oehri), Zustellung erfolgt sofort. Nächste Ausgabe: 7. Februar 2026

Aus dem Inhalt

Titelstory

«Sicherheit fördern, nachhaltig handeln und den Zusammenhalt stärken»

Als Finanzministerin ist ein nachhaltiger Umgang mit den Staatsreserven ein zentrales Anliegen für Regierungschefin Brigitte Haas. Ein Abbau kommt für sie nur für langfristige Zukunftsinvestitionen infrage.

Die Zukunft des Landes steht aber auch ganz generell im Zentrum ihrer Arbeit und dominiert das gesamte Regierungsprogramm für die laufende Legislaturperiode.

Interview: Heribert Beck

Frau Regierungschefin, Sie sind fast auf den Tag genau seit acht Monaten im Amt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt und wie lautet Ihre Zwischenbilanz?

Regierungschefin Brigitte Haas: Es war eine intensive, spannende und bereichernde Zeit. In den vergangenen Monaten haben wir nicht nur innerhalb der Regierung an gemeinsamen Erfahrungen, sondern auch im Zusammenspiel mit unseren Amts- und Stabstellen an Routine gewonnen. Wir haben die ersten grossen Herausforderungen, zum Beispiel die US-Zölle, im Rahmen der Möglichkeiten eines Kleinstaats ministeriumsübergreifend gut gemeistert sowie für die ersten Gesetzesvorlagen die Zustimmung des Landtags eingeholt. Unter dem Strich bin ich also zufrieden, auch wenn es in manchen Bereichen bestimmt noch Luft nach oben gibt.

Welches waren für Sie die wichtigsten Geschäfte der Gesamtregierung und in Ihrem persönlichen Aufgabenbereich seit dem Amtsantritt am 10. April?

Neben den bereits erwähnten US-Zöllen waren sicher das Budget sowie die Erarbeitung des Regierungsprogramms zuoberst auf der Agenda. Letzteres stellt die strategischen Weichen für die Legislaturperiode, während der Landesvoranschlag und die Finanzplanung vom Prozess her sehr intensiv waren. Dort wird schliesslich jede einzelne Ausgabenposition des Staates überprüft, diskutiert und verhandelt. Und auch wenn der Staatshaushalt im Lot ist, so stehen wir doch wachsenden Ansprüchen gegenüber. Da braucht es dann viele Abwägungen, wofür künftig Geld ausgeben werden soll.

Wie haben Sie die Debatten dazu im Landtag erlebt?

Insgesamt sicher konstruktiv. Die Abgeordneten kommen gut vorbereitet in die Sitzung und haben oft viele Fragen und Verbesserungs-

vorschläge dabei. Gerade aufgrund der unterschiedlichen beruflichen und privaten Hintergründe der Abgeordneten kommen oft nochmals ganz neue Impulse. Das kann zur Lösungsfindung beitragen, solange die Vorschläge konstruktiv und nicht nur aus politischem Kalkül oder Eigeninteresse gestellt werden.

Gibt es Veränderungen, die Sie sich für das kommende Jahr in der politischen Zusammenarbeit mit dem Landtag – sei es in der Koalition oder mit der Opposition – beziehungsweise in der Debattenkultur wünschen würden?

Ich bin davon überzeugt, dass alle Personen, die im Landtagskreis Platz nehmen, das Beste für das Land wollen. Das trifft nicht nur auf die Abgeordneten, sondern insbesondere auch auf die Mitglieder der Regierung zu. Manchmal vermisse ich diesbezüglich den nötigen Respekt. Es darf und soll hart in der Sache verhandelt werden, aber persönliche oder populistische Angriffe sind fehl am Platz. Insbesondere dann, wenn man das Volk gegen die Regierung oder den Landtag ausspielen will. Das braucht es nicht, sondern zerstört nur das Vertrauen in staatliche Organisationen.

Sie haben den Landesvoranschlag beziehungsweise das Budget bereits angesprochen. Wie beurteilen Sie als Finanzministerin die finanzielle Situation des Staates?

Wir stehen, auch im internationalen Vergleich, noch immer gut da. Gerade die staatlichen Reserven helfen uns, unsere Einnahmen mit Erträgen aus den Finanzanlagen aufzustocken. Aber wir müssen schauen, dass der Staatshaushalt ausgeglichen bleibt. Das bedeutet: nicht mehr ausgeben als wir einnehmen. Und dies wird nicht einfacher. Der Druck, das Land soll neue staatliche Förderungen und Leistungen zur Verfügung stellen, ist sehr hoch. Da gibt es ein Spannungsverhältnis: Einerseits möchte jeder individuell seinen Bedürfnissen nachgehen,

andererseits soll der Staat möglichst viel absichern und mitfinanzieren. Das geht nicht auf. Hinzu kommt, dass wir die Einnahmen nicht einfach steigern können. Wir müssen unsere Ausgaben deshalb kritisch überprüfen, bewerten und priorisieren. Und wir werden nicht alle Wünsche erfüllen können.

Die Staatsreserven sind in den vergangenen Jahren praktisch immer und teils deutlich gestiegen. Vor Begehrlichkeiten haben Sie in den letzten Monaten – wie gerade in der vorangehenden Antwort wieder – dennoch stets gewarnt und für einen haushälterischen Umgang mit den Reserven plädiert. Wofür wären Sie trotz allem bereit, die Reserven einzusetzen oder generell mehr Geld auszugeben?

Wenn wir die Staatsreserven nutzen, dann muss das für langfristige und sinnvolle Zukunftsinvestitionen passieren. Dafür ist das Geld da. Das können Generationenprojekte im Bereich, Gesundheit, Bildung und Verkehr sein. Und das machen wir ja heute bereits: Wir investieren in Schulgebäude oder ein Spital. Was meiner Ansicht nach aber keine vorausschauende Lösung ist, ist die Finanzierung von laufenden Ausgaben aus den Reserven. Denn das würde zu einer Negativspirale führen: Unsere Reserven nehmen jährlich ab, dadurch werden die Erträge aus den Anlagen tiefer und entsprechend braucht es wieder mehr Geld aus den Reserven, die dann wiederum sinken. Dann sind die Reserven schneller aufgebraucht, als man denkt. Das ist keine zukunftsgerichtete, verantwortungsvolle Politik.

Um noch beim Geld zu bleiben: Die Anpassung der Quote beim IWF hat im Landtag eine komfortable Mehrheit mit 20 Stimmen aus allen Parteien gefunden, obwohl im Vorfeld zahlreiche kritische Stimmen laut geworden waren. Worin sehen Sie den Grund für diese breite Zustimmung der Abgeordneten?

Am Ende haben schlicht die Fakten überzeugt. Das Geld bleibt ja schliesslich im Besitz des Landes. Mit der Zustimmung des Landtags haben wir die Stabilität und Widerstandsfähigkeit des liechtensteinischen Finanzplatzes, des Realsektors und des Landes Liechtenstein gestärkt, indem uns im hoffentlich nie eintretenden Krisenfall mehr Geld zur Verfügung gestellt würde.

Vom Beitritt zum IWF bis zur ersten Erhöhung des Beitrags ist gerade einmal ein gutes Jahr vergangen. Rechnen Sie kurz- bis mittelfristig mit weiteren Erhöhungen?

Der IWF prüft die Quoten regelmässig, in der Regel im Abstand von fünf Jahren. Das muss der IWF tun, damit er seinen Auftrag zur Gewährleistung der Stabilität des internationalen Währungs- und Finanzsystems wirksam erfüllen kann. Schliesslich muss sich der IWF laufend an aktuelle Entwicklungen in der Weltwirtschaft anpassen können. Das bedeutet aber nicht, dass es alle fünf Jahre zu Erhöhungen kommt –darauf wird bei Nichtbedarf verzichtet, wie es übrigens bei der letzten Quotenüberprüfung der Fall war.

Foto: Yannick
Zurflüh

In ihrem ersten Jahr konnten als Regierungschefin konnten Sie bereits diverse Staats- und Regierungschefinnen sowie -chefs treffen. Wie wird Liechtenstein im Ausland wahrgenommen?

Wir werden als verlässlicher, stabiler und vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen. Dank einer weitsichtigen und grössenverträglichen Aussenpolitik in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben wir uns einen guten Ruf erarbeitet. Wir sind vielleicht kein aussenpolitisches Schwergewicht, aber wir haben es geschafft, durch die Fokussierung auf bestimmte Nischen Veränderungsprozesse auf internationalem Niveau anzustossen. Das ist für einen Kleinstaat alles andere als selbstverständlich. Zudem haben wir in vielen Gremien dieselbe Stimmkraft wie grosse Länder, was uns zu einem gefragten Partner macht.

Ein letztes rückblickendes Thema: Anfang Oktober hat die Regierung ihr Programm für die laufende Legislaturperiode präsentiert. Es steht unter dem Motto «Stabilität sichern, Zusammenhalt stärken, Perspektiven schaffen». Wie möchten Sie diese drei Ziele, kurz zusammengefasst, erreichen?

Sie möchten, dass ich 32 Seiten mit Massnahmen kurz zusammenfasse? (lacht) Im Kern geht es darum, dass wir unsere Zukunft so gestalten, dass auch unsere Nachkommen in einem sicheren, stabilen und zukunftsorientierten Land aufwachsen können. Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie schnell sich die Bedingungen auf der ganzen Welt verändern. Bestehende Allianzen und Koalitionen werden infrage gestellt, Verträge werden nicht mehr eingehalten und im schlimmsten Fall werden Kriegshandlungen begangen. Wir sind heute gefordert, die innenpolitischen Verhältnisse so stabil wie möglich zu halten, was in einem derart volatilen Umfeld ein hohes Mass an Flexibilität und Kreativität erfordert. Daher ist es für uns wichtig, wirtschaftliche Sicherheit zu fördern, nachhaltig zu handeln und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Zudem engagieren wir uns auf internationaler Ebene für Themen wie Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, um einen konkreten Beitrag zu Friedenssicherung, Solidarität und nachhaltiger Entwicklung zu leisten. Das dient unserem Land ganz direkt in vielen Bereichen.

Im Landtag wurden vereinzelt Stimmen laut, denen das Regierungsprogramm zu oberflächlich ist. Was entgegnen Sie?

Was man wissen muss: Es ist ein strategisches Papier auf einer hohen Flughöhe, in dem wir die Leitlinien für die kommenden Jahre festlegen. Die operativen Pläne, wann welches konkrete Projekt umgesetzt wird, legen die jeweiligen Ämter und Stabstellen jeweils in Abstimmung mit den Ministerien für sich selbst fest. Aber: Konstruktive Rückmeldungen nehmen wir gerne auf und bauen sie in unsere Arbeit ein – ob dies nun im Regierungsprogramm steht oder nicht.

Kommen wir zu einem Ausblick auf das Jahr 2026. Welche Themen werden die politische Agenda dominieren, wo herrscht Handlungsbedarf und welchen Herausforderungen muss sich Liechtenstein stellen?

Wir können derzeit nicht davon ausgehen, dass die Welt stabiler wird. Es gibt aktuell einfach viele Unsicherheiten. Wir werden gefordert sein, auf unvorhersehbare Ereignisse schnell und flexibel zu reagieren. Innenpolitisch werden wir nächstes Jahr die grossen Themen angehen: die langfristigste Sicherung unserer Sozialwerke, die Präsentation und Umsetzung der Sicherheitsstrategie, die Stärkung der Resilienz unserer Gesellschaft, die Gesundheitskosten oder den Zugang zu freien und offenen Märkten für unsere Wirtschaft. Es warten also grosse Aufgaben auf uns.

Zunächst stehen nun aber Weihnachten und der Jahreswechsel an. Können Sie in dieser Zeit ein wenig ausspannen? Falls ja: wie?

Natürlich hoffe ich, dass die Tage zwischen den Jahren etwas ruhiger sind. Ich freue mich darauf, ein paar gemütliche Tage zu Hause im Kreise meiner Liebsten verbringen zu können. Dazu gutes Essen, viele Mailänderle und mal eine andere Lektüre als Regierungsvorlagen … (lacht)

Was wünschen Sie Liechtenstein und seiner Bevölkerung für die Feiertage und das neue Jahr?

Ich wünsche allen Einwohnerinnen und Einwohnern schöne und friedliche Weihnachten und «an guata Rotsch» ins neue Jahr. Ich hoffe, es bleiben Momente zum Durchatmen und die Zeit, um sich zu erholen – sei das bei der Familie, in der Natur oder einfach gemütlich daheim.

Für das kommende Jahr wünsche ich mir für Liechtenstein und die Welt vor allem eines: Frieden und Sicherheit. Für alle anderen Herausforderungen finden wir eine Lösung.

Foto:
Yannick
Zurflüh

Liechtensteinische Untertanen –ein Widerspruch

Die Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner werden in ausländischen Medien gerne als fürstliche Untertanen bezeichnet. Dieser polemische Sprachgebrauch ist sachlich falsch, und er untergräbt das staatsbürgerliche Selbstbewusstsein der liechtensteinischen Bürgerinnen und Bürger sowie deren Sinn für Eigenverantwortung.

Gastkommentar: Fabian Frommelt, Historiker am Liechtenstein-Institut

König und «Unter»: In der Trumpffarbe sticht der Unter als Bauer den König.

Der Begriff «Untertan» bezeichnete im vorkonstitutionellen Zeitalter die dem König, dem Landesherrn oder dem Grundherrn als Inhaber der obrigkeitlichen Gewalt unterworfenen Personen. Durch die allmähliche Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse wurden im frühneuzeitlichen römisch-deutschen Reich sämtliche Einwohner und Einwohnerinnen eines Territoriums zu Untertanen des Fürsten, der seinerseits Vasall des Kaisers war. Mit dem Ende des Alten Reichs 1806 gelangten die Fürsten – soweit ihre Territorien nicht in andere, grössere Staaten integriert wurden – in die Stellung souveräner Herrscher.

In Liechtenstein beseitigte der nun «souveräne» Fürst Johann I. 1808 die althergebrachten ständischen Rechte der Bevölkerung und regierte in der Folge absolutistisch. Noch 1832 bekräftigte er im sogenannten Untertanspatent, dass die «Unterthanen» ihm als ihrer «rechtmässigen Obrigkeit» «Gehorsam und Unterwürfigkeit» schuldeten. Aber bereits im Revolutionsjahr 1848 forderten die Landesausschüsse, «in Zukunft als Bürger und nicht als Unterthanen behandelt» zu werden. Diese Forderung wurde mit den 1849 erlassenen (aber bereits 1852 wieder zurückgenommenen) konstitutionellen Übergangsbestimmungen und endgültig mit der Konstitutionellen Verfassung von 1862 erfüllt: Beide Verfassungen bezogen sich nicht mehr auf das Konzept der Untertänigkeit, sondern auf jenes der Staatsbürgerschaft und der «bürgerlichen Rechte» – zu denen auch die Wahl des gesetzgebenden Landrats (1849) bzw. Landtags (ab 1862) gehörte. Die Mitbestimmung der Volksvertretung bei der Gesetzgebung und bei der Finanzverwaltung war mit der Vorstellung von «Untertanen» kaum mehr vereinbar. Der Fürst vereinigte zwar gemäss § 2 der Verfassung von 1862 «in sich alle Rechte der Staatsgewalt», ernannte damals noch ohne Mitwirkung des Landtags die Regierung und verfügt bis heute über das Recht der Gesetzessanktion – ohne Landtag konnte und kann aber auch er keine Gesetze mehr erlassen. Seit der Verfassung von 1921 ist die Staatsgewalt «im Fürsten und im Volke» verankert: Neben das monarchische Prinzip trat nun explizit und gleichrangig das demokratische Prinzip. Im dualen System der «konstitutionellen Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage» begegnen sich die beiden «Souveräne» Fürst und Volk auf Augenhöhe und nicht in einem Unterordnungsverhältnis. Seit 2003 räumt die Verfassung den Landesbürgerinnen und -bürgern zudem die Möglichkeit ein, einen Misstrauensantrag gegen den Fürsten oder eine Initiative zur Abschaffung der Monarchie einzubringen. Damit wurde auch ein neueres Untertänigkeitsverständnis obsolet: einer mit legitimen Mitteln nicht aufhebbaren Monarchie unterworfen zu sein.

So passt der Begriff der Untertänigkeit schon lange nicht mehr zum politischen System Liechtensteins. Es wäre an der Zeit, die Sprache zu überdenken – auch im republikanischen Ausland.

polit:zeit

Schwindendes Vertrauen in verlässliche Medien

Es ist ein Zeichen der Zeit, dass das Vertrauen der Menschen in bewährte Institutionen immer mehr schwindet. In der Gesellschaft macht sich das Misstrauen gegen Fachexperten wie Mediziner immer breiter, wie während der Corona-Pandemie zu beobachten war.

Komischerweise weht das Misstrauen bewährten, traditionsreichen, privaten und vor allem öffentlich-rechtlichen Medien entgegen, obwohl man weiss, dass «fake news» vor allem in den sogenannten sozialen Medien verbreitet wird. In sozialen Medien werden Inhalte von Computerprogrammen kreiert. Es wurde nachgewiesen, dass z. B. Russland oder China soziale Medien oder Newsletters, die computergeneriert sind und per E-mail verschickt werden, bewusst einsetzen, um etwa Abstimmungen und Wahlen in anderen Ländern zu beeinflussen oder die westliche Gesellschaft zu destabilisieren, indem Zweifel «am System» (z. B. der EU) geschürt werden.

Aufgedeckt wurden solche Machenschaften (z. B. Wahlbeeinflussung) wohl zuerst in den USA. Aus den USA kommt aber auch der jüngste Trend, gestandene Journalisten und Reporter öffentlich zu beschimpfen und zu diskreditieren: Präsident Donald Trump könnte für seine Ausfälle gegen Medienschaffende und für die weltweite Verbreitung des Begriffs «fake news» in die Geschichte eingehen.

Dabei wird die Pressefreiheit in den USA historisch geschützt. Dennoch kommt es immer wieder zu Angriffen gegen objektive und sachliche Berichterstattung in an und für sich vertrauenswürdigen Medien, während die Meinungsfreiheit (wie natürlich auch die Glaubensfreiheit) hochgehalten wird. Öffentlich-rechtliche Medien werden verdächtigt, vom Staat abhängig und somit nicht «frei» zu sein. Dies geschieht oft, weil man die eigene Meinung für «richtiger» hält oder die Sachlage anders einschätzt. Selbstverständlich machen Journalisten und Redakteure Fehler. Berichte, Reportagen, Kommentare etc. werden aber mit Namen des Verfassers publiziert und müssen korrigiert werden, wenn Fehler gemacht wurden. Für falsche oder gar ehrverletzende Äusserungen, ob in Kommentaren oder Leserbriefen, kann man zur Verantwortung gezogen und bestraft werden.

Während öffentlich-rechtliche Medien oft aus politischen Gründen kritisiert werden, geraten Medien allgemein nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen unter Druck. Liechtenstein hat seit ein paar Jahren nur noch eine Tageszeitung, das «Vaterland». Früher wurden «Volksblatt» wie «Vaterland» gerne vom jeweiligen politischen Gegner kritisiert. Heute beklagen «Rote», dass das Vaterland nicht mehr «ihre» Zeitung sei, nicht zuletzt, weil

die anderen Parteien zu stark berücksichtigt würden. Derweil jammern «Schwarze», dass sie vom «roten» Vaterland nicht fair behandelt würden. Auch anderswo schrumpft die Medienlandschaft. In den USA gibt es seit Jahrzehnten Millionenstädte mit nur einer Tageszeitung. Überregionale Zeitungen wie die New York Times oder die Washington Post können dem politischen oder wirtschaftlichen Druck standhalten. In anderen Städten wie Houston oder Los Angeles gibt es zwar noch «grosse» Tageszeitungen, ihre Anzahl und Verbreitung wurden aber bereits vor dem Aufkommen der sozialen Medien stark reduziert.

So begrüssenswert diese «Medienvielfalt» sein mag, sie hat den Nachteil, dass weniger zielgruppenorientierte oder lokale Medien ins Hintertreffen geraten. Wenn das Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien oder etablierten «grossen» Zeitungen schwindet, ist dies nicht nur Folge, sondern auch Ursache von einseitigem und eingeschränktem Informiertsein. Es macht einen grossen Unterschied, ob man seine Informationen aus bekannten Medien bezieht oder sich seine Meinung auf der Basis von irgendwelchen (teils anonym verfassten oder computergenerierten) Blogs bildet.

So paradox es scheint: Die Medien- und Meinungsvielfalt hat zur Schmälerung der Toleranz für unangenehme Tatsachen und Meinungen geführt. Trotz aller Mängel und Fehler hätten aber die etablierten Medien weiterhin Vertrauen verdient.

US-Präsident Donald Trump bei einem Wortgefecht am 3. Dezember 2025 im Oval Office anlässlich einer Medienkonferernz.

Seite der FBP

«Den Staat von bürokratischem Ballast befreien»

Vom Tiefpunkt zum Neustart: FBP-Präsident Alexander Batliner skizziert den Kurs seiner Partei für 2026 –Bürokratie abbauen, den Wirtschaftsstandort stärken, den «doppelten Pukelsheim» verständlich machen sowie die Partei in Struktur, Organisation und im Auftritt reformieren.

Interview: Michael Benvenuti

Herr Batliner, 2025 begann für die FBP mit einer schmerzhaften Niederlage. Wie fällt Ihr Jahresrückblick aus, und was haben aus dem Wahlergebnis gemacht?

Alexander Batliner: Es war ein hartes, aber heilsames Jahr. Eine Volkspartei muss Niederlagen annehmen und die richtigen Lehren ziehen. Wir haben das Ergebnis analysiert, im Präsidium, in der Fraktion und mit externer Unterstützung. Heute stehen wir gefestigt da: intern offen in der Debatte, nach aussen geschlossen in der Sache. Diese Verlässlichkeit war ein notwendiger Schritt, um Vertrauen zurückzugewinnen. Wichtig ist mir, dass wir nicht im Rückblick verharren, sondern den

Blick nach vorne richten und konkrete Verbesserungen liefern.

Was hat sich in Ihrer Arbeitsweise und im Zusammenspiel der Gremien konkret verändert?

Präsidium, Fraktion und Regierungsmitglieder arbeiten enger und strukturierter zusammen. Vorstösse und Positionen werden intern sorgfältig abgestimmt, bevor wir nach aussen treten. Die FBP soll fassbar sein, die Menschen sollen wissen, für was wir stehen, aber auch was wir ablehnen, sie sollen wissen, wo der Unterschied zwischen der Bürgerpartei und den anderen Parteien zu finden ist. Das Entscheidende ist, dass Bürgerinnen und Bürger

auch erfahren, was wir konkret voranbringen möchten, weshalb wir die Kommunikation über alle Kanäle ausgebaut haben.

Die VU kritisiert, die FBP gehe zu offensiv mit parlamentarischen Vorstössen um. Was entgegnen Sie dem?

Die VU soll sich mit unseren Inhalten auseinandersetzen und nicht mit der Art, wie wir Politik machen. Das ist unsere Sache, und wir lassen uns von der VU nicht vorschreiben, was wir zu tun und was wir zu unterlassen haben. Wir müssen die VU nicht um Erlaubnis für unsere politischen Inhalte und unsere Art der Politik bitten. Die politische Arbeit von Parteien lebt doch zu einem grossen Teil von

Vorstössen. Wir konzentrieren uns auf Themen, die den Alltag der Menschen betreffen und verbessern.

Der öffentliche Auftritt der FBP wird 2026 modernisiert, gleichzeitig planen Sie tiefgreifende Reformen. Wie greifen diese Ebenen ineinander?

Ein moderner Auftritt ist ein sichtbares Signal des Aufbruchs, aber er trägt nur, wenn die Substanz stimmt. Deshalb erarbeiten wir parallel ein neues Grundsatzprogramm mit erfahrenen Persönlichkeiten und jüngeren Kräften, und wir unterziehen die Statuten einer umfassenden Revision. Es gilt nun, die Strukturen der FBP und die Organisation der Bürgerpartei auf die Zukunft hin anzupassen und zu modernisieren.

Kommen wir zur Wirtschaft: Sie sagen, die Standortattraktivität steht auf dem Prüfstand. Was braucht es 2026?

Ich bin der Überzeugung, dass die Wirtschaftspolitik ein zentraler Pfeiler der Politik der kommenden Jahre sein wird. Die Politik der USA und die technologischen Veränderungen wie beispielsweise KI, Cloud Computing und Robotik zwingen auch uns, unseren Wirtschaftsstandort einer Überprüfung zu unterziehen. Wir brauchen Ehrlichkeit in der Lagebeurteilung und Tempo in der Umsetzung. Kurzfristig geht es um die Sicherung von Investitionen und Arbeitsplätzen, aber auch um die Installation der modernsten Infrastruktur – gerade im Bereich Telekommunikation.

Langfristig müssen wir unsere Stärken – Stabilität, Zugang zu zwei Wirtschaftsräumen, schlanke Strukturen – in eine zukunftsfähige Agenda überführen. Protektionismus, Zölle und Wechselkurse belasten die Unternehmen spürbar. Deshalb wollen wir Rahmenbedingungen verbessern, Verfahren beschleunigen und Planungssicherheit erhöhen. Darüber hinaus müssen wir beim Bürokratieabbau Nägel mit Köpfen machen. Zum einen, um die Wirtschaft, aber auch die Menschen von unnötigem Aufwand zu entlasten und vermehrt «gesunden Menschenverstand» walten zu lassen, zum anderen aber auch den Staat von bürokratischem Ballast, den er selbst geschaffen hat und ihn bei Innovation, Entwicklung und Infrastrukturprojekten hindert, zu befreien.

Wie wollen Sie aus Ankündigungen tatsächliche Entlastungen machen?

Entscheidend ist eine zentrale Stelle, die quer durch die Verwaltung für Deregulierung und Verfahrensvereinfachung zuständig ist. Dort braucht es Fachleute mit Praxiserfahrung, die Hürden erkennen und abbauen. Es geht um verständliche, effiziente und berechenbare Regeln – wie gesagt: wieder mehr den gesunden Menschenverstand walten lassen und nicht Paragraphenreiterei.

Nächstes Jahr kommt vermutlich die Volksinitiative «Fair gezählt. Fair gewählt.» der Jungen FBP vors Volk. Weshalb ist die Einführung des «doppelten Pukelsheim» für Sie so wichtig?

Im Kern geht es um Fairness und die genaue Abbildung des Wählerwillens. Wir wollen, dass der Wählerwille oberste ausschlaggebende Relevanz für die Sitzverteilung im Landtag hat und nicht eine arithmetische Formel. Für die Wählerinnen und Wähler ändert sich nichts; auch ist keine Verfassungsänderung notwendig. Relevant ist die Auszählung. Wir sind überzeugt, dass das Verfahren zu einer gerechteren Sitzverteilung im Landtag führt und die demokratische Legitimation stärkt. Dass sich die VU aus parteipolitischen Motiven gegen eine Stärkung der Demokratie und des Wählervotums ausspricht, lässt tief blicken.

Die Junge FBP wurde als Initiant zum VU-Parteivorstand, bei dem die Abstimmungsparole gefasst wurde, nicht eingeladen. Wie ordnen Sie das ein?

Dieses Verhalten der VU war ein Schlag ins Gesicht der politisch aktiven Jugend. Ständig wird gewünscht, dass sich die Jugend politisch engagiert, und wenn sie es dann tut, wird sie ignoriert beziehungsweise werden nicht einmal ihre Argumente angehört. Mir wurde zugetragen, dass diese Ausladung anscheinend im VU-Präsidium explizit beschlossen worden sei, gegen das Votum des Vertreters der Jungendunion. Ein bedenkliches und zutiefst undemokratisches Vorgehen.

Das Thema «Medien und Medienvielfalt» spielt in Ihren Gedanken auch eine wichtige Rolle. Weshalb?

Medienvielfalt ist zentral. Demokratie und

besonders unsere direkte Demokratie brauchen eine pluralistische Medienlandschaft und objektiv sowie neutral berichtende Medien, die unterschiedliche Sichtweisen abbilden. Wir sollten prüfen, wie Vielfalt gestärkt werden kann, staatsfern und den journalistischen Grundsätzen verpflichtet, ohne private Anbieter zu verdrängen. Parallel dazu professionalisieren die Parteien ihre Kommunikation und suchen den direkten Dialog. Am Ende geht es darum, dass sich die Bevölkerung gut informiert ein eigenes Urteil bilden kann. In Bezug auf die zukünftige Medienpolitik befindet sich die FBP aktuell im parteiinternen Meinungsbildungsverfahren. Wir werden sicherlich unsere Vorstellungen ausarbeiten und präsentieren.

Woran sollen die Menschen Ende 2026 erkennen, dass es in der FBP vorangeht?

Wir werden auch im neuen Jahr unsere Vorschläge zu den wichtigsten politischen Themen ausarbeiten und öffentlich machen und um Mehrheiten im Landtag ringen. Parteiintern stehen die neuen, modernen Strukturen und die neue Organisation im Zentrum inklusive eines verstärkten Einbezugs der Basis. Darüber hinaus haben wir unsere Veranstaltungsreihe «Stippvisite» wiederbelebt. Der Start mit der Veranstaltung «KI, Digitalisierung, Social Media – Fluch oder Segen für die Schule», an der über 400 Besucherinnen und Besucher teilgenommen haben, war sehr erfolgreich. Die Stippvisite werden wir im neuen Jahr weiterführen. Unser Anspruch ist, als moderne, verlässliche Volkspartei erkennbar zu sein, die mit der Bevölkerung in einen Dialog tritt, zuhört, Verantwortung übernimmt und zusammenführt.

Wie lautet Ihre Botschaft an die Bevölkerung zum Jahresende?

Ich danke allen Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern, die unser Land täglich tragen – in Familien, Vereinen, Unternehmen, Schulen und in der Verwaltung. Ihr Engagement ist das Fundament unseres Zusammenhalts. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien gesegnete Weihnachten, erholsame Feiertage und ein gutes, gesundes neues Jahr. Gehen wir 2026 mit Zuversicht an: mit Herz, Vernunft und der Bereitschaft, gemeinsam besser zu werden. Die FBP wird ihren Beitrag leisten –verlässlich, konstruktiv und mit Freude an der Zukunft unseres Landes.

Dr. Wilfried Marxer, ehemaliger Forschungsbeauftragter für Politikwissenschaft am Liechtenstein Institut, 2011–2018 auch Direktor, Mitherausgeber des Handbuchs «Das politische System Liechtensteins»

Beitragsreihe zum Handbuch «Das politische System Liechtensteins»

Volksabstimmungen – lebendige

Demokratie in Liechtenstein

Liechtenstein gehört zu den Staaten mit stark ausgebauten direkten Volksrechten, die in eine beachtliche Zahl von Volksabstimmungen münden. Dabei wurde das Stimmrecht seit Inkrafttreten der Verfassung von 1921 in mehreren Schritten ausgeweitet. Die Hürden für Volksabstimmungen wurden gesenkt und auch neue direktdemokratische Rechte eingeführt.

Text: Wilfried Marxer

Bereits vor 1921 wurden in Liechtenstein auf nationaler Ebene zwei Volksabstimmungen durchgeführt.

Doch erst mit der neuen Verfassung wurde das Recht auf Volksinitiativen und Referenden verbindlich verankert. Seitdem haben in Liechtenstein mehr als 100 landesweite Volksabstimmungen stattgefunden.

Wer ist stimmberechtigt?

Die Stimm- und Wahlberechtigung beschränkte sich bei Inkrafttreten der Verfas-

sung noch auf liechtensteinische Männer ab dem Alter von 24 Jahren und mit Wohnsitz in Liechtenstein. Bereits mit dem Volksrechtegesetz von 1922 wurde das Wahlalter auf 21 Jahre gesenkt. 1969 wurde das Wahl- und Mündigkeitsalter auf 20 Jahre herabgesetzt, im Jahr 2000 per Landtagsbeschluss auf 18 Jahre.

Das Frauenstimm- und -wahlrecht auf Landesebene wurde erst 1984 eingeführt, nachdem die stimmberechtigten Männer in Volksabstimmungen 1971 und 1973 noch mehrheit-

lich dagegen gestimmt hatten. Ausländische Staatsangehörige und liechtensteinische Staatsangehörige mit Wohnsitz im Ausland können hingegen in Liechtenstein weder auf Gemeindenoch auf Landesebene abstimmen oder wählen.

Es gab und gibt ausserdem Ausschlussgründe beim Wahlrecht. Bis 1878 durften Männer nicht wählen, wenn sie keinen Beruf auf eigene Rechnung hatten, also etwa Knechte. Auch Armenunterstützung, ein gerichtlicher Schuldspruch oder ein laufendes Konkursverfahren führten

Durchschnittliche Zahl von Volksabstimmungen pro Jahr in verschiedenen Dekaden bzw. Perioden.

neben weiteren Gründen zu einem Wahlausschluss. In mehreren Schritten wurden die Bestimmungen gelockert. Seit 2012 führt beispielsweise eine angeordnete Vormundschaft nicht mehr automatisch zum Entzug des Wahlrechts. Das Wahlrecht wird erst entzogen, wenn eine Urteilsunfähigkeit gerichtlich festgestellt wurde.

Direktdemokratische Instrumente

Das Recht auf Volksinitiativen und Referenden wurde bereits 1921 in der Verfassung festgeschrieben. Die Stimmberechtigten können auf dieser Grundlage mittels Unterschriften neue Gesetze oder Gesetzes- oder Verfassungsänderungen anstossen, also eine Initiative lancieren. Falls es in der anschliessenden Volksabstimmung eine mehrheitliche Zustimmung gibt, erübrigt sich ein Beschluss des Landtages. Allerdings braucht es für das Inkrafttreten noch die Sanktion des amtierenden Fürsten, also dessen Unterzeichnung. Eine Sanktionsverweigerung nach einer positiven Volksabstimmung gab es bisher erst einmal, 1961, als Fürst Franz Josef II. ein Gesetz nicht unterzeichnete, obwohl das Volk dem Vorschlag zugestimmt hatte.

Mit einem Referendum werden Unterschriften gesammelt, damit es über einen Gesetzes- oder Finanzbeschluss des Landtags eine Volksabstimmung gibt. Eine Volksabstimmung kann ausserdem auch ohne vorherige Unterschriftensammlung direkt vom Landtag angeordnet werden. Dazu braucht es zuerst einen mehrheitlichen Landtagsbeschluss für eine Vorlage und sodann einen weiteren mehrheitlichen Beschluss, diese dem Volk zur Entscheidung vorzulegen.

1992 kam ein neues Recht dazu: das Staatsvertragsreferendum. Seitdem kann das Volk auch

über Staatsverträge abstimmen. Dies war dann bei den EWR-Abstimmungen 1992 und 1995 der Fall, während beispielsweise der Uno-Beitritt 1990 noch ohne Volksabstimmung erfolgt war.

Das Volk kann gemäss Verfassung auch Abstimmungen über die Auflösung des Landtags oder zur Einberufung des Landtags initiieren. Ferner ist zu erwähnen, dass viele der genannten Abstimmungen auch mit einer festgelegten Zahl von Gemeindebeschlüssen erzwungen werden können.

Mit der Verfassungsrevision von 2003 kamen weitere direkte Volksrechte hinzu: Misstrauensantrag gegen den Fürsten, Abschaffung der Monarchie, Mitbestimmung bei der Richterwahl, auf Gemeindeebene und auch das Recht des Austritts aus dem Staatsverband für die Gemeinden.

Häufige Anwendung

Es haben seit Bestehen der direktdemokratischen Beteiligungsformen bereits weit mehr als 100 Volksabstimmungen stattgefunden, die sich auf Landtagsbegehren, Initiativen und Referenden verteilen. Es wurden mehr Landtagsbegehren angenommen als abgelehnt, die Erfolgsquote von Initiativen liegt etwa bei einem Drittel, während im Falle von Referenden mehr als die Hälfte der Landtagsvorlagen abgelehnt wurde.

Fazit

Die Wirkung der direkten Demokratie ist nicht zu unterschätzen. Sie beeinflusst die politische Arbeit von Regierung und Landtag, da immer mit einem allfälligen Referendum oder einer Initiative gerechnet werden muss. Dies prägt auch die politische Kultur, die bisher weitgehend von Konsens und Mässigung gekennzeichnet ist und politische Extreme eher verhindert.

Das politische System Liechtensteins

Handbuch für Wissenschaft und Praxis Schriftenreihe des Liechtenstein-Instituts, 1. Baden-Baden: Nomos, 2024. Herausgegeben von Wilfried Marxer, Thomas Milic und Philippe Rochat.

Das Handbuch enthält in 23 Kapiteln Informationen zu Themen wie Souveränität, Regierung, Landtag, Parteien, Medien, Wahlen und Wahlsystem, Politische Kultur u. v. a.

Die Print-Ausgabe ist im Buchhandel erhältlich. Das ePDF kann kostenlos von der Website des Liechtenstein-Instituts oder des Nomos-Verlags heruntergeladen werden.

Mit dieser Beitragsreihe möchte das Liechtenstein-Institut das Handbuch «Das politische System Liechtensteins» näher vorstellen.

Heute zum Thema: «Volksrechte und Volksabstimmungen»

Die Beiträge «Volk und Volksrechte» sowie «Volksabstimmungen» von Wilfried Marxer im Handbuch «Das politische System Liechtensteins» geben einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung, die jeweiligen rechtlichen Grundlagen, empirische Befunde und die aktuelle Situation. Die Kapitel schliessen mit einem internationalen Vergleich, umfangreichen Literaturlisten und Internetlinks zu relevanten Websites.

Die inhaltliche Verantwortung für die einzelnen Beiträge liegt bei den jeweiligen Autoren.

www.liechtenstein-institut.li

Fragen

an …

Schwerpunktthemen deiner Partei?

Die Welt ist im Umbruch. Ja, sie verändert sich kontinuierlich und wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter der menschengemachte Klimawandel, technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung, demografische Veränderungen und Globalisierung. Diese Veränderungen sind sowohl global spürbar als auch im persönlichen Leben jedes Einzelnen.

Auch die Politik muss sich den fortschreitenden neuen Gegebenheiten anpassen.

Frage

Wo setzt deine Partei die Schwerpunktthemen für das kommende Jahr?

Präsidium der Vaterländischen Union

Liechtenstein steht vor grossen globalen Veränderungen. Klimawandel, technologische Entwicklungen und die weltweite Vernetzung prägen unseren Alltag. Als kleines Land können wir diese Trends nicht steuern, aber wir können flexibel, pragmatisch und vorausschauend handeln. Die Vaterländische Union setzt sich deshalb dafür ein, die Zukunft Liechtensteins aktiv zu sichern und zu gestalten.

Eine starke Wirtschaft bleibt die Grundlage unseres Wohlstands. Dafür braucht es stabile Rahmenbedingungen, eine effizient organisierte Verwaltung und weniger Bürokratie. Bewilligungsverfahren sollen vereinfacht und beschleunigt, Partnerschaften gepflegt werden und der Zugang zu internationalen Märkten verlässlich bleiben.

Gleichzeitig müssen die Lebensbedingungen der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen. Steigende Kosten, begrenzter Wohnraum und soziale Unterschiede erfordern konkrete Entlastungen. Besonders die Gesundheitskosten belasten zunehmend Bürger und Staat. Mit Blick auf die demografische Entwicklung braucht es Lösungen, die Altersvorsorge sichern, Familien stärken und Arbeit attraktiv halten.

Wichtige Infrastrukturprojekte, vor allem eine nachhaltige Verkehrsstrategie, müssen entschlossen vorangetrieben werden. Modernisierung soll wirtschaftliche Stabilität, soziale Balance und Klimaschutz mit Augenmass verbinden. Auch die Digitalisierung muss so umgesetzt werden, dass sie allen nutzt.

Die Vaterländische Union steht für Politik, die am Alltag der Menschen ansetzt. Mit klaren Prioritäten und verantwortungsvollem Handeln schaffen wir Stabilität, Sicherheit und Perspektiven für Liechtenstein.

Ich bin fest davon überzeugt: Die Wirtschaftspolitik wird zum zentralen Pfeiler der kommenden Jahre! Die protektionistische Zoll-Politik der USA und die rasanten technologischen Umwälzungen – von Künstlicher Intelligenz, ChatGPT, Cloud Computing, Quantencomputing bis hin zur Robotik – stellen uns vor grosse Herausforderungen. Wir dürfen nicht abwarten, sondern müssen unseren Wirtschaftsstandort jetzt schonungslos analysieren und entschlossen weiterentwickeln. Es braucht Ehrlichkeit in der Lagebeurteilung und vor allem Tempo in der Umsetzung! Deshalb hat die FBP-Fraktion eine dementsprechende Interpellation eingereicht.

Kurzfristig geht es darum, Investitionen und Arbeitsplätze zu sichern und gleichzeitig die modernste Infrastruktur zu schaffen – insbesondere in den Bereichen Telekommunikation und Mobilität. Dabei spielen unsere öffentlich-rechtlichen Unternehmen wie die LKW und Liechtenstein Wärme eine Schlüsselrolle. Diese Unternehmen gehören den Liechtensteinerinnen und Liechtensteinern. Deshalb fordere ich, dass sie den Service Public noch stärker in den Mittelpunkt ihrer Preispolitik rücken. So können wir die Lebenshaltungskosten senken und Familien gezielt entlasten. Langfristig müssen wir unsere Stärken konsequent ausspielen: Stabilität, den Zugang zu zwei Wirtschaftsräumen und unsere schlanken Strukturen. Gleichzeitig müssen wir beim Bürokratieabbau endlich Nägel mit Köpfen machen – um die Wirtschaft und die Menschen von unnötigem Aufwand zu befreien, mehr gesunden Menschenverstand zuzulassen und den Staat von selbstgeschaffenem Ballast zu entlasten, der Innovation, Entwicklung und Infrastrukturprojekte bremst. Nur so machen wir Liechtenstein fit für die Zukunft!

Alexander Batliner

Auch im kommenden Jahr setzt die Freie Liste ihre Schwerpunkte dort, wo Regierung und Mehrheitsparteien weiterhin enttäuschen. Besonders sichtbar bleibt der Handlungsbedarf in der Gesundheitsversorgung. Die stetig steigenden Krankenkassenprämien belasten immer mehr Haushalte. Wir werden uns deshalb weiterhin für eine starke, gut zugängliche Grundversorgung einsetzen, für mehr Transparenz bei den Kosten und für strukturelle Lösungen, welche die Menschen spürbar entlasten.

Genauso dringlich bleibt unser Einsatz für faire Löhne und soziale Sicherheit. Noch immer fehlen Antworten zur Lohngleichheit und zur Situation jener Familien, die trotz Erwerbstätigkeit armutsgefährdet sind. Unerklärte Lohnunterschiede bestehen fort, und die Regierung verschleppt die Datengrundlage, die für wirksame Massnahmen nötig wäre. Auch prekäre Arbeitsbedingungen, besonders in der 24-Stunden-Betreuung und im Niedriglohnsektor, dürfen nicht länger hingenommen werden. Diesbezüglich braucht es endlich klare Standards und wirksame Kontrollen.

Gleichzeitig werden wir in allen politischen Bereichen dafür kämpfen, dass ökologische und soziale Anliegen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Eine konsequente Klimapolitik, gerechte Ressourcenverteilung und echte Gleichstellung gehören für uns zusammen, weil sie darüber entscheiden, wie lebenswert und zukunftsfähig unser Land bleibt.

Wir werden 2026 weiter Druck aufbauen, Missstände sichtbar machen und konkrete Verbesserungen einfordern. Unser Ziel bleibt klar: Politik muss dort handeln, wo Menschen heute spüren, dass es gerechter, nachhaltiger und sozialer gehen könnte.

Die Demokraten pro Liechtenstein setzen auch im kommenden Jahr klare Schwerpunkte auf eine verantwortungsvolle, bürgernahe und zukunftsgerichtete Politik für unser Land. Als Opposition werden wir der Regierung und der Koalition weiterhin kritisch und konstruktiv auf die Finger schauen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf einem weiteren politischen Vorstoss zur Regulierung der überhöhten Netznutzungspreise der LKW sowie auf einer verbesserten Transparenz in der Rechnungslegung.

Zentral bleibt für uns eine solide Finanzund Haushaltspolitik. Angesichts absehbarer Finanzierungsdefizite ist ein sparsamer und effizienter Einsatz mit den Steuergeldern unerlässlich. Wir setzen uns für transparente Finanzplanung, klare Ausgabendisziplin und eine langfristig verlässliche Steuerpolitik ein, um die finanzielle Handlungsfähigkeit des Staates zu sichern.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch eine konsequente, aber faire Migrations- und Integrationspolitik. Integration muss gefordert und gefördert werden. Massgeblich ist dabei die Aufnahmefähigkeit unseres Landes, solide Sprachkenntnisse sowie die Achtung unserer Gesetze und Werte.

In der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik stehen wir für Rahmenbedingungen, damit Arbeit sich lohnt. Bürokratieabbau, faire Löhne, die Stärkung inländischer Anbieter sowie eine nachhaltige Familienpolitik stehen im Mittelpunkt. Ergänzend setzen wir Akzente in den Bereichen Bildung, Altersvorsorge, Gesundheit, Energie sowie Land- und Alpwirtschaft, um Lebensqualität und Eigenversorgung langfristig zu sichern.

Die MiM-Partei hat sich in den vergangenen Jahren bei zentralen politischen Themen aktiv und detailliert eingebracht. Ob Casino-Verbot, eGD, PV-Pflicht, Direktwahl der Regierung, Neubau Landesspital oder IWF-Beitritt – wir haben Daten, Hintergründe und Konsequenzen präzise aufgezeigt und damit die öffentliche Debatte wesentlich erweitert. Unser Anspruch bleibt derselbe: politische Entscheidungen transparent machen, komplexe Sachverhalte verständlich darstellen und blinde Flecken sichtbar halten.

Für 2026 setzen wir klare Schwerpunkte. Erstens fordern wir eine umfassende und ergebnisoffene Aufarbeitung der Corona-Politik. In Deutschland wurde 2025 eine Enquete-Kommission zur Prüfung der Pandemie-Entscheidungen eingesetzt, während in Liechtenstein bis heute eine institutionelle Aufarbeitung fehlt. Wir wollen klären, auf welcher Datenlage tiefgreifende Einschränkungen beschlossen wurden, wie Regeln wie 2G entstehen konnten, warum Risiken und offene Fragen der mRNA-Impfstoffe kaum thematisiert und weshalb Kinderrechte nur unzureichend berücksichtigt wurden.

Zweitens stärken wir die Presse- und Meinungsfreiheit. Die Corona-Berichterstattung hat gezeigt, wie schnell Angstkommunikation, Gleichklang zwischen Regierung und Medien und die Abwertung kritischer Stimmen die öffentliche Debatte verengen können. MiM setzt sich für unabhängige Medien, Vielfalt der Perspektiven und eine klare Trennung zwischen Information und politischer PR ein. Unsere Medienchecks werden wir fortführen und – wenn möglich –ausbauen.

Drittens unterstützen wir direktdemokratische Vorstösse, die Mitsprache und Kontrolle sichern.

Viertens behalten wir die Digitalisierung und Datenerfassung im Blick – insbesondere rund um eID und eGD.

Fünftens begleiten wir die WHO-Thematik und setzen uns für nationale Souveränität, Datenschutz und transparente Entscheidungswege ein.

Thomas Rehak
Kevin Marxer
Valentin Ritter

Liechtenstein zwischen direkter Mitbestimmung und Verantwortung

Liechtenstein lebt von einer direkten Demokratie, die Stärke und Herausforderung zugleich ist. Sie gibt uns Macht, verlangt aber auch Klarheit, Ehrlichkeit und Respekt. MiM setzt genau dort an: Politik muss verständlich sein, nachvollziehbar und frei von ideologischem Lärm. Der Mensch bleibt das Zentrum – nicht Strukturen oder Machtspiele.

Drei Tendenzen prägen momentan unser Land

1. Polarisierung

Der Ton wird härter. Differenzen werden zu Lagern. Dabei bieten sich gerade in einem kleinen Land grosse Chancen durch eine Kultur, in der Fragen erlaubt sind – ohne der Fragesteller sofort in Schubladen zu rutscht.

2. Verantwortung in der direkten Demokratie Volksrechte verlangen faire Prozesse, Respekt vor Minderheiten und Schutz vor populistischen Kurzschlüssen. Souveränität ist kein dekoratives Wort, sondern unsere Lebensgrundlage.

3. Überforderung vieler Menschen

Komplexe Themen, technokratische Sprache und ständige Krisenbotschaften schaffen Distanz. Politik muss wieder alltagsnah werden – nicht abstrakt, nicht paternalistisch.

MiM-Schwerpunkte 2026

1. Stärkung von Presse- und Meinungsfreiheit

Die Corona-Zeit hat gezeigt, wie gefährlich Angstkommunikation und Gleichschritt von Regierung und Medien sind.

In den vergangenen Jahren haben wir uns bei zentralen Themen aktiv eingebracht: Casino-Verbot, eGD, PV-Pflicht, Direktwahl der

Wir setzen uns ein für:

• Vielfältige Perspektiven

• Trennung von Information und PR

• Respekt vor kritischen Stimmen Unsere Medienchecks (www.mediencheck.li) f ü hren wir weiter; idealerweise mit mehr Ressourcen und Reichweite.

2. Direkte Demokratie stärken Wir unterstützen Volksinitiativen, begleiten Vorstösse faktenbasiert – und starten selbst neue, wenn nötig.

3. Digitalisierung & Datensouveränität eID, eGD und internationale Schnittstellen dü rfen nie zur Benachteiligung jener f ü hren, die solche Systeme nicht nutzen. Datenerfassung, Weitergabe und Speicherung müssen transparent und freiwillig sein.

4. WHO-Thematik

Wir achten darauf, dass internationale Abkommen die Souveränität Liechtensteins nicht untergraben. Keine Machtverschiebung weg vom Souverän, keine Kompetenzabgabe ohne klare demokratische Legitimation.

5. Aufarbeitung der Corona-Politik

Wir fordern eine ergebnisoffene Analyse –ohne Tabus, ohne politisches Kalkül. Offene Fragen bleiben:

Regierung, Neubau Landesspital, IWF-Beitritt. Wir haben Daten geprüft, Hintergründe offengelegt und blinde Flecken thematisiert. Unser Anspruch bleibt: Transparenz, klare Sprache und ein offener Blick auf Folgen politischer Entscheidungen.

• Auf welcher Datenlage wurden Grundrechtseingriffe beschlossen?

• Wie konnte eine verfassungswidrige 2G-Regel entstehen?

• Warum werden Risiken der mRNAImpfstoffe, Mittel- und Langzeitfolgen kaum thematisiert?

• Wie wurden Kinderrechte gewahrt –und welche Schäden sind entstanden?

• Warum fehlte die Kontrolle durch Landtag und Opposition?

Das alles ist zu klären, um gemeinsam aus den Erfahrungen zu lernen, sich weiterzuentwickeln und Wiederholungen zu verhindern.

M i M-LEITBILD

Die Partei Mensch im Mittelpunkt (MiM) steht:

• für Klarheit statt Panik.

• für Dialog statt Lagerdenken.

• für direkte Demokratie mit Verantwortung.

Für Menschen, die gehört werden wollen –nicht belehrt. Politik darf niemandem das Gefühl geben, unbedeutend zu sein.

Jede Stimme zählt. Jede Stimme ist und bleibt die Basis unserer Freiheit.

Innovativeres Handeln bei Energiemix und Speicherlösungen notwendig

Im Dezember-Landtag stand der 5. Monitoringbericht zur Energiestrategie 2030 zur Diskussion. Der Bericht der Regierung liefert wichtige Daten, doch müssen Daten interpretiert werden. Bei der Lektüre beschlich mich das Gefühl, dass in dieser Gesamtschau eine gefährliche «Wohlfühl-Situation» herbeigeschrieben wird, die einiger Anmerkungen bedurfte.

Text: Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter

Der trügerische Erfolg bei den Erneuerbaren

Auf den ersten Blick eine Erfolgsmeldung: Das Ziel von 30 Prozent erneuerbarer Energie wurde 2024 mit 31,7 Prozent bereits übertroffen. Das klingt hervorragend. Aber schauen wir genauer hin: Worauf fusst dieser Erfolg? Er basiert fast ausschliesslich auf der sogenannten Kategorie 2 – also auf importierter erneuerbarer Energie und Abwärme, insbesondere der Fernwärme aus der KVA Buchs (+ 9,1 Prozent) und Holzimporten (+14,3 Prozent ). Das ohnedies eher niedrige Teilziel für die einheimische Produktion (Kategorie 1), die für die liechtensteinische Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit entscheidend ist, wurde hingegen noch nicht erreicht.

Bei Biogas ist die Tendenz rückläufig (-10 Prozent). Wir dürfen uns nicht auf importierter Wärme ausruhen – auch wenn der Ausbau des Fernwärmenetzes durch Liechtenstein Wärme mit einem Absatzwachstum von 9,1 Prozent lobend zu erwähnen ist. Die Eigenversorgung hat dennoch mit 35 Prozent

bezüglich des Stroms und 31,7 Prozent bezüglich der Gesamtenergie bei weitem noch kein zufriedenstellendes Ausmass erreicht angesichts der ökonomischen Unabsehbarkeiten, der künftigen Marktpreise und des rasant voranschreitenden Klimawandels.

Die Bestätigung der PV-Monokultur Der Bericht bestätigt erstmals offiziell, wovor Experten – und auch die Machbarkeitsstudie der LIGEN – seit langem warnen: Unsere einseitige Fokussierung auf Photovoltaik führt zu Problemen, wenn wir sie nicht in ein umfassenderes Energiesystem einbetten, das insbesondere einen optimierten Energiemix und vor allem auch Speicherlösungen umfasst.

Wir bauen Solarstrom für den Sommer aus, den wir verschenken müssen, während wir im Winter weiterhin am Tropf der dann teuren Importe hängen. Das ist volkswirtschaftlich ineffizient. Wir brauchen dringend einen komplementären Energiemix und Speicherlösungen für die zwangsläufig anfallenden Überschüsse bei optimalen Nennleistungsbedingungen im Sommerhalbjahr.

Windkraft: Bürokratisch wirkendes SUP-Prozedere Im letztjährigen Monitoringbericht gab es einen Lichtblick: Die Regierung hatte das Windpotenzial korrigiert. Von früher unrealistisch tiefen 14 GWh sprach der Bericht –gestützt auf neue Studien – von 110 GWh. Wind wird nun als «zentrales Element» anerkannt. Demgegenüber steht jedoch derzeit die Diskussion bezüglich eines bürokratisch wirkenden SUP-Prozederes (Strategische Umweltprüfung), welches von Anfang an eine derart grosse Fülle von Ausschlusskriterien und Barrieren enthält, dass eine ernsthafte Entwicklung von Windenergie zur deutlichen Steigerung der Eigenversorgung vor allem im Winterhalbjahr wenig realistisch erscheint.

Speicher und V2G: Warten statt Handeln

Der Monitoringbericht widmet dem Thema Speicher ein eigenes Kapitel. Es wird erkannt, dass Vehicle-to-Grid (V2G) – also das Nutzen von Autobatterien als Schwarm-Speicher – technisch bereit und sinnvoll ist. Wenn eine Technologie bereit ist, die unsere Netze stabilisieren und Kosten senken könnte, dann muss die Politik die regulatorischen Hürden jetzt lösen oder beseitigen.

Fazit

Der Monitoringbericht verdeutlicht, dass wir bei der echten Dekarbonisierung im Inland langsamer sind, als die Schlagzeilen vermuten lassen. Die Regierung hat zwar begonnen richtige Schwerpunkte anzusprechen (Windpotenzial, Speicherbedarf), zieht aber noch nicht die nötigen praktischen Konsequenzen für das Handlungstempo.

Einladung zum 40. VU-Neujahrstreffen

Eine Zeitreise durch den Landtag –

gestern, heute und morgen

Dienstag, 6. Januar 2026, Vaduzer Saal

16.30 Uhr: Apéro / 17 Uhr: Start der Veranstaltung

Begrüssung zum 40. VU-Neujahrstreffen

Parteipräsident Dr. Thomas Zwiefelhofer

Vortrag «Landtag, Gestern, Heute und Morgen» Landtagspräsident Manfred Kaufmann

Podiumsdiskussion

Unter der Moderation von VU-Fraktionssprecherin und Vizepräsidentin Dagmar Bühler-Nigsch geben die drei Landtagspräsidenten Dr. iur. Peter Wolff, Arthur Brunhart und Manfred Kaufmann Einblicke in die Entwicklung unseres Parlaments. Die Gäste erwartet ein lebendiger Austausch darüber, wie sich der Landtag über die Jahre weiterentwickelt hat und welche Impulse seine Präsidenten gesetzt haben.

Schlusswort und Ausblick

Regierungschefin Brigitte Haas

Moderation: Dagmar Bühler-Nigsch Fraktionssprecherin Dr. Thomas Zwiefelhofer Parteipräsident

Manfred Kaufmann Landtagspräsident seit 2025

Dr. iur. Peter Wolff Landtagspräsident von 1997–2001

Arthur Brunhart Landtagspräsident von 2009 –2013

Brigitte Haas Regierungschefin

VERSCHENKE GESCHICHTE

WEIHNACHTSGESCHENK

Landtagsabgeordnete aus Mauren seit 1862

Johann Georg Matt «Trinele» (1820-1888)

Michael Kaiser (1827-1890)

Jakob Kaiser (1840-1920)

Emil Batliner (1869-1947)

Rudolf Matt (1877-1960)

Oswald Bühler (1899-1962)

Johannes Kaiser *1958

Peter Frick *1965

Alexander Batliner*1967

Christian Batliner *1968

Manfred Biedermann (1952-2017)

Alfons Büchel (1910-1990)

Peter Büchel (1872-1958)

Wilhelm Fehr (1860-1935)

Andreas Kieber (1802-1877)

Ivo Klein *1961

Rudolf Lampert (1956-2021)

Dr. phil. Georg Malin *1926

Ing. HTL Alexander Marxer *1964

Johann Georg Marxer (1808-1891)

Rudolf Marxer (1904-1972)

Andrea Matt *1961

Dr. med. Egon Matt *1952

Dr. chem. Helmuth Matt (1946-2018)

Armin Meier (1941-1999)

Paul Öhri (1915-1997)

Stefan Öhri *1976

Dr. iur. Walter Oehry (1926-2014)

Heinz Ritter *1946

Jürgen Zech *1965

Landtagsabgeordnete Stellvertreter aus Mauren seit 1862

Medard Ritter (1857-1935)

Franz Josef Ritter (1847-1928)

Hubert Lampert *1968

Ludwig Marok (1907-1986)

Anton Marxer (1925-1989)

Edwin Marxer *1951

Franz Marxer *1959

Norman Marxer *1960

Franz Öhri (1941-2024)

Adolf Ritter *1955

Regierungsmitglieder aus Mauren seit 1862

Peter Büchel (1872-1958)

Johann Georg Marxer (1808-1891)

Dr. phil. Georg Malin *1926

Dr. iur. Walter Oehry (1926-2014)

Dr. iur. Cornelia Gassner (1958-2016)

Brigitte Haas *1964

Dominique Hasler *1978

Rita Kieber-Beck *1958

Dr. iur. Graziella Marok-Wachter *1965

Dr. phys. Norbert Marxer *1955

Sabine Monauni *1974

Dr. iur. Michael Ritter *1957

René Ritter (1939-2001)

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«POLITIK AUS DER GEMEINDE MAUREN AB 1862»

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Stellvertretende Regierungsmitglieder aus Mauren seit 1862

Alfons Büchel (1910-1990)

Rudolf Marxer (1904-1972)

Andreas Haber *1989

Xaver Marxer (1912-1990)

Egon Öhri *1940

Gemeindevorsteher von Mauren seit 1864

Johann Georg Matt «Trinele» (1820-1888)

Johann Georg Matt (1814-1903)

Simon Fehr (1825-1877)

Korbinian Meier (1823-1874)

Michael Kaiser (1827-1890)

Matthias Frick (1833-1894)

Jakob Kaiser (1840-1920)

Albert Marxer (1848-1891)

Medard Ritter (1857-1935)

Franz Josef Ritter (1847-1928)

Emil Batliner (1869-1947)

Andreas Meier (1861-1921)

Rudolf Matt (1877-1960)

David Bühler (1872-1938)

David Meier (1891-1986)

Oswald Bühler (1899-1962)

Egon Meier (1909-1993)

Werner Matt (1927-1981)

Hartwig Kieber *1943

Johannes Kaiser *1958

Freddy Kaiser *1961

Peter Frick *1965

Gemeinnütziger Verein für Ahnenforschung, Pflege der Kultur und des Brauchtums Mauren

im:fokus

«Nur wer die Richtung kennt, kann auch die richtigen Entscheidungen treffen»

Triesen befindet sich mitten in einer ganzen Reihe von Projekten, die Triesen in die Zukunft führen. Gleichzeitig pflegen Vorsteherin Daniela Erne-Beck und der Gemeinderat die historischen Wurzeln und setzen sich stets dafür ein, Bewährtes noch besser zu machen. Im Interview geht Daniela Erne-Beck auf einige aktuelle Projekte ein und zeigt auf, wohin die Reise gehen wird.

Interview: Heribert Beck

Frau Gemeindevorsteherin, ein Print-Interview ist einer der traditionsreichsten Kommunikationskanäle für politische Botschaften. Nutzen wir es, um über neue Wege zu sprechen, welche die Gemeinde Triesen in der Kommunikation beschreitet. Der Gemeinderat hat kürzlich die Einführung der Plattform Crossiety beschlossen. Was hat es damit auf sich und was versprechen Sie sich von der Neuerung?

Gemeindevorsteherin Daniela Erne-Beck: Ein gedrucktes Interview ist vor allem für interessierte Mediennutzer eine hervorragende Plattform. Das Format geht leider immer mehr verloren, nicht nur in Liechtenstein. Sie sprechen es an: Kommunikation und Interkation werden moderner, schneller und damit verbunden auch immer einen Hauch oberflächlicher.

In Triesen sind wir uns einig, dass wir als Gemeinde unterschiedlichste

Informationsgefässe nutzen müssen, um mit der Bevölkerung in engem Kontakt bleiben zu können. Neben unseren erfolgreichen Formaten im Printbereich und in den elektronischen Medien haben wir uns entschlossen, den sogenannten «digitalen Marktplatz Crossiety» als Ergänzungsangebot einzuführen. Registrierte Nutzer können sich auf dem Smartphone digital Neuigkeiten und Aktuelles aus Triesen und der Region quasi in Echtzeit anzeigen lassen. Der digitale Marktplatz informiert zeitnah beispielsweise über Veranstaltungen der Gemeinde, von Vereinen oder auch Privaten. Registrierte Benutzer können in der Plattform ungezwungen miteinander «chatten», sich so organisieren und austauschen. Nicht zuletzt können Private oder Unternehmen dort Produkte und Gegenstände kostenlos anbieten. Es ist also eine elektronische Variante dessen, was früher in persönlichen Gesprächen vor der Bäckerei oder Metzgerei stattgefunden hat. Einzelne Personen können sich zu Gruppen zusammenschliessen, was wiederum für Nachbarn, Vereine oder andere Interessengemeinschaften viele Vorteile bietet.

Crossiety ist bei Weiten nicht der einzige Schritt in die Zukunft, den die Gemeinde Triesen macht. Wie diese Schritte konkret aussehen sollen, wird die «Perspektive 2035» zeigen. Der Prozess dahinter hat vor etwas mehr als einem Jahr im Rahmen eines Workshops seinen Anfang genommen. Was waren die Hintergründe und wie ist der Prozess bisher abgelaufen?

Nur wer weiss, in welche grundsätzliche Richtung man als Gemeinde gehen soll, kann auch richtige Entscheidungen treffen, die nicht nur aktuell stimmig sind, sondern auch für die kommende Generation noch positiven Bestand haben werden. Die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie, wie sich Triesen weiterentwickeln soll, war mir sehr wichtig. In diesen Erarbeitungsprozess waren neben mir selbst und dem Gemein-

derat auch die Verwaltung, die Kommissionen und die ganze Bevölkerung eingebunden. Was auf einem gemeinsamen Fundament gebaut wird, kann auch miteinander gut getragen werden. Wir haben uns in Workshops sehr intensiv mit verschiedensten strategischen Themenfeldern auseinandergesetzt, miteinander gelernt und festgehalten, wohin wir uns entwickeln wollen und werden. Ich kann versichern, dass das Ergebnis unserer «Perspektive 2035» breit gefächert ist, die verschiedensten Bedürfnisse und Entwicklungspotenziale aufzeigt und sicherstellen wird, dass Triesen liebenswert ist und lebenswert bleibt.

Nun steht das Projekt vor seinem Abschluss. Können Sie schon in groben Zügen verraten, wie die Triesner Bevölkerung informiert wird und wie sie von der «Perspektive 2035» profitieren wird?

Mit der Genehmigung im Gemeinderat ist der Entwicklungsprozess der «Perspektive 2035» nun abgeschlossen. Die inhaltliche Reise dieser Strategie geht aber erst los. An einem Bürgergespräch werden wir am 28. Januar 2026 die Ergebnisse umfassend präsentieren. Fachpersonen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, kurz ZHAW, die uns begleitet haben, geben Einblicke in den Erarbeitungsweg, der von einer sehr analytischen Zielverfolgung und enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, der Verwaltung und dem Gemeinderat geprägt war. Ich selbst darf am 28. Januar aufzeigen, wie Triesen strategisch in Zukunft konkret handeln wird. So werde ich die verschiedenen Handlungsfelder inhaltlich vorstellen und auch aufzeigen, wie diese künftig den Alltag im Dorf beeinflussen werden. Nicht zuletzt werden konkrete erste Massnahmen aus dem Strategieprozess vorgestellt, die unmittelbar Mehrwerte schaffen und zeigen, wie aus Visionen und strategischen Ideen sichtbare Schritte entstehen. Unter anderem der eben angesprochene «digitale Marktplatz».

Triesen: Dorfansicht von St. Mamerta

Ungefähr ein Jahr ist es auch her, seit Triesen das Unicef-Label «Kinderfreundliche Gemeinde» tragen darf. Welche kinderfreundlichen Massnahmen konnte die Gemeindeverwaltung seither ergreifen, was ist mittelfristig geplant und wie lautet Ihr Zwischenfazit?

Mit der Unicef-Zertifizierung verpflichtet sich die Gemeinde, die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen bewusst zu fördern und ihnen auch im politischen und gesellschaftlichen Kontext mehr Gehör zu schenken. In diesem Jahr seit der ersten Zertifizierung sind zahlreiche Initiativen angelaufen, die zeigen: Kinderfreundlichkeit wird in Triesen aktiv gelebt.

Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe setzt einen sehr ambitionierten Aktionsplan mit 14 konkreten Massnahmen um, welche alle zu bearbeitenden Bereiche für Kinder und Jugendliche berücksichtigen. Fortschritte werden regelmässig besprochen und neue Projekte geplant und umgesetzt. So entsteht Schritt für Schritt ein Umfeld, in dem Kinder sich wohlfühlen und ihre Interessen einbringen können. Als ersten Meilenstein erachte ich das im März durchgeführte Vernetzungstreffen aller Fachpersonen der frühen Kindheit. Vertreterinnen und Vertreter aus Bildung, Betreuung, Beratung und Freizeitangeboten kamen zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Diskutiert wurde, was bereits gut läuft und wo Optimierungspotenzial besteht. Gemeinsam lernen wir und bündeln die richtigen Massnahmen, um die angestrebten Verbesserungen einzuführen. Besonders beeindruckt hat mich auch, dass wir in Triesen aufgrund der Kinderwünsche in der Primarschule nun einen Schulhund haben. Er ist ein wunderbarer Begleiter und auch Tröster für die Kinder, der neue Lern- und Sozialerfahrungen schafft.

«Mit der Unicef-Zertifizierung verpflichtet sich die Gemeinde, die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen bewusst zu fördern und ihnen auch im politischen und gesellschaftlichen Kontext mehr Gehör zu schenken», sagt Daniela Erne-Beck zur Bedeutung des Labels «Kinderfreundliche Gemeinde».

Gerade ein halbes Jahr ist vergangen, seit die Stimmberechtigten die Revitalisierung des Theodor-Banzer-Hus abgelehnt haben. Bei einem anderen historischen Gebäude, dem Tannerhaus an der Dorfstrasse, stehen die Zeichen aber auf Sanierung. Was ist in diesem denkmalgeschützten Objekt geplant und wie werden die Arbeiten ablaufen?

Die geplante Revitalisierung, also Wiederbelebung, des Theodor-Banzer-Hus wurde von den Stimmberechtigten abgelehnt. Wir haben über das Liechtenstein-Institut eine repräsentative und wissenschaftliche Nachbefragung durchgeführt, um mehr über die effektiven Gründe der Ablehnung in Erfahrung zu bringen. Der Gemeinderat wird sich auf Basis dieser Umfrageresultate nochmals beraten und diskutieren, ob ein neuer Versuch, dem alten Haus wieder Leben einzuhauchen, erfolgreich sein könnte. Aktuell kann ich aber über diese Beratungsergebnisse noch nicht berichten.

Das Tannerhaus hingegen erstrahlt ganz aktuell in neuem Glanz und kann nun wieder vermietet werden. In der liebevoll sanierten Liegenschaft im Oberdorf steckt sehr viel Ortsgeschichte. Dort versammelten sich vor vielen Jahrzehnten die ersten evangelischen Christen im Land und hielten bis 1963 ihre Gottesdienste ab. Der damaligen evangelischen Kirchgemeinde gehörten rund 70 Personen an, die vorwiegend aus Schweizer Fabrikarbeiterfamilien stammten. Das Haus heisst im Volksmund «Tannerhaus» nach dem in der Weberei tätigen Emil Tanner, der damals dort zur Miete wohnte. Nach einer Innen- und Aussensanierung im Jahr 1984 stellten wir unlängst fest, dass grundlegende bauliche Massnahmen nötig werden, um das Haus zu erhalten und es weiterhin als Zeugnis unserer Geschichte zu bewahren. Jetzt kann das Tannerhaus aus dem Jahr 1885 wieder ein wunderschönes,

Das denkmalgeschützte Tannerhaus an der Dorfstrasse stammt aus dem Jahr 1885. Nach einer Sanierung kann es nun wieder als Zuhause für eine Familie dienen.

Triesen im fokus

Die Ortsbus-Linie 40 verkehrt neu werktags alle 30 Minuten.

denkmalgeschütztes, historisches, aber gleichzeitig modernes Zuhause für eine Familie werden.

Bald 20 Jahre fährt schon der Triesner Ortsbus, der seither einigen Liechtensteiner Gemeinden als Vorbild gedient hat. Wie kommt er nach all der Zeit bei der Bevölkerung an?

Jede Gemeinde entwickelt sich weiter. Täglich entstehen neue Bedürfnisse, Anliegen und Verbesserungsvorschläge. Solchen Anliegen, die für eine Mehrzahl der Bevölkerung Entlastung und Verbesserung bringen, nehme ich gerne in Angriff und versuche, Optimierungen herbeizuführen. Das war auch bei der Ortsbus-Linie 40 der Fall. Nach rund 20 Jahren und einigen kleinen Anpassungen der Linienführung und Abfahrtzeiten haben wir festgestellt, dass wir neue Wege gehen wollen und müssen. Wir haben es geschafft, den Öffentlichen Verkehr in Triesen vor allem für Arbeitspendler und Schüler deutlich zu verbessern. Die Linie 40 verkehrt neu werktags durchgehend alle 30 Minuten. Damit wird das bislang schülerorientierte Angebot zu einem verlässlichen öffentlichen Verkehrsmittel für alle Einwohnerinnen und Einwohner ausgebaut. Wir starten diese Optimierungen vorerst für ein Jahr und werden dann gemeinsam evaluieren, wie die Verbesserungen ankommen und ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Dass die Gemeinde Triesen sehr aktiv ist, haben Sie eindrücklich geschildert. Wie steht es um die Finanzierung des Ganzen? Oder anders gesagt: Wie steht die Gemeinde finanziell da und was verspricht das Budget 2026?

Täglich entstehen neue Bedürfnisse, Anliegen und Verbesserungsvorschläge.

Solchen Anliegen, die für eine Mehrzahl der Bevölkerung Entlastung und Verbesserung bringen, nehme ich gerne in Angriff und versuche, Optimierungen herbeizuführen.

Daniela Erne-Beck Gemeindevorsteherin von Triesen

Der Gemeinde Triesen ist finanziell gesund. Wir planen für das Jahr 2026 zwar mit einem Aufwandüberschuss von rund einer Million Franken in der Erfolgsrechnung, denn wir werden 5,79 Millionen Franken investieren, vor allem im Tiefbaubereich sowie in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Grundsätzlich haben wir einen sehr fundierten Finanzplan, der uns aufzeigt, dass wir in den kommenden Jahren finanziell stabil bleiben. Ich darf aber nicht verschweigen, dass vor allem die steigenden Ausgaben bei Beitragsleitungen die Gemeinde Triesen immer

Einbezug der Bevölkerung: Ein Strategie-Workshop war eine wichtige Basis für die «Perspektive 2035».

mehr belasten. Diese Beitragsleistungen erhöhen sich stetig. Aufgrund unserer Verpflichtung, diese Beiträge leisten zu müssen, haben wir wenig Einfluss auf diese kontinuierlichen Anstiege. Dies betrifft aber nicht nur Triesen, sondern alle Gemeinden Liechtensteins.

Herausforderungen wird es also auch weiterhin zu bewältigen geben. Nun stehen mit Weihnachten und dem Jahreswechsel aber zunächst ruhige Tage an. Was wünschen Sie der Trienser Bevölkerung und die Gemeinde für die Feiertage und insbesondere im kommenden Jahr?

Ruhe, Frieden, Besinnlichkeit, Freude, Gesundheit und viele wertvolle menschliche Begegnungen, die von Vertrauen geprägt sind.

TRANSPORTE

Triesen im fokus

Günstigste Tarife bei Gas und Strom

Die in Triesen ansässige Athina Energie AG ist seit bald neun Jahren als Lieferantin von Gas und Strom auf dem heimischen Energiemarkt tätig. Sie hat von Anfang an Bewegung in den zuvor von zwei staatlichen Monopolisten dominierten Markt gebracht und mit schlanken Strukturen für sinkende Energiepreise in Liechtenstein gesorgt. Ihre günstigen Tarife gibt die Athina Energie AG ihren Kunden weiter und ist damit nach wie vor die preisgünstigste Anbieterin von Gas und Strom im Land. Zudem vermag sie mit ihren verschiedenen Modellen ganz unterschiedliche Ansprüche zu bedienen. So stehen sowohl beim Strom als auch beim Gas je nach Kundenbedürfnis entweder Fixpreis- oder Spotmarktpreismodelle zur Auswahl, beim Gas zudem ein Tarifmodell, mit dem die Athina Energie AG ebenfalls deutlich günstiger ist als die Mitbewerberin. Aktuell interessant ist ein Angebot für Neukunden im Geschäftsbereich Gas. Wer bis 30. April 2026 zu Athina Energie AG wechselt, erhält sein Gas für ein Jahr zum Fixpreis von 3.9. Rp. / kWh. Auch der Fixpreis beim Strom ist bereits ab 9,9 Rp./kWh erhältlich.

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5 Jahrzehnte Tresner Moschtgügeler

Jubiläumsausstellung

9. Januar bis 13. Februar 2026

Ein halbes Jahrhundert voller Guggamusik, Leidenschaft und unvergesslicher Momente: Die Tresner Moschtgügeler feiern 2026 ihren 50. Vereinsgeburtstag mit einer Ausstellung und einem Jubiläumsbuch.

Freitag, 9.1.2026, ab 18:30 Uhr, Gasometer Ausstellungseröffnung

Buchpräsentation

«5 Jahrzehnte Tresner Moschtgügeler» Auftritt Tresner Moschtgügeler vor dem Gasometer

jugend:zeit

«Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas erleben darf»

Daria Harbor ist 18 Jahre jung, wohnhaft in Mauren, und sie fühlt sich als Schutzsuchende aus der Ukraine in Liechtenstein sehr gut aufgenommen. Dazu hat Daria auch ihren Beitrag in hohem Masse geleistet, schnell Deutsch gelernt, und sie zeichnete sich mit ihrem Lehrabschluss als Restaurantangestellte BA mit der Abschlussnote 5,5 bestens aus. Sie war sehr überrascht, dass sie mit ihrer Geschichte auf Schloss Vaduz zum Eintrag ins Goldene Buch eingeladen wurde.

Johannes Kaiser

Daria Habor beim Eintrag ins Goldene Buch

Daria, du bist vor drei Jahren aufgrund des Krieges in der Ukraine nach Liechtenstein gekommen. Du konntest deine Schulzeit in der Realschule in Eschen fortsetzen. Wie hast du sie erlebt?

Daria Habor: Es war schwierig, weil ich zu Anfang noch kein Deutsch konnte. Ich unterhielt mich dafür mit allen auf Englisch. Die Lehrer behandelten mich sehr nachsichtig und unterstützten mich immer, wenn ich etwas brauchte oder eine Hilfestellung beanspruchen musste.

Du hast dann aber sehr schnell Deutsch gelernt. Ist dir dies leichtgefallen?

Im Kontakt mit den neuen Schulkolleginnen und Schulkollegen lernte ich die deutsche Konversation relativ schnell. Auch lernte ich stets mehr Leute kennen, und in diesem Umfeld verständigte ich mich natürlich auf Deutsch. Durch meine Lehre in der Gastronomiebranche kam ich automatisch mit vielen Menschen ins Gespräch. Das war für meine Fortschritte sehr dienlich.

Bist du in Liechtenstein gut aufgenommen worden? Bei deinen Mitschülerinnen und Mitschülern? In der Gesellschaft?

Grundsätzlich waren die Mitschüler immer nett zu mir, und ich fühlte mich willkommen. Allerdings gab es eine Minderheit, die nicht sehr erfreut darüber war, dass Ukrainer in ihrer Schule

sind – dies zeigten sie dann auch offen. Gesellschaftlich fühle ich mich in Liechtenstein sehr wohl, und es behandelt mich niemand, als wäre ich einfach nur ein Flüchtling, was ich sehr schätze. Ich bin sehr dankbar für die Aufnahme und dass die Flüchtlingshilfe, mich unterstützt und bei allem geholfen hat, wenn ich etwas brauchte.

Du hast die Lehre bei der Adler Gastronomie AG in Vaduz angetreten und mit Bravour abgeschlossen. Ein Beruf, den du mit Leidenschaft ausführst?

Es war eigentlich nie ein Wunschberuf von mir, aber als ich dann die Lehre angefangen habe, hat er mir doch viel mehr gefallen, als ich mir dies vorgestellt hatte. Ich bin sehr dankbar, dass ich ihn ausführen darf und dadurch Leute treffe, Deutsch lerne und die Arbeitswelt kennenlernen darf. Ich geniesse jeden Tag, an dem ich mich mit Leuten aus der ganzen Welt unterhalten kann.

Mit dem ausgezeichneten Abschluss deiner Berufsausbildung mit der Traumnote 5,5 konntest du dich ins Goldene Buch eintragen. Wie war für dich dieses Erlebnis am 26. September 2025 auf Schloss Vaduz?

Es war eine wundervolle Erfahrung. Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas erleben darf. Vor der Einladung wusste ich nicht einmal, dass Flüchtlinge ins Goldene Buch dürfen. Es war eine Riesenehre für mich, dort zu sein. Im Schloss in Vaduz war es sehr edel und schön, es freute mich sehr, dass ich das Schloss besuchen durfte.

Wo arbeitest du derzeit und was sind deine weiteren beruflichen und persönlichen Ziele?

Ich arbeite weiterhin bei der Adler Gastronomie in Vaduz. Momentan mache ich gerade die Weiterbildung zur Restaurantfachfrau EFZ.

Du bist in Liechtenstein nun definitiv angekommen. Was ist anders als in deiner Heimat, was vermisst du, was schätzt du andererseits in Liechtenstein?

Liechtenstein ist eher ein Ort der Ruhe, also das komplette Gegenteil meiner Heimat. Ich vermisse den Trubel etwas, da nicht so viel los ist, aber hier fühle ich mich dennoch sehr wohl und zuhause. In Liechtenstein hat man viel Möglichkeiten, um sich weiterzubilden, den Beruf zu wechseln, wenn man es will, und das schätze ich am meisten an Liechtenstein. Dies sind Möglichkeiten, die man in vielen anderen Ländern nicht hat.

Was machst du in der Freizeit? Welches sind deine Hobbys?

Ich tanze und singe schon seit zwölf Jahren. Ich mache es zwar nicht mehr so intensiv wie früher, tue es aber immer noch gerne, wenn ich Zeit dazu habe. Ich verbringe ausserdem gerne Zeit mit meiner Familie, Freunden und meinem Freund.

Danke, Daria, für dieses sehr interessante und sympathische Gespräch.

Foto: Michael Zanghellini
Daria Habor im Gespräch mit Johannes Kaiser

wirtschafts:zeit

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Mitarbeiterteam mit Geschäftsleitung der Franz Elkuch AG

Vom kleinen Betrieb zum europäischen Familienunternehmen

60 Jahre Franz Elkuch AG –

Eine Familiengeschichte zwischen Tradition und Zukunft

Die Franz Elkuch AG blickt auf 60 Jahre Firmengeschichte zurück. Was als kleine Rohrproduktion in Schellenberg begann, ist heute ein international tätiges Familienunternehmen mit Sitz in Salez. Geleitet wird die Firma inzwischen von der dritten Generation: Mario als Geschäftsführer sowie Damian und Pascal in der Geschäftsleitung. Roland Elkuch begleitet den Betrieb weiterhin im Verwaltungsrat.

Text: Johannes Kaiser

Vom mutigen Schritt in die Selbstständigkeit

1965 entschied sich Franz Elkuch zu einem Schritt, der sowohl sein berufliches als auch sein privates Leben dauerhaft verändern sollte: Er gründete eine eigene Firma für Kunststoffrohre und Spritzgussteile. Zu dieser Zeit waren solche Produkte gefragt, denn Infrastrukturprojekte im Bau, in der Industrie und bei Elektroinstallationen nahmen überall Fahrt auf. Bereits ein Jahr später

entwickelte er die ersten Kabelschutzrohre für Elektroinstallationen –ein Produkt, das später zum Markenzeichen des Unternehmens werden sollte. In dieser Phase erhielt Franz Elkuch auch seinen bis heute bekannten Spitznamen «Röhrli Franz». Die Arbeit war damals noch stark handwerklich geprägt und der Alltag fordernd, doch Franz Elkuch war überzeugt, dass sich mit technischem Verständnis, Fleiss und Kontinuität ein stabiles Fundament schaffen lässt.

Fotos: Pamela Bühler

Die zweite Generation übernimmt Verantwortung 1977 stieg sein Sohn Roland in die Firma ein. Als gelernter Werkzeugmacher brachte er das technische Fachwissen mit, das in dieser Phase des Unternehmens dringend benötigt wurde. Vater und Sohn arbeiteten eng zusammen, bis sich das Schicksal 1984 unerwartet wendete: Franz Elkuch verstarb plötzlich im Alter von 50 Jahren. Roland stand mit nur 26 Jahren vor der Aufgabe, das Unternehmen alleine weiterzuführen. Diese Jahre waren geprägt von grosser Verantwortung und Unsicherheit, aber auch von Entschlossenheit. Roland investierte in neue Maschinen, modernisierte Abläufe und führte den Betrieb mit viel persönlichem Einsatz weiter. Ausserdem konnte er in dieser schweren Zeit auf die volle Unterstützung seiner Frau Wilma zählen.

Der Ausbau in Salez und die dritte Generation Mit den 2000er-Jahren begann für das Unternehmen eine Phase des Wachstums. Die positive Auftragslage ermöglichte 2007 den Bau einer neuen Produktionshalle in Salez, die später mehrfach erweitert wurde. Parallel dazu traten ab 2006 die drei Söhne von Roland und Wilma in das Familienunternehmen ein. Mario, der eine kaufmännische Ausbildung absolvierte, übernahm zunächst die kaufmännische Leitung und ist heute Geschäftsführer des Unternehmens. Ein Jahr später stieg Damian ein, der als ausgebildeter Polymechaniker im technischen Bereich die Verantwortung übernahm. 2013 kam schliesslich Pascal dazu, der als ausgebildeter Produktionsmechaniker in die Firma eintrat und später die Verantwortung im Qualitätsbereich übernahm und parallel dazu eine Ausbildung erfolgreich zum Qualtitäsmanager absolvierte. Damian und Pascal sind heute Mitglieder der Geschäftsleitung. Mit ihrem Einstieg begann nicht nur eine neue Generation im Unternehmen, sondern auch ein technisch und organisatorisch bedeutender Modernisierungsschub.

Wachstum über Grenzen hinweg

Was einst als kleiner lokaler Betrieb begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem europaweit tätigen Anbieter. Die Produkte der Franz Elkuch AG werden heute unter anderem in Deutschland, Schweiz, Öster-

reich, Ungarn, Tschechien, Kroatien, Polen, Skandinavien und in Liechtenstein eingesetzt. In jüngster Zeit beginnt das Unternehmen auch in England und Irland Fuss zu fassen. Ob in der Energieversorgung, im Telekommunikationsbereich oder in unterschiedlichen Industriezweigen –die Anwendungen sind vielfältig und verlangen robuste, beständige und verlässliche Lösungen.

Weiterentwicklung und Spezialisierung

Besonders in den vergangenen Jahren wurde das Sortiment im Bereich Kabelschutz, Abwassertechnik und im technischen Kunststoffbereich deutlich erweitert. Moderne Fertigungslinien, hochwertige Materialien und flexibel einsetzbare Systeme gehören heute zum Alltag am Standort Salez. Das Unternehmen legt grossen Wert darauf, individuelle Kundenanforderungen zuverlässig umzusetzen. Diese Kombination aus technischer Fachkompetenz und familiären Strukturen bildet bis heute die Basis für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Betriebes.

Die vierte Generation macht sich bemerkbar

Wer die Familie Elkuch kennt, weiss, dass bereits die vierte Generation im Betrieb anzutreffen ist. Die Enkel von Roland und Wilma besuchen regelmässig die Werkhalle, bestaunen neugierig die Maschinen und helfen bei kleinen Aufgaben mit. Noch ist vieles spielerisch, doch es zeigt, wie natürlich der Bezug zur Firma weitergegeben wird. Die Verbundenheit über Generationen hinweg prägt das Unternehmen und lässt erkennen, dass die Geschichte der Franz Elkuch AG noch lange nicht zu Ende erzählt ist.

Ein Unternehmen, das von Generationen lebt

Heute, 60 Jahre nach der Gründung, steht die Franz Elkuch AG für Beständigkeit, handwerkliche Wurzeln und eine klare Ausrichtung auf die Zukunft. Aus einem mutigen Ein-Mann-Betrieb wurde ein modernes Familienunternehmen mit einem tollen Team, das regional verwurzelt und gleichzeitig europaweit tätig ist. Dieser Weg zeigt, dass Tradition und Weiterentwicklung kein Widerspruch sind, sondern sich über Generationen hinweg gegenseitig stärken können.

Geschäftsleiter Mario Elkuch, Johannes Kaiser und VR Roland Elkuch
Geschäftsleiter Mario Elkuch Wilma Elkuch (rechts)
V. l. Damian, Pascal und Mario Elkuch
Die Geschäftsleitung: Mario, Pascal und Damian Elkuch

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LEONIE LIESCH, DIREKTORIN, CHUR TOURISMUS

Verkürzung der allgemeinen zivilrechtlichen Verjährungsfrist

Am 8. Juli 2025 hat die Regierung dem Landtag den Bericht und Antrag 50/2025 betreffend die Verkürzung der allgemeinen zivilrechtlichen Verjährungsfrist unterbreitet. In seiner Sitzung vom 5. September 2025 hat der Landtag den Bericht und Antrag 50/2025 beraten, wobei die Abgeordneten die Vorlage begrüssten und dem Eintreten zustimmten. Der gegenständliche Beitrag gibt einen Überblick über die geplanten Änderungen.

Allgemeines

Die Verjährung ist ein zentrales Rechtsinstitut des liechtensteinischen Zivilrechts und wird definiert als der Verlust eines Rechts, das während der vom Gesetz bestimmten Zeit nicht ausgeübt worden ist (§ 1451 ABGB). Sinn und Zweck von Verjährungsfristen ist die Gewährleistung der Rechtssicherheit und des Rechtsfriedens. Mögliche Forderungen sollen innerhalb einer bestimmten Frist geltend gemacht werden. Nach Ablauf dieser Frist kann der Schuldner die Verjährung einwenden und so den Anspruch abwehren.

Bestehende Rechtslage Unterschieden wird grundsätzlich zwischen der allgemeinen («langen») Verjährungsfrist und den nur auf gewisse Fälle anwendbaren kürzeren Verjährungsfristen. Die lange Verjährungsfrist ist der vom Gesetzgeber vorgesehene Regelfall. Wenn sich im Gesetz keine Sonderbestimmung findet, dann gilt die lange Verjährungsfrist, welche grundsätzlich 30 Jahre beträgt.

Daneben gibt es eine Reihe verschiedener kürzerer Verjährungsfristen. So muss etwa das Recht auf die Gewährleistung bei un-

beweglichen Sachen binnen drei Jahren und, wenn es bewegliche Sachen betrifft, binnen zwei Jahren geltend gemacht werden. Forderungen von rückständigen jährlichen Leistungen, wie etwa Zinsen, Renten, Unterhaltsbeiträge sowie zur Kapitalstilgung vereinbarte Annuitäten verjähren innerhalb von drei Jahren. Forderungen für die Lieferung von Sachen oder die Ausführung von Arbeiten in einem gewerblichen, kaufmännischen oder sonstigen geschäftlichen Betrieb (also die Ansprüche des Unternehmers, nicht aber der Liefer- oder Leistungsanspruch des Kunden), Forderungen von Miet- und Pachtzinsen und Forderungen auf Dienstlohn verjähren innert fünf Jahren.

Schadenersatzansprüche verjähren grundsätzlich innert 3 Jahren ab Kenntnis von Schaden und Schädiger. Ist dem Beschädigten der Schaden oder die Person des Beschädigers oder Ersatzpflichtigen nicht bekannt geworden oder ist der Schaden aus einem Verbrechen entstanden, so unterliegt der Ersatzanspruch einer dreissigjährigen Frist.

Geplante Änderungen

Die allgemeine Verjährungsfrist

soll nunmehr von 30 Jahren auf zehn Jahre verkürzt werden. Für bestimmte Ansprüche wird jedoch die bisherige Verjährungsfrist von 30 Jahren beibehalten. Dies gilt etwa für Forderungen, die durch ein rechtskräftiges gerichtliches Urteil festgestellt wurden.

Bei der Verjährung von Schadenersatzansprüchen soll bei Verbrechen weiterhin die bisherige Verjährungsfrist von 30 Jahren gelten. Wenn dem Beschädigten der Schaden oder die Person des Beschädigers oder Ersatzpflichtigen nicht bekannt geworden ist, soll die Verjährungsfrist von 30 Jahren nur mehr im Falle von gerichtlich strafbaren Handlungen, die mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten oder mehr bedroht sind, gelten (ansonsten 10 Jahre).

Übergangsrecht und Inkrafttreten Auf Ansprüche, die nach dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes (am 01.April 2026 unter Vorbehalt des ungenutzten Ablaufs der Referendumsfrist) entstehen, findet das neue Recht Anwendung. Insbesondere Ansprüche, die der allgemeinen Verjährung unterliegen und vor dem Inkrafttreten der Gesetzesänderung entstanden

sind, verjähren nach bisherigem Recht, spätestens aber zehn Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes.

Domenik Vogt

Rechtsanwalt und Partner

Über die Person

Domenik Vogt ist als Rechtsanwalt in Liechtenstein zugelassen und beschäftigt sich schwerpunktmässig mit dem Gesellschafts- und Unternehmensrecht. Darüber hinaus befasst sich Domenik Vogt mit Fragen des Wirtschafts-, Vertrags- und Steuerrechts.

Feldkircher Strasse 31 9494 Schaan T +423 236 30 80

office@gasserpartner.com www.gasserpartner.com

Die Referentinnen und Referenten des diesjährigen Unternehmerapéros: Laura Wanger (Rezendo), Simon Mayr (up! consulting), Vorsteher Christian Öhri, Jürgen Hasler (Gemeinderat Ruggell), René Müller (digicube AG; v. l.).

Künstliche Intelligenz in der Praxis

Am 3. November fand der 15. Unternehmerapéro der Gemeinde Ruggell im rooftop des Hotels kommod statt. Über 120 Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung und erfuhren mehr über Künstliche Intelligenz in der Praxis.

Text: Peter Beck

Vorsteher Christian Öhri begrüsste die Gäste und zeigte auf, welche Projekte die Gemeinde bereits umgesetzt hat oder noch umsetzen wird, um die Attraktivität als Unternehmensstandort zu erhalten und weiter auszubauen. Besonders in Sachen Mobilität wird sich mit dem Fahrplanwechsel und der geplanten Langsamverkehrsbrücke einiges tun.

KI als Chance für Unternehmen

Danach zeigte René Müller (digicube) auf, dass KI für KMU in der Praxis viele Chancen bietet. Sie kann Unternehmen unterstützen, kreative Prozesse anzustossen oder lästige Aufgaben übernehmen. Konkrete Praxisbeispiele verdeutlichten, dass bereits mit einfachen Prompts eindrückliche Ergebnisse erzielt werden können. Er wies auch auf Fallstricke und Gefahren hin, deren man sich bewusst sein muss. Wenn man das aber in den Prozessen berücksichtigt, bietet KI klare Vorteile für Unternehmen.

Beispiele und Tipps aus der Praxis

Im anschliessenden Panel diskutierten Laura Wanger (Rezendo), Simon Mayr (up! consulting) und René Müller mit Moderator Peter Beck über praxisnahe Fragen zum Thema. Die Diskussion zeigte, dass KI für alle Unternehmen ein wichtiges Instrument für den Erfolg ist. Auch die Themen Datensicherheit und Datenschutz wurden kritisch diskutiert. Das Panel rief dazu auf, KI auszuprobieren, aber die Ergebnisse jeweils kritisch zu prüfen und zu plausibilisieren.

Zum Abschluss der Veranstaltung kündigte Jürgen Hasler (Vorsitzender der Wirtschaftskommission) für 2026 einen Tag der offenen Tür an. Damit soll die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Ruggeller Unternehmen sichtbar gemacht werden. Beim anschliessenden Apéro stand dann der gesellige Austausch im Zentrum.

SAVE THE DATE – 26. SEPTEMBER 2026

Tag der offenen Türen in der Ruggeller Wirtschaftszone

Am Samstag, 26. September 2026, organisiert die Wirtschaftskommission der Gemeinde Ruggell gemeinsam mit den ansässigen Unternehmen einen Tag der offenen Türen.

Dabei können alle Interessierten aus der Region einen Einblick in den Wirtschaftsstandort Ruggell gewinnen. Unternehmen mit Sitz in der Wirtschaftszone (Industriering und Industriestrasse bis Flandera) öffnen ihre Betriebsstätten, Lager, Büros etc. direkt vor Ort.

Kleinere Unternehmen stellen sich und ihre Produkte oder Dienstleistungen in einem gemeinsamen Zelt vor. Verschiedene Ruggeller Gastronomiebetriebe sorgen für das leibliche Wohl der Gäste.

Tamara Senti, Gerold R. Hopfenbeck und Alexander Kilga, Barex Inkasso AG, Wirtschaftsminister Hubert Büchel (v. l.)
Yunyun Ye und Xiaoliang Ye, Tang AG (v. l.)
Bruno Meyerhans, Kubatec BMT AG, Manuel Zangger, digicube, Brian Haas, WebSource GmbH (v. l.)
Jürg Bokstaller, Intervelo, Herbert Büchel, Büchel Holding AG (v. l.)

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Frohe Weihnachten

Wir wünschen eine ruhige Adventszeit, entspannte Feiertage und einen guten Jahreswechsel und für das neue Jahr: Gesundheit, Klarheit, gute Entscheidungen und Chancen, die sich lohnen. Es soll geschehen, was wirklich wichtig ist.

Euer Team von der Medienbuero Oehri & Kaiser AG und lie:zeit, Eschen

Vaduzer Weihnachtsmarkt mit regionalem Fokus

Am 13. und 14. Dezember 2025 findet auf und um den Peter-Kaiser-Platz bereits zum 30. Mal der traditionelle Vaduzer Weihnachtsmarkt statt. Hübsch dekorierte Weihnachtsstände, funkelnde Lichter und weihnachtliche Livemusik sorgen für eine feierliche Stimmung vor Ort. Rund 70 Ausstellerinnen und Aussteller freuen sich darauf, eine bunte Vielfalt an handgefertigten Unikaten, regio -

nalen Spezialitäten und kreativen Geschenkideen anzubieten. Auch kulinarische Leckerbissen und wärmende Getränke können am Weihnachtsmarkt genossen werden.

Erlebnisse für die ganze Familie Für Kinder hält der Weihnachtsmarkt ein besonders abwechslungsreiches Rahmenpro -

Samstag, 13. Dezember, 11 – 19 Uhr

Sonntag, 14. Dezember, 11 – 17 Uhr

gramm bereit. Sie können sich auf Schlittschuhen bei Vaduz on Ice austoben, Schlangenbrot über der Feuerschale grillen, der Märchenfee während einer kostenlosen Fahrt im Märlizögle lauschen, kreative Geschenke basteln, das Weihnachts-Städtle-Rätsel lösen oder sich im Weihnachtskino bei einem kostenlosen Weihnachtsfilm aufwärmen. Das beliebte Karussell steht ebenfalls

Der Vaduzer Weihnachtsmarkt lädt alle dazu ein, weihnachtliche Produkte an den über 70 regionalen Marktständen zu entdecken und wärmende Köstlichkeiten zu geniessen.

– Rahmenprogramm für Kinder (Märlizögle, Bastelspass, Weihnachtskino, Karussell u v m.)

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– Stimmungsvolle Livemusik

– Weihnachts-Städtle mit Rätselspass

– Schlittschuhlaufen bei «Vaduz on Ice»

wieder bereit und wer den Weihnachtsengel trifft, erhält eine süsse Kleinigkeit geschenkt.

Öffnungszeiten

Weihnachtsmarkt

Samstag 13. Dezember 2025 von 11.00 bis 19.00 Uhr

Sonntag 14. Dezember 2025 von 11.00 bis 17.00 Uhr

Der Besuch des kleinen Regenbogensterns

Text: Elke Bräunling

Es war eine besonders dunkle Nacht in den Tagen vor Advent. Der Himmel war klar und von einer tiefen, blauschwarzen Farbe, wie man ihn nur selten sah. Und in dieses Blauschwarz malten die Sterne funkelnde Bilder. Ein bisschen war es, als führten sie ein Theaterstück auf. Aber was war das? Schlich sich da etwa ein kleines Sternchen aus seinem Bild? Das Kind, das am Fenster sass, riss die Augen auf. Aufgeregt hielt es die Luft an und wagte nicht, einen Laut von sich zu geben. Das Sternchen kam näher und näher und das Zimmer war auf einmal in ein helles goldenes Licht getaucht. Ein Traum! Das konnte nur ein Traum sein, aus dem es gleich erwachen würde. Schnell schloss das Kind die Augen. Wenn es sie wieder öffnete, würde dieses Helle, das sein Zimmer auf einmal ausfüllte, verschwunden sein. Das war beim Träumen so.

Es schluckte. Nach einer Weile blinzelte es. Vorsichtig, nur einen winzigen Spalt. Das Zimmer war noch immer in dieses goldene Licht getaucht. «Was machst du hier?», flüsterte das Kind. «Was machst du hier?», antwortete das Sternchen. «Wie kommst du Menschenkind in den Himmel? Ich habe dich gerade noch an deinem Fenster gesehen und ein wenig von dir geträumt. Dass ich dich gerne besuchen möchte, habe ich mir ausgemalt. Und nun bist du zu mir herauf gekommen?» «Falsch! Du bist gekommen. Siehst du es nicht?» Aufgeregt klang das Kind nun. Das Sternchen schwieg und blickte sich um. «Vielleicht stimmt es ja!», flüsterte es. «Aber ja! Sieh doch, das ist mein Bett. Und gleich daneben steht meine Spielkiste», erklärte das Kind eifrig. «Ich bin hier zuhause und du bist mein Besuch, und darüber freue ich mich.» «Ich freue mich auch über deinen, nein, meinen Besuch,

und möchte mich vorstellen: Also, ich bin «Stella Parvula» und das heisst kleiner, nein, sehr kleiner Stern. Ja, ich heisse ‚Kleiner Stern‘. Und du? Bist du auch ein Parvulus oder eine Parvula, ein sehr kleines Kind?» «Ich bin nicht sehr klein», sagte das Kind schnell. «Nur ein bisschen bin ich das noch. Siehst du?» Es sprang aus dem Bett und baute sich gross vor dem Fenster auf. Der sehr kleine Stern lachte und das klang so wunderbar, wie alles wunderbar war in dieser Nacht. «Stimmt», sagte er, «du bist nur ein bisschen klein. Wie ist denn dein Name, bisschen kleines Kind?» «Ich heiße Sari!», sagte das Kind. «Das bedeutet …» Das Kind stutzte für einen Moment, dann fuhr es mit heller Stimme fort: «Das bedeutet ‚Leuchtender Stern‘. Ist das nicht toll?» Da ging ein Strahlen über den sehr kleinen Stern. Er leuchtete und schimmerte in allen Farben und sah nun aus wie ein kleiner, nein, ein sehr

kleiner Regenbogenstern. «Toll!» Sari klatschte vor Freude in die Hände. «Hallo, kleiner Regenbogenstern! Wie schön du aussiehst!» Da wanderten all die glimmernden Regenbogenfarben von dem sehr kleinen Stern zu Sari hinüber und die träumte noch lange diesen wunderfeinen Sternentraum. Als Mama am nächsten Morgen zum Wecken kam, wunderte sie sich über das Strahlen in Saris Gesicht. «Du musst ja etwas besonders Schönes geträumt haben, mein Schatz!», sagte sie. «Mich hat Stella Parvula besucht», flüsterte Sari und schlang die Arme um Mamas Hals. «Etwas Schöneres habe ich noch nie erlebt!» Mama wusste nicht, wer Stella Parvula war, sie fragte auch nicht nach. Sie drückte Sari an sich und flüsterte ihr ins Ohr: «Das Schönste, das ich jemals erlebt habe, war die Nacht, in der du zu mir gekommen bist, mein kleiner leuchtender Stern!»

Bei all dem zauberhaften Weihnachtsschmuck und den liebevollen Geschenkideen wird selbst dem Grinch ganz warm ums Herz.

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Gönnen Sie sich im Weihnachtszauber eine kleine Auszeit bei duftendem Kaffee, feinem Gebäck und ganz viel Gemütlichkeit.

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Adventszeit = Familienzeit

Wenn überall die Lichter angehen und man schon früh morgens «Jingle Bells» summt, beginnt die schönste Zeit des Jahres: der Advent. Damit dieser stimmungsvoll bleibt, sind wir seit 1933 für euch da.

In unseren Papeterien entdeckt ihr stilvolle Dekoideen, hochwertige Schreibgeräte mit persönlicher Gravur, Bastelmaterial und viele Geschenkideen für jeden Geschmack.

Was wäre Weihnachten ohne Spielsachen? Im Mikado bringen Spiele, Puzzles, Modellbau und vieles mehr nicht nur Kinderaugen zum Leuchten.

Für gemütliche Weihnachtstage findet ihr im Bücherwurm Romane, Krimis, Biografien und wunderschön illustrierte Kinderbücher.

Auch das passende Outfit darf nicht fehlen: In unseren YOU Fashion Shops kleiden wir mit Begeisterung Kinder wie Erwachsene nach den neuesten Trends ein.

Nach dem Einkaufsbummel lädt die Bäckerei Konditorei Balu zu Kaffee und Kuchen. Dort trifft man bekannte Gesichter … und findet bestimmt auch das eine oder andere süsse Mitbringsel.

Nicht umsonst heisst es: «Dr Thöny het’s.»

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Neben dem Verkauf von Christbäumen ist für die Kreschtbömmler auch die vorweihnachtliche Geselligkeit von grosser Bedeutung. Bei ihnen gibt es Grillwurst vom offenen Feuer und dazu Glühmost sowie Kinderpunsch. Die Kreschtbömmler Escha-Nendla haben sich dazu entschieden, jedes Jahr einen Teil ihres Erlöses aus dem Christbaumverkauf an ROKJ zu spenden, einen gemeinnützigen Verein, der wirtschaftlich und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Region unterstützt, um ihre Fähigkeiten und Talente zu fördern.

Interview & Fotos: Vera Oehri-Kindle

In welchem Jahr wurde euer Verein gegründet? 2017

Wie viele Mitglieder zählt der Verein «Kreschtbömmler»? 14

Wie viele Stunden arbeitet ihr insgesamt durchschnittlich während des Christbaumverkaufs?

> 1'000

Alle Kreschtbömmler Escha-Nendla

Wie viele Zentimeter hat euer höchster Christbaum gemessen?

500

Wie viele Tage vor dem Verkauf werden die Bäume gefällt?

20

Wie viele Christbäume verkauft ihr durchschnittlich pro Jahr an Weihnachten?

1‘300

Wie viele Nadeln hat ein 180 Zentimeter grosser Christbaum?

280'000

zirka

Wie viele Jahre wächst ein Christbaum, bis er 180 Zentimeter gross ist?

10

Von wann bis wann verkauft ihr eure Christbäume? (so lange wir Tannen haben)

6.-23.12.

Der Präsident ist bereit für den Verkauf
Meer von Tannen

Ab Montag, 15. Dezember – 24. Dezember

wohn:zeit bau &

Förderung für Haustechnikanlagen

Idealerweise wird der Einbau einer energieeffizienten und ökologischen Haustechnikanlage mit einer gut gedämmten Gebäudehülle kombiniert.

Sie heizen energieeffizient – wir fördern!

Der Einbau von z. B. Wärmepumpen und Holzheizungen in Wohn-, Industrie- und Gewerbebauten wird gefördert.

Der Förderbeitrag des Landes basiert auf der Energiebezugsfläche sowie der Art der Haustechnikanlage.

Wärmepumpe – Luft

Wärmepumpe – Erdwärme

CHF 6'352 + 6'352 = 12'704

CHF 7'544 + 7'544 = 15'088

Pelletsfeuerung CHF 7'714 + 7'714 = 15'428

Zentrale Holzheizung (+ Speicher) CHF 9'758 + 9'758 = 19'516

Fernwärme bis zu 100 % der Mehrkosten

Land + Gemeinde = Gesamt

Beispiel für bestehende Gebäude mit bis zu 500 m2 Energiebezugsfläche (EBF). Die Gemeinden fördern gemäss ihren eigenen Beschlüssen und verdoppeln meist bis zu ihren jeweiligen Maximalbeträgen.

Energiefachstelle Liechtenstein

Amt für Volkswirtschaft | Haus der Wirtschaft | 9494 Schaan

T +423 236 69 88 | info.energie@llv.li | energiebündel.li | llv.li

Man(n) muss nicht alles allein schaffen

Ob Beruf, Gesundheit oder Partnerschaft: Jeder kann einmal auf Hilfe angewiesen sein, und auf die nachhaltige Beratung von «Männerfragen» ist Verlass.

Anfang November lehnte der Hohe liechtensteinische Landtag eine für uns notwendige Erhöhung des Landesbeitrags ab. Erfreulicherweise haben wir zwischenzeitlich eine grössere Zuwendung erhalten, wofür wir dem anonymen Stifter herzlich danken. Er hat unser Überleben gesichert!

Für eine nachhaltige und mehrjährige Fortführung unserer Kernangebote – Beratung, Familien- & Väterhaus, Projekte – sowie die Umsetzung der angestrebten Nachfolgelösungen benötigen wir weitere Gelder.

Mit einer zusätzlichen Spende zum Jahresende kannst du Männer in Krisensituationen direkt unterstützen. Jede Spende stärkt unsere Beratungen, unser Familien- und Väterhaus sowie unser Engagement für Männer und Familien im Land. Herzlichen Dank!

Frohe Festtage und alles Gute fürs neue Jahr!

weitere Informationen: www.männerfragen.li

Dachsanierung mit System: Alles aus einer Hand

Nur wenn alle Gewerke Hand in Hand arbeiten, entsteht ein Ergebnis, das langfristig überzeugt. Bei uns profitieren Sie von der kompletten Lösung rund ums Dach: koordiniert, geplant und fachgerecht umgesetzt.

Unsere hauseigene Solarfirma sorgt dafür, dass Ihr Dach nicht nur schützt, sondern auch Energie liefert. Gleichzeitig kümmert sich unsere Spenglerabteilung um sämtliche Details der Dachentwässerung und um alle Metallarbeiten. Das Ergebnis: präzise, langlebig und ästhetisch.

Unser Rundum-Service für Ihre Dachsanierung:

• Bestandsaufnahme & Energieberatung: Wir analysieren Ihr Gebäude und zeigen Potenziale

Bildplatte – Motiv Mondlandschaft

Energie sparen, Atmosphäre schaffen – und Werte erhalten

Viele Häuser verlieren unbemerkt Energie – Dies treibt nicht nur die Nebenkosten nach oben, sondern beeinträchtigt auch das Wohnklima und kann langfristig Schäden verursachen. Wer früh reagiert, kann Geld sparen, seine Lebensqualität steigern und den Wert seiner Immobilie erhalten. Genau auf diese Verbindung aus Funktion, Atmosphäre und Werterhalt setzt die Bauer Maler und Gipser Anstalt – ein Familienunternehmen, das seit über 25 Jahren für hochwertige Maler-, Gips- und Renovationsarbeiten steht.

Wir überzeugen seither mit unseren Stärken: Präzise Maler- und Gipserarbeiten, Sanierungen von Wasserschäden und eine sorgfältige Fassade- und Innenraum Gestaltung –erklärt Edmund Bauer, Firmengründer und Geschäftsführer der Bauer Maler und Gipser Anstalt. Er und sein Team begleiten die Kundschaft vom ersten Beratungsgespräch

bis hin zur Fertigstellung eines Projektes. Die Grundlage dafür sind unsere Visualisierungen von Fassaden wie auch Innenräumen, welche dabei helfen, die geplante Farbvariante zu erleben, bevor die Arbeiten beginnen. Wir nehmen uns für jedes einzelne Objekt Zeit. Nur so kann die geplante Gestaltung exakt auf die Bedürfnisse unserer Kundschaft abgestimmt werden.

«Wir legen grossen Wert auf hochwertige, langlebige Materialien und eine sorgfältige Ausführung bis ins Detail.»

Komfort – Hingucker mit stylischer Tapete

Wir legen grossen Wert auf hochwertige, langlebige Materialien und eine sorgfältige Ausführung bis ins Detail.

Der Geschäftsführer beginnt jede Renovation mit einem prüfenden Blick. Dabei berücksichtigt er neben der Ästhetik auch die ökonomischen Aspekte:

Viele Häuser verlieren kontinuierlich Energie, ohne dass die Besitzer es merken. Als passionierter Gipser weiss er, dass eine fachgerechte Wärmedämmung Häuser im Winter warm und im Sommer kühl halten und gleichzeitig dafür sorgen sollten, unnötigen Energieverlust zu verhindern.

Wussten Sie, dass …

• die richtige Dämmung Schimmel in vielen Fällen verhindern kann?

• Farben die Stimmung messbar beeinflussen?

• schon kleine, undichte Stellen grosse Feuchtigkeitsschäden verursachen können?

Eine zeitgemässe Dämmung schützt vor Feuchtigkeitsschäden und erhöht den Wert der Immobilie. Wir setzen dabei auf hochwertige Systeme, die sowohl funktional als auch langlebig sind.

Wenn Wasser- oder Feuchtigkeitsschäden bereits eingetreten sind, profitieren die Kunden von seiner jahrelangen Erfahrung in der Feuchtigkeitssanierung.

Farbe hebt die Stimmung und lässt Räume erzählen

Wir machen aus Räumen Lebensräume. Dieser Anspruch zeigt sich besonders im Umgang mit Farbe. Wir sind überzeugt, dass Farben die

Kontakt

Bauer Maler und Gipser Anstalt

Peter Kaiser Str. 9

LI-9493 Mauren

Telefon: +423 373 95 33

Whats App

Telefon +423 79 10204

E-Mail: bauer.farben@dsl.li

Stimmung heben, Räume Geschichten erzählen und Menschen inspiriert werden. Doch das Familienunternehmen belässt es nicht bei klassischen Malerarbeiten. Sie sind offen für innovative Neuerungen. Ein Beispiel dafür sind Bildplatten, die sich neu im Sortiment befinden.

Sie sind in verschiedenen Grössen verfügbar, zeigen unterschiedliche Motive wie Mondlandschaften und Ornamente, welche wie ein Bild flexibel aufgehängt werden können und dem Raum eine ganz spezielle und kreative Note verleihen.

Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme und beraten Sie sehr gerne.

Mehr Impressionen finden sich auf den Social-Media Auftritten der Bauer Maler und Gipser Anstalt unter

@maler.bauer (instagram)

Maler & Gipser Anstalt Bauer (facebook) www.bauer-maler-gipser.li (website) @bauermaler (tiktok)

Edi Bauer und sein Team

Projektpräsentation «MFH Kolbrunna, Nendeln»

Kompetenz aus einer Hand

Immobilien

Buchhaltung

Unternehmensberatung

Versicherungsberatung

Steuerberatung

Unternehmensverkauf

Das Mehrfamilienhaus Kolbrunna in Nendeln umfasst drei Wohneinheiten und zeichnet sich durch eine klare, zeitgemässe Architektursprache aus. Der kompakte Baukörper ist durch horizontale Gliederungen und präzise gesetzte Öffnungen strukturiert, wodurch ein ausgewogenes Verhältnis von Massivität und Transparenz entsteht.

Die Fassade ist mit braunem Klinker ausgeführt, der dem Gebäude eine hochwertige und dauerhafte Materialität verleiht. In Kombination mit den horizontalen Putzbändern entsteht eine feine plastische Gliederung, die den Baukörper betont und zugleich eine ruhige, homogene Erscheinung erzeugt.

Grossflächige Verglasungen sorgen für eine gute Belichtung der Innenräume und schaffen visuelle Bezüge zur Umgebung. Die Grund-

risse sind funktional organisiert und auf grosszügige Wohn- und Aufenthaltsbereiche ausgerichtet. Terrassen und Balkone erweitern die Wohnräume nach aussen und verstärken den Bezug zur Landschaft. Konstruktiv wurde auf eine energieeffiziente Bauweise und eine hochwertige technische Ausstattung Wert gelegt. Das Projekt erfüllt damit hohe Anforderungen an Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Wohnkomfort.

Kolbrunna steht für eine sachlich reduzierte Architektur, die auf Proportion, Materialqualität und funktionale Klarheit setzt.

Ekaterina Minaeva, Rundum Architektur AG

Projektpräsentation «MFH Kolbrunna, Nendeln»

Stefan Kieber und Christoph Oehri (Axalo Immobilien AG) vertraten die Bauherrschaft beim Bau des Mehrfamilienhauses Kolbrunna.

Wie kam das Projekt Kolbrunna zu Stande und wie viel Vorlaufzeit benötigte es bis zum Baustart?

Stefan Kieber: Nachdem man sich mit dem Vorbesitzer über den Bodenkauf geeinigt hatte und der Kauf abgewickelt war, wurde mit der Bauherrschaft die mögliche Bebauung vom Grundstück abgestimmt. Nach der ersten Projektstudie war man sich schnell einig, wie das Gebäude auszusehen hat. Nach rund einem Jahr Planung war das Projekt so weit, um mit dem Verkauf der Wohnungen zu starten.

Wie lange dauerte der Bau von der ersten Schaufel bis zur Fertigstellung und Übergabe an die neuen Eigentümer?

Christoph Oehri: Den Spatenstich feierten wir am 25. Januar 2024 zusammen mit beteiligten Fachplanern sowie der Käuferschaft. Der Baumeister überraschte die anwesenden Käufer, denn er hatte seinen Termin für den Spatenstich vorverlegt, die Aushubarbeiten waren zu diesem Zeitpunkt schon fast vollständig abgeschlossen. Somit konnte schon bald mit den Kanalisationsarbeiten und der Bodenplatte gestartet werden. Die Rohbauarbeiten waren dann im August 2024 abgeschlossen, und ein Jahr später, im August 2025, konnten die Schlüssel an die neuen Eigentümer übergeben werden.

Bei einem Bau gilt es immer einen Terminplan einzuhalten. Konnten die Termine beim Projekt Kolbrunna wie geplant eingehalten werden und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmern?

Marco Biedermann, 3d Bauleitungen AG: Die Termine konnten grundsätzlich eingehalten werden, der Bau wurde wie angekündigt in 20 Monaten fertiggestellt. Ein Terminplan ist ein lebendiger Prozess, der fortlaufend angepasst werden muss. Hierbei ist es wichtig, dass man im ständigen Austausch mit den Unternehmern steht, um auf allfällige Verzögerungen frühzeitig reagieren zu können. Ich muss sagen, das hat bei diesem Projekt sehr gut funktioniert, man

LEICHTBAUMONTAGEN | FASSADENSANIERUNGEN AUSSENISOLATIONEN | VERPUTZARBEITEN

WIR DANKEN DER BAUHERRSCHAFT FÜR DEN GESCHÄTZTEN AUFTRAG

Im Zentrum 3b | 9300 Wittenbach

Poststrasse 15 | LI-9494 Schaan | T 071 298 12 38 www.genigips.ch

Projektpräsentation «MFH Kolbrunna, Nendeln»

hat gespürt, dass alle am gleichen Strang ziehen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Unternehmer für die termingerechte und kompetente Ausführung.

Was wünschen sie den neuen Bewohnern vom Kolbrunna?

Marco Biedermann, 3d Bauleitungen AG: Als erstes bedanken wir uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich bei der Käuferschaft für das uns entgegengebrachte Vertrauen. Der Kauf einer Eigentumswoh-

nung ist ein grosser Schritt und wir schätzten es sehr, dass sie diesen Schritt mit uns gegangen sind. Wir wünschen ihnen viel Freude mit ihren neuen Wohnungen.

Wie beurteilen sie die aktuelle Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Liechtenstein?

Natascha Sigg, Leiterin Immobilienverkauf und Vermietung: Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Liechtenstein ist aktuell sehr gut. Der Preis und die Lage spielen dabei eine grosse Rolle.

Z A H L E N & F A K T E N

Projektpräsentation MFH Kolbrunna, Nendeln

Anzahl Wohnungen: 3

Wohnungsgrössen: 4,5 Zimmer mit 168 m² / 3,5 Zimmer mit 120 m²

Bruttogeschossfläche: 519.34 m²

Volumen: 3’069 m3

Anzahl Tiefgaragenparkplätze: 6

Anzahl Aussenparkplätze: 3

sport:zeit

Neue Heimat für den LFV und drei Schaaner Vereine

Die Gemeinde Schaan und der Fussballverband haben auf der Sportanlage Rheinweise in den vergangenen Jahren intensiv an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet. Mit dem Ergebnis und dem mittlerweile bezogenen neuen Gebäude sind beide Seiten äusserst zufrieden.

Doch die Arbeiten an der Anlage sind damit noch nicht beendet.

Text: Heribert Beck

Rückblick: Am 28. Juni 2023 trafen sich auf der Schaaner Sportanlage Rheinwiese mit Gemeindevorsteher Daniel Hilti und Hugo Quaderer, dem Präsidenten des Liechtensteiner Fussballverbands (LFV), die Bauherren für ein neues, modernes und zweckmässiges Gebäude zum Spatenstich. «Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Projekt die Infrastruktur für die auf der Rheinwiese ansässigen Sportvereine weiter verbessern können. Darüber hinaus sehe ich die Anlage als idealen Aufenthaltsort für die Öffentlichkeit, die von den Freiflächen und den zusätzlichen Angeboten profitieren kann», sagte Vorsteher Daniel Hilti damals. Er blickte damit voraus auf das L-förmige Gebäude, welches das künftige Hauptspielfeld für internationale Fussballspiele des Frauen- und der Nachwuchsnationalteams auf zwei Seiten umschliessen und neben Räumlichkeiten für den FC Schaan auch solche für den Leichtathletikclub und den Turnverein enthalten sollte.

Hugo Quaderer seinerseits betonte im Juni 2023, dass «mit dem Spatenstich endlich der langersehnte Wunsch umgesetzt werden kann, eine wegweisende Fussballinfrastruktur als Motor für die organisatorische und sportliche Weiterentwicklung zu verwirklichen. Wir schaffen mit diesem Generationenprojekt für den Fussballverband eine kompakte und moderne Heimat mit viel Synergiepotenzial, wovon der Fussball im Land enorm profitieren wird.» Mit dem langersehnten Wunsche spielte er auf vergleichbare Projektideen in Vaduz und Eschen an, die aus unterschiedlichen Gründen gescheitert waren, bevor mit der Rheinwiese der ideale Ort und mit der Gemeinde Schaan ein Partner gefunden worden waren.

Eine Tribüne mit besonderem Innenleben

In den rund zweieinhalb Jahren, die seit dem Spatenstich vergangen sind, ist Eindrückliches entstanden. Im grosszügigen, dreistöckigen

Das neue Gebäude auf der Sportanlage Rheinwiese.

Gebäude, das die Gemeinde Schaan und der LFV nach einem der neuen Nutzung entsprechenden Schlüssel finanziert haben, befinden sich neben den Büros der LFV-Mitarbeitenden, Lagern und Garderoben auch ein Restaurant mit Gastroküche, ein Wettkampfbüro für Leichtathletikanlässe, Konferenzräume, ein Fitnessbereich für Spitzensportler sowie Massageeinrichtungen. Die beiden Platzwarte der Gemeinde Schaan haben Büros sowie Lagerräumlichkeiten und Werkstatt ebenfalls im neuen Gebäude.

Die Tribüne, die mit Blick auf das Hauptspielfeld der LFV-Mannschaften 1106 Zuschauern und mit Blick gegen Osten auf das Hauptspielfeld des FC Schaan deren 272 Platz bietet, verfügt in ihrem Unterbau ausserdem über allerlei Lagerkapazitäten und zwei Indoor-Sprintbahnen mit angeschlossener Weitsprunganlage. Auf den Dächern von Hauptgebäude und Tribüne ist eine leistungsstarke Photovoltaikanlage installiert, und der Anschluss ans Fernwärmenetz leistet einen weiteren Beitrag zu einer ressourcenschonenden Energieversorgung des Gebäudekomplexes.

Anfrage zur rechten Zeit, Partnerschaft auf Augenhöhe Am 24. November war schliesslich der langersehnte Tag gekommen, an dem die Mitarbeitenden des Fussballverbands die neue Geschäftsstelle beziehen durften. Ein Tag, den der LFV und die Gemeinde Schaan

auch zum Anlass nahmen, den Medien die neue Heimat des Verbands und der drei Schaaner Vereine vorzustellen. Daniel Hilti blickte aus diesem Anlass auf die mehr als vierjährige Planungs- und Bauphase, deren Beginn Schaan genutzt hat, um die Landesleichtathletikanlage für 2 Millionen Franken wieder auf den neusten Stand zu bringen, sodass sie die Vorgaben für internationale Wettkämpfe vollumfänglich erfüllt. Dann ging der Gemeindevorsteher auf das Gesamtprojekt ein: «Die Rheinwiese war die sportliche Heimat zahlreicher Kinder, Jugendlicher und Erwachsener aus Schaan und dem ganzen Land – ob sie nun Fussball gespielt oder Leichtathletik betrieben haben. Doch die Infrastruktur, die gerade im Hochbau noch aus den 1980er-Jahren stammte und intensiv genutzt worden ist, hatte das Ende ihrer Lebensdauer langsam erreicht. Da kam die Anfrage des LFV für eine Kooperation gerade zum richtigen Zeitpunkt.»

Ebenfalls der richtige Zeitpunkt war es für den LFV. «Bisher waren unsere Teams und Lager auf verschiedene Gemeinden verteilt. Das stellte eine logistische Herausforderung dar. Wir haben daher die Strategie verfolgt, alles an einem Standort unterzubringen. Dass uns dies nun gelungen ist, ist ein Meilenstein in der Verbandsgeschichte. Gelungen ist es, weil wir mit unseren Anliegen bei der Gemeinde Schaan auf offene Ohren gestossen sind und als Partner auf Augenhöhe zusammen ein Gemeinschaftswerk umsetzen durften.»

Herzlichen Dank an die Bauherrschaft für den Auftrag und das entgegengebrachte Vertrauen.

Der neue Kunstrasen vor der Haupttribüne. Die Infrastruktur ist für internationale Begegnungen im Damen- und Juniorenbereich ausgelegt.

Impression vom Verlegen des Kunstrasens.

«Die Rheinwiese wird nach Abschluss der Arbeiten nochmals um ein Vielfaches grossartiger sein, als sie es zuvor schon war.»

Gemeindevorsteher Daniel Hilti

JEHLE +PARTNER

ARCHITEKTEN

Der Schaaner Gemeindevorsteher Daniel Hilti flankiert von LFV-Präsident Hugo Quaderer (links) und LFV-Generalsekretär Peter Jehle.

Neben dem Kooperationspartner waren aber natürlich auch die finanziellen Mittel ein entscheidender Faktor. Der LFV hat sich das Projekt 26 Millionen Franken kosten lassen. 17 Millionen kamen aus Uefa-Mitteln, 3 Millionen von der Fifa, 6 Millionen waren Eigenmittel. «Jetzt freuen wir uns riesig über den historischen Schritt, den wir mit dem Einzug in unsere neue Heimat getan haben. Sie ist das Herzstück unserer Organisation und wird, wie von Anfang an geplant, ein Motor für den Fussballsport in Liechtenstein sein», sagte LFV-Generalsekretär

Wir wünschen unserem Fussballverband und unseren Schaaner Vereinen viel Freude und eine tolle sportliche Zukunft auf der Rheinwiese.

im

Peter Jehle und bedankte sich bei der Gemeinde Schaan für die Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit lobte auch Daniel Hilti ausdrücklich. «Wir haben neue Erfahrungen gemacht, aber bisher ausschliesslich positive. Dafür danke ich den Verantwortlichen des LFV herzlich.»

Ein Treffpunkt für die Region entsteht

Die Arbeiten an der Sportanlage Rheinwiese sind jedoch noch längst nicht abgeschlossen. In den kommenden Wochen steht der Rückbau des bisherigen Sportplatzgebäudes, des ehemaligen Pfadfinderheims und der Maschinenhalle der Platzwarte an. Daraufhin folgt der Bau von neuen Fussballplätzen – ein Natur- und ein Kunstrasen. Ausserdem erhält die Anlage einen grosszügigen Spielplatz mit allerlei weiteren Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. «Die Rheinwiese wird nach Abschluss der Arbeiten nochmals um ein Vielfaches grossartiger sein, als

“Herzlichen Dank für den geschätzten Auftrag ”

Sportanlagen und Tiefbau Rheinwiese, Schaan

Die Sitzschalen auf der Tribüne sind in der Farben Rot, Weiss und Blau gehalten – wie sie auch
Schaaner Gemeindewappen und im Logo des LFV vorkommen.

sie es zuvor schon war. Sie wird zu einem wunderbaren Treffpunkt für die Schaaner Bevölkerung, aber auch für jene der Region. Das war dem Gemeinderat ein besonderes Anliegen, als er diese grosse Investition gutgeheissen hat. Nun freuen wir uns sehr auf den Abschluss des Projekts, wenn sich alle Interessierten bei der offiziellen Eröffnung im Rahmen eines Tags der offenen Tür vom Ergebnis überzeugen können», sagte Gemeindevorsteher Daniel Hilti abschliessend.

Z A H L E N & F A K T E N Sportanlage Rheinwiese

Neues Gebäude

Bruttogeschossfläche: 3650 Quadratmeter

Volumen: 27'890 Kubikmeter

Leistung PV-Anlage: 303'000 Kilowattstunden pro Jahr

Bauzeit: Juni 2023 bis November 2025

Kosten: rund 25 Millionen Franken

Spielfelder und Umgebung

Anzahl: 9 in unterschiedlichen Grössen, darunter drei Natur- und zwei Kunstrasenfelder mit Wettkampfmassen

Gesamtfläche: 77'247 Quadratmeter

Fertigstellung: Voraussichtlich Spätsommer 2025

Kosten: rund 11 Millionen Franken

Kostenschlüssel

Gesamtanlage: 26 Millionen Franken LFV, 10 Millionen Franken Gemeinde

Freude am Bauen. Seit 1876.

«Wir danken herzlichst für den geschätzten Bauauftrag und das Vertrauen.»

Eindruck von der Grossbaustelle.

Erwartungen klar übertroffen

Die Herbstrunde in der Challenge League neigt sich dem Ende zu, aber bereits jetzt kann eines deutlich festgehalten werden: Der FC Vaduz hat die Erwartungen übertroffen. Die Mannschaft um Trainer Marc Schneider hat beste Chancen, als Tabellenführer zu überwintern und kämpft im Frühjahr um den erneuten Aufstieg in die Super League. Damit konnte man zu Beginn der Saison nicht unbedingt rechnen.

Text: Christoph Kindle

Zum Jahresabschluss wartet am kommenden Freitagabend im Rheinparkstadion noch der Knaller gegen den FC Aarau. Nach zuletzt acht Siegen in Folge (die Partie beim FC Rapperswil-Jona fand nach Redaktionsschluss dieser «lie:zeit»-Ausgabe statt) steigen die Vaduzer mit viel Selbstvertrauen in diesen Spitzenkampf.

FC Vaduz entwickelt sich zum Last-Minute-Spezialisten

Die Serie der Vaduzer in den vergangenen Wochen ist fast schon unheimlich. Acht Siege in Folge, der Grossteil davon mit Treffern in letzter Minute. Fairerweise muss festgehalten werden, dass die Schneider-Elf einige Male das Glück des Tüchtigen in Anspruch nehmen musste, aber es zeugt eben auch von der starken Moral dieser Mannschaft. Die Spieler glauben jeweils bis zur letzten Sekunde felsenfest daran, noch etwas

reissen zu können, und in jüngster Vergangenheit wurden sie dafür belohnt. So zum Beispiel vor Wochenfrist im Heimspiel gegen Xamax Neuchâtel. Während der regulären Spielzeit gelang es den Vaduzern nicht, die Abwehr der Neuenburger mit ihrem überragenden Torhüter aus den Angeln zu heben. Aber auch in der sechsminütigen Nachspielzeit hielt das Heimteam den Druck aufrecht, und tatsächlich glückte dem eingewechselten – und zuletzt manchmal wegen mangelnder Chancenauswertung gescholtenen – Monsberger noch der 1:0-Siegtreffer. Es war für Vaduz der dritte knappste aller Erfolge in Serie. Eine Woche zuvor fiel das entscheidende 1:0 bei Stade Nyonnais allerdings schon in der 70. Minute durch ein Eigentor. Beim 1:0-Sieg in Bellinzona am 21. November beanspruchten die Vaduzer effektiv das notwendige Glück und einen einmal mehr überragenden Schaffran im Tor. Matchwinner war mit Gabriele De Donno

erneut ein Joker, und zwar in der 90. Minute. Ein überaus glücklicher Erfolg, Bellinzona war insgesamt das bessere Team, vergab aber zu viele Topchancen.

Wenn‘s läuft dann läuft‘s

Auch die Siege zuvor fielen knapp aus. Beim 4:3 in Yverdon erwiesen sich die Vaduzer wieder als Last-Minute-Spezialisten. Der Schütze des goldenen Treffers in der 90. Minute im Stadion Municipal hiess ebenfalls Gabriele De Donno. Im Heimspiel gegen Stade Lausanne gewannen die Liechtensteiner mit 3:2 zwar ebenfalls knapp, doch insgesamt hatten sie den Gegner weitestgehend im Griff. Der FC Vaduz hat somit die letzten fünf Spiele alle mit einem Tor Differenz zu seinen Gunsten entscheiden können. Die Partie am Freitagabend bei Rapperswil-Jona nicht eingerechnet (fand, wie erwähnt, nach Redaktionsschluss statt), steht der FCV bei acht

Jubel des FC Vaduz nach dem 1:0-Sieg gegen Xamax Neuchâtel. Liridon Berisha (links) und neben ihm der Torschütze Marcel Monsberger.
Luca Mack vom FC Vaduz gegen Lausanne Ouchy am 9. November 2025 mit 3:2-Sieg der Vaduzer.

Siegen am Stück. Herausragend in dieser Saison ist die Bilanz im heimischen Rheinparkstadion. Mit 24 Punkten aus acht Spielen wurde das Maximum erreicht, und das bei einem Torverhältnis von 23:7. Damit führt das Team von Trainer Marc Schneider und Assistent Pascal Cerrone die Heim-Wertung in der Challenge League überlegen an. Natürlich möchten die Vaduzer die makellose Bilanz mit in die Winterpause nehmen. Ein Erfolg am kommenden Freitagabend (20:15Uhr) im Spitzenkampf gegen Aarau wäre der perfekte Abschluss einer überragenden Herbstrunde.

Es winkt der vierte Super LeagueAufstieg der Geschichte

Obwohl noch nicht ganz Halbzeit in der laufenden Meisterschaft ist, so darf selbstverständlich bereits ein wenig vom Aufstieg in die Beletage des Schweizer Fussballs geträumt werden. Mit einem Sieg gegen Aarau könnte sich der FC Vaduz eine hervorragende Ausgangslage für die Rück-

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runde schaffen. Der Meister in der Challenge League steigt direkt in die Super League auf, der Zweitplatzierte bestreitet Ende Mai eine Barrage mit Hin- und Rückspiel gegen den Zweitletzten der obersten Spielklasse. Sollte die Mannschaft weiterhin so auftreten wie in den vergangenen Wochen und Monaten, ist das Ziel Aufstieg durchaus realistisch. Der Kader ist ausgeglichen, die Mannschaft wirkt recht stilsicher und kompakt, die Einwechselspieler fügen sich nahtlos ein. Ein überaus wichtiger Faktor für die Vaduzer Erfolgsserie ist Torhüter Leon Schaffran. Der Deutsche, der aus Fürth zum FCV gekommen war, hat die Vaduzer mit mehreren Glanztaten des Öfteren im Spiel gehalten. Er hat sich damit zu einem sicheren Rückhalt entwickelt. Auch offensiv hat der FCV gegenüber dem Vorjahr deutlich an Qualität hinzugewonnen, das Spiel nach vorne ist variabler geworden.

Man darf also dem kommenden Jahr durchaus optimistisch entgegenblicken. Der vierte Auf-

stieg in die Super League ist nun das Ziel. Zuletzt gelang der Sprung in die höchste Schweizer Spielklasse in der Saison 2020/21. Unter Trainer Mario Frick setzte sich der FC Vaduz in der Barrage gegen Thun mit dem Gesamtskore von 5:4 durch. Nach einem Jahr Super League ging es dann wieder zurück in die Challenge League. Im Jahr 2014 schafften die Vaduzer unter Trainer Giorgio Contini den direkten Aufstieg in die Super League und konnten sich dort drei Saisons halten. Zum ersten Mal ging der Aufstiegstraum in der Saison 2007/2008 als Challenge League-Meister in Erfüllung. Trainer war damals Heinz Hermann, im Tor stand Yann Sommer. Damit war zum ersten Mal in der Geschichte ein ausländischer Verein in der Schweizer Beletage vertreten. 2009 war das Vaduzer Super League-Abenteuer dann bereits wieder vorbei.

In der laufenden Saison winkt nun aber die nächste Aufstiegschance.

der 1. Liga

«Gute Leistung in jedem Spiel abrufen»

«Wir haben einige Punkte verschenkt und hätten unsere Zielsetzung, auf einem einstelligen Tabellenplatz zu überwintern, sonst bei weitem schon erreicht», sagt Michele Polverino, USV-Erstliga-Trainer im Interview. Als einen der Hauptgründe nennt er die mangelnde Chancenauswertung. In einigen Spielen lag die Mannschaft mit einem oder zwei Toren im Vorsprung und schaltete dann immer wieder in den Verwaltungsmodus zurück, was einige Zähler kostete. Insgesamt schaut der Trainer aber mit einem positiven Gefühl auf die Herbstrunde zurück. Er hofft, dass die Mannschaft beisammenbleibt. Trotzdem ist mit einigen vom Verein gewollten Abgängen zu rechnen. Über mögliche Neuzugänge kann und will der Trainer nicht sprechen. Diese hängen von der finanziellen Situation des Vereins ab.

Herbert Oehri

Michele, zuerst eine ganz allgemeine Frage: Mit welchem Gefühl blickst du auf die Herbstrunde zurück?

Michele Polverino: Grundsätzlich blicke ich mit einem positiven Gefühl auf die Herbstrun-

de zurück. Natürlich hätten wir uns punktetechnisch mehr erhofft, das ist klar. Wir haben einige Punkte verschenkt und hätten unsere Zielsetzung, auf einem einstelligen Tabellenrang zu überwintern, sonst schon längst erreicht. Aber wenn man die Art und Weise betrachtet, wie wir Fussball gespielt haben, wie

mutig und klar strukturiert die Mannschaft aufgetreten ist, dann können wir viel Positives mitnehmen.

Du bist also nicht ganz zufrieden mit dem Punkteregebnis? Wo liegen deiner Meinung nach die Hauptgründe?

Jubel nach der 2:0-Führung am 23. November 2025 gegen den FC Tuggen.
Medin Murati, einer der stärksten USV-Spieler in der Herbstrunde
Interview:
Bild: Jürgen
Posch
Bild: Jürgen
Posch

1. LIGA - GRUPPE 3

Nein, mit der Punkteausbeute waren wir nicht komplett zufrieden. Das dürfen wir auch ehrlich sagen. Wir haben in einigen Spielen zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht. Einer der Hauptgründe liegt sicher in der Chancenauswertung: Wir haben uns oft gute Situationen herausgespielt, diese aber nicht konsequent genug genutzt. Ein weiterer Punkt ist, dass wir nach Führungen teilweise vom Matchplan abgewichen sind. Statt weiter aktiv zu bleiben, sind wir in eine Art Verwaltungsmodus verfallen, und das hat uns Punkte gekostet.

Gegen starke Gegner wie zum Beispiel Taverne, Baden oder zuletzt Tuggen zeigte dein Team gute Leistungen, um postwendend einige Tage später um Klassen schlechter zu spielen. Woran liegen deiner Meinung nach die Ursachen für solch unterschiedliche Leistungen? Hat es etwas mit der Einstellung zu tun?

Ich sehe die Ursache nicht primär in der Einstellung. In den Topspielen gegen Mannschaften wie Taverne, Baden oder Tuggen waren wir sehr fokussiert, weil die Intensität automatisch hoch war und wir kaum Zeit hatten, nachzulassen. In den Spielen danach haben wir uns schwerer getan, die Spannung und

Konzentration konstant über 90 Minuten zu halten. Das ist eher eine Frage der Reife und der Mentalität, Woche für Woche dieselbe Intensität abzurufen. Für mich ist wichtig: Die Jungs haben gezeigt, dass sie es können. Jetzt geht es darum, diese Leistung nicht nur gegen die Topteams, sondern in jedem Spiel abzurufen.

Du sagtest, dass die Chancenauswertung in einigen Spielen zu wünschen übrig gelassen hat. Also fehlt ein klassischer Vollstrecker. Würde ein solcher Mann, der zur Mannschaft passt, diesen Misstand beheben? Nicht alle Torjäger schlagen ein, und oft ist man enttäuscht. Was meinst du dazu?

Natürlich: Wenn ein Spieler dazukommt, der perfekt ins Team passt und genau dieses Profil mitbringt, kann er einen Unterschied machen. Aber wir wissen auch, dass nicht jeder Torjäger sofort einschlägt – das hängt von System, Rolle, Vertrauen und der gesamten Dynamik im Team ab. Mir ist wichtig, dass wir als Mannschaft effizienter werden. Wenn wir weiter so klar nach vorne spielen, die Abläufe noch besser beherrschen und vielleicht punktuell die Qualität erhöhen können, bin ich überzeugt, dass wir automatisch mehr Tore machen.

4. FC Wettswil-Bonstetten 15 33:18 27

5. FC Baden 1897 15 36:23 26

6. FC Freienbach 15 33:24 26

7. FC Dietikon 15 30:23 25

8. FC Collina d'Oro 15 30:23 22

9. FC Kosova 15 24:23 21

10. FC Winterthur U-21 15 34:35 20

11. USV Eschen/Mauren 15 23:28 16

12. FC St. Gallen 1879 U-21 15 22:39 13

13. FC Mendrisio 15 17:25 12 14. SV Höngg 15 15:29 11 15. FC Widnau 15 12:37 9

16. SV Schaffhausen 15 13:49 3

Die Mannschaft hat bei Halbzeit 16 Punkte. Genügt eine Verdopplung dieser Zahl zum Ligaerhalt?

Rein rechnerisch würde eine Verdopplung auf 32 Punkte unsere Chancen auf den Ligaerhalt deutlich verbessern. In vielen Ligen wäre das ausreichend. Eine Garantie ist es aber nicht, denn es hängt auch davon ab, wie die Mannschaften hinter uns punkten. Deshalb ist unser Ziel klar: in der Rückrunde mehr Punkte holen als in der Hinrunde.

Gibt es für die Rückrunde Zu- und Abgänge?

Es wird in der Rückrunde vermutlich einige Abgänge geben. Über mögliche Neuzugänge können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sprechen.

Zuerst führen wir die Gespräche mit unseren aktuellen Spielern, danach verschaffen wir uns einen genauen Überblick über die Kadersituation. Wenn wir Handlungsbedarf sehen, werden wir aktiv – immer unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten des Vereins.

Danke für das Gespräch.

USV-Trainer Michele Polverino
«Wir

haben athletisch deutlich zugelegt»

Dem Liechtensteiner Bobteam ist der Auftakt in die neue Wettkampfsaison bestens gelungen. In den ersten Weltcupbewerben erzielte die Crew um Steuermann Martin Kranz sowohl im Zweier als auch im Vierer bereits mehrere Top 20-Klassierungen. Dem grossen Ziel, der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im Februar in Cortina, sind die Liechtensteiner schon einen grossen Schritt näher gekommen.

Interview: Christoph Kindle

Die definitive Qualifikation für Cortina wollen Martin Kranz und Co. in den nächsten Wochen bei Europacup- und weiteren Weltcupeinsätzen erreichen. Entscheidend für die erzielten Fortschritte ist lauf Steuermann Kranz das intensive Sommertraining. Im Athletikbereich hätten er und sein Team deutlich zugelegt. Das zeigten auch die deutlich verbesserten Startzeiten, wie der 23-jährige Triesner im Interview ausführt.

Der Auftakt in die neue Saison darf mit mehreren Top 20-Platzierungen im Zweier- und Viererbob als gelungen bezeichnet werden. Wie zufrieden ist der Steuermann?

Martin Kranz: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben über den Sommer

gearbeitet hart und konnten uns in den ersten Saisonrennen schon etwas belohnen.

Für die Olympia-Qualifikation ist der Sprung in die Top 17 der Weltrangliste erforderlich. Wie nah seid ihr diesem Ziel schon gekommen und wie zuversichtlich bist du, dass ihr in Cortina dabei sein werdet?

Zu diesem Zeitpunkt sind wir in den Top 17 der Nationen-Weltrangliste. Nun heisst es, weiterhin unser Bestes zu geben, um dann am Ende nach Cortina fahren zu können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen und uns bei Olympia auch sehr gut präsentieren werden.

Starker 14. Rang für den Liechtensteiner Viererbob in Innsbruck: Tim Kesseler, Lorenz Lenherr, David Tschofen, Martin Kranz (v. l.)
Bild: Srecko Kranz

Wie erklärst du dir die nicht unerhebliche Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Jahr? Hat das auch mit dem neuen Athletiktrainer zu tun?

Wir haben athletisch alle stark zugelegt. Ich persönlich beispielsweise habe etwa zehn Kilogramm an Muskelmasse aufgebaut und trotzdem nichts an Schnellkraft verloren. Ein neuer Trainer ist immer eine Möglichkeit, sich durch neue Inputs zu verbessern.

Du konntest mit deiner Crew den Zeitabstand nach vorne verringern. Sind die Top 10 schon bald in Reichweite?

Die Top 10 im Weltcup sind nicht mehr so weit entfernt. Allerdings sind wir noch nicht ganz bereit, um unter die besten 10 zu fahren. Es fehlen uns noch ein wenig Erfahrung und Athletik, um effektiv weiter vorne mit dabei zu sein.

Angenommen, es klappt mit der Olympia-Teilnahme: Was wäre denn das Ziel in Cortina?

Das Ziel ist es nicht nur, dabei zu sein. Wir wollen angreifen und zeigen, was wir können.

Wie beurteilst Du die neue Olympiabahn?

Mir persönlich gefällt die Bahn in Cortina sehr gut. Ich bin von Anfang an gut damit klargekommen. Der Eiskanal dort ist nicht gefährlich und somit eine perfekte Olympiabahn. Der obere Teil ist technisch anspruchsvoll, und im unteren Teil kann man den Bob richtig «fliegen» lassen.

Was sind eure weiteren Einsätze bis Mitte Januar?

Zunächt stehen wir noch im Europacup in Altenberg und Winterberg im Einsatz. Ab dem 28. Dezember bestreiten wir dann die Weltcupbewerbe in Winterberg, St. Moritz und Altenberg.

Bist du weiterhin als Vollprofi unterwegs oder gehst du noch einer beruflichen Tätigkeit nach?

Dies ist schon die zweite Saison, in der ich voll und ganz auf den Bobsport setze.

Wie lange betreibst du den Bobsport schon und wie bist du dazu gekommen?

Seit Februar 2017 bin ich aktiv dabei. Zum Bobsport gekommen bin ich durch meinen Vater Srecko.

«Wir gehören bereits zu den Top 17 der Welt»

Martin Kranz, Steuermann, Liechtensteiner Bobteam

Die Liechtensteiner Zweiercrew Tim Kesseler und Martin Kranz. Martin Kranz und Tim Kesseler übezeugten beim Zweier-Weltcup in Innsbruck.
Bild: Srecko Kranz

kultur:zeit

Einzigartige

Emotionen

und unvergessliche Momente hautnah und intensiv

11. Dezember

Donnerstag im Hagenhaus Operalia

Marina Viotti, Mezzo-Sopran

Todd Camburn, Klavier 45 CHF – 19 Uhr

16. Dezember

Kammermusikkonzerte Streichquartette Werke von Schostakowitsch und Schubert freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

17. Dezember

Resonanzen Violoncelloabend freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

13. Januar

Kammermusikkonzerte Klaviertrios

Werke von Arensky und Mendelssohn freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

14. Januar

Resonanzen Pianoforum freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

15. Januar

Donnerstag im Hagenhaus

Streichquartette – Cuarteto Casals Werke von Turina und Schubert 65 CHF – 19 Uhr

22. Januar

Donnerstag im Hagenhaus

Weltmusik

Portugal – Fado-Musik 65 CHF – 19 Uhr

Erleben Sie die Weltelite von heute und morgen bei über 100 Veranstaltungen im exklusiven Ambiente des Hagenhaus in Nendeln Tickets und/oder obligatorische Reservierung unter: T +423 262 63 52 oder hagenhaus@ticketing.li • Max. 100 Plätze bei freier Platzwahl • Feldkircherstrasse 18, FL-9485 Nendeln

29. Januar

Donnerstag im Hagenhaus

Made in Liechtenstein

Andreas Krättli, Mundart-Band Rääs, Marco Hoch und Beat Don Toblerone

30 CHF – 19 Uhr

3. Februar

Kammermusikkonzerte Streichtrio freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

4. Februar

Resonanzen Violoncellokonzert freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

5. Februar

Donnerstag im Hagenhaus Jazz

Die Welt von Marius Preda mit Preda World Collective 30 CHF – 19 Uhr

10. Februar

Kammermusikkonzerte freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

11. Februar

Resonanzen Klavierkonzert freier Eintritt/Kollekte – 19 Uhr

12. Februar

Donnerstag im Hagenhaus Weltstars

Daniel Müller Schott, Violoncello

Anika Treutler, Klavier

Werke von Schumann und Brahms

65 CHF – 19 Uhr

Konzerte der Musikakademie Donnerstag im Hagenhaus
©Uwe Arens

Die Fachwelt würdigt eine «einmalige» Leistung

Seit 1837 prägt das Hagenhaus das Ortsbild von Nendeln. Die Gebäudehülle machte zunehmend einen desolaten Eindruck, nachdem die Hofstätte über 30 Jahre unbewohnt geblieben war. Doch seit einem Jahr erstrahlt es in neuem Glanz. Nach dem Motto «Geht nicht gibt’s nicht» hatte die Stiftung Hagenhaus keine Mühen gescheut, um aus dem historischen Gebäudeensemble wieder das architektonische Schmuckstück zu machen, das es einst war.

Zwei internationale Architekturpreise zeugen nun vom Erfolg dieses Unterfangens.

Text: Heribert Beck

Doppelwohnhaus, Poststelle für das gesamte Unterland, Gewerberäumlichkeiten, Landwirtschaftsbetrieb mit grosser Stallscheune: Das Hagenhaus an der Nendler Engelkreuzung hatte schon viele Funktionen. Seit die Stiftung Hagenhaus das seit 1988 unter Denkmalschutz stehende Gebäude samt Scheune und Waschhaus in zweijähriger Bauzeit umfassend saniert hat, beheimatet es den Sitz der Musikakademie Liechtenstein

mit Professorenwohnungen und Studentenzimmern sowie Peter-Kaiser-Konzertsaal und Foyer mit kleiner Küche.

Bis es im Sommer 2024 so weit war, mussten die zuständigen Architekten aber ein gutes Stück Revitalisierungsarbeit erledigen. Denn die Gebäude hatten einerseits während Jahrzehnten leer gestanden, andererseits galt es gerade im Innenausbau viel Historisches wie Dielenböden und Gipsputze, Türblätter und

Sprossenfenster, Wandverkleidungen und geschichtsträchtige Öfen, zu erhalten. «Es war entscheidend, dass wir mit den Architekten Cukrowicz Nachbaur aus Bregenz Experten engagieren konnten, denen es in hervorragender Weise gelungen ist, die historischen Gebäude harmonisch mit dem Neubau des Foyers zu verbinden», sagte Dr. Marcus Büchel, Präsident der Stiftung Hagenhaus, im vergangenen Jahr vor der offiziellen Eröffnung.

Eine «wunderbare Neuinterpretation»

Dass Marcus Büchel mit seiner Einschätzung nicht allein dasteht, hat sich nun eindrücklich bestätigt. Gleich zwei renommierte Architekturpreise hat das Büro Cukrowicz Nachbaur kürzlich für das Ensemble in Nendeln erhalten: den «ICONIC AWARD» vom deutschen Rat für Formgebung und den «best architects award». Letzterer zählt zu den bedeutendsten Architekturauszeichnungen und ist Gradmesser der architektonischen Entwicklung im Spitzensegment. Er gilt als Gütesiegel für herausragende architektonische Leistung und positioniert die prämierten Architekten an der Spitze der internationalen Architekturszene.

Der «ICONIC AWARD» wiederum verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und gilt als einer der renommiertesten Preise in Deutschland. Besonders hervorgehoben hat die Jury die «wunderbare Neuinterpretation» der ehemali-

Raum miteinander zu vereinbaren, ohne dass sie sich beeinträchtigen.»

Den Ruhm der beiden Preise für sich allein beanspruchen möchte Anton Nachbaur aber nicht: «Aus dem denkmalgeschützten Ensemble ist ein Schmuckstück entstanden, das Baugeschichte in die Gegenwart transformiert und wieder in altem Glanz erstrahlt, sich aber gleichzeitig mit einer Leichtigkeit präsentiert, die den Aufwand, der dahintersteckt, von aussen nicht erkennen lässt. Das ist insbesondere deshalb gelungen, weil die Zusammenarbeit mit der Stiftung als Bauherrin und den künftigen Nutzern stets reibungslos verlaufen ist und wir uns ideal ergänzt haben.»

Anerkennung aus Praxis und Lehre Patrik Birrer, Leiter des Amts für Kultur und damit zuständig für den Denkmalschutz in Liechtenstein, sieht in Cukrowicz Nachbaur

«Ausserordentliche Projekte entstehen nur mit ausserordentlichen Bauherren; die vertrauensvolle Zusammenarbeit war der Schlüssel zum Erfolg.»
Gregor Benz, Cukrowicz Nachbaur Architekten

gen Scheune mit ihren verstellbaren Holzlamellen und das homogene Fassadendesign.

«Wir haben uns ideal ergänzt» Der doppelt ausgezeichnete Architekt Anton Nachbaur hat die Awards mit Freude für sich und sein Team entgegengenommen. «Solche Preise sind Wertschätzung und Bestätigung in der täglichen Arbeit zugleich.» Rückblickend hält er fest, dass er im Hagenhaus trotz seines heruntergekommenen Zustands sofort grosses Potenzial gesehen hat. «Die Aufgabe hatte ihren ganz besonderen Reiz. Angesichts der Kompaktheit und der künftigen Nutzung waren die Vorgaben komplex. Es galt beispielsweise, den Schallschutz an der stark befahrenen Hauptstrasse so zu realisieren, dass der Verkehrslärm die Arbeit der Musikakademie nicht stört. Es galt aber auch, Funktionen wie Wohnen, Üben, Konzerte und Administration auf kleinem

verdiente Preisträger: «Die renommierten Architekturpreise für das Hagenhaus würdigen die gelungene Verbindung von historischer Substanz und zeitgemässer Gestaltung – sie stehen für eine hohe Baukultur in Liechtenstein. Sie zeigen aber auch, dass die Restaurierung und Um-

Wissenswertes in Kürze

Bauherrschaft: Stiftung Hagenhaus, Nendeln

Architektur:

Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz

Projektleiter: Gregor Benz

Landschaftsplanung: Vogt Landschaftsarchitektur, Zürich

nutzung sowohl den Denkmalschutzrichtlinien als auch hohen architektonischen Ansprüchen gerecht werden. Gleichzeitig stärken sie das öffentliche Bewusstsein für den kulturellen Wert des Gebäudes und die Bedeutung qualitätsvoller Denkmalpflege.» Begeistert ist auch Prof. Daniel Stockhammer, Dekan der Liechtenstein School of Architecture. Er sagt: «Das Hagenhaus überzeugt durch die behutsame Instandsetzung der historischen Hofanlage und die präzise architektonische Weiterentwicklung des Bestands. Die Landschaftsgestaltung reagiert sensibel auf das Vorhandene. Sie schafft einen Ort mit Atmosphäre und eigenständiger Identität. Es entstand ein harmonisches Ensemble, das Bestand und Ergänzung zu einer ruhigen, selbstverständlichen Gesamtkomposition verbindet.» Dies kann Dražen Domjanić, Geschäftsleiter der Musikakademie, bestätigen: «Tradition trifft moderne: Wir profitieren von bester Akustik in Kombination mit schönster Optik. Den Preisträgern gilt meine herzlichste Gratulation.»

Selbstredend ist auch Marcus Büchel mehr als glücklich über die Anerkennung, die dem Hagenhaus zuteilgeworden ist: «Es ist wohl das erste Mal in Liechtenstein, dass ein renoviertes historisches Gebäude mit zwei internationalen Preisen für exzellente Architektur ausgezeichnet worden ist. Das Renovieren der alten Bausubstanz mit moderner technischer Infrastruktur und Zubauten stellte eine alles andere als triviale Aufgabe für die Architekten dar. Der Preis bedeutet eine grosse Anerkennung und wird als starker Impuls zum Erhalt sowie zur Revitalisierung der noch vorhandenen historischen Bausubstanz im Land wirksam werden. Die Stiftung Hagenhaus schätzt sich überaus glücklich, dass unsere Architekten diese Auszeichnungen erhalten haben. Es ist ihnen gelungen, etwas Ausserordentliches zu gestalten, etwas, das das Herz erfreut und die Seele zum Klingen zu bringen vermag.»

Planung: Oktober 2019 bis März 2024

Ausführung: Juni 2022 bis August 2024

Nutzer/Mieter:

Musikakademie in Liechtenstein, Nendeln

Schlüsselübergabe: 1. Juli 2024

Grundstücksfläche: 4256 m2

Nutzfläche der Gebäude: 1122 m2

meine:zeit

Aus dem Straf- und Obergericht

Im November führte das Landgericht zahlreiche Strafverhandlungen durch. Oft ging es um Vergehen, also keine Verbrechen, für die sich die Angeklagten vor einem Einzelrichter verantworten mussten. So ging es beispielsweise um Körperverletzung, Sachbeschädigung oder auch um gewerbsmässigen Diebstahl.

Eine Frau wurde wegen Hausfriedensbruchs nach § 109 Absatz 1 des Strafgesetzbuches verurteilt. Eine Schweizer Geschäftskette hatte ihr in ihren Filialen der Ostschweiz und Liechtenstein Hausverbot erteilt. Die Verhandlung wurde in Abwesenheit der Angeklagten durchgeführt. Wofür oder weswegen das Zutrittsverbot zu den Geschäftsräumlichkeiten ursprünglich erteilt worden war, wurde nicht weiter erörtert.

Verstoss gegen Hausverbot Feststand, dass die Frau unrechtmässig in Schaan Geschäftsräumlichkeiten der Firma betreten hatte. In der Vernehmung durch die Polizei hatte die Beschuldigte angegeben, nicht ganz verstanden zu haben, was das Hausverbot bedeutet. Gemäss Gesetz kann der Straftatbestand mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten oder mit einer Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen bestraft werden. Die Richterin verurteilte die Frau

schliesslich zu 60 Tagessätzen à CHF 15, wovon 40 Tagessätze bedingt verhängt wurden.

Sachbeschädigung und Übertretung des Betäubungsmittelgesetzes Eine Frau hatte unter Alkohol- und Drogeneinfluss einer anderen das Auto zerkratzt. Das Gericht beurteilte die Sachbeschädigung als schwerwiegend, da der PKW nicht etwa nur auf einer Seite zerkratzt wurde, sondern auch

die Haube (inkl. Markenschild) und der Kofferraumdeckel betroffen waren.

Die Angeklagte bekannte sich schuldig und bereit, für den Schaden aufzukommen. Die Geschädigte machte zudem Unkosten (Gesundheitskosten, Arbeitsausfall) in Höhe von rund 5000 Franken geltend. Der Vorfall habe sie psychisch stark mitgenommen, sie sei 57 Tage arbeitsunfähig gewesen und habe medizinisch behandelt werden müssen. Das Strafgericht konnte diesem Anspruch nicht entsprechen und verwies die Geschädigte auf das Zivilgericht.

Betreffend den Konsum illegaler Drogen erkannte das Gericht die Tatsache als mildernd, dass die Angeklagte sich nach der Beschädigung des Autos auf eigene Initiative zum Entzug in eine Klinik begab. Mittlerweile lebt sie alkoholabstinent und drogenfrei in einer Westschweizer Stadt, weitab von ihrem alten Umfeld. Die Frau wurde zu einer Geldstrafe von insgesamt 1500 Franken verurteilt, davon 500 Franken als Busse für den Drogenkonsum.

Strafe vom Obergericht herabgesetzt Das Landgericht hatte einen Mann wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 3300 Franken und einer Bewährungsfrist von fünf Jahren verurteilt. Weil der Verurteilte die Strafbemessung für zu hoch hielt, ging er in Berufung.

Das Obergericht ging nicht näher auf das ursprüngliche Vergehen der Körperverletzung ein, der Sachverhalt war klar. Der Verurteilte war dem neuen Partner seiner Ex-Frau später zufällig im Auto begegnet und gefolgt, angeblich weil er wusste, dass die Kinder bei ihrer Mutter zu Hause waren, er aber insistierte, dass der neue Partner seine Ex-Frau nicht besuche, wenn die Kinder bei ihr seien. Ihm sei es nur um das Wohl seiner beiden Söhne gegangen. Der Beschuldigte, der nicht Auto fahren durfte, leugnete nicht, dass er dem Mann verbotenerweise gefolgt war, bestritt aber, den Mann vor den Kindern bedroht und genötigt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hielt die durch das Landgericht ausgesprochene Strafe für angemessen, doch das Obergericht reduzierte die Geldstrafe auf 1200 Franken und die Bewährungsfrist auf drei Jahre.

Weitere Strafreduktionen nach Berufung

Zwei vom Landgericht wegen gewerbsmässigen Diebstahls durch Einbruch verurteilte slowakische Staatsangehörige waren in Berufung gegangen, weil sie die Bestrafung für unverhältnismässig hielten.

Die beiden Beschuldigten arbeiteten für eine Gruppe aus der Slowakei, die sich auf den Diebstahl von teuren Fahrrädern in der Schweiz und Liechtenstein spezialisiert hat. Sie hatten sich an einem Einbruchdiebstahl in einem Fahrradgeschäft im Unterland beteiligt und dabei Ware in Wert von mehreren 10'000 Franken gestohlen. Der eine Verurteilte argumentierte in seiner Berufung, dass er nur der Fahrer gewesen sei und gar nicht gewusst habe, wie viel Räder gestohlen wurden bzw. wie viel diese Wert waren. Dabei waren ihm

7000 Franken für die Beteiligung am Verbrechen als Fahrer versprochen worden. Der zweite Beschuldigte betonte, dass der Diebstahl und anschliessend die Geldwäsche nicht vollendet werden konnten, da die Täter gefasst wurden und das Diebesgut dem Besitzer zurückgegeben wurde.

Das Obergericht reduzierte schliesslich den Schuldspruch des Kriminalgerichts von drei Jahren und neun Monaten auf zwei Jahre in einen Fall und von 21 Monaten auf 14 Monate Freiheitsentzug im anderen. Grund für die Strafmilderung war eine Fehlanwendung des Gesetzes. Nach dem österreichischen Gesetz, das dem liechtensteinischen als Rezeptionsvorlage dient, wird das vorliegende Verbrechen härter bestraft als nach liechtensteinischem Recht. Dies hatte das Landgericht als Kriminalgericht übersehen.

Bildung kennt kein Alter und ist der Schlüssel zu aktivem Altern

Aktives Altern und lebenslanges Lernen gewinnen in einer Gesellschaft des raschen Wandels immer mehr an Bedeutung. Die steigende Lebenserwartung und der wachsende Anteil älterer Menschen eröffnen neue Chancen, stellen aber auch neue Anforderungen. Bildung im Alter stärkt Selbstbestimmung und Teilhabe – und wird zunehmend als gesellschaftspolitischer Auftrag verstanden. Die Stiftung Erwachsenenbildung setzt sich deshalb gezielt dafür ein, dass Lernen in jedem Lebensabschnitt möglich bleibt. Sabine Frei-Wille erklärt, wie die Stiftung ältere Menschen dabei unterstützt, neugierig zu bleiben und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Frau Frei-Wille, warum ist es gerade für ältere Menschen so wichtig, neugierig zu bleiben und weiter zu lernen?

Unsere Welt verändert sich rasant – in der Technik, in der Kommunikation und in der Gesellschaft. Wer neugierig bleibt, kann diese Veränderungen besser verstehen und aktiv daran teilhaben. Lebenslanges Lernen hält den Geist beweglich, stärkt das Selbstvertrauen und eröffnet neue Möglichkeiten, Freude und Sinn im Alltag zu finden. Es geht nicht darum, nur Wissen zu sammeln, sondern das Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Jede neue Fähigkeit, jeder Kurs oder Workshop kann bereichernde Erfahrungen und neue Kontakte bringen.

Welche Schritte unternimmt die Stiftung Erwachsenenbildung, um ältere Menschen dabei zu unterstützen?

Ab 2026 öffnet die Stiftung Erwachsenenbildung den Zugang zum Weiterbildungsgutschein im Wert von 500 Franken auch für Seniorinnen und Senioren. Bisher war die Einlösung dieses Gutscheins an eine Altersgrenze gebunden, die nun wegfällt. Das bedeutet, dass Erwachsenen ab 20 Jahren die Möglichkeit haben, finanzielle Unterstützung für Weiterbildungsangebote zu erhalten – sei es für Kurse, Workshops, Sprachprogramme oder digitale Schulungen. Der Weiterbildungsgutschein deckt einen Teil der Kursgebühren ab und senkt so die finanziellen Hürden für lebenslanges Lernen erheblich.

Damit wird Lernen im Alter nicht nur einfacher zugänglich, sondern auch attraktiver gestaltet.

Die Stiftung möchte damit ein deutliches Signal senden: Bildung endet nicht mit dem Eintritt in den Ruhestand, sondern ist ein lebensbegleitender Prozess. Ältere Menschen können so ihre Interessen weiterverfolgen, neue Fähigkeiten erwerben und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, ohne sich durch Kosten oder bürokratische Hürden eingeschränkt zu fühlen. Zusätzlich wurde der Seniorenbund als offizieller Bildungsanbieter akkreditiert und erhält finanzielle Unterstützung für seine Erwachsenenkurse. Das bedeutet, dass Angebote für Seniorinnen und Senioren noch leichter zugänglich und oft günstiger werden.

Warum versteht die Stiftung Erwachsenenbildung Bildung für Ältere als gesellschaftspolitischen Auftrag?

Weil Bildung weit mehr ist als das Erlernen von Fakten. Sie bedeutet Teilhabe, Begegnung und Lebensqualität. Wir möchten dazu beitragen, dass ältere Menschen ihre nachberufliche Lebensphase aktiv gestalten und positiv erleben können. Gleichzeitig wollen wir sensibilisieren: Alter ist vielfältig, bunt und dynamisch. Indem wir positive Altersbilder sichtbar machen, stärken wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen den Generationen.

Wie kann lebenslanges Lernen unseren Alltag bereichern? Lebenslanges Lernen kann ganz einfach sein: ein Computerkurs, um sich sicher im digitalen Alltag zu bewegen, ein Sprach-Café, kreative Workshops oder spannende Vorträge zu aktuellen Themen. Jedes neue Angebot eröffnet neue

Horizonte, fördert den Austausch mit Gleichgesinnten und macht das Leben abwechslungsreicher und lebendiger.

Die Kurse und Workshops bringen Menschen zusammen: Sie lernen nicht nur etwas Neues, sondern knüpfen Freundschaften, tauschen Erfahrungen aus und entdecken gemeinsame Interessen. Gerade in Zeiten, in denen soziale Kontakte schwieriger sind, kann Lernen ein wertvoller Anker sein – er hält den Geist aktiv, die Seele lebendig und stärkt das Gefühl, mitten im Leben zu stehen.

Auch im Alter digital aktiv bleiben – wie funktioniert das?

Immer mehr Seniorinnen und Senioren entdecken die digitale Welt für sich. Laut der Studie «Digital Seniors 2025» sind neun von zehn Menschen über 65 Jahre online, die Internetnutzung hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt. Wer digitale Kompetenzen besitzt, kann leichter am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, Informationen abrufen und Kontakte pflegen.

Doch der Einstieg ist nicht immer einfach. Viele fühlen sich unsicher beim Umgang mit Smartphones oder Computern. In Liechtenstein gibt es jedoch zahlreiche Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren zugeschnitten sind. Es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu wagen.

Welche Botschaft möchten Sie uns Seniorinnen und Senioren mit auf den Weg geben?

Bleiben Sie neugierig und offen für Neues! Bildung schenkt Freiheit, Selbstbestimmung und Lebensfreude – in jedem Alter. Nutzen Sie den Weiterbildungsgutschein, probieren Sie neue Kurse aus, entdecken Sie Fähigkeiten, von denen Sie vielleicht gar nicht wussten, dass Sie sie haben. Lernen kann Ihre Hobbys bereichern, neue Freundschaften bringen und das Leben bunter und erfüllter machen. Jeder Schritt, den Sie wagen, stärkt nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Rolle in der Gemeinschaft. Bildung ist kein Luxus, sondern ein Schlüssel zu einem aktiven, selbstbestimmten und lebendigen Altern.

Ab 2026 können auch Seniorinnen und Senioren den Weiterbildungsgutschein der Stiftung Erwachsenenbildung beantragen.

Mehr Informationen: www.erwachsenenbildung.li

Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union
Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union
Sabine Frei-Wille, Geschäftsführerin der Stiftung Erwachsenenbildung,über aktives Altern und lebenslanges Lernen

Vor 40 Jahren

Das Schweizer Militär schoss den Balzner Wald in Brand

Trotz Föhnsturms führte das Schweizer Militär am 5. Dezember 1985 auf St. Luziensteig eine Schiessübung durch. Ein Funken genügte, um einen Brand zu entfachen, der sich beim Föhn mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde zu einem Flächenbrand entwickelte und Teile von Balzers bedrohte.

Soldaten, die auf dem Waffenplatz St. Luziensteig stationiert waren, schossen im Rahmen eines Nahkampfkurses mit Übungsraketen auf bewegliche Rollscheiben und stehende Panzerwracks. Aus

Rücksicht auf die Föhnlage und die Trockenheit benützten die Wehrmänner keine Leuchtspurmunition. Dennoch entfachten einige Schüsse im trockenen Gras auf den Andwiesen oberhalb Balzers ein kleines Feuer, das sich

mit Unterstützung des Föhns rasch ausbreitete. Entgegen den Forderungen aus der Gemeinde Balzers, bei Föhn keine Schiessübungen durchzuführen, waren solche Übungen vom Militär damals nicht ausdrücklich verboten.

Text: Günther Meier
Waldbrand Balzers, SgAV 04/0371/004, Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz, 05.12.1985

Der Kommandant liess deshalb die Schiessübungen durchführen, hatte aber offensichtlich die Wucht des Föhns unterschätzt. Für den Brandschutz standen 15 Mann zur Verfügung, die aber nicht in der Lage waren, das Feuer zu löschen. Der Föhnsturm trug zudem an sich harmlose Funken weiter in den Wald hinein, wo sie immer neue Brandherde entfachten. Etwa eine Viertelstunde nach Ausbruch des Feuers, als die Flammen vom Brandschutz nicht gelöscht werden konnten, alarmierte der Kommandant die Feuerwehren in den umliegenden Gemeinden und forderte zur Brandbekämpfung Verstärkung an. In teilweise schwierig zugänglichem Gebiet kämpften nach dem Eintreffen der auswärtigen Feuerwehren rund 1000 Feuerwehrmänner gegen die Flammen, deren Ausbreitung der starke Föhn begünstigte. Bei einbrechender Dämmerung wurde das Ausmass des Waldbrands von weither sichtbar. Das Feuer beschädigte jedoch nicht nur den Wald oberhalb von Balzers, sondern bedrohte durch den Funkenwurf auch die am Berghang liegenden Ortsteile.

Hohes Risiko für den Helikopterpiloten David Vogt

Eine dramatische Situation für Balzers, die der Feuerwehrkommandant Ferdinand Vogt in seinem Einsatzprotokoll in den frühen Morgenstunden festgehalten hat: «Feuer noch 30 Meter von Wohnhäusern entfernt!» Im steilen Gelände standen die Feuerwehrmänner die ganze Nacht einer fast aussichtslosen Lage gegenüber, denn teilweise konnten keine Schläuche für das Löschwasser gelegt werden. Die Hoffnung konzentrierte sich deshalb auf den Einsatz von Helikoptern. Ein Grosseinsatz solcher Fluggeräte kam allerdings nicht zustande. Aufgrund des Föhnsturms erhielten drei schweizerische Helikopter ein Flugverbot, und die Rettungshelikopter der Schweizer Armee konnten von ihrer Basis in der Innerschweiz nicht starten – ebenfalls wegen Föhns. Damit blieb nur ein Helikopter für einen Einsatz übrig, das Fluggerät von David Vogt, dem Inhaber der Balzner Rheinhelikopter AG. Trotz Dunkelheit und Böen flogt David Vogt die ganze Nacht pausenlos. Zur Rettung seiner Heimatgemeinde zeigte er eine hohe Risikobereitschaft, absolviert rund 140 Flüge mit dem Helikopter, um im Bannwald eine Wasserschneise zu legen. Mit jedem Flug versprühte er etwa 800 Liter Wasser aus dem angehängten «Bambi-Sack», doch die Gewalt der Natur in Form des Föhnsturms war stärker. Nach acht Stunden ununterbrochener Flüge musste David

Nach dem Waldbrand in Balzers: Erbprinz Hans-Adam und Erbprinzessin Marie und der Balzner Vorsteher Mane Vogt (2. v. r.) bei der Besichtigung der Schäden, B 11Ba.7/003/027, Urheber: Eddy Risch (Schaan), Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz, 12.1985

Vogt kapitulieren, sich dem nach Mitternacht einsetzenden Fallwind geschlagen geben, wie er enttäuscht nach dem Einstellen der Flüge sagte: «Durch den starken Fallwind bestand für mich eine grosse Gefahr, den Helikopter nicht mehr aus dem Abwind herauszubringen.» Bei Tagesanbruch, als der Föhn an Stärke abgenommen hatte, gab es Unterstützung durch vier Armeehelikoptern und zwei Hubschraubern von privaten Unternehmern. Nun konnte ein Wasserteppich in den Wald gelegt werden, um ein Wiederaufflammen des Waldbrands zu verhindern, falls der Föhn wieder an Stärke zulegen sollte – was glücklicherweise ausblieb.

Liechtenstein fordert ein generelles Schiessverbot

Nachdem der Waldbrand einigermassen eingedämmt worden war, waren andere Akteure an der Reihe. Die Regierung trat am Morgen des 6. Dezember zu einer Sondersitzung zusammen und gab anschliessend eine Erklärung ab, deren Inhalt auch dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten in Bern in Form einer «Protestnote» übermittelt wurde. «Der katastrophale Brandfall bestätigt», unterstrich die Regierung, «dass die Forderungen nach Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen, welche die Fürstliche Regierung und die Gemeinde Balzers anlässlich von Gesprächen und Verhandlungen mit der Schweiz immer wieder gestellt haben, berechtigt waren.» Insbesondere gegenüber der Bevölkerung von Balzers stellte die Regierung in Aussicht, weiterhin auf diesen Forderungen zu bestehen und von der Schweiz zu verlangen, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit aus dem Schiessbetrieb resultierende Brandfälle ausgeschlossen werden könnten. Bei einem Augenschein im Waldbrandgebiet waren sich Vertreter der Regierung

und des Balzner Gemeinderats einig, dass ein generelles Schiessverbot und ein Verbot auch für andere militärische Übungen, die feuergefährlich seien, die sicherste Regelung wären.

Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz besuchte Waldbrandgebiet

Die Forderungen und Vorschläge verhallten in der Schweiz nicht ungehört. Knapp eine Woche nach dem Waldbrand reiste Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz, der Vorsteher des Eidgenössischen Militärdepartements (EMD), nach Liechtenstein. Inzwischen war der Föhn von einer Regenfront abgelöst worden, sodass keine Gefahr mehr für ein Wiederaufflackern von kleineren oder grösseren Brandherden bestand. Bei einem Augenschein im Waldbrandgebiet konnte sich der EMD-Chef ein Bild von den Zerstörungen durch das Feuer machen. Im Brandgebiet befanden sich auch noch Reste von Feuerwehrmaterial, das die Feuerwehrmänner bei ihrer Flucht vor dem sich mit hohem Tempo ausbreitenden Feuer zurücklassen mussten: Diese Gegenstände zeigten anschaulich die dramatische Situation in der Brandnacht.

Bundesrat Delamuraz betonte an einer Pressekonferenz, dass die Schweiz bereits auf die Forderungen Liechtensteins nach einem Schiessverbot reagiert habe. Bis Ende des Jahres 1985 sei als erste Massnahme ein totales Schiessverbot auf dem Waffenplatz angeordnet worden. Regierungschef Hans Brunhart unterstrich nach dem Besuch des EMD-Chefs, es bestehe Einigkeit zwischen der Schweiz und Liechtenstein, dass rasch eine nachhaltige Lösung gesucht werden müsse. Wie eine solche Lösung aussehen könnte, hatte der Balzner Gemeinderat mit sechs «Mindestanforderungen» formuliert, die der Regierung unterbreitet wurden. Kernpunkt

der Forderungen war ein vollständiges Verbot aller Schiessübungen bei Föhn und trockenem Wetter auf dem gesamten Waffenplatz-Areal sowie eine Änderung der Schiessrichtungen.

Auf eine Änderung der Schiessrichtung wurde verzichtet

Die erste Verhandlungsrunde zwischen Liechtenstein und der Schweiz auf politischer Ebene fand bereits am 20. Januar 1986 in Vaduz statt. Anschliessend folgten Verhandlungen auf Expertenebene, die sich vor allem mit der Instandsetzung des Brandgebiets sowie der Brandverhütung befassten. Im Jahr 1988 wurde eine Waffenplatzkommission, bestehend aus Mitgliedern beider Länder, gebildet. Hauptaufgaben der Kommission waren Regelungen zu Schiessübungen und zur Schiessrichtung. Vier Jahre später unterzeichneten Regierungschef Hans Brunhart und Bundesrat Kaspar Villiger ein Verhandlungsprotokoll, das die Massnahmen zur Verhütung von Waldbränden zusammenfasste. Die von der Gemeinde Balzers und der Regierung sofort nach dem Waldbrand 1985 aufgestellten Forderungen nach einem Schiessverbot und nach der Änderung der Schiessrichtung sind aber nur am Rande erfüllt worden. Das Militär baute eine Ortskampfanlage, womit sich der Einsatz brandgefährlicher Munition im freien Gelände reduzierte. Ein Brandverhütungs- und Brandbekämpfungskonzept ist zur Verhinderung von Brandfällen in Kraft gesetzt worden, ein absolutes Verbot von Schiessübungen konnte Liechtenstein jedoch nicht durchsetzen. Auch wurde auf eine Änderung der Schiessrichtung verzichtet, weil diese Massnahme laut Militär unverhältnismässige Kosten verursacht hätte. Ebenso wäre eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sowie eine starke Einschränkung der Nutzung des Waffenplatzes zu befürchten gewesen, wie von Schweizer Seite zusätzlich ausgeführt wurde.

Obwohl die Vereinbarungen ihren Zweck während etlicher Jahre erfüllten, waren beide Länder der Auffassung, einige der Bestimmungen sollten angepasst werden. Bundesrat Ueli Maurer und Regierungsrat Hugo Quaderer unterzeichneten am 10. August 2011 die erneuerte «Vereinbarung über die Nutzung und den Betrieb des Waffenplatzes St. Luzisteig». Das Abkommen enthält neue Regelungen über den Schiessbetrieb, über Brandverhütung und Lärmschutz. Was die Schiessübungen betrifft, die schon vor 1985 zu Waldbränden geführt haben, gesteht das Abkommen Liechtenstein eine

Art Mitspracherecht bei den Waffen zu: «Vor dem Einsatz neuer Waffen oder Waffensysteme auf dem Waffenplatz St. Luzisteig sind das Fürstentum Liechtenstein und insbesondere die Gemeindevorstehung Balzers frühzeitig schriftlich zu orientieren.»

Frühere Waldbrände

Der erste Waldbrand, der im Gemeindegebiet von Balzers und in der Umgebung aufgrund von Schiessübungen des Schweizer Militärs verursacht wurde, ereignete sich nicht am 5. Dezember 1985. Schon vorher brannte einige Male der Wald, wie der frühere Balzner Vorsteher Emanuel Vogt in seinen Büchern über die Dorfgeschichte auflistet. Vogt zeigt dabei kein Verständnis für Schiessübungen bei Föhn, die das Dorf gefährdeten und oft Balzner Eigentum zerstörten: «Es ist bedenklich, wenn das Militär mit unverständlicher Sorglosigkeit seinen militärischen Übungen den Vorrang vor dem Schutz von Mensch und Natur gibt.»

Emanuel Vogt beschreibt einen grösseren Brand oberhalb Balzers, der 1957 aufgrund von Schiessübungen des Militärs ausgebrochen war. Das Feuer sei zuerst in Balzers entdeckt worden. Der damalige Vorsteher Fidel Brunhart alarmierte das Kommando der Festung St. Luziensteig und warnte gleichzeitig: Es brenne im Blindgängergebiet auf der Andhöhe und es seien häufig Explosionen zu hören. Der Kommandant, der froh war, dass die Balzner Feuerwehr eingriff, gab die Warnung durch, das Gebiet mit den Blindgängern dürfe auf keinen Fall betreten werden. Die Balzner Feuerwehr bekämpfte deshalb die Flammen vom Rand des Brandherdes aus, vermochte aber den Brand nicht zu löschen. Trotz heftiger

Detonationen von Blindgängern begaben sich Feuerwehrkommandant Vinzenz Frick und Gemeinderat Hans Wille ins Zentrum des Brandes und konnten das Feuer schliesslich ersticken.

Wie Emanuel Vogt weiter berichtet, sahen einige Balzner am 10. März 1960 um die Mittagszeit, wie Rauchwolken über And aufstiegen. Auch war Brandgeruch im Dorf zu vernehmen, den der Föhn über das ganze Gemeindegebiet verbreitete. Aus dem Wald sei eine hohe Feuersäule aufgestiegen, und schon um 14 Uhr herum sei das ganze Dorf von einer dichten Rauchwolke bedeckt gewesen. An den Löscharbeiten waren 200 Rekruten des Waffenplatzes und Feuerwehren aus Liechtenstein sowie das Löschkommando des Zeughauses Sargans beteiligt. Dennoch konnten die vereinten Kräfte das Feuer erst in der Nacht löschen. Wie Vogt ausführt, sei der Brand in der Gemeinde Balzers sehr ernst genommen worden, denn man habe bereits Vorkehren zur Rettung von älteren Menschen getroffen.

Auch die Waffenplatzkommission verfügt über eine Liste der Brandfälle. Neben den von Emanuel Vogt beschriebenen grösseren Bränden stellte die Kommission in den Jahren 1963, 1971 und 1983 Brandherde im Waldgebiet am Bergabhang fest. Die Flächen dieser Brände betrugen jedoch nur zwischen einem und 3,5 Hektaren und waren damit bedeutend geringer als der Waldbrand von 1985, als das Militär ein Brandgebiet von 115 Hektaren feststellte, wovon das Kerngebiet des Brandes eine Fläche von rund 40 Hektaren umfasste.

Regierungschef Hans Brunhart und Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz bei der Besichtigung des Waldbrandgebiets Balzers, im Hintergrund geparkter Helikopter, B 252/084/004, Urheber: Klaus Schädler (Triesenberg), Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz, 11.12.1985

Tipp des Monats

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von Daniel Herzog

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Das ganze Fürstenhütchen Team und ich wünschen Ihnen frohe Festtage und einen gesunden Start ins 2026.

Daniel Herzog

Geschäftsführer Hedaco Int. AG

Hedaco Int. AG Obere Au 34 9495 Triesen www.fuerstenhuetchen.li

MACH MIT & GEWINNE

2 X 2 NACHFÜLLPACKUNGEN IM WERT VON JE 30,– CHF

Dekotipp von Stefanie Janssen

Dieses Jahr dreht sich alles um Schleifen –in allen Grössen, Formen und Farben, die jedem Baum eine elegante, ganz eigene Note verleihen. Die neue Kollektion von Rivièra Maison sorgt mit ihrer stimmungs vollen Weihnachtsdeko in jedem Raum für eine harmonische, festliche Atmosphäre. Und für alle mit Kunstbaum gibt’s feine Duftstäbe in verschiedenen winterlichen Varianten, die den echten Tannenduft wieder ins Zimmer zaubern.

Und so macht ihr mit:

E-Mail an vera.oehri@medienbuero.li

Betreff: «Wettbewerb Spieltipp»

Einsendeschluss ist der 17. Dezember 2025

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Finde dein Lieblingsstück online oder vor Ort.

Stefanie Janssen

Geschäftsführerin House of Allure

HOUSE OF ALLURE Landstrasse 98 9490 Vaduz Tel. +423 370 13 67 info@allure.li

Di - Fr: 9 - 12 Uhr & 13.30 - 18 Uhr Sa: 10 - 14 Uhr

MACH MIT & GEWINNE

MACH MIT & GEWINNE

Und so macht ihr mit:

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E-Mail an vera.oehri@medienbuero.li

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2 x 30,-CHF GUTSCHEINE

2 x 30,-CHF GUTSCHEINE

Betreff: «Wettbewerb Dekotipp»

Betreff: «Wettbewerb Dekotipp»

Einsendeschluss ist der 19. Dezember 2025 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Einsendeschluss ist der 17. Dezember 2025 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das schnellste Internet der Welt

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