8 | Sachsen-Anhalt News
Unterstützung für Freiwillige Feuerwehren Sachsen-Anhalt fördert den Erwerb von LKW-Führerscheinen Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Ortsfeuerwehren in Sachsen-Anhalt fördert das Land die Ausbildung zum Erwerb hierfür benötigter Führerscheinklassen. Die Maßnahme ist insbesondere für die Feuerwehren angedacht, die über ein entsprechendes Einsatzfahrzeug, aber nicht über genügend Maschinisten mit einem Führerschein der Fahrerlaubnisklasse C/CE, im Allgemeinen LKW-Führerschein genannt, verfügen . Innenminister Holger Stahlknecht: „Wer für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Land tagtäglich einsteht, muss selber Sicherheiten erfahren. Ich
freue mich daher außerordentlich, dass uns gelungen ist, mit diesem Sonderförderungsprogramm den Bedarfen der Feuerwehren im Land gerecht zu werden und die Einsatzfähigkeit weiterhin zu gewährleisten.“ Die Förderung, für die insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung stehen, ist für das kommende Jahr 2018 vorgesehen. Voraussetzung für die Förderung ist u. a., dass die Fahrerlaubnis der Klasse B (PKW) vorhanden ist. Empfänger der Zuwendung ist die jeweilige Einheitsoder Verbandsgemeinde als Träger der Feuerwehr. Für jede Gemeinde sollen mindestens zwei Führerscheine gefördert werden. Die Zuwendung erfolgt als
Festbetragsfinanzierung in Höhe von 1.000 Euro pro Führerschein. Bewilligungsbehörde ist das Landesverwaltungsamt. Anträge sind bis zum 30.04.2018 einzureichen. Innenminister Holger Stahlknecht hat die Möglichkeit der Förderung der Führerscheinerweiterung für Mitglieder Freiwilliger Feuerwehren in SachsenAnhalt am Samstag bei einem Treffen mit den sachsen-anhaltischen Gemeindewehrleitern in Magdeburg vorgestellt. „Die Kameradinnen und Kameraden haben die neuen Fördermöglichkeiten ausdrücklich begrüßt und eine bundesrechtlich mögliche Laienausbildung mit Verweis auf die Sicherheitsrisiken abgelehnt.“
Trauer um blinden Bildhauer Schönebecks Ehrenbürger Dario Malkowski ist diese Woche im Alter von 91 Jahren verstorben Schönebeck (eb). Der überregional anerkannte Künstler und Ehrenbürger der Stadt Schönebeck Dario Malkowski war in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 91 Jahren in seiner Heimatstadt Schönebeck (Elbe) verstorben. Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch brachte gegenüber der Gattin und den Angehörigen des seit einer Kriegsverletzung blinden Bildhauers sein tief empfundenes Mitgefühl zum Ausdruck. Bert Knoblauch versicherte, dass die Stadt ihrem großen Sohn immer ein ehrendes Gedenken bewahren wird. „In tiefer Dankbarkeit für sein unermüdliches, wirkmächtiges und bewundernswertes Schaffen sowie sein soziales und kulturelles Engagement zugunsten seiner Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger verneigen wir uns heute vor dem Lebenswerk dieses großen Keramikers, Schnitzers und Bildhauers, welches viele Menschen erfreut und bereichert hat“, sagte der Oberbürgermeister. Es ist
schön, dass das iMUSEt-Industriemuseum noch zu seinen Lebzeiten eine Dauerausstellung mit Werken von Dario Malkowski etablieren konnte, fügte er hinzu.Während des Zweiten Weltkriegs verlor Dario Malkowski 1944 mit 18 Jahren sein Augenlicht durch eine Granate und wurde zum Kriegsblinden. Nach Kriegsende absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Holzschnitzer. Im Anschluss studierte er von 1949 bis 1953 in Magdeburg an der Fachschule für angewandte Kunst und der gleichnamigen Leipziger Schule. Malkowski fertigte Werke für den Blindenverband der DDR und die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig. 1953 entstand für Letztere „Der lesende Blinde“. „Sehende Hände durch Louis Braille“ ist eine weitere bemerkenswerte Arbeit Malkowskis. Ebenso die Bronzeplastik „Buch des Lebens“, die sich in der Kongressbibliothek für Blinde und Sehbehinderte in Washington befindet. Auch das Braille- Dario Malkowski
Museum in Paris weist eine von Dario Malkowski geschaffene Büste von Louis Braille auf. Seit 2002 wird die „Hand mit Lorbeer“ des Schönebecker Bildhauers den Laureaten des Kriegsblindenpreises als Ehrenpreis verliehen. Auch die Skulptur „Die Lauschende“ stammt von Dario Malkowski, welche im Rahmen der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises überreicht wird. Das Bronzerelief zeigt ein Frauengesicht. Eine Hand der Frau befindet sich hinter dem Ohr, um das Hören deutlich zu machen, die andere Hand bedeckt die Augen. Symbolisiert wird, wie blinde und sehbehinderte Menschen einen Film erleben. Für Schönebeck schuf Dario Malkowski unter anderem die Plastik „Soleperle“, die sich im Foyer des „Solequells“ befindet. Im Jahr 2004 zeichnete Wolfgang Böhmer Dario Malkowski mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. 2011 wurde er Ehrenbürger der Stadt Foto: Stadt Schönebeck Schönebeck (Elbe).