Portfolio 2012 - 2016

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Matthias Lieb


Vita — 1991

Geboren in Karlsruhe

2001—2010

Gymnasium im AlfredGrosser-Schulzentrum in Bad Bergzabern, Abitur

2010—2013

Technische Universität Berlin, Architektur, Bachelor

2012 8—12

University of Massachusetts in Amherst, MA, Architektur, Visual Arts

2013 1—4

Miller Pollin Architecture in Amherst, MA, CADZeichnungen, Modellbau

2014 4—8

ad modum GmbH Agentur für Kommunikation in PotsdamBabelsberg, Grafikdesign, Messestandgestaltungen

2013—2015

Technische Universität Berlin, Architektur, Master

6626 0175 794 elieb.de info@matz

2014—2015

Københavns Universitet in Kopenhagen, DK, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung

2015—

CHORA conscious city, Technische Universität Berlin, wissenschaftlicher Mitartbeiter, Forschung nachhaltige Stadtentwicklung, Grafik, Video

2016 2—12

Leuphana Universität Lüneburg, künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter, Grafikdesign, Videoproduktion, Wordpress

EDV

Photoshop, InDesign, Illustrator, Premiere Pro, Rhino, AutoCAD, SketchUp, Grundkenntnisse in ArchiCAD, Processing, Wordpress

Sprachen

Deutsch, Englisch


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WOHNEN —

4

Minimalhaus 2013

LERNEN —

8

TEILEN —

12

X Tutoring Center Springfield, MA, 2012

Stadtteilbibliothek Moabit, Bachelorarbeit Berlin, 2013

TEILHABEN — Mach Moabit! Berlin, 2016

ARBEITEN —

Inkubator 1, Masterarbeit Berlin, 2015

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Wohne 4

Schnitt A-A

Schnitt B-B

ZUHAUSE IST HALB ORT UND HALB GEFÜHL Das „Zuhause“ ist ein komplexes Konzept, in dem unter anderem Erfahrungen, Gefühle und Sinneseindrücke eine große Rolle spielen. Damit verbunden sein kann eine ganz bestimmte Erinnerung, eine Aussicht oder ein spezieller Geruch. Nicht selten werden die Begriffe „Zuhause“, „Heimat“ und „Familie“ eng miteinander verbunden. Das „Minimalhaus“ gibt diesen Empfindungen einen Raum – und zwar genau einen.

Alle Pläne sind, falls nicht anders angegeben, genordet.

B

A

B A 1

3

2


en — 5

Alle Wohnbereiche (Schlafzimmer, Küche, Esszimmer, Lesezimmer) sind offen miteinander verbunden. Dadurch entfaltet sich das Gefühl des „Zuhause“ als ein einheitlicher Raum. Die sparsam angelegten Fensteröffnungen lassen das Gebäude auch von Außen als Einheit erkennen. Von innen bieten sich sehr gezielt gesetzte Blickbeziehungen nach draußen. Die eingesetzten Materialien Beton, Holz, Mauerwerk und Stahl bleiben roh und unverkleidet, um das ungeschönte Innere des Hauses zu offenbaren. Die Innenarchitektur bleibt damit bewusst einfach. Lediglich von Außen ist es mit einem Blech-Fassadensystem versehen.


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6

5

4

3

2

1


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8 7

1

Vorgarten

2

Entré / Bibliothek

3

Bad

4

Wohn- und Essbereich

5

Küche

6

Schlafzimmer

7

Garten mit Sitzgruppe

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Pool


Lernen — BILDUNG ALS CHANCE The X, eine belebte Kreuzung von drei Hauptstraßen Springfields, der drittgrößten Stadt in Massachusetts. Hier trifft sich die Jugend. Es gibt viele Schulen im näheren Umkreis, die meisten nur wenige Blocks voneinander entfernt. Bleibt der Ort Jugendgangs überlassen, erscheint er wie eine Eintrittspforte für die schiefe Bahn. Ein Nachhilfezentrum soll davor bewahren.

Schnitt A-A 1:250

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Das Grundstück ist sehr tief und schmal. Die anschließenden Gebäude werden kommerziell genutzt und sind von der Straßenkante zurückgesetzt, um Platz für Parkplätze bereitzustellen.

Die Gebäudeprogrammierung ist der 826 National nachempfunden, einer USamerikanischen Nachhilfe-Organisation. Deren Nachhilfezentren bestehen aus Souvenir-Shop an der Straßenfassade, gefolgt von den Lernräumen und schließlich den Büros im hinteren Teil.

3 Die Raumsequenz wird verzerrt, um die angrenzenden Parkplätze zu verbinden und einen einladenden Vorplatz an der Straßenecke zu ermöglichen.

4 Die Anhebung des mittleren Gebäudeteils erlaubt die Erschließung von allen Seiten und generiert eine Hierarchie von öffentlich-exponierten und ruhigen, zurückgezogenen Außenbereichen.

1

Schnitt B-B 1:250

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10 Das Gebäude wird auf dem Fundament eines stillgelegten Fast-Food-Restaurants erbaut. Seine Kubatur erlaubt eine dynamische Gestaltung von Innen- und Außenbereichen, die durch visuelle Verbindungen miteinander interagieren. Die Außenflächen sind in ruhige, geschützte und exponiertere Zonen eingeteilt und ermöglichen so den Unterricht im Freien. Um den vielseitigen Anforderungen verschiedener Unterrichtssituationen auf kleinstem Raum gerecht zu werden, ist das Klassenzimmer im oberen Bereich mit beweglichen Wänden ausgestattet. Dies erlaubt die Nutzung als Besprechungszimmer, Filmsaal oder Einzelarbeitsplätze.

Südansicht 1:250


11 A

Ebene 0 1:250 Ebene 1 1:250

B

B

A

Ostansicht 1:250


Teilen — DIE BIBLIOTHEK DER ZUKUNFT

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Die Bibliothek ist einer der zentralen Orte des digitalen Wandels im städtischen Raum. Medien, die kabellos überall im Gebäude zur Verfügung stehen, und intelligente Ordnungsysteme machen die traditionelle Einteilung der Bibliothek in Themenbereiche und Altersgruppen hinfällig. Die optimal vernetzte Bibliothek verlangt nach einer neuen Raumorganisation, in der die Verortung des Buches zweitrangig ist. Daher ist die Stadtteilbibliothek Moabit nicht nach Inhalten sortiert, sondern nach Nutzungsarten. Es gibt einen kommunikativen Bereich, in dem die Nutzer vor allem Unterhaltungsmedien, aber auch Bildungsoder Informationsmedien, vorwiegend in kleinen Gruppen konsumieren. Ein einziger großer Raum, den alle Besucher gleichermaßen benutzen und bespielen können, definiert diesen Bereich.

1

2

3 4


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Communicate

Enter

Source

Exit

Isolate

Dem gegenüber steht ein isolierter Bereich, in den man sich zum Lernen, zum ungestörten Lesen, Musikhören oder Filmschauen zurückziehen kann. An diesem Ort ist die Raumeinteilung besonders wichtig, denn erst sie gibt jedem Besucher den notwendigen individuellen Raum. Zwar können hier auch kleine Gruppen Ruhe für konzentrierte Arbeiten finden, im Vergleich zum kommunikativen Bereich ist hier aber kein Austausch mit anderen Besuchern vorgesehen. Er ist eher kontemplativ und auf sich selbst bezogen. Gemäß ihrer vorgesehenen Nutzung der verschiedenen Gebäudekomponenten werden diese Bereiche „Communicate“ und „Isolate“ genannt.

Lageplan (links) 1:10000 1

Stadtteilbibliothek Moabit (Entwurf)

2

Arminius-Markthalle

3

Rathaus Tiergarten

4

Turmstraße und Ottopark


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16 Die einzelnen Raumeinheiten scheinen unabhängig von einander in dem verbindenden Erdgeschoss situiert. Sie erzeugen dort jeweils eine abgesenkte Zone – einen Fußabdruck des darüber schwebenden Körpers, der dessen Nutzung erahnen lässt. So ergibt sich unter dem Communicate-Körper ein integriertes Café und unter dem Isolate-Körper ein Veranstaltungsraum, der sich bei Bedarf abgrenzen lässt. Der Haupteingang und der Foyerbereich werden von den Angestelltenbüros und dem Besprechungssaal überdacht. Die Verbindungen zwischen den abgesenkten Bereichen sind metaphorisch wie auch tatsächlich die Bücher- und Medienregale. Um die Nutzung der verschiedenen Körper noch intuitiver zu gestalten, ist ihre Ausrichtung und Positionierung im Gebäude möglichst oppositional: der zurückgezogene Isolate-Körper befindet sich am weitesten vom Haupteingang und auch von der Straßenkreuzung entfernt. Er orientiert sich in Richtung der privaten anliegenden Gärten und imitiert deren Qualitäten. Tatsächlich ist dieser Bereich auch mit einem Patio ausgestattet, der zum kontemplativen Verweilen einlädt. Der Communicate-Körper dagegen richtet sich zur Front des Gebäudes und ragt sogar teilweise über den Vorplatz, was ihn besonders exponiert. Ebene 0 1:500

Dabei liegt den Verschiebungen und Setzungen der einzelnen Gebäudekomponenten gegeneinander ein kontinuierliches Raster zugrunde. Das Gebäude nimmt mit seiner Ausrichtung Bezug auf die bestehenden Verkehrswege und Knotenpunkte, sein Haupteingang ist ideal von den benachbarten Einrichtungen (siehe Lageplan), vom U-Bahnhof Turmstraße und von anliegenden Bushaltestellen erreichbar. Auf dem Grundstück ist das Gebäude auf die nördliche Hälfte gesetzt. Gerade so, dass dahinter noch Platz für eine Einfahrt und einen zurückgezogenen Außenbereich bleibt und davor ein großzüger Vorplatz entstehen kann, der in direktem Austausch mit der Arminius-Markthalle steht.

Ebene 1 1:500


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Teilhaben —

PARTIZIPATION IN MOABIT Was wäre, wenn Du entscheidest, was aus Deinem Kiez wird? Unter diesem Motto fanden sich im Mai 2016 Anwohner von Berlin-Moabit im Zentrum für Kunst und Urbanistik ein. Innovation und Nachhaltigkeit — was die Bürger darüber denken, wenn ihr Stadtteil modernisiert wird, das konnten sie den Verantwortlichen dort direkt mitteilen. Neben Projektleitern der TU Berlin waren Vertreter des Bezirksamt anwesend.


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MACH MOABIT Du entscheidest, was aus deinem Kiez wird. Die TU Berlin wird Moabit im Rahmen des EU-geförderten Projekts „Smart Sustainable Districts“ weiterentwickeln. Innovativ und nachhaltig — was heißt das für Dich? Teil uns deine Meinung mit! Komm am 21. Mai ins ZK/U und tritt mit den Entscheidungsträgern in Kontakt.

Die interaktive Ausstellung zu den Fokusthemen der laufenden Projekte sowie die Konzepte aus Studierendenprojekten wurden am 21. Mai in lockerer Atmosphäre vorgestellt.

!

Der Bürgerdialog stand schon für das öffentliche Erscheinungsbild der Veranstaltung im Vordergrund: die Plakate selbst luden dazu ein, die eigene Meinung zu äußern. „Mach Moabit...!“ – aber wie denn? Ein leeres Feld lässt Spielraum, Probleme im Kiez anzusprechen. Außerdem wurde das Event auf verschiedenen Social-Media-Kanälen begleitet und die Bewohner Moabits konnten sich so schon im Vorfeld auf Twitter und Facebook Luft machen.

Mach Moabit ! 21. Mai 2016 11:00 bis 16:00 Uhr im Zentrum für Kunst und Ur banistik Siemensstraß e 27 10551 Berlin

MOABIT WEST

SMART SUSTAINABLE DISTRICT

Teil uns Deine Meinung sofort mit: #machmoabit

Posterentwurf zur Veranstaltung

Bürger äußern ihre Meinung

Video-Link


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Guerilla-BĂźrgerbeteiligung auf Plakaten


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Arbeiten — Belichtungskonzept Außenraum: Die tiefstehende Wintersonne belichtet die Bereiche unter den Gebäudeausschnitten. Im Sommer sind sie kühl und schattig.

VON SONNENAUFBIS -UNTERGANG

Auf der 8 000 m² großen Verladebrücke des Containerterminals am Berliner Westhafen soll ein neuer Gebäudekomplex entstehen, der Wohnraum, Büros und Freizeitangebote bietet. Eine Stadt in der Stadt. Das grundlegende Entwurfselement soll die Sonne sein.


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In einem einzigen Gebäudekomplex sind eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionsbereiche bereitgestellt. Vom Wohnen über Arbeiten zur Freizeitgestaltung – ein kompletter Tagesablauf zwischen den Wänden eines Megagebäudes. Die optimale Nutzung des Sonnenlichts steht

dabei im Vordergrund. Die zentrale Frage im Entwurf lautet: Wie kann die Nutzung der einzelnen Bereiche über die Anforderungen an Sonnenlicht und Verschattung Rückschlüsse auf die gesamte Gebäudeform geben?


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Abendsonne (Juni) Abendsonne (September)

Mittagssonne Mittagssonne Mittagssonne

Aufgrund der dichten Bebauung Berlins gibt es ein stark ausgeprägtes Stadtklima. Dies war durch weitere Abstände zwischen Gebäudevolumina zu verhinden. Die Außenräume sollten im Sommer sowohl sonnige, als auch schattige Flächen bieten und auch im Winter hell und offen sein. Aus einer Serie von generischen und ortsspezifischen Sonnenstudien ergaben sich fünf Schritte (Operatoren, siehe rechts), die zu einer Gebäudeform führen, die die angestrebten Rahmenbedingungen erfüllen soll.

Schnitt A-A 1:1000

Die grobe Funktionsaufteilung sieht im südlichen Gebäude alle Räumlichkeiten zur Freizeitbeschäftigung vor: Museum, Sporthalle, Fitnessraum, Restaurant/Bar. Außerdem ist hier der gemeinsam genutzte Fuhrpark stationiert. Im deutlich größeren nördlichen Gebäude befinden sich die Hauptfunktionen: Wohn- und Büroeinheiten. Die Wohnungen sind nach Süden ausgerichtet, die Arbeitsbereiche werden durch große Öffnungen nach Norden mit indirektem Sonnenlicht versorgt. Hier herrschen offene, flexible Grundrisse vor, die durch ein weites Stützraster und mobile Trennwende zoniert werden.


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1 Skalieren Als erster Grundsatz wird festgelegt, das Areal mit einem oder wenigen großen Körpern zu bebauen, anstatt die Funktionen auf viele individuelle Einheiten zu verteilen. Damit wird die dauerhaft belichtete Fläche maximiert. Das neue Volumen gliedert sich zwischen den ehemaligen Zollspeicher und dem ehemaligen Getreidespeicher (jetzt Zentralarchiv, Zeitungsabteilung und Kinderbuchabteilung der Staatsbibliothek).

2 Verbreitern Die Körper werden genauer definiert: eine breite Form schließt an den Bestand an und teilt sich so in einen südlichen und einen nördlichen Teil auf. Auch die Dachform passt sich an die Nachbarbebauung an.

Nordfassade

3 Abstände vergrößern Der Abstand zwischen den beiden Gebäudezeilen vergrößert sich. Da die Körper im Westen und Osten weiterhin an den Bestand anschließen sollen, werden vor allem die mittleren Gebäudeteile auseinandergedrückt. Hier entsteht ein besonders großer Platz. Die Volumen werden so geformt, dass außerdem an den dem Wasser zugewandten Grundstücksflächen qualitative Außenräume entstehen können.

4 Abstufen Die Belichtung wird weiter optimiert. Das südliche Gebäude wird (teilweise bis auf Bodenniveau) abgesenkt und erlaubt so mehr Sonnenlicht auf dem großen Mittelplatz. Dafür wird der nördliche Teil erhöht und gleicht so den Volumenverlust aus.

5 Subtrahieren Durch die Subtraktion von Volumen im nördlichen Körper kann die Belichtungssituation im dahinterliegenden Außenbereich und in dem Gebäude selbst weiter verbessert werden. Die Ausschnitte sind so gewählt, dass die tiefstehende Wintersonne den Bereich am Wasser bestrahlt, die höher stehende Sommersonne aber von der Gebäudemasse geblockt wird. Der entstandene Innenhof sorgt für zusätzliche Belichtung und Belüftung im breitesten Abschnitt des Gebäudes.

Co-working-space


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B 2 6 3

8 9

Grundriss Ebene 5 1:1000 1

Co-working-space (doppelgeschossig)

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ErschlieĂ&#x;ung und Lounge-Bereich

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Appartment

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Veranstaltungsraum

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Seminarraum

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Innenhof

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Kinosaal

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Gymnastikhalle

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Dachterrasse

Schnitt B-B 1:1000

2

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A

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B

A

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