Land Magazin 2014

Land Ausgabe 3 März 2014

Magazin

GZ 05Z036409 S Verlagspostamt 1010 Wien, Österreichische Post AG/Sponsoring-Post

der Maschinenringe Österreichs

Zukunft Region Die Welt am Land

Inhalt

Das Astrolabium von Georg von Peuerbach diente Mitte des 15. Jahrhunderts unter anderem zur Zeitmessung

01 Cover 03 Vorwort 52 Impressum

Seite 35 Seite 4

Seite 16

Sprung zum Sieg

Gewässerpflege mit dem Amphibienboot

Zwischen Wasser und Land

Seite 20

Lichtjahre voraus „Ein Noriker muss Pfeffer im Arsch haben“, sagt die Disponentin Agnes Kogler. Die Mitarbeiterin des Maschinenring Kufstein lebt ihre Leidenschaft für diese alte Pferderasse bei Turnieren ebenso wie in der Holzrückung.

Sterne und Bier, Kohle und Most Ein Zischen wie Säure auf Granit Spürbares Miteinander Die Bundestagung ist mit mehr als 500 Teilnehmern die wichtigste Veranstaltung im Maschinenring-Jahr.

LAND portraitiert die Tagungsregion Hausruck, spricht mit Keynote-Speaker Bruno Buchberger und stellt den Maschinenring aus dem Bezirk Grieskirchen vor.

Seite 10

Weißblaue G’schichten In der flachen Landschaft des Rheintales, auf halbem Weg zwischen Lustenau und Dornbirn, liegt ein etwas anderer Bauernhof: Annemarie und Hubert Vetter begeistern ihre Kunden mit stets erntefrischem Gemüse – und internationale Architekturfans mit einem in baukultureller Hinsicht bemerkenswerten, dreifach preisgekrönten Bauernhof.

Franz Roider setzt als Vorsitzender des Maschinenring Cham und Aufsichtsratsvorsitzender der MRPD auch auf Zeitarbeit. Der Maschinenring als Job-Drehscheibe für Menschen am Land hat für ihn Zukunft, weil darin die Kernqualität der Maschinenring-Idee liegt.

Seite 14

Seite 26

Die Vikinger Tirols Es war der Rasenmäherhersteller Viking in Tirol, der wesentlich zur Gründung der Zeitarbeitssparte des Maschinenrings beitrug. Arbeitskräfte vom Maschinenring wie Franz Lackner helfen heute dabei, die Gartengeräte der Zukunft zu entwickeln.

Seite 42

Arbeitswelten Mehr als 40.000 Landwirte und Fachkräfte sind in unterschiedlichen Bereichen für den Maschinenring nebenoder hauptberuflich im Einsatz.

Ein erheblicher Anteil davon sind Frauen. Neun von ihnen stellen wir in dieser LAND-Ausgabe vor.

Panorama best architects 14 Spitzenrodlerin im MR Schneemassen in Osttirol und Kärnten MR auf Facebook

Seite 30

Wintergespräch mit Maschinenring Tirol-Geschäftsführer Hannes Ziegler und Maschinenring Salzburg-Geschäftsführer Rudolf Huber im Tiefschnee von Gerlos.

Holc Naturpools Bauern für Bauern

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Seite 46

Panorama Zwei

Grünes Labyrinth für Schulzentrum Agrarfoliensammlung Effiziente Gülleausbringung 1.600 Pflanzen für voestalpine „Spar’s dir!“: Der Maschinen-Kostenrechner Kärntner Landeswappen für MR-Service

Seite 48

Zeit für den Garten Gartenarchitekt DI Matthias Futterknecht gibt Tipps für die Gartengestaltung und erläutert die aktuellen Trends.

Seite 50

Conrad Seidls Landblick Der Bierpapst blickt ins (Eisenbahn-)Land.

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Vorwort

Zukunft Region 2007 geht als jenes Jahr in die Geschichte ein, in dem die Menschheit erstmals mehrheitlich in der Stadt und nicht am Land gewohnt hat. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebte in Mitteleuropa nur ein knappes Viertel in den urbanen Zentren, denn das Gros der Arbeitskräfte war in der Landwirtschaft und damit an das Land gebunden. Eine Reihe von Faktoren hat dazu geführt, dass die Wanderbewegung vom Dorf in die Stadt an Rasanz zugenommen hat. Die Konsequenzen aus diesem Trend sind allgegenwärtig.

Das Bild des Landes bzw. des Landlebens scheint von Begriffen wie Rückzug, Rückbau, und Rückwärtsgewandtheit geprägt. Woher kommt dieses negative Image? Seit der Einführung der Schulpflicht durch Maria Theresia im Jahr 1774 ziehen junge Menschen in die Stadt, wo eine Fülle von (Aus-)Bildungsoptionen attraktivere Lebensentwürfe versprechen. Und wer einmal in der Stadt verankert ist, kehrt selten in sein Heimatdorf zurück. Braindrain nennt sich dieses Phänomen, das die Dörfer zugunsten der Städte um ihre fortschrittlichsten und klügsten Köpfe bringt.

Haben das Land bzw. die Region wirklich noch Zukunft? Ist es überhaupt sinnvoll, gegen diese Negativspirale anzukämpfen?

Unter dem Titel „Zukunft Region“ beschäftigen wir uns in dieser Ausgabe des LAND-Magazins mit den Perspektiven der vermeintlichen „Rückbauzone“. Vielleicht ist sie in erster Linie bloß eine in den Köpfen der (urbanen) Meinungsmacher? Müssten wir eventuell einfach nur die richtigen Fragen stellen?

Exemplarische Denkanstöße für eine alternative Sicht der nicht-urbanen Regionen zu bieten ist das Ziel der vorliegenden Publikation. Das Leitmotiv für die redaktionelle Arbeit daran lieferte ein Zitat des amerikanischen Filmemachers und Schauspielers Woody Allen (*1935): „Ich denke viel an die Zukunft, weil das der Ort ist, wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde.“

LAND begibt sich diesmal auf eine Reise durch Österreich. Wir besuchen Menschen, die das Land weiterdenken und weiterbringen, indem sie einfach tun, was sie für richtig halten. Einer von ihnen ist Hubert Vetter (Seite 20). Der Landwirt aus dem Vorarlberger Lustenau vollzog als Zwanzigjähriger bereits in den 1970er-Jahren, als alle Welt noch an die Segnungen der Agrarindustrie glaubte, eine Kehrtwendung zur Bio-Landwirtschaft. Heute gilt er als Innovator, der vieles früh erkannte und sich nicht vom Weg abbringen ließ.

Was Führungskräfte aus den Maschinenringländern Salzburg und Tirol über die

Editorial

Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes zu sagen haben (Seite 30), überschreitet die Grenzen der eigenen Organisation und mündet in eine Diskussion über Macht und Ohnmacht der Politik für den ländlichen Raum. Agnes Kogler (Seite 4) lebt am Land, arbeitet werktags im Büro des Maschinenring Kufstein. Jede freie Minute verbringt sie mit ihren Norikerpferden, die sie nicht nur für die Holzrückung im Wald, sondern auch erfolgreich als Turnierpferde einsetzt. Für sie undenkbar: ein Leben in der Stadt.

Das Land als Möglichkeitsraum für ein erfolgreiches Geschäftsmodell hatten auch die Kollegen der Bayerischen Maschinenringe im Auge, als sie 2008 gemeinsam mit der österreichischen Maschinenring Personal und Service eGen ins Zeitarbeitsgeschäft einstiegen (Seite 10). Der Inn, die gemeinsame Grenze beider Regionen, steht im Mittelpunkt von Josef Hartls Berufsleben (Seite 16). Mit seinem Amphibienmähboot pflegt er den ökologisch sensiblen Lebensraum in den Staubecken des Flusses. Ganz anders die „Vikinger“ Tirols (Seite 26), die auf ihrer Suche nach dem perfekten Rasenmäher auch mal in der Luft- und Raumfahrttechnik Anleihen nehmen.

Studien belegen, dass die Überlebensfähigkeit von Regionen sehr stark davon abhängt, wie attraktiv sich die Arbeitsplatzsituation gerade für junge Frauen darstellt.

Die „Arbeitswelten“ (Seite 42) portraitieren neun Frauen in Jobs, die der Maschinenring in den heimischen Regionen anbietet. Was eine ungewöhnliche Begabung für Mathematik und ein Faible für ihre praktische Anwendung aus einer Region wie dem Unteren Mühlviertel machen kann, erfuhr LAND im Gespräch mit Bruno Buchberger. Der Gründer des Softwareparks Hagenberg ist Keynote-Speaker der diesjährigen Maschinenring-Bundestagung, die im oberösterreichischen Bad Schallerbach stattfinden wird (ab Seite 35). Neu in dieser LAND-Ausgabe: die Kolumne von Bierpapst Conrad Seidl (Seite 50).

Folgen Sie unserer Spur durch die Zukunft der Regionen!

Ihr LAND-Redaktionsteam

Coverbild: Burgenland (Eisenberg) © RMB/ARGE Naturparke Burgenland; Fotograf: Ing. Franz Kovacs

Maschinenring

Spurensuche

Sprung zum Die Disponentin im Turnier-Olymp „Ein Noriker muss Pfeffer im Arsch haben“, sagt Agnes Kogler und sattelt Timka. Noriker sind kräftig gebaute, muskulöse Pferde, in denen man auf den ersten Blick eher das robuste Arbeitstier als ein vielseitiges Reitpferd vermutet. Doch ein Noriker kann beides: arbeiten und springen. Die richtige Mischung macht es aus.

Mit dem Wallach Whiskey geht Agnes Kogler auch der ursprünglichen Noriker-Arbeit der Pferderückung nach.

Land Magazin

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Sieg

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Spurensuche Sprung zum Sieg

Maschinenring

Ob ein Pferd zum Arbeitsoder Turnierpferd ausgebildet wird, richtet sich ganz nach dem Tier: Da geht es nicht nur um körperliche Eignung, sondern vor allem auch um das Gemüt des Rosses.

Noriker sind mittelschwere Kaltblüter, die vor Kraft strotzen. Timka braucht die Bewegung so dringend wie einen guten Platz im Stall und ihren Hafer im Barren. Bei Anges Kogler ist sie damit an der richtigen Adresse. Agnes lebt mit ihren Eltern und ihren vier Geschwistern auf einem Bauernhof in Hopfgarten im Brixental, unweit von Kitzbühel: „Wir sind eine NorikerFamilie.“ Als ihr Großvater 1966 den ersten Traktor anschaffte, wurden die Pferde eigentlich überflüssig, die Mechanisierung machte die Pferde zunächst arbeitslos. Was der Traktor jedoch nicht verdrängte, war die Leidenschaft und die Liebe für die Tiere. Agnes‘ Vater gründete mit einer Handvoll Noriker-Begeisterter die „Ländliche Reitergruppe Hopfgarten“.

Der Noriker hatte in der Region eine lange Tradition als Arbeitspferd. Züchter und Reiter wollten mit dieser Initiative dem Noriker zu einer neuen Identität verhelfen. Dies ist ihnen gelungen. Der Noriker gilt mittlerweile als Allrounder und ideales Freizeitpferd. Heute gibt es am Schlafham-Hof zwanzig Rinder, zehn Ziegen, zwei Katzen, einen Hund und sechs Pferde. Letztere sind alle Noriker, vier davon aus eigener Nachzucht. Das älteste Pferd im Stall ist Kitty, eine zwanzigjährige Stute, die seit ihrem zweiten Lebensjahr hier lebt.

Turnierpferd Timka Die Gründung der Reitergruppe Hopfgarten war auch der Startschuss für den professionell betriebenen Pferdesport in der Familie Kogler.

Die Töchter und Söhne führen die Tradition des Vaters fort. Die Arbeit und das Training mit den Pferden nimmt viel Zeit in Anspruch, an manchen Tagen bis zu acht Stunden. Von Mai bis September finden die Turniere statt. Agnes‘ größter Erfolg: Doppel-Vize-Staatsmeisterin im Springen und in der Vielseitigkeit 2012. Letzteres ist eine Kombination aus Dressur, Springen und Geländeritt. Daneben hat sie auf Landesebene vier Meistertitel und über zwanzig Silber- und Bronzemedaillen in verschiedenen Disziplinen errungen. Ihre Wettkämpfe bestreitet sie mit der elfjährigen Timka, die sich zum idealen Turnierpferd entwickelt hat. Timka ist eine aufmerksame Stute, mit der seltenen Fellfarbe des Blauschimmels. Ihr Erscheinungsbild ist bezeichnend für eine Besonderheit dieser Pferde, es findet sich kaum eine andere Rasse mit einer ähnlich großen Farbenvielfalt.

Agnes Kogler geboren 1980 Disponentin beim Maschinenring Kufstein seit 1992 im Turniersport aktiv anerkannte Richterin für Noriker-Leistungsprüfungen

Wichtige Erfolge Bereits mit 18 Jahren 1. Platz im MannschaftsVielseitigkeitsbewerb bei der Österreichischen Bundesmeisterschaft, 1. Platz in der Mannschafts-Dressur sowie 2. Platz im Einzel-Springen und in der Einzel-Vielseitigkeit bei der Bundesmeisterschaft 2012, 1. Platz im Mannschafts-Springen bei der Bundesmeisterschaft 2013; zahlreiche weitere Podestplatzierungen bei Landes- und Staatsbewerben.

Geteiltes Leid ist halbes Leid Im Sommer 2013 hatte Agnes die Gelegenheit, ihr Können einem europaweiten Publikum zu zeigen: In der Steiermark fand die Europameisterschaft der Ländlichen Warmblutreiter in der Vielseitigkeit statt. Die zehn erfolgreichsten österreichischen Norikerreiterinnen wurden

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Agnes Kogler hat ihre Begeisterung für Noriker-Pferde vom Vater geerbt, dessen Leidenschaft wiederum ging auf dessen Vater zurück, der sich nach dem Kauf des ersten Traktors im Jahr 1966 nicht von seinen Pferden trennen wollte.

eingeladen, den Noriker im Rahmenprogramm aus sportlicher Perspektive zu präsentieren.

Das war eine einmalige Gelegenheit. Denn der Noriker wurde in erster Linie als Arbeitstier gezüchtet und ist im Pferdesport ein Exot. Er wird seit rund 2.000 Jahren im österreichischen Alpen- und Voralpenraum gehalten.

Seine Urheimat liegt in Griechenland, wo er als schweres Kriegspferd gezüchtet wurde. Die Römer brachten ihn in seine heutige Heimat, nach Österreich, wo seine Karriere als Arbeitstier begann.

Derzeit werden hierzulande rund 10.000 Noriker gehalten. Er gilt wie der Lipizzaner als aussterbende österreichische Haustierrasse.

Bei der Europameisterschaft war Agnes unter den auserwählten Sportler, die das Pferd in

einem Vielseitigkeitsbewerb zeigen durften: „Ein Norikerreiter bekommt wohl nur einmal im Leben die Chance, auf einem Turnier dieser Größenordnung und mit internationalem Flair zu starten. Es war eine große Ehre.“ Agnes und ihre Stute Timka absolvierten die ersten zwei Teilbewerbe, Dressur und Gelände, erfolgreich. Am nächsten Tag stand nur mehr das abschließende Springen auf dem Programm.

Noch am selben Abend passierte jedoch ein Unglück: Agnes knickte bei einer unglücklichen Bewegung mit ihrem Fuß um und riss sich einige Bänder im Sprunggelenk. Sie erinnert sich: „Jetzt hieß es, den Fuß bandagieren und Zähne zusammenbeißen.“ Denn wann kommt man jemals wieder auf so ein Turnier? Die Turnierärztin setzte alles daran, um den Fuß entsprechend getaped in den Reitstiefel zu be-

kommen. Der Fuß schmerzte zwar, aber Agnes hatte alles im Griff. Als am nächsten Tag der vorschriftsmäßige Tierarztcheck durchgeführt werden sollte, tauchte das nächste Problem auf: Timka lahmte plötzlich so stark, dass an einen Start nicht mehr zu denken und der Ritt zur Topplatzierung hinfällig war. Schlagartig hatte sich alles geändert. Nicht mehr dieses einzigartige Turnier, sondern die Gesundheit des Pferdes stand nun im Vordergrund. Agnes blickt schulterzuckend zurück: „So schnell ändern sich die Prioritäten.“ Später wurde eine akute Entzündung in Timkas linkem Sprunggelenk diagnostiziert. Inzwischen sind sowohl Agnes als auch Timka wieder fit. Agnes schmunzelt darüber, dass beide von ähnlichen Verletzungen außer Gefecht gesetzt wurden: „Meinem Schimmel und mir geht’s halt zusammen!“

Turnier- oder Arbeitstier?

Für den kommenden Sommer sind für beide wieder Turniere geplant. Die wieder genesene Timka bringt dafür sowohl körperlich als auch charakterlich die idealen Voraussetzungen mit.

Andere Noriker eignen sich mehr zum Zugtier.

In welche Richtung ein Pferd geht, entscheidet sich in den ersten ein bis zwei Jahren seiner Ausbildung. „Wir richten uns hier nach dem Ross, ob seine Stärke eher in der Kraft oder in der Ausdauer liegt“, sagt Agnes. Es geht dabei nicht nur um die körperliche Eignung, sondern auch um das „Gemüt“ des Pferdes.

Die Blauschimmelstute Timka liebt das Springen, ob im Gelände oder im klassischen Springbewerb.

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Spurensuche Sprung zum Sieg

Maschinenring

Noriker Der Noriker, das moderne österreichische Kaltblutpferd mit Tradition

ARGE Noriker Österreich Mayerhoferstraße 12, A-5751 Maishofen Tel: +43/(0)6542/68232 Fax: +43/(0)6542/68232-74 pzv@lk-salzburg.at www.noriker.at

„Meinem Schimmel und mir geht’s halt zusammen!“ Agnes Kogler verbringt viel Zeit mit ihren Pferden: Das Training, die Turniere, die Arbeit und die tägliche Pflege schweißen Mensch und Tier aneinander. Im anderen Leben arbeitet sie als Disponentin und Buchhalterin für den Maschinenring Kufstein.

Agnes selbst hat 1992 im Alter von zwölf Jahren an ihrem ersten Turnier teilgenommen und ist inzwischen eine bekannte Größe in der Szene. Wer „Noriker“ googelt, kommt an „Agnes Kogler“ nicht vorbei. Die Frage, ob bei so viel Reitleidenschaft auch noch Platz für eine Beziehung ist, beantwortet sie mit einem klaren Ja: „Mein Freund ist auch Landwirt. Er mag die Pferde. Wir ziehen in ein paar Monaten zusammen.“ Agnes deutet zur anderen Talseite, wo mit freiem Auge ein Bergbauernhof zu erkennen ist. Die neue Wohnung ist bald bezugsfertig.

Selbsterhalter Reitsport und Pferdehaltung sind bekanntermaßen kostspielige Hobbys. Wie kann man sich das heute noch leisten? „Unsere Rösser verdienen sich ihr Futter und den Schmied selbst“, erklärt Agnes. In der Scheune stehen

zwei große Pferdeschlitten. Es sind stabile Gefährte mit eisernen Kufen und einem vierrädrigen Fahrgestell, gemütlichen Polsterbänken und Fellen zum Zudecken. Touristen lieben es, mit den Pferden durch die verschneite Landschaft zu fahren. Agnes verbringt im Winter viele Stunden und Tage auf der Kutsche mit den Leinen in der Hand.

Auch an ihrem Arbeitsplatz krempelt Agnes die Ärmel hoch und springt ein, wo Not am Mann ist. Sie arbeitet beim Maschinenring Kufstein seit gut zehn Jahren als Disponentin und erledigt die Buchhaltung. Als langjährige Mitarbeiterin schätzt sie den Trubel und die täglichen Herausforderungen im Team. Und wenn es darauf ankommt, dann geht es ab in den Wald zur Pferderückung. Dies ist eine jener Arbeiten, für die der Noriker ursprünglich gezüchtet wurde. Timka ist wegen ihres Temperaments für diese Arbeit wenig geeignet. Der Wallach Whiskey hingegen liebt es, schwere Bäume zu ziehen. Man sieht, dass es dem Pferd

Spaß macht, seine ganze Kraft einzusetzen. Bei optimalen Bedingungen zieht er an einem Tag bis zu 25 Festmeter aus dem Wald. Die Holzrückung ist eine wiederentdeckte Tätigkeit, die besonders in wenig erschlossenen Waldstücken ohne gut ausgebaute Wege eine wachsende Rolle spielt. Wenige Personen können diese besondere Dienstleistung heute noch anbieten. Es braucht dazu nicht nur ein kräftiges Pferd, das dafür geeignet ist und ausgebildet wurde. Es braucht auch eine fähige Person, die dieses spezielle Pferd in der Hand hat.

Agnes Kogler ist so jemand. Sie ist eine Allrounderin, die sowohl im Turniersport als auch in der schweren Waldarbeit zu Hause ist. Der Alleskönner Noriker passt gut zu ihr.

Text: Karin Bachmann

Im Winter ist die Pferdeschlittenfahrt eine willkommene Abwechslung für Agnes Kogler und ihre Noriker.

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Wissenswertes über die Noriker

Noriker sind österreichische Kaltblutpferde.

Sie zeichnen sich durch Trittsicherheit, hohen Gleichgewichtssinn, Gutmütigkeit und ruhiges Temperament aus. Leistungsbereit, wendig, ausdauernd und genügsam sind sie als Freizeit- und Arbeitspferd vielseitig einsetzbar.

Eine Besonderheit des Norikers liegt in der Vielfalt der vorkommenden Farben, die von Rappen, Braunen, Füchsen, Schimmeln und Blauschimmeln bis zu Schecken und Tigern reichen. Die ideale Größe des Norikers liegt zwischen 158 und 165 cm Stockmaß. Das Gewicht beträgt ca. 800 Kilogramm. Ihren Namen verdankt die Pferderasse der ehemaligen römischen Provinz Noricum.

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Zuchtgeschichte

Verwendung

Das Norikerpferd wird seit rund 2.000 Jahren im österreichischen Alpen- und Voralpenraum gezüchtet.

Seine ursprüngliche Heimat liegt in Thessalien, in Griechenland, wo die Zucht eines schweren Kriegspferdes betrieben und später von den Römern übernommen wurde. Mit dem Vordringen der Römer über die Alpen kam dieses Pferd in unseren Raum und wurde hier weitergezüchtet.

Die bis dahin willkürliche Züchtung erhielt unter dem Einfluss Salzburger Erzbischöfe vor rund 400 Jahren eine strenge Lenkung. Die Errichtung von Zuchtgestüten der Noriker wurde erstmals 1576 im Schloss Rief bei Hallein dokumentiert. Im 17. Jahrhundert wurden strenge Richtlinien für die Zucht formuliert, die insbesondere durch die Verwendung des Pferdes in der alpinen Landschaft notwendig wurden.

So formte sich in den Tälern, Hängen und Hochalmen Österreichs das altrömische Legionspferd zu einem anpassungsfähigen und genügsamen Gleichgewichtspferd mit Kaltblutcharakter – der Noriker, wie wir ihn heute kennen.

Schon früher wurden Noriker als Prunk- und Paradepferde eingesetzt. Aus diesem Grund strebten Züchter eine möglichst große Farbenvielfalt an. Durch die Einkreuzung mediterraner Rassen traten ungewöhnliche Färbungen wie Isabellen, Schecken, Tiger und Rappen auf. Diese Farbenvielfalt der Noriker ist bis heute einzigartig.

Auch heute werden Noriker gerne bei Festumzügen verwendet und sind wesentlicher Teil bäuerlichen Brauchtums.

Reiten, Fahren, Springen und Dressur zählt ebenso zu ihrem Repertoire wie der Einsatz als Arbeitspferd.

Essay Alte Bäume, lebenswerte Dörfer

Derzeit werden in Österreich rund 10.000 Norikerpferde gehalten.

Mit 4.600 eingetragenen Zuchtstuten und 180 Hengsten ist Österreich das größte geschlossene Norikerzuchtgebiet Europas.

Maschinenring

Zeitgeschichte

Land Magazin

Bayerischer Brauerbund e.V.

Mit der Gründung des ersten österreichischen Maschinenrings in Andorf kam 1961 eine erfolgreiche Idee von Bayern nach Österreich.

Auf beiden Seiten des Inns wurde jahrzehntelang das Modell der bäuerlichen Kooperation weiterentwickelt und optimiert.

Mit der Gründung der Maschinenring Personaldienste GmbH im Jahr 2008 wanderte österreichisches ZeitarbeitsKnow-how zurück in das Ursprungsland des Maschinenrings. Die Geschichte einer grenzüberschreitenden Idee.

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Weißblaue G’schichten Vom Impulsgeber zum Partner 11

Zeitgeschichte Weißblaue G’schichten

Maschinenring

Bayern – Ursprungsland der Maschinenring-Idee

Franz Roider setzt als Vorsitzender des Maschinenring Cham und Aufsichtsratsvorsitzender der MRPD auch auf Zeitarbeit. Der Maschinenring als Job-Drehscheibe für Menschen am Land hat für ihn Zukunft, weil darin die Kernqualität der Maschinenring-Idee liegt.

Die Idee von Geiersberger war ebenso einfach wie logisch. Kein Wunder also, dass sich der Maschinenring-Gedanke wie ein Lauffeuer in Bayern ausbreitete. Bereits 1961 nahm der erste österreichische Maschinenring in der Innviertler Gemeinde Andorf, unweit der Grenze zu Bayern, seine Arbeit auf. Es folgten mehr als 30 Jahre rasanter Entwicklung auf beiden Seiten des Inn. Neben dem traditionellen Agrardienstleistungen etablierten sich rasch Services wie Schneeräumung oder Grünraumpflege. Als letzte große Ausweitung der Dienstleistungspalette kam ab der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre in Österreich die Zeitarbeitssparte hinzu.

Know-how teilen – auch über Staatsgrenzen hinweg Deutschland und Österreich befinden sich mitten im Wirtschaftswunder, bei der Weltausstellung in Brüssel zelebriert ein wiederaufgebautes Europa mit dem Atomium als weithin sichtbares Zeichen den Fortschrittsglauben und in Rom tritt Angelo Giuseppe Roncalli als Papst Johannes XXIII vor die jubelnde Menge am Petersplatz. Alles deutet darauf hin, dass das Jahr 1958 eine Fortsetzung der vorangegangenen Jubeljahre werden würde. Doch bei genauerem Hinsehen lassen sich bereits Anzeichen für den bevorstehenden Umbruch entdecken.

In Nord- bzw. Südamerika macht sich die erste Rezession seit dem Kriegsende breit und in weiterer Folge beginnt im Ruhrgebiet jene Krise der Kohle- sowie Stahlindustrie, die mehr als zwei Jahrzehnte andauern wird. Während rund 51 Millionen Besucher auf der Expo 58 dem Tagungsmotto „Technik im Dienste des Menschen. Fortschritt der Menschheit durch Fortschritt der Technik.“ huldigen, tun sich weltweit erstmals Menschen zusammen, um gegen die atomare Bedrohung anzukämpfen – ihr Symbol, das Friedenssymbol, entstand ebenfalls in diesem Jahr. Der neue Papst, äußerlich noch ganz im üppigen Renaissance-Ornat, denkt längst an einen Neustart der Kirche – wenig später beginnen die Vorbereitungsarbeiten für das 2. Vatikanische Konzil.

Eine widersprüchliche Zeit. Und die Landwirtschaft? Die Agrarpolitik forciert in Richtung einer industriellen Dimension mit dem Kurs „Wachse oder weiche!“. Doch wovon träume die Landwirte selbst? Fest steht, dass der Journalist und Querdenker Erich Geiersberger sowie 14 wagemutige Landwirte aus dem bayerischen Buchhofen davon ganz sicher nicht geträumt haben, als sie sich zum ersten Maschinenring zusammenschlossen. Ihnen schwebte mehr die Vision eines sich gegenseitigen Helfens und Maschinen-Teilens zur Betriebskostensenkung vor – eigenständige Bauern wollten sie bleiben, die durch Solidarität und Kooperation ihre Eigenständigkeit bewahren können.

Land Magazin

Franz Roider, Vorsitzender des Maschinenring Cham im Bayerischen Wald, war bei den zahlreichen Vorgesprächen mit dabei, in denen es um den Einstieg der bayerischen Maschinenringe ins Zeitarbeitsgewerbe ging. „Es gab schon einzelne Ringe, die im kleineren Rahmen Arbeitskräfte vermittelten. Was fehlte, war ein koordinierter Einstieg in den Markt, unter Ausnutzung der Synergie-Effekte, die ein landesweites Vorgehen mit sich bringt“, schildert Roider die Anfänge. „Natürlich haben wir damals primär an einen Alleingang gedacht, wir wollten ein bayerisches, bäuerliches Zeitarbeitsunternehmen schaffen. Wir wussten zwar von den Erfahrungen in Österreich, aber als dann der Vorschlag einer grenzüberschreitenden Kooperation auf dem Tisch lag, kam es mitunter zu heftigen Diskussionen. Letztendlich überwogen aber die Vorteile einer Zusammenarbeit mit der österreichischen Maschinenring PersonalleasingSparte, die zum damaligen Zeitpunkt bereits zehn Jahre Erfahrung in diesem Geschäft vorzuweisen hatte,“ fasst Roider die Willensbildung zusammen, die im Sommer 2008 zur Gründung der Maschinenring Personaldienste GmbH (MRPD) geführt hatte. „Es wäre nicht der Maschinenring, wenn nicht auch hier das Motto ,Gemeinsam geht’s leichter’ die Entscheidung mitbestimmt hätte.“ Von Beginn an dabei: der Maschinen(Ur)ring Buchhofen.

Die MRPD übernimmt als gemeinsame Tochter der österreichischen Maschinenring Personal und Service eGen und der bayerischen Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V. die Rolle einer Personaldrehscheibe im ländlichen Raum.

Bayern bietet mit seinen vielen Unternehmen gerade im ländlichen Raum die idealen Voraussetzungen dafür – das wirtschaftliche Potenzial ist beträchtlich. Noch sind nicht alle Ringe in das Zeitarbeitsgeschäft eingestiegen, rund in einem Drittel der Standorte werden derzeit Zeitarbeits-Jobs vermittelt – Tendenz steigend.

Wer die Leute am Land hat, der hat Zukunft!

Aschaffenburg

Doppeltes Outsourcing – effiziente Kostenstruktur „Einer der wesentlichsten Vorteile der engen Zusammenarbeit über die Staatsgrenze hinweg liegt im schnellen Know-how-Transfer.“ Franz Roider weiß, wovon er spricht, denn als Aufsichtsratsvorsitzender der MRPD und als Vorsitzender seines Maschinenrings kennt er beide Seiten. „Wenn sich heute ein Ring dazu entschließt, in die Arbeitskräfteüberlassung einzusteigen, ist er sofort einsatzfähig. Die MRPD deckt nicht nur den gewerberechtlichen Teil ab, sondern stellt von den Werbeunterlagen bis zur benötigten Software alles zur Verfügung. Jeder macht das, was er am besten kann. Vor Ort werden Kunden und Arbeitskräfte akquiriert, da zählt das Netzwerk in der eigenen Region.“ Das Backoffice in Linz teilt man sich mit der Maschinenring Personal und Service eGen und kümmert sich um den Vertriebsinnendienst, Faktura, Lohnverrechnung, Mahnwesen, Berichtswesen, Controlling, EDV, Weiterbildung und Marketing.

Nur wer die Köpfe am Land hat, wird überleben Die Maschinenringe vor Ort haben keinerlei Einstiegskosten, denn die Beteiligung an den Fixkosten orientiert sich am tatsächlich erzielten Umsatz. „Damit haben die Ringe 100 Prozent variable Kosten. Welches Unternehmen hat schon solche Startvorteile.“ Doch es sind nicht nur diese Vorteile, die zur Kooperation bewegen, sondern die Absicherung der wirtschaftlichen Basis der regionalen Maschinenringe. Franz Roider: „In Zeiten zunehmender Technisierung – oder präziser gesagt: Automatisierung – wird der klassische Maschinenring austauschbar.

Wo wir aber seit jeher stark waren, ist der Schlüsselfaktor Mensch. Wir machen seit 40 Jahren Betriebshilfe auf den Bauernhöfen. Personalvermittlung ist die ursprünglichste Qualität des Maschinenrings, Zeitarbeit die logische Weiterentwicklung des Themas.“ 12

Oberfranken

Rund ein Drittel der Bayerischen Maschinenringe bietet über die MRPD Personalleasing in ihren Regionen an. Mittlerweile hat sich mit dem Maschinenring Deggenhausertal in der Region Bodensee auch ein Ring aus BadenWürttemberg dem bayerischösterreichischen Erfolgsmodell angeschlossen.

Unterfranken

Schweinfurt Bayreuth

Hassgau (5 Ringe)

Tirschenreuth (2 Ringe)

Bamberg

Oberpfalz

Würzburg

Nürnberg

Neumarkt Ostbayern (4 Ringe)

Mittelfranken

Regensburg

Unterer Bayr. Wald

Niederbayern (7 Ringe)

Ingolstadt

Buchhofen Landshut

Ulm

Passau

Rottalmünster

Augsburg

München NW (3 Ringe) München

AltöttingMühldorf

Niederbayern Schwaben

Rosenheim

Kempten

Oberbayern

Bayern Einwohner Landesfläche Anzahl Maschinenringe Mitglieder MR

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Zeitgeschichte Weißblaue G’schichten

8,5 Mio.

12,5 Mio. 70.551,57 km

Österreich

2

83.878,99 km 2

74

87

97.000

77.000

Maschinenring

Land

Architekturpreis „best architects 14“ für Gebäude des Maschinenring Salzburg Das neue Gebäude des Maschinenring Salzburg in St. Johann im Pongau wurde beim Wettbewerb „best architects 14“ in der Kategorie „Büro- und Verwaltungsbauten“ ausgezeichnet. Entworfen wurde das 3-geschoßige Holzgebäude vom Architekturbüro lp Architektur Altenmarkt. Der Award „best architects“ zählt zu den renommiertesten Architekturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum.

Zeitgemäßer Holzbau mit innovativer, besonders effizienter Gebäudetechnik: Das neue MaschinenringGebäude in St. Johann im Pongau

Das moderne Gebäude wurde im Dezember 2012 bezogen und beherbergt die Landesgeschäftsstelle des Maschinenring Salzburg sowie den Verein Maschinenring Pongau.

Insgesamt arbeiten hier zurzeit 27 Mitarbeiter, der Büroraum ist auf 45 Personen erweiterbar.

Beheizt wird das Gebäude ausschließlich über eine am Dach montierte Solaranlage, die die Wärme in den im Keller befindlichen Betonkern einspeist. Von dort aus wird die Wärme über eine Fußbodenheizung in die Büros verteilt, eine Be- und Entlüftungsanlage sorgt für Frischluft.

Schneemassen in Osttirol und Kärnten Die Rede vom schneearmen Winter hatte Ende Jänner, Anfang Februar 2014 ein abruptes Ende gefunden, zumindest in weiten Teilen Osttirols und Kärntens. Nachdem Frau Holle über den Süden Österreichs ihre Daunen ausschüttelte, offenbarte sich, ob kommunale Verantwortungsträger, Handel und Gewerbe rechtzeitig einen verlässlichen Partner für den Winterdienst

Land Magazin

verpflichtet hatten.

Die Partner und Kunden des Maschinenrings konnten sich auf die winterfeste Kombination von einsatzbereiten Menschen und Maschinenkraft, die den unwirtlichen Verhältnissen trotzten, verlassen. Durch die enorme Schneelast auf vielen Dächern mussten diese schnellstmöglich abgeschaufelt werden.

Der Maschinenring sorgte mit Hilfe seines Netzwer-

kes dafür, dass unzählige Menschen aus den anderen Bundesländern anreisten, um gemeinsam mit ihren Kärntner Kollegen zu arbeiten.

Dies ist mitunter ein Grund dafür, warum der Maschinenring Qualitätsführer am Markt der Winterdienstleister ist. 1.200 Gemeinden in Österreich zählen im Winter auf die „Profis vom Land“. Für schneefreie Straßen, sichere Gehwege

und die Außenbetreuung kommunaler und gewerblicher Liegenschaften bietet der Maschinenring in Österreich die Einsatzbereitschaft von 7.200 Mitarbeitern samt eigenem Fuhrpark. Sie kooperieren österreichweit und werden so auch mit den Folgen der aktuellen Wetterkapriolen fertig.

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Maschinering Österreich auf Facebook Was beim Maschinenring im ganzen Land los ist, erfahren Interessierte immer aktuell auf der Facebook-Seite des Maschinenring Österreich.

Unter www.facebook. com/MaschinenringOesterreich informieren wir über Leistungen, Angebote und offene Stellen und berichten über Neuigkeiten aus den Bundesländern und den regionalen Maschinenringen.

Neu im Programm: Holc-Naturpools

Spitzenrodlerin im Maschinenring Tirol

sie gemeinsam mit ihrer Schwester Verena Dritte.

Einen weiteren dritten Platz holte Melanie Frischmann bei der Melanie Frischmann arbeitet Weltmeisterschaft im Teambewerb in Südtirol. im Maschinenring Schwaz Silber gab es in der in Tirol als Fakturentin. In Österreichischen Meisihrer Freizeit betreibt sie terschaft in Oberperfuss Spitzensport. und der Tiroler MeisterDie Rodlerin feierte heuer schaft im Außerfern. einige große Erfolge: Im Naturbahnrodeln/ Sportrodeln holte sie sich den Austria-Gesamtsieg, im Doppelsitzer wurde

Hunderte Maschinenring-Dienstleister aus ganz Österreich befreiten innerhalb von 5 Tagen rund 120 Dächer ­– hauptsächlich von Fabrikhallen und Supermärkten – von ihrer Schneelast.

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Panorama

Der Trend im Garten geht immer mehr zum Naturpool. Der Maschinenring ergänzt daher im Bereich Gartengestaltung sein Angebot um Holc-Naturpools. Dieser kann als vorgefertigte Gesamtkonstruktion sowohl in bestehende, als auch in neue NaturSchwimmteichsysteme integriert werden.

Durch den Einsatz eines Holc-Naturpools in einen

Teich erhält man einen abgegrenzten Schwimmbereich, in dem die Wassertiefen unterschiedlich gewählt werden können.

Die Eigenschaften des Baustoffs Holz in Verbindung mit chemiefreiem Wasser sorgen für ein naturnahes Badeerlebnis.

Das System lässt sich auch auf kleinen Grundstücken umsetzen. Die formstabile Konstruktion ermöglicht eine flexible und facettenreiche Gestaltung, Einbauten wie Treppen, Schwallduschen, Liegeflächen, Scheinwerfer etc. können einfach umgesetzt werden. Eine Verrottung des Holzes ist

An der Meinung der mittlerweile über 1.100 Fans ist uns sehr gelegen.

So haben wir etwa auf unserer Facebook-Seite über das Coverbild dieser LAND-Ausgabe abstimmen lassen. Gewinnspiele und weitere Aktionen sollen folgen. Wer noch nicht auf „Gefällt mir“ geklickt hat, kann dies hier nachholen:

ausgeschlossen, da sich der Holc-Naturpool vollständig unter Wasser befindet, wodurch das Holz luftdicht abgeschlossen wird. Patentierte Bio-Filter sorgen für kristallklares Wasser.

Facebook “f ” Logo

www.facebook.com/ MaschinenringOesterreich CMYK / .eps

Facebook “f ” Logo

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Wir schenken ein Lächeln in schwierigen Zeiten Die Maschinenring-Aktion „Bauern für Bauern“ hilft seit dem Jahr 2007 in Not geratenen Bauernfamilien österreichweit.

Todesfälle, Arbeitsunfälle, Krankheiten oder andere schwere Schicksalsschläge bringen in vielen Fällen die Familienfinanzen gehörig durcheinander.

Allein 2013 griff „Bauern für Bauern“ 22 Familien mit insgesamt 98.000,Euro unter die Arme.

Möglich war dieser neue Höchstwert in der Unterstützungssumme dank einer beispiellosen Mobilisierungswelle innerhalb der Maschinenring-Organisation: Das jährliche Spendenvolumen liegt bei durchschnittlich 55.000,Euro, im Vorjahr wurden zusätzlich 30.000,- Euro innerhalb der österreichischen Maschinenringe gesammelt. Auch die Erlangung der Spendenabsetzbarkeit im Februar 2013 wirkte sich positiv aus: Die Hilfsbereitschaft von Großspendern und zahlreichen Privatperso-

nen stieg sprunghaft an und trug wesentlich dazu bei, dass man am Ende des Jahres das mit Abstand beste Ergebnis seit der Gründung von „Bauern für Bauern“ vorweisen

konnte. Insgesamt kamen 125.772,40 Euro an Spendengeldern zusammen.

Das übertraf die kühnsten Erwartungen und freut das ehrenamtliche Team von „Bauern für Bauern“

besonders. „Damit können wir auch künftig ein Lächeln in schwierigen Zeiten schenken“, so „Bauern für Bauern“-Obmann Hans Peter Werderitsch.

Spendenkonto: Bauern für Bauern Raiffeisen-Landesbank OÖ, IBAN AT 36 3400 0000 0268 0700 BIC RZOOAT2L

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Fotoreportage

Zwischen Wasser und Land Gewässerpflege mit dem Amphibienmähboot

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www.airpix.at

Bereits ein Jahrzehnt vor den Auseinandersetzungen rund um den geplanten Kraftwerksbau in der Hainburger Au ist eine andere Aulandschaft, die am Unteren Inn, in den Blickwinkel des Naturschutzes geraten. Doch hier hatten die zahlreichen zwischen 1938 und 1961 errichteten Staudämme das Ökosystem bereits grundlegend verändert.

Die weitläufigen Stauräume und HochwasserschutzEinrichtungen mussten von der Natur regelrecht zurückerobert werden – seit 1978 steht das gesamte Gebiet unter Naturschutz.

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312 Wasservogel-Arten und bis zu 250.000 einheimische Vögel leben in den geschützten Altwassern und Auwäldern an der Grenze zwischen Niederbayern und Oberösterreich. Die Pflege der Rückstaugebiete sowie die Entwässerung des Hinterlandes sind in dieser ökologisch sensiblen Region entscheidend für das natürliche Gleichgewicht und den Hochwasserschutz.

Dazu braucht es nicht nur die entsprechende Erfahrung, sondern auch sehr spezielle Einsatzgeräte.

Europareservat Unterer Inn

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Fotoreportage Zwischen Wasser und Land

Maschinenring

Das Manövrieren des ungewöhnlichen Gefährts erfordert Fingerspitzengefühl – für Josef Hartl kein Problem.

Das bayerisch-oberösterreichische Europareservat „Unterer Inn“ erstreckt sich auf einer Länge von 55 Kilometern von der Salzachmündung bei Haiming über Braunau und Bad Füssing bis kurz vor Passau. Die vielen Wassergebiete, Uferzonen und Seitenarme bedürfen behutsamer Reinigung und Pflege.

Der Maschinenring nutzt dafür ein ConverAmphibienfahrzeug.

Die Spezialmaschine kommt aus Holland und wurde speziell für Mäharbeiten von Uferzonen, aber auch Baggerarbeiten im Wasser und am Ufer konstruiert. Im Wasser wird das Gerät mit doppelten hydraulisch angetriebenen Schiffsschrauben, am Ufer mit seinen 375 Millimeter breiten Gummiketten betrieben. Je nach Boden kann sich die Maschine auf einer Steigung von bis zu 30 Grad bewegen.

Mit dem Amphibienboot werden Entwässerungsgräben gereinigt und das Schilf an den Uferzonen zurückgeschnitten.

Pflegeaufträge direkt im Naturschutzgebiet werden aufgrund der Brutzeit der Wasservögel nur im Zeitrahmen von Mitte September bis März durchgeführt.

Ein luftgekühlter Vierzylinder-Dieselmotor mit 115 PS treibt das System an. Zum Einsatz kommt ausschließlich biologisch abbaubares Hydrauliköl.

Die Beseitigung von Verkrautungen und Zuwuchs mit Wasserpflanzen dient auch der Sauerstoffzufuhr im Wasser.

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Aufschüttungen von Zufahrten sind nicht nötig – das Amphibienboot bahnt sich seinen Weg über Wasser und Land.

In Kombination mit dem Schreitbagger können selbst die unzugänglichsten Stellen für Pflegearbeiten erreicht werden – ohne dass es dabei zu Flurschäden kommt.

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Fotoreportage Zwischen Wasser und Land

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Reportage

Lichtjahre voraus Hubert Vetter – der innovative Bauer schlechthin

In der flachen Landschaft des Rheintales, auf halbem Weg zwischen Lustenau und Dornbirn, liegt ein etwas anderer Bauernhof: Annemarie und Hubert Vetter begeistern ihre Kunden mit stets erntefrischem Gemüse – und internationale Architekturfans mit einem in baukultureller Hinsicht bemerkenswerten, dreifach preisgekrönten Bauernhof.

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Hubert Vetter ist ein Bauer mit Leidenschaft – diese Leidenschaft ist in den hofeigenen Produkten spürbar, doch viel mehr noch zieht er sein Gegenüber im persönlichen Gespräch in seinen Bann. Mit viel Emotion und sachkundigen Argumenten zeichnet er stets sein Bild von Innovation, Lebensqualität bzw. von der Notwendigkeit, ausgetrampelte Wege zu verlassen.

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Reportage Lichtjahre voraus – der Vetterhof

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Der von Architekt Roland Gnaiger Mitte der 1990erJahre geplante Vetterhof übersetzt die funktionalen Ansprüche der Bauherrenschaft in eine zeitgemäße Formensprache. Kaum ein landwirtschaftliches Gebäude der letzten Jahrzehnte hat baukulturell für so viel Aufsehen gesorgt.

Schlaue Lösungen, im Bild der dem Eingang vorgelagerte Sitzbereich für Kunden, Mitarbeiter und Familie, prägen die Gebäudenutzung und schaffen den baulichen Rahmen für ein zeitgemäßes Leben am Bauernhof.

„Woher hast du deine Ideen?

Nicht aus dem Ländle, denn man muss ausgetretene Wege verlassen.“

An einem für das Vorarlberger Rheintal typischen grauen Novembertag treffen wir Hubert und Annemarie Vetter auf ihrem Hof in Lustenau.

Bereits aus der Ferne sehen wir den einprägsamen Holzbau, der mit gängigen Klischeevorstellungen von der österreichischen Bauernhofidylle nichts zu tun hat. Modern und selbstbewusst liegt der schlichte Bau inmitten der Felder und lässt ahnen, dass hier ein anderer Geist herrscht.

Selbst die Umstellung von Milchwirtschaft auf die Produktion und Vermarktung von Gemüsekisten für Privatkunden funktioniert in der bestehenden Baustruktur.

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Im Haus verstärkt sich dieser Eindruck. Hier bitten die Bauersleut’ in Österreichs erstem bäuerlichen Seminarraum zu Tisch. Als Mitte der 1990er-Jahre Österreichs Bauern angesichts des EU-Beitritts in Wartehaltung gingen, entschieden sich Annemarie und Hubert Vetter dazu, einen neuen, modernen Hof für sich und ihre Tiere zu errichten – die größte Investition ihres geschäftlichen Lebens.

„Leute von gestern können nicht an Morgen denken.“

trieb. An Hubert Vetters Skepsis gegenüber der konventionellen Landwirtschaft hat sich nichts geändert: „Unsere Bauern spritzten in den 1970er-Jahren 4.500 Tonnen Pflanzenschutzmittel, gegenwärtig sind es 9.000 Tonnen, obwohl mittlerweile 20.000 Biolandwirte da nicht mehr mitmachen.“

Bäuerliche Kernkompetenz: Vermarktung

„Wir sind ausschließlich Direktvermarkter“, betont Hubert Vetter im allerersten Satz. Sorgen um die Absatzchancen der eigenen BioprodukBereits in seiner Jugend hatte Hubert Vetter te machten sich die Vetters nie. „Zehn Prozent seinen Vater selbstbewusst wissen lassen, dass aller Konsumenten kaufen Bioprodukte. Um er auf dem Betrieb nicht „versauern“ werde. die muss ich mich kümmern, sonst kauft dieses Statt der Landwirtschaftsschule absolvierte Klientel die hochwertigen Lebensmittel im er eine Mechaniker-Lehre. Dennoch zog ihn Ausland“, bringt Hubert Vetter das damalige die Landwirtschaft schneller in ihren Bann als Credo auf den Punkt – das sich im Übrigen bis ihm lieb war. Durch gesundheitliche Probleme heute nicht geändert hat. „Lieber eine Nische des Vaters stand er 1973 mit gerade 20 Jahren erfolgreich besetzen als sich den ganzen Tag bereit, um den Bauernhof zu bewirtschaften. vom Weltmarkt den Preis diktieren lassen“, Schon damals ging er seinen eigenen Weg, der ergänzt er energisch. Anfangs fuhren er und ihn 1975 ins Schweizer Emmental zu einem seine Frau auf den Markt. Als Mitte der 1980erBio-Umsteigekurs führte. Vier Wochen später Jahre die Kinder kamen, wurde dieses Prozetraf der engagierte Jungbauer bei einer agrardere zu beschwerlich. Ein Hofladen sollte her. politischen Tagung in Baden bei Wien auf das Trotz Skepsis der bäuerlichen Berater wagten landwirtschaftliche Establishment. Er brach die Vetters 1987/88 diesen Professionalisieeine Lanze für die biologische Landwirtschaft, rungs-Schritt in der Direktvermarktung. Menbetonte, dass „da etwas kommt“, das die Landschenschlangen vor dem eigenen Geschäft wirtschaft verändern werde und dass man sich in Lustenau gaben ihnen Recht, der erste auf die Entwicklung einstellen müsse. „Ausgelacht haben sie mich“, ärgert er sich noch heute, Hofladen im Land war ein voller Erfolg. vom Weg abbringen ließ er sich dadurch freilich nicht. 1984 wurde der Betrieb an ihn Mittlerweile gibt es zwar einige Anbieter für übergeben, die Umstellung auf Biolandbau erBiolebensmittel im Ländle, doch die Familie folgte unverzüglich – seit 1987 ist der Vetterhof Vetter setzt mit Ware ausschließlich aus anerkannter und kontrollierter Bio-Austria-Beeigener und regionaler Produktion auf ein 22

GemüseQuiche Rezept von Annemarie Vetter Ideal für Familienfeiern Zutaten: Für 4 Personen

Teig: Zur Zubereitung des Teiges Butter klein schneiden, mit dem Dinkelmehl abbröseln, eine Prise Salz zum Mehl hinzufügen, Topfen daruntermischen und mit der Hand kneten – rasch arbeiten. Den fertigen Teig zwei Stunden in den Kühlschrank stellen. Feuerfeste Auflaufform buttern, Teig mit bemehlten Fingern in die Form drücken und an den Rändern hochziehen.

Fülle: Fülle kann nach Geschmack variieren – Weißkraut, Grünkohl und Blumenkohl bieten sich ebenfalls an. Zwiebel fein hacken, Lauch in dünne Scheiben schneiden – beides dünsten.

Danach das Gemüse auskühlen lassen und mit Kräutersalz würzen. Masse in Form füllen.

Teig: 250 g Dinkelmehl 250 g Butter 250 g Topfen 1 Prise Salz Fülle: Gemüse nach Saison Mangold Lauch Zwiebel 2 EL Butter 1 Prise Kräutersalz Guss: ¼l Rahm 2 Eier 1 Prise Kräutersalz geriebener Bergkäse

Fotolia

Guss: Rahm und Eier aufschlagen, mit Kräutersalz abschmecken und den Guss über die Fülle gießen. Je nach Geschmack mit geriebenem Vorarlberger Bergkäse bestreuen. In das vorgeheizte Backrohr schieben und bei 175 Grad rund 45 Minuten backen – am besten ofenheiß servieren.

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Reportage Lichtjahre voraus – der Vetterhof

Maschinenring

sympathisches Alleinstellungsmerkmal. Gemüse aller Art – aber nur nach Saison – rund 25 Salatsorten, Rind- und Schweinefleisch zählen ebenso zum Sortiment wie der eigene Dinkel, den der in der Nähe gelegene Martinshof zu Bionudeln veredelt. Die ebenfalls am Vetterhof produzierten Masthühner werden zur Hälfte selbst vermarktet, die andere Hälfte wird im Rahmen einer Erzeugergemeinschaft von 13 Bauern an eine in Süddeutschland engagierte Bioladenkette mit Sitz in Kempten geliefert.

Selbst mit Maschinen fahren lohnt sich nicht Auch in der Bewirtschaftung gingen bzw. gehen die Vetters eigene Wege. Das Hegen und Pflegen der Gemüsekulturen sowie die Vermarktung sei genug Arbeit. Teil des Betriebskonzeptes ist es deshalb, die Außenwirtschaft bis auf wenige qualitätsbestimmende Arbeitsschritte auszulagern. Bauern aus der Umgebung stehen für Arbeitseinsätze bereit. „Ich brauch nur ein gutes Telefon, und drei bis vier Tage im Voraus planen muss man können“, erläutert Hubert Vetter sein einfaches, aber effizientes Arbeitsprinzip – einen Traktor kauft er sich nur alle 20 Jahre. Zur Maschinenausstattung zählen neben dem 78-PS-Traktor-Oldie eine ganze Reihe von Spezialgerätschaften zur Pflege der Gemüsekulturen, alles andere bringen die Bauern aus der Nachbarschaft mit.

Verkauft wird ausschließlich, was Boden, Wetter und Glashaus hergeben.

Fünf Namen standen auf der Liste, allesamt Spezialisten in Sachen Bauen mit Holz. Wie es der Zufall wollte, trat Roland Gnaiger, Architekt und Spezialist für Baukultur am Land, gerade zu dieser Zeit mit einem speziellen Wunsch an die Familie heran. Für die Feier zu seinem 40. Geburtstag wünscht er sich ein Biobuffet von Bauern. Heutzutage keine Besonderheit, damals allerdings das erste seiner Art. Der Kontakt war hergestellt, das Konzept für den neuen Hof erklärt und Gnaiger zeigte sich nach anfänglichem Zögern einverstanden. Allerdings knüpfte er eine Bedingung an diesen Planungsauftrag, erinnert sich Hubert Vetter noch gut: „Ich mach’s, wenn es keine Vorgaben gibt, wie’s aussehen muss“.

Annemarie Vetter reinigt den erntefrischen Salat händisch, bevor er in den individuell bestückten Gemüsekisten landet. 500 Kisten pro Woche gehen durch ihre Hände und die ihrer Mitarbeiter.

Für den Landwirt bleibt immer noch genug Arbeit übrig: Im Sommer beginnt der Arbeitstag um fünf Uhr früh und endet mit der Dunkelheit.

Selbst im November wird noch abends um halb sechs Uhr am Acker Knoblauch gesetzt.

Als Ausgleich gönnen sich Annemarie und Hubert Vetter im Winter eine zweimonatige „Auszeit“, wobei die Betreuung der Tiere und Auslieferung von Gemüse natürlich weiterlaufen – die ruhigere Zeit dient der Regeneration und wird für Reisen und Freizeitaktivitäten genutzt. Weil Hubert Vetter für dieses vermeintliche Privileg manchmal „blöd angeredet“ wird, benutzt er gerne eine gesellschaftlich anerkanntere Formulierung und nennt das Ganze mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht „Überstunden-Abbau“.

Alles andere als konventionell – der neue Bauernhof Mit wachsendem Erfolg stieß der Vetterhof schnell an Grenzen, an räumliche Grenzen.

Wieder war eine zündende Idee gefragt, der mitten im dicht bebauten Gebiet von Lustenau gelegene Hof platzte aus allen Nähten.

Eine Erweiterung mitten in der Kleinstadt war schlecht möglich, daher dachte man Ende der 1980er-Jahre über einen Neubau außerhalb des Siedlungsraumes nach. Ein finanzielles Wagnis, das gut überlegt sein wollte. Der Planer der Landwirtschaftskammer empfahl nach der Entwicklung des Konzeptes die Zusammenarbeit mit einem Architekten.

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Die Fleischproduktion spielt eine Nebenrolle. Das wenige, aber überaus schmackhafte Rindfleisch findet jedoch rasch seine Abnehmer.

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„Der Kunde ist König, doch der Bauer muss Kaiser sein.“

Monate des Planens und Wieder-Verwerfens folgten. Am Ende wurde ein schlichter Dreiseithof bei den Behörden eingereicht, der prompt für Diskussionen sorgte. „Hubert, wofür brauchst du einen Seminarraum auf deinem Hof?“ „Weil ich meine Kunden betreuen möchte und dafür nicht meine private Stube hergebe.“ Als dann fünf Jahre später das Thema Schule am Bauernhof aktuell wurde, sagten dieselben Leute, „eh klar, ihr habt einen Raum“. Dann wurde sogar eine Scheune zu einem zweiten Seminarraum umgebaut, doch das ist nun Vergangenheit. Mit dem Pensionsantritt von Hubert Vetter bestimmt nun Sohn Simon vermehrt die Ausrichtung des Hofes.

Der Raum in der Scheune wird heute von der Gemeinde Lustenau als Kindergarten genutzt.

Doch zurück zum Neubau: Nach 20 Monaten Bauzeit zogen im Jahr 1996 Mensch, Tier sowie Maschinen in den architektonisch bemerkenswerten Bau ein. Bald wurde der neue Vetterhof mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft, fand sich in allen wesentlichen Architekturmagazinen wieder, was dazu führte, dass Karawanen von Interessierten das Unikum mit eigenen Augen sehen wollten. Architekt Gnaiger schärfte den Bauherren ein, die Besucher nicht unentgeltlich auf den Hof zu lassen. Der Tipp war goldrichtig, denn keiner konnte ahnen, welche Dimension das annehmen würde: Rund 750 Exkursionsgruppen wurden seither über den Hof geführt, bekocht bzw. umfassend über Entstehungsgeschichte sowie Konzept informiert. Das kostet Zeit, wertvolle Arbeits-

Der Vetterhof Hubert & Annemarie Vetter, 6890 Lustenau

38 ha an drei Standorten (Radius von 12 km)

3 Fixangestellte in der Produktion 1 Lehrling (Landwirtschaft) 23 Jahre alt bis zu 15 Praktikanten übers Jahr verteilt

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2.300 m 2 Folientunnel

Reportage Lichtjahre voraus – der Vetterhof

6 ha Freilandgemüse & Erdäpfel

zeit des Betriebsführers, die man durch Zukauf kompensieren muss. So profitieren auch andere Landwirte bzw. der Maschinenring von der Innovationskraft am Vetterhof.

Wir könnten nun weitere Besonderheiten und Innovationen am Vetterhof aufzählen – angefangen bei den Gemüsekisteln, mit denen vor zwei Jahren begonnen wurde, über die internationalen Praktikanten und fünfsprachigen Karottenernten bis hin zu den legendären Festen für und mit den Kunden, doch das Einfachste ist, Sie schauen hier selbst einmal vorbei und sehen sich vor Ort an, was alles geht, wenn man nur will.

15 ha Wechselwiese 3 Schnitte

Heidensand, bester Boden in Lustenau

1, 5 ha Dinkel Maschinenring

Es ist ein typisches Geräusch, das vielerorts am Samstagmorgen zwischen den Einfamilienhäusern hindurch schallt: Ein Brummen, einmal höher, einmal tiefer, abrupt zur Mittagszeit endend. Auch Franz Lackner stimmt oft in dieses Konzert ein und wirft seinen Rasenmäher an.

Das Gerät stammt von Viking und Franz Lackner hat dabei geholfen, es herzustellen.

Das Unternehmen Viking mit seinem Firmensitz im Tiroler Unterland ist Hobbygärtnern und professionellen Grünraumpflegern ein Begriff.

Viking, eine 100-Prozent-Tochter der deutschen Stihl-Gruppe, produziert und vertreibt Qualitätsprodukte für den Grünraumbereich.

Die Rasenmäher, Robotermäher, Aufsitzmäher, Garten-Häcksler, Motorhacken oder Vertikutierer von Viking werden mit Treibstoff oder über Stromkabel betrieben, der neue Trend geht Richtung Akkubetrieb.

Franz Lackners Mäher gehört bereits zu den neueren Modellen, sein Rasenmäher läuft ökologisch sinnvoll mit Akku und Strom aus Wasserkraft. Ob es der Akku war, den er beim Rasenmäher dazubekam, oder der, der bei der Stihl-Motorsäge dabei war, weiß er gar nicht mehr. Es ist aber auch egal, denn zu Vikings Unternehmenspolitik gehört die Devise: ein Akku für alle Geräte. Keine Selbstverständlichkeit, das weiß jeder, der sein Mobiltelefon schon einmal gewechselt hat.

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Was Kunden bewegt

Die Vikinger Tirols Die Suche nach dem perfekten Rasenmäher

Vielseitiger Profi vom Land: Gras und Grünland spielen in Franz Lackners Leben eine zentrale Rolle. Wenn er sich nicht gerade als Bauer um seinen Milchviehbetrieb kümmert, arbeitet er für den Gartengeräte-Hersteller Viking als Lagerlogistiker – als Zeitarbeitskraft verfügt er über die nötige Flexibilität.

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Was Kunden bewegt Die Vikinger Tirols

Maschinenring

Viking-Geschäftsführer Dr. Peter Pretzsch stammt aus der Luft- und Raumfahrtbranche und war mehr als 20 Jahre für das Unternehmen Stihl tätig. Innovationen aus anderen Technik-Sparten zur Verbesserung der eigenen Kernkompetenz Rasenmäher heranzuziehen zählt daher zu den Grundprinzipien des Tiroler Unternehmens.

Dr. Peter Pretzsch leitet seit dem Jahr 2011 das Unternehmen. Er kennt die Wünsche der Kunden und erkennt die Chancen für seinen Betrieb: „Auch wenn derzeit die Mehrheit der nachgefragten Produkte über Verbrennungsmotor oder Kabelanschluss laufen, Akku-Geräte liegen voll im Trend.“ Die reine Fachhandelsmarke besticht außerdem durch Leistungsfähigkeit, Sicherheit und leichte Handhabung der Geräte. Zudem investiert das Unternehmen stetig in die Entwicklung, um die Produkte noch besser zu machen. Im Herbst 2012 brachte Viking etwa die Rasentraktoren der Serie T4 auf den Markt. Die vier Modelle bestechen durch verschiedene Komfortelemente: Durch den Seitenauswurf wird der Rasenschnitt direkt auf der Grünfläche verteilt und düngt dabei gleichzeitig den Rasen. Das spart Zeit und versorgt den Boden mit wertvollen Nährstoffen. Die Aufsitzmäher kommen ohne Grasfangkorb aus und sind daher besonders kompakt.

Bekenntnis zum Standort Tirol

„Unsere Produkte zählen zu den Spitzenwerkzeugen am Markt. Unseren Kunden wollen wir eine ausgezeichnete Servicierung und Beratung bieten.“

Bei Viking weiß man, was in den Gärten der Kunden passiert, die Produkte der Firma sind gefragt: Im Jahr 2012 konnte das Unternehmen mit 140 Millionen Euro einen neuen Umsatzrekord aufstellen. Rund 98 Prozent aller Anfertigungen gehen ins – meist europäische – Ausland. Dem Produktionsstandort Tirol bleibt Viking treu: 1981 gründete Geschäftsführer Heinrich Lechner das Unternehmen zur Produktion von Garten-Häckslern in Kufstein.

Drei Jahre später folgte die Entwicklung einer eigenen Rasenmäher-Linie. 1992 trat Viking in die Stihl-Gruppe ein, dem Weltmarktführer für Motorsägen. Im alten Standort wurde es eng, 2001 wurde daher ein neues Produktionszentrum, nur vier Kilometer vom alten Standort entfernt, in Betrieb genommen. 2007 folgte eine weitere Baustufe, mit dem Erweiterungsbau des Firmengeländes im Jahr 2012 bekannte sich Viking einmal mehr zum Standort Tirol: Auf einer Nutzfläche von 16.600 Quadratmetern sind neue Montageeinheiten, ein neues Produktionslager, Werkstätten für Musterund Betriebsmittelbau, Raum für die Lehrlingsausbildung sowie zusätzliche Büroräume entstanden.

Dr. Peter Pretzsch

Innovation Synchronmähwerk: Durch die synchronisierte Drehbewegung und die überlappenden Messer der neuen Rasentraktoren T5 und T6 werden die Graszufuhr zum Auswurfsschacht sowie das Schnittbild optimiert.

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Viking: Geburtshelfer der Maschinenring-Zeitarbeitssparte Dr. Peter Pretzsch selbst ist kein Gärtner, sondern promovierter Luft- und Raumfahrttechniker. Was ein Rasenmäher mit einem Düsenjet zu tun hat? „Viel“, so Dr. Peter Pretzsch. „Da geht es um Fragen der Strömung im Zusammenhang mit der Schnittgutförderung, des Luftwiderstandes und der Leistungsfähigkeit.“ Der erfahrene Manager setzt sein Wissen im Unternehmen gezielt ein und holt sich auch Unterstützung von außen: Der Maschinenring ist Viking-Partner der ersten Stunde.

Als im Jahre 1998 der Viking-Produktionsleiter Josef Koller mit Tiroler MaschinenringManagern zusammensaß, war noch niemandem klar, dass aus einer spontanen Idee ein führendes Unternehmen erwachsen würde:

Viking benötigte Personal für die Abdeckung von Arbeitsspitzen im Winter. Der Maschinenring hatte die Mitglieder, die im Winter mehr Zeit zur Verfügung hatten. Eine Kooperation entstand und das Unternehmen Maschinenring-Personalleasing war geboren. Aus dem ursprünglichen Team von sechs Leasingmitarbeitern wurden später konstant mehr als 25 Beschäftigte. Heute zählt das Unternehmen „Maschinenring Personal und Service eGen“, wie Maschinenring Personal heute heißt, mehr als 5.000 Mitarbeiter in ganz Österreich. Aus dem Viking-Lieferanten wurde ein Big Player der Personalvermittlungs-Branche. Viking war somit ursächlich am Aufbau der Maschinenring-Marke beteiligt.

Nützlich ist das für alle Beteiligten: Lackner erhält ein attraktives Einkommen in einem interessanten Betrieb, Viking gut ausgebildete und handwerklich begabte Mitarbeiter über den Maschinenring. „Wer Beispiele für WinWin-Situationen sucht, ist bei uns richtig“, freut sich Geschäftsführer Dr. Peter Pretzsch über das hervorragende Verhältnis.

Vikings Produktionsspitze liegt jahreszeitenbedingt im Winter: Im Frühjahr müssen die Geräte am Markt sein. Dass man die grünen Gartenprodukte der Extraklasse nicht im Baumarkt um die Ecke oder gar im Rahmen eines Punkteklebeprogrammes des Lebensmittelhandels findet, ist Firmenphilosophie. Das Vertriebsnetz arbeitet ausschließlich mit serviceorientierten Fachhändlern. „Unsere Produkte zählen zu den Spitzenwerkzeugen am Markt. Wir wollen eine ausgezeichnete Servicierung und Beratung unserer Kunden bieten, dies gelingt uns nur über ein qualitatives Netzwerk von Fachexperten.“ Auf Experten setzt Viking aber nicht nur im Vertrieb. Bereits bei der Planung, Produktion und den umfassenden Produkttests kommen jene zum Einsatz, die sich mit Gartengeräten auskennen. Der Gartengeräte-Hersteller vertraut dem Maschinenring nicht nur in Sachen Personal, sondern vor allem auch dann, wenn es um die neu entwickelten Produkte geht. Die verschiedenen Mäher, Rasentraktoren und andere Geräte werden vor Markteinführung auf Herz und Nieren getestet. Verschiedene Testgelände am Firmensitz wurden in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut und bieten auch Raum für Gerätevorführungen für die rund 1.000 Fachhändler, die Viking jährlich besuchen. Härtetests im Außeneinsatz wickelt

das Unternehmen auch mit dem Maschinenring ab.

Der Maschinenring arbeitet immer wieder mit Produkten von Viking, die gerade in Entwicklung oder noch im Testbetrieb sind. Die Maschinenring-Experten setzen diese unter unterschiedlichen Bedingungen ein und bewerten Handhabung und Leistung. Ihr Feedback fließt wiederum in die Produktentwicklung ein, bis das Ergebnis perfekt ist.

Auch Franz Lackner ist mit den Geräten am firmeneigenen Testgelände unterwegs.

Da kommt es auch schon mal vor, dass er Viking-Produkte internationalen Händlergruppen präsentieren darf. Der Bauer wird so nebenbei auch noch zum professionellen Produktvorführer.

Viking Produktion: Rasenmäher, Robotermäher, Aufsitzmäher, GartenHäcksler, Motorhacken und Vertikutierer Markt: Mit einem Exportanteil von derzeit 98 Prozent ist der Spezialist für Gartengeräte weltweit in rund 60 Ländern vertreten, der Kernmarkt liegt in Europa.

Vertrieb: Der gesamte Vertrieb und Verkauf der Viking-Produkte wird über ein serviceorientiertes Händlernetz durchgeführt, das Qualität der Produkte und Beratung der Kunden sichert.

Investitionen: Vor einem Jahr wurde mit einem Erweiterungsbau die größte Investition der Firmengeschichte realisiert: 16.600 m² zusätzliche Nutzfläche entstanden.

Konzern: Seit 1992 ist Viking eine 100-prozentige Tochter der deutschen Stihl-Gruppe. Stihl ist seit 1971 die weltweit meistverkaufte Motorsägenmarke.

Info: www.viking.at

Mitarbeit: ca. 320 Mitarbeiter (2012) in Langkampfen, zusätzlich jährlich mehrere Dutzend über Maschinenring Personal Umsatz: 140 Millionen (2012)

Franz Lackner ist einer der Menschen, die von dieser Unternehmensbeziehung profitieren.

Als Maschinenring-Mitglied ist er regelmäßig bei Viking im Einsatz. Franz Lackner ist Bauer.

Im Winter, wenn auf seinem Milchviehbetrieb weniger Arbeit anfällt, nützt er die Zeit und arbeitet Vollzeit bei Viking. Seit vielen Jahren schon ist er dort als Lagerlogistiker verantwortlich. Den Betrieb zuhause führt Gattin Renate. Im Sommer, wenn Franz Lackner wieder mehr Zeit am Hof benötigt, wird er flexibel vom Maschinenring eingeteilt. Ein ZeitmanagementSeminar braucht Lackner so nicht: „Meine Zeit ist optimal genutzt und ich bin bestens ausgelastet.“ 29

Was Kunden bewegt Die Vikinger Tirols

Text: Philipp Ostermann-Binder

Der arbeitende Vikingbauer

Rund 320 Mitarbeiter arbeiten in der Rasenmäherund Gartengeräteproduktion bei Viking in Langkampfen.

Mehrere Dutzend Arbeitskräfte vom Maschinenring verstärken in den Wintermonaten, vor dem Start der Gartensaison, die Stammbelegschaft.

Maschinenring

Wintergespräch

Christine Wurnig

„Das Landleben liegt wieder im Trend!“

Rudolf Huber (li.) und Hannes Ziegler im Tiefschnee von Gerlos: überzeugt von der Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums.

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Land: In jüngster Zeit werden im EU-Kontext Stimmen laut, die Infrastruktur-Investitionen abseits von Ballungsräumen für unwirtschaftlich halten. Es wäre gerade in Zeiten der ökonomischen Krise besser, so die Meinung mancher Politiker und Bürokraten, die Bevölkerung entlegener, touristisch kaum erschlossener Gegenden näher an die Städte zu verfrachten.

Wie der ländliche Raum trotz politischer Widerstände seine Zukunft meistert. Zwei Vordenker der MaschinenringOrganisation im Land Wintergespräch.

Dezember 2013: Am Gerlospass, an der Grenze der Bundesländer Salzburg und Tirol treffen wir Rudolf Huber und Hannes Ziegler.

Der eine ist Geschäftsführer des Maschinenrings Salzburg, der andere übt den gleichen Job in Tirol aus.

Obwohl der ländliche Raum in den Strategiespielen nationaler und internationaler Politik schlecht wegkommt, brechen beide eine Lanze für seine Zukunftsfähigkeit.

Dem Maschinenring kommt dabei nicht nur die Rolle als kommunaler Dienstleister und Jobmotor zu. Auch für den zurückweichenden Sozialstaat könnte er in die Bresche springen.

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Wintergespräch Das Landleben liegt wieder im Trend!

Hannes Ziegler: Dem muss ich deutlich widersprechen. Es gibt viele nicht-touristische Landgemeinden, in denen ein reges Leben herrscht. U. a. weil die Landwirtschaft, kleine und mittelständische Unternehmen für Arbeitsplätze, Innovationsbereitschaft – und damit letztlich für Lebensqualität – sorgen. Außerdem ist eine funktionierende Landwirtschaft ein Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit einer Region, indem sie etwa die Bodenerosion hintanhält und zur Nahrungssicherheit beiträgt. Nicht nur deshalb bin ich dafür, die Investitionen in den ländlichen Raum fortzusetzen, um diesen attraktiv zu erhalten und die Entvölkerung zu stoppen.

Land: In Deutschland bekommen Gemeinden unter 5.000 Einwohner keine Subventionen mehr von übergeordneten Körperschaften.

Da gibt es Orte, deren Bewohner den Bau eines Kindergartens selbst finanzieren und bewerkstelligt haben. Schulen dürfen ohnehin nur in zentralen Orten betrieben werden. Es steht zu befürchten, dass die deutschen Verhältnisse in einigen Jahren auch bei uns Realität sind.

Rudolf Huber: Hier geht es ja nicht nur um ökonomische Parameter, sondern darum, was die Menschen in den Regionen insgesamt wollen. Das berührt Fragen der individuellen Lebensplanung, aber auch ökologische Aspekte. Zum Beispiel, ob jemand überhaupt in einer Stadt wie Salzburg leben will, deren Luftschadstoffwerte für Kinder bedrohliche Ausmaße annehmen. Wenn Politiker die Wiederwahl anstreben, sind sie gut beraten, die Menschen am Land nicht zu gängeln. Sonst koppeln sich die Leute vom politischen System ab und organisieren sich ihre Lebenswelt eigenständig. Politiker, die sich nur von urbanen Hotspots leiten lassen und glauben, an der Infrastruktur im ländlichen Raum – bei Schulen, Einkaufsmöglich-

keiten etc. – sparen zu können, erschweren das Leben der Menschen. Die Gegenbewegung dazu hat aber längst eingesetzt. Das Landleben liegt wieder im Trend!

Ziegler: Auch den sozialen Aspekt dürfen wir nicht vergessen. Der ist in ländlichen Gemeinden wesentlich bedeutender als in Städten.

Vom regen Vereinsleben bis zur Unterstützung Benachteiligter – da passiert unheimlich viel auf ehrenamtlicher Ebene. Ich bezweifle, dass Verstädterung diese soziale Nachhaltigkeit garantieren kann.

Die Menschen sollen auch weiterhin auf dem Land leben können.

Dafür ist es nötig, die wirtschaftliche Prosperität in den Regionen zu erhalten.

Land: Dazu müsste aber der Braindrain vom Land zur Stadt gestoppt werden. Das funktioniert nur in Ausnahmefällen. Z. B. wenn sich der Bregenzerwald gegen ein Gymnasium wehrt, um die talentierten Jugendlichen weiterhin als Lehrlinge gewinnen und die internationale Spitzenposition im Handwerk halten zu können.

Oder wenn einzelne Gemeinden Co-Working-Spaces errichten, damit gut ausgebildete Menschen – beispielsweise aus der Kreativwirtschaft – Leben und Arbeiten auch auf dem Land unter einen Hut bringen und als Impulsgeber erhalten bleiben.

Huber: Ich glaube auch nicht, dass Infrastrukturprojekte allein die Zukunft des ländlichen Raums bestimmen. Die entscheidende Frage ist, ob die regionale Wertschöpfung so groß ist, dass daraus Arbeitsplätze bzw. Optionen für Selbstständige entstehen, die die Menschen – auch die gut ausgebildeten und querdenkenden – in der Region halten. Das Auf oder Ab des ländlichen Raums entscheidet sich in den Köpfen der Menschen, die gerne dort leben und verwurzelt sind. Ich glaube sogar, dass die Lebensfähigkeit der Landgemeinden trotz gegenläufiger politischer Tendenzen zunimmt. Die Zeit der urbanen Headquarters ist vorbei. Unternehmer denken heute anders. Ein Beispiel aus St. Johann im Pongau: Dort befindet sich der Firmensitz von „eurofunk Kappacher“, eines auf die Planung und Errichtung von Leitstellen spezialisierten IT-Unternehmens.

Ich habe die Verantwortlichen gefragt, warum sie nicht schon Maschinenring

großen Einzelhandelsketten. Auch ein Großteil der Wertschöpfung entsteht dort. Dazu kommt, dass die Handelsmarken der Ketten regionale Qualitätsmarken aushebeln. Das Produktsortiment im Supermarkt wird immer austauschbarer, die Rolle der Produzenten nivelliert. Dazu kommt, dass die meisten Landwirtschaftsbetriebe zu klein sind, um nur aus der landwirtschaftlichen Urproduktion ihre Existenzsicherung bestreiten zu können. Deshalb bedarf es der Kombination unterschiedlicher Einkommensarten: vom Tourismus bis zur Veredelung und Direktvermarktung von Lebensmitteln. Das unterstützt wiederum regionale Wirtschaftskreisläufe. Hier spielt im Übrigen auch das Angebot des Maschinenrings eine große Rolle – vom Maschinenpool bis zu attraktiven Zuerwerbsmöglichkeiten.

„Die Politik ist gut beraten, die Weiterentwicklung des ländlichen Raums nicht allzu sehr zu behindern.“ Hannes Ziegler

Land: Setzt der Maschinenring das hergebrachte Credo vom „Wachsen oder Weichen“ außer Kraft?

längst in München sitzen. Ihre Antwort: Sie wären dort nur einer von vielen. Im Pongau haben sie allerdings das Problem, genug hoch qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Mit Geld allein lassen sich junge Menschen nicht aus den Städten locken. Nur wer sich wirklich die Sinnfrage stellt, kann die Vorteile des Landlebens schätzen lernen. Stichwort Lebensqualität, Stichwort Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In diesen Bereichen sind Unternehmen und Gemeindeverwaltungen gefordert, um nachhaltige Lösungen zu finden – von Betreuungs- und Bildungseinrichtungen bis zu Angeboten für sinnvolle Freizeitgestaltung.

Land: Der Begriff Nachhaltigkeit ist ja in aller Munde, aber viele Gemeinden handeln bei größeren Projekten keineswegs nachhaltig und vergessen auf die regionalen Wirtschaftskreisläufe.

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Huber: Der Zwang zur Sparsamkeit und Risikominimierung treibt tatsächlich fragwürdige Blüten. Viele Gemeinden holen sich bei größeren Bauvorhaben einen Generalunternehmer oder favorisieren die Billigstanbieter, ohne zu fragen, woher die Arbeitnehmer kommen und wie lange die Anfahrtswege sind. Die Generalunternehmer beauftragen dann kleine, billige Subfirmen, während regionale Handwerksbetriebe durch die Finger schauen.

Die Wertschöpfung entsteht nicht in der Region – das gefährdet Arbeitsplätze. Meine These ist: Wenn die kreativen Köpfe in einer Gemeinde bleiben oder nach ihrer Ausbildung wieder zurückkommen, dann passieren solche Fehlentwicklungen nicht.

Land: Wie lässt sich die Bewusstseinsbildung für Probleme der Regionalentwicklung verbessern?

Ziegler: Es gibt kein Patentrezept.

Zunächst geht es darum, Probleme anzusprechen und miteinander zu reden. Dann müssen die Rahmenbedingungen passen: geeignete Wohnräume, entsprechende Verkehrsanbindungen oder Kommunikationstechnologie auf Breitband-Basis. Die Politik ist gut beraten, die Weiterentwicklung des ländlichen Raums nicht allzu sehr zu behindern. Gemeinden müssen Anreize setzen, um die Ansiedlung von Unternehmen attraktiver zu gestalten und bestehende Betriebe zu halten.

Land: Welche Rolle spielt die Landwirtschaft im Hinblick auf die Lebensfähigkeit des ländlichen Raums?

Ziegler: Wir haben derzeit folgende Situation: Die Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte passiert hauptsächlich über die

Ziegler: Wenn man so will, ja. Das funktioniert aber nur, weil der Maschinenring Trends erkennt und Erfolgsfaktoren dingfest macht. Das beginnt beim sozialen Netzwerk und der bäuerlichen Betriebshilfe und reicht bis zur Personalbereitstellung für die Wirtschaft im ländlichen Raum.

2013 lief in Tirol, Vorarlberg und Südtirol die Kampagne „Spar’s dir“ [www.spars-dir.eu], mit der wir die Kostenvorteile überbetrieblicher Kooperation an die Landwirte kommunizierten.

Huber: Kommunikation ist ja das Stichwort des Maschinenrings schlechthin. Die Gründung der ersten österreichischen Maschinenringe ging einher mit der Installation von – damals sehr teuren – Telefonanschlüssen für die Bauernhöfe. Erst mithilfe des Telefons ließ sich die bäuerliche Betriebshilfe effizient organisieren. Heute trägt der Maschinenring mit Dienstleistungen wie dem Winterdienst oder durch die Bereitstellung von Arbeitskräften für Kommunen, Wirtschaft und Industrie zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum bei. Firmenchefs, denen ich heute die Kernidee des Maschinenrings erkläre, begreifen, warum unsere Organisation die berufliche Weiterentwicklung von Männern und Frauen aus der Landwirtschaft 32

„Nur wer sich wirklich die Sinnfrage stellt, kann die Vorteile des Landlebens schätzen lernen.“ Rudolf Huber

bzw. aus ländlichen Regionen unterstützt.

Land: Früher galten die Exponenten der Maschinenring-Idee im landwirtschaftlichen Kosmos als Spinner. Sind die „Profis vom Land“ heute im Mainstream angekommen?

Huber: Vom agrarpolitischen Establishment werden ja heute noch viele als Spinner abgetan, die etwas Neues ausprobieren, zum Beispiel seltene oder exotische Rinderrassen züchten. Auch für diese Bauern und Bäuerinnen ist der Maschinenring ein idealer Partner. Früher hat man die Landwirtschaft mit schwerer Arbeit, Gestank, eingefahrenen Rollenbildern assoziiert, Urlaub gab’s auch keinen. Der Maschinenring sorgt gemeinsam mit fortschrittlichen Bauern für einen Imagewandel.

Auch Frauen können sich wieder vermehrt vorstellen, Bäuerinnen zu werden, weil sie einen naturverbundenen Lifestyle schätzen.

Bestimmte Arbeiten werden an den Maschinenring ausgelagert, der sich während des Urlaubs auch um den Hof kümmert. Landwirtschaft hat so gesehen wieder eine sexy Perspektive.

Das Auf oder Ab des ländlichen Raums entscheidet sich in den Köpfen der dort verwurzelten Menschen.

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Wintergespräch Das Landleben liegt wieder im Trend!

Maschinenring auf den Kostendruck in der Branche und auf Mitbewerber reagieren, die mithilfe niedriger arbeitsrechtlicher und sozialer Standards auf den heimischen Markt drängen?

Ziegler: Wir dürfen dieses Preisdumpingspiel nicht mitspielen, sondern müssen beharrlich unsere Standards halten. Wir sind nicht die günstigsten Anbieter am Markt, aber wir haben motivierte, gut ausgebildete Leute, deren höhere Leistungsfähigkeit auch einen höheren Preis verdient.

Gute Arbeit muss sich rechnen.

Land: Findet der Maschinenring am Land überhaupt genügend Zeitarbeitskräfte?

Ziegler: Das hängt vom Segment ab. Ein Dauerbrenner ist beispielsweise die Suche nach qualifizierten Kräften für die metallverarbeitende Wirtschaft. Hier tun wir uns schwer, den Wünschen

Land: Seit einigen Jahren positioniert sich der Maschinenring im umkämpften Markt der Personaldienstleister und ist führend im Bereich der mittelständischen regionalen Wirtschaft. Wie soll der Maschinenring

Rudolf Huber: Geschäftsführer der Salzburger Maschinenringe

Hannes Ziegler: Geschäftsführer der Tiroler Maschinenringe

Geb. 1971 in St. Johann im Pongau als Sohn einer Bergbauernfamilie mit fünf Geschwistern Landwirtschaftliche Ausbildung mit Abschluss Landwirtschaftsmeister Studium Wirtschaftsmanagement in Salzburg mit Masterabschluss Studium General-Management in Salzburg/ Luxemburg/Schweiz mit Masterabschluss

Geb. 1971 in Innsbruck Wohnort: Inzing/Toblaten Matura Bundeshandelsakademie Innsbruck Studium der Wirtschaftswissenschaften (BWL), Abschluss

Nach der landwirtschaftlichen Ausbildung zehn Jahre Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Salzburg Seit 1998 Landesgeschäftsführer der Salzburger Maschinenringe Bewirtschaftung eines Bergbauernhofes in St. Johann im Pongau Familie: Ehefrau Renate, drei Kinder Hobbys: Waldarbeit, Schnapsbrennen, die Berge „An meiner Arbeit beim Maschinenring gefällt mir besonders das tägliche Zusammentreffen mit bodenständigen Menschen.“

1989 – 1997 freiberuflicher Journalist bei Regionalzeitung „Blickpunkt“ (heute „Bezirksblätter“) Beim Maschinenring seit 1997, seit 2001 auch Geschäftsführer der Bioenergie Tirol eGen Familie: Partnerin Eva, 1 Tochter Hobbys: Familie, aktiv Skifahren, passiv Autorennsport „An meiner Arbeit beim Maschinenring gefällt mir die Innovationskraft, die von einer starken bäuerlichen Organisation ausgeht.“

Huber: Was die Bewusstseinsbildung betrifft, könnten wir auch noch weiter gehen und die eine oder andere unbequeme Frage zur Diskussion stellen. Schauen wir uns doch die Lebensverdienstkurven der Menschen in den Regionen an. Früher dachten viele ab Mitte Vierzig nur noch daran, möglichst bald und möglichst vermögend in Pension zu gehen. Bei der heutigen Generation Praktikum überlappen einander Ausbildung und Job. Zum Zeitpunkt der wichtigsten Lebensentscheidungen – Familiengründung, Eigenheim etc. – ist das Einkommen niedrig, während es am Ende des Erwerbslebens stark ansteigt. Die Generation 55plus wird, nicht zuletzt aus Kostengründen, aus dem Arbeitsmarkt gedrängt. Die Konsequenz: Enttäuschung, Frust und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Es gibt weit und breit kein Unternehmen, das sich dieser Schieflagen annimmt. Der Maschinenring könnte das. Wir haben ein breites Spektrum an Jobs vor der Haustüre anzubieten, wir sind flächendeckend in Österreich präsent und bestens vernetzt mit der heimischen Landwirtschaft.

Den Jungen könnten wir einen idealen Start in die Berufskarriere bieten, indem wir Ausbildung und Berufspraxis kombinieren. Den Älteren könnten wir eine Fülle an Jobs anbieten, bei denen weniger die Themen Karriere und Geld im Vordergrund stehen als die Frage nach sinnstiftender Tätigkeit.

Land: Kann der Maschinenring wirklich die Lücke schließen, die eine ideenlose Politik und ein geschrumpfter Sozialstaat hinterlassen?

Huber: Die Leute sind reif genug, nicht mehr auf Lösungen der

Land Magazin

Politik zu warten. Entweder sie nehmen das Heft selbst in die Hand oder sie steigen auf die Barrikaden. Manche Gemeinden, zum Beispiel in Vorarlberg, zeigen wie’s geht. Sie warten nicht mehr auf den Sanctus und das Geld von weiter oben, sondern organisieren einen Kindergarten oder das betreute Wohnen selbst – mit großem Engagement der Bevölkerung. Die Menschen auf dem Land sind heute nicht mehr vom urbanen Informationsmonopol abhängig. Dank Internet, Mobiltelefonie etc. haben sie Zugang zu Wissen und zu Netzwerken. Das sehe ich als Riesenchance, Dinge vorantreiben zu können, ohne auf das Einverständnis der Machtzentren zu warten. Ich muss heute nicht in der Stadt sitzen, um eine gute Idee zu entwickeln.

Fritz Bartl

unserer Kunden nachzukommen.

Grundsätzlich bedienen wir die gesamte regionale Wirtschaft. Der Bogen spannt sich von der kleinen Tischlerei, deren Auftragsspitzen wir mit unseren Leuten abfedern, bis zu großen Unternehmen, beispielsweise milchverarbeitenden Betriebe, den Flughafen Innsbruck oder den Rasenmäher-Produzenten Viking. Wir bemühen uns, gute Arbeitskräfte in der Region zu halten, indem wir die jungen Leute in den landwirtschaftlichen Fachschulen frühzeitig über Karriere- und Weiterbildungschancen im Maschinenring informieren.

Das Astrolabium von Georg von Peuerbach diente Mitte des 15. Jahrhunderts unter anderem zur Zeitmessung.

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Bundestagung 2014

Sterne und Bier, Kohle und Most

Wälder, Wiesen und Felder, Obsthaine und sanfte Hügel: Der Hausruck ist das geografische Herz Oberösterreichs.

Landwirtschaft und Industrie bestimmen die Region, die vor mehr als 500 Jahren auch Heimat eines großen Astronomens war.

Brauerei Grieskirchen

Doch beginnen wir zunächst in Grieskirchen und damit bei einem der bekanntesten Produkte aus der Gegend: dem Grieskirchner Bier.

Die ersten Aufzeichnungen über die Brauzunft stammen bereits aus dem Jahr 1569.

Zu Beginn der Brautradition der Stadt wurde in Grieskirchen in vier Brauereien gebraut.

Damals betrieben die Braumeister zusätzlich eine Landwirtschaft und versorgten die Bürger nicht nur mit Bier, sondern auch mit Milch.

Anfang des 19. Jahrhunderts war die Grieskirchner Brauerei die östlichste bayerische Weißbier-Brauerei. Bis heute ist das Weißbier Bestandteil der breiten Produktpalette, zu der Export hell, Dunkles, Märzen und Festbock und natürlich das Aushängeschild der Brauerei zählen: Das Grieskirchner Pils nennen die Bierbrauer liebevoll ihr „Zechbier“.

40.000 Hektoliter Bier werden jährlich in der Brauerei Grieskirchen gebraut.

Die Grieskirchner Bierbrauer setzen seit jeher auf die hohe Qualität der Rohstoffe. Alles beginnt mit dem kristallklaren Quellwasser aus dem brauereieigenen Brunnen. Die Gerste 35

Landblick Sterne und Bier, Kohle und Most

Maschinenring

TV Vitalwelt, Pichler

kommt aus den Korngegenden Nordfrankreichs und Bayerns. Der Weizen stammt aus der Grieskirchner Region, der Hopfen aus dem nahen Mühlviertel. Die im Haus eigens gezüchtete Hefe fügen die Braumeister direkt in der modernen Anlage hinzu. Pro Jahr produziert die Grieskirchner Brauerei heute rund 40.000 Hektoliter Bier.

Landmaschinen: Von Grieskirchen in die ganze Welt

Der Landmaschinen-Hersteller Pöttinger war 1963 einer der Pioniere in der Entwicklung des Ladewagens.

Heilendes Wasser und vielsagende Sterne Acht Kilometer östlich von Grieskirchen lockt Bad Schallerbach, Austragungsort der diesjährigen Maschinenring-Bundestagung, mit der heilenden Wirkung seines Wassers. Rund um die dortige Schwefelthermalquelle, die bereits 1918 erschlossen wurde, ist hier das Eurotherme Ressort entstanden. In dem Kurort finden nicht nur die Großen Erholung und EntLand Magazin

spannung – Kindern bereitet die Aquapulco Piratenwelt Vergnügen: Fünf Wasserrutschen, Wasserspielgarten, Piratenbucht und das einzigartige 5D-Kino „AquapleX“ sorgen dafür, dass spätestens am Abend auch die größten Energiebündel müde sind.

Wer sich nun weiter nach Nordwesten wagt, landet in Peuerbach, der Heimatstadt von Georg von Peuerbach. 1423 wurde hier der Astronom und Mathematiker geboren, der als Wegbereiter des kopernikanischen Weltbilds und erster Universitätsprofessor für Astronomie gilt. Seine astronomischen Berechnungen bildeten die Grundlage für die ersten Orientierungshilfen auf Schiffsreisen. Georg von Peuerbach entwickelte Ring- und Klappsonnenuhren und vollendete 1457 ein Astrolabium, das vor der Erfindung der Pendeluhr und des Fernrohrs zur Zeitmessung, Bestimmung von Gestirnshöhen und Simulierung von Planetenbahnen verwendet wurde. Die heutige Uhr am Peuerbacher Rathaus ist eine vergrößerte Nachbildung des Original-Astrolabiums.

Eurothermen Resort Bad Schallerbach

Pöttinger

Die unmittelbare Verbindung zwischen Industrie und Landwirtschaft verkörpert die Alois Pöttinger Maschinenfabrik, die ebenfalls in Grieskirchen angesiedelt ist. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 1871 von Franz Pöttinger gegründet, mittlerweile leiten es Klaus und Heinz Pöttinger in der vierten Generation.

Mit fortschrittlicher und innovativer Landtechnik leistet Pöttinger einen Beitrag zur Effizienzsteigerung der Agrarwirtschaft. Begonnen hat alles mit der Entwicklung einer Futterschneidemaschine vor rund 140 Jahren. Es folgten Mühlen, Pressen, Häcksler, Heuauflader und Schwadrechen. 1960 führte die Entwicklung der Pöttinger Heuraupe zur Revolution der Hangmechanisierung. Die bahnbrechende Neuentwicklung der Ladewagentechnik kam 1963. Heute ist Pöttinger der größte Ladewagenhersteller der Welt – 50 Modelle werden in mehr als 40 Märkten vertrieben, von Nordbis Südeuropa, von Amerika bis Asien.

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Doch zurück zur Landwirtschaft im Hausruck: In erster Linie waren es die Bauern, die das Gesicht der Region prägten. Sie bepflanzten Felder, nutzten die Wälder und legten die für die Gegend so typischen Mostobsthaine an.

Eingebettet zwischen dem Eferdinger Becken im Osten und den Ausläufern des HausruckWaldes im Westen liegt das Mostlandl-Hausruck. Wenn hier im April die zahlreichen Apfelund Birnbäume blühen, verwandelt sich die Landschaft in ein weißes Blütenmeer und der Reigen der traditionellen Mostkosten ist nicht mehr weit. Eine Mostkost jagt die nächste, ob Süßmost oder Gärmost, Apfel oder Birne, pur oder gespritzt – überall wird ausgiebig getestet und probiert. Wer sich der „Landessäure“ nicht nur trinkend nähern möchte, dem sei das „Samareiner“, also St. Marienkirchner, Mostmuseum unweit von Bad Schallerbach empfohlen. Hier laden von April bis Oktober alte Obstmühlen, Pressen und Fässer zu einer Zeitreise in die Geschichte des sauren Getränks ein.

Die längste Mostobstbaumallee Oberösterreichs führt von Grieskirchen nach St. Georgen.

Marktgemeinde Ampflwang

Es wird ein Most sein …

Der Braunkohleabbau war bis ins 20. Jahrhundert eng mit der Region Hausruck verbunden.

200 Jahre Kohleindustrie Während überirdisch im Gebiet rund um Geboltskirchen und Gaspoltshofen die Landschaft den Lauf der Jahreszeiten widerspiegelt, schlummern untertage die Relikte eines Stollensystems: Im Jahr 1760 wurde im Hausruck erstmals Braunkohle gefunden, mit der einsetzenden industriellen Revolution begann der Bergbau im großen Stil. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts lebte ein großer Teil der regionalen Bevölkerung vom Kohlebergbau. Alte Kohlebrecher, Stolleneingänge und ehemalige Kohlebahnen zeugen heute von einer Zeit, in der das Brennmaterial Leben und Wirtschaft in der Region bestimmte.

Bundestagung 2014 Regional verwurzelt – gemeinsam erfolgreich 24. bis 26. Sept. 2014 Atrium Bad Schallerbach, Oberösterreich Die alljährlich stattfindende Bundestagung ist die wichtigste Veranstaltung der Maschinenringe in Österreich und ein Fixpunkt im Terminkalender der Maschinenring-Familie.

Rund 500 Teilnehmer aus ganz Österreich werden erwartet: Funktionäre und Mitarbeiter aller österreichischen Maschinenringe sowie hochrangige Referenten und Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft wie auch aus der Landund Forstwirtschaft treffen sich zu diesem Großereignis.

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Landblick Sterne und Bier, Kohle und Most

Maschinenring

Interview

Ein Zischen wie Säure auf Granit Vor 25 Jahren gründete Bruno Buchberger den Softwarepark Hagenberg in Oberösterreich und vereinte damit Forschung, Entwicklung und Ausbildung an einem Standort. Der international bekannte Forscher und mehrfache Ehrendoktor der Computermathematik ist dieses Jahr Gastredner bei der Maschinenring-Bundestagung. Land sprach mit dem Mathematiker, Manager und leidenschaftlichen Jazz-Musiker über den ländlichen Standort eines Technologiezentrums und das Leben in zwei Welten.

Bruno Buchberger: Das hat sich nach längerer Suche zufällig so ergeben. Das Ganze könnte ja auch in Ötz im Ötztal sein, in Neusiedl am See, im 1. Bezirk in Wien. Es ist ortsunabhängig. Dass es schließlich Hagenberg geworden ist, war reiner Zufall: Ich habe nach mehr Platz für mein Institut, dem RISC, das Research Institute for Symbolic Computation, gesucht.

Der damalige Landeshauptmann Josef Ratzenböck hat mir schließlich das Schloss Hagenberg als Standort angeboten. Als ich mir das Schloss, damals eine Ruine, angeschaut habe und begeistert war, hat mich der Bürgermeister hier vermutlich für verrückt gehalten. Aber ich habe damals schon gesehen, wie der Flair, die Spannung hier sein kann, wenn das Schloss erst hergerichtet ist: Die Mathematik des 21. JahrhunLand Magazin

derts in 700 Jahre alten Gemäuern. Das passt.

Doch beim Umzug und der Erweiterung Ihres Forschungsinstituts ist es nicht geblieben.

Bruno Buchberger: Nein. Wir hatten dort 900 m² für die Grundlagenforschung zur Verfügung – das wäre für mich völlig ausreichend gewesen. Doch dann kam der Landeshauptmann erneut auf mich zu: „Herr Buchberger, jetzt hätte ich noch eine Bitte. Dort wo sie hinziehen, das ist nicht der Nabel von Oberösterreich. Die Jungen ziehen weg, die Bauern sterben aus. Wenn Sie da hinziehen, könnten Sie sich dann nicht was einfallen lassen, wie aus Ihrer Anwesenheit Arbeitsplätze für die Region entstehen?“ Das war natürlich nicht Teil meines Lebensplans.

Aber ich habe gesagt, ich mache was. Das Konzept, das ich dazu ausgearbeitet habe, gilt bis heute: Grundgedanke des Softwareparks Hagenberg ist, was ich schon mein ganzes Leben lang gemacht habe: Die Verbindung von Forschung und Anwendung.

Christine Wurnig

Im Jahr 1989 sind Sie mit ihrem Forschungsinstitut von der Johannes-Kepler-Universität in Linz nach Hagenberg gezogen.

Warum fiel die Standortwahl ausgerechnet auf Hagenberg im Mühlviertel?

Inwiefern hat Sie diese Verbindung schon Ihr ganzes Leben begleitet?

Bruno Buchberger: Meine eigentliche Welt, seit ich 21 Jahre alt war, ist die Grundlagenforschung in der Computermathematik. Gleichzeitig musste ich mein Studium selbst verdienen, das tat ich untertags als Programmierer und entwi-

ckelte für die unterschiedlichsten Leute Anwendungen. Da kam der Zoologe mit der Frage, warum bei den Springschwänzen in der Antarktis nur gewisse Längen vorkommen. Am selben Tag kam der Seilbahnbauer, der wissen wollte, in welchen Abständen er Stützen aufstellen muss, damit die Spannung optimal verteilt ist. Also höchst unterschiedliche Fragestel38

„Die Forschung und Mathematik der Zukunft in einem Schloss aus dem 14. Jahrhundert: Das passt.“

lungen. Da kann man nie sagen. „Ich hab´ keine Ahnung – ich kenn die Seilbahnen nicht, ich kenn die Springschwänze nicht“. Sondern man muss sich so lange in das Problem vertiefen, bis man auf die dafür nötige Mathematik kommt.

Die Mathematik ist ja so praktisch, weil sie so abstrakt ist. Man löst Probleme nicht mit konkreten Namen für Objekte und Beziehungen, sondern auf einer sehr allgemeinen Ebene. Mit dem Vorteil, dass man auf einmal hunderte Probleme, die für den Außenstehenden ganz verschieden ausschauen, zum Schluss mit derselben mathematischen Methode lösen kann.

In diesen beiden Welten habe ich immer gelebt: Auf der einen Seite die der Universität und der Forschung – und darauf aufgebaut die Lehre. Hier stehen die innere Struktur und Systematik und die wesentlichen ungelösten Fragen eines Gebietes im Vordergrund.

Auf der anderen Seite die Welt der Anwendung, zum Beispiel in der Wirtschaft: Die hat Probleme, die sie besser und schneller gelöst haben will als der Konkurrent. Die meisten leben in der einen oder in der anderen Welt. Ich hatte die Augen, den Verstand und das Herz immer offen für beides. Der Softwarepark ist nichts anderes als die systematische Umsetzung: Hier kommen unter einem Dach diese zwei Welten nahtlos zusammen, und diese Verbindung bringt die Innovation.

Welche Rolle spielt dabei die Ausbildung, die Fachhochschule?

den 2.500 Leuten viele gibt, die in beiden Welten leben können, das ist nicht ganz leicht, intellektuell nicht und auch nicht emotional.

Aber dort ist die Zukunft. Deshalb müssen wir die Leute ausbilden, die dann in der Lage sind, diese Brücke zu schlagen. Ich habe mich daher immer auf zwei Enden in der Ausbildung konzentriert: Das eine waren die Top-Studenten, die in das Doktorat gehen, die in die Forschung gehen, die kommen aus der ganzen Welt. Gleichzeitig muss man in die Breite gehen: die vielen Studenten, die praktisch ausgebildet werden. Deshalb habe ich, sobald das im Gesetz möglich war, die Fachhochschule gegründet, die inzwischen so groß geworden ist, dass die Leute meinen, Hagenberg sei eine Fachhochschule.

Mittlerweile sind im Softwarepark 23 Ausbildungslehrgänge, 12 Forschungsinstitute und mehr als 60 Firmen untergebracht. Wie wird das in der Region wahrgenommen?

Bruno Buchberger: Das Anliegen des Landeshauptmanns Ratzenböck damals war meiner Meinung nach visionär: Wir brauchten hier einen Impuls, der von außen kommt. Der Softwarepark in Hagenberg war wie die Säure, die auf Granit kommt – da zischt‘s. Das ist so anders, so verschieden. Und das ist auch gut so, sonst geht es immer im selben Trott weiter. Das geht natürlich nicht immer ohne Reibungen. Was in Hagenberg beispielsweise verabsäumt wurde, war die Miteinbeziehung der Bevölkerung. Die wussten ja nicht, was da auf sie zukommt, was die Zielsetzung hinter dem Projekt war und was das Ganze dem Ort bzw. der Region bringt.

„Forschung, Lehre und Ausbildung müssen an einem Platz sein.“

Wo sehen Sie die zukünftigen Herausforderungen insbesondere im ländlichen Raum?

Bruno Buchberger: Bei allem, was wir tun, stellt sich die Frage: Ist das ein mögliches Lebensmodell für den Einzelnen und die globale Gesellschaft, in Harmonie mit der Natur? Diesen „Lifestyle“ halte ich für die größte Herausforderung der heutigen Zeit. Wie schaffen wir es, unser Leben so zu gestalten, dass wir diese wunderbaren Technologien, die wir entwickelt haben, nutzen und weiter vorantreiben und gleichzeitig die Natur bewahren? Das ist für mich das höchste Ziel politischen Handelns.

Bruno Buchberger Bruno Buchberger, geboren 1942 in Innsbruck, ist Professor für Computer-Mathematik. International bekannt wurde Buchberger im Alter von 23 Jahren, als er im Rahmen seiner Dissertation ein mathematisches Problem löste, das bereits seit dem Jahr 1899 bestand.

Seine „Theorie der Gröbner Basen“ ist heute in jedem mathematischen Softwaresystem implementiert.

Für seine Forschung hat Buchberger sechs Ehrendoktorate erhalten sowie den begehrten „Kanellakis Theory and Practice Award“, eine Art „Oscar“ der US Association of Computing Machinery. Buchberger hält Seminare, u. a. zu seiner Theorie des „Spannungsmanagements“ und ist als Berater tätig. Mit dem Bookie Mountain Jazz Trio tritt der leidenschaftliche Klarinettist im Rahmen von Feiern auf. Kreativität und Kraft schöpft Bruno Buchberger beim täglichen Meditieren.

Internationales Hagenberg: Die Studentinnen und Studenten von Bruno Buchberger stammen unter anderem aus Ägypten, Indonesien, Taiwan, Mexiko und Rumänien.

Bruno Buchberger: Hier sind 2.500 Leute versammelt, die Software machen – die einen studieren, die anderen arbeiten, von der Forschung bis in die Entwicklung. Es ist nicht so, dass es unter 39

Interview Ein Zischen wie Säure auf Granit

Maschinenring

Hintergrund

Spürbares Miteinander „Regional verwurzelt – gemeinsam erfolgreich“ – das Motto der kommenden Maschinenring Bundestagung in Bad Schallerbach könnte auch der Leitspruch des Maschinenring Grieskirchen sein.

Direkt gegenüber dem Renaissanceschloss Parz, etwas außerhalb von Grieskirchen, liegt die Geschäftsstelle des Maschinenring Grieskirchen. Am Weg zum Eingang durchqueren Besucher, Kunden, Mitarbeiter und Mitglieder einen einladenden Schaugarten.

Gartengestaltung ist ein wichtiger Geschäftsbereich des Rings, der in dieser Form erst seit 2011 besteht. Vor drei Jahren fusionierten die Ringe Grieskirchen und Waizenkirchen/Neukirchen.

Da hieß es: zusammen wachsen, Stärken ausbauen, Schwachpunkte erkennen und die Mitglieder von der neuen Struktur überzeugen. Das war nicht immer leicht, aber inzwischen ist aus den 15 Mitarbeitern ein eingespieltes Team geworden. Das spürt man auch in den gemütlichen Büros der Geschäftsstelle, in denen sich die sieben Damen und acht Herren sichtlich wohl fühlen.

Gegründet wurde der Maschinenring Grieskirchen im Jahr 1972. Seither hat sich der Ring stetig weiterentwickelt. Obmann Karl Hofinger ist stolz auf das Leistungsportfolio des Rings: „Wir sind in bei unseren 1.720 Mitgliedern und

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (links im Bild) ist selbst Mitglied beim Maschinenring Grieskirchen und schätzt die Maschinengemeinschaften.

Land Magazin

den Landwirten in der Region anerkannt für unsere Vermittlungstätigkeit, die Maschinengemeinschaften, Rapsölproduktion, Miscanthus-Vermarktung sowie die Hackgut- und Holzvermarktung. Im Kundensektor bieten wir eine professionelle Gartengestaltung und Personalleasing.“ Um alle Anforderungen bewältigen zu können, hat der Ring 2012 ein 3.400 m² großes Areal mit zwei Hallen im Zentrum von Grieskirchen erworben. Hier finden nun alle Gerätschaften und Einsatzmittel Platz, das neu geplante Ringgebäude wird ebenfalls auf diesem Gelände errichtet.

Gemeinsam für eine starke Landwirtschaft „Wir waren schon immer stark im Agrarbereich verankert und betreuen aktuell 45 Maschinengemeinschaften mit insgesamt 112 Maschinen. Die Senkung der Maschinenkosten ist für uns ein essentielles Thema“, so Obmann Karl Hofinger. Auch Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger schätzt die Kosteneffizienz von gemeinsam genutzten Maschinen, er ist Mitglied einer Traktor- und SchleppschlauchfassGemeinschaft.

Rapsöl und Elefantengras Die Bedürfnisse der Mitglieder stehen für das engagierte Team des Maschinenring Grieskirchen immer an erster Stelle. Das zeigt sich auch in den vielen Projekten und Initiativen des Rings, die weit über das „Standardprogramm“ hinausgehen. Im Jahr 2006 wurde etwa das Projekt Rapsöl-Produktion gestartet.

Die Maschinenringe Grieskirchen, Waizenkirchen/Neukirchen und Schwanenstadt gründeten dazu den Verein Hausrucköl. In einer eigens errichteten Ölmühle in Aistersheim werden jährlich 1,3 Millionen Liter hochwer-

Der Schaugarten vor der Geschäftsstelle des Maschinenring Grieskirchen macht Lust auf einen Garten aus Profi-Händen.

tiges Rapsöl und 2,3 Millionen Kilogramm Presskuchen produziert. Die derzeit 365 Mitglieder des Vereins Hausrucköl bewirtschaften einen Großteil der benötigten Anbauflächen und stellen die Abnahme sicher.

Im Jahr 2009 folgte die nächste Innovation: Der Maschinenring Grieskirchen begann mit der Vermarktung von „Miscanthus“, auch Chinaschilf oder Elefantengras genannt.

Miscanthus eignet sich hervorragend als Pferdeeinstreu: Es ist u. a. stark saugfähig und bringt rund ein Drittel weniger Mist als Stroh.

Weiters ist Miscanthus auch als Mulch- und Heizmaterial sowie zur Dämmung einsetzbar.

Die Mitglieder des Maschinenring-Vereins ProMiscanthus bauen das Elefantengras in 40

Der Maschinenring Grieskirchen stellt sich vor

Maschinenring bedeutet für mich ...

Karl Hofinger Obmann seit 1993 Vorstandsmitglied; seit 2000 Obmann Heimatort: Pollham

Josef Voraberger Geschäftsführer Projektbau u. -betreuung, seit 1998 beim MR Heimatort: Gaspoltshofen

Manfred Pauzenberger Gärtnermeister, MRService-Bereichsleiter, seit 1996 beim MR Heimatort: Bruck-Waasen

„Der Dienstleister im ländlichen Raum!“

„Ständige Weiterentwicklung, unsere Vielfalt macht uns erfolgreich.“

„Das professionelle Unternehmen in der Region.“

Juliane Eckmayr MR-Agrar-Abrechnung , seit 2012 beim MR Heimatort: Stroheim

Andrea Voraberger Buchhaltung, Fakturierung Hausrucköl, seit 2008 beim MR Heimatort: Gaspoltshofen

„Die Ringmitglieder in Ihren Tätigkeiten zu unterstützen und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“

„Teilzeitarbeit mit netten Kollegen, die mir die Möglichkeit gibt, Beruf und Familie gut zu managen.“

Gustav Leitner Landwirtschaftsmeister, Agrarbetreuer, Disposition seit 2009 beim MR Heimatort: Meggenhofen

Daniel AichingerBiermair Agrarbetreuer, Disposition seit 2014 beim MR Heimatort: Waizenkirchen

„Zusammenhalt, ein Miteinander in der Landwirtschaft.“

„Landwirtschaft verknüpfen, gemeinsam an einem Strang ziehen, um Erfolg zu haben.“

Eva Schamberger MR-Agrar-Schriftverkehr, Hausrucköl seit 2013 beim MR Heimatort: Gaspoltshofen

„Täglich an den neuen Herausforderungen zu wachsen.“

der Region an, der Maschinenring Grieskirchen vermarktet das Qualitätsprodukt aus dem Hausruckviertel.

Bestens präsentiert Neben all den Aktivitäten für Kunden und Mitglieder legt der Maschinenring Grieskirchen großen Wert auf die Selbstpräsentation. Die Werbeunterlagen, die Ringzeitung sowie Beschilderungen zeugen von hoher Qualität.

Die Kommunikation mit Kunden und die Gestaltung des Büros, innen wie außen, bestätigen, dass die Profis vom Land auch Profis in punkto Gesamtauftritt sind. Dafür gab es im Jahr 2012 den Marketingpreis der Maschinenringe in Oberösterreich. „Wir haben noch viel vor, zum Wohle unserer Mitglieder und unserer Kunden“, sagt Geschäftsführer Josef Voraberger. Die nächste Idee, die sein tatkräftiges Team umsetzt, ist bestimmt nicht mehr weit.

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Hintergrund Spürbares Miteinander

Ulrike Hiegelsberger MR-Service-Fakturierung, seit 2001 beim MR Heimatort: Meggenhofen

„Gemeinsam stark, gemeinsam erfolgreich – mit dem ländlichen Partner durchs Jahr.“

Karl Kumpfmüller MR-Service-Kundenbetreuer, seit 2010 beim MR Heimatort: Aistersheim

„Kontakt zu vielen Menschen und Abwechslung im täglichen Berufsleben.“

David Enser MR-Service-Disposition, seit 2011 beim MR Heimatort: Schlüßlberg

„Eine abwechslungsreiche Arbeit mit Mensch und Natur.“

Maschinenring Grieskirchen Kontakt Ansprechpartner: Josef Voraberger Parz 6 4710 Grieskirchen Gerhard Wimmer MR-PersonalBereichsleiter, seit 2007 beim MR Heimatort: Peuerbach

Petra Hangweirer MR-Personal-Verrechnung, seit 2009 beim MR Heimatort: Taufkirchen

„Zusammenarbeit von flexiblen und zuverlässigen Personen aus der Region.“

„Zusammen mit den Kollegen die vielfältigen Arbeiten mit unseren Dienstnehmern, Kunden und Mitgliedern zu meistern.“

Gabriele Mittendorfer derzeit in Karenz seit 2005 beim MR Heimatort: Pichl bei Wels

„Abwechslungsreiche Arbeit mit tollen Kollegen ganz in meiner Nähe.“

Romana Anzengruber derzeit in Karenz seit 2008 beim MR Heimatort: Pram

Tel: 07248 – 68 636 Fax: 07248 – 68 636-9 grieskirchen@ maschinenring.at

„Vielseitigkeit“

Maschinenring

Arbeitswelten

Frauenpower vom Land An der Strippe

Maschinenring im Einsatz zwischen Bodensee & Neusiedlersee 40.000 Landwirte und Fachkräfte arbeiten haupt- oder nebenberuflich für den Maschinenring. In dieser Ausgabe stellen wir die weiblichen Profis vom Land vor, die mit Engagement, Kompetenz und hohem Qualitätsanspruch in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind.

Wenn Zeitarbeitskunden vom Maschinenring kontaktiert werden, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie die freundliche Stimme von Dagmar Romero am anderen Ende der Leitung hören. Die gelernte Kürschnerin und Mutter dreier Kinder – Ricardo (14), Alexander (22), Kristin (30) – stammt aus Steyr und gelangte über den Umweg Magistrat, Gastronomie, drei Jahre Spanien, in den Vertrieb einer Linzer Zeitarbeitsfirma. Als sie sich beruflich verändern wollte, stieß sie auf die vakante Stelle im Telefonmarketing der Maschinenring Personal und Service eGen. Hier kann sie nun mit ebenso viel Energie wie Empathie den Kontakt zu Kunden pflegen und das Ganze in einer Branche, die sie fasziniert.

Ihre Freizeitaktivitäten sind so bunt wie

ihr Lebenslauf: Im Sommer frönt sie der Gartenarbeit bzw. dem Motorradfahren – als leidenschaftliche Beifahrerin wie sie anmerkt – , im Winter dreht sich alles um „ihren“ Eishockeyverein „Black Wings“, von dem sie sich kein Spiel entgehen lässt – nicht im Fernsehen, sondern in der Eishalle, das ist „Ehrensache“.

Lehre beim Maschinenring

Fest im Sattel Die gebürtige Schwäbin Sabrina Jung ist seit Dezember 2013 in Vollzeit als Office Managerin beim Maschinenring Service Vorarlberg beschäftigt. Die Eltern ihres Lebensgefährten bewirtschaften im hinteren Bregenzerwald einen Hof mit Milchkühen im Nebenerwerb. Zum Hof gehört auch jenes Pferd, dem sich Sabrinas Meinung nach ruhig noch einige mehr zugesellen dürften.

Seit ihrer Kindheit interessiert sich Sabrina für Pferde und auch für die passenden Sättel, die wesentlich zur Gesundheit und guten Reitbarkeit des Tieres beitragen. Die 24-Jährige hat sich zu diesem Thema selbstständig einen großen Erfahrungsschatz erarbeitet und betreibt die umfangreiche Info-Website: sattelcheck.beepworld.de. Als Beraterin von Reitern und Pferdezüchtern ist sie weit über die Region hinaus gefragt.

Land Magazin

Nach einem Schnuppertag beim Maschinenring in der Salzburger Landesgeschäftsstelle in St. Johann im Pongau beschloss Theresa Andexer, sich für die Lehrstelle als Bürokauffrau zu bewerben.

Die 17-Jährige übernimmt organisatorische Tätigkeiten, vom Telefonempfang über die Erfassung von Rechnungen bis hin zur Betreuung von Sitzungen.

Einmal pro Woche unterstützt sie den Maschinenring Pinzgau in dessen Büro unter anderem bei der Eingabe von Lieferscheinen.

Fakturentin mit Weltklasse Melanie Frischmann übernimmt seit Mai 2013 die Fakturierung für den Maschinenring Schwaz in den Bereichen Service und Agrar. Die 24-Jährige ist auf einem Bauernhof am Tiroler Volderberg aufgewachsen, hier entdeckte sie auch ihre Leidenschaft fürs Rodeln. Heute gehört Melanie Frischmann in „ihrem“ Sport zur Weltklasse, bei der Weltmeisterschaft stand sie heuer als Dritte am Stockerl, bei der Europameisterschaft wurde sie sensationelle Zweite (siehe auch Seite 15).

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Von der Verrechnungskraft zur Geschäftsführerin Seit 10 Jahren ist Eva Aigner beim Maschinenring. Begonnen hat die Mutter dreier Kinder als Verrechnungskraft, 2009 übernahm sie gemeinsam mit Karl Gruber die Geschäftsführung des Maschinenring Ybbstal. Seit 2012 hat sie die alleinige Geschäftsführung beim MR inne und ist darüber hinaus hauptverantwortlich für den Service-Bereich in der gesamten Region Ostarrichi.

Wertschöpfung: Zahl der Dienstleister Österreich 2011

40.022

Österreich 2012

40.605

Agrar 2011

21.741

Agrar 2012

21.129

Service 2011

13 .175

Service 2012

14.373

Personal 2011

5.106

Personal 2012

5.103

Der Maschinenring – Arbeitgeber in den Regionen: Die 836 fixangestellten Mitarbeiter in insgesamt 89 Ringgeschäftsstellen und mehr als 40.000 Landwirte bzw. Fachkräfte machen den Maschinenring zu einem wesentlichen Faktor am ländlichen Arbeitsmarkt mit einem positiven Effekt auf die Gesamtwirtschaft in den Regionen.

Die kickende Tischlerin Nathalie Windpessl ist seit 2011 über Maschinenring Personalleasing als Tischlertechnikerin in vielen namhaften Tischlereien im Bezirk Kirchdorf an der Krems tätig. In einigen Jahren wird sie den Milchviehbetrieb der Eltern übernehmen, nebenbei macht sie derzeit eine Ausbildung zur Imkerin. Ihre Freizeit verbringt die 22-Jährige am liebsten auf dem Fußballplatz, seit vier Jahren spielt sie im Mittelfeld eines Vereins.

Zusatzstandbein Betriebshilfe Gerlinde Krammer aus Gamischdorf ist eine von vielen Betriebshelferinnen und Dienstleisterinnen im Maschinenring Burgenland Süd. Ihre Einsatzbereiche sind vielfältig: Sie arbeitet in der Kulturund Gartenpflege, im Wein- und Gemüsebau sowie im Haushalt. Gemeinsam mit ihrem Mann Hannes nutzt Gerlinde Krammer die Tätigkeit über den Maschinenring als einen Zuerwerb, der den gemeinsamen landwirtschaftlichen Betrieb mit kleinem Gasthaus absichert.

Ein Garten für alle Sinne Ramona Rüscher ist Landschaftsgärtnerin beim Maschinenring Enns- und Paltental und begeistert sich für ausgefallene Projekte, wie etwa die Gestaltung der Außenanlage eines Seniorenheims.

(Fortsetzung siehe Seite 44)

Umsatzentwicklung in drei Sektoren

Zukunft Jugend 2010 übernahm Barbara Muchitsch die Geschäftsführung des Maschinenring Wolfsberg, der mit mehr als 1.500 Mitgliedern der größte Ring Kärntens ist. Die Geschäftsführerin engagiert sich besonders für den landwirtschaftlichen Nachwuchs.

(Fortsetzung siehe Seite 45)

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Arbeitswelten Frauenpower vom Land

Österreich 2011

309.609.949,98

Österreich 2012

315.743.206,96

Agrar 2011

120.699.494,00

Agrar 2012

110.957.111,77

Service 2011

139.039.455,98

Service 2012

150.686.095,19

Personal 2011

49.871.000,00

Personal 2012

54.100.000,00

Maschinenring-Gesamtumsatz wächst trotz Krise: Österreichweit konnte 2012 in den drei Maschinenring-Geschäftsfeldern Agrar, Service und Personalleasing zusammen der Umsatz um 1,98 Prozent auf 315,74 Millionen Euro gesteigert werden.

Maschinenring

Arbeitswelten

Mit Gärten Freude schenken

Enns-/Paltental Steiermark

Ramona Rüscher liebt die Natur und Pflanzen in allen Formen. Beim Maschinenring Enns- und Paltental hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. Mit Land sprach die Landschaftsgärtnerin über ein besonderes Projekt.

Warum bist du Gärtnerin geworden?

Ramona Rüscher: Ich hatte immer schon große Freude am Gärtnern, kann mich dafür begeistern, in alltäglichen Vorgängen kleine Wunder zu sehen. Als Landschaftsgärtnerin macht es mir besonders Spaß, auch in dem einen oder anderen die Leidenschaft für das eigene Gartenjuwel zu entfachen.

In der vergangenen Saison hast du den Außenbereich eines Seniorenheims neu gestaltet.

Worauf galt es dabei besonders zu achten?

Ramona Rüscher: Die Fläche, die wir neu angelegt haben, befand sich im direkten Anschluss zur Terrasse und war gleichzeitig die Aussicht aus dem Wintergarten.

Statt der bisherigen Wiese haben wir für die Seniorinnen und Senioren einen buntblühenden Blickfang geschaffen.

Besonders wichtig bei der Gestaltung war die Einfriedung.

Wir achteten darauf, dass beide neuen Gehwege nicht zum abgesperrten Gartentor, sondern direkt wieder zur Terrassenfläche führen. So leitet man auch Demenzkranke, bildlich gesprochen, nicht direkt in eine problematische Sackgassensituation.

Gärtnerin aus Leidenschaft: Ramona Rüscher

Für welche Pflanzen habt ihr euch hier entschieden?

Ramona Rüscher: Wir haben mit prächtigen Blühstauden und buntlaubigen Gehölzen starke Farbakzente gesetzt. Von Frühlingsblühern bis zu herbstlichen Gräsern gibt es nun im Garten genug zu beobachten und zu bestaunen, die Pflanzen locken zudem auch Schmetterlinge, Bienen und Vögel an. Der Duft von Rosen und einigen Kräutern erfreut nebenbei das Sinnesorgan Nase. Für mich ist es immer wieder schön, wenn ein Garten unterschiedliche menschliche Bedürfnisse und Wünsche reflektiert und auch die Augen für die kleinen Lehren und Wunder der Natur öffnet.

Die Terrasse vor dem Seniorenheim bietet nun einen neuen Blickfang.

Land Magazin

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Engagiert für den Nachwuchs

Wolfsberg Kärnten

Barbara Muchitsch leitet den Maschinenring Wolfsberg, den größten Ring in Kärnten. Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet die Mutter zweier Töchter außerdem einen Hof und initiierte ein Unterrichtsfach an landwirtschaftlichen Fachschulen, das über überbetriebliche Kooperationen informiert.

Barbara Muchitsch feiert heuer ihr 10-jähriges Jubiläum beim Maschinenring. Im Jahr 2004 wechselte sie von der Landwirtschaftskammer Kärnten, wo sie als Chefsekretärin tätig war, zum Maschinenring Wolfsberg. 2010 übernahm sie die Geschäftsführung des Rings, der mit mehr als 1.500 Mitgliedern der größte Kärntens ist. Barbara Muchitsch ist selbst Landwirtin, gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet sie einen Nebenerwerbsbauernhof in St. Andrä im Lavanttal.

Die Geschäftsführerin weiß um die Rolle, die der Maschinenring für bäuerliche Betriebe spielt: „Der Maschinenring entwickelt sich immer mehr zu einer Dienstleistungsdrehscheibe im ländlichen Raum und ermöglicht dadurch Landwirten ein zusätzliches Einkommen.“ Im vergangenen, schneereichen Winter verzeichnete der Maschinenring Wolfsberg etwa ein Umsatzplus von 12,3 Prozent und damit das beste Ergebnis seit Bestehen.

Davon profitieren vor allem die Landwirte, die für den Maschinenring Winterdienst leisten.

Initiative von Barbara Muchitsch auch Jugendliche auseinandersetzen. Die 41-Jährige rief das Unterrichtsfach „Überbetriebliche Zusammenarbeit“ an der Landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä ins Leben. „Ich möchte den SchülerInnen mit diesem Fach eine praxisnahe Ausbildung zum Thema ermöglichen“, sagt Muchitsch. Die Jugendlichen lernen bei Exkursionen, Betriebsbesichtigungen und im Unterricht die Möglichkeiten kennen, mit dem Ring ein Zusatzeinkommen zu erwirtschaften und erfahren alles über sozialversicherungs- und gewerberechtliche Voraussetzungen. Im Jahr 2012 gab es dafür die Auszeichnung „MaschinenringProjekt des Jahres“. „Die Jugend ist unsere Zukunft, da liegt es nahe, dass sich der Maschinenring auch im Ausbildungsbereich engagiert!“

Barbara Muchitsch setzt sich für die Ausbildung zukünftiger Landwirte im Bereich Zuerwerbsmöglichkeiten ein.

Neben der Möglichkeit des Zuerwerbs unterstützt der Maschinenring Landwirte in der überbetrieblichen Zusammenarbeit – eine Thematik, mit der sich dank der 45

Reportage Arbeitswelten

Maschinenring

Land

Panorama Grünes Labyrinth für Schulzentrum Ein Garten der Begegnung sollte beim Schulzentrum Grieskirchen entstehen, schnell fiel die Wahl auf einen LabyrinthGarten, gestaltet nach Plänen des Tiroler Labyrinth-Experten Gernot Candolini. Mit der Umsetzung wurde der Maschinenring-Service Grieskirchen betraut, der sich der nicht alltäglichen Aufgabe gerne stellte.

Am 22. Juli 2013 ging es los, Gartenbautechnikerin Susanna Mayrhofer und

Gärtner Markus Oppolzer begannen mit dem Aufmaß des Labyrinths.

Zwei Lkw und ein Bagger hoben tags darauf die gesamte Fläche für den Unterbau auf. Herausfordernd gestaltete sich das Ausladen der Sitzsteine aus Granit – aufgrund des hohen Gewichts mussten sich die Gärtner Verstärkung aus dem Maschinenring Agrarbereich holen: Ein Teleskoplader erledigte in 45 Minuten mühelos, was mit dem Bagger nicht möglich gewesen war. Die weiteren Bauschritte bestanden aus dem Setzen der Sitzarena, Pflasterungen,

Baggerung und Humusieren der Rasenstreifen.

Mitte August wurde die wassergebundene Decke aufgebracht. Anfang September folgte das Säen des Rasens und die Bepflanzung rundherum.

Pünktlich zu Schulbeginn war das große Projekt fertig und die Außenanlage des Schulzentrums um einen Blickfang reicher.

Agrarfoliensammlung: Dienstleistung im Auftrag der Natur Die Geschichte der Silage als haltbares Futtermittel in der Tierhaltung geht weit zurück. Das Prinzip ist bis heute das gleiche – die technischen Verfahren haben sich jedoch im Laufe der Zeit erheblich weiterentwickelt. So hat sich seit den Achtzigerjahren das Konservierungssystem der Rundballensilage neben Fahrsilos etabliert. Dabei werden gepresste Silageballen mit einer Stretchfolie aus Polyethylen mehrfach luftdicht eingewickelt und so für eine optimale Vergärung vorbereitet.

gewährleisten zu können.

Einige Bauern entwickelten daher gemeinsam mit dem Maschinenring ein logistisch vernünftiges und für die betroffenen Betriebe praktisches Abholsystem, welches über den Maschinenring organisiert wird.

Mit der Zunahme des anfallenden Kunststoffs wird auch die Frage nach einer sachgerechten und umweltfreundlichen Entsorgung immer wichtiger.

Polyethylen hat abhängig von Umwelteinflüssen eine Lebensdauer von mehreren hundert Jahren.

Umso wichtiger ist ein bewusster Umgang, um nachhaltigen und langfristigen Schutz der Umwelt

Viele Betriebe im südlichen Niederösterreich nutzen inzwischen seit vielen Jahren dieses „VorOrt-Angebot“, bei dem ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen bestimmte Sammelplätze termingenau anfährt und die zu entsorgenden Agrarfolien übernimmt. Durch entsprechende Planung und koordinierte Anlieferung werden längere Warte-

zeiten vermieden. Die Abholung wird zweimal jährlich durchgeführt: einmal im Frühling und einmal im Herbst. Die Abrechnung erfolgt nach angeliefertem Gewicht, das durch eine im Fahrzeug integrierte Waage ermittelt wird. Die Ausfertigung der Rechnungen erledigen die Mitarbeiter anschließend im Maschinenringbüro.

Im Jahr 2012 wurden etwa 140.000 kg Agrarfolien gesammelt und einer geordneten Entsorgung zugeführt. Damit leisten die Betriebe einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und übernehmen eine Vorbildfunktion für die nächsten Generationen.

Effiziente Gülleausbringung Um nicht den größten Teil der Zeit für die Gülleausbringung auf der Straße zu verbringen, hat sich Maschinering-Mitglied Robert Spiegel aus Dornbirn etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Container dient als Umschlagplatz am Feld, das fünf Kilometer vom Betrieb entfernt liegt. Damit werden Straßenfahrten

Land Magazin

verringert und die Gülle kann rasch und effizient ausgebracht werden.

Der gelernte Schlosser Robert Spiegel baute 2010 einen fahrbaren Feldrandcontainer mit einem Fassungsvermögen von 40 m³. Ein Frächter befüllt den Container am Feld, 30 m³ Gülle werden so auf einmal vom Hof zum Feld gebracht. Während

der Sattelzug eine neue Ladung holt, hat Robert Spiegel eine gute Stunde Zeit, um die Gülle auszubringen. So schafft er eine Tagesleistung von 40 Güllefässern zu je 5 m³ – vor Einsatz des Containers waren es lediglich zwölf Fässer.

Beispiele wie dieses zeigen, dass das Optimierungspotenzial in der

Landwirtschaft noch nicht ausgeschöpft ist – unsere Mitglieder arbeiten engagiert und kreativ daran, dies zu ändern.

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„Spar’s dir! “: Kosten senken in der Landwirtschaft Im Alpenraum sind neue Ideen und Einsparungen in der Landwirtschaft notwendiger denn je. Die geografischen Voraussetzungen schließen große Betriebe und hohe Produktionsmengen von vornherein aus. Aus diesem Grund widmet sich der Maschinenring dem Themenkomplex „Kostenentlastung“. Im Rahmen der Kampagne „Spar’s dir!“ stellt er grenzüberschreitend und gemeinsam mit Partnern eine Reihe von Möglichkeiten vor, wie Landwirtschaft ökonomisch funktioniert und Synergien unter den einzelnen Betrieben genutzt werden. Getragen wird das Projekt von den Maschinenring-Organisationen Tirol, Südtirol und Vorarlberg, den Landwirtschaftskammern Tirol und Vorarlberg, dem Land Tirol und Vorarlberg sowie dem Südtiroler Bauernbund.

1.600 Pflanzen für voestalpine Stahl Donawitz Die voestalpine Stahl Donawitz GmbH ist einer der großen Namen in der obersteirischen Stahltradition. Im vergangenen Herbst beauftragte der Stahlerzeuger den Maschinenring Steiermark mit der Begrünung der Innen- und Außenbereiche des Standorts.

Rund 1.600 Pflanzen bekamen daraufhin auf dem 160 Hektar großen Firmengelände ein neues

Fachvorträge, Podiumsdiskussionen und der eigens entwickelte „Maschinen-Kostenrechner“ sind Kernstücke der Kampagne. Ziel ist es, versteckte Kosten aufzuspüren, ein Bewusstsein für Einsparungsmöglichkeiten zu schaffen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu finden. Ein Bauer kann etwa seine Maschinen und seine Arbeitskraft nicht nur am eigenen Betrieb, sondern auch beim Nachbarn einsetzen. Während dieser wiederum im Idealfall eine andere Maschine besitzt und mit dieser eine andere Spezialdienstleistung erbringt. Diese organisierte Zusammenarbeit zu ermöglichen ist die Kernaufgabe des Maschinenrings.

Hannes Haas ist seit sieben Jahren Landesobmann der Tiroler Maschinenringe. Eines seiner großen Anlie-

gen ist es, weiter nach Einsparungspotential in der Mechanisierung zu suchen: „Generell sind die Gesamtkosten bei Maschinen und Geräten, die über das Jahr gesehen eine geringe Auslastung aufweisen, oft enorm.“ Wer hier Synergien sucht, die eine oder andere Erntemaschine, die an wenigen Tagen im Jahr genutzt wird, nicht anschafft und stattdessen investitionsintensive Arbeiten erledigen lässt, spart eine Menge an Kosten.

Informationen und Termine unter: www.spars-dir.eu

Aus den Händen von Landeshauptmann Peter Kaiser (l.) empfing Josef Steiner, Obmann des Maschinenring Kärnten, die Verleihungsurkunde des Kärntner Landeswappens.

Zuhause. Die Planer legten ein Hauptaugenmerk auf heimische Gehölze.

Die neu geschaffenen, vielfältigen Grünflächen stellen nun auch wertvolle Nischen für die Tier- und Pflanzenwelt dar. Das gesamte Projekt wurde von der Boku Wien betreut, die Leitung übernahm DI Alexandra Medl. Sie zeigte sich begeistert von der Flexibilität und dem Sachverständnis der Mitarbeiter des örtlichen Maschinenrings.

Kärntner Landeswappen für Maschinenring Service Der Maschinenring-Service Kärnten eGen wurde im Rahmen ihrer Generalversammlung im November 2013 das Kärntner Landeswappen verliehen. „Der Maschinenring ist in seinem 50-jährigen Bestehen zu einem der wichtigsten Arbeitgeber im ländlichen Raum und

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Panorama Zwei

zu einem starken Partner der Wirtschaft geworden“, würdigte Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser die Verdienste des Unternehmens. Seit den 1980er Jahren hat der Maschinenring parallel zum Strukturwandel in der Landwirtschaft rechtzeitig die Weichen für eine

erfolgreiche Weiterentwicklung gestellt. Neue Dienstleistungsangeboten, die über den landund forstwirtschaftlichen Bereich hinaus reichen, ermöglichten jenen Personen ein Einkommen, die ihren Lebensmittelpunkt in Dörfern und auf dem Land hatten und

weiterhin haben wollten.

Dieses Gegenmodell zur Landflucht ist bis heute erfolgreich und wichtiger Faktor im ländlichen Raum.

Maschinenring

Gärten mit Charakter: Nicht von der Stange, sondern individuell gestaltet – nach den Wünschen der Besitzer und den Möglichkeiten des Grundstücks.

Land Magazin

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Gartengestaltung

Zeit für den Garten Die Tage werden länger, die Temperaturen klettern nach oben, Pflanzen erwachen aus dem Winterschlaf. Der Frühling lässt uns an den Garten denken. Gartenarchitekt DI Matthias Futterknecht gibt Tipps für die Gartengestaltung und erläutert uns die aktuellen Trends.

Außerdem werden in Zeiten des Klimawandels Schattenplätze immer wichtiger – und die müssen nicht immer nur unter einer Markise zu finden sein. Besonderen Reiz hat der Schatten eines großen Baumes. Wir versuchen zudem immer, Pflanzen mit einem 3- oder 4-Jahreszeitenaspekt im Garten einzubinden, die so gut wie immer etwas bieten: Blüte im Frühling, Frucht im Sommer und eine schöne Herbstfärbung.

Gartentypen gibt es viele, doch wie entscheidet man sich für seinen Traumgarten?

Matthias Futterknecht: An erster Stelle stehen die eigenen Wünsche: Soll es ein romantisch verspielter Garten, vielleicht im englischen Landhausstil, sein oder doch ein formaler Buchs- oder reduzierter Kiesgarten? Natürlich kann man die Stile auch mischen: Der Vorgarten wird repräsentativ und klassisch, der Garten hinten ein echter Naturgarten. Ein wichtiger Punkt sind die Gegebenheiten des Grundstücks: Wieviel Platz habe ich, ist der Garten in Hanglage, wie sind die Sichtbeziehungen, wie die Lichtverhältnisse, ist der Boden eher sauer oder kalkhaltig? Alles Dinge, die man in der Gestaltung berücksichtigen muss. Einen „Garten von der Stange“ gibt es deshalb nicht.

Welche Tipps können Sie allgemein geben?

Matthias Futterknecht: Nicht vergessen werden sollte eine größere zusammenhängende Rasenfläche, die für eine Gartenparty oder auch zum Fußballspielen genutzt werden kann.

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Gartengestaltung

Buchtipp Royal Horticultural Society Die große Enzyklopädie des Gartendesigns

vor und bietet zahlreiche inspirierende Ideen für den eigenen Traumgarten.

Mit bebildertem Pflanzenund Materialführer im Anhang.

360 Seiten über 1500 Farbfotos und Grafiken 294 x 240 mm, gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-8310-1453-8 30,80 €

Dieses Buch lässt GartenTräume wahr werden!

Schritt für Schritt führt „Die große Enzyklopädie des Gartendesigns“ durch alle Phasen der Gartengestaltung und ermöglicht so auch ungeübten Gärtnern, ihre Wunschvorstellungen fachmännisch umzusetzen. Über 1500 Fotos veranschaulichen die einzelnen Arbeitstechniken und detaillierte Planskizzen helfen bei der Gestaltung.

Ein Extra-Kapitel stellt verschiedene Gartenstile wie Cottage Gardens oder mediterrane Gärten

Muss es auch manchmal noch die klassische Thujenhecke sein?

Matthias Futterknecht: Das kommt darauf an: Will ich eine geschnittene oder freiwachsende Hecke? Eine immergrüne oder sommergrüne?

Wenn jeweils ersteres der Fall ist, kann die Entscheidung für Thujen fallen, wobei Smaragdthujen immer beliebter werden, weil diese nicht so schnell wachsen und damit pflegeleichter sind. Auch Liguster oder Kirschlorbeer sind eine Alternative. Wird keine immergrüne Hecke gewünscht, ist die Hainbuche eine Option, für Schattenplätze eine Eibenhecke.

Gibt es allgemeine Trends, die Sie in der Gartengestaltung beobachten?

Alles geht in Richtung „pflegeleicht“. Auch Selbstversorgung – etwa mit Obstbäumen oder einer Naschhecke – ist ein Thema. Weiterhin im Trend sind Schwimmteiche oder Naturpools.

Verstärkt nachgefragt werden Beleuchtungskonzepte, die den Garten auch abends ins rechte Licht setzen und eine besondere Stimmung schaffen.

Buchtipp Robin Williams Das Handbuch der Gartengestaltung

208 Seiten ca. 500 Abbildungen, Format 25,7 x 22,7 cm, Hardcover ISBN-13: 978-3-88472-865-9 12,95 €

Den Traum vom eigenen Garten selbst realisieren: Sie möchten die Planung und Anlage Ihres Gartens selbst in die Hand nehmen? Robin Williams führt Sie Schritt für Schritt durch alle Entwicklungsphasen der Gartengestaltung, angefangen von der Vermessung des Grundstücks über die Wahl des geeigneten Gartenstils und die Erstellung entsprechender Entwurfspläne und Skizzen bis zur Ausstattung des Gartens im Einzelnen.

Maschinenring

Kolumne

Conrad Seidls Landblick

Land Magazin

Da ist was dran. Man muss nicht alles im Hauptberuf machen, was man – durchaus mit hoher Professionalität – als Nebenbeschäftigung betreibt. Wichtig ist das Engagement, das Mitmachen.

Nun habe ich eine ganze Reihe von Büchern zur Eisenbahn- und Eisenbahngeschichte daheim stehen, ohne mir da besondere Professionalität anzumaßen. Aber es ist Teil meiner Liebe zur Bahn

– zu den noch funktionierenden Bahnen. Freilich: Es sind weniger geworden seit meiner Kindheit, aber ich nutze sie, wann immer es sich ergibt.

Das ist nicht in jeder Region gleich einfach. Wie war es doch im Waldviertel so schön, als Weitra und Zwettl, ja sogar Martinsberg mit der Bahn erreichbar waren – oder die gesamte Wachau!

Vorbei. Anders etwa im Pinzgau: Die dortige Lokalbahn wurde modernisiert und ist heute ein flexibler Dienstleister, der von der örtlichen Bevölkerung (und wohl auch einigen Touristen wie mir) gern angenommen wird. Auch in der Steiermark ist es offensichtlich gelungen, die Bahnen attraktiver zu machen, jedenfalls verzeichnen etliche steirische Lokalbahnen steigende Fahrgastzahlen.

An denen liegt es natürlich: Leere Züge werden über kurz oder lang aus dem Verkehr gezogen. Es reicht eben nicht, die Bahn zu mögen, wie das viele Anrainer der eingestellten Strecken in Niederösterreich bekundet haben – man muss diese Bahn auch benutzen.

Und nicht das Auto.

Wobei die Nutzung der Verkehrsinfrastruktur zwar das augenfälligste Beispiel für besser oder eben nicht so gut funktionierende Strukturen ist – das Beispiel lässt sich aber auch auf andere Bereiche übertragen: auf Bauernmärkte versus Supermärkte,

auf langlebige Produkte versus Wegwerfprodukte, auf Qualitätskleidung versus Modefummel.

Was man liebt, muss man sich auch leisten wollen. Das mag aufwändig sein, mag mehr Geld oder (im Fall der Bahn) auch mehr Zeit kosten.

Aber es hat einen Lenkungseffekt: In der Marktwirtschaft gibt es Platz für das, was mehrheitsfähig ist – und auch für das, was von einer qualifizierten, kaufwilligen Minderheit vielleicht etwas teurer bezahlt wird. Das lässt mich einen entspannten, liebevollen Blick aufs Land werfen.

Conrad Seidl ist politischer Redakteur der Tageszeitung „Der Standard“ in Wien, profunder Kenner des ländlichen Raumes ­und beschäftigt sich als „Bierpapst“ mit dem Thema Bier.

Intensiv – denn allein sein Bierguide ist bereits in der 14. Auflage erschienen. www.bierpapst.eu

Illustration: Blagovesta Bakardjieva

Idyllische Eisenbahnstrecken und handgenähte Lederhosen, Bauernbrot und handwerklich gefertigte Möbel – sie alle haben etwas gemeinsam: Sie stehen für eine Liebe zum Echten. Aber wo ist in der Marktwirtschaft Platz für eine solche Liebe? Dort, wo sich solche Liebe rechnet.

Es ist eben nicht nur eine Frage der persönlichen Haltung und der romantischen Schwärmerei: Eine Bahnlinie, mit der keiner fährt, wird zu Recht eingestellt. Was in Sonntagsreden beschworen, unter der Woche aber nicht gelebt wird, verschwindet mit ebenso viel Recht. Aber wenn wir die Dinge auch benutzen (und bezahlen!), die uns lieb und wert sind, dann haben sie auch Zukunft.

Wie drückt man seine Liebe zum Land aus? Wie die zur Eisenbahn?

Wie die zum Militär? Versuchen wir es von hinten herum: Vor mehr als 20 Jahren hatte ich einmal ein Gespräch mit dem damaligen Armeekommandanten Hannes Philipp über das damals noch weitgehend intakte Milizsystem, nach dem ortskundige Soldaten die Republik verteidigen sollten. Der General machte eine Bemerkung, die mir bis heute in Erinnerung ist: „Wenn ich etwas über die Eisenbahn wissen will, dann frage ich nicht einen Eisenbahner, sondern einen HobbyEisenbahner.“ Weil nämlich der Hobby-Eisenbahner eine große Liebe zur Bahn habe, vielleicht eine größere als der Profi; aus persönlicher Neigung entwickeln Hobby-Eisenbahner spezifisches Fachwissen, investieren Freizeit und engagieren sich in einer Weise, wie sie auch Milizsoldaten zeigen würden, wenn sie für einige Tage zum Militär kommen, um dann anschließend ins Zivilleben zurückzukehren.

Sybille Daxerer Hoteldirektorin „Holunderhof“, Gaimberg

Sybille ist g’scheit Weil sie ihren Hotelgarten vom Maschinenring betreuen lässt. Die versorgen Blumen, Rasen und Bäume, sodass sich die Chefin währenddessen um das Wohl ihrer Gäste kümmern kann. Die Gäste wissen das zu schätzen. Und das ist wiederum gut fürdie Chefin, weil sie dann den Maschinenring wieder für den Hotelgarten bestellen kann …

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Essay Alte Bäume, lebenswerte Dörfer

Maschinenring

Impressum: Land. Das Maschinenring-Magazin für Kunden und Partner / MHV: Maschinenring Österreich GmbH, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, T: +43 (0)59060 - 900, F: +43 (0)59060 - 9900, E: oesterreich@maschinenring.at F.d.I.v.: Bundesobmann Hans Peter Werderitsch, Geschäftsführer Matthias Thaler / Redaktion: Roland Wallner; Eva Neumeier & Martin Lengauer (die jungs kommunikation) Mitarbeit: Karin Bachmann, Anja Bröcker, Juliane Eckmayr, Michael Fazokas, Matthias Futterknecht, Astrid Gerger, Werner Gmailbauer, Norbert Griebl, Desiree Grill, Günter Hasiweder, Alexander Höllhumer, Emil Jovanov, Manuela Knor, Jürgen Kostelac, Philipp Ostermann-Binder, Wolfgang Oswald, Patrick Rauter, Franz Reichardt, Robert Resch, Ramona Rüscher, Mario Schindl, Rainer Schöffl, Andreas Schreyer, Conrad Seidl, Mario Spaninger, Anna Maria Steinklauber, Josef Voraberger, Günter Wohlgenannt / Lektorat: Michaela Hickersberger / Fotonachweis, wenn nicht anders angegeben: © Maschinenring / Layout & Satz: grafisches Büro, Wien – www.g-b.at; Druck: Grasl Druck, Bad Vöslau / Erscheinungsweise: einmal jährlich, Frühjahr / www.maschinenring.at Dieses Produkt entspricht dem Österreichischen Umweltzeichen für schadstoffarme Druckprodukte (UZ 24), UW-Nr. 715 Grasl FairPrint, Bad Vöslau, www.grasl.eu

März 2014

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