Landmagazin 2018

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Land Ausgabe 7 Mai 2018

Magazin

GZ 05Z036409 S Verlagspostamt 4020 Linz, Österreichische Post AG/Sponsoring-Post

der Maschinenringe Österreichs

Starkes Land Vielbeschäftigte Bauern, kräftige Mescha und ein Jubiläum 1

Maschinenring


Inhalt 1 Cover 3 Vorwort 52 Impressum

Tobias Flatz ist ein vielbeschäftigter Landwirt mit 4.000 Christbäumen. Er spricht darüber, warum auch krumme Bäume schön sind und nimmt uns mit auf seinen Vorarlberger Hof, auf die Alm und auf einen Riebel, den seine Lebensgefährtin so herrlich kochen kann.

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Beim Traktorziehen unschlagbar

Wenn sich die Damen den Hang herunterschwingen, Robbie singt und die Adler springen

Arbeitswelten

Ob Pop-Konzert, Skiweltcup oder Skisprung-Tournee: Event-Veranstalter greifen gerne auf die Arbeitskräfte des Maschinenring zurück. LAND blickt ihnen beim Arbeitseinsatz über die Schultern und erfährt, warum beim Pisten-Präparieren sogar das Arbeitsgewand einfriert.

Einmal im Jahr strömen hunderte Besucher zum Altenschläger Traktorziehen und feuern die teilnehmenden Teams lautstark an, wenn es wieder heißt: „Pull It!“. Heuer triumphierten die Maschinenring Teams, die „Power Bauern“ und die „Maschinenring Mescha“.

Ob große Maschine oder kleine Pflanze, Schnee oder Hitze: Das LAND widmet die grüne Seiten jenen mehr als 30.000 Menschen aus ganz Österreich, die als Landwirte, Fach- und Zeitarbeiter sowie Angestellte in den über 80 regionalen Maschinering-Standorten hauptoder nebenberuflich für den Maschinenring arbeiten.

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Was Kunden bewegt

Innovation ist ein Teamsport

Hochwasser und Muren, Lawinen, Steinschläge und Stürme bedrohen unsere Lebensräume. LAND beleuchtet, wie der Maschinenring beim Vorbeugen, im Akutfall und Wiederherstellen hilft: Mit einer Ziegenherde für die ÖBB oder beim Eschentriebsterben in der oberösterreichischen Wolfsschlucht.

Im Interview verrät Innovations-Expertin Gertraud Leimüller, warum Innovationen Widerstand hervorrufen, Innovatoren nicht gerne um Erlaubnis fragen und wie Unternehmen die besten Rahmenbedingungen für Neues schaffen können.

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Modern wie nie

…ist der Maschinenring, davon ist Bundesvorstand Johann Bösendorfer überzeugt. Schlagworte wie Sharing Economy, Collaboration oder flexible Arbeitswelten sind für die Organisation seit ihren Gründungstagen aktuell.

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Panorama Rodungen für Kraftswerksbau e-Autos teilen statt besitzen

Rückblick: 20 Jahre Maschinenring Personalleasing Eine Mitarbeiterin der ersten Stunde wirft einen Blick zurück. Ein Tiroler Unternehmen lieferte die zündende Idee.

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Arbeitswelten 2 Mit dem Bike zur Arbeit Vom 50-jährigen Lehrling und vom hundertfachen Gärtner.

Umweltschonende Unkrautbekämpfung: Neue Technik Den Klagenfurtern wird ordentlich eingeheizt Gepflegte Wege Land Magazin

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Panorama 2 Blühstreifenaktion – Mach´ mit! Gutes bewirken mit dem Ö3 Weihnachtswunder Nacht- und Nebelaktion für die ÖBB Tiroler Bergahorn sorgt für Furore Ausgezeichnete betriebliche Gesundheitsförderung

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7.880 Mann gegen Schnee und Eis Jedes Jahr sind tausende Maschinenring Winterdienstleister im Einsatz. LAND entdeckt, dass am Bahnhof Bischofshofen der Schnee mit dem Zug fährt und warum die Tiroler bei feuchtem Schnee auf die Dächer steigen.

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Jürgen Schneiders Landblick

Dr. Jürgen Schneider, Prokurist, Unternehmenssprecher und Teil des erweiterten Managements im Umweltbundesamt, über den Temperaturanstieg, Hochwässer und andere Naturgefahren.

Starkes Land

Vorwort

Vielbeschäftigte Bauern, kräftige Mescha und ein Jubiläum Gemeinsam geht es leichter, ist unser Motto. Man könnte auch sagen: Gemeinsam sind wir stärker. Wir haben uns daher für Sie vor den Traktor spannen lassen und berichten hautnah vom Triumph beim Traktor Pulling. Wir sind auf der spiegelglatten Piste ausgerutscht, die unser trittsicheres Team für den Damen-Skiweltcup in Lienz präpariert hat, haben Robbie Williams zugejubelt und die Adler beim Skispringen beobachtet. Wir haben viele Landwirte besucht, die über uns einen zusätzlichen Verdienst erwirtschaften und so leichter ihr Auskommen finden – etwa einen Christbaumbauern, der zum Winterende Funken sprüht, im Sommer auf die Alm geht und die restliche Zeit über uns arbeitet. Gemeinsam stark heißt für uns auch, da zu sein, wenn Not am Mann oder an der Frau ist. Das sind unsere Betriebshelfer wie Manuel Winkler, der bei Karl Pfurtschellers Krankenhausaufenthalt einsprang. Das ist unsere Hilfsorganisation Bauern für Bauern und das sind die vielen Kräfte, die „Freiwillig am Bauernhof“ den Bergbauern etwas Arbeit abnehmen. Gemeinsam, das bedeutet aber auch eine gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Daher haben wir das 20-jährige Jubiläum von Maschinenring Personal und Service (MRPS) zum Anlass genommen, unseren allerersten Personalleasing-Kunden zu besuchen, für den wir bis heute Mitarbeiter stellen: Viking. Monika Mayrhofer, die allererste MRPS-Mitarbeiterin, erzählt von den Anfängen zwischen Traktor und Melkmaschine. Der Nase nach sind wir dann dem Duft des Brotes, in den Bezirk mit der niedrigsten Arbeitslosenrate Österreichs, nach Rohrbach, gefolgt. Hier hilft unser Leasing-Personal, aus alten Getreidesorten bestes Brot und Gebäck herzustellen. Nur sieben Minuten entfernt sorgen weitere Leasing-Mitarbeiter für Durchblick. Sie arbeiten beim Fensterhersteller Internorm. Auch Innovation geht nur gemeinsam, wie unser Interview mit Innovations-Expertin Ger-

traud Leimüller zeigt. Sie betreut Kunden wie Lego, Philipps, Fujitsu und Wienerberger und weiß: Innovation ist ein Teamsport. Wir fragten sie, wie Innovation gelingen kann und welche Menschen es dafür braucht. Der Maschinenring ist mit seinen Ideen modern wie nie, zeigt unser Interview mit Bundesvorstand Hans Bösendorfer. Sharing Economy, Collaboration & Co. sind für uns seit Jahrzehnten selbstverständlich. Wir organisieren seit unserer Gründung die gemeinschaftliche Nutzung von Geräten. Das spart Kosten und ist gerade für unsere bäuerlichen Familienbetriebe in Österreich ein wesentlicher Überlebensfaktor. Apropos Überleben: Gegen Naturgefahren kann man sich ebenfalls nur gemeinsam wappnen -– und wenn die Katastrophe dann eintritt, braucht es erst recht Zusammenhalt. Daher startet der Maschinenring eine Offensive gegen Naturgefahren. Dr. Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt unterstreicht in seiner Kolumne, dass diese Dienstleistung in Zukunft immer notwendiger sein wird, denn das Risiko von Wetterextremen und Naturgefahren steigt. Zusätzlich stellen wir unsere Mitarbeiter näher vor: Den Münchner, der im Zillertal hängen blieb und jetzt mit dem Bike die Single-Trails sicherer macht. Den 50-jährigen Lehrling, den hundertfachen Gärtner, die 7.880 Winterdienstleister und noch einige mehr. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr LAND-Redaktionsteam

Coverbild: Pull-It-Event © Michael Hofer, zur Verfügung gestellt von der FF Altenschlag.

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Editorial

Maschinenring


Spurensuche

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Unschlagbar Die verschlafene Ortschaft Altenschlag im Mühlviertel (Helfenberg, OÖ) zählt knapp 140 Einwohner und ist von grünen Wiesen und dichten Wäldern umringt. Doch einmal im Jahr strömen hunderte Besucher zum Altenschläger Traktorziehen und feuern die teilnehmenden Teams lautstark an, wenn es wieder heißt: „Pull It!“. Auch heuer wieder stellten die Maschinenring „Power Bauern“ ihre Kräfte unter Beweis: Sie verteidigten souverän ihren Titel vom letzten Jahr und blieben erneut ungeschlagen. Und auch die Maschinenring Damenmannschaft, die „Maschinenring Mescha“, standen bei dem Event ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Sie ließen ihre Konkurrenz mit vollem Einsatz von Muskelkraft weit hinter sich. 5

Spurensuche Beim Traktorziehen unschlagbar

Maschinenring


„3,2 Tonnen auf 20 Meter ziehen: Da geht´s um die Technik.“ Martin Nimmervoll, Maschinenring Rohrbach-Personalbetreuer

„Mittlerweile veranstaltet jede Feuerwehr ein Zeltfest. Bei uns wird Traktor gezogen.“

Bereits seit 2006 eröffnet die Freiwillige Feuerwehr Altenschlag alljährlich Mitte April die Festlsaison. Dann herrscht in der kleinen Gemeinde drei Tage lang Ausnahmezustand und ausgelassene Partystimmung im Festzelt. Um zahlreiche Besucher anzulocken und ihnen beste Unterhaltung zu bieten, lässt sich das Organisationsteam immer wieder etwas Neues einfallen, wie uns Jürgen Pröll, Kommandant-Stellvertreter der FF Altenschlag, erzählt: „Mittlerweile veranstaltet fast jede Feuerwehr ein Zeltfest. Da muss man sich schon abheben. Aus diesem Grund kamen wir dann vor drei Jahren auf die Idee mit dem Traktorziehen und wie man sieht, ist es ein voller Erfolg.“

26 Teams hofften auf Sieg Bereits zum dritten Mal fand heuer das „Pull It“ statt. Es herrschte wieder großes Interesse und so wurde mit 26 Teams zu je fünf Personen ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. „Voraussetzung für das Mitmachen sind gutes Schuhwerk, jede Menge Kraft und vor allem viel gute Laune“ weiß das Organisationteam der FF Altenschlag. Die Teilnehmer jeder Mannschaft erhalten Bauchgurte und werden mittels versetzten Seilen am 3,2 Tonnen schweren Traktor der Marke New Holland befestigt. Der Traktor wird anschließend von den kräftigen Männern 20 Meter weit gezogen. Dabei wird die Zeit durch eine professi-

Gut besucht was die "Pull It"-Veranstaltung, die bereits zum 3. Mal über die Bühne ging.

Jürgen Pröll, Kommandant Stellvertreter FF Altenschlag

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Mit der passenden "Kriegsbemalung" zum Sieg.

2. Sieg in Folge inkl. € 500,- Preisgeld für die Maschinenring Power Bauern.

Professionell veranstaltet: Bauchgurte, Zeitnehmung aus dem Skisport, Verpflegung, Siegerehrung und viel Spaß an der Sache.

onelle Zeitnehmung aus dem Skisport gestoppt. Für Damen- und Jugendgruppen gibt es eine eigene Wertungsklasse sowie einen etwas leichteren Traktor mit einem Gewicht von rund 1,7 Tonnen. Im ersten Durchgang werden unter allen teilnehmenden Teams die schnellsten 16 Gruppen ermittelt. Danach geht es in ein KO-System über – dann heißt es Gruppe gegen Gruppe im direkten Duell. Die Sieger der ersten Runde steigen ins Viertelfinale auf, weiter geht es anschließend für die Sieger ins Halbfinale. Im Finale treten die besten bzw. schnellsten Teams gegeneinander an. Den Siegern winken 500 Euro in bar, den Zweitplatzierten 250 Euro und den Drittplatzierten ein 50 Liter-Fass Bier.

Power Bauern stellten alle in den Schatten Seit es das Altenschlägler Traktorziehen gibt, mischt auch das Herren-Team des Maschinenring Rohrbach ganz vorne mit: Reichte es 2016 noch nicht für den Sieg, so standen 2017 nach einem kräfteraubenden Bewerb die „Power Bauern“ mit einer Zeit von 10,3 Sekunden als Gewinner fest. In diesem Jahr galt es den Titel zu verteidigen: Nach der Qualifikationsrunde traten die motivierten Power Bauern gegen die Landjugend Helfenberg an, die sie mit einem Vorsprung von knapp drei Sekunden aus dem Rennen kickten. Im Viertelfinale trafen die Power Bauern dann auf ihre Kon-

kurrenz aus dem Vorjahr, den „Sexgott und seine Jünger“. Beide Teams kämpften, um ins Finale zu kommen und zogen mit voller Kraft an der tonnenschweren Landmaschine. Doch es konnte nur einen Gewinner geben: Unter den jubelnden Zurufen des Publikums setzten sich die Maschinenring Power Bauern auch hier durch und stiegen somit ins Finale auf. Dort galt es die Jugend der FF Helfenberg zu besiegen, die trotz ihres jungen Alters und Leichtgewichts nicht zu unterschätzen war. Ein spannenderes Finale konnten sich die Besucher nicht wünschen. Die Power Bauern gaben noch einmal alles und setzten sich letztendlich mit einer Zeit von 10,57 Sekunden gegen die FF Helfenberg Jugend (11,31 Sekunden) durch. Somit durfte sich das Ma-

Das Objekt der Begierde: 3,2 Tonnen schwer ist der Traktor der Marke New Holland. Das schnellste Team gewinnt, wobei es für Damenund Jugendgruppen eine eigene Wertungsklasse gibt und ein etwas leichterer Traktor mit 1,7 Tonnen zur Verfügung steht.

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Spurensuche Beim Traktorziehen unschlagbar

Maschinenring


Neuland und trotzdem die Ersten: Das Team der Maschinenring Mescha holte sich in nur 14 Sekunden den Sieg.

PULL IT 2019

schinenring-Team über seinen zweiten Sieg in Folge sowie den Hauptpreis in Höhe von 500 Euro freuen.

Die richtige Technik macht’s Extra trainiert haben die Power Bauern übrigens nicht für das Event. „Unsere Arbeit am Hof ist bereits Training genug“, verrieten die glücklichen Gewinner. Auf die richtige Technik und Strategie kommt es dennoch an, weiß auch Maschinenring Rohrbach-Personalbetreuer Martin Nimmervoll: „Die Aufstellung ist beim Traktorziehen entscheidend. Das Gewicht bzw. die Kraft der Teilnehmer muss gleichmäßig auf die Seile verteilt werden.“ Obwohl das Ziehen des Traktors bei den Maschinenring Power Bauern sehr einfach aussieht, gehört dennoch viel Kraft dazu: „Das Schwierigste ist, den Traktor einmal ins Rollen zu bekommen. Da müssen wirklich alle ab dem Startschuss volle Power geben. Sobald er jedoch rollt, ist es quasi schon fast geschafft“, sind sich die Pull It-Sieger einig.

Maschinenring Mescha fordern Organisatoren heraus

schinenring Mescha“ drauf: Für die fünf Mühlviertlerinnen war das Pull It absolutes Neuland, dennoch zogen sie den 1,7 Tonnen schweren Traktor in der Damenwertung in einer Spitzenzeit von nur 14 Sekunden über die vorgegebene Länge von 20 Metern. Ihre Konkurrenz, die Biene und ihr Schwarm, brauchten knapp doppelt so lange für die gleiche Strecke. Da sich nur zwei Damen-Teams zum Pull It 2018 anmeldeten, standen bereits nach dem ersten Durchgang die Gewinnerinnen fest: Die Maschinenring Mescha.

Auch im nächsten Jahr will die FF Altenschlag wieder das Traktorziehen veranstalten. „Wir wünschen uns noch mehr Anmeldungen für’s nächste Jahr. Auch die Damen können sich ruhig trauen und mitmachen!“, freuen sich die Organisatoren bereits auf das Pull It 2019 und feierten mit den diesjährigen Gewinnern im Festzelt noch bis in die frühen Morgenstunden.

Weil die Maschinenring-Damen jedoch nicht gerne zusehen, sondern lieber anpacken und am Traktorziehen Gefallen gefunden haben, forderten sie das Pull It-Organisationsteam zum Duell heraus. Mit den Worten „Das können wir unmöglich ausschlagen“, nahmen die fünf Männer der FF Altenschlag die Herausforderung an und mussten schnell einsehen, dass sie hier wohl den Kürzeren ziehen würden. Die Maschinenring Mescha besiegten die Pull It-Crew und wurden vom Publikum mit viel Applaus belohnt und gefeiert. Bei der Siegerehrung holten sie sich anschließend auf der Bühne jeweils Blumen sowie einen Wellness-Gutschein ab.

Die richtige Technik hatten auch die „Ma-

Gute Stimmung bei der Siegerehrung.

Land Magazin

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Maschinenring Mescha

Power Bauern

Sabine Mikosch, 37 Peilstein

Christian Reiter, 22 Jahre Hofkirchen

Bei MRPL seit 2017 Beschäftigt im MaschinenringBüro Rohrbach

Bei MRPL von 2011–2016 Beschäftigt als: Zimmerer, Bauarbeiter und Testfahrer für Baumaschinen Maschinenring Bauer

Michaela Reiter, 43 Sarleinsbach

Michael Ganser, 29 Aus Hofkirchen

Bei MRPL seit 2010 Beschäftigt bei: Internorm in der Produktion

Bei MRPL von 2014-2017 Beschäftigt als LKW-Fahrer Maschinenring Bauer

Nicole Hinterleitner, 23 St. Peter am Wimberg

Christian Neumüller, 24 Putzleinsdorf

Bei MRPL seit 2017 Beschäftigt als: Grünraumpflegerin im Sommer und im Winter bei Internorm in der Produktion

Maschinenring Bauer

Carina Panholzer, 28 Kleinzell im Mühlkreis

Dominik Pichler, 23 Hofkirchen

Bei MRPL seit 2018 Beschäftigt in der MaschinenringZentrale Linz

Bei MRPL seit 2015 als Getriebemonteur, Testfahrer und Installateuerhelfer MR Rohrbach Vorstandsmitglied

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Renate Ecker, 46 Julbach

Franz Schwarzbauer, 32 Putzleinsdorf

Bei MRPL seit 2016 Beschäftigt als: Grünraumpflegerin im Sommer und im Winter bei Internorm in der Produktion

Gelernter Fleischer stammt von Maschinenring-Betrieb

Spurensuche Beim Traktorziehen unschlagbar

Maschinenring


Zeitgeschichte

Verantwortung übernehmen Wenn Not am Hof herrscht, dann war und ist der Maschinenring immer da. Bei Unfall oder Krankheit, in der Karenz oder bei plötzlichen Todesfällen springt schnell ein Betriebshelfer ein, der sich auskennt. Finanzielle Unterstützung in Extremsituationen bietet seit 2007 die Hilfsorganisation „Bauern für Bauern“. Auch Freiwilligenarbeit am Bergbauernhof koordiniert der Maschinenring und übernimmt so gesellschaftliche Verantwortung. Land Magazin

Betriebshelfer als Schutzengel in der Not Auf einen Bauernhof muss täglich mit vollem Einsatz angepackt werden. Ein Arbeitsausfall ist im laufenden Betrieb undenkbar. Doch dass der Mensch keine Maschine ist, wird den Landwirten spätestens dann bewusst, wenn der Einsatz durch Krankheit oder Unfall eingeschränkt ist oder schlicht körperliche Erholung benötigt wird. Auch wenn die Bäuerin in Karenz geht und nicht mehr ihre Frau stehen kann, braucht es eine zusätzliche Arbeitskraft. Im Fall des Falles sorgt ein Anruf beim Maschinenring für Erleichterung. Der regionale Maschinenring ist erster Ansprechpartner in Situationen der Überlastung und stellt innerhalb eines Tages erfahrene Betriebshelfer zur Seite. Laut Daten der Sozialversicherungsanstalt der Bauern halfen die Betriebshelfer im Jahr 2016 bei 1.912 Notfällen (plus 19 Prozent gegenüber 2015) und leisteten dabei 535.952 Arbeitsstunden (plus 13 Prozent). Einen Teil der Kosten übernimmt die SVB, auch der Maschinenring leistet einen finanziellen Beitrag für seine Mitglieder. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass dadurch für die Betriebshelfer regionale Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Maschinenring Hilfsaktion „Bauern für Bauern“ unterstützte seit 2007 über 100 bäuerliche Familien in Not.

Manuel Winkler ist einer dieser Betriebshelfer. Bereits seit seinem 16. Lebensjahr wird der Kolsassberger regelmäßig vermittelt. Die Freude an der Arbeit, der Umgang mit den Tieren und vor allem das Gefühl, jemandem helfen zu können, spornen den Jungbauernobmann immer wieder aufs Neue zu dieser erfüllenden Tätigkeit an. „Jeder Betriebshilfeeinsatz ist eine neue Herausforderung. Obwohl die verschiedenen Arbeiten mit der Fütterung, dem Melken und den sonstigen Stallarbeiten im Grunde immer dieselben sind, findet man überall andere Voraussetzungen vor. In erster Linie will man natürlich eine gute Leistung erbringen, die mit jener des Bauern mithalten kann“, erklärt Manuel und ergänzt schmunzelnd: „Manchmal kommt es auch vor, dass sich beispielsweise die Milchmenge während meines Einsatzes sogar noch verbessert – das macht richtig stolz und ist ein super Gefühl.“ 10


„Jeder Einsatz in der Betriebshilfe ist eine neue Herausforderung." Manuel Winkler, Betriebshelfer

keit, in solchen Fällen schnell zu reagieren“, sagt Johann Schinko, Vorstand von „Bauern für Bauern“: „Wir sind für jede finanzielle Unterstützung dankbar. Spender wie die Maschinenringe, viele Firmen und Private haben es uns bisher ermöglicht, so vielen Familien zu helfen.“

Jeder Euro wird gebraucht

In Nord- und Osttirol werden über das Projekt „Freiwillig am Bauernhof“ jährlich hunderte freiwillige Helfer für die Mitarbeit auf Bergbauernhöfen vermittelt. Dazu wurde vom Maschinenring und der Landwirtschaftskammer Tirol eigens ein Verein gegründet. 599 Anmeldungen von Freiwilligen aus 16 Nationen, 118 teilnehmende Bergbauernhöfe in Nord- und Osttirol und 403 vermittelte Einsätze wurden im vergangenen Jahr bei der Initiative verzeichnet.

In besonders tragischen Fällen springt der Maschinenring mit Spenden ein – etwa wenn ein Elternteil plötzlich alleine dasteht und die Kinderbetreuung organisieren muss. Auch die Folgekosten von schweren Krankheiten können Bauernfamilien an die finanziellen Grenzen bringen. „In diesen Fällen hilft ‚Bauern für Bauern‘“, erläutert Hans Peter Werderitsch, Obmann der bundesweiten Maschinenring Spendenaktion: „Wir unterstützen Familien, die durch Schicksalsschläge in schwierigen Situationen sind. Seit der Gründung der Aktion im Jahr 2007 haben wir bereits mehr als 100 Familien mit finanziellen Zuwendungen von 500 bis 5.000 Euro rasch und unbürokratisch geholfen.“ Die finanzielle Zuwendung stellt in Notlagen für die betroffenen Familien eine entscheidende Hilfe dar. „Wir wissen aus vielen Gesprächen, wie groß die Verzweiflung in Bauernfamilien sein kann, wenn etwa eine Krankheit eintritt, ein Unfall passiert oder ein anderes unvorhersehbares Ereignis die Familie trifft. Mit ‚Bauern für Bauern’ haben wir die Möglich11

Zeitgeschichte Verantwortung übernehmen

Bei der Vergabe der Spendengelder arbeiten die Landwirtschaftskammer, die Sozialversicherungsanstalt der Bauern und die regionalen Maschinenring-Büros Hand in Hand. Jede Bauernfamilie, die Unterstützung benötigt, kann einen Antrag in einer der über 80 Maschinenring Geschäftsstellen stellen. Eine Mitgliedschaft beim Maschinenring ist nicht Voraussetzung.

Freiwillige unterstützen Bergbauern

Aufgrund zunehmender Konkurrenzvegetation durch klimatische Änderungen steigt der Druck auf die mehr als 2.000 Tiroler Almen mit ihren wertvollen Futterflächen. Viele wachsen vermehrt zu. Die Freihaltung ist aufwändig und oftmals nur händisch möglich. Auch hier kommen Freiwillige ins Spiel: Sie schneiden Büsche und Latschen zurück, mähen Unkräuter ab oder reißen sie aus, sammeln Steine und Äste oder stellen Zäune her. Die Einsätze dauern von einzelnen Tagen bis hin zu mehrtägigen Arbeiten. Untergebracht und verköstigt werden die Helfer auf der jeweiligen Alm. Es ist mindestens ein Ansprechpartner der Alm dabei, Vorkenntnisse sind für

die Teilnahme keine Voraussetzung. „Ab dem Jahr 2018 bieten wir nun auch Einsatzmöglichkeiten für Gruppen, Firmen und Vereine“, erklärt Freiwillig-am-Bauernhof-Obmann Christian Angerer. Erste Gruppeneinsätze wurden bereits im vergangenen Jahr geleistet. So räumten 24 Mitarbeiter der Tiroler Raiffeisenbanken im Stubaital Lärchenwiesen zusammen. „Die Mitarbeit bei `Freiwillig am Bauernhof´ schafft nicht nur die Möglichkeit etwas Gutes zu tun, sondern stärkt auch das Teamplay und das Zusammengehörigkeitsgefühl der MitarbeiterInnen. Zudem ist für uns als Tiroler Raiffeisenbanken die Förderung der Region eines der wichtigsten unternehmerischen Ziele. Mit `Freiwillig am Bauernhof´ kann man hautnah und nicht nur finanziell erleben, was es bedeutet, Unterstützung zu geben. Mehr als 1.000 Projekte fördert Raiffeisen in Tirol", erklärt Mag. Philipp Ostermann-Binder von der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol.

Bildnachweis: Christian Vorhofer

Vor kurzem unterstützte der 23-Jährige auch Familie Pfurtscheller bei der Stallarbeit am Ladestatthof in Neustift. Nach einem Arbeitsunfall erlitt Betriebsführer Karl Pfurtscheller eine Infektion am Bein und musste für mehrere Wochen im Krankenhaus behandelt werden. In der ersten Woche konnte noch Sohn Georg für den hauptberuflichen Braunviehzüchter mit 15 zu melkenden Kühen einspringen, dann musste er beruflich bedingt ins Ausland. „Einer erfolglosen Suche nach einer Aushilfe im Ort folgte ein Anruf beim Maschinenring, wo uns Manuel Winkler vorgeschlagen wurde. Die weitere Abwicklung hat perfekt funktioniert. Nach einer kurzen Einschulung durch meinen Sohn übernahm er für zwei Wochen den Stallbetrieb“, zeigt sich Pfurtscheller zufrieden. Durch die kompetente Hilfe von Manuel konnte diese Zeit überbrückt und der Betrieb fortgeführt werden.

Landwirt Karl Pfurtscheller (l.) ist während seines mehrwöchigen Krankenhausaufenthaltes über die gute Unterstützung durch den engagierten Betriebshelfer Manuel Winkler (r.) überaus froh.

Freiwillige und Betriebe jederzeit willkommen

Die Anmeldung für Freiwilligen-Einsätze auf den knapp 120 teilnehmenden Bergbetrieben in Tirol ist online unter www.freiwilligambauernhof.at möglich – freiwillige Helfer werden laufend gesucht, auch Betriebe werden jederzeit aufgenommen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von spontanen Tageseinsätzen bis hin zu mehrwöchigen Aufenthalten. Maschinenring


Im Gespräch

Modern wie nie Sharing Economy, Collaboration, flexible Arbeitszeiten und -einsätze, der Einsatz modernster Technik: Viele neue Ideen bewegen Wirtschaft, Politik und Arbeitsmarkt. Für Johann Bösendorfer, Bundesobmann des Maschinenring Österreich, sind diese Ideen nicht neu. Sie waren ausschlaggebend für die Gründung der Organisation in den 1960er Jahren. LAND Magazin hat ihn gefragt, wie sich der Maschinenring heute dafür aufstellt. LAND: Sharing Economy ist ja derzeit in aller Munde. Die Frage selbst kaufen oder gemeinsam anschaffen und teilen, haben Sie ja schon lange beantwortet? Bösendorfer: Der Maschinenring wurde genau dafür gegründet. 1957 wurden die römischen Verträge unterschrieben und die europäischen Bäuerinnen und Bauern standen plötzlich mitten im Wettbewerb. Die Devise war: wachsen oder weichen. Erich Geiersberger, der Gründer der Maschinenring-Idee, wollte das nicht so hinnehmen. Er war überzeugt, dass auch kleinere Betriebe die Möglichkeit und das Recht haben sollten, zu überleben. Dafür entwickelte er zwei Ansätze: Erstens sollten Bäuerinnen und Bauern füreinander arbeiten, um ihre Maschinen und ihre Arbeitskraft besser auszulasten: das, was heute unter „Collaboration“ von der Land Magazin

Wirtschaft entdeckt wird, wo auch Mitbewerber zusammen arbeiten. Zweitens sollten die landwirtschaftlichen Betriebe gemeinsam Maschinen kaufen, die sie sich allein nicht leisten können. Die Maschinenringe wurden gegründet, um das zu koordinieren. Das tun wir bis heute: Wir teilen Landwirte mit freien Kapazitäten zu Arbeitseinsätzen ein und wir betreuen sie, wenn sie gemeinsam Maschinen kaufen wollen. Dazu haben wir in den letzten Jahrzehnten all das entwickelt, was der Kern der Sharing Economy ist: Wir haben Buchungsund Abrechnungssysteme auf Basis der gefahrenen Strecke, der bearbeiteten Fläche in ha oder m², der Stückanzahl, des Treibstoffverbrauchs, der Zeiteinheiten, etc. Wir haben Verträge und Zuständigkeiten ausgearbeitet, Modelle für die Wartung der Maschinen und was im Schadensfall passiert. Damit reduzieren

wir Konfliktpotenziale und finanzielle Risiken – etwas, das viele Anbieter von Sharing-Modellen derzeit vor große Herausforderungen stellt. Zusätzlich plant Kärnten ein MR-Agrarinnovationszentrum. Ziel ist es, Innovationen zu fördern und diese zu forcieren. Verschiedenste Richtungen im Agrarbereich werden unter einem Dach untergebracht: Technik, Software, Begleitung bei Projekten, etc. LAND: Wie hilft das, den ländlichen Raum lebenswert zu halten? Bösendorfer: Wir sehen unsere Kernaufgabe darin, das Überleben unserer Mitgliedsbetriebe, der bäuerlichen Kleinbetriebe, zu ermöglichen. Durch das Teilen, das Sharen, reduzieren sich ihre finanziellen Verpflichtungen und Risiken. Gleichzeitig haben wir immer nach 12


Wegen gesucht, den Bäuerinnen und Bauern ein Zusatzeinkommen zu ermöglichen. Wir wollten Jobs am Land schaffen, damit niemand seinen Hof aufgeben und in die Ballungsräume ziehen muss. Das gelingt uns auch ganz gut: Allein 2016 arbeiteten 30.000 Menschen im ländlichen Raum über den Maschinenring. LAND: Stichwort Arbeit: Wie steht der Maschinenring zur flexiblen Arbeitszeiteinteilung, zur Möglichkeit, unterschiedliche, abwechslungsreiche Jobs zu machen? Bösendorfer: Dadurch, dass wir unseren Mitgliedern Zusatzverdienstmöglichkeiten bieten, sind diese Themen nicht neu für uns. Daraus haben sich unsere Service-Dienstleistungen entwickelt: Im Winter, wenn die Feldarbeit ruht, nehmen sich die Landwirte die Zeit zum Schneeräumen. Sie haben auch immer wieder Spielraum für kurzfristige Einsätze, zum Beispiel für Aufforstungen, Heckenschneiden oder Gartenbaustellen. Das ist unsere große Stärke: Die Vermittlung von flexiblen Arbeitskräften mit handwerklichen Kenntnissen, die anpacken können. Mittlerweile setzen wir nicht nur Landwirte ein, sondern auch Vollzeit-Kräfte wie unsere Gärtner oder Forstfacharbeiter, die fix bei uns angestellt sind. Mit dem Personalleasing gehen wir seit 20 Jahren einen weiteren Schritt: Wer möchte, findet über uns Ganzjahresjobs, ebenso wie Kurzeinsätze. So kann man für unterschiedliche Unternehmen arbeiten, passend zum eigenen Zeitbudget. Beispielsweise gehen einige unserer Landwirte im Sommer auf die Alm und arbeiten im Winter als Leasingmitarbeiter für verschiedene lokale Firmen. LAND: Kommen wir zum letzten Modewort, der Digitalisierung. Welche Akzente setzt der Maschinenring?

und unsere Kunden zu nutzen. Dazu zwei Beispiele: Österreichischen Landwirten bieten wir ein Korrektursignal für automatische Lenksysteme an, das Maschinenring Mobil RTK. RTK (engl. Real Time Kinematic) bezeichnet ein Verfahren zur präzisen Bestimmung von einer Position mit Hilfe von Satellitennavigation. Eine RTK Station hat feststehende Koordinaten und berechnet aus mehreren GPS-Satellitensignalen die genaue Position auf eine Genauigkeit von +/- 2,5 cm. Dadurch kann man mit ganz geringen Überlappungen fahren, was Betriebsmittel, also Treibstoff, Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel spart, energieeffizient ist und die Umwelt schont. Dieser Beitrag zur Energieeffizienz ist Teil eines von vielen Projekten unseres Maschinenring Clusters, unserer Innovations-Initiative für die heimische Landwirtschaft. Im Bereich Service gibt es etwa das MR GIS (Geo Informations System). Landwirte können dieses Tool im Winterdienst nutzen. Sie können damit automatisch ihre Arbeitszeit aufzeichnen; die Zuteilung der Arbeitszeit zu den Objekten und Aufträgen erfolgt ebenfalls automatisch. Das bringt mehr rechtliche Absicherung für den Landwirt. Lieferscheine sind mit MR GIS nicht mehr notwendig.

Johann Bösendorfer (50), Bundesobmann Maschinenring Österreich Geboren in Waidhofen an der Ybbs, landwirtschaftliche Meisterausbildung und forstwirtschaftliche Fachausbildung in Hohenlehen. Bewirtschaftet mit seiner Frau seit 1991 einen Bergbauernhof mit Milchviehhaltung und Forstwirtschaft. Seit 1987 in vielen Aufgabenbereichen beim Maschinenring tätig, vom Betriebshelfer bis zum Funktionär. Hobbies: Rennrad fahren, Schitouren gehen, Bergsteigen.

Bösendorfer: Wir arbeiten bereits an Lösungen, um die Digitalisierung für die Landwirte, uns

Innovationsmotor für die österreichische Landwirtschaft Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation Die österreichische Landwirtschaft steht vor großen strukturellen Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die flächendeckende Landwirtschaft langfristig zu erhalten, ist die überbetriebliche Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. Diese soll im Rahmen des Maschinenring Clusters weiter gefördert werden. Ziel des Clusters ist es, gemeinsame Arbeitsabläufe aufzubauen und zu organisieren sowie die gemeinsame Nutzung von Anlagen und Ressourcen voranzutreiben. Das steigert die Effizienz und stärkt die heimischen Landwirtschaftsbetriebe. Die im Cluster umgesetzten Projekte entsprechen dem europäischen Modell für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit in Österreich. 10 Vorhaben umfasst der Cluster, unterteilt in zahlreiche Projekte. Mehr dazu: maschinenring.at/cluster Spatenstich zum geplanten MR-Agrarinnovationszentrum in Kärnten: Landesobmann ÖR Josef Steiner, MR-Klagenfurt GF Felix Paulitsch, MBA, Aufsichtsratsvorsitzender Ing. Erich Hudelist, die Landesgeschäftsführer Johannes Graf, MBA und Prokurist Mario Duschek sowie Architekt DI Stefan Kartnig.

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Im Gespräch Modern wie nie

Maschinenring


Land

Panoram Rodungen für Kraftwerksbau

Auch beim Maschinenring Süd-Ost steht ein e-Carsharing-Auto.

e-Autos teilen statt besitzen Schlagkräftige Partien im Rodungseinsatz (v.l.): Hermann Harlander, Andreas Lanner, Reinhard Schaubensteiner, Thomas Röck, Bruno Gruber, Stefan Brunner, Einsatzleiter Christian Lechner, Martin Resch und Thomas Baldauf. 2019 soll das Salzachkraftwerk Gries im Pinzgau in Vollbetrieb gehen. Dann liefert es 8,85 Megawatt und erzeugt 42 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom aus Wasserkraft für mehr als 10.000 Haushalte. Die Projektpartner VERBUND und Salzburg AG wählten einen Standort, der ein sehr gutes natürliches Gefälle aufweist. In Bezug auf die Gewässerökologie erfolgt der Kraftwerksbau daher äußerst schonend. Auch die weiteren

Land Magazin

Auswirkungen auf die Natur werden während der Bauarbeiten möglichst gering gehalten. Seit Baustellenbeginn im Jahr 2016 unterstützt der Maschinenring die ARGE KW Gries: Ein Reitplatz musste weichen. Er wurde vom Maschinenring übersiedelt und neu errichtet, der Hundeabrichteplatz nebenan erhielt einen neuen Maschendrahtzaun. Auch Rodungen führt der Maschinenring immer wieder durch,

von der Fichtenreihe bei einem Abbruchhaus über die Rodung des Uferbereichs. Das Brennholz wurde für die Eigentümer passend ausgeformt, die Äste zu Hackschnitzel verarbeitet. Im Frühjahr 2018 entfernt der Maschinenring den Uferbewuchs in der Rückstauzone im Bereich Heimhofersäge bis zum Ortsbeginn von Bruck. Denn im Endausbau steigt der Wasserstand, der Bewuchs unter dem Wasserspiegel würde absterben. Bis zu vier Rodungspartien sind gleichzeitig im Einsatz. Sie arbeiten das Brennholz für die Grundanrainer auf, das Strauch- und Astwerk geht in die Biomasseverwertung.

Gemeinsam nutzen statt besitzen, das ist das Motto einer e-Auto-Initiative im steirischen Vulkanland. Die größte betriebliche und kommunale e-Carsharing-Aktion Österreichs startete 2016. Mittlerweile stellen 23 Gemeinden und 16 Betriebe elektrisch betriebene Fahrzeuge in einem gemeinsamen Pool zur Verfügung. So wird Elektromobilität für jeden erfahrbar gemacht. Vorurteile sollen abgebaut und mehr Bewusstsein geschaffen werden. Einer der Partner, die über 40 Elektrofahrzeuge, mehr als 15 elektrische Nutzfahrzeuge sowie über 70 Elekt-

ro-Tankstellen anbieten, ist der Maschinenring Süd-Ost. Die Reservierung eines e-Fahrzeugs erfolgt online oder per App. Mittels Kundenkarte werden die PKW und Nutzfahrzeuge nach der Buchung geöffnet und gestartet. Abgerechnet wird nach Stunden-, Tagoder Wochenendsätzen, der Kilometerstand ist dabei egal. Jeder Nutzer holt das Fahrzeug am Standplatz ab und bringt es wieder dorthin zurück. Diese Form des Carsharings ermöglicht die optimale Nutzung der Fahrzeuge durch viele Fahrer. Sie kann überall dort eingesetzt werden, wo der öffentliche Ver-

kehr nicht verfügbar und wo Fuß- und Radverkehr nicht möglich sind. Der Maschinenring Süd-Ost nutzt dieses Service ebenfalls. Denn die Vorab-Evaluation überraschte: Bei weniger als fünf Prozent der Außentermine aller Ring-Mitarbeiter wäre das Nachladen nötig gewesen. Das Projekt e-Carsharing im steirischen Vulkanland erreichte die Top 3 des Energy Globe Styria Awards 2017. Es erhielt den steirischen VCÖ Mobilitätspreis 2017 sowie den Innovationspreis 2017 der Wirtschaftsoffensive des steirischen Vulkanlandes.

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Neue Technik für umweltschonende Unkrautbekämpfung

Heißwasser und Schaum werden gleichzeitig aufgetragen. Der Schaum hält die Hitze, das Unkraut stirbt ab.

Unkrautvernichtung ohne Chemie und Herbizide war lange Zeit nicht vorstellbar. Dabei sind viele Gemeinden oder große Infrastrukturunternehmen auf der Suche nach Alternativen. In Tirol etwa beschloss der Landtag am 14.12.2017 den Ausstieg aus der Glyphosat-Nutzung im Bundesland. Landeseigene und landesnahe Einrichtungen werden künftig darauf verzichten. Eine Möglichkeit, die der

Maschinenring im Auftrag seiner Kunden einsetzt, ist die Unkrautbekämpfung mittels Heißschaum. Oberösterreich, Tirol und die Steiermark haben dafür Anfang 2018 neue Geräte angeschafft. Die betroffenen Flächen werden in einem Arbeitsgang mit Heißwasser und einem Schaum aus rein biologischen Bestandteilen behandelt. Der Schaum verhindert

Den Klagenfurtern wird ordentlich eingeheizt mit "grüner" Fernwärme, sondern liefert auch Ökostrom. Um die Versorgung der Klagenfurter Bevölkerung sicherstellen zu können, lief die Produktions- und Lagerkette im Winter auf Hochtouren. Das Schadholz aus den zahlreichen Unwettervorfällen im Jahr 2017 konnte der Maschinenring so einer sinnvollen Verwertung zuführen. Denn Heizmaterial, das vor der Haustür wächst, kurze Transportwege hat und

wenig Energieeinsatz in der Brennstoffproduktion aufweist, ermöglicht die Einbindung von Landwirten und regionalen Gewerbebetrieben in die Wertschöpfungskette. Gleichzeitig wird die Umwelt geschont: Die Transportwege für Holz aus der Region sind kurz, die Hackschnitzel verbrennen CO2-neutral. All das sind klare Vorteile gegenüber dem Zukauf von Brennmaterial aus dem Ausland. Der Maschinenring zählt zu den größten

Gepflegte Wege

Biomasseproduzenten in Österreich und beliefert die großen Heizwerke des Landes mit bäuerlichem Waldhackgut. 2017 waren es 8.789 LKW, das sind 24 LKW mit umweltschonendem Heizmaterial pro Tag.

Entlang der Donau schlängeln sich malerische Rad- und Begleitwege. Die via donau betreut davon 500 km Treppelbzw. Uferbegleitwege. Darunter sind 250 km asphaltierte Radwege. Auch 2018 beauftragte der führende Wasserstraßen-Betreiber im

Donauraum den Maschinenring Melk-Pöggstall, 23 Kilometer dieser Begleit- und Radwege zu pflegen. In rund 120 Arbeitsstunden entfernt der Maschinenring Sträucher und Totholz, damit der Weg mit dem Start der Radsaison wieder gut befahrbar ist.

Bildnachweise: via donau

Bildnachweis: fotolia.com

Die Heizwerke der „Bioenergiezentrum GmbH“ in Klagenfurt werden mit Biomasse vom Maschinenring beliefert. In Klagenfurt eröffnete das Unternehmen offiziell am 16.11.2017 Europas modernstes und effizientestes Biomasse-Heizkraftwerk. Gemeinsam mit dem Biomasse-Heizkraftwerk Süd und dem Biomasse-Heizkraftwerk in Liebenfels versorgt es nicht nur rund 30.000 Haushalte in der Kärntner Landeshauptstadt

das rasche Auskühlen des Wassers. Durch die so aufgebrachte Hitze gerinnt das in der Pflanze, ihren Wurzeln und Samen enthaltene Eiweiß. Das Unkraut stirbt ab. Bereits nach zehn Minuten wird die Pflanze welk und beginnt braun zu werden. Auch der Neuaustrieb wird verzögert, da die Wurzel durch die Hitze geschädigt wird. Während im ersten Jahr mehrere Anwendungen durchzuführen sind, verringern sich die Intervalle in den darauffolgenden Jahren. Die biologische Zusammensetzung des Schaums ist für Mensch und Tier ungefährlich, wodurch er beispielsweise auch für Spielpätze oder Kindergärten geeignet ist.

In Kärnten werden die Heizwerke der großen Energieversorger mit bäuerlichem Waldhackgut vom Maschinenring beliefert.

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Panorama

Maschinenring


Fotoreportage

Wenn sich die Damen den Hang herunterschwingen, Robbie singt und die Adler springen

Bildnachweis: martinluggerphotography

Ob Pop-Konzert, Skiweltcup oder Skisprung-Tournee: Event-Veranstalter greifen gerne auf die Arbeitskräfte des Maschinenring zurück. Sie sind geschickt, geländegängig und verlässlich. Und sie geben bei jedem Wetter ihr Bestes, damit den Besuchern ein perfektes Erlebnis geboten wird.

Beim Damen-Ski-Weltcup in Lienz sorgen die Mitarbeiter des Maschinenring für optimale Pistenverhältnisse.

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Fotoreportage Wenn sich die Damen den Hang herunterschwingen, Robbie singt und die Adler springen

Maschinenring


Wenn Ende Dezember zwischen den Feiertagen die weltbesten Damen des alpinen Skizirkus über die Weltcup-Piste am Hochstein in Lienz herunterbrettern, dann müssen die Pistenverhältnisse perfekt sein. Das vierte Mal in Folge war auch der Maschinenring für den Erfolg des Damenweltcuprennens mitverantwortlich. 15 Maschinenring-Mitarbeiter waren bei eisigen Temperaturen von minus zehn Grad für Aufbau, Streckenhilfe und Umzäunung im Einsatz. Im Zuge der Arbeiten wurden die Bauten im Zielgelände aufgestellt, 4.000 Meter Sicherheitszaun aufgebaut und die Piste durch Balkenbearbeitung renntauglich gemacht.

Kai Pfurtscheller war Teil des 15-köpfigen Maschinenring-Teams und sorgte für die notwendige Vereisung der Weltcup-Strecke in Lienz. Als Atemschutzträger der Feuerwehr ist er den Umgang mit Wasser und Schläuchen gewohnt und konnte diese Erfahrung bei der Arbeit im steilen und rutschigen Gelände einsetzen.

In Bischofshofen stellte der Maschinenring auch heuer eine schlagkräftige Mannschaft zur Eventbetreuung des Neujahrsspringens auf der Paul Außerleitner Schanze. Zwischen 27. Dezember und 9. Jänner waren täglich 6 – 10 Mann im Einsatz. Ihre Hauptaufgabe waren Auf- und Abbau der Absperrzäune sowie die Müllentsorgung nach der Veranstaltung. Die zum Teil starken Schneefälle in diesem Zeitraum machten auch Winterdiensteinsätze auf Parkflächen und Zugängen erforderlich. Robbie Williams‘ „Heavy Entertainment Show“ Ende August 2017 war das größte Konzert, das Kärnten und das Wörthersee-Stadion je erlebt haben. In einem komplett ausverkauften Wörtherseestadion feierten die 35.000 Besucher den Superstar auf der Bühne. Mit dabei waren auch sechs Mitarbeiter des Maschinenring Klagenfurt, die Tage vor und nach der Show bei den Auf- bzw. Abbauarbeiten halfen. Für den Eventveranstalter war der Maschinenring die erste Adresse, weil man sich auf die Mitarbeiter verlassen kann, die – wenn nötig – sogar mit ihren Maschinen aushelfen können.

Speziell die Arbeiten an der Piste erfordern von den Mitarbeitern technische Exaktheit und jede Menge Durchhaltevermögen; schließlich erfolgt die Präparierung der Piste so zeitnah wie möglich vor den Renntagen.

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„Für eine optimale Rennstrecke braucht es ein bisschen ‚a Handl‘ und ein funktionierendes Team. Es muss alles zusammenpassen und das Personal muss bereit sein, einiges auf sich zu nehmen. Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Maschinenring haben wir es auch dieses Jahr geschafft, die Anforderungen der FIS zu erfüllen“, berichtet Skiclub-Präsident und Rennleiter Siegfried Vergeiner.

Die Sicherheitsnetze schützen die Läuferinnen vor schweren Verletzungen.

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Jeder Handgriff trägt bei den Vorbereitungen schlussendlich dazu bei, dass die Skidamen beste Rennbedingungen vorfinden und die Veranstaltung erfolgreich über die Bühne gehen kann. Die sogenannte Streckenhilfe ist dabei die Grundvoraussetzung, um für alle Läuferinnen optimale Voraussetzungen gewährleisten zu können.

Bildnachweis: Erich Spiess

Eine besondere Herausforderung ist die Kombination aus Wasser und Kälte. Nicht nur die Piste vereist, auch auf dem Arbeitsgewand und den Gerätschaften setzt sich aufgrund der niedrigen Temperaturen mit der Zeit eine dicke Eisschicht fest.

Bildnachweis Weltcup: martinluggerphotography

Bei der Eventbetreuung des Neujahrsspringen in Bischofshofen waren täglich 6 - 10 Mann vom Maschinenring im Einsatz.

Bildnachweis: Foto Stadtpresse Klagenfurt Horst

Im Wörtherseestadion in Klagenfurt werden große Fußballspiele und Konzerte ausgetragen. Im August 2017 sangen hier 35.000 Besucher mit Robbie Williams.

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Maschinenring


Reportage

Ich arbeite das ganze Jahr mit Christbäumen Tobias Flatz, Bauer im Bregenzerwald

Wenn im Dezember die Weihnachtsmärkte gestürmt, die erste Kerze des Adventkranzes angezündet und die ersten Geschenke besorgt werden, ist der Gedanke an den Christbaum nicht mehr weit. Doch die Entscheidung ist oft nicht leicht: Fichte oder Tanne, groß oder klein, buschig oder nicht? Christbaum-Bauer Tobias Flatz arbeitet jedenfalls das ganze Jahr daran, den Wunsch vom schönen Baum erfüllen zu können. Land Magazin

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Die 4.000 Bäume pflegt Tobias das ganze Jahr über. 21

Reportage Ich arbeite das ganze Jahr mit Christbäumen

Maschinenring


Katharina Fechtig, 24, ist gelernte Sennerin. Im Sommer auf der Alpe produziert sie gemeinsam mit Partner Tobias besten Bregenzerwälder Bergkäse. Voriges Jahr gewann sie gemeinsam mit Florian Barbisch die Kategorie „Alpkäse 2017 jung“ bei der Vorarlberger Käseprämierung in Schwarzenberg.

In Alberschwende bebaut Tobias Flatz 0,9 Hektar Christbaum-Kulturen. Rund 4.000 Bäume der Sorten Nordmanntanne, Fichte und Weißtanne stehen am Waldrand unterhalb des Familienbetriebs. „Arbeit gibt es mit Christbäumen nicht nur vor Weihnachten“, erzählt Tobias. Im Gegenteil. „Mit der Pflege des Baumbestandes bin ich ganzjährig beschäftigt.“ Im Frühling setzt er die frischen Bäume und düngt mit Mist. Im Sommer mäht er die Bäume fünf bis sechs Mal aus. „Wenn die jungen Triebe kommen, schneide und biege ich sie zurecht, sodass der Baum eine schöne Form bekommt“, so der 27-Jährige. Im Oktober werden alle Bäume, die im selben Jahr verkauft werden, mit einer Fahne gekennzeichnet. „Im Dezember kann es schon vorkommen, dass wir einen Meter Schnee haben, dann sieht man kaum noch was. Deshalb brauchen wir die Kennzeichnung.“ Bis ein Baum schließlich geschnitten und als Christbaum verkauft werden kann, dauert es rund zehn Jahre.

Kunden verschenkt. Alle Bäume der Familie Flatz tragen das Qualitätsgütesiegel „Ländle Christbaum“. Damit wird garantiert, dass der Baum aus Vorarlberg kommt.

Jeder Baum ein Unikat Bis zu Weihnachten Ruhe am Hof der Familie Flatz einkehrt, dauert es meist bis am 24. Dezember, nach Mittag. „Spätentschlossene kommen noch bis 12 Uhr zu uns. Wir lassen niemanden ohne Christbaum Weihnachten feiern“, so Tobias. Der Baum für die Familie ist dann schon ausgesucht und traditionell einfarbig geschmückt. „Die Natur ist krumm, ich bin auch nicht gerade gewachsen. Deshalb passt für mich jeder Baum. Jeder ist für mich gleich schön wie der andere.“

Die fünfte Generation Seinen Betrieb führt Tobias Flatz in der fünften Generation. Neben sieben Kühen und Jungvieh bevölkern Fohlen, Hühner, eine Katze und ein Hund den Hof, der unter „Tischlar“ bekannt ist. Bäume haben es dem Landwirt angetan: Neben den Christbäumen pflegt er rund 250 Obstbäume – allesamt ungespritzt. Optisch schönes Obst wird als Tafelobst verkauft, das andere wird zu Saft und alkoholischen Spezialitäten verarbeitet: Most und Gärmost sowie Edelbrände. Rund 15 Sorten Schnaps hat der Vorarlberger im Angebot, seine Hauptsorte ist die Hausbirne.

Im Sommer mäht Tobias Flatz die Bäume fünf- bis sechsmal aus.

350 Stück im Jahr Verkauft werden im Dezember rund 350 Stück Tannen und Fichten direkt ab Hof. Den richtigen Baum suchen sich die Kunden aber immer häufiger schon im Oktober aus. „Der Baum, der am besten gefällt, bekommt eine Schleife und ist bis Dezember reserviert“, erzählt Tobias. „Am beliebtesten ist die Nordmanntanne, viele Leute wollen aber auch noch Fichten.“ Nicht nur Privatpersonen, sondern auch viele Firmen zählen zu Tobias‘ Käufern – darunter der Maschinenring Unterland, der die Bäume aus der Region an seine Land Magazin

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Vorarlberger Riebel ALTES REZEPT, GERNE GEKOCHT. BEIM MASCHINENRING WIRD HEUTE MIT DEM RIEBEL EIN GANZ TRADITIONELLES GERICHT AUFGETISCHT. FRÜHER WURDE DER RIEBEL VOR ALLEM IN BÄUERLICHEN FAMILIEN GEGESSEN. DIE EINFACHE ZUBEREITUNG UND PREISWERTEN ZUTATEN EIGNETEN SICH GUT FÜR DAS BESCHEIDENE LEBEN DER BAUERSLEUTE, AUCH AUF DER ALPE. UND SÄTTIGEND IST DER RIEBEL ALLEMAL. WIR HABEN KATHARINA FECHTIG, LEBENSGEFÄHRTIN VON TOBIAS FLATZ, BEIM KOCHEN ÜBER DIE SCHULTER GESCHAUT UND ERFAHREN, WIE SIE RIEBEL AM LIEBSTEN ZUBEREITET.

Rezept von Katharina Fechtig

Zutaten: Für 4 Personen 1 Liter Milch ca. 500 Gramm Gries 150 Gramm Butter 1 gute Prise Salz

Zubereitung: Milch in einer Pfanne zum Kochen bringen. Die Butter darin schmelzen und Salz hinzufügen. Gries langsam einrühren und einkochen bis sich der Brei vom Boden der Pfanne löst. Vom Herd nehmen, zudecken und die Masse auskühlen lassen. Dann in einer großen Pfanne Butter(schmalz) erhitzen und den inzwischen festgewordenen Brei in kleine Stücke zerteilen und unter oftmaligem Umrühren knusprig anbraten. Anrichten und mit Zucker bestreuen. Als Beilage empfiehlt Katharina Apfel-, Holunder- oder Heidelbeermus. Auch Bergkäse eignet sich hervorragend als Beilage.

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Reportage Ich arbeite das ganze Jahr mit Christbäumen

Maschinenring


Und im Sommer auf der Alm Tobias Flatz ist noch viel mehr als Christbaumund Obstbauer: Von Mai bis September ist er mit seiner Lebensgefährtin Katharina Fechtig und dem gemeinsamen Sohn Jakob auf der Alpe Unter-Hirschberg. Die rund 40 Hektar große Alm haben sie gepachtet, hier betreuen sie neben den eigenen sieben Kühen 33 weitere sowie 25 Schweine. Jeden Sommer produzieren die beiden gelernten Käser aus 47.000 Litern Milch über vier Tonnen Bergkäse, dazu noch etwas Joghurt und Backensteiner, eine Vorarlberger Weichkäse-Spezialität. Die restliche Zeit des Jahres ist Tobias Vollzeit über Maschinenring Personalleasing beim Flussbauhof Lustenau im Einsatz. „Mit den flexiblen Arbeitszeiten beim Maschinenring kann ich mir alles super einteilen“, ist der Landwirt begeistert.

Der Funkenmeister Auch privat ist Tobias Flatz umtriebig und engagiert sich im Vereinsleben, etwa als Funkenmeister. Das Funken ist eine alte Vorarlberger Tradition: Am Funkensonntag, dem ersten Sonntag nach Aschermittwoch, wird der Winter vertrieben. Dafür bauen die Vereinsmitglieder einen hohen Holzturm. Ganz oben hinauf stellen sie eine Figur, die Hexe, die mitsamt dem Turm in Flammen aufgeht. So werden die Hexen, der Winter und der Schnee vertrieben. Zum Ende eines jeden Jahres schließt Tobias Flatz den Kreis aus Beruf und Vereinsleben wieder: Der Christbaum-Bauer organisiert den Christkindlmarkt in Alberschwende.

Rund um den Christbaum

Der Lieblingsbaum der Österreicher …ist eine 1,60 Meter große Nordmanntanne, für die die Konsumenten im Schnitt 30 Euro ausgeben. Christbaum-Preise ... hängen vom Alter des Baumes, seiner Qualität und dem Verkaufsort der angebotenen Weihnachtsbäume ab. Die Durchschnittspreise für Bäume aus heimischer Produktion betragen (€/Laufmeter): Tannen 10,- bis 35,- // Fichten 4,- bis 8,- // Blaufichten 7,- bis 14,Zahlen zu Christbäumen in Österreich 73% der österreichischen Haushalte stellen einen Natur-Christbaum auf Knapp 90% der Christbäume sind aus heimischer Produktion (das sind 2,5 Mio. Stück) 1,1 Mio. der heimischen Christbäume stammen aus Niederösterreich Heimische Christbäume sind an der Herkunftsschleife erkennbar Durchschnittliche Größe einer Christbaumkultur: unter 1 Hektar Durchschnittliche Christbaumfläche eines Produktionsbetriebs: 4 Hektar Durchschnittlicher Weg eines heimischen Christbaums vom Feld zum Verkaufsstand: 40 km Ein Importbaum legt bis zu 1.000 km zurück, bis er im Wohnzimmer steht Die Nordmanntanne ist der Lieblingsbaum der Österreicher (über 65 Prozent aller gekauften Bäume) Die wichtigsten Entscheidungskriterien der Kunden Umfragen zeigen, dass Aussehen, Frische und kurze Transportwege deutlich vor dem Preis die wichtigsten Entscheidungskriterien für den Konsumenten sind.

Gehen im Mai mit auf die Alpe Unter-Hirschberg: Die sieben Kühe der Familie Flatz.

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Quelle: http://www.weihnachtsbaum.at/

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„Die Natur ist krumm, ich bin auch nicht gerade gewachsen. Jeder Baum ist für mich gleich schön.“ Tobias Flatz

Tischlar-Hof Familie Flatz Burgen 183, 6861 Alberschwende

13 ha davon 2 ha Wald davon 0,9 ha Christbaum-Kultur

Anbau von 4.000 Bäumen der Sorten

Vorarlberg

7 Milchkühe Sommer auf der Alpe Unter-Hirschberg Verarbeitung von 47.000 Litern Milch Produktion von über vier Tonnen Bergkäse

Nordmanntanne Fichte Weißtanne Verkauf ab Hof Insgesamt rund 350 Stück Tannen und Fichten pro Jahr

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Reportage Ich arbeite das ganze Jahr mit Christbäumen

Die restliche Zeit des Jahres ist Tobias Flatz über Maschinenring Personalleasing im Flussbauhof Lustenau beschäftigt. Der Tischlar-Hof / Tobias Flatz ist Maschinenring-Mitglied.

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Was Kunden bewegt

Offen sive gegen Naturgefahren Der Maschinenring spezialisiert sich mit neuem Angebot auf die Eindämmung von zunehmenden Naturgefahren. In Österreich ist der Lebensraum in vielfacher Weise durch Naturgefahren bedroht. Nicht nur Hochwasser, Muren, Lawinen oder Steinschlag können zu einer Bedrohung für Menschen, Umwelt, Sach- und Vermögenswerte werden, auch eingeschleppte Pflanzenarten oder Schädlinge bringen Herausforderungen für Lebensraum, Wirtschaft, landwirtschaftliche Flächen und Wälder mit sich. Der Klimawandel und die zunehmende Verbauung verstärken diese Effekte. Der Maschinenring verfügt mit seinen Arbeitskräften aus der Landwirtschaft über das notwendige Know-how und die nötigen Ressourcen zur Beseitigung von Gefahrenquellen. In den vergangenen 50 Jahren entwickelte er sich - auf Grundlage von Wissen und Schlagkraft der heimischen Bauern - zum verlässlichen Dienstleister weit über den Agrarbereich hinaus. Mit dem Ausbau der Produktpalette haben sich auch Fachwissen und Erfahrung rund um das Erkennen und die Beseitigung von Naturgefahren entwickelt. Aus diesem Grund entwickelte die Organisation ein neues Produkt: das „Naturgefahren-Service“. Das speziell auf verschiedene Umwelteinflüsse abgestimmte Dienstleistungspaket soll öffentlichen Institutionen ebenso wie (Infrastruktur-)Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung behördlicher Auflagen, der Gewährleistung der Sicherheit und der Bekämpfung von Schädlingen bieten. Die regional Land Magazin

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Bildnachweis: Christian Vorhofer

verfügbaren Ansprechpartner und der Einsatz von Fachpersonal sorgen für Effizienz und ein hohes Maß an Flexibilität – von der Vorbeugung bis zur Hilfe in Akutsituationen.

Steigende Risiken durch mehr Wetterextreme Allein in den Jahren 1980 bis 2010 verursachten extreme Wetterereignisse in Österreich Schäden in der Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro. Viele Experten sind sich einig, dass in Zukunft eine weitere Zunahme der Risiken durch Wetterextreme erwartet werden kann. Diese Entwicklungen bringen nicht nur für öffentliche Körperschaften höhere Anforderungen bei der Erhaltung von Sicherheit und Infrastruktur mit sich, auch Infrastrukturunternehmen, Grundbesitzer und Landwirte stehen aufgrund zunehmender Wetterkapriolen vor großen zusätzlichen Herausforderungen.

Schutzmaßnahmen sind langfristig günstiger. Mit seinen Dienstleistungen schützt der Maschinenring Lebensräume vor Naturgefahren wie Lawinen, Muren, Hangrutschungen, Steinschlägen, Erosion, Überschwemmungen, Sturmschäden und WIndbruch. Zu diesen Dienstleistungen zählen etwa Waldpflegemaßnahmen und die Pflege von Infrastruktureinrichtungen (Stromleitungen, Böschungen entlang von Straßen, Wanderwege, etc.).

Beseitigung von Gefahrenstellen in den Wildbachgräben rund um Bischofshofen. 27

Was Kunden bewegt Offensive gegen Naturgefahren

Maschinenring


Entfernung entwurzelter Bäume aus Sicherheitsnetzen und Radweg entlang der Wälderbahntrasse; Bregenzerwald (V)

Hangsicherung; Ostermiething (OÖ)

Naturgefahren lauern nicht nur in Wetterkapriolen Neben witterungsbedingten Gefahrenquellen bringt die Ausbreitung eingeschleppter Pflanzenarten, sogenannter invasiver Neophyten, wie beispielsweise das drüsige Springkraut, der Riesenbärenklau und das bekannte Ragweed, die Verdrängung heimischer Pflanzen sowie steigende allergische Belastungen mit sich. Auch Schädlinge wie Engerling, Borkenkäfer, Wühlmaus, Maiswurzelbohrer oder Eichenprozessionsspinner sowie Krankheiten wie beispielsweise der Feuerbrand oder das Eschentriebsterben beschäftigen die Dienstleister des Maschinenring. Aufarbeiten der Schäden von Föhnsturm Yves; Unterkärnten (K)

NeophytenBekämpfung: Ziegenherde gegen Staudenknöterich; Koralmbahn (K)

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„Wir beauftragen den Maschinenring mit der jährlichen Wildbachbegehung im Frühjahr. Da machen sich die regionalen Kenntnisse und das handwerkliche Geschick der professionellen Forstarbeiter bezahlt." Hansjörg Obinger, Bürgermeister Bischofshofen

Drei Säulen gegen Naturgefahren Drei Säulen hat das Naturgefahren-Service: Vorbeugen, Akutmaßnahmen und Wiederherstellung. Die erste Säule, Vorbeugung, setzt auf Schutzmaßnahmen, etwa (Schutz-) Waldpflegemaßnahmen, die Pflege von Infrastruktureinrichtungen (Stromleitungen, Böschungen, Wanderwege etc.). Dabei geht der Maschinenring auch ungewöhnliche Wege: So wird der Staudenknöterich, ein Neophyt entlang der Koralmbahn in Kärnten, von einer Ziegenherde bekämpft. Im Akutfall, der zweiten Säule, ist der Maschinenring schnell zur Stelle: Wenn absterbende Eschen Wanderwege bedrohen oder ganze Schluchten unpassierbar machen – wie die bei Wanderern beliebte Wolfsschlucht bei Bad Kreuzen. Oder wenn Stürme Bäume vor Wohnanlagen wie

Streichhölzer knicken wie im Wohnbau West in der Welser Bauernstraße. Auch wenn Schädlinge wie der Borkenkäfer überhandnehmen ist rasches Handeln geboten, um seine weitere Ausbreitung zu verhindern. Deswegen war in Braunau die Rodung des Baumbestands im Kernverbreitungs-Gebiet des Asiatischen Laubholzbockkäfers notwendig. Vor allem in Gebirgslagen, etwa am Bahnhof Hochfilzen in Tirol, ist auch immer wieder das schnellstmögliche Abschaufeln von Dächern nötig, damit diese unter der Schneelast nicht einbrechen. Die dritte Säule, Wiederherstellung besteht aus dem Aufräumen und Erneuern nach Naturkatastrophen, etwa das Entfernen von Schlamm und Geröll von Eisenbahngleisen. Auch beim langfristigen Aufarbeiten der Schäden von Föhnsturm Yves, der rund 400.000 Festmeter Schadholz verursachte, kommt der Maschinenring zum Einsatz.

Auswirkungen des Klimawandels in Österreich Viele Gefahren bedrohen unsere Sicherheit, unsere Infrastruktur, unsere Agrarflächen und unsere Wälder. Der Klimawandel und die zunehmende Verbauung verstärken ihre Effekte.

2° C Temperaturanstieg in Österreich seit 1880 (weltweiter Durchschnitt: 0,9° C)

11 % mehr Niederschläge im österreichischen Durchschnitt 1961 - 1985 im Vergleich zu 1986 - 2010

+ 10 Frost-Tau-Wechseltage im Hochwinter in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Steiermark 1961 - 1985 im Vergleich zu 1986 - 2010

+ 13,5 Tage Eschentriebsterben Wolfsschlucht; Bad Kreuzen (OÖ)

Verlängerung der Dauer der Vegetationsperiode 1961 - 1985 im Vergleich zu 1986 - 2010

Quelle: Umweltbundesamt: Klimaschutzbericht 2017

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Was Kunden bewegt Offensive gegen Naturgefahren

Maschinenring


Maschinenring Jubiläum

Wir sind vor Ort: dort, wo wir gebraucht werden. Die Zeitarbeit ist heute eine Möglichkeit, sich umzuorientieren, in den Beruf zurückzukehren oder den Einstieg in die Arbeitswelt zu schaffen. Personalleasing boomt immer mehr und auch in Österreich und Deutschland wissen Kunden und auch Mitarbeiter die Freiheit und Flexibilität zu schätzen. In diesem Jahr feiert die Maschinenring Personal und Service eGen in Österreich ihr 20- und das Tochterunternehmen, die Maschinenring Personaldienste GmbH, in Deutschland ihr 10-jähriges Jubiläum. Anlässlich der runden Geburtstage trafen wir uns mit den beiden Geschäftsführerinnen Mag. Gertraud Weigl (Österreich) und Ilka Hafner (operative Geschäftsführung Deutschland) an der Donau in Linz und sprachen über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Personalleasing. Dabei fanden wir heraus, dass sie nicht nur den Standort an der Donau gemein haben.

LAND: Was unterscheidet den Maschinenring von anderen Arbeitskräfteüberlassern? Weigl: In der Leasing-Branche ist der Mitbewerber ein ständig präsentes Thema. Unser Vorteil und unsere Chance hierbei ist unser Alleinstellungsmerkmal: Wir vermitteln qualifizierte Arbeitskräfte aus der Region an Unternehmen in der Region. Wir haben unsere

Wurzeln, die Unterstützung des ländlichen Raums, nie vergessen. Bei uns hat Handschlagqualität noch eine Bedeutung und die meisten unserer Kunden und Mitarbeiter vertrauen bereits seit vielen Jahren darauf. Hafner: In unserer Branche haben wir Mitbewunderer, aber keine Mitbewerber. Unser Alleinstellungsmerkmal ist unsere Authen-

tizität, die Stärkung der Region und dass wir unsere Kernaufgabe, die Stärkung der Landwirtschaft, nie aus den Augen verlieren. Wir sind glaubhaft – sowohl für unsere Mitarbeiter, als auch für unsere Kunden. All das ist unsere Vision, die uns von anderen Personalleasing-Unternehmen - sowohl in Deutschland, als auch Österreich - stark abhebt.

Mag. Gertraud Weigl, Geschäftsführerin Maschinenring Personal und Service eGen (MRPS) Beim Maschinenring seit: März 2009 An meinem Job schätze ich am meisten: eigenständiges Arbeiten, Mitgestalten und Ideen einbringen, Strategien erarbeiten, Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Charakteren. Meine Vision für den Maschinenring ist: Traditionelles, bodenständiges und menschliches Unternehmen in der modernen Welt zu bleiben – Tradition trifft Innovation. Land Magazin

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Ilka Hafner, Operative Geschäftsführerin MRPD Beim Maschinenring seit: Juli 2014

LAND: Welche Branchenunterschiede oder unterschiedliche Recruiting-Ansätze gibt es zwischen Österreich und Deutschland? Weigl: Ob jung oder alt, Wiedereinsteiger oder Jobwechsler, Karenzrückkehrer, Pensionisten oder Studenten, sie alle sind für uns wichtige Mitarbeiter. Das Kategoriendenken, dass nur Personal zwischen 20 und 40 Jahren gebraucht oder gewollt wird, hat bei uns keinen Platz. Diesbezüglich sind wir uns in Österreich sowie Deutschland definitiv einig. Wir sind ein Dienstleister und bedienen hauptsächlich Klein- und Mittelunternehmen: das ist unser Kernelement. Jedoch schauen wir auch über den Tellerrand hinaus. Wir sind bereits seit 20 Jahren in der Leasing-Branche und mittlerweile tragen auch Industriebetriebe zum Umsatzwachstum bei. Hier liegt es dann an uns, eine Linie zu ziehen und dennoch den Fokus auf Klein- und Mittelbetriebe zu legen. Aber ausschließlich KMU’s zu bedienen, können wir uns nicht mehr leisten. Hafner: Für uns in Deutschland kommt die Großindustrie derzeit nicht in Frage. Wir bedienen Großkunden gerne im Assistenzbereich oder punktuell, aber wir können und werden nicht Hauptlieferanten an Personal sein. Wir konzentrieren uns weiterhin auf den Klein- und Mittelstand. Langfristig können wir so besser unsere Preise halten, unseren Mitarbeitern eine gleichbleibende Entlohnung zusichern sowie auch in Zukunft die ländliche Region unterstützen. LAND: Wo sind die Wurzeln des Maschinenrings im täglichen Ge31

schäft immer noch erkennbar? Weigl: In Österreich haben wir im Personalleasing 50 Prozent Landwirte. Obwohl mittlerweile auch viele Mitarbeiter ohne landwirtschaftlichen Hintergrund beim Maschinenring beschäftigt

„Wir vermitteln qualifizierte Arbeitskräfte aus der Region an Unternehmen in der Region.“ Mag. Gertraud Weigl

sind, werden wir weiter die ländliche Region und Bevölkerung sowie klein- und mittelständische Betriebe am Land im Fokus behalten – denn genau das unterscheidet den Maschinenring von der Konkurrenz. Hafner: Unser Urgedanke ‚Wir sind füreinander da‘ und ‚Gemeinschaft macht stark‘, das ist das, was wir auch heute noch leben. Wir sind starker Partner für die einzelnen Ringe, die bei den Kunden und Mitarbeitern vor Ort sind, wir wollen die Region stärken und Landwirte unter-

Maschinenring Jubiläum Wir sind vor Ort

stützen. Das ist unsere Vision, die bestimmt nicht marktüblich ist, aber dem bleiben wir auch weiterhin treu. LAND: Welche Hürden hat man in der Personalleasing-Branche zu überwinden, um erfolgreich zu bleiben?

An meinem Job schätze ich am meisten: Die umfangreichen Tätigkeiten in einer bodenständigen Organisation. Meine Vision für den Maschinenring ist es, die Personaldrehscheibe zum Vorteil der landwirtschaftlichen Branche aufzubauen. Zusätzlich bemühen wir uns um die Schaffung weiterer Einnahmenquellen zu Gunsten der Landwirtschaft, Mitarbeiter und Maschinenring-Partner vor Ort.

Hafner: Vor allem die Gesetzgebung ist immer wieder eine Herausforderung sowie auch die Bedienung der unterschiedlichen Branchen. Mit unseren Maschinenring-Partnern stellen wir uns diesen Herausforderungen täglich und schaffen es, ihnen gewachsen zu sein. Es ist immer wieder schön, mit so engagierten Partnern zusammenzuarbeiten und Ideen umzusetzen. Weigl: Auch in Österreich sind wir stets mit engmaschigeren Rahmenbedingungen konfrontiert. Es gilt, alle Gesetzmäßigkeiten effizient in das operative Tagesgeschäft zu integrieren. Der Anspruch an die Mitarbeiter steigt ständig, damit der Qualitätslevel erhalten bleibt. Mit gezielter Weiterbildung und klaren Strukturen sind wir für weiteres Wachstum gerüstet. LAND: Der Maschinenring hat einen doch eher konservativen Background. Wie steht er zu Frauen in Führungspositionen? Hafner: Für mich ist es egal, ob Mann oder Frau. Es ist nur wichtig, dass diese Person Kompetenz mitbringt, Verantwortung übernimmt und ihrem Auftrag nachkommt. Ein bodenständiges Unternehmen, so wie der Maschinenring es ist, hat uns beiden Geschäftsführerinnen eine Chance gegeben – das hat er nicht

aufgrund unseres Geschlechts, sondern weil wir die richtigen Kompetenzen und Fähigkeiten mitgebracht haben. Weigl: Der Maschinenring ist nicht nur konservativ, er ist auch modern. Wir geben natürlich auch Frauen die Chance, durchzustarten und aufzusteigen, denn eine Person definiert sich über Leistung, Engagement und Willensstärke. In Führungspositionen gibt es immer noch sehr wenige Frauen. Hier müssen wir Kompetenz zeigen und uns behaupten. Dennoch ermöglicht der Maschinenring es Frauen durch die hohe Flexibilität in ihrem Beruf erfolgreich zu sein und auch zum Beispiel nach einer Karenz wieder in ihre Position zurückzukehren. Maschinenring


Maschinenring Jubiläum

Rückblick: 20 Jahre Maschinenring Personalleasing Wie hat alles angefangen und wohin hat es sich entwickelt? Das LAND wirft anlässlich des Jubiläums einen Blick auf die letzten 20 Jahre des Maschinenring Personalleasing. Zwischen Traktor und Melkmaschine Seit der Gründung im Jahre 1998 hat sich beim Maschinenring Personalleasing einiges verändert. Monika Mayrhofer

führer und eine Sekretärin, aber die waren damals noch beim Maschinenring Österreich angestellt. Wir haben von null angefangen. Alles war händisch zu erledigen. Erst später kamen Lohnverrechnungs- und Buchhaltungsprogramme dazu. Das

blieben Monika Mayrhofer auch die Räumlichkeiten in der Landwirtschaftskammer: „Wir sind mehrmals innerhalb der Landwirtschaftskammer auf der Gugl in Linz umgezogen, da immer wieder der Platz zu wenig wurde. Unsere jetzigen

„Ich war die 1. Mitarbeiterin beim MR Personal. Der Geschäftsführer und die Sekretärin waren beim MR Österreich angestellt." Monika Mayrhofer

ist seit den Anfängen als Mitarbeiterin in der Bilanzierung und Buchhaltung tätig und erinnert sich: „Ich war die erste Mitarbeiterin überhaupt. Neben mir gab es noch einen GeschäftsLand Magazin

Unternehmen ist sehr schnell gewachsen und so wuchs auch die Abteilung immer mehr. Mittlerweile sind wir acht Mitarbeiter in der Buchhaltung.“ Besonders in Erinnerung

Büros waren früher Werkstätten und Garagen. Bereits vor dem Umbau haben wir die Räumlichkeiten bezogen und saßen neben Traktor und Melkmaschine.“ Auf die Frage, warum

sie schon so lange für den Maschinenring tätig ist, hat Monika Mayrhofer eine klare Antwort „Ich bin aus Katsdorf im Bezirk Perg. Dort betreiben wir eine Mutterkuhhaltung mit rund 70 Tieren. 32


. k r Sta

enring n. n i h c s a M e 20 Jahrel und Service eG Persona

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Die Maschinenring Personal und Service eGen feiert 20. Geburtstag mit Handschlagqualität.

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Der erste Mitarbeiter beginnt über die Maschinenring Personal und Service eGen beim Gartengerätehersteller Viking in Tirol.

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Knapp 350 Mitarbeiter arbeiten bereits zwei Jahre nach der Gründung über Leasing.

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Der Umsatz stieg auf rund 70 Millionen Euro.

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Die Maschinenring Personaldienste GmbH in Deutschland hat 10-jähriges Jubiläum.

Mehr als 4500 Mitarbeiter sind über Maschinenring Personalleasing österreichweit bei den unterschiedlichsten Firmen im Einsatz.

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Das Tochterunternehmen, die Maschinenring Personaldienste GmbH, startet in Bayern durch. Mittlerweile sind in Deutschland rund 40 Ringe ansässig.

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Unsere Mitarbeiter sind uns wichtig: Einführung der kostenlosen Zusatzunfallversicherung für alle Mitarbeiter.

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Wir sind auf Platz 1 bei der Bonität heimischer Arbeitskräfteüberlasser (KSV Kreditschutzverband Rating)

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Wir wachsen weiter: Über 5000 qualifizierte Mitarbeiter sind mittlerweile für Maschinenring Personalleasing tätig.

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Erstmals haben wir über 50 Millionen Euro Umsatz erreicht.

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Wir erhalten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit das Staatswappen für Unternehmen mit außergewöhnlichen Leistungen.

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Wussten Sie, dass die Maschinenring Personal und Service eGen... - mit über 80 Standorten flächendeckend in ganz Österreich präsent ist? - trotz Digitalisierung den persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern und Kunden pflegt? - Jobs in über 266 verschiedenen Berufen hat? - regelmäßig auch ungewöhnliche Jobs wie Senner, Schäfer oder Bestatter vermittelt? - durch Handschlagqualität Vertrauen schafft – sowohl bei Kunden als auch bei Mitarbeitern?

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Maschinenring Jubiläum Rückblick

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Die Arbeit beim Maschinenring erlaubt es mir, Job, Hof und Familie flexibel unter einen Hut zu bringen. Ich arbeite 25 Stunden für den Maschinenring, davon bin ich zwei Tage die Woche im Büro in Linz und den Rest kann ich von Zuhause aus erledigen.“

Erfolgreich durch die Krise 2007 wurde auch Österreich von der Finanzund Wirtschaftskrise gebeutelt. Viele Unternehmen mussten Personal abbauen oder gar ihre Tore schließen. Nicht so Maschinenring Personalleasing: Das Unternehmen hat viele Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen und ist nicht nur von einer großen Firma abhängig. Dadurch konnten übermäßige Verluste abgewendet werden. Zwei Jahre später (2009) ermittelte der KSV (Kreditschutzverband) die heimischen Arbeitskräfteüberlasser mit der höchsten Bonität. Bei diesem Ranking landete Maschinenring Personalleasing auf Platz 1 und ließ die Konkurrenz weit hinter sich. Eine besondere Anerkennung wurde dem Maschinenring Personalleasing dann 2012 zuteil: Das Wirtschaftsministerium verlieh dem Unternehmen das österreichische Staatswappen. Dieses Wappen erhalten Firmen, die sich durch außergewöhnliche Leistungen um die österreichische Wirtschaft verdient gemacht haben und in ihrem Wirtschaftszweig eine führende Stellung innehaben. Der anhaltende Erfolg vom Maschinenring Personalleasing spiegelt sich auch buchhalterisch wider: denn mit den Jahren wuchs nicht nur die Anzahl an Aufträgen und Mitarbeitern (derzeit über 5.000), sondern auch der Umsatz. 2012 wurden erstmals über 50 Millionen Euro erzielt, 2017 waren es knapp 70 Millionen Euro. Das Spektrum der Tätigkeiten beim Maschinenring ist ebenfalls riesig: Derzeit sind die Personalleasing-Dienstnehmer in 266 Berufen tätig. Damit wird der Maschinenring zur Jobdrehscheibe im ländlichen Raum – weit über den rein landwirtschaftlichen Bereich hinaus.

Auch Weltmarktführer vertrauen auf den Maschinenring Im Jahr 1998 betreute das Maschinenring Personalleasing rund 50 Kunden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten vervielfachte sich die Zahl und stieg auf knapp 2.800 an. Viele Kunden der ersten Stunde bauen nach wie vor auf die erfolgreiche Partnerschaft mit dem Maschinenring. Neben klein- und mittelständischen Unternehmen vermittelt der Maschinenring sein Personal auch an innovative Weltmarktführer: So sind zum Beispiel bei dem Licht- und Elektroniksystem-Hersteller ZKW oder bei der Palfinger AG Facharbeiter sowie Hilfskräfte tätig. In der Lenzing AG, einem weltweit agierenden Unternehmen, das aus Holz hochwertige Fasern herstellt, unterstützt ein Mitarbeiter Land Magazin

des Maschinenring bei der Holzübernahme und Holzverarbeitung. Auch die Firma Pioneer ist treuer Kunde und vertraut auf die Handschlagqualität des Maschinenring. Das seit 35 Jahren in Österreich ansässige Unternehmen hat eine eigene Produktionsfirma, die Pioneer Hi-Bred Services GmbH in Parndorf, die hochwertiges Saatgut für die europäischen Landwirte zur Verfügung stellt, etwa Mais, Sonnenblumen, Sojabohnen und Sorghum. Die jährliche Gesamtproduktion erreicht ca. 650.000 Packungen (entspricht rund 15.000 Tonnen). „Da die Produktion von Saatgut größtenteils ein Saisongeschäft darstellt, ist die Unterstützung von einem Personaldienstleiter, wie dem Maschinenring, eine gewaltige Hilfe. Bis zu 20 hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind in den verschiedenen Produktionsprozessen, wie Saatguttrocknung, Reinigung, Siebung, Verpackung und Lagerhaltung von August bis April beschäftigt. Eine Stärke dieser Mitarbeiter ist die Zuverlässigkeit und deren guter Arbeitseinsatz, ebenso die Qualität der Arbeit und die Sicherheit bei der Ausführung. Auch das Arbeiten unter unseren ‚Safety‘-Grundsätzen wird stets eingehalten, da auf diese Mitarbeiter Verlass ist“, lobt das Unternehmen den Einsatz der Maschinenring-Mitarbeiter. „Wir haben mit dem Anbieter Maschinenring bereits seit mehr als 15 Jahren sehr gute Erfahrungen und wollen mit diesen Mitarbeitern auch weiter für die Zukunft planen, um unsere Produktionsziele zu erreichen.“

„Eine Stärke der Maschinenring-Mitarbeiter ist die Zuverlässigkeit und deren guter Arbeitseinsatz. " Pionieer, Saatgutherstellung in Parndorf (B)

Seit 2009 beim Maschinenring: Mag. Gertraud Weigl.

die Weiterentwicklung des Unternehmenserfolges in den nächsten Jahren liegt auf der Hand: Wenn es uns gelingt, weiterhin gute Mitarbeiter zu binden und neu zu gewinnen, können wir an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen. Es ist das Eine, wenn wir uns als stark, authentisch und echt in der Öffentlichkeit präsentieren und auf Handschlagqualität setzen. Das Andere sind hunderte von Handlungsweisen: wie wir mit unseren Arbeitern im Alltag umgehen, wie wir wertschätzende Bewerbungsgespräche führen oder wie stark wir auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Es ist unumgänglich, dass wir uns fachlich mit Recruiting-Schulungen rüsten, dass wir die besten Bewerberkanäle finden, dass wir stark auf Social Media setzen, dass wir sämtliche Marketingkonzepte auf die Mangelware der qualifizierten Arbeitskräfte ausrichten. Jedoch geht es immer ganzheitlich um unseren Mitarbeiter, der ein Drittel seines Lebens arbeitet, der durch unterschiedliche Lebensetappen geht und so auch die Arbeit seinen Bedürfnissen anpassen möchte. Wir brauchen Mitarbeiter, die stolz sind, einen Beitrag für unsere starke Marke Maschinenring zu leisten.“

Qualifizierte Mitarbeiter binden – der Schlüssel zum Erfolg „Das Rennen um die besten Mitarbeiter hat längst begonnen“, weiß Mag. Gertraud Weigl und blickt in die Zukunft: „Der Schlüssel für 34


Wie alles begann

Ein Tiroler Unternehmen lieferte die zündende Idee Als im Jahr 1998 Josef Koller, Produktionsleiter des Tiroler Gartengeräteherstellers VIKING, personelle Unterstützung beim Maschinenring suchte, ahnte noch niemand, dass sich aus der folgenden Idee das führende Personaldienstleistungsunternehmen am Land entwickeln würde. Josef Koller von VIKING, Maschinenring Personalleasing-Kunde der ersten Stunde, bekam erst kürzlich Besuch von Maschinenring Tirol-Geschäftsführer Hermann Gahr und MRPS-Geschäftsführerin Gertraud Weigl (von links).

Um die Arbeitsspitzen abzudecken, benötigte VIKING damals zusätzliche Mitarbeiter. Daraufhin fragte Josef Koller beim Tiroler Maschinenring an, ob dieser ein paar Bauern wüsste, die in der landwirtschaftlich weniger intensiven Saison Zeit zum Arbeiten hätten. Der Maschinenring vermittelte erfolgreich Landwirte mit freier Zeit zu VIKING. So wurde im Jahr 1998 Maschinenring Personalleasing geboren sowie eine enge Partnerschaft geknüpft, die bis heute besteht.

Die Entwicklung einer Erfolgsgeschichte VIKING ist kein nordischer, kriegerischer Seemann. Nein, VIKING ist der führende Hersteller von hochwertigen Gartengeräten mit Sitz in Langkampfen/Tirol. Seit der Gründung 1981 in Kufstein konnte das Unternehmen seine Produktion kontinuierlich ausbauen. Bereits drei Jahre nach der Firmengründung startete VIKING die Entwicklung einer eigenen und sehr erfolgreichen Rasenmäher-Linie. 20 Jahre später wurde der Platz am Standort in Kufstein knapp. Deshalb wurde im September 2001, nur wenige Kilometer vom alten Standort entfernt, 35

das neue Kompetenzzentrum für Gartengeräte errichtet. Am neuen Standort in Langkampfen gibt es auf über 63.000 Quadratmetern nicht nur viel Raum für gute Ideen, sondern auch kurze Wege, um diese zu verwirklichen: Bei VIKING arbeiten Ingenieure und Designer, Produktionsleiter und Vertriebsspezialisten sehr erfolgreich zusammen – und das unter ein- und demselben Dach. Aus den gemeinsam umgesetzten Ideen entstanden Premium-Garten-Produkte, wie Rasenmäher mit Benzin- bzw. Elektromotor oder Akku-Antrieb, Mähroboter, Vertikutierer oder Motorhacken. Darüber hinaus gibt es auch eine eigene Gartengeräte-Serie für Kinder für noch mehr Gartenspaß. Seit dem Jahr 1992 gehört VIKING zur traditionsreichen STIHL-Gruppe. Im Kompetenzzentrum Langkampfen werden deshalb nicht nur VIKING-Produkte, sondern auch immer mehr Geräte von STIHL produziert, wie zum Beispiel Motorsägen, Heckenscheren, Freischneider oder Blasgeräte.

Zubau schafft 100 neue Arbeitsplätze Im September 2017 erfolgte

Maschinenring Jubiläum Ein Tiroler Unternehmen lieferte die zündende Idee

der offizielle Spatenstich zum Erweiterungsbau am Standort Langkampfen. Mit einem Investitionsvolumen von knapp 23 Millionen Euro handelt es sich dabei um die größte Investition in der Unternehmensgeschichte von VIKING. 16.000 Quadratmeter Grund werden neu verbaut und damit die Nutzfläche um rund 20.000 Quadratmeter erweitert. Doch nicht nur flächentechnisch erfährt VIKING einen stetigen Wachstumsschub: 100 zusätzliche Mitarbeiter werden nach der Erweiterung am Standort Langkampfen aufgenommen. Schon Ende 2018 soll der Bau bereits abgeschlossen sein. Wirft man einen Blick auf die Bilanz des Unternehmens, bemerkt man auch hier ein starkes Plus: Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz im Wirtschaftsjahr 2016 um ganze 37,6 Prozent auf insgesamt 267 Millionen Euro.

Starke Partner seit 20 Jahren Mittlerweile arbeiten rund 500 engagierte Mitarbeiter am VIKING-Standort in Langkampfen an der ständigen Weiterentwicklung der modernen Gartengeräte. 20 Jahre nach der Gründung des Ma-

schinenring Personalleasing vertraut der Gartengeräte-Hersteller nach wie vor auf die flexiblen und kompetenten Arbeitskräfte des Maschinenring. Derzeit sind fünf Maschinenring-Mitarbeiter bei VIKING in der Logistik beschäftigt, zehn weitere in der Produktion. Erst vor kurzem besuchte Mag. Gertraud Weigl, Geschäftsführerin Maschinenring Personal und Service eGen (MRPS), Josef Koller im Kompetenzzentrum Langkampfen. Vom Werk fasziniert, beeindruckte Gertraud Weigl vor allem der Produktionsleiter selbst: „Josef Koller ist ein Chef mit Prinzipien. Sein Umgang mit den Mitarbeitern ist offen und respektvoll. Er schätzt jeden einzelnen seiner Mitarbeiter und das merkt man auch. Bei einem Rundgang führte er aus, dass nicht das prallgefüllte Lager das größte Kapital des Unternehmens sei, sondern seine Mitarbeiter. Dem kann ich nur zustimmen! Ich freue mich auf viele weitere Jahre einer guten Zusammenarbeit mit Josef Koller und dem Unternehmen VIKING.“

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Mitarbeiter sind hier Mangelware Tanja Gierlinger mag an ihrem Arbeitsplatz besonders den Duft des frischen Brotes.

Zu Besuch im Bezirk mit der niedrigsten Arbeitslosenquote Österreichs.

„Mit rund 750 Mitarbeitern am Standort sind wir der führende Arbeitgeber im Bezirk“, so Betriebsleiter Johann Saxinger. „Darauf sind wir sehr stolz. Doch das Rennen um die besten Mitarbeiter macht auch vor uns nicht Halt.“ Personelle Unterstützung holt sich das Unternehmen deshalb schon seit 13 Jahren vom Maschinenring. "Vor allem, wenn Verkaufsmuster zu produzieren sind, haben wir einen erhöhten Personalbedarf", so Saxinger: "Dann holen wir uns rund fünf Maschinenring-Mitarbeiterinnen, die dann ca. drei Monate mit höchster Präzision arbeiten. In der normalen Produktion kommen je nach Saison ebenfalls 2-4 Arbeitskräfte vom Maschinenring zum Einsatz. Sie stellen gemeinsam mit dem Stammpersonal rund 530.000 Fenster her."

Personalmanagement auf Augenhöhe Warum er den Maschinenring als Personaldienstleister wählt, liegt für ihn klar auf der

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Bildnachweis: Andares Werbeagentur

Auf kurvigen Straßen, vorbei am Fluss der großen Mühl, fährt das LAND-Redaktionsteam durch die sanften Hügel des oberen Mühlviertels. Auffallend sind in der typisch ländlichen Umgebung die Industriebetriebe, die sich nach und nach entlang der Bundesstraße von Linz in Richtung der Bezirkshauptstadt Rohrbach angesiedelt haben. Der Bezirk Rohrbach hat laut einer Studie des Arbeitsmarktservices (AMS) vom Juni 2017 mit nur 2,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Österreich. Ein Grund dafür ist neben dem regionalen Angebot an Arbeitsplätzen die – vermeintliche – Nähe zu Linz. Viele Rohrbacher pendeln täglich in die Landeshauptstadt zum Arbeiten. Lange Fahrwege und Staus sparen sich diejenigen, die vor der Haustüre einen Job bekommen. So zum Beispiel die Mitarbeiter beim Fensterhersteller Internorm in Sarleinsbach.

Am Mauracher Hof wird bereits seit dem 17. Jahrhundert Brot gebacken.

Ein eingespieltes Team: Johann Saxinger (3.v.l.) mit fünf Maschinenring-MitarbeiterInnen und Kundenbetreuer (1.v.l.) Martin Nimmervoll vom Maschinenring Rohrbach.

Hand: „Mir ist ein Arbeitskräfteüberlasser wichtig, der keine ‚moderne Sklaverei‘ betreibt. Beim Maschinenring sind die Leute gut aufgehoben und werden fair bezahlt.“ Im Betrieb legt man überhaupt großen Wert auf das Wohl der Mitarbeiter. Ob Mitarbeiterfeste, Kantine oder Patensystem – dass sich das Werk in Sarleinsbach seit der Gründung vor fast 40 Jahren zum größten Arbeitgeber im Bezirk entwickelt hat, kommt nicht von ungefähr. „Dabei machen wir

keinen Unterschied, ob Leasing- oder Stammmitarbeiter. Bei uns sind alle Mitarbeiter gleich gestellt. Das hat für mich oberste Priorität“, so Johann Saxinger.

Immer der Nase nach Schauplatzwechsel: Nur sieben Minuten entfernt liegt der Mauracher Hof der Familie Eder. Eingebettet in die malerische Landschaft des

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Dass sich die Mitarbeiter im Betrieb wohlfühlen, ist den beiden Geschäftsführern Elisabeth und Josef Eder besonders wichtig. Hier im Bild mit Vertriebsleiter Andreas Eder und dem Maschinenring-Team.

Landwirtin Maria Schütz arbeitet rund drei Tage in der Woche bei Internorm. Die Stallarbeit zuhause am Hof kann sie noch vor Arbeitsbeginn erledigen.

Mühlviertels wird hier in der Bio-Hofbäckerei Brot und Gebäck ganz im Sinne einer ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft gebacken. Auf der Suche nach der Backstube heißt es für das Redaktionsteam: „Immer der Nase nach!“ Der Duft nach frischem Gewürzbrot und ofenwarmen Semmeln führt uns schließlich ans Ziel, wo wir den Hausherren Josef Eder treffen. „Am Mauracher Hof wird bereits seit dem 17. Jahrhundert Brot gebacken. Seit 38 Jahren führen wir den Betrieb als biologische Landwirtschaft. In den letzten 28 Jahren ist es uns gelungen, aus einer lebendigen Backtradition am Hof eine moderne Bio-Bäckerei zu machen.“ 1998 gründeten Josef und seine Frau Elisabeth dafür die Bio-Hofbäckerei Mauracher GmbH. Josef Eder ist überzeugter Bio-Landwirt. Das Getreide für die Mauracher Brot-Spezialitäten stammt daher ausschließlich aus biologischem Anbau.

Alte Getreidesorten neu belebt Jährlich mahlt und verarbeitet die Bio-Hofbäckerei mehr als 1.000 Tonnen hochwertiges Getreide, darunter auch viele ursprüngliche Sorten. Für Josef Eder ist das eine Herzensangelegenheit: „Das beste Brot erfordert das beste Korn. Diese einzigartige Qualität wird bei uns durch die hervorragende Getreidequalität 37

aus dem hoch gelegenen Mühlviertel gewährleistet.“ 1996 als Zusammenschluss von fünf Bio-Bauern gegründet, stellt die Getreideaufbereitung heute mit ihren rund 100 Stammlieferanten die Basis für die Bio-Hofbäckerei dar. „Von der Lagerung über die Qualitätssicherung bis zur Getreideaufbereitung herrscht durchgängige Nachvollziehbarkeit der Qualität. Das frische Mahlen von Dinkel, Einkorn, Hafer, Roggen, Gerste und Weizen direkt in die Teigschüssel erfolgt schließlich über unsere eigenen Getreidemühlen“, so Josef Eder.

Die gelernte Friseurin Nicole Hinterleitner hat ihren Job an den Nagel gehängt und arbeitet seit 2016 beim Maschinenring: im Sommer als Gärtnerin, die restliche Zeit des Jahres bei der Firma Internorm.

Ausgeliefert werden die Brot-Spezialitäten an den Bio-Fachhandel und Feinschmecker-Läden im Umkreis von 200 Kilometern. Darunter auch die Städte München, Prag und Wien. „Immer mehr Menschen setzen sich mit Lebensmitteln intensiv auseinander und legen Wert auf die Herkunft der Zutaten. Diese Zielgruppe sprechen wir an.“ Im Einklang ist man am Mauracher Hof nicht nur mit der Natur, sondern auch mit den Menschen. 70 Mitarbeiter arbeiten mittlerweile im Familienbetrieb. Bei Arbeitsspitzen in der Backstube, oder wenn es Veränderungen in der Produktion gibt, holt sich Josef Eder Verstärkung vom Maschinenring. „Ich schätze die guten Mitarbeiter des Maschinenring, die oft einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben. Das sind Leute mit Hausverstand.“ Heute im Einsatz ist unter vielen anderen Tanja Gierlinger. Die 29-Jährige ist geringfügig über den Maschinenring beschäftigt und begeistert von der Arbeit in der Backstube: „Der Duft des frischen Brotes und die Abwechslung, das gefällt mir. Es wird hier nie langweilig“, so die zweifache Mutter. Sie sortiert die Brote und das Gebäck und bereitet alles für die Auslieferung vor.

Maschinenring Jubiläum Mitarbeiter sind hier Mangelware

Der gelernte Bäcker Hermann Feßl sorgt für eine saubere Backstube.

Claudia Leitner unterstützt als Personalleasing-Mitarbeiterin das Team des Mauracher Hofs.

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Arbeitswelten

Facettenreich: Jobs für jeden Geschmack Maschinenring-Mitarbeiter im Einsatz von Bürs bis St. Andrä.

Ob große Maschine oder kleine Pflanze, Schnee oder Hitze: Das LAND-Magazin widmet die grünen Seiten jenen mehr als 30.000 Menschen aus ganz Österreich, die als Landwirte, Fach- und Zeitarbeiter sowie Angestellte in den über 80 regionalen Standorten haupt- oder nebenberuflich für den Maschinenring arbeiten.

Einspannen zum Ausspannen Inmitten der Oberinnviertler Seenplatte, im schönen Franking in Oberösterreich, ist er zu Hause: Florian Lasser. Der 21-Jährige ist beim Maschinenring Ober dem Weilhart in verschiedenen Bereichen im Einsatz. Im Winter sorgt er beispielsweise bei Tag und Nacht für schnee- und eisfreie Flächen auf dem oberösterreichischen Streckenabschnitt der Salzburger Lokalbahn. Doch auch als Betriebshelfer für Landwirte sowie über Maschinenring Personalleasing ist Florian in

Volle Fahrt voraus: Mit einem 500 PS starken Muldenkipper durch den Steinbruch

Wer träumt nicht davon: Einmal mit einem 500 PS starken Gefährt durch Schotter und Schlamm zu fahren und einen Berg aus Kies zu erklimmen, um anschließend die Ladung einfach runterzukippen? Für den Bludenzer Kay Eschenweck wurde dieser Traum durch den Maschinenring Realität: Seit Juni letzten Jahres arbeitet er als Muldenkipperfahrer bei Zech Kies in Nüziders – und das ganz ohne FührerLand Magazin

verschiedenen Betrieben aktiv. Wenn der geprüfte Pferdewirt nicht gerade für den Maschinenring tätig ist, kommt er am elterlichen Reitergut seiner Leidenschaft nach: dem Kutschenfahren. Angefangen von romantischen Seerundfahrten um den nahegelegenen Holzöstersee, über Kutschenpartien zum Bauerngolfen bis hin zu gemütlichen Ausfahrten zum Mostbauern hat Florian alles im Programm.

schein. Kay suchte die Abwechslung, weshalb er seinen Job als Karosseriebautechniker und KFZ-Lackierer an den Nagel hängte und vor zwei Jahren bei Maschinenring anfing. Seit gut einem Jahr ist er nun bei der Firma Zech Kies aktiv. Die Wurzeln des traditionsreichen Unternehmens reichen dabei bis in die 30er Jahre zurück, als August Zech mit der Lieferung von Sand und Kies begann. Seitdem entwickelte sich das Unternehmen stetig weiter. Mit einem jährlichen Ausstoß von rund einer Million Tonnen ist die Zech Kies GmbH der führende Kiesversorger in der Region und seit langem starker Partner des Maschinenring. Kay befördert mit seinem knickgelenkten Muldenkipper Kies vom Steinbruch hinunter bis zum Ablageplatz. Das Fahrzeug alleine wiegt bereits 40 Tonnen. Ist es beladen, kommt es auf rund 100 Tonnen. Das kuriose an Kays Job ist, dass er den Muldenkipper ganz ohne Führerschein fährt, was am Firmengelände erlaubt ist. Trotzdem macht er den Führerschein jetzt mit Unterstützung vom Maschinenring nach.

...und im Winter zum Lift! Wenn es ums Liftpersonal geht, so waren die Hahnbaumlifte, die zu den Alpendorf Bergbahnen in St. Johann/Pongau gehören, im Winter 2017/2018 fest in Maschinenring-Hand. Vom Parkplatz über die Kassa bis zum Liftbügel und zur Beschneiungsanlage. Überall machten die Mitarbeiter vom Maschinenring Personalleasing im schicken Snow-Space-Salzburg-Outfit eine gute Figur. Kevin Überegger ist einer davon. Er kümmert sich um die Hahnbaumlifte. Als gelernter Koch hatte er in den Winter- und Sommersaisonen zwar immer genug Arbeit, aber der Leerlauf in den Zwischensaisonen und die unregelmäßigen Arbeitszeiten waren sehr herausfordernd. Das, und die Möglichkeit, andere Branchen und Aufgabengebiete kennenzulernen, haben ihn dazu bewogen, zum Maschinenring Personalleasing zu gehen. Früher hat Kevin sich in der Küche für die Gäste voll ins Zeug gelegt. Das macht er weiterhin, aber eben als Mitarbeiter beim Lift. 38


Ein Tal – viele Jobmöglichkeiten

Markus Feiersinger aus Reith im Alpbachtal findet seine ideale Einkommenskombination beim Maschinenring. Um seine Leidenschaft, die Landwirtschaft, ausüben zu können, nützt Markus die verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten, wie die Beschäftigung über die Zeitarbeitssparte bei Seilbahnen im Winter und über die Bereiche der Agrar- und Service-Dienstleistungen in den

Sommermonaten. Bereits zum zweiten Mal ist er beim Pistendienst in der Zillertal Arena in Zell am Ziller tätig. Markus kümmert sich im Zuge seiner Beschäftigung nicht nur um die Absicherung der Abfahrten, sondern ist auch mit dem Akja unterwegs, sollte im Skigebiet ein Unfall passieren. Er macht aber nicht nur mit den Skiern an den Füßen eine gute Figur auf der Piste, auch die luftige Höhe bei der Stützenkontrolle macht dem geschickten 44-Jährigen nichts aus. Die Anstellung über den Maschinenring bietet dem Landwirt die notwendige Flexibilität neben der Arbeit im Stall. Seine attraktiven Arbeitszeiten mit vier Tagen Dienst und zwei Tagen frei bedeuten während des Winters genügend Freiraum für den eigenen Betrieb bei gleichzeitig gutem Verdienst. Der Tag beginnt für ihn um fünf Uhr morgens mit der Arbeit im Stall. Um 7:30 Uhr startet er in die Schicht bei der Bergbahn, bevor er sich abends wieder um seine insgesamt 36 Jungtiere kümmert. „Wenn du das Arbei-

ten von klein auf gewohnt bist, macht dir das nichts aus, und wenn noch dazu das Team wie hier bei der Bahn super zusammenpasst, macht es umso mehr Spaß“, erklärt Feiersinger, der vor der Verwirklichung seines Traums vom eigenen Landwirtschaftsbetrieb bereits mehr als 20 Jahre lang 80 Tiere auf einem Zillertaler Bergbetrieb betreut und dort auch alle Mäharbeiten übernommen hat. Neben Markus Feiersinger ist auch Barbara Leitner über den Maschinenring bei der Zillertal Arena in Zell am Ziller beschäftigt. Die gelernte Einzelhandelskauffrau und ausgebildete Maschinistin nutzt die winterlichen Arbeitsmöglichkeiten beim Maschinenring, während sie in den Sommermonaten wieder als Gärtnerin arbeitet: „Ich arbeite am liebsten im Freien. Beim Sessellift bin ich nicht nur draußen, sondern habe auch viel Kontakt zu den Gästen. Mir macht die Arbeit Spaß und außerdem kann ich täglich mit den Skiern zu meinem Arbeitsplatz fahren.“

Digitales Abbild vom Wildbach

Der Kräuterzauberer aus dem Lavanttal Ohne Zauberhut und Hexerei ist Simon Quendler seit vier Jahren auf seinem Hof in St. Andrä im Lavanttal als Kräuterbauer aktiv. Biologisch, nachhaltig und innovativ – das ist sein Erfolgsgeheimnis. Die Kräuter produziert er für die Österreichische Bergkräutergenossenschaft, wo er selbst auch Mitglied ist. Neben Salbei BIO gehören Minze BIO, Zitronenmelisse BIO und Oregano BIO in das Sortiment des 26-Jährigen. Von April bis maximal Anfang November dauert das Kräuterjahr. In dieser Zeit werden die duftenden Pflanzen mehrmals geschnitten und geerntet. Im Sommer ist Hochsaison bei der Kräuterernte. Das bedeutet viel Arbeit. Unterstützung bekommt er dabei von seinem Großvater und seiner Freundin Sabrina. Umgestellt hat Simon den Betrieb von Fruchtsaftverwertung auf Kräuteranbau, als er ihn von seinem Vater übernommen hat. „Vor vier Jahren pflanzte ich die ersten Kräuter, um zu schauen, ob sie überhaupt wachsen würden“, erzählt Simon. Schnell wurde aus den ersten Versuchen immer mehr.

Mittlerweile produziert Simon zehn bis zwölf Tonnen Kräuterblätter pro Jahr. Würden diese nur für Teebeutel verwendet werden, könnte man sieben Millionen Tassen trinken. Es ist das Gesamtpaket der Kräuter, das ihn begeistert: „Wenn man zuschauen kann, wie die Pflanzen innerhalb kürzester Zeit aus dem Nichts entstehen, das ist faszinierend", schwärmt der Lavanttaler, „und die Düfte, die sie verbreiten.“ Die Frage nach seinem Lieblingskraut beantwortet Simon eindeutig. „Der Salbei hat es mir angetan. Die Blätter sind saftig, die Blüten wunderschön und dazu

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Arbeitswelten Facettenreich

Ein Wildbach braucht ein intaktes Bachbett und einen sauberen Lauf, um mit Starkregen fertigzuwerden. Leopold Gstöttner weiß, wie so ein Bach aussehen muss: Der Maschinenring Service-Dienstnehmer ist ausgebildeter „ÖWAV-Wildbachaufseher“. Im Auftrag von Gemeinden kontrolliert er Wildbäche, er erfasst, ob umgestürzte Bäume oder Felsen den Fluss des Wassers behindern. Seine Begehung dokumentiert Leopold digital mit georeferenzierten Fotos. Dadurch kann die Gemeinde die Grundbesitzer über notwendige Maßnahmen informieren und sie auffordern, die Missstände zu beseitigen. der intensive Geruch.“ Simon ist der einzige Bauer, der Salbei BIO für die Österreichische Bergkräutergenossenschaft produziert. In Zukunft möchte der Kärntner mehr mediterrane Kräuter anbauen. „Das Klima verändert sich. Dass es immer wärmer wird, spüren wir. Gewürzkräuter wie Thymian, Bergbohnenkraut oder Ysop brauchen nicht viel Wasser und halten Temperaturen um 30 Grad auch vier bis fünf Wochen lang durch“, so Simon. Wenn im November das Kräuterjahr zu Ende ist, beginnt für Simon die Arbeit im Skigebiet Weinebene. Dort ist er über Maschinenring Personalleasing im Einsatz und sorgt für einen reibungslosen Liftbetrieb. Pistenraupenfahren, Pistenbeschneien und Liftewarten tauscht er dann gegen die Feldarbeiten. „Von April bis November kann ich mich ganz auf meine Kräuter konzentrieren. Im Winter kann ich die kräuterfreie Zeit im Skigebiet nutzen und was dazuverdienen. Das taugt mir.“

Friedrich sorgt für Wärme! Friedrich Maikisch (im Bild ganz links) und sein Team betreuen Heizanlagen im Burgenland, genauer: Biomasse-Nahwärmeanlagen. Rund 40 dieser Anlagen, die vor 10 bis 20 Jahren errichtet wurden, sind im Bundesland in Betrieb. Die Arbeit von ausgebildeten Heizwarten wie Friedrich und seinem Team garantiert, dass die Heizung im Winter funktioniert und es auch bei kalten Stürmen aus Russland wohlig warm in den burgenländischen Häusern ist. Er betreut und wartet die Heizanlagen, tauscht Pumpen, Motoren, Übergabestationen oder Wärmemengenzähler. Störungen werden dadurch reduziert und die Lebensdauer der Anlagen verlängert. Maschinenring


Landblick

Innovation ist ein Teamsport Lego, Philipps, Fujitsu und Wienerberger – sie alle vertrauen auf die Innovations-Expertin Gertraud Leimüller. Auch die Open Innovation Strategie der österreichischen Bundesregierung und die Digitalisierungsstrategie für den österreichischen Tourismus begleitete sie. Wir fragten sie, wie Innovation gelingen kann und welche Menschen es dafür braucht.

LAND: Wie würden Sie Innovation definieren? Innovationen sind Ideen, die sich am Markt oder in der Gesellschaft durchsetzen, weil sie einen konkreten Nutzen für den Anwender schaffen. Nur weil etwas technisch machbar ist, bedeutet das noch nicht, dass es auch sinnvoll ist. LAND: Kann man Innovationen „schaffen“ oder passieren sie einfach? Man muss Innovationen aktiv schaffen, sie passieren ganz selten einfach so. Denn jede Innovation ist eine Störung im System, sie ruft Widerstand hervor. Daher braucht sie Menschen, die dahinterstehen, die das vorantreiben. Gleichzeitig gibt es kaum das einsame Genie, das einzigartige Ideen hat. Die Ideen hängen meist schon in der Luft, dementsprechend muss man beim Entwickeln schnell sein. Wartet man ein Jahr, dann ist das Zeitfenster in vielen Märkten schon wieder zu. Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Innovationen entstehen können? Zur Frage der Rahmenbedingungen gibt es aus meiner Sicht drei Punkte: Erstens ist Innovation eine Führungsaufgabe. Die Führungskräfte geben den Kompass vor, sie entscheiLand Magazin

den, welche Probleme mit Innovationen gelöst werden sollen. Zuerst muss die strategische Arbeit geleistet werden, dann kann man die Freiheit lassen, sich innerhalb dieser Eckpfeiler zu bewegen. Zweitens muss man Ungehorsam zulassen. In unserer Arbeitswelt sind wir der Compliance verpflichtet. Die Angst, etwas falsch zu machen, nimmt die Offenheit für neue Ideen. Innovatoren wollen Dinge machen, die bisher nicht üblich sind, und dafür nicht andauernd um Erlaubnis fragen. Drittens muss eine Organisation offene Experimente zulassen. Derzeit gibt es in den Unternehmen wenig physische und zeitliche Räume, in denen die Mitarbeiter probieren dürfen, in denen auch etwas schiefgehen darf. Doch gerade beim Experimentieren lernt man besonders schnell, man kommt schnell ins Testen. Organisationen können dafür auch Personen aus dem Markt hereinholen wie Konsumenten oder andere Anwender, die wissen, welche Probleme es gibt. Auch Personen aus sogenannten analogen Märkten können wertvolle Ideen mitbringen, zum Beispiel, wenn sie aus einer Branche kommen, die ähnliche Probleme schon gelöst hat. Ideen kann man mit unterschiedlichen Methoden sammeln: Mit Online-Plattformen, Crowd Sourcing, Lead Usern, Communities, etc. Ein weiterer Punkt ist das Budget: Nebenher geht Innovation

„Jede Innovation ist eine Störung im System. Sie ruft Widerstand hervor. " Dr. Gertraud Leimüller, MPA (Harvard) Innovations-Expertin

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meist nicht, die meisten Mitarbeiter sind mit dem Tagesgeschäft ausgelastet. Außerdem sollte die Innovationsabteilung nahe an der Geschäftsführung angesiedelt sein – sonst besteht die Gefahr, dass viele Ideen auf dem Weg nach oben gekillt werden. LAND: Welche Personen sind besonders innovativ? Für erfolgreiche Innovationen brauche ich zumindest zwei Menschentypen: Innovatoren, denen andauernd etwas Neues einfällt. Und Personen, die das zu Boden bringen, die den Prototypen zur Marktreife entwickeln, die die Idee umsetzen. Außerdem muss ich verschiedene Leute zusammenbringen: Personen, die etwas von Technologien verstehen, mit Personen, die wissen, wie der Markt tickt. Auch die Führungskräfte sollte ich gleich von Anfang an einbinden, damit sie Ownership und Passion für die Innovation entwickeln. Innovation ist ein Teamsport. Selbst wenn nur ein einziger Mitarbeiter dafür zuständig ist, braucht er interne Teams, mit denen er zusammenarbeiten kann.

Dr. Gertraud Leimüller, MPA (Harvard) Innovations-Expertin Magister- und Doktoratsstudium der Ernährungswissenschaften an der Universität Wien. Kam an der Harvard University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) erstmals mit dem Innovationsthema in Berührung. Abschluss Masterstudium in Public Administration mit dem Schwerpunkten Innovation Management, Innovation Policy und Leadership. 2006 Gründung der winnovation consulting gmbh, eine Innovationsberatungs- und -forschungsagentur mit dem Schwerpunkt Open und Collaborative Innovation. Buchautorin; schreibt die wöchentliche Kolumne „gewagtgewonnen“ in den Salzburger Nachrichten. Auszeichnungen mit dem Förderpreis der AK Wien und dem Preis des österreichischen JournalistInnenkongresses, der „Medienlöwin des Jahres“.

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Bundestagung Innovation ist ein Teamsport

LAND: Was ist Open Innovation? Zielgerichtetes Arbeiten über die Grenzen meiner Organisation hinaus. Dazu involviere ich gezielt unterschiedliche externe Experten und Wissensgeber. Ich muss nicht alles offenlegen – die Fragestellung natürlich schon. Und ich muss fair sein gegenüber den Experten, ihnen die Regelungen und Bedingungen erklären. Wenn ich beispielsweise einen Workshop veranstalte, sollte ich schon bei der Einladung klarmachen, dass ich die Ergebnisse exklusiv für mich nutzen möchte. Open Innovation bedeutet nicht, dass das geistige Eigentum automatisch für alle frei ist. LAND: Wie findet man die Personen, die man einbinden sollte? Es gibt zwei Wege: Die aktive Suche und die Selbstselektion. Bei der aktiven Suche überlege ich, welches Problem ich lösen möchte. Dann suche ich Personen in der eigenen und anderen Branchen. Der zweite Weg führt über Selbstselektion: Ich poste eine Fragestellung auf einer Plattform und lade ein, daran mitzuwirken.

„Derzeit gibt es in den Unternehmen wenig physische und zeitliche Räume, in denen die Mitarbeiter probieren dürfen, in denen auch etwas schiefgehen darf. " Dr. Gertraud Leimüller über die notwendigen Rahmenbedingungen für Innovationen.

LAND: Was ist ein Innovationsnetzwerk? Damit ich nicht bei jedem Innovationsthema von vorne überlegen muss, wen ich einbinde, baue ich mir ein Netzwerk auf: aus passenden externen Experten wie Forschern, Konsumenten, Start-Ups, etc. Ich halte die Beziehung mit ihnen aufrecht, was mir einen Wettbewerbsvorteil bringen kann. Lego nutzt das zum Beispiel für Prognosen und als Themenradar. Wenn ich etwa User in all meine Innovationsprojekte involviere, verringere ich die Gefahr, dass ich am Markt vorbei innoviere und damit scheitere. LAND: Wie wichtig ist der Faktor Mensch? Je kniffliger das Thema ist, umso wichtiger ist es, die Beteiligten an einen Tisch zu bringen, damit sie sich kennen lernen. Auch der Faktor Vertrauen ist entscheidend: Geben mir die Externen freiwillig ihr Wissen, ihre Ideen? Vertrauen sie mir, dass ich sie nicht ausnutze? Organisationen müssen sich überlegen, wie sie etwas zurückgeben können. Wertschätzung ist hier wichtig, gar nicht so sehr der monetäre Aspekt. Für externe Innovatoren kann es schon ein Highlight sein, wenn das Unternehmen sie einlädt und für sie eine Veranstaltung organisiert.

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Arbeitswelten

Mit dem Bike zur Arbeit

Zillertal-Arena Tirol

Downhill-Biker brettern in möglichst kurzer Zeit möglichst steil bergab, über Stock und Stein. Im Zillertal gibt es für sie eine 5,2 Kilometer lange TraumStrecke. Betreut wird sie vom MaschinenringDienstleister Florian Schiestl. Für den fahrradbegeisterten Wahl-Tiroler ist das ein Traum-Job.

Brücken, Steilkurven und Bäume, die die schmale und steindurchsetzte Fahrspur eingrenzen – der Anblick des Single-Trails der Zillertal Arena ist spektakulär. Die natürlichen Hindernisse sorgen für Nervenkitzel. Schließlich gilt es immer auf dem schmalen Grat zwischen Geschwindigkeitsrausch und Sturzgefahr zu balancieren. Wagemutig stürzen sich die Radfahrer den Kurs hinunter, ausgerüstet mit Helm, Schutzpanzer und Spezial-Mountainbikes. Für die Sicherheit auf der 5,2 Kilometer langen Strecke sorgt von Mai bis Oktober Florian Schiestl. Seine Arbeit führt ihn von der Mittelstation der Rosenalmbahn bergab. Hier geht es weiter durch Wälder, über Holzbrücken – im Fachjargon North Shores genannt,

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Florian Schiestl betreut den 5,2 Kilometer Singletrail und sorgt damit für Sicherheit und Fahrspaß von Mai bis Oktober.

Steilstücke und zahlreiche Kurven und Kehren über 740 Höhenmeter bis hinunter zur Talstation. Die Auffahrt samt Fahrrad ist mit der Gondelbahn möglich, auch eigene Bike-Waschstationen stehen bereit – denn Dreck, Schlamm und Staub gehören bei dieser Sportart dazu wie der Schnee zum Skifahren. Stufen, Mulden und Schotterabschnitte sind auf Singletrails durchaus gewollt. Florian kontrolliert die Passagen laufend und arbeitet sie bei Bedarf nach. Für ihn ist das der perfekte Outdoor-Job, für das Seilbahnunternehmen ist er eine wertvolle Stütze im laufenden Betrieb. Der gebürtige Münchner ist bereits seit zwölf Jahren Wahl-Zillertaler. Er schätzt die Arbeit in der Natur und bearbeitet an fünf Tagen pro Woche die verschiedenen Streckenabschnitte der Bike-Trails bei den Bergbahnen Zell am Ziller und Gerlos. Dabei geht dem 37-Jährigen die Arbeit so schnell nicht aus. Durch die rasanten Fahrten und waghalsigen Sprünge wird die Strecke stark beansprucht, Steine und Material werden losgelöst. Auch Äste und weitere Hindernisse müssen aus der Bahn geräumt werden. Bepackt mit Schaufel, Pickel und Rechen geht es für Florian jeden Tag per Downhill-Rad zu den

Bildnachweis: Johannes Sautner

Die Zillertal-Arena in Zell am Ziller setzt touristisch zunehmend auch auf den Sommer: Auf Wandern, Biken und Erlebnisse für den Gast, etwa mit dem Familien-Erlebnisspielplatz Fichtenschloss oder der Sommerrodelbahn Arena Coaster. „Der mittelschwere Singletrail Wiesenalm wurde 2012 errichtet. Seither wurde kontinuierlich in die Streckenführung investiert“, beschreibt Franz Kranebitter, Geschäftsführer der Zillertal Arena, die besondere Attraktion für Downhill-Biker.

Der Wiesenalm-Singletrail in Zell sorgt bei Geschwindigkeitsund Actionfans für Begeisterung.

verschiedenen Arbeitsstellen im Gebiet. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist auch das Ausleiten von Wasser, das bei starken Regenfällen Material ausfressen und damit ein Sicherheitsrisiko für Biker darstellen kann. Auch die mehr als zehn errichteten Brücken- und Rampenkonstruktionen aus Holz müssen laufend kontrolliert und instandgehalten werden. In regelmäßigen Abständen werden diese mit einer Mischung aus Quarzsand und Dispersionsfarbe gestrichen, um die Rutschgefahr zu minimieren.

teile mir die Arbeiten je nach Dringlichkeit ein. Die gesamten Bike-Strecken fahre ich zweimal wöchentlich komplett ab, um besser abschätzen zu können, wo welche Arbeiten anstehen und ob alle Biker sichere und gepflegte Single-Trails vorfinden.“

Schiestl gefällt die Arbeit an der frischen Luft: „Ich bin selbstständig im Gebiet unterwegs und

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Vom 50-jährigen Lehrling und vom hundertfachen Gärtner Linz Oberösterreich

Thomas Steinerberger startet mit 50 neu durch und macht seine Gärtner-Lehre beim Maschinenring Wels. Kollege Walter Reiter hat etwas Vorsprung: In seinen 20 Jahren beim Maschinenring Urfahr gestaltete er über 100 Gärten.

Im Bezirk Eferding im Hausruckviertel ist Thomas Steinerberger zu Hause. Hier reifte sein Entschluss, eine Lehrausbildung zum „Gartenund Grünflächengestalter“ zu starten. Der Maschinenring Wels gab ihm die Chance dazu. Zwölf Jahre lang war Thomas in einer Einkaufsabteilung tätig, sechzehn Jahre im Außendienst. Im Jahr 2015 konnte er aufgrund gesundheitlicher Probleme für ein gutes Jahr keiner beruflichen Tätigkeit nachgehen. Nachdem er sich gesundheitlich wieder erholt hatte, stand er vor einer neuen Herausforderung: Dem Wiedereinstieg ins Berufsleben. Seine erste Idee als zahlenaffiner Mensch war die Finanzbuchhaltung, doch Familie und Freunde rieten ihm zu einer Tätigkeit mit Menschenkontakten. Bei einem Stammtischabend für Wiedereinsteiger über 50 traf er auf die Führungsriege aus Politik, Wirtschaft und AMS. Und so kam es, dass ihm der Chef des AMS Oberösterreich über die AMS-Bezirksstelle zu einer Stiftung vermittelte. Hier wurde Thomas‘ Person analysiert, um eine passende Berufssparte zu finden. Und hier entstand die Idee, eine Lehre als „Garten- und Grünflächengestalter“ zu absolvieren. Da der Eferdinger schon zu Beginn seines Werdegangs mit der Idee spielte, war er von der Möglichkeit begeistert.

Im Maschinenring Wels fand er einen neuen Arbeitgeber. Seit Dezember 2016 ist er hier als Lehrling tätig. Durch eine AMS-Umschulung verkürzt sich seine Ausbildungszeit von den üblichen drei Jahren auf 18 Monate. Thomas ist auf zahlreichen Baustellen unterwegs. Er hilft bei Gestaltungsarbeiten, wie beispielsweise beim Schwimmteichbau, der Rollrasenverlegung und der Anlage von Beeten. Auch die Anlage von kompletten Gärten zählt zu seinen Aufgaben. Das Anlegen von Gärten ist auch die Aufgabe von Walter Reiter vom Maschinenring Urfahr. Der Landwirt aus Eidenberg hält Mutterkühe und setzt auf Direktvermarktung, trotzdem wollte er sich ein Zubrot über den Maschinenring verdienen. Anfangs führte er die Grünanlagen-Pflege bei diversen Wohnobjekten durch. Dabei wuchs das Interesse an der Gartengestaltung, das er nun schon seit fast 20 Jahren auslebt. In dieser Zeit gestaltete er über 100 Gärten.

Gemeinde Eidenberg sein Bestes. Neben der ordentlichen Ausführung der Arbeiten und Abwicklung der Baustellen unterstützt der Gärtner mit seiner Erfahrung auch intensiv die Ausbildung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wenn es ein gutes Miteinander gibt und die Qualität der Arbeit passt, dann freuen sich die Kunden“, ist Walter überzeugt: „Es ist nicht immer leicht, manchmal schlägt uns das Wetter ein Schnippchen oder das Unkraut wächst schneller als wir jäten können. Aber ich habe schon viele schöne Stunden im Maschinenring Urfahr erlebt und es freut mich, wenn die Kunden glücklich und zufrieden sind.“ Wichtig sind ihm Freundlichkeit, Pünktlichkeit und Teamfähigkeit, ebenso Bildungsreisen und gemeinsame Veranstaltungen, bei denen auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Seit 2016 ist Walter nicht mehr so oft im Garten, sondern koordiniert die Einsätze seiner Kollegen: Er organisiert die Baustellen, disponiert die Gartentrupps in Linz und leitet das Lager.

Ob Fertigrasenverlegungen, die Errichtung von Schwimmteichen oder das Anlegen von großen Rasenflächen, Walter ist ein Pionier. Aber nicht nur im Sommer ist er für den Maschinenring im Dienst, auch im Winter gibt er bei Schneefall und Eis für die Kunden in der

Bild links: Mit 50 entschied sich Thomas Steinerberger für den Neuanfang und startete als Gärtner-Lehrling beim Maschinenring Wels. Bild rechts: Walter Reiter ist Landwirt und begann vor beinahe 20 Jahren im Bereich der Grünraumpflege. Er wechselte in die Gartengestaltung und hat mittlerweile über 100 Gärten gestaltet.

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Arbeitswelten

Maschinenring


Land

Panorama

Das Bienenzentrum Oberösterreich und der Maschinenring Oberösterreich griffen eine nachhaltige Idee des Maschinenring Bayern auf und organisieren 2018 erstmals die Kampagne „Blühstreifenaktion – mach´ mit“ zur Aussaat von Blühstreifen mit kombiniertem Anbau inklusive Spezialsaatgut. Ziel sind viele Kilometer Blühstreifen in Oberösterreich, um verstärkt Nahrungsinseln und Lebensräume für alle Bienen und

blütenbestäubenden Insekten im Hochund Spätsommer zu schaffen. Das Angebot richtet sich an alle, die geeignete Flächen haben: An die oberösterreichischen Landwirte genauso wie an den Hobbygärtner. Angelegt werden die Blühstreifen vom ortsansässigen Maschinenring mit dem passenden Saatgut. Mittlerweile sind schon viele Flächen in allen Größen angemeldet, von fünf Quadratmetern bis fünf Hek-

Bildnachweis: LK OÖ

Bildnachweis: LK OÖ/Frühwirth

Blühstreifenaktion – mach´ mit !

tar. Vor allem im Hoch- und Spätsommer ist für Bienen eine ausreichende Nahrung wichtig, da hier die Jungbrut für den Winter heranwächst und das Überleben des Bienenvolkes in der kalten Jahreszeit von der Vitalität der Winterbienen abhängt. Mit der im April 2018 gestarteten Blühstreifenaktion des Bienenzentrums Oberösterreichs und des Maschinenring Oberösterreich wird genau dies unterstützt.

Die Blühstreifenaktion für Oberösterreichs Bienen wurde präsentiert von (v.l.) Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker, Dr. Petra Haslgrübler vom Bienenzentrum OÖ, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Gerhard Rieß, Obmann des Maschinenring OÖ.

Gutes bewirken mit dem Ö3-Weihnachtswunder

Für jeden Zentimeter Schnee am Linzer Hauptplatz spendete der Maschinenring 1.000 Euro an den „Licht ins Dunkel"-Soforthilfefonds.

Land Magazin

Von 19. bis 24. Dezember sendete Ö3 live vom Linzer Hauptplatz. Bekannt als das „Ö3-Weihnachtswunder“ wurden 120 Stunden lang Musikwünsche gegen eine Spende, mit der der „Licht ins Dunkel"-Soforthilfefonds unterstützt wird, erfüllt. Zahlreiche Stargäste aus Musik, Sport und Kabarett sorgten fünf Tage lang für Unterhaltung vor dem Alten Rathaus. Stellvertretend für den Maschinenring besuchten Hannes Enzenhofer und Martin Hofer am 20. Dezember in den frühen Morgenstunden bei Neuschnee das gläserne Ö3-Studio. Für jeden Zentimeter Schnee am Linzer Hauptplatz wurden 1.000 Euro gespendet. Drei Zentimeter Schnee bedeuteten 3.000 Euro für „Licht ins Dunkel". Auf Facebook wurde die Aktion fortgesetzt: Für jeden neuen Fan der Facebookseite „Maschinenring Oberösterreich“

spendete der Maschinenring zusätzlich. Zum Endzeitpunkt der Ö3-Weihnachtswunder-Aktion hatte die Facebookseite 507 neue Fans. So ergab sich der Gesamtbetrag von 3.507 Euro für „Licht ins Dunkel". Insgesamt sammelte das „Ö3-Weihnachtswunder" mehr als 2,2 Millionen Euro für Menschen in Not.

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Nacht- und Nebelaktion für die ÖBB

Im Einsatz waren 9 Maschinenring Mitarbeiter, 1 ÖBB-Sicherheitsposten, 1 Schreitbagger, 2 Rückewägen, 1 Teleskoplader, 1 LKW Kran mit 27m Auslage, 5 Motorsägen, 2 Notstromaggregate, 2 LED-Leuchtballons.

Ein Bahngleis, eisige Kälte und Schneefall – nicht die besten Voraussetzugnen für die geplanten Nachtschlägerungsarbeiten der ÖBB Bahnstrecke in St. Peter. Doch der Termin stand schon seit längerer Zeit fest und so machten sich neun Mitarbeiter des Maschinenring Braunau mit ihren Geräten auf, um diese ungewöhnliche Aktion durchzuführen. Sie mussten Bäume entfernen, die der Sturm im August 2017 umgeworfen oder beschädigt hatte sowie jene Bäume, die vom Eschentriebsterben betroffen sind und bereits abgestorben waren. Das betroffene Grundstück ist schwer erreichbar, an zwei Seiten begrenzen es Bäche und an der dritten die Gleise. Außerdem befindet es sich im Sumpfgebiet. Als einzig mögliches Fahrzeug kam daher nur der Maschinenring Schreitbagger in Frage. Er legte die Bäume um und zur Zwischenlagerung auf die Gleise. Von der anderen Seite wurde das Holz mit Rückewägen so schnell wie möglich aufgearbeitet und abtransportiert. Das Zeitfenster war kurz: Innerhalb von 40 Minuten mussten die Bäume aufs Gleis, wieder entfernt und das Gleis gesäubert werden, damit der nächste Zug gefahrlos durchfahren konnte. Gegen die Dunkelheit halfen mobile Leuchtballons, montiert auf Teleskopstangen. So wurde die Baustelle flexibel ausgeleuchtet und die Arbeit sicher durchgeführt.

Ausgezeichnete betriebliche Gesundheitsförderung

Freuen sich über den Erfolg (v. l.): Hermann Portenkirchner, Waldbesitzer Christian Pirchmoser und Waldaufseher a.D: Hubert Mayrhofer, der den Baum für die Wertholzsubmission ausgewählt hat.

Mit dem Projekt „MR in Bewegung – bewusst g'sund!“ will der Maschinenring in Niederösterreich zur Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beitragen und das Wohlbefinden steigern. 2013 erhielt Maschinenring-Service NÖ-Wien erstmals das Gütesiegel „Betriebliche Gesundheitsförderung“. 2016 wurde es der Organisation erneut verliehen und im März 2018 erfolgte die Auszeichnung für 2018 bis 2019. Zusätzlich tragen seit März 2018 insgesamt zehn niederösterreichische Maschinenringe das Gütesiegel.

Tiroler Bergahorn sorgt für Furore Die Oberland-Wertholzsubmission 2018 in Holzkirchen am Starnberger See war im Februar wieder Schauplatz für den Verkauf von hochwertigem Holz. Forstservice Tirol, die Holzhandelssparte des Maschinenring Tirol, lieferte für Tiroler Waldbesitzer besondere Laubhölzer wie Bergahorn und Eiche nach Bayern. Besonders ein Bergahorn aus Thiersee sorgte für Aufsehen. Mit € 1.550,- pro Festmeter wurde das Bestgebot erzielt. Der vier Meter lange Bloch brachte mit einem Durchmesser von 61 Zentimetern und einer Gesamtmasse 45

Panorama

von 1,17 Festmetern dem Thierseer Waldbesitzer Christian Pirchmoser einen mehr als zufriedenstellenden Erlös ein. Die Teilnahme an der Submission wurde von Forstservice Tirol koordiniert. Den Baum wählte der Thierseer Waldaufseher a.D. Hubert Mayrhofer aus. Hermann Portenkirchner, Bereichsleiter Forstservice Tirol, weiß: „Wertholz von alpinen Regionen ist gerade bei Edelholzhändlern, Furnierherstellern, aber auch bei Instrumentenbauern besonders gefragt.“

V.l.n.r.: 10 niederösterreichische Maschinenringe sowie Maschinenring-Service NÖ-Wien erhielten das Gütesiegel „Betriebliche Gesundheitsförderung“ .

Maschinenring


Gerade wenn größere Schneemengen fallen, ist rascher Einsatz gefordert: Damit Autofahrer sicher in die Arbeit kommen, Schulbusse die Kinder abholen können, Bahnsteige zugänglich sind, es beim Einkaufen freie Parkplätze gibt und auch Fußwege sicher und gefahrlos passierbar sind. Als einer der größten Winterdienstleister Österreichs sorgt der Maschinenring bei über 17.000 Kunden für schneeund eisfreie Flächen. 7.880 Männer und Frauen stehen dafür im Einsatz.

Karl Mayr, Bauer vom Hohlbichlgut in Bischofshofen, ist gemeinsam mit Manuel Steger für die Schneeräumung am ÖBB Bahnhof Bischofshofen verantwortlich. Sicherheit wird dabei großgeschrieben. So müssen der zu räumende Bahnsteig und die dazugehörigen Gleise immer wieder vom Fahrdienstleiter gesperrt werden. Einerseits damit den Fahrgästen nichts passiert und andererseits, um die mit der Schneeräumung und Streuung betrauten Dienstleister nicht zu gefährden. Denn durch den beengten Raum und die Sogwirkung der durchfahrenden Züge ist das Arbeiten am Bahnsteig alles andere als ungefährlich. Land Magazin

Bildnachweis: Christian Vorhofer

Schneeräumung am Bahnsteig: Sicherheit geht vor

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Hintergrund

7.880 Mann gegen Schnee und Eis

Wenn der Schnee kommt, rĂźcken tausende Maschinenring-Profis aus. 47

HIntergrund 7.880 Mann gegen Schnee und Eis

Maschinenring


Der Schnee wird auch nicht wie bei einer Straße einfach auf die Seite geschoben: er muss abtransportiert werden. Hierfür kommen eine Schneefräse, ein Güterzug und ein Bagger zum Einsatz: Die Schneefräse verfrachtet den Schnee auf die Waggons, diese werden dann am Wassergleis zur Salzach gebracht, wo der Bagger das weiße Ladegut ablädt. „Bei entsprechender Witterungsprognose kontrollieren wir regelmäßig die Lage, auch bei Nacht. Wenn es schneit, heißt es ab zum Bahnhof – egal, um welche Uhrzeit. Wir sind für die Schneeräumung und die Streuung der Bahnsteige, Parkplätze und Gehsteige rund um den Bahnhof Bischofshofen zuständig. Mit unserem kleinen und wendigen Kommunalfahrzeug sind wir schon ein echter Hingucker und ein beliebtes Fotomotiv“, so Manuel Steger.

Von Salzburg nach Oberösterreich Knapp fünf Millionen Fahrgäste transportiert die Salzburger Lokalbahn jährlich. Im Dezember 2014 erweiterte sie die Strecke bis zum

neuen End-Bahnhof im oberösterreichischen Ostermiething. Von Salzburg bis nach Ostermiething kann nun auf einer Streckenlänge von zirka 37 Kilometern 30-mal zu- bzw. ausgestiegen werden. Am Streckenteil im Bundesland Salzburg führt der Maschinenring Salzburg die Winterdienstarbeiten durch, in Oberösterreich übernehmen sechs Mitarbeiter des Maschinenring Ober dem Weilhart. Sie sorgen für schnee- und eisfreie Flächen auf insgesamt neun Haltestellen und zahlreichen Bahnübergängen.

Fünf Meter Gehweg und die voestalpine Über 17.000 Kunden betreut der Maschinenring österreichweit: von fünf Metern Gehweg vor einem privaten Wohnhaus bis hin zu großen Flächen wie dem Areal des Kepler Universitätsklinikums in Linz wird alles freigeräumt. Das bedeutet neben der Schneeräumung mit modernsten Fahrzeugen bei Bedarf auch händisch zu schaufeln. Auch Streugut wie Kies oder Salz kommen zum

„Durch den beengten Raum und die Sogwirkung der durchfahrenden Züge ist das Arbeiten am Bahnsteig alles andere als ungefährlich. " Karl Mayr, Bauer vom Hohlbichlgut in Bischofshofen und Maschinenring Winterdienstleister

Von Salzburg bis zur Endstation im oberösterreichischen Ostermiething begleitet der Maschinenring die Salzburger Lokalbahn.

Einsatz. Weiters werden vom Maschinenring Tauwetterkontrollen durchgeführt, Dächer geräumt und drohende Dachlawinen entsprechend gesichert. Am Ende der Saison werden sämtliche Flächen von Streugut und Verunreinigungen befreit. Zu den Kunden zählen über 1.100 Gemeinden, ebenso große Wohngenossenschaften, Handelsketten oder die voestalpine. Der Stahlerzeuger stellt den Maschinenring vor eine besonders anspruchsvolle Aufgabe, wie Johannes Enzenhofer, Einsatzleiter der Maschinenring-Service, erklärt: „Am Gelände der voestalpine muss der 24-Stunden-Betrieb jederzeit gewährleistet bleiben. Um den Einsatz auf der 85 Hektar großen betreuten Fläche zu bewältigen, wurde die Mannschaft aufgestockt. Die rund 25 Zentimeter Industrieschnee vor Weihnachten waren das beste Training für den heurigen Winter und wurden toll gemeistert.“

Nasser Schnee gefährdet Dächer

Bahnhof Bischofshofen: Die Schneefräse verfrachtet den Schnee auf die Waggons, der Güterzug transportiert die weiße Fracht zum Abladeplatz. Land Magazin

Tirol präsentierte sich Ende Jänner 2018 im tiefwinterlichen Gewand. „Gerade der extrem feuchte und somit schwere Schnee führte teilweise zu Schwierigkeiten“, weiß Mag. Hannes Ziegler, Geschäftsführer des Maschinenring Tirol. Der Schnee brachte nicht nur Verkehrsprobleme, wodurch auch die Winterdienstfahrzeuge erschwert zu den Einsatzorten gelangten, auch Bauwerke mussten von Schneelasten befreit werden. Denn die Statik von Dächern ist nur für eine bestimmte Belastung ausgelegt. Werden Schwellenwerte überschritten, besteht Handlungsbedarf, um Schäden zu vermeiden. Nach den Niederschlägen wurden vom Maschinenring gleich mehrere Gebäude abgeräumt, bei welchen das Gewicht 48


Winterdienst in Zahlen (Saison 2017/2018) ANZAHL DER GEMEINDEN, DIE DER MASCHINENRING BETREUT

> 1.100

ANZAHL DER ÖSTERREICHWEITEN KUNDEN (INKL. GEMEINDEN) > 17.000 ANZAHL DER MITARBEITER/DIENSTLEISTER, DIE IM WINTERDIENST EINGESETZT WERDEN

des durchnässten Schnees die Dachkonstruktionen an ihre Belastungsgrenzen brachte. „Eine Faustzahl für das Gewicht von Schnee gibt es nicht. Zu viele Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit und Alter des Schnees wirken hier zusammen. Ändert sich nur ein Faktor, kann sich der Druck, bei gleichem Volumen, schnell um ein Mehrfaches multiplizieren“, ergänzt Ziegler.

> 7.880

uns ein Wettereinbruch bekannt ist, können wir Sole ausbringen. Auch der Gefrierpunkt von -11° C liegt tiefer als der von Salz.“

Lokalmatadore im Einsatz Der Maschinenring arbeitet mit lokalen Landwirten und Personal aus dem ländlichen Raum. Diese 7.880 Männer und Frauen kennen die Gegebenheiten vor Ort und übernehmen selbständig und verlässlich alle Aufgaben: Den Räumdienst für Straßen, Gehsteige und Parkflächen, Streudienste oder auch Spezialleistungen wie Tauwetterkontrolle, Dachräumungen oder Schneefräsearbeiten. Geräte auf dem

neuesten Stand der Technik unterstützen die Winterdienst-Profis. Der Maschinenring bietet seinen Kunden ein Rund-um-die-Uhr-Service und ist somit 24 Stunden im Einsatz. Über 80 Geschäftsstellen in ganz Österreich koordinieren und organisieren den Winterdienst für Gemeinden, Unternehmen und private Haushalte. Mehrmals täglich werden Witterungs- und Wettersituation analysiert und direkt an die Dienstleister weitergeleitet. Durch diese rasche Vorinformation sind die regionalen Wetterverhältnisse absehbar und die Winterdienstleister können schnell reagieren.

Josef Dokter vom Maschinenring Deutschlandsberg schwört auf Sole.

Sole statt Splitt Großen Wert legt der Maschinenring auf einen umweltschonenden Umgang mit Streugut. Er investiert unter anderem in Sole. Dieses Feuchtsalz wird vorwiegend präventiv eingesetzt. Das spart Splittstreuungen und -kehrungen und reduziert die Feinstaubbelastung. In der Gemeinde St. Stefan/Stainz hat der Maschinenring Deutschlandsberg mittlerweile vier Sole-Geräte auf den Straßen im Einsatz. Geschäftsführer Josef Dokter: „Wir sind vom wohldosierten Einsatz von Sole auf unseren Straßen und Gehsteigen überzeugt. Nicht nur, dass diese umweltschonender ist, sie kann bereits vorbeugend eingesetzt werden. Sobald 49

HIntergrund 7.880 Mann gegen Schnee und Eis

Bei nassem Schnee müssen die Dächer von ihrer schweren Last befreit werden.

Maschinenring


Kolumne

Risiko von Wetterextremen und Naturgefahren steigt Dr. Jürgen Schneider

Messdaten belegen, dass sich das Klima der Erde seit Jahrzehnten erwärmt. In Österreich, das von diesem Temperaturanstieg stärker betroffen ist als das globale Mittel, ist die Durchschnittstemperatur seit dem Beginn der Industrialisierung bereits um rund 2° C gestiegen. Dominierende Ursache dafür ist die exzessive Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasen, v.a. CO2, durch menschliche Aktivitäten. Die Folgen sind längst merkbar: Lokale Starkniederschläge sind intensiver, in Gebirgsregionen kommen Rutschungen, Muren, Steinschlag und andere gravitative Massenbewegungen häufiger vor. In den letzten 40 Jahren haben beispielsweise die Hochwässer in Österreich nördlich des Alpenhauptkammes signifikant zugenommen.

Land Magazin

Eine der schwersten Naturkatastrophen Europas der letzten 100 Jahre mit vielen Todesopfern war die Hitzewelle 2003, die auch Österreich erfasste. Im Vergleich zu 1960 - 1990 haben sich die Tage mit Temperaturen über 30° C etwa verdoppelt und werden sich in Zukunft weiter häufen. Zusätzlich ist durch die trockenen Witterungsbedingungen im Sommer häufiger mit teilweise schweren Waldbränden zu rechnen. Ein Blick auf die Auswertungen der MunichRe, einem der weltweit größten Rückversicherer, bestätigt diesen Trend. Die Zahl der klima- und wetterbedingten Katastrophen hat in Österreich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Naturgefahren sind ein Sicherheitsrisiko und verursachen ökonomische Schäden an Infrastruktur und Gebäuden sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Durch die Alpen ist der Dauersiedlungsraum in Österreich begrenzt. So stehen 14 % der Gebäude in Österreich in Gebieten, die von Naturgefahren potentiell betroffen sein können. Verschärft wird diese Situation durch den hohen Bodenverbrauch: Daten des Umweltbundesamtes zeigen, dass in den Jahren 2014 - 2016 pro Tag durchschnittlich 14,7 Hektar an Boden verbaut und davon nahezu die Hälfte versiegelt wurde. Durch das Verbauen von wertvollem Acker- und Grünland für Siedlungs- oder Gewerbezwecke steigt auch die Zahl der Gebäude, die durch Überschwemmungen und andere Naturgefahren gefährdet sind und in weiterer Folge die potenzielle Schadenshöhe.

Gleichzeitig gehen Flächen verloren, die als Rückhalteflächen bei Hochwasser dienen und weitere puffernde Schutzfunktionen übernehmen können. Die wetter- und klimabedingten Schäden in Österreich belaufen sich bereits heute auf jährlich rund 1 Mrd. Euro. Durch den klimawandelbedingten Temperaturanstieg können sich die Gesamtschäden bis 2050 auf ca. 5 - 8,8 Mrd. Euro pro Jahr erhöhen. Die Folgen treffen besonders die Forst- und Landwirtschaft, die u.a. mit Ernteausfällen und instabileren Waldbeständen durch Trockenheit und vermehrten Borkenkäferbefall rechnen muss. Auch der Tourismus, die Energiewirtschaft sowie Verkehrsinfrastrukturanlagen und Gebäude sind betroffen. Im kürzlich erschienen Global Risk Report des World Economic Forum haben ExpertInnen den Klimawandel als eine der größten Risiken weltweit eingeschätzt. Um die Folgen des Klimawandels zu reduzieren, ist der Klimaschutz, also die Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen wie CO2, unerlässlich. Dazu zählen die thermische Sanierung von Gebäuden, der Umstieg auf erneuerbare Energieträger beim Heizen, fürs Warmwasser oder

auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Bereiche wie etwa die Land- und Forstwirtschaft sowie Gesundheit oder Infrastruktur sind zusätzlich gefordert, mit den Veränderungen umzugehen und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Für eine sichere und lebenswerte Zukunft müssen beide Strategien verstärkt vorangetrieben werden. Klimawandelanpassung und Naturgefahrenmanagement sind eng miteinander verbunden. Die Naturgefahrenprävention und der Umgang mit Naturgefahren hat in Österreich eine lange Tradition, in die eine Vielzahl von AkteurInnen sowie Institutionen von Bund, Ländern und Gemeinden eingebunden sind, darunter auch seit vielen Jahren das Umweltbundesamt.

Dr. Jürgen Schneider studierte Chemie an der Universität Wien. Nach der Promotion war er hier als Forscher tätig. 1994 wechselte er ins Umweltbundesamt und arbeitete in der Abteilung für Luftqualität. Von 2002 - 2004 war Dr. Schneider Projekt Manager der WHO in Bonn. Mittlerweile ist er Prokurist, Unternehmenssprecher und Teil des erweiterten Managements im Umweltbundesamt.

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Maschinenring


-gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808

Mai 2018

Land Magazin Land Magazin www.maschinenring.at

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Impressum: Land. Das Maschinenring-Magazin für Kunden und Partner / Herausgeber: Maschinenring Österreich GmbH, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, T: +43 (0) 59060 900, F: +43 (0) 59060 9900, E: oesterreich@maschinenring.at F. d. I. v.: Bundesobmann Johann Bösendorfer, Geschäftsführer Christoph Winkler / Redaktions- und Projektleitung: Mag. Michael Fazokas, Mario Spaninger / Redaktionelle Mitarbeit: Anja Bröcker, Sabrina Wohlschlager, Verena Schurian, Martin Egger, Rainer Schöffl, Siegmund Sucher, Markus Gilli, Astrid Gerger, Anna-Maria Steinklauber, Manuela Krammer, Lisbeth Albrecht / Fotonachweis, wenn nicht anders angegeben: © Maschinenring / Layout, Satz & Druck: Domagentur, Klagenfurt / Erscheinungsweise: Einmal jährlich / www.maschinenring.at

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