Land Magazin 2017

Land Ausgabe 6 Mai 2017

Magazin

GZ 05Z036409 S Verlagspostamt 4020 Linz, Ă–sterreichische Post AG/Sponsoring-Post

der Maschinenringe Ă–sterreichs

Lust aufs Land Fabelhafte Ein- und Ausblicke

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Maschinenring

Inhalt 1 Cover 3 Vorwort 52 Impressum

Wir besuchen den Arche-Hof Oberholzer von Lois Steiner in Huben in Osttirol. Der eigenwillige Bauer und Wirt spricht über seine Ideen einer alternativen Landwirtschaft und zeigt uns die seltene Rasse der Pustertaler Sprinzen.

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Ein Genuss muss es sein

Was Kunden bewegt

Arbeitswelten

Rudolf Huber hat sich mit seinem Bruder Ferdinand aufgemacht, um auf seinem Bergbauernhof in St. Johann im Pongau Edelbrände besonderer Qualität herzustellen. Besuchen Sie mit uns die Hedegg-Destillerie und erfahren Sie mehr über die Leidenschaft des Schnapsbrennens.

Im Rahmen von Großbaustellen im Infrastrukturbereich sind Unternehmen gefordert, eine fachgerechte Planung und Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen sicherzustellen. Bei der Einhaltung strenger Naturschutz-Auflagen und Umsetzung von Naturpflegeprogrammen unterstützt das Naturraumservice des Maschinenrings. LAND zeigt die Beispiele der Felbertauernstraße, des Brenner Basistunnels und der steirischen Koralmbahn.

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Im Gespräch Seite 10

43.000 Landwirte und Fachkräfte sind in den vielfältigen Geschäftsbereichen des Maschinenrings neben- oder hauptberuflich im Einsatz. Stellvertretend stellen wir eine Handvoll von ihnen vor: Jürgen Resch – Agrardienstleister im burgenländischen Litzelsdorf, Wolfgang Unterberger – Multitalent aus Schladming, Mario Pirker – Wildbachbegeher aus Fohnsdorf und einige andere.

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Das Interview

Panorama Baumpflege Burghauptmannschaft Bekämpfung von Neophyten Pflege von Wanderwegen in Schladming Schnitzelklopfer von Andorf

Mit Gertraud Weigl, Christoph Winkler und Johann Bösendorfer hat der Maschinenring drei leitende Positionen aus den eigenen Reihen nachbesetzt. Die Drei trafen sich auf einem Mühlviertler Bauernhof zum Gedankenaustausch.

Zedlacher Lehrweg

Seite 33 Seite 12

Holzbringung mit dem Heli

Dr. Günther Ofner, Vorstandsmitglied und CFO des Flughafen Wien, traf sich mit Alexander Höllhumer, Vertriebsleiter der Maschinenring Personalleasing.

Sie sprachen über die Entwicklung des Flughafens Wien, über das Dilemma der dritten Landepiste und über die Einsatzbereitschaft der Winterdienst-Zeitarbeiter des Maschinenrings in der vergangenen Saison.

Bundestagung 2017 Die Bundestagung der Österreichischen Maschinenringe findet mit mehr als 500 Teilnehmern heuer im burgenländischen Oberwart statt. LAND porträtiert die Vielfalt unseres östlichsten Bundeslandes und bittet Landes- und Bundesobmann um ein Statement. Mit einem der Keynote-Speaker der Tagung, Damian Izdebski, führen wir ein Gespräch über sein Scheitern mit DiTech, das Buch darüber und seinen erfolgreichen Neustart.

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Panorama 2 Wasserbüffel in Höchst Maschinenring-Buch von Johann Schinko Bäuerin mit Leib und Seele

200 Festmeter Holz flog ein Helikopter der Kitz–Air innerhalb eines Tages aus einem abgelegenen Waldstück im Tiroler Aurach aus. Auftraggeber war das Forstservice Tirol.

Land Magazin

Schlauchboot für besondere Einsätze Vorarlberger Alp-Traum im Sommer 2

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Arbeitswelten 2 Vom Zapfen zum Setzling Spezialeinsatz mitten in Linz

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Flüssiges Gold vom Hausruck Nachhaltige Ideen wachsen einfach gut: 70 Mitglieder hatte der Verein Hausrucköl 2005 bei der Gründung. Heute sind es bereits 382. Die Wertschöpfung bleibt in der Region – und vor allem: Die Nachfrage nach dem regionalen Produkt ist groß.

Lust aufs Land?

Fabelhafte Ein- und Ausblicke Schon die römischen Eroberer hatten große Lust auf das Land in ihren Provinzen des heutigen Österreichs. Ihre Landhäuser (villa rustica) waren zumeist Mittelpunkt eines landwirtschaftlichen Betriebes. Dort regierte der Dominus als Hausherr, der die Aufgabe hatte, Nahrungsmittel für die nächstgelegene Garnison zu produzieren. Die drei römischen Landhäuser, die man in Altheim im Innviertel freilegen konnte und besichtigen kann, bieten Aufschlüsse über die damalige Lebensweise und Wirtschaftsform. Dass es damals bereits einen Austausch der Arbeitskräfte zwischen den Verwaltern einzelner Latifundien gab, ist lediglich eine Legende, die an Maschinenring-Stammtischen entsprungen sein mag.

Wie steht es um die Entwicklung des ländlichen Raumes heute? Welche Veränderungen wird die Digitalisierung der Landwirtschaft mit sich bringen? Und wie schaut die Realität auf vielen Betrieben heute tatsächlich aus?

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Konrad Steiners Landblick

Der Nebenerwerbslandwirt, Lehrer und Unternehmer Prof. Dr. Konrad Steiner über die Entwicklungen in der Digitalen Landwirtschaft 4.0.

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Editorial

Vorwort

Egal ob Sie selbst Teil des ländlichen Raumes sind oder sich eher den urbanen Gesellschaften zuordnen würden. In dieser Ausgabe des LAND-Magazins finden Sie zu manch aktueller Frage unterschiedliche Antworten und Impressionen. Machen Sie sich selbst ein Bild über das LAND! Und wenn unser kleines LANDMagazin auch nur ein winziges Steinchen in Ihrem Einstellungsmosaik verrücken kann, so steht der Aufwand schon dafür. Oder haben Sie gar vor, Anregungen zu finden, wie Sie selbst Ihr zukünftiges Leben am und im Land gestalten könnten? – Nur zu!

Besuchen Sie mit uns eine feine Schnapsbrennerei auf einem hochgelegenen Bergbauernhof über St. Johann im Bezirk Pongau und lernen Sie dabei, dass beim Herstellen von Edelbränden nur eines zählt – nämlich der Genuss. Fahren Sie mit auf einen Arche-Hof im Osttiroler Matrei und erkennen Sie, dass man recht ausgeglichen werden kann, wenn man sich um die Erhaltung seltener Tierrassen verdient macht und mit seinen starken Norikerpferden das Holz noch sanft aus dem Wald holt. Was einige unserer großen Infrastrukturkunden und Gemeinden bewegt, erfahren Sie im Bericht über Naturschutzvorschriften und die Schaffung von Ausgleichsflächen im Rahmen von großen Bauvorhaben wie etwa dem

Brenner Basistunnel, der Koralmbahn oder der Neutrassierung der Felbertauernstraße. Drei neue Führungspersönlichkeiten der Maschinenring-Organisation auf einem Mühlviertler Bauernhof zu treffen war nicht nur wegen dem herrlichen Frühlingstag sehr lohnend.

Tauchen Sie mit uns in die traumhafte Kulisse des südlichen Burgenlandes ein, genauer gesagt in die Gegend um Oberwart, wo im September 2017 die Bundestagung der Österreichischen Maschinenringe stattfinden wird.

Um gleich darauf mit Damian Izdebski einen Gastreferenten jener Tagung vorzustellen, der als Unternehmer einmal kräftig gescheitert ist, dann darüber ein vielbeachtetes Buch schrieb und danach wieder sehr erfolgreich in der Unternehmerspur Tempo aufgenommen hat.

Schließlich können Sie sich in der Story über den Flughafen Wien unter anderem darüber informieren, wie unsere Zeitarbeitskräfte im heurigen Winterdienst auf den Landebahnen reüssiert haben.

Zwischen all diesen intensiveren Beiträgen können Sie sich bei Kurzweiligem entspannen: Sei es beim kaleidoskopartigen Blick in die unterschiedlichsten Arbeitswelten, die die Maschinenring-Landschaft halt so bietet oder vom Begeher steirischer Wildbäche, dem Pflücker Tiroler Tannenzapfen über die Baumfäller aus Eferding bis hin zu Reisebüromitarbeitern als Freiwillige auf Bergbauernhöfen. In den beiden Panoramen finden Sie Wissenwertes über das Buch von Hans Schinko zum 40-jährigen Jubiläum des Maschinenring Österreich, über die sensationelle Haltung von Wasserbüffeln im Vorarlberger Höchst, über das tausendfache Klopfen von Wiener Schnitzeln in Oberösterreich oder die Instandhaltung des paradiesischen Zedlacher Lehrwegs in Aurach u.v.m. Zuletzt gibt Ihnen dann noch Experte Konrad Steiner einen Ausblick, was uns in der digitalen Landwirtschaft alles erwartet.

Gönnen Sie sich diese fabelhaften Ein- und Ausblicke, das wünscht Ihnen Ihr LAND-Redaktionsteam

Coverbild: Weinblick am Eisenberg © Österreich Werbung_Andy Küchenmeister, zur Verfügung gestellt von Burgenland Tourismus.

Maschinenring

Spurensuche

Es muss ein G Wie es bei den meisten Bauern halt so üblich war, hatten auch die vier Huber-Brüder im Keller ihres Hofes in St. Johann im Pongau ein sogenanntes „kleines Brennzeug“ installiert, also eine einfache Anlage zum Schnapsbrennen.

Das Grundwissen von Großvater und Vater überliefert, war immer schon eine abwechslungsreiche Beschäftigung für die wenig arbeitsreichen Wintermonate. Noch dazu auf einem abgelegenen Bergbauernhof in 1.000 m Seehöhe. Auf diese Art vorgeprägt, entschieden sich Rudolf und Ferdinand Huber 2015 das Herstellen von Edelbränden in Zukunft systematisch angehen zu wollen.

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Genuss sein

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Spurensuche Es muss ein Genuss sein

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„Die Qualität des Brandes hängt an einem seidenen Faden.“ Rudolf Huber

„Ein guter Edelbrand kann nur in harmonischer Ruhe entstehen.“ Ferdinand Huber

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„Bevor wir uns für eine Destillationsanlage entschieden haben, haben wir viele Kurse besucht und auch die Ausbildung zum Edelbrandsommelier gemacht. Dabei ist uns klar geworden, welche Qualitätsanforderungen an unsere Brände wir später erfüllen wollen und damit auch, welche Anlage wir dafür brauchen würden. Wir haben uns alle möglichen Hersteller eingeladen, die uns individuelle Maßanfertigungen angeboten haben.

Schließlich fiel die Entscheidung auf die Firma Kothe aus Eislingen in Deutschland“, so

Rudolf Huber. Die Rohstoffe für ihre Brände beziehen die Hubers aus der unmittelbaren Region, dem Bodenseeraum, aus Südtirol, der Südsteiermark, dem Burgenland und der Wachau. Das Getreide für den Roggenbrand aus dem Lungau. Die Vogelbeeren kommen vom eigenen Hof und zwar von 140 wild gewachsenen Vogelbeerbäumen. In guten Jahren bringen sie bis zu 2.500 kg bei der Ernte. Manchmal kommt es vor, dass es in der Blütezeit in der Höhenlage friert, dann ist die Ernte gleich null. Aus 100 kg Vogelbeeren Die Brennanlage muss perfekt zur Höhe und Größe des Raumes passen. Dieser wiederum soll der Anlage ein harmonisches Zuhause bieten. Im Idealfall ergänzen sich Raum und Anlage und machen dadurch ein herausragendes Destillat erst möglich.

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Die Temperatur im Holzofen entscheidet über den konstanten Fluss und über das spätere Aroma des Brandes.

Beim Einstellen der Aromaböden.

Brüderliche Arbeitsteilung in der Kunst des „Abtrennens“ - es gilt, das Ende des ungenießbaren Vorlaufs haargenau zu erkennen. Dann beginnt mit dem Mittellauf das Herzstück jeden Destillats. Sein Ende muss man zum Abtrennen des Nachlaufs ebenfalls genau treffen. Denn dieser enthält schlechte Alkohole und Fuselöle und die will man nicht in seinem Brand haben. In dieser Phase wird gerochen, gekostet, geschwenkt - alles zugleich, alles miteinander. Man ruft alle sensorischen Fähigkeiten ab, was auch manchmal eine Frage der Tagesverfassung ist.

Harmonische Ruhe

kann man nur bis zu zwei Liter Edelbrand gewinnen. Fürs Ansetzen der Meische braucht man ein perfektes Wasser, kalkarm und ungelagert soll es sein. Damit ist der Hedegg-Hof gesegnet, denn die frische Josefiquelle ganz in der Nähe wurde schon von den Großeltern (Josef und Josefa Huber) gefasst, damals noch als „unscheinbares Bründl, das wenig schüttete und zur Viehtränke taugte“.

Am Brenntag hängt die Qualität des Brandes nicht nur sprichwörtlich am seidenen Faden.

Sondern er rinnt – vorausgesetzt man hat alles richtig gemacht – am Ende wie an einem seidenen Faden aus der Alkoholvorlage. Alles ist minutiös geplant und vor allem: Es muss ruhig sein in der Brennkammer und rundherum. Und auch die Brenner selbst müssen an diesem Tag in sich ruhen und frei von jeder Ablenkung sein. „Nur wenn sich in harmonischer Ruhe dein handwerkliches Können mit echter Leidenschaft verbinden kann, nur dann kann das Geheimnisvolle entstehen, das

jeden wirklich guten Edelbrand umgibt“, so Ferdinand, der als Maschinenschlosser bei der Salzburg AG in der Kraftwerksinstandhaltung beschäftigt ist. Auch ein Grund dafür, dass er sich etwas stärker um die technische Abstimmung der Anlage kümmert, während Rudi in den Bereichen Marketing, Betriebswirtschaft und bei den Verkostungsveranstaltungen seine großen Stärken hat. Brennen tun sie übrigens immer gemeinsam, da gibt es keine Alleingänge und auch keine Rivalitäten oder Besserwissereien. Gar nicht so selbstverständlich unter Brüdern eigentlich. Den Holzofen beheizen die beiden mit Holz vom eigenen Wald. Die Befeuerung mit Holz ist ein Risiko.

Nur ein Scheitel zuviel oder zuwenig, jedes

Mit Frau Renate, von Beruf Landwirtschaftslehrerin, und den Kindern Philipp (13) und Victoria (17).

Nicht im Bild: Tochter Michelle (27).

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Spurensuche Es muss ein Genuss sein

Maschinenring

Zehntelgrad entscheidet über die Qualität des Brandes und ob der seidene Faden entsteht oder nicht. „Unsere Marketingposition ist ganz einfach: Wir haben für die Leute einen Brand, die unsere Philosophie verstehen. Die sich dafür interessieren, wie das Produkt entsteht und es würdigen und wertschätzen", erklärt Rudolf Huber.

Goldenes Stamperl „Beim Schaubrennen laden wir bis zu acht Personen ein, das sind immer Gruppen, wo sich die Leute untereinander kennen. Die brennen dann mit uns, wobei jeder Teilnehmer mitarbeitet und nach drei Stunden seinen Brand verkosten kann. Denn in dieser Zeit entfaltet der Edelbrand erst sein volles Aroma. In Trinkstärke ist der Brand dann aber erst nach fünf bis sechs Monaten verfügbar. Derzeit haben

Der Hedegg-Hof liegt auf 1.000 m Seehöhe hoch über St. Johann.

Zum Hof gehören acht Hektar Grünland-Steilflächen und gleich viel Wald. Im Untergeschoss des neuen Wohnhauses ist die Schnapsbrennerei untergebracht. Aus dem Felsen unter der Brennerei wurde ein Kellergewölbe für die Edelbrandlagerung und die Whiskeyreifung herausgeschlagen.

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wir 20 Brände im Programm, die wir so oft wie möglich im Kollegenkreis der Salzburger Edelbrandsommeliers und bei uns am Hof blind verkosten lassen", berichtet Huber weiter.

Im vergangenen Jänner haben die Hubers zum ersten Mal ihre Brände eingereicht und zwar beim „Goldenen Stamperl“ der Wieselburger Messe. Bei sechs eingereichten Produkten gab es für die Destillerie Hedegg 2 x Silber (Apfelbrand reinsortig, Quittenbrand) und 2 x Bronze (Williamsbirnenbrand, Erdbeerbrand). Ein Brand kann maximal 20 Punkte erreichen, verteilt auf folgende vier Kategorien: Sauberkeit (Reinheit was Vorlauf und Nachlauf betrifft), Fruchttypizität (Erkennen der Frucht beim Riechen), Verkosten im Mund (Breite, Körper, entspricht die Frucht am Gaumen) und schließlich die Harmonie (Länge und Intensität).

Rudolf Huber (46) Mit fünf Geschwistern auf einem Bergbauernhof in St. Johann im Pongau aufgewachsen. Nach Abschluss der landwirtschaftlichen Fachschule Bruck folgte die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister.

Nach 10-jähriger Tätigkeit für die Bezirksbauernkammer erfolgte die Berufung zum Geschäftsführer des Maschinenring Salzburg im Jahr 1998. Masterstudium für Wirtschaftsmanagement und General Management.

Dreifacher Familienvater, Stadtrat von St. Johann, Edelbrandsommelier und leidenschaftlicher Schnapsbrenner.

Bis März 2017 hat Rudolf Huber als Geschäftsführer des Maschinenring Salzburg dessen Geschicke geleitet und ihn mit strategischem Weitblick zu einem florierenden Unternehmen entwickelt.

Fotos: Klaus Bauer

Mit seinen Eltern, hier im Bild Mutter Marianne, teilt man sich die Stallarbeit in der Kalbinnenaufzucht. Vater Rudolf sen. ist für den Maschinenring als Dienstleister im Winterdienst und in der Grünraumpflege tätig.

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Schnapsbrennen

Die Vogelbeere

„Die Vogelbeeren sind genau einen Tag bevor die Vögel auf sie losgehen reif. Den Zeitpunkt hast du irgendwann im Gespür.“

Die Vogelbeere (Sorbus aucuparia) oder Eberesche ist ein Laubbaum in der Gattung Mehlbeeren. Andere Bezeichnungen sind Drosselbeere, Quitsche oder Krametsbeere.

Ungefähr Mitte September wird die Vogelbeere als ganze Dolde geerntet. Den richtigen Erntezeitpunkt kann man nicht über die Farbe bestimmen, wie man vielleicht annehmen möchte. Aber sehr wohl über den gemessenen Zuckergehalt.

Dann werden die Beeren von den Stengeln und dem Laub getrennt.

Früher hat man die Dolden über ein Metallgitter gerebelt, heute erledigt das die Vogelbeer-Rebelmaschine.

In der sogenannten Putzmühle bläst ein feiner Wind das restliche Laub von den Beeren. Anschließend werden die Beeren in einer Quetschwalze leicht zerdrückt. Die Frucht muss dabei aufplatzen, damit sich der Gärprozess in den 200 Liter fassenden Gärfässern in Gang setzen kann.

Die Fässer müssen ganz sauber sein und werden mit Hefe geimpft, die Hefebakterien wandeln den Fruchtzucker in Alkohol um. Das passiert in einem eigenen Gärraum bei 18 - 20 Grad, wobei der Gärverlauf über den Restzuckergehalt und den pH-Wert regelmäßig kontrolliert wird. Nach bis zu drei Wochen ist die Meische für den Brennvorgang bereit. Da sie nicht gelagert werden kann, gibt es keinen zeitlichen Spielraum. Die ideale Reifezeit beim Vogelbeerbrand liegt zwischen fünf und zehn Jahren. Danach baut er in der Qualität wieder ab.

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Spurensuche Es muss ein Genuss sein

Das Brennjahr am Hedegg-Hof 1. Jännerwoche: Blutorange Februar:

Malzbrand, Roggenbrand

März:

Gala-Apfel

April:

Gerstenmalz, Whiskey

Mai:

Erdbeere

Juni:

Himbeere

Juli:

Kirsche, Marille

August:

Weichsel, Johannisbeere,

Schwarzbeere, Holler September:

Zwetschke, Vogelbeere

Oktober:

Williamsbirne, Mostbirne,

Quitte, Mispel, Gravensteiner Apfel

November:

Weintraube, Rote Williamsbirne

Dezember:

Schaubrennen mit Vogelbeere

Maschinenring

Land

Panoram Baumpflege für Burghauptmannschaft

Neue Außendienstmitarbeiter für die ÖBB

Herbert Boschinger von der Burghauptmannschaft vertraut bei der Baumpflege auf die Profis vom Land wie hier auf Claudia Mader, Baumexpertin beim Maschinenring Innsbruck-Land.

Die Burghauptmannschaft Österreich ist einer jener Kunden, die ihren Baumbestand den Baumprofis „vom Land“ anvertraut. Die Abteilung Bau in der Zweigstelle Innsbruck ist zuständig für die Erhaltung aller Liegenschaften, die der Burghauptmannschaft in Tirol zugeteilt sind und unter strengen Denkmalschutzauflagen liegen. Dazu gehören die Innsbrucker Hofburg, der Hofgarten, das Siebenkapellenareal, der Militärfriedhof, die Triumphpforte und das Schloss Ambras. Circa 170 Bäume zählt der Zuständigkeitsbereich von Herbert Boschinger, dem Beauftragten der Burghauptmannschaft, darunter Eschen, Eichen, Birken, Kastanien, Ahorn und Fichten.

Viele dieser Bäume Land Magazin

sind über 100 Jahre alt. „Seit 2013 lassen wir vom Maschinenring das Baummonitoring durchführen. Für uns sind die jährlichen Regelkontrollen und die im Anschluss ausgeführten Pflegemaßnahmen eine große Notwendigkeit. Es handelt sich um öffentliche Plätze, auf denen wir für die Verkehrssicherheit haften. Der Maschinenring erfasst alle Bäume systematisch und wir erhalten nach jeder Regelkontrolle einen Bericht über ihren Zustand. Auf Grundlage der Gefahrenstufe entscheiden wir, welche Pflegemaßnahmen gemacht werden sollen.

Wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist sind wir verpflichtet, innerhalb von 14 Tagen Maßnahmen zu setzen“, so Boschinger.

Ein einzigartiges Projekt des Maschinenrings und der ÖBB sorgte österreichweit für Furore in den Medien. Ziegen und Schafe bekämpfen den Japanischen Staudenknöterich entlang von Bahntrassen.

Der Japanische Staudenknöterich wurde im 19.

Jahrhundert ursprünglich als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Die Pflanzen werden bis zu zwei Meter hoch und können mehrere Zentimeter pro Tag wachsen.

Sie haben tiefreichende, extrem festsitzende Wurzeln und verdrängen viele heimische Pflanzenarten.

Entlang der Koralmbahn in Kärnten sind vom Staudenknöterich mittlerweile 40 Hektar Fläche betroffen. Die ÖBB haben in den letzten

Jahren schon viele Versuche unternommen, die Pflanze zurückzudrängen, da sie auch bis in die Kabelkanäle vordringt.

Mit nur mäßigem Erfolg.

Gemeinsam mit dem Maschinenring wurde ein österreichweit einzigartiges Projekt auf die Beine gestellt. Vier Schafe und 14 Ziegen sollten in einem eingezäunten Testgelände für eine effiziente und ökologische Unkrautvernichtung sorgen. Bereits nach zwei Wochen konnte man erstaunlich positive Ergebnisse beobachten.

Siegmund Sucher, Projektbetreuer seitens des Maschinenrings: „Das Schaf ist das Tier, das die bekömmlicheren Blätter frisst. Die Ziege bevorzugt hingegen die verholzten Pflanzenteile

und schädigt die Pflanze damit nachhaltig.“ Der Magdalensberger Landwirt und Maschinenring-Dienstleister Josef Jäger stellte seine Tiere für den Versuch zur Verfügung. „Die tägliche Wasserversorgung, ein passender Unterstand und ein laufender persönlicher Kontakt zu den Tieren ist notwendig. Des Weiteren achten wir darauf, alle tierschutzrechtlichen Bestimmungen genauestens einzuhalten“, so Jäger.

Die Landwirtschaftskammer Kärnten und das Land Kärnten beobachten den Test auch interessiert. Das Problem von eingeschleppten Pflanzen (Neophyten) ist auch im Agrar-Bereich und entlang von Straßengräben ein großes Thema.

Auch der ORF interessierte sich für das einzigartige Projekt „SchaZi“. Die Filmbeiträge wurden österreichweit gesendet.

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Die Schnitzelklopfer von Andorf

ma

Seit Mai 2016 werden in der WIENER-SCHNITZELManufaktur im oberösterreichischen Andorf täglich knapp sieben Tonnen rohe, tiefgefrorene Schnitzel produziert, wobei Regionalität ein wichtiger Faktor ist. „Auch das Schweinefleisch beziehen wir aus Österreich“, betont Betriebsleiter Pascal Hahn. Ist die Lieferung eingetroffen, wird das Fleisch mit Salz mariniert und in Stücke geschnitten. Danach folgt die Panierstraße, wo sie im ersten Schritt geklopft und dann paniert werden.

Nach Alt-Wiener-Tradition werden die Schnitzel in Mehl, Ei und Brösel getunkt. Weiter geht’s in den „Gefrierschrank“ für 25 Minuten. Von dort aus gelangen sie zur Sortierung, wo die 60 - 350 g

Schnitzel gewogen und je nach Gewicht in Schachteln sortiert werden.

Schließlich landen sie im Tiefkühllager, von wo sie dann per LKW zu den Großhändlern transportiert werden. Insgesamt bietet das Lager Platz für 60 Tonnen Schnitzel.

Knapp 20 Mitarbeiter arbeiten im Betrieb. In der Produktion sind nur Leasing-Mitarbeiter tätig – alle werden vom Maschinenring gestellt.

Die Produktion läuft Montag bis Freitag von 7 Uhr 30 bis 16 Uhr 30. Wenn jemand ausfällt, brauchen wir sofort einen Ersatz“, so die Geschäftsführerin und Kundenbetreuerin des Maschinenring Andorf-Pramtal, Berta Hainzl. Stammpersonal

und Ersatzleute kommen aus der näheren Umgebung. „Die Mannschaft ist schon so eingespielt und flink bei ihren Tätigkeiten, dass es anfangs oft schwierig ist, wenn ein neuer Mitarbeiter dazu kommt“, meint MRPS-Mitarbeiterin Gabriele Bichler aus Rainbach. Sie ist schon seit der Inbetriebnahme im Mai 2016 mit von der Schnitzelpartie. Sie ist begeistert vom Betriebsklima und der Zusammenarbeit: „Wir sind ein gutes Team und machen auch in der Freizeit was gemeinsam.“ Auf die Frage, ob sie gerne Schnitzel esse, antwortet sie mit einem klaren „Ja“. Na dann Mahlzeit!

Waldlehrpfad Zedlach – ein Paradies

Auf Schritt und Tritt sicher Wanderweg-Pflege in Schladming

Das „Zedlacher Paradies“ in Matrei in Osttirol ist ein Lehrweg des Nationalparks Hohe Tauern, der durch einen 600 Jahre alten Märchenwald führt. Ursprünglich war der Zedlacher Wald eine Weidefläche, in die die Bauern Lärchen pflanzten, um Schattenflächen für das Weidevieh zu schaffen. Viel später stellte man einzelne Bäume unter Naturschutz.

Die knorrig-markanten Giganten mit einem Stammumfang von bis

„Damit die Gäste die schöne Steiermark kennenlernen können und wieder heil zurück in ihre Unterkunft kommen.

Deswegen pflegen wir die Wege“, sagt Wolfgang Unterberger, der Partieführer des Maschinenring Dachstein-Tauern. „Zuletzt haben wir den Labschochnweg von der Hochwurzen bis zur Ursprungalm in Schuss gebracht“. Ziel war es, den beliebten Wanderweg von schroffen Felsvorsprüngen zu befreien, um das Durchwandern der einzigartigen Naturlandschaft auch für etwas unerfahrenere Berggeher und für Familien mit Kindern zu ermöglichen.

zu sieben Metern prägen nach wie vor die Waldlandschaft.

Der seit 16 Jahren bestehende Lehrwanderweg wurde nun neu konzipiert und der Maschinenring mit gestalterischen und waldbaulichen Arbeiten sowie mit dem Wegebau betraut. Eine Aufgabe für handwerkliche Multitalente wie Harald Brugger, Markus Steiner und Daniel Resinger. Die alten Lehrweg-Stationen wurden unter Anleitung von

An der Station „Wald braucht Nachwuchs“ werden Tschurtschen – also Fichten-, Tannen- und Lärchenzapfen - in ausgehöhlten Baumstämmen gesammelt, deren Samen zur Aufzucht an die Tiroler Landesforstgärten gehen.

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Panorama

Projektleiter Peter Gruber vom Nationalpark Hohe Tauern umfunktioniert oder völlig neu gestaltet und bekamen durch den Bau von Podesten deutlich mehr Präsentationsraum. „Der Einsatz von heimischen Mitarbeitern sichert Arbeitsplätze.

Das schafft auch für Grundbesitzer ein besseres Verständnis für die Projekte unseres Nationalparks“, so der Tiroler Nationalparkdi-

rektor Hermann Stotter. „Der Maschinenring ist für uns seit Jahren ein verlässlicher Partner. Mit dem Arbeitsplatz vor der Haustür entsteht eine starke Identifikation der Arbeiter mit dem Projekt, was sich hinsichtlich Kreativität und Engagement im Ergebnis widerspiegelt“, so Stotter weiter.

Vier Maschinenringler waren mit Krampen, Schaufeln, Stemmhammer und Stromaggregat unterwegs, um Gefahrenstellen am Weg zu entschärfen, Sicherungsseile anzubringen, Stufen in den Fels zu formen und sogar eine kleine Brücke zu errichten. „Bereits während der Wegesanierung lobten einige Wanderer die Arbeit unserer Dienstleister und bestätigten somit, dass sich die harte Arbeit auf jeden Fall lohnt“, sagt Michael Geisler, der Geschäftsführer des Maschinenring Dachstein-Tauern.

Hermann Stotter, Direktor des Nationalparks Hohe Tauern, (r.) und die MaschinenringArbeiter Harald Brugger (l.) und Markus Steiner (Mitte) freuen sich über die gelungene Neugestaltung des Zedlacher Waldlehrpfades bei Matrei in Osttirol.

Maschinenring

Fotoreportage

Mit Heli im Auracher Wald Wenn nichts mehr geht, geht der Heli.

In Aurach im Bezirk Kitzbühel flog Kitz-Air im Auftrag der Forstservice Tirol 200 Festmeter innerhalb eines Tages aus einem abgelegenen Gelände aus. Durch Unwetter knickten Bäume teilweise um, was besonders im trockenen Sommer aufgrund des Borkenkäfers schnell zum Problem werden kann.

Damit sich so ein Einsatz nicht nur für den Wald, sondern auch für die Waldbesitzer rentiert, braucht es perfekte Organisation und Kostenbewusstsein.

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In extremen Steillagen oder schlecht erschlossenen Waldgebieten wird die Forstwirtschaft schwierig. Lange Seilbahnen eignen sich nicht immer, Pferderßckung oder ähnliche, alte Holzbringungsmethoden sind aufgrund der geringen Zugkraft und der weiten Strecken nicht rentabel. Der Einsatz mittels Hubschrauber ist manchmal der letzte Ausweg.

Tirol Aurach

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Fotoreportage Mit Heli im Auracher Wald

Maschinenring

„Von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends war der Helikopter im Einsatz und konnte in dieser Zeit für mehrere Waldbesitzer Qualitätsholz ausfliegen“, erklärt Forstservice Tirol-Leiter Hermann Portenkirchner. Nur ausgezeichnetes Material wurde mit dem Hubschrauber ausgeflogen, wodurch sich die Kosten der teuren Hubschrauberbringung aber schnell relativieren. „Ohne Heli hätte man das Holz von dieser Stelle nur sehr schwer weggebracht. Nun ist es uns gelungen, den Waldbesitzern eine Lösung zu liefern, sodass sie von ihrem Wald auch finanziell profitieren können“, so Portenkirchner.

Bei geöffneter Türe schaut der Pilot stets hinaus, um den Ablageplatz optimal zu erwischen.

Dafür braucht es viel Erfahrung und ein ruhiges Händchen am Steuerknüppel.

Das Manövrieren des ungewöhnlichen Gefährts erfordert Fingerspitzengefühl.

Etwas mehr als eine Tonne kann der wendige Helikopter tragen. Beim Fliegen ist das Gewicht eine riesige Herausforderung. Es pendelt und muss vom Piloten stets wieder eingefangen und punktgenau abgeschnallt werden. Die Lichtung zwischen den hohen Fichten ist keine zwanzig Meter breit.

Einen Heli im Wald zu landen ist schwierig. Der Forstweg bietet gerade noch Platz genug dafür.

Der Pilot ist stets mit seinem Team am Boden verbunden und erhält Anweisungen.

Einsatzbesprechung vor Ort: Forstservice-Chef Hermann Portenkirchner (l.) und MR Kitzbühel-GF Andreas Brugger (r.).

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Pilot Ing. Georg Schuster von Kitz Air.

200 Festmeter Holz, verteilt auf vier Waldbesitzer, wurden ausgeflogen. Im Vorfeld von den Forstarbeitern im Gelände für den Abtransport vorbereitet. Es wurde nur Holz in BC-Qualität ins Tal geflogen, da alles andere nicht kostendeckend gewesen wäre. Diese Variante der Holzbringung wurde angewandt, um die Vermehrung des Borkenkäfers bzw. dessen Befall zu vermeiden.

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Fotoreportage Mit Heli im Auracher Wald

Fotos: Mario Webhofer

Drei Mann auf der Schlagfläche, zwei Mann an der Abladestelle und der Pilot im Einsatz, alle zu hundert Prozent konzentriert. Die Mannschaft am Boden muss ausdauernd und geländegängig sein.

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Reportage

Neue alte Wege Lois Steiner – Bauer und Wirt in Huben in Osttirol

Wenn man auf der Südseite des Felbertauerns Richtung Lienz fährt und nach Matrei in Osttirol links die Richtung nach Feld einschlägt, findet man dort einen Bauernhof der besonderen Art. Umringt von der beeindruckenden Bergkulisse des Nationalparks Hohe Tauern wirtschaftet Lois Steiner auf seinem Arche-Hof. Nach seinen eigenen Grundsätzen und Regeln – aus Überzeugung und mit Leidenschaft.

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Wir treffen Lois an einem sonnigen Frühlingstag mit einem seiner vor den Wagen gespannten Noriker an.

Auf dem traditionellen Holzschlitten liegt Werkzeug, das man zum Holzziehen mit dem Pferd eben braucht.

Vor dem mit einer langen und wechselhaften Geschichte behafteten Bauernhaus sind besondere Rinder im Auslauf. Der 51-jährige Bauer und Wirt hat mit der Zucht von der vom Aussterben bedrohten Rasse der Pustertaler Sprinzen und mit dem Anbau von alten Getreidesorten seinen eigenen Weg eingeschlagen.

Seit über zehn Jahren verfolgt Lois Steiner das Arche-Konzept aus tiefster Überzeugung. Geboren und aufgewachsen am elterlichen Bauernhof besuchte er zwar die Hotelfachschule in Innsbruck und absolvierte die Ausbildung zum Hotelkaufmann, für den leidenschaftlichen Bauer war aber schon immer klar, dass er den über Generationen von seiner Familie bewirtschafteten Betrieb übernehmen wird.

Arche-Bauer aus Überzeugung Im Gegensatz zu seinem Vater, der die Landwirtschaft nach allen Regeln der Hochleistungszucht führte, verfolgt der Lois eine andere Ideologie. „Der Bezug zur Regionalität spielt für mich eine große Rolle. Gerade in unserer Gegend, wo die Flächen kleinstrukturiert sind, muss man die vorhandenen Ressourcen nutzen und das Beste daraus machen. Die Rinderrasse der Pustertaler Sprinzen und die Noriker-Pferde passen perfekt zu meinem Ansatz“, erklärt er die Hintergründe. Die rund um das Pustertal entstandenen Sprinzen galten zu Zeiten von Maria Theresia als beste Rinderrasse der Monarchie, vor allem wegen ihrer außerordentlichen Milchleistung. Ihren Namen haben sie durch ihre Farbpigmentierung, die sogenannten Sprinzen, erhalten. Bei den Übergängen von der Farb- zu Weißfärbung kann man unverwechselbar die mehr oder weniger stark ausgeprägten Farbtupfer erkennen. Gab es zu Zeiten der kaiserlichen und königlichen Monarchie noch 60.000 Stück der damals auch als „Glückskühe“ bezeichneten Sprinzen, halten heute nur noch 80 Bauern insgesamt circa 400 Sprinzenrinder. Lois ist einer dieser Bauern, zwischen 10 und 20 Stück gibt es am Hof, je nach Bedarf. Auch die Noriker-Pferde hat er bewusst ausgewählt. Als eine der wohl ältesten Pferderassen ist sie zudem auch die einzige, die aus Österreich stammt.

Lois Steiner mag keine Massentierhaltung. Aus dieser Überzeugung heraus entwickelte er eine eigene Betriebsstrategie für sich als Land- und Gastwirt. Dabei ist er sich sicher: „Wenn sich das Tier wohlfühlt, hat man wesentlich weniger Probleme.

Das ist nicht anders als beim Mensch.“ 17

Reportage Neue alte Wege

Back to the roots Wie sein Großvater dazumal möchte Lois selbst den Kreislauf bestimmen. Damals ist seinen Vorfahren nichts anderes übrig geblieben, heute hat Lois sich bewusst für diesen Weg entschieden. Er baut Getreide, Kartoffel und Gemüse, das er im Rahmen seines Maschinenring

Der alte Herd in der noch älteren Küche wird einmal pro Woche angeheizt und zum Muas-Kochen benützt.

Im original erhaltenen Bauernhaus war Anfang des 19. Jahrhunderts die erste Pflichtschule im Iseltal untergebracht.

eigenen Gastronomiebetriebes benötigt, selbst an. Traditionelles Verfahren gekoppelt mit moderne Direktvermarktung sozusagen.

Die aus der Region stammenden Getreidesorten aus dem alten Bestand wie der Hanserroggen, der Tiroler mittelfrühe Binkel und Steiners roter Kolbendinkel werden für den Eigenbedarf gezüchtet und im hauseigenen Gasthof angeboten – nach dem Motto „Was früher gut war, kann heute nicht verkehrt sein“. Eine echte Seltenheit ist auch die Art der Bewirtschaftung: Am Arche-Hof von Lois Steiner wird wie früher mit den Pferden geackert. „Wo es geht, setze ich die ‚Ross‘ ein. Da kann ich jederzeit mit einem herkömmlichen Betrieb wirtschaftlich mithalten“. Natürlich gehört zur Landwirtschaft ein kleiner Ma-

schinenpark, aber mehr als einen 40-jährigen Traktor und ein Mähwerk werden am Oberholzer-Hof nicht benötigt. Vor allem im Wald bietet sich die Bewirtschaftung mit den Pferden an. Das Holz für seine zwei Hackschnitzelheizungen gewinnt er aus dem eigenen Bestand.

Tradition wird im Hause Steiner großgeschrieben Die Begeisterung für die altehrwürdige Bewirtschaftungsform kommt nicht von ungefähr. Betritt man das alte Bauernhaus, kann man die Vergangenheit wahrhaftig spüren. In der Bauernstube sind jede Menge Fotos und Geschichten dazu zu finden. Der Hof wurde 1608 erbaut, aber nicht immer in direkter Linie weitergegeben. Früher hieß es hier Mattersberger, später dann Oberholzer.

Lois‘ Ururgroßvater hat die Bauernschaft wieder von seinen Verwandten gekauft. „Nirgendwo hat sich das Freistiftsrecht so lange gehalten wie bei uns in der Gegend. Deshalb kann man die genaue Erbfolge heute nicht mehr feststellen“, schildert Lois. Sicher ist jedoch, dass an diesem Ort Geschichte geschrieben wurde: In der Stube wurde 1796 die erste Pflichtschule für das gesamte Iseltal eröffnet, sie blieb bis 1832 dort. 54 eingeschriebene Kinder drückten hier die Schulbank, an manchen Tagen sind bis zu 75 gekommen. „Diejenigen, die in der Stube keinen Platz mehr hatten, mussten draußen am Balkon bleiben, der aus diesem Grund gebrochen ist und seitdem gestützt wird.

Auf den Feldern im Tal hat man früher bis auf Zucker und Salz alles selbst angebaut, sogar Leinen, das in der Störecke der Bauernstube zu Kleidung verarbeitet wurde. Dazu kamen früher die Weber ins Haus und nächtigten dort solange, bis die Arbeit erledigt war. Das Heu wurde früher auf den Bergwiesen gewonnen.

Land Magazin

„Überall, wo man noch irgendwie stehen konnte, wurde Heu gemacht. Die sogenannten ‚Wiesach‘ auf 2.000 m wurden im Sommer gemäht und das Heu in einer Art Schupfe für den Winter untergebracht“, erinnert sich Lois an die Erzählungen seiner Vorfahren. Seit 1964 werden diese Flächen jedoch nicht mehr bewirtschaftet. Den Anbau verschiedenster Lebensmittel für den Eigenbedarf hat der Landwirt jedoch beibehalten. Die Bienenstöcke hat nach dem Tod des Vaters die Mutter übernommen und erweitern lassen. Seither hilft die 77-Jährige nicht nur im Pensionsbetrieb mit, sondern kümmert sich auch um die Erzeugung von Honig.

„Man muss die vorhandenen Ressourcen nutzen und das Beste daraus machen.“ Die Produkte, die im landwirtschaftlichen Betrieb entstehen, werden im zugehörigen Landgasthof Steiner auf der Speisekarte angeboten. Das Fleisch der Sprinzen-Rinder wird sogar im hauseigenen Schlachthof verarbeitet. Gemeinsam mit seiner Mutter und drei Angestellten betreibt der gelernte Hotelkaufmann das Gasthaus und die zugehörige Pension mit 40 Gästebetten, Winter wie Sommer.

Die regionalen Gerichte und die Qualität der Speisen ziehen nicht nur Stammgäste an. Ob Einheimische, Gäste, Skifahrer oder Urlauber, über mangelnde Kundschaft muss sich der Lois keine Sorgen machen, die Wirtschaft läuft gut. Dieses Jahr schreibt der Gastronomiebetrieb 50 Jahre. Das wird im Sommer mit den Stammgästen in einem würdigen Rahmen gefeiert. Mit der Verbindung von Landwirtschaft und Gastronomie hat der Arche-Bauer die für sich optimale Einkommensmöglichkeit gefunden: „Ich wollte immer Landwirt werden.

Ich bin Bauer aus Leidenschaft, aber ich bin auch gerne Wirt. Die Kombination daraus 18

Pustertaler Sprinzen-Bratl DIESES REZEPT WURDE IM BUCH „WIE SCHMECKT OSTTIROL“ VON INGE PRADER, CHRISTINE BRUGGER UND CLARA MONTI VERÖFFENTLICHT. SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG ZUM LAND MAGAZIN. WIR VERLOSEN UNTER ALLEN EINSENDUNGEN DREI EXEMPLARE DIESES HERRLICHEN BUCHES: oesterreich@maschinenring.at

Rezept von Lois Steiner aus Matrei in Osttirol Zutaten: Für 4 Personen 1 kg Rindfleisch, Hieferscherzl oder Beiried 1 TL Salz ½ – 1 TL Pfeffer 200 g fetter/weißer Schweinespeck 3 schlanke Karotten zum Spicken 1 große Zwiebel 200 g Karotten ½ Sellerieknolle 3 EL Sonnenblumenöl zum Anbraten 750 ml Rindsuppe 2 Lorbeerblätter 1 Prise Muskatnuss 2 Körner Piment/ Neugewürz 2 EL frischer oder 1 TL getrockneter Thymian 2 EL Preiselbeer-Kompott 125 ml kräftiger Rotwein 125 ml Rahm oder flüssiges Obers 1 EL Mehl

Foto: Inge Prader

Zubereitung: Das Fleisch mit Salz und Pfeffer einreiben und den Speck in längliche Keile schneiden. Den Braten mit dem Speck und den schlanken Karotten spicken.

Zwiebel, die restlichen Karotten sowie Sellerie schälen und feinblättrig schneiden. Das Gemüse kräftig in Öl anbraten. Das Fleisch ebenfalls allseits in Öl anbraten und mit dem Gemüse in einen Bräter mit Deckel legen. Bratensatz in der Pfanne mit etwas Rindsuppe lösen. Mit Gewürzen, Preiselbeeren und restlicher Suppe in den Bräter leeren.

Kurz aufwallen lassen und im Anschluss im Ofen etwa 50 Minuten schmoren. Zwischendurch immer wieder wenden und mit Flüssigkeit begießen.

Anschließend das Fleisch in Alufolie einwickeln und bei geöffneter Klappe in der Restwärme des Ofens ruhen lassen. In der Zwischenzeit die Flüssigkeit durch ein Haarsieb gießen, Lorbeer und Piment entfernen und das Gemüse pürieren und mit der Soße verrühren. Den Rotwein mit Rahm und Mehl vermischen und in die Soße rühren. Bei milder Hitze kochen, bis die Soße bindet, und mit Pfeffer und Salz abschmecken.

19

Reportage Neue alte Wege

Maschinenring

Rund um die Pustertaler Sprinzen

Foto: Inge Prader

ist für mich perfekt“. Die am Hof erzeugten Produkte finden zur Gänze Verwendung. Als Zuckerl wartet der routinierte Wirt während der Skisaison im Keller des alten Gebäudes im Rahmen von Aprés Ski-Parties mit Pizza auf.

Aber auch beim Essen darf die Tradition nicht zu kurz kommen. „Einmal pro Woche koche ich mir selber ein ‚Milchmuas‘, das hebt“, so der bodenständige Gastwirt. Das Muas kocht er in der original belassenen Kochstube des alten Bauernhauses. Dabei wird in einer alten Eisenpfanne Milch gesalzen, heiß gemacht und während man mit einer Hand mit einem Schneebesen kontinuierlich rührt, lässt man mit der anderen Hand Mehl einrieseln, bis die Masse die richtige Konsistenz hat. Bei Lois darf am Ende nicht nur das Verfeinern mit Butter, sondern auch das „Begießerle“ mit „Hollasulze“ nicht fehlen. Die eingekochten Holunderbeeren gelten in Osttirol als bewährtes Hausmittel.

Am alten Holzofen zubereitet schmeckt es am besten.

Lois träumte schon als Kind davon, Landwirt zu werden.

Die Pustertaler Rinder sind ein schwerer Rinderschlag mit einer hohen Fleischausbeute. Das machte sie nicht erst zu Maria Theresias Zeiten sehr beliebt. Die Rasse ist im Laufe der Jahrhunderte im Südtiroler Pustertal und seinen Seitentälern entstanden. Ihr guter Ruf gelangte seinerzeit sogar bis in die ehemalige Kaiserstadt Wien, wo sie auf den dortigen Abmelkbetrieben gerne für die Milch- und Fleischerzeugung gehalten wurde. Damals gab es circa 90.000 Tiere in Österreich. Anfang der 50er Jahre gab es jedoch nur noch 300 registrierte Kühe. Heute gehören die Pustertaler Sprinzen mit ihren circa 1.100 Herdebuchtieren zu den hochgefährdeten Rassen, bereits 1999 wurde ein Generhaltungsprogramm für die Rasse in Österreich gestartet.

Die robusten Rinder erscheinen eher weiß mit roten, braunen oder schwarzen Platten an den Flanken. Die Ohren sowie die Umgebung von Flotzmaul und Augen sind pigmentiert. Der übrige Teil des Kopfes – und das macht sie so typisch – ist auf weißem Grund mehr oder weniger stark mit Farbtupfen, den sogenannten Sprinzen, versehen.

Auch bei den Übergängen von Farb- zu Weißfärbung kommen die Sprinzen gehäuft vor.

Die Rasse eignet sich ausgezeichnet für die Haltung in Extremlagen. Die leichtfüttrigen Rinder mit guten Muttereigenschaften werden in der Fleischrinderproduktion sehr geschätzt.

Quelle: ÖKL-Schriftenreihe: Seltene Nutztierrassen,

Die Bienenvölker liegen in den Händen von Mutter Gretl.

Land Magazin

Handbuch der Vielfalt (3. Auflage, 2016).

20

„Ich bin keiner, der andere belehren will.

Ich scheue mich aber auch nicht vor Diskussionen.“ Lois Steiner

Der Arche-Hof Steiner

Osttirol

Feld 10, 9971 Matrei in Osttirol

Rinderzucht Pustertaler Sprinzen

36 ha

Bewirtschaftung mit Noriker-Pferden

Familie Lois Steiner

davon 24 ha Wald

1.500 kg – 2.000 kg Getreide (Hanserroggen, Tiroler mittelfrüher Binkel, Steiners roter Kolbendinkel) 6.000 kg Kartoffel Gemüse: Salat, Kürbisse, Kraut 300 kg Honig

21

Reportage Neue alte Wege

Im Landgasthof mit Pension werden die hauseigenen Produkte direkt vermarktet Der Oberholzerhof / Lois Steiner ist Maschinenring-Mitglied

Mit Fotos von Martin Lugger

Anbau von

Eigener Schlachthof

Maschinenring

Neubau der Felbertauernstraße, Bau des Brennerbasistunnels, Ausbau der Hochleistungsstrecke Koralmbahn Graz / Klagenfurt – Bauprojekte mit gigantischem Aufwand.

Für die Auftraggeber heißt das: Einhaltung strenger Naturschutzauflagen, komplexe Vorgaben zur Landschaftsplanung und Schaffung von Ausgleichsmaßnahmen für Fauna und Flora. Verbunden mit einer ökologischen Bauaufsicht und mit der Umsetzung langjähriger Pflegemaßnahmen.

Was Kunden bewegt

Naturschutz bei Infrastru projekten Planung und Umsetzung ökologischer Ausgleichsmaßnahmen

Beim Felssturz am Südportal der Felbertauernstraße im Frühjahr 2013 wurde die Straße im Bereich der Schildalm-Galerien auf einer Länge von 100 Metern total zerstört.

Es brauchte enorme Anstrengungen, um diese wichtige Nord-Süd-Verbindung wieder herzustellen. In nur eineinhalb Jahren wurde ein neuer, drei Kilometer langer Straßenabschnitt errichtet. „Als Auftraggeber wurden uns im Rahmen des naturschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens zum Ausgleich umfangreiche Rekultivierungs- und Bepflanzungsmaßnahmen auferlegt“, so Mag. Karl Poppeller, Direktor der Felbertauernstraße AG. Bei solchen Projekten sind also professionelle Partner gefragt. Einerseits in der Planung, in Land Magazin

22

Foto: Martin Lugger

anforderungen ktur-

23

Was Kunden bewegt Naturraumservice

Maschinenring

der Abwicklung von Bewilligungsverfahren oder in der Förderthematik. Und dann in der Umsetzung aller baulichen und pflegerischen Maßnahmen.

„Der Auftrag an den Maschinenring umfasste Rekultivierungen und Bepflanzungsmaßnahmen sowie die Wiederherstellung von Weideflächen und den Bau von ökologischen Landschaftselementen.“ Direktor Mag. Karl Poppeller, Felbertauernstraße AG

Land Magazin

Geplant wurden die Ausgleichsmaßnahmen in Abstimmung mit den Behörden von der Osttiroler Firma Revital Integrative Naturraumplanung GmbH mit Sitz in Nußdorf-Debant, die gleichzeitig auch die ökologische Bauaufsicht innehat. Die Arbeiten selbst wurden vom Maschinenring durchgeführt, der bei der Ausschreibung des Auftrages als bestbietendes Unternehmen hervorging. Dabei wurde ein breites Spektrum an Rekultivierungsarbeiten abgewickelt, zum Großteil Bepflanzungsmaßnahmen. Aber auch die Wiederherstellung von Weideflächen und der Bau von ökologischen Landschaftselementen spielten eine zentrale Rolle. Mit Material vor Ort wurden aus Steinen und Astmaterial Rückzugsmöglichkeiten für Reptilien hergestellt. Insgesamt wurden 11.500 Pflanzen gesetzt, darunter Nadelund Laubgehölz wie Zirbe, Fichte, Bergahorn und Vogelbeere, aber auch Feldgehölz wie die Heckenkirsche und die Berberitze. 1.500 Laufmeter Zaun gegen Weideverbiss wurden aufgestellt und die typischen Tätigkeiten wie Aussicheln und Verpflocken im Rahmen der Jungwuchspflege zur Kultursicherung durchgeführt. „Bis jetzt waren unsere Arbeitskräfte über 2.000 Stunden im Einsatz. Je nach Arbeitsbedarf wird die Auswahl an Personal getroffen.

Bei forstlichen Maßnahmen werden Forstfacharbeiter eingesetzt, bei der Errichtung von Weidezäunen Hilfsarbeiter. Die geprüfte Natur- und Landschaftspflegerin beim Maschinenring Osttirol, Anja Idl, leitet die Partien“, so Mag. Klemens Kreuzer, Geschäftsführer beim Maschinenring Osttirol und für das Projekt verantwortlich.

Starke Partnerschaft Die Zusammenarbeit zwischen dem Maschinenring und der Firma Revital hat sich auch bei den Projekten „Brenner Basistunnel“ und „Koralmbahn“ bestens bewährt. Den gemeinsam entwickelten, mehrwöchigen Lehrgang zum „Geprüften Natur- und Landschaftspfleger“ durchlaufen jährlich bis zu 10 Grünraumarbeiter des Maschinenrings aus allen Bundesländern. Revital Geschäftsführer Klaus Michor: „Das Gelingen großer Umweltprojekte in einem komplexer werdenden Umfeld hängt

24

von vielen Faktoren ab. Auf lokaler und regionaler Ebene sind kreative Ideen und praxisnahe Erfahrungen im Umweltbereich gefragt.

Förderungen für Natur- und Umweltschutzprojekte werden zwar angeboten, erfordern aber oft hohen bürokratischen Aufwand und Detailwissen, um sie zu generieren und abzuwickeln. Ähnliches gilt für Genehmigungsverfahren im Umweltbereich, die zunehmend komplizierter werden.“

„Wir werden die Rekultivierungsmaßnahmen am Felbertauern über mehrere Jahre begleiten. Unsere regionalen Arbeiter kennen die Gegebenheiten, der Kunde profitiert von kurzen Wegen.“ Mag. Klemens Kreuzer, MAS, GF Maschinenring Osttirol

Als Ausgleichsmaßnahmen wurden u.a. Weideflächen rekultiviert sowie circa 11.500 Pflanzen gesetzt, darunter Zirben, Fichten, Bergahorne und Vogelbeerbäume.

25

Was Kunden bewegt Naturraumservice

Maschinenring

25.000 wurzelnackte Pflanzen und 5.000 Containerpflanzen wurden verarbeitet.

Koralmbahn Graz-Klagenfurt

„Mit 15 Mitarbeitern haben wir in 1.000 Arbeitsstunden 30.000 Laubpflanzen gesetzt.“ Ing. Siegmund Sucher, Projektleiter Maschinenring-Service Kärnten

Im Zuge der von der ÖBB-Infrastruktur AG in Auftrag gegebenen Waldstruktur-Verbesserungsmaßnahmen für das Baulos MittlernAlthofen führt der Maschinenring unter der Bauaufsicht des Büros DI Andreas Berchtold seit 2014 bereits umfangreiche Aufforstungsmaßnahmen und begleitende Pflegemaßnahmen durch. Maschinenring Projektleiter Siegmund Sucher: „Mit 15 Mitarbeitern haben wir in 1.000 Arbeitsstunden 30.000 Laubpflanzen gesetzt und außerdem 7.000 Laufmeter Wildschutzzaun aufgestellt. Umfangreiche Pflegearbeiten waren aufgrund starker Verunkrautung durch Brombeeren erforderlich.

Unsere Arbeitskräfte sind Bauern aus der Gegend. Das hält nicht nur die Wertschöpfung in der Region, sondern hat uns geholfen, mit den betroffenen Grundeigentümern ein sehr gutes Einvernehmen herstellen zu können. Den gesamten Materialeinkauf haben wir regional abgewickelt“.

Brenner Basistunnel - eines der größten InfrastrukturProjekte Europas Beim Brenner Basistunnel (BBT) werden bis 2019 insgesamt 17 ökologische Ausgleichsflächen zwischen Ampass und Schmirn vom Maschinenring gepflegt. Neben der Betreuung von Trockenwiesen oder Aufforstungen zählt auch die Pflege einer versetzten Orchideen-

Projektbegehung vor Ort.

Land Magazin

26

„Was unseren Kunden im Bereich Naturraumservice besonders am Herzen liegt, ist die Sorgenfreiheit und langfristige Qualitätssicherung durch Auslagerung der Nachsorge und Pflegemaßnahmen.“ Georg Wimmer, Vertriebsleiter Maschinenring Innsbruck-Land

wiese zu den umzusetzenden Maßnahmen. „Der Umweltschutz und die Rücksichtnahme auf natürliche Kreisläufe nehmen eine zentrale Rolle bei der Ausführung ein. Vor allem das Blühen und Ausfruchten von Blumen und Gräsern muss bei der Mahd berücksichtigt werden, um die natürliche Nachsaat zu gewährleisten. Alle Arbeiten stehen auch unter Kontrolle der ökologischen Bauaufsicht“, erklärt Georg Wimmer, Vertriebsleiter beim Maschinenring Innsbruck-Land. Auch für den Auftraggeber STRABAG ist der Maschinenring im Zuge der Bauarbeiten des BBT im Bereich Naturraumservice auf mehreren Deponien im Einsatz. Neben dem Einsäen der Böschungen mit an die spätere Nutzung angepassten Samenmischungen werden auch Humus- und Zwischenbodenmieten eingesät, um Staub zu vermeiden und Böden zu verbessern. Zusätzlich werden rund 20.000 Bäume gepflanzt und in weiterer Folge gepflegt. Ein weiterer Schwerpunkt des Auftrages ist die Bekämpfung von Neophyten auf allen Flächen.

NATURRAUMSERVICE UNSER ANGEBOT:

Naturraumservice

FORDERN SIE UNVERBINDLICH UNSERE PRODUKTINFORMATIONEN AN: oesterreich@maschinenring.at

Fachgerechte Gestaltung und Pflege von Naturräumen

Quelle: Brenner Basistunnel BBT SE.

äische Dimensionen

Basistunnel (BBT) bildet das Herzstück des -Mediterranen

TEN-Korridors

von

Finnland

TULFES

Brenner Basistunnel Galleria di Base del Brennero

Portal TULFES Portale di TULFES

e Europäische Union fördert den Ausbau dieser

N-MEDITERRANEAN

ALDRANS

Helsinki

Stockholm

2 Haupttunnelröhren mit darunter verlaufendem Erkundungsstollen Le 2 canne principali con il cunicolo esplorativo sottostante

PFONS

WOLF

ELLBÖGEN STEINACH AM BRENNER

5.0

MÜHLBACHL

PATSCH

Malmö Trelleborg

50.0

45.0

40.0

10.0

Turku

Göteborg

749 m

Nothaltestelle TRENS Fermata di emergenza

35.0

Portal FRANZENSFESTE Portale di FORTEZZA FRANZENSFESTE FORTEZZA

St. JODOK

elle enza ltest K tha UC erg No SBR di em INN ata Ferm

LANS

HA A A IC A IC n lle vo to ti ss lo ra ng du e sp .0 u n olo 55 Erk u nic C

QUERSCHLAG CUNICOLO TRASVERSALE

CUNICOLO ESPLORATIVO Diametro: 6 m

30.0

25.0

SISTRANS

Zufahrtstunnel AMPASS Galleria di accesso AMPASS Länge / lunghezza = 1.348 m Neigung / inclinazione = 1 %

København

ato i st ed e renz atsg

raffico transfrontaliero.

alia.

ERKUNDUNGSSTOLLEN Durchmesser: 6 m

Diametro: 8 m

15.0

Base del Brennero, lunga 64 km, è di particolare

Diametro: 8 m

OSTRÖHRE

Durchmesser: 8 m

GALLERIA EST

Nothaltestelle St. JODOK Fermata di emergenza 20.0

e Europea promuove il potenziamento del sud-

n qualità di progetto ferroviario transfrontaliero

Sta

VALS

AMPASS

TEN Scandinavo-Mediterraneo da Finlandia a

Durchmesser: 8 m

GALLERIA OVEST

nfin

Base del Brennero (BBT) è la parte centrale

NAVIS

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WESTRÖHRE

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Rettungsstollen soccorso Cunicolo di

Innsbruck nte Umfahrung esiste Bestehendezione di Innsbruck Circonvalla

nsioni europee

MATREI AM BRENNER

GRASSTEIN LE CAVE

BRENNER BRENNERO GRIES AM BRENNER

1.371 m

Zufahrtstunnel WOLF Galleria di accesso WOLF

MAULS MULES

Länge / lunghezza = 4.060 m Neigung / inclinazione = 10 %

Zufahrtstunnel MAULS Galleria di accesso MULES Länge / lunghezza = 1.779 m Neigung / inclinazione = 9 %

Rostock

Hamburg Bremen

Berlin

Hannover

Würzburg

IGLS

Leipzig Erfurt

Portal INNSBRUCK Portale di INNSBRUCK

Nürnberg München

NNER SISTUNNEL LERIA DI E DEL BRENNERO

zensfeste ortezza

St. JAKOB S. GIACOMO

SCHMIRN

s staatenverbindendes Eisenbahnprojekt zwi-

ich und Italien ein.

Oslo

70 m

VALS VALLES

ifenden Verkehrsachse.

re Bedeutung nimmt der 64 km lange Brenner

AICHA AICA

333 m

Tulfes − Franzensfeste / Fortezza = 64 km Innsbruck − Franzensfeste / Fortezza = 55 km

SCHÖNBERG IM STUBAITAL

Zufahrtstunnel AHRENTAL Galleria di accesso AHRENTAL

Bologna Ancona

Livorno

Firenze Roma

INNSBRUCK

Bari

Napoli

575 m

Taranto

FREIENFELD CAMPO DI TRENS

WIESEN PRATI

Innsbruck Verona La Spezia

Länge / lunghezza = 2.426 m Neigung / inclinazione = 10 %

NATTERS

GOSSENSASS COLLE ISARCO

MUTTERS

Palermo Messina

STERZING VIPITENO

Valletta

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Was Kunden bewegt Naturraumservice

Maschinenring

Im Gespräch

Mühl Tri-G Mit Johann Bösendorfer (Bundesobmann), Gertraud Weigl (Geschäftsführerin MRPS) und Christoph Winkler (Geschäftsführer MR Österreich) trafen sich drei Führungspersönlichkeiten des Maschinenrings auf einem Mühlviertler Bauernhof zum Meinungsaustausch. Die drei Neuen haben eines gemeinsam: Schon lange mit dem Maschinenring verbunden, wurden sie im Herbst 2016 in die Unternehmensleitung berufen. LAND stellt sie vor und ihnen ein paar Fragen.

Land Magazin

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LAND: Die Zukunft des ländlichen Raumes ist in den Medien, am Podium und an Stammtischen ein vieldiskutiertes Thema. Welche Sichtweise hat der Maschinenring in dieser Frage?

Winkler: Der ländliche Raum liegt uns am Herzen. Dort leben und arbeiten wir und da kommen die meisten von uns her. Ein ländlicher Raum, in dem nur noch die Bauern leben und den die übrige Gesellschaft nur noch als Eventzone und Freizeitraum benützt, ist kein wünschenswertes Szenario. Daher kann und muss der Maschinenring zur Erhaltung des ländlichen Raumes als Lebens- und Wirtschaftsraum seinen Beitrag leisten. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir weiterhin Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bäuerinnen und Bauern in der Region schaffen und halten müssen.

Weigl: Wir sind ein Zeitarbeitsunternehmen, bei dem die Menschen aus dem ländlichen Raum im Mittelpunkt stehen, egal ob auf Kunden- oder Dienstleisterseite. Seit der Gründung vor 19 Jahren handeln wir nach dem Prinzip, dass wir Einkommensmöglichkeiten für unsere Mitglieder schaffen möchten und dabei den Anspruch der Qualitätsführerschaft stellen. Wir bemühen 29

Im Gespräch Mühlviertler Tri-Gespräch

Treffpunkt Schenkenfelden.

Die Mühlviertler Marktgemeinde Schenkenfelden gehört zum Bezirk UrfahrUmgebung, liegt auf 735 m und hat 1.586 Einwohner.

Durch den Ort fließt der Kettenbach, der nicht wie im Mühlviertel üblich nach Süden zur Donau, sondern nach Norden zur Moldau fließt. Über die Entstehung des Ortsnamens besteht eine volkstümliche Deutung: „Es war vor vielen hundert Jahren: Zwischen Leonfelden und Freistadt holpert ein Wagenzug durch den finsteren Nordwald. Fuhrleute sind‘s, die ihre Waren von der Donau nach Böhmen bringen. Endlich erreichen sie eine Lichtung im Wald.

Ein einziges Haus auf freiem Feld - eine Schenke lädt zur Einkehr. Die Fuhrleute nennen diese Raststätte 'Die Schenke im Feld'."

Maschinenring

„Die bäuerlichen Betriebe stehen unter starkem Druck.“ Mag. Christoph Winkler

uns aber auch um Mitarbeiter aus dem erweiterten ländlichen Umfeld, die keine direkte landwirtschaftliche Herkunft haben.

Diese Gruppe macht mittlerweile ein Drittel unserer 5.000 Mitarbeiter aus. Immer steht aber die regionale Wertschöpfung im Vordergrund.

Bösendorfer: 40 von 100 Bauernhöfen werden heute von Frauen geführt. Das schlechte Angebot für Frauen besonders in strukturschwachen Regionen führt zu einer verstärkten Abwanderung.

Es mangelt an Ausbildungsmöglichkeiten, ausbildungsadäquate Arbeitsplätze fehlen, und die Infrastruktur in den Heimatgemeinden ist verbesserungswürdig, insbesondere bei der Kinderbetreuung. Wir brauchen im ländlichen Raum ein offeneres und moderneres Frauenbild mit

vielfältigeren Lebensentwürfen.

Hier hat der Maschinenring einiges zu bieten, denn gerade die flexible Zeiteinteilung bei Nebenerwerbstätigkeiten über den örtlichen Ring bietet den Frauen attraktive Perspektiven.

LAND: Welchen Stellenwert hat der elementare Grundstein der Sozialen Betriebshilfe heute noch?

Winkler: Die bäuerlichen Betriebe sind heute enormen Herausforderungen ausgesetzt. Viele Familien stehen stark unter Druck, der Arbeitseinsatz ist extrem hoch.

Die körperlichen und psychischen Belastungen stellen oft ein gesundheitliches Risiko dar. Der Ausbruch einer schweren Krankheit oder ein Unfall kann für den Betrieb existenzbedrohend sein.

Das Bewusstsein dafür entstand

bei mir durch meine Tätigkeit für unsere Hilfsaktion 'Bauern für Bauern'. Aus den Unterstützungsanträgen ist leicht zu erkennen, welch dramatische Folgen ein Unglücksfall für den Betrieb nach sich ziehen kann. Hier können wir durch die Maschinenringe vor Ort mittels Betriebshilfe wirklich helfen und über die Aktion 'Bauern für Bauern' auch einen wichtigen finanziellen Beitrag leisten.

Der Maschinenring setzt sich für bäuerliche Solidarität ein, das sind unsere Wurzeln, da kommen wir her.

LAND: Welche Herausforderungen bewegen das Unternehmen Maschinenring momentan besonders?

Mag. Christoph Winkler (40), Geschäftsführer Maschinenring Österreich

Winkler: Obwohl die Maschinenring-Idee nach wie vor höchst relevant ist, so muss sie dennoch an die veränderten Rahmenbedingungen unserer Zeit angepasst werden. Standen früher die Maschinen, also die Hardware im Vordergrund, so bestimmen heute die Dienstleistung als Software und die gesellschaftliche Vernetzung immer mehr das Geschehen. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche ist voll im Gange, die machine-to-machine-Kommunikation wächst und entwickelt sich rasant. Damit verbunden werden sich die landwirtschaftlichen Strukturen rasant ändern.

Wer wird morgen noch Landwirtschaft betreiben, wie werden die Betriebe aussehen? Darauf müssen die Politik, die Gesellschaft, der Handel und die Bevölkerung gemeinsam Antworten finden.

Der Maschinenring als Institution im ländlichen Raum wird dabei eine wesentliche Rolle spielen.

Als Arbeitgeber, als Vermittler von Dienstleistungen, selbst als Dienstleister – schlichtweg als Partner der ländlichen Bevölkerung. Das mag jetzt zwar nicht neu sein, aber es ist immer noch aktuell.

Weigl: Wir müssen uns immer wieder fragen, wie wir uns noch besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Dienstleister einstellen können. Obwohl unsere Landwirte sehr gut ausgebildet und handwerklich top sind, wird der Fachkräftemangel immer größer, denn bei den anderen Bewerbergruppen aus dem ländlichen Raum fehlt es oft an Qualifikationen. Daher müssen wir noch mehr eigene Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für diese Dienstleister entwickeln, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Geboren in Gmunden, aufgewachsen in Irdning im Ennstal, Matura am Gymnasium Stainach. Jusstudium in Wien und Salzburg mit Gerichtsjahr.

Zwei Jahre in einer Wiener Kanzlei als Rechtsanwaltsanwärter, spezialisiert auf Insolvenz- und Exekutionsrecht. Vier Jahre im ÖBB-Konzern in unterschiedlichen Gesellschaften tätig.

Seit Jänner 2012 beim Maschinenring Österreich als Referent für Recht und Interessensvertretung. 2016 Bestellung zum Geschäftsführer.

Seit 2010 verheiratet, wohnhaft im Burgenland. Hobbies: Ausflüge am Fahrrad, Gartenarbeit, Zeit mit Freunden verbringen.

Land Magazin

30

Circa 40 Autominuten nördlich von Linz liegt die Gemeinde Schenkenfelden. Am elterlichen Hof der Familie Auer – Hatzl im Schild – ist Gertraud Weigl mit drei Schwestern und einem Bruder aufgewachsen.

Heute führen Edi und Lisi Auer mit ihren drei Kindern den 40 ha großen Milchviehbetrieb mit 100 Stück Vieh.

LAND: Schlagwörter wie Digitalisierung und Landwirtschaft 4.0 sind zurzeit in aller Munde.

Welche Rolle kann der Maschinenring dabei spielen?

Winkler: Der Maschinenring war immer Mitgestalter technischer Innovationen. Heute geht es darum, die Ideen und Verbesserungsvorschläge der Mitglieder und der einzelnen Ringe in Einklang zu bringen mit den bestehenden und den entstehenden Anforderungen der Digitalisierung. Wir sind dabei die Mittler zwischen Land und Wirtschaft.

Weigl: Im Personalleasing wird die Digitalisierung in den Betrieben vor allem für jobsuchende Hilfskräfte herausfordernd. Wir müssen am Ball bleiben, was neue Arbeitsformen und veränderte Arbeitsweisen betrifft.

Gerade die heranwachsende Generation braucht beste Bildungsvoraussetzungen, um auf die Digitalisierung vorbereitet zu sein. Die Ausbildung zur Wirtschafts- und Agrarfachkraft, wie wir sie in Oberösterreich begonnen haben, kann hier beispielgebend wirken.

Bösendorfer: Maschinen und Geräte haben in der Vergangenheit die schwere körperliche Arbeit ersetzt und haben unseren Alltag verändert am Feld, in Stall, Haus und Hof. Das digitale Zeitalter ermöglicht uns 31

Im Gespräch Mühlviertler Tri-Gespräch

völlig neue Dimensionen. Ein einfacher Blick aufs Smartphone genügt fürs die Wetterdaten, die zentimetergenaue Bearbeitung der Felder, Datengewinnung in der Tierhaltung, usw. All das kann eine eine ökoeffiziente Land- und Forstwirtschaft optimieren. Österreichweit setzen wir auf eine intensive Zusammenarbeit mit den landwirtschaftlichen Schulen, Lehr- und Versuchsanstalten. Wir sind froh, dass es da ein großes gegenseitiges Vertrauen gibt und wir von den Direktoren und vom Lehrpersonal auf vielfältigen Ebenen eingebunden werden. Hervorragend ausgebildete junge Leute werden sich in einer digitalen Welt gut zurechtfinden. Sie sind das Kapital, von dem der Maschinenring in seiner digitalen Rollensuche profitieren muss. Durch den

Mag. Gertraud Weigl (46), Geschäftsführerin Maschinenring Personal und Service eGen Als Tochter eines Landwirts in Schenkenfelden im Mühlviertel aufgewachsen, drei Geschwister.

„Für Kunden und Dienstleister müssen wir stets am Ball bleiben.“ Mag. Gertraud Weigl

Matura 1990 (gemeinsam mit Schwester Maria die ersten Dirndln im Dorf, die Matura gemacht haben), Assistentin in der Versicherungsbranche, Leitung Rechnungswesen in einem Reiseunternehmen, Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der JKU Linz, ab 2009 Leitung Rechnungswesen Maschinenring, 2016 Bestellung zur Geschäftsführerin Maschinenring Personal und Service eGen in Linz.

Verheiratet, Tochter Sarah (23).

Hobbies: Schitouren, Nordic Walking, Aquarellmalerei, Klarinette spielen, Pilgern, Sprachen.

Johann Bösendorfer (49), Bundesobmann Maschinenring Österreich Geboren in Waidhofen an der Ybbs, landwirtschaftliche Meisterausbildung und forstwirtschaftliche Fachausbildung in Hohenlehen.

Bewirtschaftet mit seiner Frau seit 1991 einen Bergbauernhof mit Milchviehhaltung und Forstwirtschaft. Seit 1987 in vielen Aufgabenbereichen beim Maschinenring tätig, vom Betriebshelfer bis zum Funktionär.

Hobbies: Rennrad fahren, Schitouren gehen, Bergsteigen.

Maschinenring

„40 von 100 Bauernhöfen werden heute von Frauen geführt.“ Johann Bösendorfer

Quelle: Market-Institut 2017.

LAND: Aktuelle Marktbefragungen zeigen ein Bild einer verunsicherten, unzufriedenen Landwirtschaft. Wie schneidet der Maschinenring dabei ab?

Bösendorfer: Eine unabhängige Befragung vom Market-Institut unter Landwirten im Februar 2017 zeigt, dass mehr als zwei Drittel aller Landwirte den Maschinenring für sein Leistungsspektrum und seine Unterstützung hervorragend bewerten. 63 Prozent nehmen den Maschinenring als wichtigen Arbeitgeber in der Region wahr. In der Zufriedenheit mit allen Partnern rangiert der Maschinenring bei den Bauern an dritter Stelle von 17. Nur die Tierärzte und die Kunden im Ab-Hof-Verkauf erzielen noch höhere Zufriedenheitswerte.

Generell ist die Stimmung unter den Landwirten aber wenig erfreulich, das stimmt. Nur ca. 10% sehen eine positive Grundstimmung.

Chart 3

Wahrnehmung des Maschinenrings 

Breites Wahrnehmungsspektrum beim Maschinenring, mit Vorteilen im vorhandenen Leistungsangebot und im Wert der Unterstützung

Man stimmt folgenden Aussagen zu voll und ganz (Note 1)

Note 2

… bietet für Landwirte eine wertvolle Unterstützung

37

… bietet ein breites Leistungsangebot

36

… ist einfach und unkompliziert in der Zusammenarbeit

29

… ist ein fairer Partner

29

Die Mitarbeiter verfügen über hohes landwirtschaftliches Know-How

29

Die Mitarbeiter sind leicht erreichbar

29

Die Mitarbeiter sind motiviert

29

Note 3

Note 4

überhaupt nicht (Note 5)

Keine Angabe

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2

2

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33

27

… übernimmt Aufträge rasch und unbürokratisch

Frage:

29

32

… ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region

∑

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8 12

Wieder ein Themenwechsel: Nachfolgend lese ich Ihnen nun einige Aussagen über den Maschinenring vor. Geben Sie bitte an, wie sehr Sie diesen jeweils zustimmen können. 1 = stimme voll und ganz zu, 5 = stimme überhaupt nicht zu, dazwischen können Sie abstufen. (6 = keine Angabe)

Dokumentation der Umfrage ZM2480: n=800, telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die österreichischen Landwirte Erhebungszeitraum: 31. Jänner bis 20. Februar 2017; maximale statistische Schwankungsbreite n=800+/- 3,54 Prozent

Basis: österreichische Landwirte insgesamt (Ergebnisse in Prozent)

Chart 3

Die aktuelle Stimmung unter Landwirten – im langfristigen Trend  Allgemeiner Stimmungslevel gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verbessert, in Summe geben sich knapp 90 Prozent verunsichert Die Stimmung unter Landwirten ist -

29

Summe (Note 1+2)

22

22

23

17 13

11 8

Gut (Note 2)

Sehr gut (Note 1)

16

1 2008

12

26

19

17

20

1

3

3

5

3

2009

2010

2011

2012

2014

8

10

2016

2017

1

Frage 1: Einmal ganz grundsätzlich: Wie ist die derzeitige Stimmung unter den Landwirten? Würden Sie sagen, die Stimmung unter den Landwirten ist Dokumentation der Umfrage ZM2480: n=800, telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die österreichischen Landwirte Erhebungszeitraum: 31. Jänner bis 20. Februar 2017; maximale statistische Schwankungsbreite n=800+/- 3,54 Prozent

Basis: österreichische Landwirte insgesamt (Ergebnisse in Prozent)

Mit Fotos von Mario Riener

Land Magazin

Im Naturpark Geschriebenstein.

Fotos zur Verfügung gestellt von Burgenland Tourismus

vom Maschinenring organisierten Einsatz der Maschinen und Geräte wird diese Technik ökonomisch.

Treibstoffe, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel usw. werden eingespart, damit gelingt ein wesentlicher Beitrag zur Energieeffizienz.

Wir sollten aber immer bedenken, dass die neue digitale Technik für uns Menschen arbeiten soll und nicht wir für die Maschinen.

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Bundestagung 2017 im Burgenland

Ein Land der Vielfalt Ein Leben - Mitten im Land!

Von 20. – 22. September 2017 kommen über 500 Funktionäre, Mitarbeiter und Ehrengäste im südburgenländischen Oberwart zusammen, um gemeinsam die traditionelle Bundestagung der Österreichischen Maschinenringe zu begehen. Sie erwartet ein vielfältiges Tagungsprogramm mit namhaften Referenten und zwei Festabende mit der so typischen burgenländischen Gastlichkeit.

Land der Sonne, der Burgen, der Geschichte, der Kultur, des Weines, der Landwirtschaft, der Dankbarkeit, der Demut, der Beständigkeit, kultureller Gemeinschaft, der Bereitschaft zur Veränderung, der Energie, der Tatkraft, der Bildung, innovativer Ideen, des Fortschritts

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Landblick Ein Land der Vielfalt

und der Weiterentwicklung. Das Burgenland in all seiner Vielfalt ist klischeebehaftet urig, dem Historischen verbunden und urbeständig, freiheitsliebend und grenzüberschreitend, neugierig und innovativ, zielstrebig und energiegeladen.

Unser östlichstes Bundesland ist ein Eldorado für Naturliebhaber, Biker und Liebhaber des sanften Tourismus. Letzterer ist ein Prädikat des Burgenlandes – sporteln, die Seele baumeln lassen, ausspannen, sich kulturell sowie kulinarisch verwöhnen lassen.

Maschinenring

Ob am Neusiedler See, in den Destinationen des Thermaltourismus, in den Wein-, Obstund Gemüseregionen – es sind die BurgenländerInnen, die aus den reichen Gaben und Vorzügen der Natur ein genussvolles Ambiente gestalten. Vor allem der burgenländische Wein genießt weltweites Ansehen. Und auch der vielzitierte Uhudler hat im Südburgenland seine Heimat – ehrlich und bodenständig vereint dieser naturbelassene Selbstträgerwein die Grundwerte des Burgenländischen Charakters: Hier und da ein wenig augenzwinkernde Selbstironie, verbunden mit dem Wissen um die eigenen Werte sowie berechtigtem Stolz auf die regionalen Wurzeln. Unterm Strich: Geradlinig, ehrlich, verlässlich.

Die Burgenländerin, der Burgenländer an sich und die Österreichische Welt

Das Burgenland ist und spricht auch Kroatisch, Ungarisch, Slowenisch und Romanes.

In vielen Dörfern wachsen die Menschen zweisprachig auf, der wechselseitige Respekt für Sprache, Kultur und Brauchtum befruchtet das Zusammenleben. Die Burgenländerin, der Burgenländer an sich ist höchst fleißig, was in Wien und vielen anderen Regionen Österreichs genutzt wird. Er ist bodenständig mit Handschlagqualität, lässt Schmäh und Witz über sich ergehen, kann lachen – auch über sich selbst, was eine seltene Tugend darstellt.

Wettbewerbsfähige Kultur Neben dem Weinbau beweist das Burgenland auch im kulturellen Sektor internationale Wettbewerbsfähigkeit, nicht nur mit den beiden Galionsfiguren der klassischen Musik, Joseph Haydn und Franz Liszt. Oper und Operette stehen im Zentrum zweier außergeLand Magazin

Das weltgrößte Operettenfestival profitiert von der einmaligen Kulisse am Neusiedler See.

„In einer seiner fesselnden Reden sagte Dr. Erich Geiersberger, der Gründervater der Maschinenringe, einmal: ´Ich glaube an die Zukunft der Maschinenringe. Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wird die Mitgliedschaft in einem Maschinenring für die Bauern genauso selbstverständlich sein, wie die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft.´ Ich behaupte, Geiersbergers Vision ist heute Realität. Als Verantwortungsträger im Maschinenring ist es unsere Aufgabe, seine Idee unter Berücksichtigung gegenwärtiger Herausforderungen weiterzuentwickeln, ohne unsere Stärken – Flexibilität, Kooperation und Solidarität – aufzugeben. Möge die Bundestagung ein Ort vieler Gespräche und Begegnungen sein, in denen wir wichtige Weichen für die Zukunft stellen können.“ Johann Bösendorfer, Bundesobmann der Österreichischen Maschinenringe

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wöhnlicher Sommerbühnen: Im Steinbruch von St. Margarethen begeistern seit 1996 Opernaufführungen das Publikum. Nicht weniger spektakulär ist das Setting der Seefestspiele Mörbisch: Vor der einmaligen Kulisse des Neusiedler Sees zieht das weltgrößte Operettenfestival die Besucher in den Bann der „kleinen Oper“. Seit 2005 ist Nickelsdorf Schauplatz des Rock-Festivals „Nova Rock“.

160.000 Fans pilgern jährlich hierher, um Rock-Größen wie Metallica, Iron Maiden, Kiss oder Green Day live zu erleben.

werden. Dann die große Aufregung Ende 2015 – die EU ordnet die Rodung der UhudlerReben an. Die Begründung: Die Trauben zur Produktion des Uhudlers – die gängigsten sind Ripatella, Concordia, Elvira und Delaware – sind als „Direktträgertrauben“ amerikanischer Herkunft für die Weinerzeugung verboten. Die Winzer rebellieren, aber roden nicht – und hoffen mit Erfolg. Die Rodungsbescheide werden aufgehoben, seit April 2016 ist der Uhudler ein Aushängeschild burgenländischer Trinkkultur und offiziell als Wein anerkannt.

Uhudler: Renitenz und Rebellion

Auch der Uhudler hat im Südburgenland seine Heimat.

Der Wein wird aus Trauben verschiedener Sorten als Cuvée hergestellt.

Spricht man von Wein und (Süd-)Burgenland, kommt man an ihm nicht vorbei: Der Uhudler, lange Zeit „Zanktraube“ zwischen Winzern und Verwaltern. 1938 wegen vermutetem hohen Methylalkoholgehalt das erste Mal verboten, in den 1970er Jahren in Österreich nur als „Haus-trunk“ erlaubt. Mitte der 1980er Jahre nach Verschärfung des Weingesetzes aufgrund des Glykolwein-Skandals komplett verboten. Seit 1992 durfte der Uhudler wieder in acht burgenländischen Gemeinden verkauft 35

Landblick Ein Land der Vielfalt

„Seit seinen Gründungstagen versucht der Maschinenring das Geschehen der Märkte, in denen er sich bewegt, mitzugestalten. In einem Markt, der flexibles und kompetentes Personal benötigt, verspricht das qualitativ hochwertige Dienstleistungsangebot der Maschinenringe großes Wachstumspotenzial. Trotzdem ist es unumgänglich, die Flexibilität der Organisation kontinuierlich zu erhöhen und eigene Prozesse und Strukturen zu hinterfragen. Leitlinie unseres Handelns sollten dabei nicht nur die Rahmenbedingungen der Märkte, sondern in erster Linie das Wohl unserer Mitglieder sein. Wir freuen uns, heuer in Oberwart die Bundestagung ausrichten zu dürfen und laden herzlich dazu ein!“

Hans Peter Werderitsch, Landesobmann Maschinenring Burgenland

Maschinenring

Interview

Scheitern als wichtiger Bestandteil jeden Unternehmertums Damian Izdebski gründete mit 23 Jahren die Firma DiTech und machte sie in 15 Jahren mit 300 Mitarbeitern und 15 Filialen zum größten Elektronik-Onlinehändler Österreichs.

2014 musste er nach überhitzter Expansion und damit verbundenen Finanzierungsproblemen Insolvenz anmelden.

LAND sprach mit dem Referenten der diesjährigen Maschinenring-Bundestagung über seine damaligen Managementfehler, sein Buch und über seine neue Firma – techbold.

LAND: Sie haben mit DiTech kumuliert über die Jahre mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gemacht und über eine Million Online-Bestellungen abgewickelt. Was ist schiefgegangen?

Damian Izdebski: DiTech hat ein Sortiment von über 7.000 Produkten kombiniert mit hoher Verfügbarkeit und extrem kurzen Lieferzeiten ausgezeichnet. Das war über Jahre unser Alleinstellungsmerkmal und hat uns groß gemacht. Über Jahre hatten wir alle Gewinne sofort ins Wachstum investiert, die Folge war ein hoher Fremdfinanzierungsgrad. 2013 kürzten die Kreditversicherer aufgrund der Anspannung am Finanzmarkt und einiger Pleiten im Elektrohandel die Kreditlimits.

Praktisch über Nacht schrumpfte unser Working Capital um 4 Mio. Euro, wir mussten unseren Lagerstand deutlich reduzieren und gleichzeitig durch Sonderangebote und Aktionen Liquidität geneLand Magazin

rieren. Im Herbst 2013 waren wir oft um 16 Uhr schon ausverkauft, wir verloren Umsatz und auch das Vertrauen der Kunden. Im Onlinehandel ist der Mitbewerber nur ein paar Klicks entfernt, wenn dein Lagerstand eine Null anzeigt.

Wir mussten die Ware von kleineren Lieferanten zu schlechten Konditionen einkaufen, denn die gekürzten Kreditlimits machten einen Direkteinkauf bei den großen Herstellern wie HP, Samsung, Microsoft oder Apple unmöglich.

Unsere Umsätze blieben hinter der Planung zurück, unser Rating sank weiter. Obwohl wir im Februar 2014 über 9.000 offene Aufträge hatten und die Nachfrage der Kunden gewaltig war, konnten wir der tödlichen Spirale nicht mehr entkommen, da wir nicht mehr liefern konnten. Ich führte unzählige Verhandlungen mit Banken, Versicherungen und potenziellen Investoren, warf das letzte verfügbare Kapital ins Rennen, doch DiTech war nicht mehr zu retten.

Zwei Wochen nach der Insolvenz kam es zum Konkursverfahren.

LAND: Was hat dieser Misserfolg persönlich mit Ihnen gemacht und wie konnten Sie all das verarbeiten?

Damian Izdebski: Meine Frau Aleksandra und ich haben alles verloren, woran wir 15 Jahre lang gearbeitet hatten, dazu auch noch unsere gesamten Ersparnisse. Ich fiel in ein extrem tiefes Loch. Mein Alltag veränderte sich drastisch. Ich war es gewohnt 14 Stunden am Tag zu arbeiten, jeder Termin war durchgeplant, ich war immer gestresst, kam oft

zu spät. Und plötzlich stand ich vor einem leeren Terminkalender, kein Zeitdruck mehr, keine Meetings, kaum Emails oder Telefonate. Es gab nichts zu tun. Nach einigen Wochen totaler Tristesse rappelte ich mich auf und flog in die USA, um neue Perspektiven zu gewinnen. Was dort passierte war beeindruckend. Die Leute waren an meiner Geschichte interessiert, ich traf Manager, Unternehmer, Investoren, Startups und wurde eingeladen auf Universitäten über mein Scheitern zu referieren. Ich lernte in Amerika, dass Scheitern zum Unternehmertum gehört und dass es unbezahlbares Know-How und 36

„In Österreich wirst du nach unternehmerischem Scheitern gebrandmarkt und ausgegrenzt.“

Erfahrung bringt. In Österreich wirst du nach unternehmerischem Scheitern gebrandmarkt und ausgegrenzt, in den USA interessiert die Leute viel mehr, wie gut und erfolgversprechend deine neue Geschäftsidee ist. Das hat mich neu motiviert und bewogen zurückzukehren und mit techbold neu zu starten.

LAND: Was hat Sie dazu bewogen, über Ihr Scheitern ein Buch zu verfassen?

Damian Izdebski: Einerseits war es die Möglichkeit über meine Fehler in Ruhe zu reflektieren und die Erkenntnisse auch schriftlich niederzuschreiben. Das schärft das Bewusstsein und erhöht die Chancen, die gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen.

Andererseits möchte ich mit dem Buch Unternehmer stärken, weiterhin Mut und Risikobereitschaft zu zeigen und sich von notorischen Unterlassern nicht abhalten zu lassen, ihre Ideen umzusetzen.

LAND: Können Sie unseren Lesern einen Ihrer Fehler – im Buch sind es ja sieben – näherbringen?

Damian Izdebski: Ich habe den Fehler gemacht – quasi mit einem Tunnelblick – nur auf mein eigenes Unternehmen zu schauen und dabei manchmal übersehen, dass sich die Welt rundherum in eine andere Richtung dreht.

Dabei habe ich meine operativen Aufgaben überbetont und überschätzt und meine Pflichten als strategisch denkender Eigentümer vernachlässigt. Ich hätte dringende operative Aufgaben

viel öfter delegieren müssen, um mehr Zeit für den strategischen Weitblick zu haben. Der Tunnelblick hat auch dazu geführt, dass ich mich zu wenig mit veränderten wirtschaftlichen Zusammenhängen und Rahmenbedingungen beschäftigt habe, wie etwa mit dem Risikomanagement. Und er hat mich auch abgehalten, meine finanzierenden Partner laufend über die Entwicklung des Unternehmens proaktiv zu informieren, um Pläne, Sorgen und Erfolge mit ihnen zu teilen.

Ich nenne das meinen Tunnelblick-Fehler.

LAND: Erzählen Sie uns noch etwas über Ihr neues Unternehmen. Sie sind ja vom Handel in die Dienstleistung gewechselt – recht interessant aus Maschinenring-Sicht.

Damian Izdebski: Anfang 2015 haben wir techbold mit Hilfe erfahrener Investoren gegründet.

Bold steht für mutig, frech, kühn aber auch für auffällig und besonders. Wir bieten sämtliche Service- und Reparatur-Dienstleistungen rund um Handy, Iphone, PC, Apple, Tablet und vieles mehr

für Privat- und Firmenkunden an.

Außerdem sind wir auf High End Gaming PC´s spezialisiert - für Individualisten, die auf hohem Level spielen wollen. Das dritte Standbein sind maßgeschneiderte IT-Lösungen für kleinere und mittlere Unternehmen und Institutionen in Wien und Niederösterreich mit dem kompletten Service und Support. Wir haben heute circa 30 Mitarbeiter an einem Standort im 20. Bezirk. Eine große Herausforderung werden für uns die extremen Veränderungen durch Virtual Reality bringen, da wollen wir mit techbold viel Pionierleistung erbringen.

LAND: Was können Sie abschließend dem Dienstleistungsunternehmen Maschinenring mit auf den Weg geben?

Damian Izdebski: Vielleicht unser Credo, die absolute Kundenfreundlichkeit und eine größtmögliche Beratungskompetenz unserer Mitarbeiter. Im Dienstleistungssektor hat man nur dann eine Chance, wenn man dem Kunden einen Service anbieten kann, mit dem er wirklich happy ist.

Damian Izdebski Damian Izdebski wurde 1976 in Polen geboren. 1992 kam er mit seiner Familie nach Österreich.

1999 gründete er im Alter von 23 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Aleksandra die Firma DiTech. Kumuliert über die Jahre hatte die Firma mehr als eine Millliarde Euro Umsatz erwirtschaftet und über eine Milllion Onlinebestellungen abgewickelt.

2014 ging die Firma in Konkurs.

Anfang 2015 gründete Izdebski mit der techbold technology group ein neues Unternehmen.

Der Vater von zwei Kindern lebt mit seiner Familie in Wien.

WIR VERLOSEN DREI EXEMPLARE VON „MEINE BESTEN FEHLER“!

SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG: oesterreich@maschinenring.at

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Interview Scheitern als wichtiger Bestandteil jeden Unternehmertums

Maschinenring

Arbeitswelten

Angepackt: Jobs, so facettenreich wie das Leben Maschinenring-Mitarbeiter im Einsatz zwischen Fügenberg und Litzelsdorf.

Einmal mehr widmet LAND die „grünen Seiten“ jenen rund 43.000 Menschen aus ganz Österreich, die als Landwirte, Fach- und Zeitarbeiter sowie Angestellte in den 86 regionalen Maschinering-Standorten haupt- oder nebenberuflich für den Maschinenring arbeiten.

Freiwillige Helfer unterstützen Tiroler Bergbauern Das Projekt „Freiwillig am Bauernhof“ bringt freiwillige Helfer auf Tiroler Bergbauernhöfe. Mit 260 vermittelten Einsätzen im Jahr 2016 freut man sich beim Maschinenring über eine erfolgreiche Entwicklung dieser Initiative.

Auch Firmen, wie die Tiroler Außenstelle von Booking.com, stellen Angestellte im Rahmen von Sozialprojekten für Einsätze zur Verfügung.

Einen Arbeitstag pro Jahr verwenden Mitarbeiter von Booking.com für den Einsatz bei einem Sozialprojekt. In diesem Jahr engagieren sich die Angestellten der Tiroler Außenstelle des Online-Reiseportals bei Freiwillig am Bauernhof (FaB). So auch Elisabeth, Steffie, Marga und Daniela, die am Hof von Ludwig Esterhammer in Fügenberg mitgeholfen haben.

Für sie ist der Arbeitseinsatz eine interessante Abwechslung im Berufsalltag, für den Zillertaler Bauern stellt es eine wertvolle Hilfe am Betrieb dar. 90 Bergbauernbetriebe aus allen Regionen Tirols sind mittlerweile Mitglied des Vereins.

Eingesetzt werden die Helfer vor allem bei der Heuarbeit im Sommer, aber auch bei der Almpflege, Stallarbeit oder als Unterstützung bei der Hausarbeit – alles für freie Kost und Logis.

An Betriebe, die keine Übernachtungsmöglichkeiten anbieten können, werden Freiwillige aus der unmittelbaren Region ab 2017 auch tageweise vermittelt. Um auf diese Helfer zurückgreifen zu können, ist auch hier eine frühzeitige Anmeldung nötig. „Wir haben gemerkt, dass der Bedarf an kurzfristigen Einsätzen stark steigt. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich – einerseits gibt es Betriebe, wo die Unterbringung von Freiwilligen nicht möglich ist oder wo spontan mehr Arbeitskräfte als üblich benötigt

Land Magazin

Hubert Hotter, Geschäftsführer MR Schwaz (li.), Agrarbereichsleiter Nikolaus Wetscher und FaB-Koordinatorin Viola Kirchmair (3. v. l.) auf Besuch bei Landwirt Ludwig Esterhammer (2. v. r. ) und den Freiwilligen Elisabeth, Steffie, Marga und Daniela von Booking.com. werden. Andererseits gibt es verstärkt Anfragen von interessierten Freiwilligen, die tageweise auf Höfen oder Almen in unmittelbarer örtlicher Umgebung mithelfen wollen“, so Hannes Ziegler, Geschäftsführer von Freiwillig am Bauernhof.

Anmeldungen und weitere Informationen bei Viola Kirchmair unter 05 9060 700.

Informationen und das Anmeldeformular auf: www.freiwilligambauernhof.at.

Kein Weg zu weit, kein Wetter zu schlecht Mit seiner Mannschaft ist Partieführer Wolfgang Unterberger für den Maschinenring Dachstein-Tauern ganzjährig im Einsatz, egal ob in der Grünraumpflege, im Winterdienst, im Forst, als Baumkletterer, Wildbachbegeher oder in der Wanderwegpflege. Als Naturbursche kennt er sich in seiner Heimat aus, Fleiß und Begeisterung gehören zu seinen Stärken. Gepaart mit einer gehörigen Portion Anpackkraft kommen ihm die abwechslungsreichen

Geschäftsfelder des Maschinenrings zugute und umgekehrt – seine Vielseitigkeit kommt dem Maschinenring zugute. „Immer gut drauf, packt an, wo´s notwendig ist und findet für die wildesten Aufgabenstellungen einen Weg“, so beschreiben die Arbeitskollegen ihren Partieführer Wolfgang und wenn man die Burschen bei der Arbeit sieht, weiß man, dass sie sich blind aufeinander verlassen können.

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Wasserbad für Steaks, Enten und Schweinebraten

Die Genussmanufaktur ROTWILD UND FRISCHLING liegt im idyllischen Schlierbach, eingebettet im oberösterreichischen Traunviertel.

Das Start-Up-Unternehmen ist noch nicht beschildert, aber mit Navi gut zu finden. Über eine kleine Brücke, unter der der Ellersbach durchplätschert, kommt man aufs Firmengelände. Christine Schröckmair begrüßt bestens gelaunt. Die 53-jährige Landwirtin ist über Maschinenring Personalleasing im Einsatz und unterstützt das Unternehmen seit fünf Monaten je nach Auftragslage in der Produktion. „Um unseren Kunden beste Qualität zu liefern, verwenden wir bis auf die Enten nur einheimische Produkte von ausgezeichneten Lie-

feranten“, erklärt Manuel Schahud die Grundlage des Verfahrens. „Das Fleisch wird geprüft, dezent gewürzt und in Folie verschweißt. Mit der Folie geht es für einige Stunden ins Wasserbad. Dabei darf die Temperatur um maximal 0,1 Grad Celsius abweichen. Die perfekte Garzeit macht das Fleisch erst so aromatisch, weich und zart. Anschließend werden die Fleischpackerl gekühlt und im Kühlhaus bis zum Versand gelagert.“ Privatpersonen machen bei ROTWILD UND FRISCHLING den kleineren Teil der Kunden aus. Die Stammkunden kommen aus der Spitzengastronomie, aber auch von kleinen Wirtshäusern. Fürs Catering und für Events sind die vorgegarten Gusto-Stückerl optimal. „Wer sich den Personalaufwand sparen möchte, greift gerne auf unsere Produkte zurück.

Oder eben dort wo es keine Möglichkeit gibt, so lange zu kochen. Der Gast schmeckt den Unterschied nicht. Der Trend dieser Garmethode kommt aus Europa, die Spanier sind die Vorreiter gewesen“, erklärt Tobias Walkner. Viele Abende saßen die Freunde zusammen und nach einem Jahr Planung haben sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Eigene Mitarbeiter würden sich nicht rentieren und der Vormieter hat ihnen das Personalleasing vom Maschinenring weiterempfohlen.

Wo der Wildbach rauscht

Traumberuf Landwirt leben!

Jürgen Resch aus Litzelsdorf bei Oberwart erzählt, wie es auch gehen kann - mit außergewöhnlichem Fleiß und Leidenschaft für seinen Traumhof. „Alles begann mit meinem leidenschaftlichen Wunsch, Bauer zu werden.

Aber ohne Hof, ohne Grund, ohne Maschinen und Geräte und vor allem ohne Erfahrungswerte von Eltern und Großeltern schien das etwas weit hergeholt“, so der heute 38-jährige Landwirt. Trotzdem besuchte er nach der Pflichtschule die Landwirtschaftliche Fachschule in Güssing und absolvierte die Meisterprüfung. Nach Abschluss der Fachschule wollte Jürgen unbedingt Erfahrung in der weiten Welt der Landwirtschaft sammeln.

Dies gelang ihm auf einem Schweinezuchtbetrieb in der Steiermark, bei einem burgenländischen Lohndruschunternehmen und am Gutshof Hardegg in Niederösterreich.

Dann ging es sogar für ein dreiviertel Jahr auf eine Getreidefarm in Kanada. Zurück in Österreich, arbeitete er dann als Betriebshel39

Arbeitswelten Angepackt

Was ist eigentlich Sous Vide?

Sous Vide, die Garung in Wasserbad in einem luftdicht abgeschlossenen Beutel, wurde für Garküchen und Catering entwickelt. Spanische 3-Sterne-Köche wandten die Methode auch in ihren Restaurants an und ernteten damit Ruhm und Ehre. Sous Vide bringt einmalig zartes Fleisch, Fett von nachgerade cremiger Konsistenz. Ergebnisse, die mit althergebrachten Garmethoden nur schwer erzielbar sind.

Wenn Mario Pirker unterwegs ist, dann meist fernab jeglicher Zivilisation: Er ist nämlich Wildbach-Begeher beim Maschinenring Steiermark, und das aus Leidenschaft. Der Absolvent der Höheren Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft in Bruck übt eine wichtige, gesetzlich vorgeschriebene Tätigkeit aus. Jeder Wildbach in den steirischen Gemeinden muss mindestens alle eineinhalb Jahre auf potenzielle Verklausungen kontrolliert werden, um bei Hochwasserereignissen schlimmere Schäden zu vermeiden. Dabei ist der 32-jährige Fohnsdorfer mit GPS-Gerät und Fotoapparat ausgestattet und kontrolliert die Wildbäche, oft unter schwierigen Bedingungen: „Manchmal wissen nicht einmal die Ortsansässigen, wo sich der zu

fer für den Maschinenring. „Gestärkt durch die Ausbildung und die in- und ausländischen Erfahrungen stellte ich mir bald die Frage, wie es weitergehen sollte. Nach langem Hin und Her und vielen Gesprächen, auch mit dem Geschäftsführer und dem Obmann des Maschinenring Oberwart, fasste ich schließlich im Jahr 2000 die Entscheidung zur Betriebsgründung. Ab diesem Zeitpunkt war ich mein eigener Herr am Hof und konnte parallel dazu durch die Nebentätigkeiten über den Maschinenring den Lebensunterhalt für meine Familie absichern.“ Nach der Betriebsgründung 2000 folgten im Jahr 2006 der Bau der Betriebsstätte und des Wohnhauses. 2007 kaufte er den ersten überbetrieblich eingesetzten Traktor und 2012 zogen die Gänse „im Hause“ Resch ein.

Der 38-jährige Landwirt bewirtschaftet heute mit seiner Frau Maria und den 3 Kindern im Südburgenland ca. 50 ha Ackerfläche, hält mehrere hundert Gänse und ist – im Nebenberuf für den Maschinenring „stets zu Diensten“. Die Palette reicht dabei vom Winterdienst, Böschungsmähen, über die Grünraumpflege bis hin zur Betriebshilfe im

kontrollierende Wildbach genau befindet.

Da wird allein die Suche oft schon zum Abenteuer.“ Nach dem Forstgesetz sind alle Wildbäche in den Gemeindegebieten mindestens einmal im Jahr, am sinnvollsten im Frühjahr, nach der Schneeschmelze zu begehen. Das Gesetz schreibt: „Jede Gemeinde, durch deren Gebiet ein Wildbach fließt, ist verpflichtet, diesen samt Zuflüssen innerhalb der in ihrem Gebiet gelegenen Strecken jährlich mindestens einmal begehen zu lassen und dies der Behörde mindestens zwei Wochen vorher anzuzeigen. Die Beseitigung vorgefundener Übelstände, wie insbesondere das Vorhandensein von Holz oder anderen den Wasserlauf hemmenden Gegenständen, ist sofort zu veranlassen."

Stall und auf dem Feld. Professioneller Anbau, Düngung, Pflanzenschutz, Mähdrusch, Pflügen und Tiefengrubbern – unter anderem damit hat sich Jürgen Resch mittlerweile einen verlässlichen Namen in der Region gemacht hat.

Jürgen´s Fuhrpark heute: • 2 Kommunaltraktor Kubota • Traktor Steyr 8100 • JCP Fastrac • 2 Traktor Fendt 722 • Mähdrescher Claas Nexion 560 • Terra Trac mit Sojaschneidtisch • Amazone Feldspritze 21 m, Zusatzfronttank • Amazone Sämaschine pneumatisch 3 m • Rauch Wiegestreuer • Pflug Lemken 5 Schar • Miststreuer Tebbe 18 m³ • Abschiebewagen Brandtner Powerpush 40 m³ • Kranwagen • 5 Schneepflüge mit entsprechenden Salzstreuern • Solesprüher Icefighter Maschinenring

Im Interview

Best Airport Staff in Europe Im letzten Jahr wurde der Flughafen Wien mit vier Sternen ausgezeichnet, was seine Positionierung in der europäischen Top-Liga unterstreicht. Viele Hände tragen täglich dazu bei, dass das internationale Drehkreuz funktioniert. Als größter Arbeitgeber in Ostösterreich ist er sich seiner Verantwortung voll bewusst: Rund 20.000 Menschen arbeiten derzeit am Standort Flughafen, dazu kommen noch mehr als 52.000 Jobs, die mittelbar mit dem Flughafen Wien in Verbindung stehen. Über 30 Mitarbeiter des Maschinenrings sind als Teil der Winterdienstmannschaft direkt am Flugfeld beschäftigt. Den Flugbetrieb auch bei winterlichen Wetterverhältnissen aufrecht zu erhalten, ist eine große Herausforderung. Wir haben uns mit Flughafen-Vorstandsmitglied Dr. Günter Ofner über aktuelle Höhenflüge und zukünftige Herausforderungen unterhalten.

LAND: Die Rahmenbedingungen im internationalen Flugverkehr haben sich in den letzten Jahren stark geändert. Massive Sicherheitsvorkehrungen, Streiks und Terror nehmen auf den Tagesablauf der Flughafenmitarbeiter massiven Einfluss. Wie wirkt sich das auf die tägliche Arbeit aus?

Günther Ofner: Die Mitarbeiter am Flughafen Wien zeigen eine herausragende Einsatzbereitschaft und sehr hohe Kundenorientierung. Auch die standortweite Zusammenarbeit mit allen Unternehmen am Flughafen Wien funktioniert sehr gut. Das wird auch international so gesehen, erst vor kurzem wurden wir – als

Land Magazin

erster Airport überhaupt – zum dritten Mal in Folge für die beste Flughafenmannschaft mit dem „Best Airport Staff in Europe“ vom internationalen Marktforschungsinstitut Skytrax ausgezeichnet.

Das ist bereits die zweite Auszeichnung in diesem Jahr, Anfang März wurde uns von ACI (Airport Council International) der Airport Service Quality-Award in Gold verliehen. Diese Auszeichnungen zeigen uns, dass auch unter schwierigen Rahmenbedingungen unsere Servicestrategie funktioniert.

LAND: International wird der Vienna Airport als „Airport Zentraleuropas“ bezeichnet.

Dr. Günther Ofner, Vorstandsmitglied und CFO Flughafen Wien AG

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Gute Voraussetzungen, auch in den kommenden Jahren zu expandieren und den Standort nachhaltig zu sichern?

Günther Ofner: Der Flughafen Wien ist weiter im Aufwind und hat sich 2016 trotz krisenbedingter Herausforderungen sehr gut entwickelt. So konnten wir im Juli den passagierstärksten Monat und im September den passagierstärksten Tag in der Airportgeschichte erreichen, auch das Gesamtjahr 2016 war mit 23,4 Mio. Passagieren ein Rekordjahr. 2016 war mit Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr.

Trotz der ablehnenden Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum Projekt ‚dritte Piste‘ und der damit verbundenen Abschreibungen von € 30,4 Mio. konnten wir unsere Finanzziele für 2016 erreichen. Auch für 2017 erwarten wir eine weitere Verbesserung bei den Finanzzahlen.

LAND: Gerade deshalb verhindert das Nein des Bundesverwaltungsgerichts zum Bau der dritten Landepiste das langfristige Wachsen? Und es geht natürlich auch um Mitarbeiter und Zulieferbetriebe?

Günther Ofner: Der Flughafen Wien hat außerordentliche Revision beim Verwaltungsgerichtshof und eine Beschwerde wegen

Ohne entsprechenden Fuhrpark keine Flugzeugabfertigung: Insgesamt stehen im Winter etwa 500 Mitarbeiter rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft.

Verletzung verfassungsrechtlich gewährleisteter Rechte beim Verfassungsgericht eingebracht.

Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinem Erkenntnis selbst bestätigt, dass ab 2025 die Kapazitätsgrenzen am Flughafen Wien erreicht sein werden und dass ein entsprechender Bedarf an einer dritten Piste vorliegt. Schon heute gibt es Kapazitätsengpässe in den Spitzenstunden, diese ist für Fluglinien ein wichtiger Faktor, um ein Drehkreuz betreiben zu können. Die dritte Piste soll langfristig eine leistungsfähige Flugverkehrsinfrastruktur sicherstellen und damit Wachstumsperspektiven für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Österreich ermöglichen. Die Luftfahrt sichert heute rund 80.000 Jobs in ganz Österreich, durch den Bau der dritten Piste könnten 30.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

LAND: Mit der Verleihung des „4-Star“ Prädikats und der Auszeichnung für die beste Flughafenmannschaft Europas spielt der Flughafen Wien in einer Liga mit internationalen Drehkreuzen wie Amsterdam Schiphol, ParisCharles-de-Gaulle oder London Heathrow. Für den reibungslosen Betrieb am Flughafen sorgen auch zahlreiche Mitarbeiter vom Maschinenring, die für die Schneeräumung auf einer Fläche von 78.000 Quadratmetern

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Im Interview Best Airport Staff in Europe

„Die Luftfahrt sichert heute rund 80.000 Jobs in ganz Österreich.

Durch den Bau der dritten Piste könnten 30.000 neue Arbeitsplätze entstehen.“ Dr. Günther Ofner

Maschinenring

zuständig sind. Wie wichtig ist eine reibungslose Zusammenarbeit des Stammpersonals mit qualifiziertem Leasingpersonal?

Ein internationales Luftverkehrs-Drehkreuz wie der Flughafen Wien ist an einen präzise geplanten Flugplan gebunden, der trotz Schnee und Eis eingehalten werden muss. Nichts darf dem Zufall überlassen werden.

Wie wird diese Herausforderung bewältigt?

Günther Ofner: Eine rasche Flugzeugabfertigung ist für Fluglinien von entscheidender Bedeutung.

Der Flughafen Wien bietet hier eine hohe Zuverlässigkeit. Um diese auch im Winter bei Eis und Schneefall garantieren zu können, bereitet sich der Airport auf den Winterdienst besonders vor.

So sind am Flughafen Wien insgesamt etwa 500 Mitarbeiter rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft, um im Anlassfall in den Einsatz gerufen werden zu können. So können mittels Aktivierungssystem bis zu 70 Mitarbeiter alarmiert werden und schon zehn Minuten nach der ersten Belagsbildung auf Piste oder Rollfeld eine erste Räumung stattfinden.

LAND: Das Jahr 2017 hat mit einem Passagierplus schon sehr gut begonnen. Wird auch das Jahr 2017 wieder ein Rekordjahr für den Vienna Airport?

Günther Ofner: In den ersten beiden Monaten konnte der Flughafen Wien sein Passagieraufkommen um 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr steigern, für das Gesamtjahr 2017 rechnen wir mit einem Wachstum von bis zu 2 %. Erste Impulse dafür sind aus heutiger Sicht unter anderem neue Streckenaufnahmen nach Los Angeles, Mahe, Burgas und Göteborg durch Austrian Airlines, zu 19 Destinationen durch Eurowings sowie durch Frequenzaufstockungen und neue Verbindungsaufnahmen von Volotea, Flybe/Stobart Air, Germania, S7 Airlines und SunExpress zu erwarten.

Land Magazin

"32 MaschinenringMitarbeiter sind im Winterdienst im Einsatz." „Die besten Mitarbeiter im Land“ findet man auch am Flughafen Wien.

Reibungsloser Flugverkehr durch Winterdienst vom Maschinenring Für einen reibungslosen Betrieb am Flughafen sorgen auch 32 Mitarbeiter des Maschinenrings, die für die Schneeräumung von einer Fläche von 78.000 Quadratmetern zuständig sind.

Damit die Passagiere des Wiener Flughafens nicht nur sicher, sondern auch pünktlich von A nach B befördert werden können, bedarf es einer perfekt organisierten Infrastruktur. Dazu zählt, dass in Sachen Winterdienst nichts dem Zufall überlassen wird. Der Flughafen Wien vertraut seit der Winterdienstsaison 2015/2016 auch auf Leasingpersonal vom Maschinenring und die Zusammenarbeit verläuft dabei zur vollsten Zufriedenheit.

32-köpfiges Maschinenring-Team unterstützt Stammmannschaft Die betriebseigene Winterdienstmannschaft wird pro Schicht von einer achtköpfigen Maschinenring-Staffel unterstützt, die für die Räumung und Streuung der Pier-Flächen am Flughafen zuständig ist. Das sind jene Flächen, auf denen Flugzeuge geparkt

werden und Gate- bzw. Pier-Bereiche aufgebaut sind. Die schlagkräftigen Geräte, die es braucht um die Schneemassen in den Griff zu bekommen, stellt dabei der Flughafen Wien selbst zur Verfügung. Der Fuhrpark reicht von Metracs, über große 6230er Steyr CVT’s mit 4,2 Metern Räumbreite bis hin zu Unimogs mit Verladefräsen. Pro Staffel gibt es einen Räumkommandanten, der in ständigem Kontakt mit dem Movement Koordinator steht 42

Der Fuhrpark reicht von Metracs, über große 6230er Steyr CVT’s mit 4,2 Metern Räumbreite bis hin zu Unimogs mit Verladefräsen.

Alexander Höllhumer, Vertriebsleiter Maschinenring Personal und Service eGen

und aktuelle Informationen, wo geräumt werden muss bzw. kann, über Funk an die Mitarbeiter weitergibt. Der Schnee, der sich am Pier anhäuft, wird zunächst von den Kleingeräten wie den Metracs von den Pier-Gebäuden und Gates weggeschoben und dann von den größeren Geräten wie beispielsweise den 6230 CVT‘s auf Mahden geformt. Im nächsten Schritt werden diese von den Unimogs mittels Verladefräse auf LKWs verladen und in die Schneelagerplätze des Flughafens abtransportiert. Am Ende einer Schicht sollten die Airsideflächen schwarz sein und der Schnee in der Schneegrube liegen. Ist das aufgrund anhaltenden Schneefalls nicht möglich, wird die nächste Schichtgruppe alarmiert und löst die Mannschaft in einem fliegenden Wechsel ab.

Für das Maschinenring-Team ist der Einsatz am Flughafen alles andere als alltäglich, denn das gesamte Umfeld, die professionelle Organisation und die schlagkräftigen Geräte machen den Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter sehr spannend.

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Im Interview Best Airport Staff in Europe

Die besten Mitarbeiter im Land: Das gilt auch für Wien Wir werben mit diesem Claim für unsere Arbeitskräfteüberlassung und wir haben sie: Die besten Mitarbeiter im Land für unsere Kunden. Qualifiziert, motiviert, verlässlich und aus der Region stammend, hat sich dies also bis zu Entscheidungsträgern in der Bundeshauptstadt rumgesprochen. Unsere Struktur lässt komplexe Aufträge zu, für die es mehr braucht: Mehr Vertrauen, mehr Sicherheit und mehr Mitdenken. Als Personaldrehscheibe agieren wir seit 55 Jahren im

ländlichen Raum, wo wir verwurzelt sind. Wien wirbt damit, dass es anders ist. Das lässt sich für die Zeitarbeitsbranche bestätigen.

Der vorherrschende Preiskampf widerspricht unserer Strategie zur Gänze. Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern Qualitätsanbieter im Personalleasingbereich bleiben. Die Anforderungen des Flughafens können jedenfalls nur wir erfüllen, sodass unsere Strategie aufgeht. Wir sind auch anders und dabei höchst professionell und erfolgreich.

Maschinenring

Land

Panorama „Kühe mag ich, Pferde liebe ich“ „als gebürtige Bauerstochter sowieso im Blut, bei manch anderen ist es halt learning by doing. Bis jetzt hat mir noch jeder Einsatz Spaß gemacht und man lernt immer etwas Neues dazu.“

Manuela Lanthaler bewirtschaftet mit ihrem Mann Andreas den Erbhof „Lanthaler“ in Gallzein. Und damit 8 ½ Hektar Feld und 9 ½ Hektar Wald. Zwölf Milchkühe sind täglich zu melken und das Jungvieh zu versorgen – ein typischer Tiroler Milchviehbetrieb eben.

Andreas ist als Forstfacharbeiter vollzeitbeschäftigt und Manuela über den Maschinenring im Einsatz. Die zweifache Mutter geht auf andere Höfe in die Betriebshilfe. Als junges Mädchen hatte

die heute 36-jährige Bäuerin noch ganz andere Pläne. Nach der Hotelfachschule, einem Jahr als Köchin im Gastgewerbe und drei Jahren in der Industrie zog sie mit ihrem Mann über den Hof, den er von seinem Großvater übernommen hatte. Über die langjährige Mitgliedschaft zum Ring waren die beiden gut vernetzt und so startete Manuela als Dienstleisterin beim Maschinenring Schwaz. Tätigkeiten wie Pflanzensetzen, Stallarbeit oder Gemüseernte liegen ihr

„Es gibt nicht viele Bauern, die sowohl für Kühe als auch für Pferde eine gute Hand haben“, sagt Michaela Mader, Agrarbetreuerin beim MR Schwaz über Manuela. „Sie ist mit Pferden aufgewachsen, das merkt man.“ Zu den besonderen Einsätzen gehört der auf der Pferderanch im Nachbardorf, wo sie als Betriebshelferin die verunfallte Besitzerin unterstützt. Für den Reitstall und den Maschinenring ein Glückstreffer. Der Arbeitstag der zweifachen Mutter ist ein langer. Er beginnt um halb fünf Uhr morgens. Nach der Stallarbeit, die sie gemeinsam mit ihrem Mann erledigt, werden die Kinder geweckt und nach dem Frühstück mit einer Jause in die Schule geschickt. Dann beginnt ihr Arbeitstag beim Maschinenring mit durchschnittlich sechs Stunden täglich.

Wieder zuhause stehen die normalen Hausarbeiten an und da ist die Liste lang, wie bei jeder Hausfrau. Bevor es wieder in den Stall geht. Für die leidenschaftliche Bäuerin ist das kein Problem: „Wenn ich nicht mit Leib und Seele Bäuerin wäre, wäre es besser, die Landwirt-

Mehr Freiheit durch Partnerschaft, aber: Jeder kann, keiner muss!

Im Dezember 1961 wird in Andorf im Bezirk Schärding in Oberösterreich der erste Maschinenring Österreichs gegründet. Die Nähe zu Bayern, wo Erich Geiersberger die Idee einer gegenseitigen Unterstützung der Landwirte bei der maschinellen Arbeit entwickelt hat, lässt die Neuerung hier als erstes greifen. In Österreich überzeugt die Idee von Geiersberger sehr rasch immer mehr Bauern in immer mehr Regionen. Mit Stand 1. Jänner 1976 gibt es bereits 203 Maschinenringe mit 17.369 Mitgliedsbetrieben. Um die Infrastruktur verbessern, die Ausbildung der Geschäftsführer vereinheitlichen und die politische Kraft verstärken zu können, wird im April 1976 in Baden bei Wien der Bundesverband Österreichischer Maschinen- und Betriebshilferinge gegründet – der heutige Maschinenring Österreich. Aus Anlass Land Magazin

dieses Jubiläums hat Hans Schinko, der sein ganzes Leben in mehreren Funktionen dem Maschinenring gewidmet hat und der Ehrenobmann des Maschinenring Österreich ist, angeregt, die Geschichte der Organisation aufzuarbeiten.

Das Redaktionsteam aus Hans Schinko, der Journalistin Sonja Bettel und dem Journalisten Timo Küntzle, hat dafür Akten und Unterlagen gewälzt, alte Fotoalben und Archive durchforstet und Interviews mit den Pionieren und aktuellen Funktionärinnen und Funktionären des Maschinenrings geführt. Entstanden ist ein 144 Seiten starkes Lese-Buch, in dem Interessierte in die Geschichte der für die österreichische Landwirtschaft bedeutendsten Gemeinschaft und Organisation eintauchen können.

schaft zu lassen und einem normalen 40-Stunden-Job nachzugehen. Meine ganz persönliche Herausforderung ist es halt, das alles unter einen Hut zu bringen. Als Frau bin ich für alles zuständig: Für den Haushalt, für einen vollen Kühlschrank, für das Wäschewaschen, das Melken und so weiter. Aber das ist Einteilungs- und Einstellungssache und man wächst da so hinein, bis es zur Routine geworden ist.“

Mit Manuela Lanthaler (re.) hat Agrarbetreuerin Michaela Mader vom Maschinenring Schwaz eine verlässliche Landwirtin für verschiedene Einsatzbereiche gefunden.

SENDEN SIE UNS IHRE MEINUNG ZUR MASCHINENRING-HISTORIE. UNTER ALLEN EINSENDUNGEN VERLOSEN WIR FÜNF EXEMPLARE DES BUCHES: oesterreich@maschinenring.at

Auch die Geschichte der Tiroler Maschinenringe Schwaz und Osttirol, die beide 2016 ihr 50-jähriges Jubiläum feierten, wird im Buch aufgearbeitet. Beim Maschinenring Schwaz prägten in den letzten 51 Jahren nur zwei Obmänner die Entwicklung: Gründungsobmann Adolf Pfandler (1966–2001) und Hannes Haas (seit 2001) glauben auch heute an eine starke Zukunft für die Maschinenring-Idee.

Buch zum Jubiläum „40 Jahre Maschinenring Österreich“ Herausgeber: Maschinenring Österreich, Hans Schinko; Erscheinungsjahr: 2016 44

Wasserbüffelfleisch aus Höchst Steigende Massenproduktion, fallende Erzeugerpreise, kritischer Milchpreis.

Viele Landwirte versuchen diesem Dilemma zu entkommen und schauen sich nach Alternativen um. Bernd Gerer (25) ist einer davon. Er beherbergt am elterlichen Milchviehbetrieb, dem Heldernhof am Rohrspitz im Vorarlberger Höchst, 17 Wasserbüffel. Vater Helgar Gerer ist für die 45 Milchkühe zuständig, während sich Bernd um die Wasserbüffel kümmert. „Ich plane eine Mutterkuhhaltung.

Die Büffel könnte ich mir aber auch in der Landschaftspflege gut vorstellen, denn der Wasserbüffel frisst auch dort noch, wo es Rinder längst nicht mehr tun. Ob es funktionieren wird, weiß niemand. Wenn ich es aber nicht versuche, werde ich es nie erfahren“, so Bernd Gerer. „Zwischendurch wollten wir alles hinschmeißen“, beschreibt Helgar Gerer den großen bürokratischen Aufwand.

Immer wieder neue Auflagen – das Projekt „Wasserbüffel“ wäre an den vielen Auflagen und Zollhürden beinahe gescheitert.

Bernd Gerer mit seinen Wasserbüffel-Kälbern.

Das erste Premium-Fleisch ist bereits auf dem Vorarlberger Markt. Das Wasserbüffelfleisch ist hochwertig, mit einer wildaromatischen Note. Im Vergleich zum Rindfleisch hat es einen höheren Mineral- und Vitamingehalt und ist zudem zarter. Das hochwertige Eiweiß im Wasserbüffelfleisch sorgt für eine gute Resorption von Eisen im menschlichen

Stoffwechsel. In der Küche halbieren sich beim mageren, feinfaserigen Wasserbüffelfleisch die Garzeiten, allerdings muss das Büffelfleisch doppelt so lange ruhen und entspannen. Der Wasserbüffel ist ein Allrounder für die Beweidung von Brachland sowie von Feucht- und Moorgrünland. Er ist ein echter Landschaftspfleger. Sein Verdauungssystem hilft ihm, wertvolle Nährstoffe aus Gras, Heu, Stroh, Wasser- und Sumpfpflanzen, Binsen, Ampfer und Sauergräsern aufzunehmen, die für das Rind nicht verwertbar sind. Wasserbüffel sind friedliche und folgsame Artgenossen. Sie sind sehr neugierig, anhänglich, sensibel, personenbezogen und ruhig.

Büffelfleisch im Vergleich Cholest. Eiweiß

Fett

Kal.

Büffel

40 mg

21 g

3g

120 kcal

Rind

65 mg

19 g

19 g

210 kcal

Huhn

45 mg

15 g

6g

133 kcal

Schwein 60 mg

19 g

20 g

171 kcal

Fisch

10 g

1g

50 kcal

30 mg

Quelle: schaetzeausoesterreich.at/wasserbueffel.html

MR-Princess liegt vor Anker Im März 2016 legte ein neues Boot, die MR-Princess, erstmals in der Bucht von Ernstbrunn an. Im Zuge eines wiederkehrenden Auftrages der Maschinenringe Hollabrunn-Horn und Mittleres Weinviertel wurde ein Schlauchboot angeschafft, um die Arbeit der Mitarbeiter bei der Teichreinigung in der Gemeinde Fels am Wagram erheblich zu erleichtern.

Jürgen kann es kaum erwarten: Gemeinsam mit seinen Pferden wird er den Sommer auf der Alp Bargella in Liechtenstein verbringen.

Das Boot wurde so ausgelegt, dass sowohl Schlammsauger als auch Notstromaggregat darauf Platz finden und die Durchführung der Reinigungsarbeiten somit effizient und qualitätsvoll durchgeführt werden kann. Insgesamt wird das MR-Team rund fünf Arbeitstage pro Einsatz auf dem 2.500 m² großen Teich benötigen.

Ein „Alp“-Traum im Sommer „Auf der Alm da gibt’s koa Sünd“ – aber haufenweise Arbeit. Deshalb sind in den Sommermonaten viele zusätzliche Arbeitskräfte in den Bergen gefragt. Dieser Ruf hat auch Jürgen Fussenegger aus Dornbirn ereilt, der seit 2009 beim Maschinenring beschäftigt ist, derzeit als Gewässerpfleger beim Landesflussbauhof. Der gelernte Installateur liebt die Arbeit im Freien und hat sich deshalb für die Saisonarbeit auf der Alm entschieden. „Ich stelle die Arbeit beim Maschinenring für drei Monate ein, um den Sommer auf der Alp Bargella 45

Panorama 2

in Liechtenstein in 1.663 m Höhe zu verbringen.

Ein herrlicher Ausblick über die gesamten Liechtensteiner Alpen sowie blühende Almwiesen erwarten mich dort - neben der harten Arbeit.

Auch meine Pferde kommen mit auf die Alm.“ Jährlich unterbrechen rund zehn Prozent aller Personalleasing-Mitarbeiter der Maschinenringe in Vorarlberg zwischen Ende Mai und Anfang Juni ihre Dienstverhältnisse, um den Sommer über auf einer Alpe zu arbeiten.

Maschinenring

Arbeitswelten

Vom Zapfen zum Setzling Franz Pair und Matthias Plattner sind Baumkletterer des Forstservice Tirol und als Zapfenpflücker für die Landesforstgärten Tirols im Ernteeinsatz.

Mehr als 400 kg Tannenzapfen, die für die Produktion von Saatgut und Setzlingen benötigt werden, pflückten die beiden Baumkletterer im Rahmen von Freiland-Beerntungen von Tirols Tannen. Das eigentliche Pflücken ist jedoch nur ein Teil eines aufwändigen und streng reglementierten Prozesses. Ing. Christian Annewanter, Leiter der Landesforstgärten Tirol, erklärt: „Im Vorfeld der Ernte müssen zahlreiche Kriterien erfüllt werden. Durch das forstliche Vermehrungsgutgesetz ist geregelt, dass Beerntungen nur in bescheidmäßig anerkannten und auf genetische Merkmale hin kontrollierten Beständen erfolgen dürfen.“ So muss bei Tannen ein Mindestalter des Bestandes von 50 Jahren vorliegen, wobei mindestens zehn Bäume pro Hektar und in Summe 30 Bäume pro Standort beerntbar sein müssen. Die dafür entscheidenden Merkmale werden optisch beurteilt: Gesundheitszustand, Widerstands- und Anpas-

sungsfähigkeit, Geradschaftigkeit, Feinastigkeit sowie die Wuchsleistung. Nicht geeignete Bestände erkennt man an einer häufigen Zwieselbildung, Drehwüchsen und Wipfelbrüchen. In Tirol gibt es derzeit rund 800 zugelassene Wälder, die für eine Beerntung zur Verfügung stehen.

Man spricht von einem Mastjahr, wenn genügend Zapfen an den Bäumen sind. Die Beerntung kann vorbereitet werden, wenn von den Landesforstgärten Zapfen aus einem der sieben Tiroler Wuchsgebiete benötigt werden. Hat der Waldbesitzer zugestimmt, erfolgt die Meldung an die Bezirksforstinspektion, die den Erntevorgang überwacht.

Zur Einschätzung der Samenausbeute, zur Feststellung des Samenzustandes, des Anteils an Hohlkörnern und des Schädlingsbefalls wird ein Probeschnitt bei mehreren Zapfen durchgeführt.

Alle Zapfen müssen von Hand beerntet werden – nach einer Baumschlägerung bei liegenden Bäumen oder am stehenden Baum. Das Stehendbeernten ist mühevoll, da das Steigen zum Schutz der Bäume ohne Eisen erfolgen soll. Verwendet werden hier entweder eine Leiter, die bis zu den ersten Ästen

Christian Annewanter von den Landesforstgärten Tirol beim Lokalaugenschein mit den Zapfenpflückern Franz Pair und Matthias Plattner, Forstlogistiker Sven Langner vom Forstservice Tirol und Waldaufseher Robert Rupprechter (v. l. n. r.) im Erntebestand in Achenkirch.

Land Magazin

Achenkirch Tirol

Franz Pair bei der Zapfenernte in luftiger Höhe: Mit Seilsicherung und zum Schutz der Bäume möglichst ohne Steigeisen geht es bis in die Wipfel der Tannen hinauf. 16 Kilogramm Zapfen konnten in der letzten Erntesaison durchschnittlich pro Tannenbaum gepflückt werden.

reicht, oder eine Seilschleuder zum akrobatischen Aufstieg über das Seil. Neben diesen Freilandbeerntungen bewirtschaften die Landesforstgärten auch Samenund Generhaltungsplantagen für die Tiroler Hauptbaumarten. „Die Menge an Zapfen an den Bäumen ist in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Während früher häufig 30 bis 40 kg Zapfen pro Baum geerntet werden konnten, gibt es dies jetzt nur noch sehr selten. Die Gründe sind sehr unterschiedlich und reichen von veränderter Sonnenintensität bis zur Klimaveränderung“, berichtet Christian Annewanter. Die geernteten Zapfen werden in Jutesäcken luftig gesammelt. Ein Zapfen pro beerntetem Tannenbaum wird getrennt gelagert und im Labor

auf genetische Merkmale kontrolliert. Ist der Ernteprozess abgeschlossen, kommen die Zapfen in den Forstgarten Nikolsdorf. Dort betreibt der Tiroler Landesforstgarten die einzige Samenklenge Westösterreichs. Hier werden die Zapfen getrocknet und aufgerieben, danach werden die Samen entflügelt und gereinigt. Das fertige Saatgut wird in einem eigenen Kühlraum bei minus 6 bis minus 8 Grad gelagert. Nach Aussaat in den Landesforstgärten Stams, Bad Häring und Nikolsdorf, intensiver Pflege und Verschulung sind die Jungpflanzen nach zwei bis fünf Jahren (abhängig von der Baumart) reif für die Pflanzung.

Schließlich dürfen die Pflanzen nur in passenden Regionen – je nach Wuchsgebiet, Höhenlage und natürlichen Rahmenbedingungen – gepflanzt werden.

Mit einem fachmännischen Probeschnitt wird kontrolliert, ob die Zapfen das wertvolle Erbgut enthalten und ob der Reifegrad stimmt. Erst dann kann mit der Ernte begonnen werden.

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Spezialeinsatz mitten in Linz

Wenn ein Baum zur Gefahr wird, müssen Spezialisten her. So auch geschehen bei einer Spezialbaumabtragung nahe der Martinskirche in Linz.

Unmittelbar neben dem denkmalgeschützten, romanischen Bauwerk wurden mit Hilfe eines 100-Tonnen-Krans zwei riesige Bäume abgetragen. Mit seiner Schnittschutzkleidung, zwischen Ästen und einzelnen vertrockneten Blättern gut zu erkennen,

Linz Oberösterreich

fixiert Philipp Keplinger hoch oben in der Baumkrone das Stahlseil: Eine 30 m hohe Rotbuche und ein 20 m hoher Kastanienbaum werden von ihm und zwei weiteren Spezialisten des Maschinenring Eferding in der engen Gasse stückweise und sicher abgetragen. Der 50 m hohe Kran bringt Krone und Stamm in mehreren Etappen sicher zu Boden, wo die Arbeiter sie zersägen und die Einzelteile auf einen Lkw verfrachten. „Angesichts der Feuchtigkeitsschäden und Problemen im Pflasterbereich war die Fällung der 'Hundertjährigen' alternativlos“, erklärt Thomas Steinbauer vom Maschinenring Eferding. Er leitet den Einsatz und sorgt für die nötigen Sicherheitsmaßnahmen vor Ort. Die ganze Arbeit wird in nur einem Tag erledigt. Am Ende erscheint es, als wäre in der Martinsgasse nichts Außergewöhnliches geschehen: Das Holz ist verladen, die Späne wurden von der Straße gefegt. Nur zwei große Löcher von der Wurzelstockfräse erinnern an die Baumriesen und ihre spektakuläre Entfernung.

Baumspezialisten vom MR Eferding im Einsatz: Philipp Keplinger, Christian Correia da Silva, Manuel Schmidinger.

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Arbeitswelten

Maschinenring

Reportage

Flüssiges Gold vom Hausruck Nachhaltige Ideen wachsen einfach gut: 70 Mitglieder hatte der Verein Hausrucköl 2005 bei der Gründung. Heute sind es bereits 382. Die Wertschöpfung bleibt in der Region – und vor allem: Die Nachfrage nach dem regionalen Produkt ist groß.

Über die erfolgreiche Entwicklung von Hausrucköl freuen sich auch der Obmann der BBK von Grieskirchen Martin Dammayr (rechts) und der Dienststellenleiter Helmut Feitzlmayr (links). Martin Zöbl (2.v.r.) hält die 2006 auf seinem Betrieb in Aistersheim errichtete Ölmühle am Laufen. Josef Voraberger (Mitte) ist nicht nur Geschäftsführer des Maschinenring Grieskirchen, sondern auch von Hausrucköl. Helmut Silber (2.v.l.) ist der Obmann des Vereins.

Nach der Ernte ist der Speicher mit Rapssamen gut gefüllt, die zwei Ölpressen laufen auf Hochtouren: Rund 3.000 Tonnen Raps – vor allem aus dem Hausruckviertel – werden pro Jahr zu 1.180.000 Liter Pflanzenöl sowie knapp über 2.000 Tonnen Presskuchen verarbeitet. Bis zu 175 kg Rapsöl laufen pro Stunde aus der Presse, das danach filtriert und in drei Großtanks gelagert wird.

Das kaltgepresste Rapsöl geht zu 55 % in die Speiseölproduktion. Partner ist die Vereinigte Fettwarenindustrie (VFI) in Wels, wo die bekannte Marke Kronenöl, garantiert reines österreichisches Rapsöl, ausgezeichnet mit dem AMA Gütesiegel, abgefüllt wird.

Fünfzehn Prozent des Rapsöls werden für technische Zwecke als Traktortreibstoff oder für Blockheizkraftwerke verwendet. Weiters findet es als Futteröl, als Kettensägeöl oder in der Asphaltproduktion Gebrauch. Seit 2006 wird nicht nur bei Hausrucköl in Aistersheim, sondern an fünf weiteren Standorten in Oberösterreich Raps gepresst. Der UrsprungsgeLand Magazin

danke zur Gründung der Ölmühlen war die Herstellung von Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen mit klarer Ausrichtung als bäuerliches Projekt. Die Gemeinschaftsprojekte vom Maschinenring bestehen aus insgesamt 1.657 MR-Mitgliedern und verarbeiten jährlich ca. 9.600 Tonnen österreichischen Raps.

Mit der Goldmedaille für Qualität ausgezeichnet Eine goldgelbe bis hellgelbe Farbe, ein mildes Aroma, gesund und vielseitig - das sind typische Merkmale von Rapsöl. Aufgrund seiner besonderen Konsistenz und Qualität wurde 48

Aistersheim Oberösterreich

„Gemeinsam ist es gelungen, Hausrucköl zur größten dezentralen Ölmühle Österreichs zu machen.“ Hausrucköl im GENUSS MAGAZIN mit der Goldmedaille prämiert. Auf der Messe in Wieselburg gab es für das kalt gepresste Rapsöl eine Goldmedaille. Darauf sind die Betreiber Martin Zöbl, Josef Voraberger und Helmut Silber besonders stolz.

Gesunde Nachhaltigkeit Die Vorteile von kalt gepresstem Rapsöl liegen auf der Hand: Rapsöl besteht nicht nur aus einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, vor allem Ölsäure, sondern liefert zudem reichlich Linolsäure und Alpha-Linolensäure.

Und noch mehr Gesundes steckt in dem milden Pflanzenöl: Vitamin E schützt die Zellen vor Schädigungen und wirkt ebenfalls gut auf den Blutkreislauf. Vitamin E ist übrigens ein fettlösliches Vitamin, der Körper benötigt also Fett, um es gut aufzunehmen. Eine gesunde Kombination also, die Rapsöl mit den positiv wirkenden Fettsäuren und Vitamin E mit sich bringt. Der Raps selbst trägt durch seine lange Bedeckungsdauer wesentlich zum Bodenund Gewässerschutz bei.

Es darf nicht übersehen werden, dass die Landwirtschaft bei der Nahrungsmittelversorgung heute zur Gänze von fossilem Diesel abhängig ist. Mit Rapsöl aus der Region ist es möglich, dass auch in Krisenzeiten die Aufrechterhaltung der Mobilität in der Landwirtschaft, als Grundlage für Anbau, Pflege und Ernte gesichert bleibt. Der Grundgedanke der regionalen Wertschöpfung steht bei der Rapsölproduktion heute wie vor zehn Jahren im Vordergrund. Damit gelingt es, der immer stärker werdenden Forderung nach nachhaltiger regionaler Produktion optimal nachzukommen. Und das ist mit der Vision des Maschinenrings ja eng verknüpft.

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Reportage Flüssiges Gold

Mit Rapsöl aus der Region bleibt die Grundlage für Anbau, Pflege und Ernte gesichert.

Goldmedaille für die Konsistenz und Qualität: Auszeichnung vom GENUSS MAGAZIN.

Parallel zu jedem Liter Öl fallen zwei Kilogramm Rapskuchen an. Die Nachfrage nach diesem GVO-freien Futtermittel ist enorm. Rapskuchen ersetzt je nach Zusammensetzung der Grundration vollständig oder teilweise alle anderen Eiweißfuttermittel. Zudem ist es zu 100 % gentechnikfrei! Haupteinsatzgebiete sind die Milchviehfütterung (bis zu 2,5 kg je Tier und Tag), Rindermast (bis zu 1,5 kg je Tier und Tag) sowie Schweinefütterung - Zucht und Mast (5 - 10 % Anteil an der Gesamtration).

Maschinenring

Kolumne

Digitale Landwirtschaft von Prof. Dr. Konrad Steiner

Ein modernes Traktorgespann fährt GPS-gesteuert auf 2 cm genau über die Wiese/das Feld und misst die Erntemenge pro Quadratmeter, den Stickstoffbedarf, die Pflanzenverteilung, Bodendichte, Verunkrautung u.v.m. und dokumentiert alles online in einer Karte. Die Wiese/ das Feld ist selten homogen, es gibt nasse Stellen, karge Stellen, bodenverdichtete Stellen, etc. – das System merkt sich jede Kleinigkeit. Nach wenigen Jahren hat der Landwirt eine exakte mehrdimensionale Karte mit Datenbank, die automatisch mit Satelliten- und Wetterdaten verknüpft ist. Damit wird er die Bewirtschaftung seiner Flächen optimieren. Science-Fiction oder schon Realität?

Was meinen Sie?

Land Magazin

Ein anderes Beispiel: Die Kuh entscheidet selbständig, wann sie zum vollautomatisierten Melkvorgang geht und gibt gleichzeitig Warnhinweise über ihren Gesundheitszustand ans System ab. Und zwar an Hand ihres - von moderner Sensorik erfassten Bewegungs- und Fressverhaltens, dem pH-Wert ihres Magens, der Körpertemperatur bzw. der Qualitätsparameter ihrer Milch. All das wird in Echtzeit bestimmt - nicht nur pro Kuh, sondern pro Zitze.

Daraufhin bekommt die Kuh ihre eigene Futtermittelmischung. Der Landwirt kann – egal von wo aus das Tierwohl und die Tiergesundheit überwachen und wenn er will automatisch zeitnah verbessern.

Diese Lösungen und tausend andere sind längst digital, laufen automatisiert ab und – ganz wichtig - sie sind heute verfügbar.

Aber erst die Vernetzung all dieser Tools und Daten eröffnet die wirklichen Potentiale für Ökonomie und Ökologie. Diese Vernetzung ist gerade im Gange. Sie erlaubt eine Reduktion der eingesetzten Düngemittel, der synthetischen Hilfsmittel und Energieressourcen auf ein Minimum und gewährleistet - dokumentiert und nachweisbar - den geforderten Umweltschutz. Ein naturnahes landwirtschaftliches System zur Nahrungsmittelerzeugung, das mit biologischen Kreisläufen und IT- und sensorgesteuerten Bewirtschaftungstechniken arbeitet, wird bei gleichzeitiger Reduktion der Arbeitszeit die Basis der

zukünftigen Nahrungsmittelproduktion sein. Artgerechte und tierfreundliche Nutztierhaltung bei gleichzeitiger Robotisierung der Arbeitsschritte sorgt für mehr Wirtschaftlichkeit, aber auch Tiergesundheit und damit für hochwertige, gesunde Lebensmittel.

Die Zukunft der europäischen Landwirtschaft liegt in ihrer Wettbewerbsfähigkeit, nicht nur im ökonomischen, sondern auch im ökologischen Sinn.

Der Konsument 4.0 verlangt eine genauere Rückverfolgbarkeit von dem, was auf seinem Teller landet. Er ist misstrauisch und strebt nach Individualisierung.

Die automatische Dokumentation einzelner Produktionsschritte kombiniert mit dem Nachweis des Schutzes der Umwelt könnte dem Konsumenten eine neue Art von Qualität garantieren. Selbst wenn der Landwirt diese Transparenz gar nicht wünscht, wird sie von den Handelsketten und der Bürokratie gefordert werden, sobald sie technisch möglich ist.

In der EU landen derzeit 30% der Nahrungsmittelproduktion auf dem Müll. Auch um diese Verschwendung zu vermeiden, werden digitale Lösungen gesucht.

EU-Kommissar Günther Öttinger sagte auf der Grünen Woche 2016 in Berlin, dass die digitale Revolu-

tion in der Realwirtschaft gerade Sektor für Sektor der Wertschöpfungskette erobert. Die schlechte Internetinfrastruktur am Land und der Mangel an Fachkräften bzw. Beratern seien der Bremsklotz für die Landwirtschaft 4.0. Er plädiert daher für mehr digitale Ausbildung, besonders in den Landwirtschaftsschulen. Die Lehrer brauchen digitale Kompetenz, der Agraringenieur und der Agrarmeister müssen wissen, welche Software es gibt und welche Applikationen für den Betrieb geeignet sind. Berufliche Weiterbildung muss ein Schwerpunkt im ländlichen Raum sein, denn digitale Kompetenz wird auch am Land in jedem Lebensalter nötig sein, wenn man in Zukunft als Bauer überleben will.

Prof. Dr. Konrad Steiner (48) ist Nebenerwerbslandwirt im Salzburger Berndorf, unterrichtet an der HBLA Ursprung und betreibt ein Ingenieurbüro aus dem Fachgebiet Biologie und Erdwissenschaften.

Zu seinen Themengebieten gehören nachhaltige Kreislaufwirtschaft, Ressourcenmanagement, Ökoeffektivität und agrarische Bildungsprojekte.

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GRร NRAUMPFLEGE VOM MASCHINENRING

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GROHAG

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www.bild-schรถn.at Maschinenring

-gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, NP DRUCK, UW-Nr. 808

Mai 2017

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Impressum: Land. Das Maschinenring-Magazin für Kunden und Partner / Herausgeber: Maschinenring Österreich GmbH, Auf der Gugl 3, 4021 Linz, T: +43 (0) 59060 900, F: +43 (0) 59060 9900, E: oesterreich@maschinenring.at F. d. I. v.: Bundesobmann Johann Bösendorfer, Geschäftsführer Christoph Winkler / Redaktions- und Projektleitung: Mag. Michael Fazokas, Mario Spaninger / Redaktionelle Mitarbeit: Anja Bröcker, Sabrina Wohlschlager, Verena Schurian, Martin Egger, Rainer Schöffl, Siegmund Sucher, Markus Gilli, Astrid Gerger, Anna-Maria Steinklauber, Manuela Krammer, Lisbeth Albrecht / Fotonachweis, wenn nicht anders angegeben: © Maschinenring / Layout, Satz & Druck: Domagentur, Klagenfurt / Erscheinungsweise: Einmal jährlich / www.maschinenring.at

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