
2 minute read
Bioenergie − gefragt wie nie
Tiroler Bauern liefern Alternativen zu fossilen Energieträgern, mit denen die Bioenergie Tirol über 650 Nahwärmekunden versorgt
Sieben Biomasse-Nahwärmeversorgungsanlagen in unterschiedlichen Beteiligungsverhältnissen, wie beispielsweise das Heizwerk in Lermoos, gehören zur Bioenergie Tirol
Advertisement
Große Nachfrage trifft auf Lieferengpässe
Wie in vielen Bereichen ist es aktuell kaum möglich, die Nachfrage potenzieller Kunden zu 100 % zu bedienen: „So viele Haushalte wie noch nie möchten sich an bestehende Nahwärmenetze anschließen. Lieferzeiten von bis zu 20 Wochen – früher waren das maximal drei – für Rohrmaterialien stehen beispielsweise aktuell auf der Tagesordnung. Zusätzlich sind natürlich auch die Kapazitäten der bestehenden Anlagen ein Thema.“ In einem Punkt sind sich alle einig, die sich mit der Thematik beschäftigen: Ob Gemeinden, Agrargemeinschaften oder innovative Landwirte gemeinsam – aktuell ist ein guter Zeitpunkt für Überlegungen bzw. konkrete Planungen zur Errichtung neuer Nahwärmeversorgungsanlagen.
Die letzten Wochen und Monate haben deutlich aufgezeigt, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern nicht nur dem Klima schadet, sondern jedem Einzelnen immer größere, unkalkulierbare wirtschaftliche Risiken aufbürdet. Biomasse aus Holz als heimischer Energieträger ist die Alternative der Stunde. Besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich ist der Anschluss an Biomasse-Nahwärmeanlagen, wie sie auch von der Bioenergie Tirol Nahwärme GmbH betrieben werden. Mit der Gründung des Tiroler Heizwerkverbandes im Jahr 2014, an der die Bioenergie Tirol maßgeblich beteiligt war, wurde ein zukunftsweisender Meilenstein gesetzt, dessen Bedeutung angesichts der aktuellen Situation deutlich wird. Absatzmöglichkeiten für heimische Biomasse, sprich Holz, und damit Einkommensalternativen für die Mitglieder zu schaffen, war einer der Beweggründe für das Engagement des Maschinenring. Zahlreiche Tiroler Wärmekunden sind so schon seit vielen Jahren unabhängig von fossilen Energieträgern. Klaus Flörl, der Geschäftsführer der Bioenergie Tirol, gibt einen Einblick in die aktuell für alle Seiten herausfordernde Situation: „Zur Unternehmensgruppe gehören tirolweit sieben Biomasse-Nahwärmeversorgungsanlagen in unterschiedlichsten Beteiligungsverhältnissen – diese vertreten wir auch in der Biowärme Tirol. Für die technische und kaufmännische Betriebsführung zeichnen wir in allen Anlagen verantwortlich. Über 650 Kunden werden aktuell über alle Standorte mit Wärme versorgt. Im vergangenen Jahr wurden 137.000 Schüttraummeter Brennstoff verwertet – ca. 105.000 Schüttraummeter heimische Biomasse wurden über die Forstservice Tirol des Maschinenring an sechs Werke geliefert. Regionale Wertschöpfung für die Tiroler Forstwirtschaft ist damit garantiert.“
Biowärme Tirol
Die Biowärme Tirol, vormals Tiroler Heizwerkverband, ist die Arbeitsgemeinschaft der Biomasseheizwerke und aller erneuerbaren Nahwärmenetzbetreiber in Tirol. Die Mitgliedsbetriebe beschäftigen sich seit fast 30 Jahren mit der nachhaltigen und klimaneutralen Nahwärmeversorgung. Qualitätskriterium für eine Mitgliedschaft ist der Anteil von zumindest 80 Prozent an erneuerbarer Wärme wie Biomasse, Abwärme, Umgebungswärme und Solarenergie. Aktuell gehören 40 Betreiber von 80 Anlagen zum Netzwerk.
Alle Infos: www.biowaerme.tirol