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Auf den Spuren der Kräuterfee, t eil 10
Unsere FNL-Kräuterexpertin Ing. Martina Graf-Weber
gibt auch diesmal wieder Einblicke in die bunte und gesunde
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Welt der wertvollen Pflanzen.

In der letzten MR-Ausgabe habe ich zwei Heilkräuter für die Herstellung von Husten-Oxymel beschrieben. In dieser Ausgabe werde ich euch zwei weitere wertvolle Pflanzen vorstellen, die in un- serem Hustensaft nicht fehlen dürfen: nämlich der Thymian und die Blüten der Königskerze. Ihr habt bestimmt schon die Erfahrung gemacht, dass in den Apotheken aktuell nicht jedes Mittel- chen zur Verfügung steht, deshalb müssen wir schon an die nächste Kälteperiode denken und fleißig Heilkräuter sammeln, damit wir im Fall der Fälle versorgt sind.


Der thymian –thymus vulgaris - eine herrlich duftende Pflanze mit ganz vielen Wirkungen

Thymian gehört zu den Standardgewürzen für Schweinebraten, Kartoffeln oder gegrillten Gerichten. Vor allem bei deftigen Speisen ist er ein hervorragender Begleiter und hilft unserer Verdauung bei ihrer Arbeit. Thymian ist nicht nur ein Küchenkraut, sondern ein ebenso hervorragendes Heilkraut. Thymian und Quendel haben eine ähnliche Wirkung auf unseren Körper. Quendel ist durch den geringeren Gehalt von ätherischem Öl geschmacklich etwas feiner und milder, seine Würze ist trotzdem sehr ausdrucksstark. Es gibt verschiedenste Gattungen von Thymian: Sand- oder Feldthymian wird auch gerne als Quendel bezeichnet, Zitronenthymian darf wegen seinem zitronig-mediterranen Geschmack in keiner zeitgemäßen Küche fehlen. Letzterer braucht in rauen Lagen einen Winterschutz, damit man ihn mehrere Jahre ernten und sich an seinem Geruch erfreuen kann. Schon unsere Vorfahren wussten über die Kräfte von Thymian Bescheid und nutzten diesen: Thymian am Johannistag geerntet und zu einem Kranz gebunden schützt Haus und Hof vor Blitzschlag. Getrockneter Thymian wurde unter brütende Hennen gelegt, um den Küken das Ausschlüpfen zu erleichtern. Aufgehängt im Hühnerstall hält er die lästigen Hühnermilben ab – das enthaltene Thymol wird von den Milben gemieden. Ein Thymiansträußchen im Zimmer einer gebärenden Frau erleichtert die Geburt. Intuitiv war in meinem Brautstrauß Thymian hineingebunden und die Kirchenbänke waren