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Eine kleine Zeitreise

Der Ludgerusbrunnen

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Ein Brunnen auf dem Domplatz – da kennt man heute eigentlich nur die zwischenzeitlich als Kneippbecken benutze und inzwischen versiegte Wasserstelle am südlichen Rande des Platzes am Übergang zum ehemaligen Parkplatz. Doch bis zum zweiten Weltkrieg gab es tatsächlich einen imposanten Brunnen vor der Domfassade.

TEXT: ELISABETH VOLLMER

Dort, wo heute an den Markttagen an Imbissständen für das leibliche Wohl der Marktbesucher gesorgt wird, nämlich in der Domnische zwischen Paradies und Salvatorgiebel, stand dieser Brunnen. Er war zu Ehren des Bischofs Johannes Bernhard Brinkmann, der 1884 aus dem niederländischen Exil zurückkehrte, zunächst als Festdekoration vor der Lambertikirche aufgebaut worden. Dort fand er viel Gefallen und um eine dauerhafte Aufstellung realisieren zu können, wurde zu einer Geldsammlung aufgerufen. Mit dem Budget konnte er dann 1889 vor dem Dom eingeweiht werden. Dieser kleeblattförmige Brunnen mit der Statue des Bistumsgründers Liudger wurde von dem Künstler Heinrich Fleige im Zeitraum von 1885 bis 1889 geschaffen. Der Brunnen wurde aus Oberkirchener Sandstein gebaut. Sein Sockel war im Stil eines griechischen Tempels gestaltet, mit kleinen Säulen an den Rundseitenwänden. Auf diesem Unterbau thronte ein Sockel im wilhelminischen Stil, der die stehende Statue des Bischof Liudger trug. In Höhe des Sockels, also quasi zu Füßen Liudgers befanden sich die sitzenden Statuen der Bischöfe Suitger (Bischof von 998-1011) und Erpho (Bischof von 1084 - 1097). Alle drei Statuen trugen zum Zeichen ihrer Bischofswürde den Bischofsstab. Die kleeblattförmige Basis wurde, wie man auf der alten Postkarte sehen kann, mit einem Eisengeländer eingezäunt. Wegen starker Beschädigungen im zweiten Weltkrieg wurden seine Reste im Zuge der allgemeinen Aufräumarbeiten beseitigt. •

AUGUST UND 28.5. – 5.9.2021 ELISABETH MACKE DER MALER UND DIE MANAGERIN

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