Natur in Bad Alexandersbad - 15 Traumbilder für 2015

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Natur in Bad Alexandersbad 15 Traumbilder f端r 2015

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Impressum: Auftraggeber:

Gemeinde Bad Alexandersbad

Verfasser:

Gemeinde Bad Alexandersbad Marion Dubler, Landschaftsarchitektin, Yvonne Slanz, arbeitsgemeinschaft transform, Bamberg Mitarbeit: Julia Merz

Ergebnisse st채dtebaulicher und b체rgerschaftlicher Erneuerungsprozess:

Kuchenreuther + Liebl Architekten, Marktredwitz im Auftrag des Amtes f체r l채ndliche Entwicklung

Gestaltung:

Marion Dubler, Yvonne Slanz Mitarbeit: Julia Merz

Abbildungen:

Gemeinde Bad Alexandersbad, Ponath, Kuchenreuther, Liebl, Denkmalpflegerische Untersuchung Dubler/Slanz 2008

Stand:

Januar 2009


Inhalt BürgerWort

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GeschichtsOrt Naturraum und Lage Verkehrsanbindung Blick ins Geschichtsbuch Statistik und Zahlen Bestehende Planungen

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IdeenOrt Die aktuellen Planungen Die denkmalpflegerische Voruntersuchung / Das gartendenkmalpflegerische Zielkonzept Die Menschen und ihr Ort Das Kuren und der Tourismus Die Energie

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15 TraumBilder für 2015 Bild 1 Natur & Gesundheit Bild 2 Comeback eines Kurgartens Bild 3 Therapie und schöne Aussichten Bild 4 Grüß Gott der Gastronomie Bild 5 “Neue alte Mitte” Bild 6 Der Schlossplatz Bild 7 Kuren & Verweilen Bild 8 Wandelwege Bild 9 Luisenburg-Allee Bild 10 Waldfriedhof Bild 11 Doktorswiese Bild 12 Weihergürtel Bild 13 Energie & Gesundheit Bild 14 Mühlenkomplex Bild 15 Auf gute Nachbarschaft - Angebote in der Region

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Plan Übersicht Grünflächen Plan 15 TraumBilder für 2015 (Konzeptplan) Nach Bad Alexandersbad mit Bus, Bahn, Rad und Auto VeranstaltungsOrte Veranstaltungen Zeitplan und Finanzierung ZukunftsOrt

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Auf einen Blick

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BürgerWort Eine Gemeinde geht ihren Weg! So könnte man den Prozess umschreiben, der seit kurzem im staatlich anerkannten Mineral- und Moorheilbad Bad Alexandersbad in Gang ist. Hat der ländliche Raum wirklich keine Zukunftsperspektiven mehr? Ist der demographische Wandel noch aufzuhalten? Muss unsere Jugend wirklich in die Metropolen abwandern, um eine erfolgreiche Zukunft vor sich zu haben? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen uns in Nordostbayern seit Jahren. Antworten konnten wir bisher nur selten finden. Wie kaum in einer anderen Gemeinde der Region spürten die Bürger und Gäste in Bad Alexandersbad die Höhen und Tiefen der letzten Jahrzehnte. Noch in den siebziger Jahren konnte, nach langer Zeit der Depression, die Wiederanerkennung des Heilbades gefeiert werden. Es folgten sehr erfolgreiche Jahre, ehe der allgegenwärtige Abwärtstrend im Bäderwesen zu Beginn der neunziger Jahre auch Bad Alexandersbad erfasste. Jahrelang verharrte man in einer Art Winterstarre, die eigenen Stärken vergessend und die Probleme in den Vordergrund stellend. Dies gehört nun endgültig der Vergangenheit an. Mögen die Rahmenbedingungen noch so schwierig sein – wir in Bad Alexandersbad haben in den letzten Monaten erkannt, dass nur Mut und Entschlossenheit, vor allem aber auch Gemeinschaft weiter helfen. In vielen bürgerschaftlichen Arbeitskreisen konnten wir herausarbeiten, was uns als Heilbad im Naturpark Fichtelgebirge so einzigartig macht. Und wir waren auch offen genug, um unsere Schwächen zu beleuchten und genau zu analysieren. Unser aller Ziel: Wir wollen unsere Zukunft wieder selbst gestalten und in unserem strukturschwachen Raum ein Zeichen der Erneuerung setzen. Zu unserem neuen Weg gehört es auch, nicht mehr nur planlos staatliche Hilfen anzufordern, sondern die von den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellten Mittel für hervorragende und richtungweisende Konzepte effektiv und nachhaltig einzusetzen. Die Bewerbung zu „Natur in Bad Alexandersbad“ ist Teil unseres langfristig projektierten Entwicklungsprozesses. Mit „Natur in Bad Alexandersbad“ planen wir, unsere städtebaulichen Fehlentwicklungen zu korrigieren, unsere bestehenden Grünflächen zu revitalisieren und neue innovative Grünanlagen zu gestalten. Der Gemeinderat hat dies mit seinem einstimmigen Beschluss am 13. Oktober 2008 zur Durchführung von „Natur in Bad Alexandersbad“ zum Ausdruck gebracht. Für uns „Badener“ soll die sog. kleine Gartenschau kein Event, sondern neben dem Energieprojekt ein weiterer wichtiger Baustein in der nachhaltigen Entwicklung unseres Heilbades werden. Wir wollen nicht nur „Natur in Bad Alexandersbad“ ausrichten, wir wollen im Jahr 2015 „Natur in Bad Alexandersbad“ leben.

Peter Berek Erster Bürgermeister

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GeschichtsOrt Naturraum und Lage Bad Alexandersbad liegt auf einer Höhe von etwa 580 über NN am Rand des Naturraums „Hohes Fichtelgebirge“, das aus einer Reihe von Gebirgskämmen mit Höhen von bis zu 1000 m besteht, die durch tiefere Einschnitte voneinander getrennt sind. Durch starke Zerklüftung des Granitmassivs entstanden ausgedehnte Blockmeere und Felsburgen, die schon Ende des 18. Jahrhunderts zu touristischen Anziehungspunkten wurden. Bekanntestes Beispiel ist der Felsengarten Luisenburg südwestlich des Heilbades. Bad Alexandersbad befindet sich genau an der Schnittstelle zum Naturraum „Selb-Wunsiedler Hochebene“ in einem der vorgenannten Täler, das durch den Wenderner Bach entstanden ist. Sein Wasser wurde zur Bildung von Fischweihern und zur Speisung von Mühlen verwendet, die seitlichen Hänge des Tals als Grünland und Acker genutzt. Deutlich überwog im Gemarkungsgebiet jedoch die Waldnutzung, wobei Fichtenaufforstungen vorherrschen. Dieses Nutzungsmosaik der umgebenden Kulturlandschaft macht den Reiz des Ortes aus.

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil es eine große Gelegenheit für uns ist, ganz Bayern zu zeigen, wie schön unser Bad Alexandersbad ist. Ich kann mir keinen geeigneteren Ort für dieses Ereignis vorstellen wie unser Heilbad, das Kultur, Kulturlandschaften, Natur und Historie miteinander verbindet. Jürgen Förster, Schreinermeister


Verkehrsanbindung Bad Alexandersbad liegt direkt an der Bundesstraße B 303. Diese bindet die Gemeinde im Westen an die Bundesautobahn A 9 (nach ca. 40 km) und im Osten nach 7,5 km an die A 93 an. Der Bahnhof Marktredwitz, 6 km westlich von Bad Alexandersbad, ist Haltepunkt der Bahnlinie Berlin – Nürnberg und Knotenpunkt für Bahnreisen in die Tschechische Republik (Eger, Marienbad, Prag). Im Rahmen des ÖPNV ist Bad Alexandersbad mindestens stündlicher Haltepunkt der Verbindung Marktredwitz-Wunsiedel. Weiterhin besteht eine regelmäßige Buslinie mit Berlin, die das Heilbad zweimal pro Woche mit der Bundeshauptstadt verbindet. Darüber hinaus gibt es ein ausgedehntes Radwegenetz mit überregionalen Verbindungen (z.B. Wallensteinradweg).

Leipzig

Chemnitz Dresden

Hof

Karlovy Vary (Karlsbad) Praha (Prag)

A 93

A9

Richtung Berlin

Bad Berneck Fichtelgebirgsstraße

Wunsiedel

Cheb (Eger) Waldsassen Marktredwitz

Bad Alexandersbad

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Bayreuth

Nürnberg

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil unser Ort mit seinen Schlossterrassen, dem Kurpark und der historischen Achse zur Luisenburg geradezu dafür geschaffen ist. Nicht umsonst bezeichnen wir unser Bad Alexandersbad als „Bogen zur Natur“. Hans Galimbis, Kaufmann


Blick ins Geschichtsbuch Die Entstehung von Bad Alexandersbad ist auf die Entdeckung der Sichersreuther Quelle im Jahr 1734 zurückzuführen. Der eigentliche Ausbau zu einem Kurort setzte Ende des 18. Jahrhunderts mit der Regentschaft des Markgrafen Alexander von Bayreuth ein. Er ließ 1781 die Quelle neu fassen, zwei Quell- bzw. Badehäuschen und das so genannte Markgräfliche Schloss errichten. Um 1800 erlebte Bad Alexandersbad eine erste Blütezeit, die im Besuch des Preußenkönigs Wilhelm II. und seiner Gattin Königin Luise den Höhepunkt fand. Die Kuranlagen hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt um einen kleinen Park zwischen Schloss und Quellplatz und um eine breit dimensionierte Allee-Achse hinauf zum Felsenlabyrinth der späteren Luisenburg erweitert. Zweiter wichtiger Entwicklungsschritt in der Geschichte des Heilsbads war der Bau der ersten Kaltwasserheilanstalt im Jahr 1836 bis 1838 (heute das Alte Kurhaus genannt). Auch ihr wurde ein Kurpark zugeordnet, so dass den Gästen nun zwei Kureinrichtungen mit den entsprechenden Parkanlagen und einem kleinen Netz an Wandelwegen zur Verfügung standen. Von hier aus bestanden Anschlüsse an ein ausgedehntes Wanderwegesystem. Denn – Trinkkuren, Anwendungen und Bewegung im Freien – das gehörte nach den medizinischen Erkenntnissen der damaligen Zeit untrennbar zusammen. Eine letzte bedeutende Phase, die zwei Großprojekte hervorbrachte und damit das heutige Erscheinungsbild von Bad Alexandersbad deutlich prägt, war die Zeit der 1970er Jahre. Seitdem wird das Ortsbild von zwei groß dimensionierten Hotels und den stark versiegelten, so genannten Schlossterrassen dominiert. Ebenfalls in diese Zeit fiel eine relativ starke bauliche Erweiterung des Orts mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. 1988 konnte die Gemeinde das Gebäude der ehemaligen Kaltwasserheilanstalt erwerben und in den Jahren 1992 bis 1994 nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten sanieren, so dass dieses Denkmal des Spätklassizismus wieder zugänglich ist.

oben: Quelle und Badehäuschen um 1830

rechts: Quelle, Magazin für Tonkrüge und Badehaus, Auszug aus einem Plan von 1774

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil die „Kleine Gartenschau“ eine große Chance für unser Heilbad ist, durch natürliche Gestaltung und Verbesserung des Umfeldes den Bürgern und Gästen Harmonie und Lebensfreude zu vermitteln und vor allem auch den Bewohnern zweier großer Seniorenheime den Lebensabend zu verschönern. Ich bin mir sicher, dass es uns mit „Natur in Bad Alexandersbad“ gelingt, fortdauernd die Rahmenbedingungen in unserer strukturschwachen Region zu verbessern. Als langjähriger Bürgermeister und Ehrenbürger unterstütze ich die Bewerbung und bitte die Entscheidungsträger um eine wohlwollende Befürwortung. Ulrich Lempart, Altbürgermeister und Ehrenbürger


Statistik und Zahlen Zentralörtliche Einstufung Bad Alexandersbad (Landkreis Wunsiedel, Regierungsbezirk Oberfranken) liegt als „Nahbereich Tröstau“ im „Mittelbereich Wunsiedel/Marktredwitz“ und wird raumstrukturell als „Stadt- und Umlandbereich im ländlichen Raum“ eingestuft. Die ausnehmenden regionalen Funktionen von Bad Alexandersbad können von der Größe zunächst nicht abgeleitet werden. Neben seiner Eigenschaft als einzigem nicht staatlichen sondern kommunal geführten Mineral- und Moorheilbad in Nordostbayern ist die Gemeinde das Seniorenzentrum des Landkreises mit rd. 380 Heimplätzen in zwei Einrichtungen. Weiterhin beheimatet Bad Alexandersbad mit dem Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum und dem HelfRecht Unternehmerzentrum zwei große Bildungseinrichtungen von überregionalem Format. Das staatlich anerkannte Heilbad ist prozentual nach der Großen Kreisstadt Marktredwitz der Ort mit den meisten Einpendlern im Landkreis. Die in der Gemeinde befindlichen Arbeitsplätze werden zu ca. 80 % im Diensleistungssektor bereitgestellt.

Verwaltungsstruktur Die selbständige Gemeinde Bad Alexandersbad unterhält zur Erledigung der allgemeinen Verwaltungsaufgaben gemeinsam mit den Gemeinden Nagel und Tröstau eine Verwaltungsgemeinschaft. Die Gemeindeverwaltung mit dem Ersten Bürgermeister und dem zwölfköpfigen Gemeinderat an der Spitze befindet sich ebenso im Alten Kurhaus wie der Gemeinde- und Gästeservice, welcher Kurverwaltungsaufgaben wahrnimmt und den Bürgern und Gästen als Anlauf- und Informationsstelle dient. Darüber hinaus stellt Bad Alexandersbad den Gästen und Besuchern ein kommunales Kurmittelhaus zur Abgabe der ortsgebundenen Heilmittel zur Verfügung.

Größe und Einwohnerzahl Die Grundfläche der Gemeinde Bad Alexandersbad umfasst eine Fläche von 893,98 ha. Im Jahr 2008 lag die durchschnittliche Einwohnerzahl bei 1226 Personen. Sie konnte damit im Vergleich zum Vorjahr (1216 Einwohner) leicht gesteigert werden. Bad Alexandersbad verbuchte damit 2008 prozentual und absolut den höchsten Zuwachs an Einwohnern im Landkreis Wunsiedel. Derzeit sind rund 455 Bürger der Gemeinde sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.

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Eigentumsverhältnisse und Besitzstand

Legende: Besitzstan

Die Gemeinde Bad Alexandersbad ist EigentĂźmer mehrerer GrundstĂźcke bzw. Anwesen im Gemeindegebiet. Dazu zählen das sog. Alte Kurhaus (Sitz der Gemeindeverwaltung), das Haus des Gastes, der ehemalige Gasthof „Schmidt“ im Ortszentrum, das Gebäude des Bäderhauses (Kurmittelhaus), die Liegewiese um das Waldbad, der Waldfriedhof sowie einige forstwirtschaftlich genutzte Flurparzellen. DarĂźber hinaus gehĂśren die Ăśffentlichen Wege, StraĂ&#x;en und Freiräume mit Ausnahme der LuisenburgBad Alexanders Allee zum Eigentum der Gemeinde. Eigentum des Deutschen Ordens, aber Ăśffentlich Gemeinde gewidmet bzw. in Erbpacht an die Gemeinde vergeben, sind die Luisenburg-Allee, die Kurparkanlagen mit Heilquelle und Orden Schlossplatz sowie das BäderhausgrundstĂźck und der Parkplatz vor dem Bäderhaus.Deutscher Das Evangelische Bildungszentrum, das HelfRecht Unternehmerzentrum, die Betreiber des Hotels Alexandersbad sowie des EBZ Alloheimes sind die weiteren GrundstĂźckseigentĂźmer im Ortskern. Alle genannten EigentĂźmer sowie die PrivateigentĂźmer um den WeihergĂźrtel unterzeichneten Helfrechtdas PosiGemeinde Bad Alexandersbad tionspapier „Bad Alexandersbad 2020“ und unterstĂźtzen damit die geplanten MaĂ&#x;nahmen im Rahmen Hotel Alexandersbad Deutscher Orden von „Natur in Bad Alexandersbad 2015“.

Legende: Besitzstand

Legende: Besitzstand

Eigentumsverhältnisse

Gemeinde Gemeinde Bad AlexandersbadHelfRecht Helfrecht

PrivateigentĂźmer 1 GĂźnther, Erhard (privat)

Deutscher Deutscher Orden Orden

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Bestehende Planungen Flächennutzungsplan (FNP, Entwurf 1967 / 1968) Der Ortskern von Bad Alexandersbad teilt sich im rechtswirksamen FNP entsprechend der Baunutzungsverordnung in Sonderbauflächen (SO) und Gemischte Bauflächen (MI) auf. Für die Flächen des Evangelischen Bildungszentrums und des Altenheims des Deutschen Ordens sind weitere (hier nicht ausgeführte) Festsetzungen getroffen. Für den ehemals geplanten Ausbau der Kuranlagen sowie für ein Hallen- bzw. Freibad am südlichen Ortsrand werden ebenfalls Sonderbauflächen dargestellt. Drei ausgewiesene Allgemeine Wohngebiete (WA) erstrecken sich entlang der Markgrafenstraße, des Birkleinweges und der Hainleite. Als Grünflächen mit städtebaulicher Bedeutung sind der Kurpark, das angrenzende Wiesental, die Luisenburg-Allee und der Waldfriedhof aufgenommen. An sie grenzen Landwirtschaftliche bzw. Forstwirtschaftliche Nutzflächen. Bereiche des Kurparks sind als Naturdenkmal (D) festgelegt. Ein Wasserschutzgebiet legt sich um die Tiefbrunnen I und II (W) an der Luisenburg-Allee bzw. auf der Doktorswiese. Ein weiteres ist um die Heilquelle (Q) geplant. Für alle geplanten Maßnahmen im Rahmen von „Natur in Bad Alexandersbad 2015“ bzw. der aktuellen Planungen der Gemeinde liegen die rechtlichen Rahmenbedingungen vor bzw. werden zeitgerecht geschaffen.

Weihergürtel

Markgrafenstraße

Waldbad

S. BP Am Kurpark 1b

Hotel Alexandersbad

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Heilquelle Kurpark

Birkleinstraße

Naturdenkmal S. BP Am Kurpark 1a

Wiesental Dt. Orden / Altenheim

Luisenburg-Allee Waldfriedhof Ev. Bildungszentrum

Hainleite

Wasserschutzgebiet

Doktorswiese

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Bebauungsplan „Am Kurpark 1a“ (Qualifizierte Änderung, 21. Dez 1990) Bebauungsplan „Am Kurpark 1b“ (Qualifizierte Änderung, 7. Mai 1992) Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Am Kurpark 1a“ ist mit der letzten Änderung nach § 11 Baunutzungsverordnung als Sonstiges Sondergebiet (SO) ausgewiesen. Für die einzelnen Teile Bank, Bäderhaus, Kurhotel und Altes Kurhaus sind unterschiedliche (hier nicht weiter ausgeführte) Festsetzungen zur Nutzung getroffen. Zu den Freiflächen ist festgesetzt: Die Luisenburg-Allee bleibt öffentliche Verkehrsfläche, d.h. beschränkt öffentlicher Weg. Der Vorplatz des sog. „Alten Kurhauses“ wird öffentlicher Kurpark wie auch die Grünfläche zum Kur&Sporthotel (heute Alloheim) mit den beiden unter Naturschutz stehenden Eiben (ND) (gem. §9 Abs1 Nr.15 BauGB). Die Bäume der bestehenden Birkenallee dürfen nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung der Gemeinde Bad Alexandersbad gefällt werden und sind in der bestehenden Flucht ausschließlich mit Birken nach zu pflanzen (gem. §9 Abs1 Nr.25 BauGB). Ein Großteil der weiteren Freiflächen sind Parkplatz, ergänzt durch die Nutzungen Tennis- und Kneippanalage. Nicht abgebildet ist der Bebauungsplan „Am Kurpark 1b“. Der Geltungsbereich umfasst u.a. die Kurparkanlagen mit Wiesental und Schlossplatz. Sie werden als „Öffentlicher Kurpark“ (öffentliche Grünfläche gem. §9 Abs.1 Nr.15 BauGB) konkretisiert. Für alle geplanten Maßnahmen im Rahmen von „Natur in Bad Alexandersbad“ bzw. der aktuellen Planungen der Gemeinde liegen die rechtlichen Rahmenbedingungen vor bzw. werden zeitgerecht geschaffen.

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IdeenOrt Die aktuellen Planungen In diesem Kapitel werden Ergebnisse folgender Ausarbeitungen zusammengefasst dargestellt: •

Denkmalpflegerische Voruntersuchung des historischen Ortskerns von Bad Alexandersbad mit seinen kulturlandschaftlichen Verflechtungen / Gartendenkmalpflegerisches Zielkonzept (Dubler/ Slanz 2/2008)

Laufender städtebaulicher und bürgerschaftlicher Erneuerungsprozess betreut durch das Amt für ländliche Entwicklung, unter der Leitung des Architekturbüros Peter Kuchenreuther und Hubert Liebl in Marktredwitz

Vertiefungsplanung Kur und Tourismus, verfasst von Prof. Ulrich Pietrusky, Passau

Gemeindliches Energieprojekt „Bad Alexandersbad – das Bioenergieheilbad“ unter Leitung der Technischen Universität München, Lehrstuhl Prof. Hausladen

Hotel Alexandersbad Alloheim Bäderhaus Sog. Altes Kurhaus HelfRecht Luisenburg-Allee

Haus des Gastes Heilquelle/ Kurpark Ehem. Markgräfl. Schloss Altenheim St. Michael

Ev. Bildungszentrum

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Die Denkmalpflegerische Voruntersuchung / Das Gartendenkmalpflegerische Zielkonzept

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Für die gärtnerisch gestalteten historischen Freiräume wurden übergeordnete Entwicklungsziele formuliert: Die Kurparkzone zwischen Schloss und Quelle erhält über die Reaktivierung der Wandelwege ihre Kurparkatmosphäre mit Aufenthaltsqualität zurück und die ehemals als Allée double gepflanzte LindenAllee bedarf einer erhaltenden Baumsanierung und Ergänzung. Da das Schlossplatz-Carrée (Schlossterrassen) durch die Umgestaltung der 1970er Jahre terrassiert und stark versiegelt wurde, ist eine gärtnerische Umgestaltung unerlässlich. Der Platz muss wieder zurückfinden zu seiner ursprünglichen Funktion als repräsentative Mitte des Badeorts Alexandersbad. In reizvollem Kontrast zum dunklen Fichtenwald verbindet die Luisenburg-Allee den Ort mit dem Felsenlabyrinth, im unteren Abschnitt durchaus auch als Promenade genutzt. Ziel hierfür ist die Unterstützung der Qualitäten dieser einmaligen Achse durch geeignete Maßnahmen wie z. B. Belagsverbesserungen oder Sitzplatzgestaltung. Als wichtiger Bestandteil im Weichbild des Orts sollte die historische Kulturlandschaft der Talaue unter besonderen Schutz gestellt werden.  

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Kurpark am Schloss - Östlicher Park, Quellenweg

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Auszug aus dem gartendenkmalpflegerischen Zielplan, Dubler/Slanz Februar 2008 

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Kurpark am Schloss - Östlicher Park, Quellplatz und Greinberg

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Wiederherstellung der historisch verbürgten Allée double zu einer repräsentativen Mittelachse,  Sanierung und Pflege der vorhandenen Linden, Ergänzung der meist zweireihigen Allee zu vier Reihen.

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Kurpark am Schloss - Östlicher Park, Parkabschnitt entlang Terrasse

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Durchgehende Allee, möglichst mit einheitlicher Baumart; Sanierung und Pflege der Altbäume,  Ergänzung der Allee im unteren Abschnitt.

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Kurpark Kaltwasserheilanstalt - Bereich westlich des Gebäudes

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil ich meinen drei Kindern hier in Bad Alexandersbad eine Zukunft geben will und weil ich glaube, dass mit der „Kleinen Gartenschau“, die sowohl thematisch als auch zeitlich hervorragend in das Gesamtkonzept unserer Gemeinde passt, alle Bereiche angekurbelt und damit auch Arbeitsplätze erhalten oder entstehen werden. Sabine Enders, kaufm. Angestellte


Die Menschen und ihr Ort Begegnungstätte für Jung und Alt In einer Gemeinde wie Bad Alexandersbad, die durch das Seniorenwohnzentrum sowie das Alten- und Pflegeheim einen sehr hohen Anteil an älteren Bürgern hat, ist es wichtig, ein kommunikatives Miteinander zu fördern und ein generationsübergreifendes Zusammenkommen in zwanglosem Umfeld zu ermöglichen. Dieses neue Zentrum wird das Bürgergasthaus werden, welches das Angebot der bereits existierenden Gastronomie erweitert. Zu diesem Zweck hat die Gemeinde den ehemaligen Gasthof „Schmidt“ im Ortszentrum bereits erworben. Die kürzlich neu eröffnete Kinderbetreuung „Königin Luise“ dient ebenfalls dem Miteinander von Jung und Alt. Diese Einrichtung bietet eine qualitativ hochwertige Erziehung und Betreuung von Kindern rund um die Uhr und schafft damit ein Angebot für all die Mütter und Väter, die auch außerhalb der gängigen Kindergartenzeiten eine Betreuung ihrer Kinder benötigen.

Zusammenarbeit fördern und die Gemeinschaft stärken Die Zusammenarbeit des bereits bestehenden, vielfältigen Vereinswesens soll zukünftig noch besser gestaltet werden. So werden Gemeinschaftsprojekte, wie der alljährlich kooperativ gestaltete Weihnachtsmarkt, noch mehr gefördert. Die Informationsplattform „Die Quelle“ wird zu diesem Zweck weiter ausgebaut.

Eine Mitte schaffen für Bürger und Gäste Eines der Hauptziele der Gemeinde Bad Alexandersbad ist es, durch die Auflösung der derzeit eher ungünstigen Verkehrsführung im Bereich von ehemaligem Kurpark und Schlossplatz eine barrierefreie Ortsmitte zu schaffen, die Aufenthaltsqualität für Bürger und Gäste gleichermaßen birgt und zum Verweilen einlädt.

Freundliche und offene Gestaltung des Straßen- und Ortsbildes Bad Alexandersbad besitzt hinsichtlich der Gestaltung seines Ortsbildes noch ausbaufähiges Potential. Mittels neuer Oberflächenbeläge, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fahrbahnverschmälerungen erhofft man sich die Dominanz des Straßennetzes zu brechen und das Augenmerk wieder mehr auf die Schönheit der Struktur eines gewachsenen Ortes zu lenken. Wichtig ist auch eine Öffnung des Ortes nach Außen durch die Entfernung begrenzender Elemente und die Wiederherstellung alter Blickbeziehungen in die umgebende Landschaft. Große Bedeutung wird in diesem Zusammenhang der Pflege, Ergänzung und Neupflanzung ortsbildprägender Alleebestände beigemessen.

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Wir unterstützen die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil damit die Zukunftschancen auch für kleine und mittlere Fremdenverkehrsbetriebe wieder dauerhaft steigen und damit wichtige Arbeitsplätze gesichert werden. Nicht zuletzt würde „Natur in Bad Alexandersbad“ auch den Namen unseres kleinen, kommunal getragenen Heilbades wieder in das öffentliche Licht rücken und für unser Kurwesen den notwendigen Schub nach vorne geben. Petra Meier und Doris Heinl, Betreiber „Hotel Am Forst“


Das Kuren und der Tourismus Neues altes Heilbad Bad Alexandersbad Bad Alexandersbad will die Tradition eines qualifizierten Kur- und Tourismusortes auch in Zukunft weiterführen. Durch die Besinnung auf vorhandene Potentiale und Möglichkeiten soll daher ein Profil entwickelt werden, das vom Charakter des Heilbades ausgeht, aber gleichzeitig weitere Angebote herausstellt. Das modifizierte touristische Angebot von Bad Alexandersbad orientiert sich also nicht nur an der heilenden Kraft der Quelle mit dem Säuerling als Prädikat gebendem Element, sondern auch an der umgebenden, attraktiven und emotional ansprechenden Landschaft, den Zeugnissen der Geschichte und an einem hochkarätigem Kultur-, Bildungs- und Tagungsangebot.

Gastronomie, Beherbergung, Gästeservice Die Gemeinde Bad Alexandersbad weist bereits jetzt die im Landkreis Wunsiedel höchste Bettenauslastung auf (Gesamtbettenanzahl: 669). Dennoch betrachten sowohl Beherbergungsbetriebe, als auch private Vermieter und ortsansässige Gastronomen eine umfassende Qualitätsoffensive als Chance zur Bestandssicherung und Fortentwicklung. Auch der Gästeservice soll in Zukunft kundenund kinderfreundlicher gestaltet werden. Im November 2008 wurde die Kinderbetreuung „Königin Luise“eröffnet, die mit ihrem 24-Stunden-, Wochenend- und Feiertagsangebot nicht nur den Familien des Orts und der Umgebung, sondern auch den Kur- und Urlaubsgästen zur Verfügung steht.

Präsentation und Profilierung nach Außen Mittelfristiges Ziel ist es, das Profil des Kurortes Bad Alexandersbad zu schärfen und das bestehende, reichhaltige Angebot nach außen darzustellen. Vor allem die Aufenthaltsmotive „Bildung/Tagen“, „Geschäftsreise“ und „Kurzaufenthalt“, die real bereits den weitaus größten Teil der Gäste generieren, sollen hier mit einbezogen werden.

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil wir damit unser Heilbad und unsere Region voran bringen und den nachfolgenden Generationen im ländlichen Raum wieder eine Perspektive bieten können. Wir wollen uns allen Gästen als wunderschön gelegenes, kleines Heilbad, umgeben von traumhaften Kulturlandschaften, präsentieren. Willy Reichel, Landwirt i. Ruhestand


Die Energie Bad Alexandersbad - das Bioenergieheilbad Eine zukunftsorientierte Entwicklung des ländlichen Raumes steht und fällt in der heutigen Zeit mit dem verantwortungsbewussten Einsatz der natürlichen Ressourcen und der Wiederherstellung örtlicher und regionaler Kreisläufe. Dabei nimmt das Thema Energie eine Schlüsselfunktion ein. Die primäre Aufgabenstellung in diesem Bereich heißt Energieeinsparung. Nicht verbrauchte Energie bedarf schon keiner Erzeugung. Bad Alexandersbad wird hier eine Vorreiterrolle einnehmen und alle Bereiche des gemeindlichen Energieverbrauchs im Detail prüfen und insbesondere die Gebäude energetisch sanieren. In Bad Alexandersbad ergibt sich darüber hinaus der Einsatz regenerativer Energien mit einer Gemeinschaftsanlage für den ganzen Ort wie von selbst: • Im Ortskern befinden sich in einem Umkreis von 250 Metern sechs große Gebäudekomplexe, die zusammen einen Heizbedarf von 4,5 Megawatt haben. • An den Ortskern schließen sich 3 kompakte und mit Leitungen leicht erschließbare Wohngebiete an. • Innerhalb der Gemeinde und in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es viele Landwirte und Waldbauern, die eine neue oder weitere Existenzgrundlage, auch für die Weiterführung der Höfe, brauchen. • Die Erneuerung aller Straßen steht in den nächsten Jahren im Zuge der Fördermaßnahme über das Amt für ländliche Entwicklung an. • Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ergibt sich ein schlüssiger Energiemix, der neben der Nutzung von Energiepflanzen und Wald die Elemente „oberflächennahe Geothermie“ und „Photovoltaik“ verknüpft. Ziel des Projekts ist es, eine genossenschaftliche Energieversorgung unter Beteiligung der Bürger, Einrichtungen, Landwirte und Waldbauern aufzubauen und auf lange Sicht das energieautarke Heilbad zu gestalten. Die solidarische Struktur wird zu berechenbaren Energiekosten, zu örtlichen und regionalen Wertschöpfungskreisläufen und zu mehr Gemeinschaftssinn führen. Damit wird die Basis für eine wirtschaftliche Betriebsführung, vor allem auch im Fremdenverkehrsbereich, geschaffen und auf Dauer sichergestellt.

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15 TraumBilder für 2015 Natur in Bad Alexandersbad 2015 Bad Alexandersbad möchte bei der Durchführung der so genannten Kleinen Landesgartenschau einen ganz neuen Weg gehen: Ort des Geschehens wird das gesamte Heilbad sein! Einzelne Areale werden ihre Bestimmungen erhalten, nachfolgend als „Bilder“ dargestellt, sind jedoch für Bürger, Kurgäste und Landesgartenschaugäste gleichermaßen frei zugänglich. Die Frage der Eintrittsgelder löst sich über verpflichtende Zahlungen für Parkplaketten oder anderweitige Abgaben (etwa erhöhte, einmalige Nutzungsgebühren). Damit soll fortgeführt werden, was schon bei der Gründung des Heilbads im 18. Jahrhundert wichtig war: die visuelle sowie tatsächliche Verknüpfung der Kurgärten mit der umgebenden Landschaft. Denn von den Wegen der Parkanlagen bestand stets eine ungehinderte Anbindung an das ausgedehnte Ortswege- und Wanderwegenetz der Umgebung. Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4 Bild 5

Natur & Gesundheit Comeback eines Kurgartens Therapie und schöne Aussichten Grüß Gott der Gastronomie Neue alte Mitte

Bild 6 Bild 7 Bild 8 Bild 9 Bild 10

Der Schlossplatz Kuren & Verweilen Wandelwege Luisenburg-Allee Waldfriedhof

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Doktorswiese Weihergürtel Energie & Gesundheit Mühlenkomplex Auf gute Nachbarschaft

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil tragende Elemente des ökologischen Systems - Wasser / Erde - erfahrbar gemacht werden können, dabei sich auch die Verwobenheit von Natur, Kultur und Lebensraum zeigen lässt; weil Sinnfragen des Lebens eine Antwort erhalten können - Nähe zu den Altenheimen, zum Friedhof, zur Kinderstube, zu den Instituten des lebenslangen Lernens; weil auch dem Gesundheitsgedanken ein Schwerpunkt gewidmet werden kann - Heilwasser, Massagen, Kräuterstudium im Hildegardgarten, Wandern von der Quelle bis zur Luisenburg. Schwester Mirjam, Provinzoberin Deutschordensschwestern, Seniorenheim St. Michael, Vetreterin Dt. Orden als Eigentümer der Heilquelle und großer Teile der Kuranlagen


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Bild 1 Natur & Gesundheit Als Motto bietet sich in Bad Alexandersbad wie von selbst Natur & Gesundheit an. Nicht nur die aktive Betätigung an der frischen Luft, sondern auch der reine Genuss der Natur in all seinen Ausgestaltungen wirkt positiv auf die Seele und den Körper und unterstützt so Wohlbefinden und Heilungsprozesse. Diese Erkenntnis unserer Vorfahren haben wissenschaftliche Untersuchungen der heutigen Zeit längst bestätigt. Da in den letzten Jahren durch die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen die Prävention immer mehr in den Vordergrund rückt, wird, neben den schon bestehenden Themen Rekonvaleszenz und Heilung, das Kur- und Freiflächenangebot in Bad Alexandersbad in Richtung Gesundheitsvorsorge deutlich erhöht.

ganz rechts: Monopteros, Ende 18. Jahrhundert, über der Luisenquelle

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Bild 2 Comeback eines Kurgartens Der ehemalige Kurgarten am Alten Kurhaus ist heute ein fast vollständig versiegelter Parkplatz. Die neue, parkartige Anlage wird wieder dem Thema „Therapie & Garten“ gewidmet sein, ausgestattet mit Funktionen, denen neueste Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Natur und Gesundheit zugrunde liegen. Darunter subsumieren sich eigens dafür angelegte Flächen und Bereiche für Therapiezwecke (unterschiedliche Belagsflächen, Geräte für Bewegungstherapie etc.) sowie Ruhezonen, die ebenfalls einen therapeutischen bzw. präventiven Nutzen mit sich bringen. Diese Flächen werden barrierefrei zugänglich sein.

ganz oben: Kurpark der Kaltwasserheilanstalt, um 1950

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil Bad Alexandersbad als einziger Kurort im Landkreis und einziges Mineral- und Moorheilbad in Nordostbayern mit der Ausrichtung der Kleinen Gartenschau einen nachhaltigen Impuls und eine Aufwertung bekommen würde, die der Ort für sich und die Region unbedingt braucht. Rudolf Dahms, Friseursalon


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Bild 3 Therapie und schöne Aussichten Einst entzog das große Kur- und Sporthotel (heute Seniorenresidenz Alloheim) dem ehemaligen Kurgarten beträchtliche Flächen. Jetzt erfolgt die Neuanlage eines Gartens auf der ungenutzten Dachfläche des Gebäudes (das aktuell abschnittsweise modernisiert wird). Hier oben entsteht Deutschlands erster Therapiegarten mit Aussicht, selbstverständlich mit einer Heilwasser-Trinkstelle für Trinkkuren. Ein ehemaliges Panoramaschwimmbad dient als Ruhezone bei schlechtem Wetter. Ein Dach-Café lädt zum Verweilen ein. Vom momentan ungenutzten Foyer des Hotels aus, in dem eine Floristenausstellung ihren Platz findet, ist die Dachterrasse über Fahrstühle barrierefrei zu erreichen. Die Dachfläche der Tiefgarage am Kurmittelhaus erhält ebenfalls eine Begrünung.

großes Foto: Blick vom Dach des Alloheims

ganz rechts: Perspektive zur Fassadensanierung des Alloheims

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Bild 4 Grüß Gott der Gastronomie Hier entsteht das „Empfangsfoyer“ für die Besucher: Mit dauerhaft freundlich gestaltetem Grün und blütenreichem Wechselflor vor dem größten Hotel des Orts werden, stellvertretend für alle Gastronomiestandorte, die Gäste begrüßt. Eine neu gepflanzte Allee leitet zu den Flächen vor dem Hotel Alexandersbad. Im Biergarten hinter dem Bürgergasthaus und damit unmittelbar benachbart zum Haus des Gastes, treffen sich Bürger und Gäste.

ganz oben: Das künftige Bürgergasthaus

großes Foto: Das Hotel Alexandersbad, größtes Hotel vor Ort

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Bild 5 Neue alte Mitte Bad Alexandersbad wird wieder eine Mitte erhalten! Durch die Veränderungen ist dem Ort im vergangenen Jahrhundert die Mitte abhanden gekommen. Früher endete die Hauptstraße auf dem Platz zwischen Schloss und Kurhaus in einer Art Sackgassensituation. Wer hier ankam, war am Ende seines Weges und zugleich im Zentrum angelangt. Heute führt die Straße weiter nach Kleinwendern und durchschneidet den Ort. In Zukunft wird der Fußgänger vor dem Autoverkehr Vorrang erhalten, um die Zäsur, die durch die Straße entstanden ist, deutlich zu entschärfen. Der Schlossplatz um 1800

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Bild 6 Der Schlossplatz Der Schlossplatz muss entsiegelt und in eine gärtnerisch gestaltete Fläche mit platzartigen Bereichen zurückverwandelt werden. Hier findet Leben statt! Die Größe des Platzes lässt unterschiedliche Funktionen zu. Von Ruhezonen an den Rändern bis hin zu einer temporären Freilichtbühne ist alles denkbar. Seine räumliche Fassung erhält der Platz durch die Rekonstruktion und Ergänzung des überdachten Wandelgangs. Der am Rande gelegene Begegnungsort „Haus des Gastes“ zeigt sich zukünftig eingebettet in eine kleine Gartenanlage mit Aufenthaltsqualität.

ganz rechts: verbliebener Rest des alten Wandelgangs

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil ich hier im Ort geboren bin, hier mit meiner Familie meinen Lebensmittelpunkt habe und das Erneuern und Aufblühen des Heilbades mitgestalten und miterleben möchte. Es gilt, Bad Alexandersbad im Einklang mit der Natur so zu gestalten, dass es ein Erlebnis wird, aus den Kuranlagen hinaus in die Fluren zu schlendern und ein Vergnügen, durch die Wälder und Wiesen in den Ort zu spazieren. Unser Heilbad mit allen Sinnen genießen und die Seele baumeln lassen. Darauf freue ich mich. Marianne Bauer, Krankenschwester


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Bild 7 Kuren & Verweilen Der Quellplatz - Ursprung des Orts. Ruhebänke werden in der ergänzten Allée double zwischen Schloss und Quelle zum Verweilen einladen, Schaupflanzungen und Blumenrabatten am Fuß des Greinbergs für Farbtupfer sorgen, die Aussicht ins blumenreiche Wiesental des Wenderner Bachs den Erholungseffekt intensivieren und die heilende Wirkung des Quellwassers unterstützen. Durch die geöffneten Tore des Schlosses wird der Blick über den Schlossplatz hinauf zur Luisenburg-Allee wieder erlebbar sein.

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Bild 8 Wandelwege Alle Wege führen ans Ziel. Wie von selbst tritt der Kureffekt beim ruhigen Gehen auf reaktivierten Wandelwegen unter den großen Bäumen des Kurparks ein. Die kleine Runde führt zu Bänken neben farbenreichen Beeten mit Dauerbepflanzung aus Rhododendren, Stauden und winterharten Gräsern, die etwas längere zum Schwanenweiher mit seltenen Wasserpflanzen und zurück über die Birkenallee zum Schloss. Auch im Winter ein zauberhafter Anblick.

links: Das sog. „Schweizer Haus“, im Kern ältestes Haus von Bad Alexandersbad

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Bild 9 Luisenburg-Allee Sie ist mit ihrem Kontrast zwischen dunkler Fichtenwand und hellem Birkenlaub die alles verbindende Achse von Quelle und Labyrinth, Wasser und Stein. Als Promenade leitet sie vom Schlossplatz in die Natur, bietet mit Ruhezonen, Trinkbrünnlein und Aussichtsplätzen vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und fungiert als Verteiler für das Wanderwegenetz. Durch Nachpflanzung und Ergänzung des Birkenbestands, durch Erneuerung des Belags und Neugestaltung der Sitzplätze erhält sie ihre ursprüngliche Bestimmung und ihre Dominanz als Alleinstellungsmerkmal in der Region zurück.

rechts: Obelisk, 1805 anlässlich des Besuchs der preußischen Königin Luise aufgestellt

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Bild 10 Waldfriedhof Auf dem Waldfriedhof, 1965 eingeweiht, finden Mustergr채ber und eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Fachschule f체r Steinverarbeitung in Wunsiedel den passenden Ort. Sie verbleiben auch nach der Landesgartenschau bis zu ihrer Belegung der Pflege durch die Gemeinde unterstellt. F체r kontemplative Augenblicke sorgt die Mariengrotte des Deutschen Ordens.

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Bild 11 Doktorswiese Treff- und Mittelpunkt AKTIV! Auf dieser bisher landwirtschaftlich genutzten Wiese, die gerahmt wird von hohen Fichten, wird ein Ger채te-Parcours der neuen Bewegungstherapie 4F f체r das Alter 3-99 Jahre angelegt. Von hier aus kann zu therapeutischen Wanderrouten mit fachlicher Begleitung, zu Rundg채ngen durch einen Wohlf체hlwald oder ganz einfach zu Wanderungen auf einem der vielen Wanderwege gestartet werden.

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Bild 12 Weihergürtel Das malerisch gelegene Waldbad ist Teil des Weihergürtels, der vor allem im Nordwesten seine Attraktivität vor dem Hintergrund aus dunkel bewaldeten Hügeln entfaltet. Vom Parkplatz am Ortseingang bis hinauf zum Weiher an der Luisenburg-Allee wird ein Weg mit dem Schwerpunkt „Leben durch Wasser“ geschaffen. In landschaftlich reizvollster Umgebung bekommt das Thema seinen idealen Raum und wird, didaktisch für Kinder und Jugendliche aufgearbeitet, den Besuchern nahe gebracht. Eine enge Zusammenarbeit mit dem am Katharinenberg in Wunsiedel benachbarten Lernort Natur, und damit mit den Schulen der Region, bietet sich an.

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Bild 13 Energie & Gesundheit Eine intelligente Bereitstellung und ein sparsamer Einsatz von Energie – das sind zentrale Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Neben der wichtigen Strategie einer sparsamen Nutzung von Energieträgern setzt Bad Alexandersbad auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Bei „Natur in Bad Alexandersbad 2015“: • bringen Elektrobusse, aufgeladen mit Strom aus dem eigenen Biomasse-Kraftwerk, die Besucher im Halbstundentakt vom Bahnhof Marktredwitz zu „Natur in Bad Alexandersbad“, • stehen Elektromobile für die Gäste am Ortseingang zur Verfügung, • wird die Blumenhalle mit Bioenergie temperiert, • fahren Aufzüge, mit selbst erzeugtem Biostrom betrieben, die Besucher zum Therapiegarten mit Aussichtsmöglichkeit auf dem ehemaligen Hotelkomplex, • kommt im Kreislauf geführtes Naturmoor, in gemeindlichen Naturbecken regeneriert, zur therapeutischen Anwendung, • verbindet der Energielehrpfad bei der Weiherkette spielerisch und informativ die Themen Natur und Energie, • wird das Heilwasser aus der Luisenquelle mit regenerativer Energie zu den Trinkstellen gepumpt, • finden kulturelle und thematische Veranstaltungen im energetisch zum Passivhaus sanierten Haus des Gastes statt. All das erwartet die Besucher bei „Natur in Bad Alexandersbad 2015“ im ersten Bioenergie-Heilbad Deutschlands. Bad Alexandersbad präsentiert 2015 die Natur in ihren verschiedensten Ausprägungen als Gestaltungselement, als Heilmittel und als Energieträger.

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil „Natur in Bad Alexandersbad“ die einmalige Gelegenheit bietet, die in den vergangenen Monaten von unserem neuen Bürgermeister eingeleitete touristische und bürgerschaftliche Wiederbelebung des Ortes maßgeblich mit zu gestalten. Das bereits bestehende Potential des Heilbades erhält durch die „kleine Gartenschau“ eine neue Dimension. Der positive Langzeiteffekt ist sehr hoch, denn es bringt den Bürgern mehr Lebensqualität, mehr Bezug zur Heimat und wir können endlich wieder stolz sein, in diesem Ort mitten im herrlichen Fichtelgebirge zu leben. Günther Erhardt, Hotel + Pension Roglermühle


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Bild 14 Mühlenkomplex Wasser gehört zu den ältesten Energiequellen der Menschheit! In Dünkelhammer gruppierte sich 1774 um Ein Alt verfallen Raub-Schloß eine Papier-, eine Mehl- und eine Schneidmühle, die durch das Wasser des Wenderner Bachs gespeist wurden. Der gesamte Themenkomplex der Wasserenergie, der heute mithilfe ausgereifter Technologien zunehmend Bedeutung erlangt, wird Schwerpunkt dieses Ortsteils sein und spannt damit den Bogen von der historischen Energiegewinnung zum zukünftig energieautarken Heilbad. Unterstützung erfährt dieses Thema durch die Gastfreundschaft der Besitzer der Pension Roglermühle, in der bereits im frühen 19. Jahrhundert Gäste betreut wurden.

links: Dünkelhammer 1774, Auszug aus einem Plan von 1774

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Bild 15 Auf gute Nachbarschaft

In den Städten und Orten in einem Umkreis von etwa 6 Kilometern finden sich zahlreiche Angebote, die bestens zum Thema Natur & Gesundheit passen und daher in das Programm sehr gut einbezogen werden können. Sie sind über ein hervorragend ausgeschildertes Wander- und Radwegenetz miteinander verbunden, deren Routen so wohlklingende Namen wie Quellweg, Philosophenweg, Königin-Luise-Weg, Jean-Paul-Weg oder Wallensteinradweg führen. Besuchern wie Einheimischen bietet die malerische Landschaft mit Tälern, Höhen, Hohlwegen und Landschaftslehrpfaden ein abwechslungsreiches Erlebnis. Nahe gelegene Gipfel wie der Wenderner Stein, der Burgstein oder die berühmte Kösseine sind angenehm zu erreichen.

Wunsiedel

Katharinenberg Königin-Luise-Weg Jean-Paul-Weg

Tröstau

Sichersreuth

Fichtelgebirgsstraße

Bad Alexandersbad Quellweg Philosophenweg Fernradweg Euregio Egrensis

Luisenburg Wallensteinradweg

Kleinwendern Burgstein

Nagel

Wenderner Stein

Kösseine

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil sich die „kleine Gartenschau“ hervorragend in das bereits vorhandene historische Ambiente (Schloss, Kurpark, Altes Kurhaus) einbinden lässt. Wälder, Täler, Bachläufe, Felsenmeere, all das bietet einen perfekten Rahmen. Das Engagement der Bürger ist gegenwärtig enorm. Die Euphorie für die Bewerbung zu „Natur in Bad Alexandersbad“ ist unbeschreiblich groß. Steffen Popp, Unternehmer


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Bild 15 Auf gute Nachbarschaft Sichersreuth und Kleinwendern

(Gemeinde Bad Alexandersbad) In Kleinwendern betreibt die Gemeinde ein kleines Dorfmuseum. Hauptattraktion in Sichersreuth ist das weitläufige Wildgehege des Ferienhofs Fichtelgebirge mit seinen teils exotischen Tierbeständen.

Bürgerlicher Landschaftsgarten Luisenburg

Weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist das ausgedehnte Felsenlabyrinth der Luisenburg, das ab dem Ende des 18. Jahrhunderts als bürgerlicher Landschaftsgarten ausgebildet wurde. Dort befinden sich Reste eines Duschbads, 1838 gestiftet von einem Kurgast aus Alexandersbad.

Wunsiedel / Katharinenberg und Greifvogelpark

Etwa eine halbe Stunde Fußweg entfernt liegt am südöstlichen Rand der Stadt Wunsiedel der Bürgerpark Katharinenberg, der nach der Umsetzung eines Parkpflegewerks im Jahr 2008 feierlich wieder eingeweiht wurde. In direkter Nachbarschaft befindet sich einer der modernsten Greifvogelparks Deutschlands.

rechts: Duschbad im Felsenlabyrinth Luisenburg, um 1840

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Plan Gr체nfl채chen

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Plan Traumbilder

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Nach Bad Alexandersbad mit Bahn, Bus, Rad und Auto Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln Bad Alexandersbad ist im Rahmen des ÖPNV mindestens stündlicher Haltepunkt der Verbindung Marktredwitz-Wunsiedel. Der Bahnhof in Marktredwitz ist Haltepunkt der Bahnlinie Berlin – Nürnberg und Knotenpunkt in die Tschechische Republik (Eger, Marienbad, Prag). Während der Landesgartenschauzeit besteht zudem die Möglichkeit einer Shuttleverbindung mit einem E-Bus.

Radwegenetz Darüber hinaus existiert ein ausgedehntes Radwegenetz mit überregionalen Verbindungen (z.B. Wallensteinradweg).

Die Parkplatzfrage Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, wird am Ortseingang Parkraum zur Verfügung gestellt (Abfahrt von der B 303, Verbindung zu den Autobahnen Nürnberg-Berlin und Regensburg-Hof). Unterhalb des Felsenlabyrinths Luisenburg kann ein Parkplatz genutzt werden, von dem aus ein Wanderweg zur Luisenburg-Allee und damit nach Bad Alexandersbad führt (etwa 20 Minuten Fußweg).

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Ich unterstütze die Bewerbung der Gemeinde Bad Alexandersbad für „Natur in Bad Alexandersbad“, weil diese perfekt in das von engagierten Bürgerinnen und Bürgern getragene „Projekt Zukunft“ der Gemeinde passt. Durch den architektonischen Bestand der historischen Kuranlage bietet der Ort zudem allerbeste Voraussetzungen für eine außergewöhnliche Gartenschau. Christoph Beck, HelfRecht Unternehmerische Planungsmethoden AG


VeranstaltungsOrte Bad Alexandersbad ist bereits jetzt Bildungs- und Tagungsstandort mit großem Angebot.

Räumlichkeiten der Gemeinde (zusammen ca. 400 Plätze) • • •

Festssaal Königin Luise im Alten Kurhaus Seminarraum im Alten Kurhaus Kursaal im Haus des Gastes

Räumlichkeiten von Institutionen und Unternehmen • • •

Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum (Raum für bis zu 150 Gäste) Unternehmerzentrum HelfRecht (Kongress-Saal 350 Plätze sowie modern ausgestattete Seminarund Tagungsräume) Hotel Alexandersbad (große Gasträume, vier Seminarräume, 112 Zimmer und 30 Appartments)

Alle vorgenannten Institutionen und Unternehmen stellen ihr Angebot an Räumlichkeiten für die Dauer der Gartenschau zur Verfügung. Als temporäre Veranstaltungsorte kommen ungenutzte Gebäude und landwirtschaftliche Nebengebäude, wie z. B. die Scheune im Bereich der Roglermühle, in Betracht. Besonders in diesem Bereich sind Ausstellungen zu den Themen Energie und Wasser denkbar. Das ungenutzte Foyer des früheren Sportund Kurhotels (heute Alloheim) kann für Floristenschauen genutzt werden. Freilichtbühnen im Ort sind der Schlossplatz und, für kleinere Zuschauermengen, der Platz und die Konzertmuschel hinter dem Schloss.

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Veranstaltungen Bereits jetzt gibt es in Bad Alexandersbad ein vielfältiges und generationenübergreifendes Angebot an Kultur-, Weiterbildungs- und Freizeitveranstaltungen. 2015 wird darüberhinaus viel zu hören und zu sehen sein: Eine Vielzahl an Vorträgen, Seminaren, Workshops und Ausstellungen informieren die Gäste zu den Bereichen Natur & Gesundheit sowie Licht, Wasser & Energie - zusätzlich zu den bereits etablierten „Paracelsustagen“ und den „Basischen Tagen Bad Alexandersbad“. Konzerte, Feste und Theaterdarbietungen unterhalten das Publikum auf hohem Niveau. Schon jetzt locken die Veranstaltungen im Rahmen des „Festivals Mitte Europa“, „Bad Alexandersbad Spektakulär“ und die eindrucksvollen Inszenierungen zum Lichterfest jährlich zahlreiche Besucher in den Ort. Die Ideen zu 2015 sind ebenso zahlreich wie vielfältig.

Eine Auswahl: Natur & Gesundheit

Licht, Wasser & Energie

Themenwochen Natur & Gesundheit (Kräuter- und Blumen, Therapie- und Wellness, Kneippfestspiele)

Themenwochen Licht & Wasser (Licht und Wasser in der Therapie, Lichterfest)

Basische Tage Bad Alexandersbad (Veranstaltungen zum Thema Ernährung im Einklang mit der Natur)

Kinder-Lichtspiele (Kinder erleben Licht in den unterschiedlichen Funktionen)

Paracelsustage (herkömmliche und alternative Medizin in Theorie und Praxis)

Themenwochen Energie & Umwelt (Bioenergie - klimafreundlich und zukunftsfähig, Energielehrpfad)

Kunst & Kultur

Regionales

Konzert und Theater

Feste und Vorträge

“Festival Mitte Europa“ (klassische Musik der höchsten Qualität - Veranstaltungsreihe)

Dorfmuseumsfest (Unterhaltung und Genuss mit trad. Elementen aus dem Fichtelgebirge)

“Bad Alexandersbad Spektakulär“ (fetzige, schrille und vergnügliche Unterhaltung - Veranstaltungsreihe)

“Königinnen und Markgrafen“ (Lichtbildervorträge zu regionalen und historischen Themen)

„Königin Luise trifft Jean Paul“ (Kleinkunst mit der Theatergruppe Dörflas)

Festival der Generationen (Kinder und Senioren gestalten Hand in Hand einen Mehrgenerationentag)

Vorträge, Seminare, Workshops, Ausstellungen

Vorträge, Seminare, Workshops, Ausstellungen

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Zeitplan Natur in Bad Alexandersbad Oktober 2008 Beschluss Gemeinderat zur Durchführung der Natur in Bad Alexandersbad April 2009

Beginn der konkreten Vorplanungsphase mit Bürgerbeteiligung

Mitte 2011

Abschluss der Vorplanung Auslobung des Realisierungswettbewerbs

Ende 2011

Preisgerichtssitzung mit Ermittlung des Siegers Phase des Dialogs zwischen allen Beteiligten

Anfang 2012 Beginn der Überarbeitung des Wettbewerbsentwurfs, Konkretisierung der Planung Frühjahr 2013 Spatenstich Mai 2015

Eröffnung der Natur in Bad Alexandersbad

Zeitplan weitere Planungen Städtebaulicher und bürgerschaftlicher Erneuerungsprozess 2009

Anordnung der Verfahrens

2014

Abschluss des Verfahrens

Energie / Biomasseerzeugung, Stufe 1 des energieautarken Heilbades 2009

Machbarkeitsstudie Standortfrage, Planung

2010

Umsetzung der Planung

Finanzierung Natur in Bad Alexandersbad Investitionshaushalt 4,75 Mio. Euro Durchführungshaushalt 1,5 Mio. Euro

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ZukunftsOrt Durch die Themenwahl Natur & Gesundheit und die Öffnung der Ausstellungsflächen von Anbeginn an werden die reaktivierten und aufgewerteten Grün- und Freiräume des Orts auch in der Zukunft für Bewohner und Besucher uneingeschränkt zugänglich und damit von Nutzen sein. Die Freiflächen des Orts Bad Alexandersbad werden durch die geplanten Maßnahmen zurückfinden zu ihrer ursprünglichen Bestimmung als Kuranlagen in einer an Abwechslung und Schönheit überreichen Kulturlandschaft. Eine damit verbundene Erhöhung der Lebensqualität und eine Identifikation der Bewohner mit ihrem Ort wird sich unweigerlich auf die Gäste übertragen. Therapien unter freiem Himmel und mit Fernsicht, Wandeln auf wieder entdeckten Wegen, Verweilen, Feiern und sich Begegnen auf dem repräsentativ angelegten Schlossplatz, größere Rundgänge entlang der Weiher – das alles steht Bürgern und Gästen jederzeit und dauerhaft zur Rekreation und Erholung zur Verfügung. Durch die umgesetzten Maßnahmen zur Energieunabhängigkeit wird Bad Alexandersbad ein richtungweisender Kurort werden, der ohne Ausbeutung der Natur, sondern im Einklang mit ihr die nächsten Jahrzehnte bestreiten wird. Damit trägt „Natur in Bad Alexandersbad“ in einem bedeutenden Maße zur Stärkung des einzigen Mineral- und Moorheilbades Nordostbayerns bei, hilft dadurch, die wichtige gesellschaftliche Aufgabe „Gesundheitsvor- und -fürsorge“ sicherzustellen und stärkt darüber hinaus das Kur- und Tourismuswesen im strukturschwachen ländlichen Raum des Landkreises Wunsiedel!

Es ist, als wehete von rings her ein süßer Friede Dir entgegen… Franz Fritze, 1857

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Auf einen Blick

Natur in Bad Alexandersbad

Gartenschau ohne Zäune

Als Motto bietet sich wie von selbst Natur & Gesundheit an. Neben den schon bestehenden Themen Rekonvaleszenz und Heilung, wird das Kur- und Freiflächenangebot in Bad Alexandersbad in Richtung Gesundheitsvorsorge deutlich erhöht werden. Wohlbefinden und Heilung durch Naturgenuss!

Ort des Geschehens ist das gesamte Heilbad! Einzelne Areale werden ihre Bestimmungen erhalten, sind jedoch für Bürger, Kurgäste und Gartenschaugäste gleichermaßen frei zugänglich. Die Frage der Eintrittsgelder löst sich über verpflichtende Zahlungen für Parkplaketten oder anderweitige Abgaben (etwa erhöhte, einmalige Nutzungsgebühren).

Städtebauliche Ziele

Landschaftsplanerische Ziele

Kulturlandschaftliche Ziele

Wichtigstes Ziel ist, dem Ort wieder die Mitte zu geben! Sie wird das Gesamterscheinungsbild verbessern, für Identifikation sorgen und Repräsentations- und Begegnungsort sein. Vom Hotel Alexandersbad bis einschließlich Schlossplatz erhalten Fußgänger Vorrang. Optisch wird der Abschluss durch den rekonstruierten Wandelgang vollzogen.

Die Freiflächen des Heilbades finden durch die geplanten Maßnahmen zu ihrer ursprünglichen Bestimmung als Kuranlagen zurück. Ein Parkplatz wird in einen nach neuesten Erkenntnissen eingerichteten Kurgarten zurückverwandelt, bestehende Kurparkflächen werden reaktiviert und aufgewertet und ein Therapie-Dachgarten mit Aussicht gestaltet.

Das reizvolle Kulturlandschaftsmosaik um Bad Alexandersbad birgt Potentiale für die Zukunft. So wird das flächenmäßig größte Areal, der Weihergürtel, zum dauerhaften Sinnbild für die Themen Leben durch Wasser und Wasser ist Energie werden, didaktisch aufgearbeitet und verbunden durch neu geschaffene Wege, die an vorhandene anschließen.

Zukunftsort Therapien im Freien und mit Fernsicht, Wandeln auf wieder entdeckten Wegen, Begegnung auf dem repräsentativen Schlossplatz, Rundgänge entlang der Weiher – das alles steht Bürgern und Gästen jederzeit und dauerhaft zur Rekreation und Erholung zur Verfügung. Ein gastfreundliches, energieunahängiges, richtungund zukunftsweisendes Heilbad! 79


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