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Löwenzahn und Endivie
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Löwenzahn &
Endivie – vegane Rezepte, die einfach schmecken
Lorena Maria Lins (23) und Elena Groß (22) haben im Zuge ihrer praktischen Bachelor-Arbeit an der FH Dornbirn ein veganes Kochbuch herausgebracht. Die marie hat mit ihnen über den Entstehungsprozess und nachhaltige Ernährung gesprochen und herausgefunden, warum das Wort „vegan“ nur einmal im Kochbuch vorkommt.
Text: Daniel Furxer, Fotos: Elena Groß und Lorena Lins
Regional, saisonal und vegan. Das sind die Zutaten, aus denen das neue Kochbuch „Löwenzahn & Endivie“ zusammengestellt ist. Großformatig kommt es daher und macht durch ansprechende Fotos und Illustrationen richtig Gusto, gleich mit dem Kochen zu beginnen. Aber das sind nur die augenfälligen Vorzüge dieses Werks. „Unser Augenmerk lag darauf, möglichst simple Rezepte zu erschaffen, die leicht zu kochen sind. Bei der Rezepterstellung haben wir so gut es ging versucht, auf exotische Früchte und Superfoods zu verzichten und stattdessen auf regionale und nährstoffreiche Lebensmittel gesetzt“, erklärt Lorena Lins das Konzept. Man muss also in keine Spezialgeschäfte gehen, um die Zutaten einzukaufen. „Wir wollen vor allem auch junge Leute davon überzeugen, dass diese Art zu kochen nahrhaft und gesund ist. Die Konnotation des Wortes ‚vegan‘ ist jedoch meist eher negativ. Darum haben wir bewusst auf dieses Wort verzichtet“, sagt Elena Groß. „Wir haben es einfach durch ‚pflanzlich‘ ersetzt. Nur einmal haben wir es doch drin gelassen“, schmunzelt sie.
Die beiden Design-Studentinnen, die weder Ernährungswissenschaften studiert noch eine Ausbildung zu Köchinnen absolviert haben, verfolgen nicht den Anspruch, das Rad neu zu erfinden. Im Bewusstsein, dass es schon viele Kochbücher gibt, gehen sie in ihrem Buch daher stark auf Aspekte wie Regionalität und Saisonalität ein und setzen sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ernährung auseinander. Dass es sich dabei um zwei leidenschaftliche Hobbyköchinnen mit viel Liebe zum Detail handelt, merkt man dem Kochbuch sofort an. Mit viel Akribie haben sie die Zusammenstellung der Rezepte und das grafische Design ausgewählt.


Begonnen hat alles mit ihrem Entschluss, im ersten Semester der Fachhochschule Dornbirn (Studiengang Intermedia BA) das Thema „Nachhaltige Ernährung“ für ihre Bachelor-Arbeit auszuwählen. So fanden Groß und Lins gleich am Anfang des Studiums zueinander und wurden Freundinnen und Projektpartnerinnen. Anfangs war als praktischer Abschluss im 5. Semester lediglich eine „pflanzliche Woche“ in Kooperation mit den Schülerinnen und Schülern, sowie den Lehrenden der HLW Feldkirch Institut St. Josef geplant. Dazu sollte ein Rezeptbooklet für den Unterricht entstehen. Aus diesem Rezeptheft entstand schlussendlich ein ganzes Kochbuch mit rund 80 Rezepten, das im Bucher Verlag Hohenems erschienen ist. Ihre Professoren haben sie dazu ermutigt, diesen Schritt zu gehen und auch den Kontakt mit dem Verlag hergestellt. Der Mut hat sich ausgezahlt. „Das Feedback der Leserinnen und Leser ist großartig und unser Verlag konnte bereits den größten Teil der Erstauflage von 1000 Stück verkaufen“, so Lins. „Jetzt freuen wir uns auf Ende März, wo wir gemeinsam leckere Frühlingsrezepte aus unserem Kochbuch mit den Schülerinnen und Schülern der HLW kochen werden und passend dazu einen Workshop veranstalten.“
Viel Eigenregie
„Von den Rezepten über die Grafik und Texte bis zu den Fotos haben wir das komplette Buch selbst gestaltet und erarbeitet“, betont Groß. Da beide selbst sehr gerne vegane Gerichte kochen und immer wieder offen für Neues sind, fiel es ihnen nicht schwer, die unterschiedlichen Rezepte zu kreieren. „Die größte Herausforderung war für uns, in der kurzen Zeit von Juli bis September alles fertig zu stellen. Der Drucktermin stand fest und so haben wir den ganzen Sommer viel gekocht, fotografiert und gelayoutet“, erzählt Lins. >>
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Das Kochbuch richtet sich nach den vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Jedes Kapitel enthält Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen. Mit dem gleich an den Anfang des Buches gestellten Saisonkalender für heimisches Gemüse und Obst behält man den Überblick, was gerade regional geerntet werden kann. Außerdem ist den Kochrezepten ein Wissensteil vorangestellt, in dem man allerhand Nützliches über pflanzliche Ernährung und über Brain- und Slowfood erfährt. Im Abschlussteil stellen die Autorinnen Grundrezepte wie das Zubereiten von Haferjogurt, Nudelteig oder einer Vanillesauce vor.
Trotz ihrer Devise, so wenig Zucker wie möglich zu verwenden, haben sich Groß und Lins entschieden, auch Desserts wie Erdbeer-Rhabarber-Crumble & Co mit ins Buch aufzunehmen. Etwas für die Seele müsse auch sein, heißt es dazu im Vorwort. Und vor allem wollten sie den Beweis antreten, dass veganes Essen auch grandios schmecken kann und darf. Ein Spezial – gerade auch für Schüler*innen ideal – ist ebenso ins Kochbuch integriert: Snacks, die leicht vorbereitet und mitgenommenwerden können. So ist mit Haferriegel oder einem Haselnuss-Aufstrich für kulinarische Abwechslung in der Pause gesorgt.
Neben dem Geschmackserlebnis spielt für die beiden der ethische und ökologische Aspekt der veganen Ernährung eine große Rolle. Gleich dreimal weniger CO2 wird durch eine ausgewogene pflanzliche Ernährung verbraucht, Wasserverschmutzung und Stromverbrauch werden reduziert, der Regenwald wird nicht für Futtermittelanbau und Weidflächen für Nutztiere abgeholzt und natürlich steht auch der Tierschutz und die Absage an die industrielle Massentierhaltung im Mittelpunkt.
Genauso geht es um die eigene Gesundheit. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass – ausgewogene Ernährung vorausgesetzt – bei vegan lebenden Menschen das Risiko auf verschiedenste gesundheitliche Problem verringert und die allgemeine körperliche Gesundheit des Menschen gefördert wird. Apropos Wissenschaft: Die Themen Nachhaltigkeit, Nährstoffe sowie alle Zahlen und Fakten wurden von den Autorinnen sorgfältig recherchiert und basieren auf wissenschaftlichen Quellen.
Die Effekte des Kochbuchs sind im eigenen Umfeld auf jeden Fall schon zu spüren. Ihre Familien und Freunde sind von der Vielfalt der pflanzlichen Kulinarik begeistert und positiv überrascht, welche Bandbreite an leckeren Gerichten diese zu bieten hat. „Sogar meine Oma ist begeistert von den Rezepten, und das soll etwas heißen“, lacht Lins. „Sie ist mit einer sehr traditionellen Küche vertraut, schätzt aber die Rezepte aus unserem Kochbuch sehr. Es hat also den Oma-TÜV bestanden.“

Der Betreuungs- und Pflegebereich bietet viele Möglichkeiten des Berufseinstieges in ganz unterschiedlichen Settings: in der mobilen Pflege, den Pflegeheimen oder den Krankenhäusern. Damit eine Ausbildung leistbar ist, gibt es eine finanzielle Förderung im Rahmen der connexia Implacementstiftung Betreuung und Pflege. Für einen ersten Einblick steht das Online-Informationsangebot ohne Anmeldung jeweils am Montag von 16 bis 17 Uhr zur Verfügung. Den Zugangslink und weitere Informationen finden Sie auf dem Portal der Betreuungs- und Pflegeberufe in Vorarlberg: connexia Implacementstiftung Betreuung und Pflege, Quellenstraße 16, 6900 Bregenz, T 05574 487 87-0, stiftung@connexia.at, www.vcare.at
Lorena Maria Lins & Elena Groß: Löwenzahn & Endivie Bucher Verlag, 216 Seiten ISBN: 978-3-99018-614-5

Buchverlosung
Die marie verlost drei Kochbücher. Senden Sie eine E-Mail an redaktion@marie-strassenzeitung.at, Stichwort: „Löwenzahn & Endivie“.