Magazin6 - No.2

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DESIGN KULTUR & GASTRO NOM IE

DA S M AG A Z I N DE R Konze p t h a l l e 6


15 FACTS&FIGURES KULTUR

SAMMELSURIUM

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FACTS&FIGURES GASTRO

KULTURPROGRAMM SEP. – DEZ. 2013 Dinner zu Zweit À LA CARTE

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IMPRESSUM

KOLUMNE ZLATKO PERICA

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EIN BESUCH BEI KONTUR2

Eine Nacht auf acht Kubikmetern

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CAROLINE CHEVIN

28 FACTS&FIGURES DESIGN

VON DER STRASSE IN DIE HALLE 6

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PROP ART

Crossover mit asiatischen Einflüssen MIT ROBERTO DE LUCA, ANTONIO SCARPONI & UELI BIESENKAMP

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AB END MA HL LU NCH TI ME

DAS TEAM DER HALLE 6 ERZÄHLT ERLEBTES

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KA FFEE PA USE

Herzlichst, die 6

Liebe Leserinnen, liebe Leser, sie ist Design, sie ist Kultur, sie ist Gastronomie, sie ist Arbeits- und Wohnzimmer sowie Küche in einem, sie ist Spielwiese sowie kulinarischer und kultureller Brennpunkt des Thuner Selveareals – und das alles immer und gleichzeitig. Sie ist eine 3000 Quadratmeter grosse Industriehalle inmitten der Stadt – die konzepthalle 6. Und was passiert, wenn man diese 3000 Quadratmeter grosse Halle in eine 3000 Quadratmeter grosse Wohngemeinschaft umfunktioniert, das lest ihr hier. Denn die 6 hat sich auf eine 24-stündige Mission begeben – mit dem Ziel die Halle 6 hautnah und in vollem Umfang zu erleben. Zieht mit uns ein, liebe Leserinnen und Leser und begebt euch auf eine kleine Reise in die historischen Wände dieses Kreativzentrums: Begegnet den Köpfen in und hinter der Halle, nehmt einen kurzen Plausch mit Popsängerin Caroline Chevin, begleitet uns zum Dating-Dinner und übernachtet mit uns in einem acht Kubikmeter grossen transportablen Wohnkubus. Die 6 heisst euch willkommen, tretet doch ein…

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DE SIGN Businesscenter Vermietung von Arbeitsplätzen und Konferenzräumen // Arbeitsplätze in Monatsmiete, Arbeitsplätze in Tagesmiete // Konferenzräume in Tagesmiete oder Stundenmiete, Komplette Technik mit mobilem Netzwerk und Präsentationstechnik // Restaurant mit Aussenbereich // Businessraum für 400 Personen mit kompletter Bühnentechnik. Parkplätze vor der Türe. Ganze Halle 2700 m2 / 500 Pers. // Teil West (Ausstellung) 785 m2 / 500 Pers. Forum 420 m2 / Konzert 500 Pers. / Bankett 300 Pers. // Teil Ost (Gastronomie) 765 m2 / 500 Pers. Wintergarten 240 m2 / 180 Pers.

Businesspartner Gold // Die Mobiliar Versicherung, Generalagentur Thun // Fritz Hansen AS Restaurant Halle6 // daskonzept ag Businesspartner silber // AEK Bank 1826 // Freund & Brönnimann AG – BMW & Mini Garage Schreinerei Kipfer // Jost Druck AG // Predata Informatik AG // Probst Optik // Vitra AG Businesspartner BRONZE // Printout.ch

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Die Halle 6 ist ein Labor für neue Lebensräume – wie ein grosses Loft: vorne Büro, in der Mitte Wohnzimmer und hinten Esszimmer. (Zitat Adrian Tschanz) PHILIPPE AUBERT // Intérieur-Design für neue Lebensräume

Hier fühle ich mich «endlich angekommen». Ich bewege mich immer unter kreativen Menschen jeglicher Art wie Modedesignerinnen, Fotografin, Architekten, Grafikerinnen, Farbgestalter, Innenarchitekten, fantastischen Künstlerinnen und Künstlern in allen Bereichen, Gästen im Restaurant, an der Bar, im Business genau das liebe ich. Viele neue Freunde habe ich gewonnen, die mein Leben bereichern. Einfach fantastisch! UELI BIESENKAMP // Hauptaktionär der Firmen daskonzept AG & konzepthalle6 AG

KA FFEE PA USE

Die Halle 6 ist für mich pure Inspiration – ich könnte mir keinen angenehmeren Arbeitsort vorstellen. Ab und zu spielen Musiker im Forum währenddem ich arbeite und am ersten Montagabend des Monats gehe ich jeweils direkt nach dem Arbeiten ins «Kino». Freitags gibt’s ein Apéro, um sich aufs Wochenende einzustimmen. NURIA BATT // begeisterte Praktikantin bei daskonzept AG

Aussergewöhnlich und sicher nicht in jedem Büro anzutreffen, sind die Soundchecks der Bands während der Arbeitszeiten. REGULA HÜGLI // plant Inneneinrichtungen, sowohl für den Objekt- wie für den Privatbereich

Das Booost-Konzert war ein Highlight. Ein Sänger, der ausflippt und ein Saal, der kocht. Jeder von Jung bis Alt musste einfach tanzen. MARC BIESENKAMP // Geschäftsführer von daskonzept ag

Die Halle 6 ist ein Spielplatz für Grosse: Immer unterschiedliche, neue Menschen, ein sich stetig veränderndes Umfeld, und die Möglichkeit ganz viel zu machen und zu erleben. JÖRN KIRCH // Innenarchitekt & Planer

Die konzepthalle 6 ist für mich die bessere Lösung als ein Dampfmaschinenmuseum an dieser Stelle, weil Kultur gepaart mit Kommerz definitiv mehr Dampf entwickelt. PETER KUPFERSCHMIED // bearbeitet Sachen, also Sachbearbeiter Es ist ein Arbeitsplatz mit interessanter Geschichte und ein cooler Ort zum Verweilen, Arbeiten und nebenan singt sich «Stiller Has» für ein Konzert ein. frank kobeL // Büroplanung und Innenarchitektur

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Für mich ist das hier ein riesen Erlebnisraum – man kann staunen, fühlen, essen, sehen, riechen, trinken… Matthias Nyfeler // Verkaufsleiter vom Wohnbereich

Die Ausstellung Design, Kultur und Gastronomie ist mein Highlight. JOSE CARDOSO // Produktenwicklung

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01 & 02 Farbkonzept & Wandgestaltung in verschiedenen Rotnuancen mit Strukturwalzen, Fachhochschule Brugg, in Zusammenarbeit mit Büro B Architekten Bern // 03 & 04 Farbkonzept & Kunst am Bau Projekt «Zwischenraum», Wandarbeit über 13 Stockwerke, Hauptsitz Postfinance Bern, in Zusammenarbeit mit Büro B Architekten Bern.

Farbe kann Emotionen wecken, positive, negative. Sie wirkt auf das Wohlbefinden einer Person – das körperliche wie seelische. Farbe kann Aufmerksamkeit erzeugen, weil sie etwas klar hervorzuheben vermag. Sie kann aber auch zur Unscheinbarkeit verhelfen, Architektur in den Hintergrund rücken oder aber auch mit ihr verschmelzen. Wenn man der Farbe im Trubel des Alltags begegnet, ist man sich ihrer vielfältigen Wirkung kaum bewusst. Im Zusammenspiel von Ästhetik und Psychologie entwickeln wir das jeweilige Farbkonzept, das den Gegebenheiten des Raumes oder des Gebäudes in Kombination mit den Bedürfnissen seiner Nutzer dienen soll. Ein Konzept öffnet Türen für Ideen. Viele Fragen sind der Anfang, die Antworten führen zum farblichen Endprodukt. Je mehr Anhaltspunkte man hat, desto kleiner wird dabei das Spektrum an Farben, dass verwendet werden soll. Wir tasten uns an das optimale Zusammenspiel von Form und Farbe heran. Vielfach geht es gar einen Schritt weiter – hin zu Kunst am Bau. Eine Lieblingsfarbe aber, gibt es für uns nicht.

kontur 2 Roger Stiegler & Benno Meuwly


LU NCH TI ME

gegenwärtiger offener Räume betrachtet. Diese sind stets von drei Attributen bestimmt: Flexibilität, Privatsphäre und Reversibilität.

Entworfen von Künstler Roberto De Luca sowie Architekt Antonio Scarponi und produziert von Konstrukteur Ueli Biesenkamp ist HOTELLO ein portabler Raum in einem Koffer, der alle nötigen Elemente enthält, um eine minimale Wohnzelle zu errichten. Das Ziel ist es, urbane öffentliche Räume einer flexibleren Nutzung zuzuführen. Drei Fragen an die Macher.

Wo soll das Produkt konkret zur Anwendung kommen? Roberto de Luca: Weil Hotello vielseitig einsetzbar ist, bietet sich die Konstruktion für viele Lösungen des urbanen Aufenthaltes an. Ich sehe es als portables Zimmer oder als poetisches Eigenheim in Miniaturausgabe. Real wird es bereits jetzt erfolgreich als Büroraum in diversen Fabrikhallen genutzt. Ueli Biesenkamp: Und dort ersetzt es das Einzelbüro und bietet zusätzliche Flexibilität: Man kann die Konstruktion einfach im Gebäude herumtragen und dort zum Einsatz bringen, wo es in dem Moment nötig wird. Antonio Scarponi: Man kann es so formulieren: Statt einer guten aber traditionellen Couch, stellt man sich Hotello ins Loft und erhält ebenfalls Rückzugsraum, aber flexibler und zudem noch mobil. Moderne Architektur ist angehalten, soziale Ideen und Trends in ihr Konzept aufzunehmen. Sie schafft Klimata und ist zudem stets aufgefordert, Komfort zu bieten. Ich denke das Produkt setzt eine konkrete und pragmatische Vision der modernen Gesellschaft in handfeste produktgerichtete Realität um.

Welche Philosophie vertritt das Produkt auf dem gegenwärtigen Möbelmarkt? Ueli Biesenkamp: Die Idee ist es einen Rückzugsraum anzubieten, in dem sich Personen wohlfühlen – sei es in offenen Büroräumen, leerstehenden urbanen Grossräumen, Hotelzimmern, Loftwohnungen oder sogar im Aussenbereich. Antonio Scarponi: Das Motto von HOTELLO ist «somnia et labora». Es bietet alles, was man braucht um zu träumen und zu arbeiten. Es ist eine Einsiedelei inmitten der Grossstadt – oder noch besser: eine private Oase im Büro. Was diente als Inspirationsquelle für den Entwurf? Roberto de Luca: Im Urlaub an der Nordsee habe ich Windschutzwände gesehen, die mich zu einer ersten Idee inspirierten. Antonio Scarponi: Die Menschen nutzten diese zum einen als Schutz vor dem Wind, zum anderen um sich Privatsphäre zu verschaffen. Man könnte sie Minimal-Architekturen nennen, insbesondere dann, wenn man sie als Botschafter

Die 6 auf nächtlicher Mission im Hotello, s. 30 // Weitere Infos zum Hotello und seinen Machern: daskonzept.ch / conceptualdevices.com / robertodeluca.ch.

MIT ROBERTO DE LUCA, ANTONIO SCARPONI & UELI BIESENKAMP DA S R ES TAU R ANT L Ä DT HA zum M ittagst L L E6 D i. – S isch E a . 11.30 IN .  – 14.00 S o. & U hr M o . geschl RESER VAT IO o sse n N h a ll 033/22 e 6@ t h 2 01 60 u niss t || WEIT .c h ERE IN ko nze F O S AU p t h a ll F e 6 .c h

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FOTOGRAFIE Ruedi Wittwer (www.ruediwittwer.com)

KUL� TUR Vollständige Technik Beleuchtung, Projektion mit Beamer, Beschallung und WLan vorhanden. Kino-, Konzert oder Bankett-Möblierung möglich (bis 500 Personen). Grosses Inventar an Designermöbeln (Sitzgelegenheiten, Tische, Lampen, etc.). Die ganze Halle ist rollstuhlgängig. Bühne vorhanden (Grösse variabel).

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Drei in neuem Gewand Nur sonnen und auf der faulen Haut liegen während der Sommerpause? Nichts da, fand die Leitung der konzepthalle 6 und setzte zum Umstyling an. Pünktlich zum Saisonstart zeigen sich die konzepthalle 6, daskonzept und designarchiv in neuen Onlinegewändern – und diese kommen nun massgeschneidert für die Tücken des World Wide Web daher. Die Websiten bestechen neu nicht nur mit einem ansprechenden Design, die einzelnen Informationen sind übersichtlicher organisiert und einfacher zugänglich. Willkommen in der Web-Welt der Halle 6 & Co.

Nachtkultur Kulturnacht Pink ist die Farbe der Gastfreundschaft und gastfreundlich soll es auch an der vierten Thuner Kulturnacht am 26. Oktober zugehen, wenn Thuns Kulturlokale an Bühne, Bar oder einfach in die eigenen vier Wände bitten, um ausgewählte Thuner Kulturkost zu servieren. Für das pinke Erscheinungsbild sorgt Künstler Dominik Stauch. Nicht nur pink, sondern vor allem auch gastfreundschaftlich bittet die konzepthalle 6 ebenfalls zu Tisch, oder vielmehr vor die Bühne. Abwechselnd wird dort den gesamten Abend lang ein Kulturmenü der besonderen Art aufgetischt: Als Hauptgang laden Cricklewood auf eine ordentliche Portion Bluesrock. Zum Dessert gibt es traumhaft Leichtes in luftiger Höhe mit der artistischen circe en vie-Performance von Seiltänzerin Susanne Sanna Zoll.

konzepthalle6.ch, daskonzept.ch & designarchiv.ch

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kulturnacht.ch | cricklewood.ch | sannazoll.ch

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KOLUMNE VON ZlaTko Perica

Im ländlichen Thun stationiert und doch grösser als sein Stadtzentrum selbst: die konzepthalle 6. Ein Gebäude: aussen aus Beton, Stahl und Glas, innen voller Visionen, Kunst, Emotionen, Leben und kulinarischen Erlebnissen. Die konzepthalle 6 bietet nicht nur Allerlei, sondern bringt auch Allerhand zusammen: in erster Linie Menschen, und unter ihnen Künstler, Gourmets, Musiker, Maler, Designer, Filmemacher und ein buntes Publikum, das hier tagtäglich ein und aus geht! Kein vergleichbarer Ort in der Schweiz mit vergleichbaren Energien und Synergien steht in der Tradition der konzepthalle 6. Ich erinnere mich, vielen von Euch, liebe Leser, geht es sicherlich auch so: Unzählige Momente habe ich im Selveareal durchlebt, als es in den 90er Jahren das Wochenend-Ausgangsareal war. Von überall kamen sie her, die Lebensdurstigen. In den Nachtstunden der Wochenenden zum Leben erweckt, blieb es tagsüber aber leblos und still, bis sein Herzschlag ganz verstummte. Gute 15 Jahre später und knapp vier Jahre nach ihrer Gründung, erweckt die konzepthalle 6 das Selveareal zu neuem Leben und schenkt damit der Stadt Thun einen Ort einem Herzen gleich, das sowohl im Innern, aber auch rundherum stetig pulsiert. Und das jeden einzelnen Tag!

Kulinarisches Kinderspiel

Berner Design-Dreierlei

Man könnte meinen, nur eine Küche sei so gut wie keine Küche. Denn wenn der Küchenrocker Adrian Tschanz nicht im Restaurant Halle6 die Kelle schwingt, dann rockt er zusätzlich noch die Zambo TV-Küche – immer donnerstags und immer mit einem Wunschgericht einer Zuschauerin oder eines Zuschauers als Vorgabe. Kombiniert mit zwei Wunschzutaten seiner kleinen Studiogäste kann das schon mal was ganz Ausgefallenes geben, etwa Mohrenkopf mit Chilinudeln. Klingt gewagt, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Was nicht zu schmecken scheint, wird schmeckend gemacht, so das Tschanz’sche Küchen-Credo! «Tschanz mit allem» / jeden Donnerstag 16.55 Uhr auf SRF 1.

Aus drei mach eins, lautete die Idee dreier Berner Designerinnen und so packten sie prompt ihre insgesamt vier einzelnen Labels unter ein Dach. Am 15. August feiert der schmucke Laden in der Münstergasse 35 Eröffnung. ooonyva steht für exklusives Schweizer Design in Sachen Männer- und Frauenmode sowie Wohnaccessoires – nicht nur mit hohem Qualitätsanspruch, sondern auch ethisch wie ökologisch nachhaltig. Das Angebot besteht aus Einzelstücken und Kleinserien, im hauseigenen Schneideratelier können die hochwertigen Fundstücke zudem individuell angepasst werden. Oder aber man kommt zum Schauen und begleitet das zukünftige Lieblingsstück durch seinen Entstehungsprozess. Die drei Damen fordern den Namen schliesslich zum Programm – in diesem Sinne: o, o, onyva!

zambo.ch

ooonyva.ch

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stellungen einzelner Thuner Künstler statt. Leider ging mit dem Abbruch vieler alter Gebäude im Selve Areal auch die wohl beste – weil frei und jederzeit zugänglich – und grösste «Street ArtGalerie» verloren.

VON DER STRA SSE IN DIE HA LLE 16

Neben der bildenden Kunst steht auch Musik, Tanz und Wort jährlich auf dem propArt-Programm? Gehört das ebenfalls in den Kontext dieser Jugendkultur? Im klassischen Sinne sind es die vier Elemente der Hip Hop-Kultur. Aus dieser Perspektive betrachtet, gehören diese Ausdrucksformen definitiv zusammen. Für uns ist das bei der Zusammenstellung des Programms aber nur bedingt entscheidend. Vielmehr wollen wir ein unterhaltsames Rahmenprogramm bieten, in dem die einzelnen Elemente zusammenspielen. Die bildende Kunst soll dabei immer klar im Mittelpunkt des Geschehens stehen.

Von der Strasse kommend, vielfach politisch belegt, steht die Kunstform Street Art mit zunehmender Häufigkeit im Fokus des öffentlichen Kunst-und Raum-Diskurses – dies nicht immer in positivem Sinne. Der jährliche propArt-Contest ist der Versuch vier junger Thuner Kultur-Begeisterter, Vorurteilen entgegenzuwirken und diese Kunstform geballt an 24 Stunden erfahrbar zu machen – hautnah und familiär. Euer Event lockt jährlich eine ansehnliche Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern in die konzepthalle 6. Was macht Street Art so interessant? Simona Tanner: Die Kunstform Street Art kannst du überall entdecken und erfahren. Sie ist jederzeit und für jedermann zugänglich. Bei propART hat das Publikum die Möglichkeit, diese Kunstform hautnah mitzuerleben. Vom ersten bis zum letzten Pinselstrich. In Galerien siehst du jeweils nur die fertigen Bilder. An unserem Event aber können sich die Besucher im direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern austauschen.

Was waren die Highlights des diesjährigen propART im Mai 2013? Ein Highlight – und das gilt für jedes Jahr – ist es von Publikum und Künstlern so viel positives Feedback zu erhalten. Die Künstlerinnen und Künstler fühlen sich in der konzepthalle 6 nicht nur wohl, sondern auch in ihrem Schaffen wertgeschätzt; das Publikum begeistert in erster Linie die familiäre Atmosphäre. Familiäres Ambiente in einer 3000 Quadratmeter grossen Industriehalle? Klingt unwahrscheinlich. Ist es aber nicht. Die Besucher können den ganzen Tag in der Halle verweilen, mal in einem gemütlichen Sessel entspannen oder sich kulinarisch verwöhnen, um dann wieder den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter zu schauen. Es entsteht eine Stimmung, welche Besucher und Künstler so richtig geniessen können.

Warum veranstaltet ihr gerade in Thun und in der konzepthalle 6? Thun ist unsere Heimat und wir wollen mit propART den Thuner Kulturkalender bereichern. Die konzepthalle 6 ist die ideale Location dafür. In diesen doch sehr einzigartigen Räumen fanden wir beste Bedingungen für unser Vorhaben. Übrigens: auch die Künstler sind jedes Jahr wieder sehr begeistert von der Halle und ihrem Ambiente.

Was habt ihr euch für die nächsten Jahre vorgenommen? Gibt es schon spruchreife Pläne? Nächstes Jahr feiern wir unser fünfjähriges Jubiläum. Man kann sich also sicher sein, dass wir uns etwas Besonderes einfallen lassen werden. Was es ist, das wollen wir nicht verraten – noch nicht.

Wie steht es sonst um Street Art in Thun? Auch in Thun besteht eine Graffiti- und Street Art-Szene. Sie ist, wie Thun selbst, klein, aber am propART jedes Jahr durch diverse Künstler vertreten. Sehen kann man Thuner Street Art am auffälligsten beim Autobahnzubringer «Thun-Süd», an einer legal bemalbaren Wand. Ausserdem finden, wenn auch nur im kleinen Rahmen, dafür aber regelmässig, in unterschiedlichen Lokalitäten Aus-

propart.ch

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Gerade mal fünf Minuten stehe ich nuss geradezu verpflichtet, umso

menspiel mit meinen herben Sei- te Fügung. Erst aus der Nähe fiel ich

neben ihr. Bemerkt hab ich sie be- mehr, wenn er mit hochwertigen

ten. Ich hingegen lechzte nach sei- ihnen auf. Weil ich so knackig sei,

reits vor einer halben Stunde. Sie und frischen Zutaten bespielt wird.

ner äusserst aromatischen Art und verrieten sie mir etwas später be-

stand gegenüber. Aus der Nähe ist Das wird wohl auch einer der Grün-

seinem Hang zu Schäumen. Nicht schämt über ihre Oberflächlichkeit.

sie noch viel schöner. Und sie riecht de gewesen sein, warum sich der

vor Wut natürlich, sondern vor Ge- Dabei war nichts, das uns verband,

so unglaublich gut. Eine leichte Zi- Platz so schnell leerte und auch ich

nuss, obwohl der erst etwas verzö- auch nur im Ansatz oberflächlich. Es

tronennote, kombiniert mit einem endlich an mein Ziel gelangte – als

gert kam. Denn erst bei der zweiten war eine tiefe Verbindung, ein be-

Hauch von herbem Pfeffer. Eine Ge- Allerletzter. Allerlei Oliven | Feta-

Begegnung war klar: wir sind ein rauschendes Zusammenspiel per-

schmacksexplosion! Frisches Brot | käse | würzige Fleischbällchen an To-

Traumpaar. Mojito-Shot aus japani- fekt kombinierter Komponenten.

Zitronen-Pfeffer-Butter Sie hatte matensugo | getrocknete Tomaten |

schem Matchatee, Limette & Minze Schon der Couleur unserer kurzen

nicht gesagt, dass es eine derart eingelegte Zuchinistreifen Er kom-

| frischer Seafoodsalat Dass er ein Liaison trug augenscheinlich unse-

kurze Reise werden würde. Und un- me besser ohne Alkohol aus, meinte

Raubtier ist, sie aber eine würzige re feurige Leidenschaft ans Licht.

ser Gefährt: ziemlich üppig befüllt! er gleich beim ersten Date. Mir ge-

Weichheit ausstrahlt, fiel mir auf, Unser einzigartiges Arrangement

Gott sei dank haben wir alle so gut fiel das. Ich habe nichts gegen Al-

noch bevor wir drei uns berührten. mundete aber nicht nur dem Auge,

zusammengespielt. Die gleiche Lei- kohol, aber so passten wir für mich

Die beiden hingegen schienen sich sondern auch – und dies im Beson-

denschaft für ausgeprägte Aromen einfach perfekt zusammen. Mein

zunächst nicht für mich zu interes- deren – dem anspruchsvollen Gau-

– allesamt Geniesser. Ist ja auch frischer Charakter sei besonders

sieren. Ich glaube nicht an Zufall, es men. Loup de mer aus zertifiziertem

nicht verwunderlich, als Italiener anziehend, flüsterte er mir etwas

ist ganz klar das Schicksal, das uns Fischfang | glasiertes Gemüsealler-

ist man dem leidenschaftlichen Ge- später zu, er geniesse das Zusam-

zusammengeführt hat – die perfek- lei | Safran-Polenta

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AB END MA HL

Junge, freche Küche mit regionalen Produkten – Crossover mit asiatischen Einflüssen. Ob ein Abendmenu in vier Gängen oder Tschanz’sche Empfehlung am Tisch, wir bieten allerhand Gaumenfreuden. halle6@thunisst.ch - www.thunisst.ch 033/222 01 60

RES T IM AU HAL R ANT L E6

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Meine Konzerte sind authentisch. Gab es konkrete solche Gänsehaut-Momente? Ich erinnere mich besonders an einen, in der Zuger Chollerhalle. Man war sich nicht sicher, wie viele Besucher kommen würden. Und als ich das Konzert allein am Piano mit «Song for you» von Donny Hathaway eröffnete, blickte ich nach wenigen Zeilen

Ich wollte schon immer mal einen stage diver wagen 13 22 .11.20 C aroline C hevin ko

lle 6 nzep tha

Im Vergleich zu deinem Vorgänger-Album vertonst du mit «Hey

ins Publikum und sah, der Saal ist pumpenvoll! Meine Hände ha-

World» deine nachdenkliche Seite stärker. Was ist passiert? Zu-

ben nur noch gezittert, so überwältigt war ich. Wie ging‘s weiter?

nächst einmal ist es so, dass ich sehr autobiografisch schreibe und

Ich habe mich dann von einem Schlammassel ins nächste gespielt

die letzen zwei Jahre sehr turbulent gewesen sind. Mein Vater ist

und eine Abkürzung genommen. Statt nach vier Minuten war der

gestorben, gleichzeitig gab es eine Geburt im nahen Familienkreis.

Song also nach zweieinhalb Minuten bereits zu Ende. Lustigerweise

Mich hat sehr beschäftigt, wie nahe sich Leben und Tod sein kön-

hat es niemand ausser mir bemerkt oder es hat einfach nieman-

nen. Zudem ist es ja so, dass, während in anderen Kulturen der Tod

den gestört. Was also können die Thuner an deinem Konzert in

zelebriert wird, die Schweizer lieber darüber schweigen. Ich hin-

der konzepthalle 6 erwarten? Unsere Shows sind sehr vielseitig.

gegen fand es sehr schön darüber zu sprechen und zu schreiben.

Natürlich möchte man mit einem neuen Album im Gepäck vor al-

Hinzu kommt, dass ich mich sowohl im Songwriting als auch im

lem die neuen Songs spielen. Alte Songs, die auf keinen Fall fehlen

Privaten, als Person, weiterentwickelt habe. Man sagt ja, man wird

dürfen, werden aber auch mit von der Partie sein, aber in neuem

nicht nur älter, sondern auch reifer. Und wenn man genau hinhört,

Licht. Was meine Konzerte aber ganz besonders macht, ist vor al-

dann merkt man schnell, dass das Album trotzdem sehr bunt, sehr

lem meine Band. Eine solche Spontaneität und Spielfreude erlebt

vielseitig ist. Man nehme da etwa die Single «Tiptoes». …in der du

man nicht immer. Kennst du die konzepthalle 6 bereits? Nein, ich

deinem kleinkarierten Leben davon singst. Hand aufs Herz: Gibt

bin leider noch nie dort gewesen. Es ist ein eher kleiner Rahmen.

es tatsächlich eine kleinkarierte Caroline in dir? Ich glaube schon,

Stört dich das nicht? Ich bin da sehr diplomatisch. Konzerte im klei-

dass es sie gibt. Abseits von der Bühne ist man ja ein ganz normaler

nen Rahmen haben genauso ihre positiven Seiten, wie solche auf

Mensch mit vielen alltäglichen Situationen. Ich finde, bereits Einzu-

ganz grossen Bühnen, ob im Club, im Hallenstadion oder auf einem

kaufen oder Wäsche zu machen ist kleinkariert. Ich bin zudem pin-

Open Air-Festival. In intimerem Rahmen lässt sich zum Beispiel das

gelig, zum Beispiel wenn etwas ungerecht ist. Interessant ist aber

Publikum viel besser mit einbeziehen und das macht sehr viel Spass.

vor allem, dass ich Ordnung mag, bisweilen trotzdem Chaos bei mir

Ob gross oder klein – das ist so, als würde man einen Apfel mit einer

herrscht. Ich bin halt ein pingeliger Chaot. Etwas widersprüchlich.

Birne vergleichen. Ich kann beides gut leiden. Und wie sieht es nach

Es gibt eine ganze Menge Widersprüche in meinem Leben. Und das

dem Konzert aus? Ab ins Bett oder ab an die Bar? Unbedingt ab auf

ist auch gut so. Hat dann die kleinkarierte, nachdenkliche Caroline

Tuchfühlung mit den Fans! Ich stosse gern mit meinen Fans an und

auch eine verrückte Seite, wie du sie im Video zu «Tiptoes» zeigst?

wechsle dabei ein paar Worte. Ich höre gern ihre Geschichten – und

Meine spontane Seite ist wohl meine verrückte Seite. Ich buche

natürlich auch schöne Feedbacks zu meinen Konzerten. (Lacht.) Ich

etwa aus dem Nichts heraus Ferien, gehe solo reisen, ohne gross

bin zudem im Gastgewerbe aufgewachsen und ich finde, als Band

darüber nachzudenken oder vorher mit jemandem darüber zu dis-

ist man schliesslich auch eine Art Gastgeber. Darum ist mir der

kutieren. Ich werfe mich einfach gern ins kalte Wasser. Du brauchst

Kontakt mit «meinen» Gästen auch sehr wichtig. Eine letzte Frage,

die Herausforderung… Auch in meiner Musik. Das beste Beispiel

und zwar an die verrückte Caroline: Schon mal einen waghalsigen

dafür ist mein Auftritt vor fünf Jahren, als ich im Vorprogramm von

Stagediver versucht? Leider nein. Ich hätte es sehr gern am diesjäh-

Anastacia im Hallenstadion spielte und vor ausverkauftem Haus

rigen Open Air St. Gallen gewagt, aber dort war es untersagt. Ich

mit einer Gitarre auf die Bühne ging, obwohl ich das Instrument

habe allerdings mal einen waghalsigen Sprung vom Drumriser ge-

erst seit wenigen Monaten spielte. Ich überlege im ersten Moment

macht. Bei der Landung hörte ich nur ein Geräusch, das mich ahnen

erst gar nicht, sondern mache einfach. Dass diese Aktionen zum

liess, dass meine Jeans gerissen ist. Es klaffte ein Riesen Loch am lin-

Teil ziemlich gewagt sind, schnalle ich immer erst im Nachhinein.

ken Oberschenkel – und das vorne. Dummerweise war das genau zu

Am 22. November spielst du in der konzepthalle 6. In einem Inter-

der Zeit, als man sich öffentlich echauffierte, dass Paris Hilton von

view hast du mal erzählt, dass du ein sehr emotionaler Mensch

den Paparazzi ohne Unterwäsche abgelichtet worden ist. Ich aber

bist, manchmal sogar Tränen in den Proben fliessen. Wie ist das

hatte welche an. (Lacht.) Einen Stagediver würde ich aber trotzdem

auf der Bühne? Ich bin sehr sensibel auf das, was im Publikum pas-

gern mal machen. Dann hilft dir vielleicht die Information, dass die

siert. Die Grundsituation ist ja folgende: Als Band geht man auf die

Bühne der konzepthalle 6 nicht allzu hoch ist. Das ist gut zu wissen.

Bühne und muss dem Publikum zunächst einmal etwas geben. Danach folgt die Antwort vom Publikum. Im schönsten Fall schaukelt man sich gegenseitig in Hochform. Ich kriege richtige Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. In meinen Shows hat auch alles Platz,

carolinechevin.ch

das können fröhliche, aber auch traurige Emotionen, Enttäuschung, Wut sein. Auch mein Album bedient schliesslich alle Emotionen.

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Eine Nacht auf acht Kubikmetern

Bett, Schreibtisch, Regal, Stuhl – das benötigt der moderne Mensch, um einen Raum bewohnen zu können. Mit dem mobilen Wohnprodukt Hotello sollen dank fest integrierter Wohnelemente nicht nur urbane Räume nutzbar gemacht werden, das Minizimmer ist zudem transportierbar und beschreibt damit ein neues Verständnis von Raum im Zeitalter der Mobilität. Die 6 auf nächtlicher Mission im acht Kubikmeter grossen Wohn-Quadrat.

Es knirscht, knackt und knistert. Draussen fahren Autos oder sau-

rer Moderne: der Mobilität. Die Konstruktion und ihr Inhalt ist in

sen Skateboarder vorbei. Mein Schlafgemach erlaubt mir keinen

die jeweiligen Einzelteile zerlegbar und kann in einem Schrankkoffer

Blick auf das, was um mich herum geschieht. Die blickdichten Vor-

transportiert werden. Hotello ist ein Schlaf- Wohn und Arbeitszim-

hänge sind zugezogen. Lediglich die Sicht nach oben ist frei. Ich

mer zum Mitnehmen.

habe ein Dach über dem Kopf – allerdings in 50 Metern Höhe. Es ist ein Raum im Raum, in dem ich mich diese eine Nacht lang bette,

Es ist der erste Härtefalltest für das Produkt. Kurz nach Mitternacht

ein acht Kubikmeter grosses mobiles Hotelzimmer in einer 3000

mache ich mich bettfertig. Der Pyjama ist angezogen, die Schlaf-

Quadratmeter grossen Halle. Für eine Nacht bewohne ich das

matratze mit einem Leinentuch bedacht, die Vorhänge schirmen

Hotello in der konzepthalle 6. Aber beginnen wir doch ganz am An-

mich rundherum ab. Es ist als ob ich in einem Würfel schliefe, den-

fang der Geschichte.

ke ich und lösche das Licht meiner Bürolampe. Ausserhalb meines quadratischen Mini-Schlafzimmers ist die konzepthalle 6 in trübe

Es ist früher Nachmittag, als ich in der konzepthalle 6 ankomme

Nachtatmosphäre getaucht, hier und da bringt eine Designer-

und mein portables Hotelzimmer von zwei Metern Breite, zwei

Lampe ein wenig Licht ins Dunkel. Ich betrachte die Stahlstangen,

Metern Länge und zwei Metern Höhe beziehen kann. Eine kubische

die hoch über mir unterhalb des Hallendaches den Raum durch-

Metallkonstruktion soll mir für gute zwölf Stunden Unterschlupf

ziehen. Verschiedene Geräusche lassen mich hellhörig werden: da

bieten. Für Privatsphäre sorgen eine Gardine und ein blickdichter

ist dieses Knirschen von linker Seite, weiter vorne ist ein Knacken

und schallschluckender Vorhangstoff. Ich drehe die Jalousie an einer

auszumachen. Ich lausche einem dumpfen Rauschen und Prasseln

quadratischen Aussparung zu, um den geschäftig telefonierenden

und schiebe beide Vorhänge zur Seite um für einen kurzen Moment

und diskutierenden Menschen an den Schreibtischen vor meinem

und nur mit dem Kopf meinen geschützten Raum zu verlassen und

sogenannten Fenster – für einen kurzen Moment nenne ich sie

mich mit einem raschen Blick durch den gläsernen Seiteneingang

liebevoll meine Nachbarn – die Sicht in mein temporäres Privat-

der Halle zu vergewissern, dass es ein sommerlicher Regen ist, der

gemach zu verschliessen. Ich packe meine Tasche auf die mit zwei

die dumpfe Stille durchbricht. Mein Bett ist bequem und bietet ge-

dünnen Matratzen versehene Holzpritsche, mein Notebook kommt

nügend Platz. Ich rolle etwas hin und her, strecke mich auf der Prit-

auf meinen Schreibtisch neben der Pritsche – nachgeahmt durch

sche aus. Eine wohlige Müdigkeit überkommt mich und ich gleite

ein schmales Brett, welches auf Hüfthöhe montiert wurde. Meine

in den Schlaf.

Topfpflanze platziere ich auf dem Tablar oberhalb des Bettes. Jacke und Handtuch hänge ich an zwei Garderobenhaken und setze mich

Die Sonne weckt mich am nächsten Morgen früh. Sie durchflutet die

auf den kleinen Hocker vor dem Schreibtisch. Ich bin eingerichtet.

riesigen Räume der Industriehalle. Ich reisse die Vorhänge zur Seite, noch ist keiner der Arbeitenden da. Ich schleiche zur Halle 6-Bar. Bei

Von den Machern – Künstler Roberto de Luca, Architekt Antonio

einem Cappuccino auf der Terrasse ertappe ich mich dabei, wie ich

Scarponi und Produzent Ueli Biesenkamp – erfahre ich mehr: Der

denke, das Wohnglück wäre rundum perfekt, wenn nicht eine letz-

Kubus mimt einen Wohnraum. Mittels weniger funktionaler Ele-

te Zutat fehlte: eine integrierte Minibar mit Kaffeemaschine. Und

mente wurde auf kleinster Fläche ein Mehrwert geschaffen: Regal,

plötzlich sehe ich es vor meinem inneren Auge – gestochen scharf:

Schreibtisch, Garderobe und Stuhl machen den Miniraum nutzbar,

Ich auf meiner Pritsche sitzend, die doppelten Vorhänge aufgezo-

Bett und Gardinen vervollkommnen ihn zu einem Wohnbereich.

gen, die Sonne wärmt mein Gesicht, ich nehme einen Schluck von

Die Idee hinter dem Produkt des Thuner Design-Unternehmens

meinem Milchkaffee, lausche dem Wellenrauschen.

daskonzept ist einfach und zeitgemäss: brachliegende verlassene urbane Flächen und Räume sollen damit wieder nutzbar gemacht

Ich, mein mobiles Hotelzimmer und das Meer.

werden. Gegenwärtigen Trends und Problematiken wird aber nicht mittels der Kombination von Design und Funktionalität begegnet, sondern durch die Integration eines besonderen Phänomens unse-

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PARKHAUS City Nord

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bä lliz

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steht auf Steinway

PARKHAUS CITY WEST

STANDORT KONZEPTHALLE 6 Vom Bahnhof Thun aus erreichen Sie die konzepthalle 6 in zehn Minuten zu Fuss. Mit dem Auto nehmen Sie die Autobahnausfahrt «Thun Nord» und fahren Richtung Zentrum. Vor der konzepthalle 6 stehen acht Parkplätze zur Verfügung. Bei Veranstaltungen bitte die Parkhäuser benutzen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. konzepthalle 6, Scheibenstrasse 6, 3600 Thun

Spitalgasse 28 · Eingang Ryffligässli · 3001 Bern · Telefon 031 328 52 11 · www.krompholz.ch


KONTAKT magazin@konzepthalle6.ch

konzepthalle 6, scheibenstrasse 6, 3006 Thun, T +41 33 225 55 75 Restaurant Halle 6, T 033 / 222 01 60, halle6@thunisst.ch

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F Informationen zum Programm unter www.konzepthalle6.ch

21.10.2013 // FILM NACH ANSAGE FILM AM MONTAG

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Publikum. www.dada-ante-portas.com

diohits. Fünf ausgedehnte Touren in vollen Häusern. Begeistertes

letzten drei in den Top Ten, das letzte vergoldet. Unzählige Ra-

Dada Ante Portas ist eine Rockband aus Luzern. Fünf Alben. Die

18.10.2013 // dada ante portas Rock

Informationen zum Programm unter www.konzepthalle6.ch

16.09.2013 // FILM NACH ANSAGE FILM AM MONTAG

fliesst ins Brückenprojekt

deration und Brücke: Heinrich Gartentor // Eintritt frei – Kollekte

Danach Party mit Berns Radiostimme Nr.1: DJ Simu Moser. // Mo-

Projekt «Gutes Reden». Eine Art Poetry Slam bzw. Politiker Slam.

MERCI Ueli Biesenkamp, Marc Biesenkamp, alle Mitarbeiter von daskonzept, Roger Stigler, Roberto de Luca, Antonio Scarponi, Zlatko Perica, Simona Tanner, Tabea Reusser, Miriam Blank, Simonetta, Raquel Rauen, Lena Denier, Max Wild, Pete Bürgy, Asi Sidoti, Jennifer Burri, PortenierRoth, Zara Nydegger (ZaRalita), Caroline Chevin, Thomas Tanner

Ab 18.00 Uhr Food and Drinks // Singer Songwriter Marco Balzli //

DRUCK Jost Druck AG (jostdruckag.ch)

24.08.2013 // Pont des arts BRÜCKENFEST

FOTOGRAFIE Tabea Reusser (tabea-aimee.ch) S. 04 // S.20 Abendmahl // S.26

SEPT. – DEZEMBER 2013

DESIGN//LAYOUT OVENJU* Nicole Steiner (ovenju.ch)

KULTUR PROGRAMM

TEXT Maja Hornik (eswerdewort.ch) Kolumne: Zlatko Perica schichtenerzähler.

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bum „Hey World“. www.carolinechevin.ch

Die Schweizer Soul-Pop-Sängerin auf Tour mit ihrem neuen Al-

22.11.2013 // Caroline Chevin (CH) Soul-Pop

Informationen zum Programm unter www.konzepthalle6.ch

11.11.2013 // FILM NACH ANSAGE FILM AM MONTAG

& Paste»-Tour. www.linabutton.com

Die Blues-Pop-Musikerin und Songwriterin auf ihrer neuen «Copy

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Reservationen an t.tanner@konzepthalle6.ch oder 079 257 80 84

F // Film am Montag (in Co-Produktion mit Kino Thun) ab 18 Uhr Food & Drinks Filmbeginn 20 Uhr K // Konzert // ab 18 Uhr Food & Drinks //Konzertbeginn 20.30 Uhr

sandroschneebeli.ch

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multinationalen Band Strömungen aus der ganzen Welt. www.

Der Tessiner Jazzgitarrist Sandro Schneebeli vereint mit seiner

Jazz

19.12.2013 // Scala Nobile (CH)

Informationen zum Programm unter www.konzepthalle6.ch

09.05.2013 // FILM NACH ANSAGE FILM AM MONTAG

mann.at

ihrem neuen Programm «STERMANN». www.stermann-grisse-

schau»: Dirk Stermann und Christoph Grissemann nun aber mit

Man kennt sie vor allem mit ihrer Nummer «Die deutsche Koch-

Comédy

05.12.2013 // Stermann&Grissemann

Bühnenlandschaft & Matto Kämpf, der skurilste Poet und GeThuner Seiltänzerin Susanne Sanna Zoll serviert.

01.11.2013 // LINA BUTTON (CH) Blues-Pop

Gabriel Vetter, die Ausnahmeerscheinung in der literarischen Blues von Cricklewood und Artistisches in luftiger Höhe von der

K Im Halbstundentakt wird an der Thuner Kulturnacht rockiger

Gabriel Vetter & Matto Kämpf

30.11.2013 // Slam-Poetry-Night

REDAKTION Maja Hornik Nicole Steiner

26.10.2013 // THUNER KULTURNACHT Cricklewood&Sanna Zoll

IMPRESSUM magazin 6 // N02 // august 2013



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