ZEITGESCHEHEN
MAGDEBURG KOMPAKT
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„Im Hier und Jetzt bin ich genau richtig“
Geteiltes Land - Geschichten aus 50 Lebensjahren / geteiltes Leben Heute: Axel Herrmann
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n diesem Jahr jährt sich der Fall der Mauer zum 25. Mal. Gleichfalls feiern Menschen des Jahrgangs 1964 (der geburtenreichste Jahrgang in der deutschen Geschichte) ihren 50. Geburtstag. Das bedeutsamste Ereignis
der jüngeren deutschen Geschichte liegt 2014 in der Mitte ihres Lebensweges. In MAGDEBURG KOMPAKT zeigen Leserinnen und Leser, welchen Einfluss der historische Scheitelpunkt für ihr Leben hatte.
Vorname, Name: Axel Herrmann Geburtsdatum: 5. Juli 1964 Geburtsort: Stolberg Wohnort: Magdeburg Erlernter Beruf: Finanz-/Bankkaufmann Ausgeübte Tätigkeit: Kaufmännischer Vorstand bei der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft MWG Mein wichtigstes Ereignis vor 1989? Die Hochzeit mit meiner Frau Mary 1988 und die Geburt unserer Tochter Theres 1989. Ansonsten war mein Leben normal: Schule, Studium, Beruf … Alles in geregelten Bahnen, bis auf die Reglementierungen und letztlich die Zuspitzungen im Land. Meine Frau kommt aus der Altmark, ich aus dem Harz, so trafen wir uns auf dem Weg und fanden in Magdeburg unseren Lebensmittelpunkt. Hier war ich bei der Staatsbank der DDR tätig und bekam ziemlich genau mit, was sich auf finanziellem und wirtschaftlichem Gebiet tat; es wurde revidiert, kontrolliert … Die Kreditvergabe an Firmen hatte so unrealistische Vorgaben, das konnte gar nicht funktionieren. Das bedeutsamste Lebensereignis nach 1989? Privat die Geburt unserer Tochter Tessa. Beruflich hatte ich großes Glück, bei der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft MWG anzukommen. Unsere erste Wohnung 1988 erhielten wir von der Genossenschaft, damals hieß sie noch AWG Friedrich Engels. Am Anfang war ich ehrenamtlich tätig, seit 2006 hauptberuflich bei der MWG. Ich wurde 1990 in den Aufsichtsrat gewählt und später in den Vorstand. Hier fühle ich mich genau richtig. Auf welche Weise hat das Ende der deutschen Teilung mein Leben bewegt? Was sonst gekommen wäre, weiß ich nicht. Es war schwierig für mich, den Mund zu halten. Aber ich hatte einen sehr fairen Chef, der meine kriti-
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■ Gewinner-Glück Fortunas Konzertbesucher
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n den beiden Oktober-Ausgaben gab es zwei Gewinnchancen. Bei unserer Verlosung für die Messe Winterträume haben gewonnen: Marlen Willrich, Magdeburg Brunhilde Uniewski, Magdeburg Holger Jürgen Renk, Alsleben Die Eintrittskarten befinden sich bereits auf dem Postweg. Zum Konzert von Patricia Kelly verlosten wir zudem Hör-/Bücher. Gewonnen haben: Christiane Giesemann, Magdeburg Isabel Tönniges, Magdeburg Christine Hamberger, Lostau Susanne Schwitzke, Leipzig Andreas Gering, Burg Susanne Wernecke, Magdeburg Die Gewinne werden demnächst zugesandt.
■ Kompakt Mehr Menschen sind auf finanzielle Hilfe angewiesen
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m Jahr 2013 bekamen nach Angaben des Statistischen Landesamtes 39.553 Personen Hilfen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch. Das sind knapp 1.000 Menschen mehr als im Jahr zuvor. Hauptanteil der gewährten Hilfen bildete die Unterstützung zur Eingliederung behinderter Menschen. Insgesamt 27.449 Männer, Frauen und Kinder nahmen diese Hilfe in Anspruch. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Anstieg von 2,5 Prozent (+676 Personen). Weit weniger als die Hälfte (38,7 Prozent) waren weibliche Bezieher. Eine wichtige Form der Hilfestellung war für 10.856 Männer und Frauen die Tätigkeit in einer anerkannten Werkstatt für behinderte Menschen. 12.232 Bezieher erhielten Unterstützung zum selbstbestimmten Leben in einer betreuten Wohnform (eigene Wohnung, Wohngemeinschaft oder Wohneinrichtung). Im Jahr 2013 waren in Sachsen-Anhalt 10.292 Personen auf Hilfe zur Pflege angewiesen. Mehr als drei Viertel davon (78,5 Prozent) lebten in einer Einrichtung. schen Berichte mitgetragen hat. Die deutsche Einheit hat mir berufliche Perspektiven ermöglicht. Am Anfang als „Ossi“ in einer Westfirma war es zwar nicht einfach, aber insgesamt habe ich eine positive Entwicklung erlebt. Ich war für ein großes Bankunternehmen in ganz Deutschland unterwegs, in Krefeld, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Berlin, Erfurt ... Eine interessante Zeit. Ich bin aber realistisch: Jede Gesellschaft hat ihre Vor- und Nachteile und man muss entscheiden, was einem persönlich wichtig ist. Die DDR war in vielen Punkten ein Käfig. Ich bin ein Reisemensch, war es auch zu DDR-Zeiten schon. Doch nach der Grenzöffnung kamen dann die großen Ziele. Australien war fantastisch, Frankreich, Italien – wunderbar. Nach Lateinamerika möchte ich noch und nach Russland, an den Baikalsee und nach Kamtschatka, das ist Weltkulturerbe und es soll wunderschön dort sein. Das reizt mich noch.
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