Magdeburg Kompakt Nr. 62

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ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT

12-2015

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ZEITREISE Breiter Weg

B

21/ 22

is 1829 teilten sich zwei Besitzer das Gelände des Breiten Weg 21/22. Der Breite Weg 21 gehörte nachweislich im Jahr 1631 dem Stellmacher Mathias Juch. Allerdings war bis 1645 auf der Stätte kein Mauerwerk vorhanden. Erst mit dem Verkauf an den Barbier Nikolaus Kregel wurde hier 1667 ein Haus errichtet, 1679 zusätzlich ein Hinterhaus zur Schildergasse. Das Haus Breiter Weg 22 war Lehen des Klosters Unser Lieben Frauen. 1631 war Peter Schrader als Eigentümer aufgeführt. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer und hinterließen bauliche Spuren. Die gemeinsame Bebauung Breiter Weg 21/22 entstand vermutlich 1852 durch

Neu- oder Umbau der vorhandenen Bausubstanz. Das klassizistische viergeschossige, dreiachsige Wohn- und Geschäftshaus wird von einem mit Fabelwesen ausgefüllten Dreiecksgiebel überragt. 1870 war der Photograph Pohlmann Eigentümer des Hauses, 1895 der Königliche Hof-Uhrmacher F. O. Gasser, 1914 der Kgl. Hof-Uhrmacher O. Gasser, wohnhaft Beaumontstraße 22, und 1925 und 1938 die Gasser'schen Erben. 1940 wurden der Direktor R. Rothmann und Frau E. Seibt, beide wohnhaft in Berlin, als Eigentümer genannt. Auf dem großen Foto aus den Beständen des Stadtarchives Magdeburg aus dem Jahr 1937 ist

zu sehen, das hier in den oberen Etagen die Magdeburgische Zeitung ihre Redaktionsstuben hatte. Allerdings standen diese bei der Aufnahme des Glasplattenfotos bereits leer und es wurden Nachmieter gesucht. Wie viele andere Prachtbauten, die den Breiten Weg säumten, fiel auch das Haus Nr. 21/22 dem Bombenhagel 1945 zum Opfer und wurde abgerissen. Das kleine Foto zeigt die Situation zum Kriegsende.


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