Kulinarisches am „Vogelherd“ D
er „Vogelherd“ war einst eine Vorrichtung zum Fangen mäßig „den Vogel abschießt“, erstaunt schon, jedoch nur, solander verschiedenen Singvögel, überwiegend zum Zwekge man sie nicht kennt. So bescheiden sie auch ist, weiß sie doch ke des Verzehrs. Als Delikatesse galten die Krammetsvögel gegenau, was sie will, und setzt das auch durch. Ihr war mit dem nannten Wacholderdrosseln, die in der Pfanne gebraten und mit politischen Umbruch 1989 sofort klar, dass sie hier draußen nur gerösteten Semmelscheiben und Sauerkohl gereicht wurden. eine Chance haben werden, wenn sie es schaffen, eine exorbiHeute ist das verboten und man würde im Parkrestaurant „Vogeltante Küche zu kreiieren. Das Geheimnis dieser Küche? Nun, zum herd“ in Strinum bei Zerbst die Krammetsersten die Köchin selber. Zum anderen vögel vergeblich auf der Speisekarte suaber, weil man saisonale und frische Prochen. dukte aus der Region verarbeitet. Das Gabriele Erdmann fängt heute in ihrem ReGemüse aus dem eigenen Garten, staurant eher Kochmützen von GAULT nebst den Kräutern. Frischer geht’s nicht. MILLAU. Fünfzehn hat sie mittlerweile. DaDas Lamm vom Schäfer aus dem Nachmit gilt sie als die beste Köchin Sachsenbarort, näher geht’s nicht. Den Fisch von Anhalts. der nicht weit entfernten Teichwirtschaft. „eingefangen“ Kommt man heutzutage in das feine ResMan kennt sich. Man weiß, was man von Ludwig Schumann taurant auf dem Lande, kann man schon voneinander erwartet. Nicht nur das Kümal am Nachbartisch jemand im Leipziger chenpersonal, auch die Zulieferer gehöSächsisch oder Berlinern hören. Denn Erdmanns verwöhnen den ren zum Team. Sie alle arbeiten der kleinen Frau mit dem großen Gaumen durch wunderbares Essen und gute Weine, aber es Geschmack zu. Und der Ehemann sorgt dafür, dass der Gast am bleibt in einem für diese Klasse außergewöhnlich bescheidenen Tisch zufrieden sein kann. Es gibt immer eine persönliche Berapekuniären Rahmen. Will sagen, sie führen keine billige Küche, tung, immer eine persönliche Bedienung. Geht man vom „Vogelaber eine außergewöhnlich preiswerte für die hier gebotene Quaherd“ wieder weg, kann man sicher sein, dass man einen wunderlität. schönen Abend voller Genüsse erlebt hat. Wir dürfen Ihnen daDer „Vogelherd“ gehört nun schon seit Generationen zur Familie. für ein wenig Geschmack machen mit dem folgenden wunderbaDass allerdings Gabriele Erdmann als gelernte Bankkauffrau kochren Festtagsmenü aus dem „Vogelherd“, von Gabriele Erdmann exklusiv für die Leser des KOMPAKT MAGAZIN zusammengestellt: 1. Gang: Lachsforellenpastete mit Zitronen-Hollandaise und Rapunzelsalat 2. Gang: In Zimt-Sternanis gebeizte Rehkeule mit Wirsingbällchen und Preiselbeergelee 3. Gang: Gebrannte Spekulatiuscreme Nun, frisch auf ans Werk, liebe Hobbyköche – und anschließend nicht vergessen, vor Ort zu prüfen, ob man noch Übungsbedarf hat oder die Meisterin glatt schlagen konnte.
Ein genussvolles Menü
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