MENSCHEN | MM51, 18.12.2017 35
erhöht – und das nicht über die Quote, son dern mit wenigen vorausdenkenden Verwal tungsräten und viel Überzeugungsarbeit. Neben England zählen Sie im Buch viele andere positive Beispiele auf. Die Schweiz ist nicht darunter. Warum? In der Tat bemerke ich, dass viele Länder, etwa Island, Norwegen oder Australien, auf der Reise von A nach B sind – im Gegensatz zum deutschsprachigen Raum und auch zu der Schweiz. Warum das so ist, bräuchte eine längere Diskussion. Aber: Direkte Demo kratien brauchen immer länger bis zu einer grundlegenden Veränderung. Zwar wurde das Frauenstimmrecht in der Schweiz schockierend spät eingeführt, aber danach stieg der Anteil von Frauen im Parlament vergleichsweise rasch. Weil das Land bereit dafür war. Unsere Kultur basiert auf Kompromissen, das zeigen die direkte Demokratie, die Konkordanz und der Föde ralismus. Eine Vorgabe nur von oben funk tioniert hier eher schlecht. Also wäre die Einführung einer Frauen quote für die Schweiz nicht zielführend? Quoten haben klare Vorteile: Sie verändern Zahlen und damit auch die Vorbilder schnell. Sie haben aber auch Nachteile: Wer will schon eine Quotenfrau sein? Ob wir in der Schweiz eine Quote wollen, ist eine politische Entscheidung. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, Personalentscheide aufgrund von Fakten und nicht aufgrund des Bauchgefühls zu treffen.
Ihr Buch ist scheinbar zur richtigen Zeit erschienen: Sexismus wird breit diskutiert. Denken Sie, dass eine öffentliche Verur teilung von Kevin Spacey und Harvey Weinstein etwas zur Gleichberechtigung beitragen kann? Ja, ich denke schon. Sexismus gab es schon immer. Aber die Diskussion, die wir jetzt darüber führen, ist eine andere. Als Gesell schaft treten wir nun auf die Bremse und sagen: so nicht! Wir akzeptieren solche Übergriffe und Belästigungen nicht mehr. Gleichzeitig macht mir die Diskussion etwas Sorgen. Denn es gibt Menschen, die finden, es sei so kompliziert mit den Frauen, dass sie am liebsten gar keine mehr einstellen. Weil sie nicht wissen, ob und wann sie ein Kompliment machen dürfen und wie sie sich verhalten sollen. Das ist dann höchst kontraproduktiv und leider zum Teil schon beobachtbar. Sie haben einmal gesagt, dass Sie Ihre Söhne genderneutral erziehen. Bekommen sie dann auch entsprechende Geschenke? Ja, wir haben bewusst auch Geschichten mit weiblichen Helden vorgelesen. Damit unsere Söhne keine stereotype Vorstellung haben, wer eine Führungsperson sein kann. Ob sie dieses Jahr ein feministisches Buch bekommen, weiss ich noch nicht. Aber meine Söhne sahen den Film «Wonder Woman» noch vor mir und fanden ihn super. Was wäre denn ein gutes feministisches Buch für unter den Weihnachtsbaum?
Mit unserem elfjährigen Sohn haben wir die Geschichte von Malala Yousafzai gelesen. Es ging Luca sehr nah, dass ein Mädchen nicht das Recht haben soll, in die Schule zu gehen, und deswegen sogar fast umgebracht wurde. Wie feiern Sie Weihnachten? Wir feiern Weihnachten in der Schweiz, mit unseren Eltern, Geschwistern und deren Fa milien in der Innerschweiz und in Baden AG. Meine Schwester Brigitte und ihr Mann ha ben zwei Töchter, und ich würde schon sagen, dass sowohl sie wie auch unsere Söhne gute Feministinnen und Feministen sind. MM
Zur Person
Verhaltensökonomin und Autorin Iris Bohnet (51) unterrichtet an der Harvard Kennedy School of Government in Boston «Public Policy». Sie forscht in der Verhaltens ökonomie und wendet die Ergebnisse auf Firmen und Organisationen an. Die Luzer nerin war 2006 die erste Schweizerin, die in Harvard eine ordentliche Professur bekam. Sie lebt mit ihrem Ehemann Michael Zürcher und den beiden Söhnen Dominik (16) und Luca (11) in Boston. In die Schweiz kommt Iris Bohnet für ihre Verwandten und für ihr Man dat als Verwaltungsrätin der Credit Suisse. Buch: Iris Bohnet, «What Works: Wie Verhaltens design die Gleichstellung revolutionieren kann», C. H. Beck-Verlag, bei Exlibris.ch für Fr. 31.10
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