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Lego spielen dank Recycling
Lego aus zweiter Hand
Wer zu Hause etwa nicht mehr genutzte Bausteine von Lego rumliegen hat, kann sie ab sofort dem Non-profit-Projekt Rebricks spenden. Dort werden sie sortiert, gereinigt und landen schliesslich in günstigen Spielboxen in der Migros.
Text: Ralf Kaminski Bilder: Basil Stücheli Genau ein Kilo abzuwiegen, ist gar nicht so leicht. Auf der Anzeige der Waage steht 1,0115, also entfernt der Mitarbeiter der Stiftung RgZ einen Baustein: 0,9902. Er legt einen kleineren neu in die Plastikbox: 1,0079. Léonie Leser (25) von der Genossenschaft Migros Zürich beobachtet die Szene: «Das ist schon okay, lieber ein bisschen zu viel als zu wenig», sagt sie zu dem Mann nach einem weiteren Versuch.
Leser ist Projektleiterin von Rebricks, das alten, nicht mehr gebrauchten Spielsteinen neues Leben einhauchen will. «In vielen Kellern und auf Dachböden lagern Lego oder andere Bausteinsysteme ungenutzt, obwohl sie noch immer verwendet werden könnten.» Sie sieht das NonprofitProjekt als Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und für eine gelebte Kreislaufwirtschaft.
Und so funktionierts: Wer zu Hause solche Spielbausteine hat und sie spenden möchte, geht auf rebricks.ch und gibt dort seine Adresse ein. Dann kommt per Post ein vorfrankierter Sack zum Füllen. Diesen schickt man ein,


Die gebrauchten Spielbausteine werden sortiert, dann gewaschen, gewogen und schliesslich neu verpackt.
und so landen die gebrauchten Spielsteine bei der Stiftung RgZ in Zürich Altstetten.
Dort sortieren Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen die Bausteine, reinigen sie und verpacken sie neu in Rebricks-Spielboxen zu je einem Kilo.
Neuer Second-Hand-Markt Die Boxen werden im Dezember rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in der Migros-City im Zürcher Stadtzentrum für Fr. 24.90 angeboten. Ein erster Testlauf im Frühling lief vielversonstigen Arbeiten, die wir bei uns anbieten.» Derzeit sind bei der Stiftung 120 Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigt, rund die Hälfte in Werkstätten, die geschützte Arbeitsplätze mit einem Monatslohn bieten. Dazu gehören Jobs in der Gastronomie und Reinigung, für Veloreparaturen oder Grossversände. «Einige schaffen es mit unserer Unterstützung sogar in den ersten Arbeitsmarkt», sagt von Känel.
«Es ist eine attraktive Ergänzung zu unseren sonstigen Arbeiten.»
Simon von Känel Stiftung RgZ sprechend. «Die Bausteine waren im Nu ausverkauft», sagt Leser.
Auch diesmal heisst es: «Es hätt, solangs hätt.» Denn zurzeit stehen gerade einmal rund 170 Kilo gebrauchter Spielsteine zur Verfügung. Ziel ist, dass künftig regelmässig solche Steine eingeschickt werden und sich so ein landesweiter Second-HandMarkt etabliert. Dann gäbe es die Rebricks in weiteren MigrosFilialen oder online zu kaufen.
Darauf hofft auch Simon von Känel (44), Leitung Arbeit bei der Stiftung RgZ. «Es wäre eine attraktive Ergänzung zu den
Stolz, für die Migros zu arbeiten Etwa zehn Leute sind heute mit den Rebricks beschäftigt. «Es ist für sie ein besonderes Projekt», sagt Mirco Looser (28), Teamleiter der Werkstatt. «Sie waren ganz aufgeregt, dass heute jemand von den Medien vorbeikommt.» Zudem erfülle es sie mit Stolz, wenn sie in ihrem Umfeld sagen könnten, sie hätten für ein bekanntes Unternehmen wie die Migros gearbeitet.
Sind die Steine dann sortiert, schichten sie sie in Beutel um und stecken sie in eine Waschmaschine. Danach werden die Bausteine zum Trocknen ausgelegt, abgewogen und in Boxen gefüllt. Looser schätzt, dass das Team so pro Tag rund 70 Kilo verarbeiten kann.
Sind die Rebricks keine Konkurrenz für die offiziellen LegoBausätze in der Migros? Léonie Leser schüttelt den Kopf. «Es ist eher eine Ergänzung. Man weiss ja auch nicht ganz genau, welche Teile in der Box stecken.» Inzwischen gebe es jedoch Apps, mit denen man die vorhandenen Bausteine fotografieren könne. «Diese Apps spucken Pläne aus, die zeigen, was man alles damit bauen kann.» MM


Fakten rund um unsere Kühe
Schweizer Milch ist so gut, weil sich die Bäuerinnen und Bauern um ihre Milchkühe sorgen. Hier erfährst du Interessantes rund um unsere Kühe und Betriebe.
Viel Auslauf

Das RAUS-Programm des Bundes steht für «Regelmässigen Auslauf im Freien». 88% aller
Milchkühe profitieren von diesem Programm.
Es gewährleistet, dass die Tiere von Mai bis Oktober 26 Tage Weidegang pro Monat erhalten. Im Winter sind es 13 Tage oder alternativ Zugang zu einem Laufhof.
Kurze Transportwege
In der Schweiz hat es die Milch selten weit. Weil unser Land im Vergleich mit vielen europäischen Ländern eher klein ist. Aber auch weil die
regionale Verteilung der Milchverarbeitungsbetriebe eine besonders kurze Transportzeit
ermöglicht. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern garantiert auch, dass Schweizer Milch immer frisch vom Bauernhof zu uns gelangt.
BELLA
Kühe haben einen Namen
Für uns sehen die meisten Kühe gleich aus, nicht aber für die Milchbauern. Sie erkennen ihre Lieblingskuh bereits aus weiter Entfernung.
Der tägliche direkte Kontakt mit den Tieren ist für die Milchbäuerinnen und -bauern ein sehr
wertvoller Bestandteil ihrer Arbeit. So wird das Wohlergehen und die Gesundheit der Kühe garantiert. Nicht umsonst tragen alle Kühe einen Namen – unsere Lovely ist da nicht allein.
Tierfreundlicher Stall
Geht es den Kühen gut, geht es auch den Bäuerinnen und Bauern gut. Nach diesem Motto setzen unsere Milchproduzentinnen und -produzenten mit den vorhandenen Möglichkeiten jeweils das beste Haltungssystem um. Zum Beispiel werden gut die Hälfte der Milchkühe in einem Laufstall gehalten. Dies wird mit dem Programm «besonders tierfreundliche Stallhaltung (BTS)» garantiert und kontrolliert.
Familienbetriebe
Viele Milchproduzentinnen und -produzenten führen ihren Hof als Familienbetrieb. Die Familie ist in ihrem Alltag eng mit dem landwirtschaftlichen Betrieb verflochten und gibt den Betrieb über Generationen weiter. Das Modell der Familienbetriebe passt gut zu den kleinräumigen Strukturen der Schweiz. Die Betriebe haben durchschnittlich 27 Milchkühe, zu welchen sie eine starke Bindung haben.
Der Produktionsstandard für «Nachhal-
tige Schweizer Milch» wurde im September 2019 eingeführt. Mit den Vorgaben dieses Produktionsstandards wird das hohe Niveau der gesamten Schweizer Milchwirtschaft in Sachen Tierwohl, Fütterung, Nachhaltigkeit und Soziales umgesetzt. Aktuell werden 85% der Schweizer Molkereimilch nach dem Branchenstandard «swissmilk green» produziert.
Mehr unter swissmilkgreen.ch