

Ausgewogene Ernährung ist auch bei uns im Trend.


































Hergestellt in der Schweizaus Schweizer Rind, ohneGetreide und künstliche Zusätze
IN KÜRZE
Premiere Das Zurich Film Festival zeigt am 28 September die Premiere von «Futura!» – ein fühlsame Porträts von jungen Men schen, die unsere Zukunft mitge stalten. Die Filmidee entstammt dem Migros-Kulturprozent Story Lab. Das neue Förderprogramm hilft mit Geld, Coaching und Ver netzung, Inhalte zu entwickeln. «Futura!» wird auch auf dem SRF Portal Play Suisse zu sehen sein.
Nachbarn Es ist nicht immer leicht mit der Nachbarschaft. Aber es gibt auch viele Klischees. In unserer Umfrage wollen wir es genauer wissen. Mach hier mit: migros-engagement.ch/ nachbarschaftsklischees
SCHNELLE MINESTRONE

4 EL Olivenöl erhitzen, 400 g tiefgekühlte Gemüse-Brunoise kurz anbraten und mit 1,2 l Gemüsebouillon ablöschen. 150 g Teigwaren, z. B. Schnäggli, dazugeben und aufkochen. 2 Dosen Kidneybohnen abgiessen, kalt abspülen und in die Suppe geben. Suppe köcheln lassen, bis die Teigwaren bissfest sind. Mit Pfeffer würzen. Nach Belieben mit ½ Bund Petersilie anrichten. Rezept auf migusto.ch



Gratis in den Europa-Park

Mitmachen: famigros.ch/ep-tag-2023

Ein Tag lang Spiel und Spass im Europa-Park! Famigros verlost unter allen Mitglieds familien 25 000 Tickets für den 18. März 2023. An diesem Tag ist der Park nur für FamigrosMitglieder offen.Bilder: Europa-Park, Migusto; Illustration: Getty Images
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Fit nach Mass
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Infos: sportxx.ch/coaching

10:34 Uhr
Migros-Moment in Gränichen AG Viel Betrieb beim Drive-in-Rampenverkauf der Migros-Bäckerei Jowa, wo zum Beispiel 28 Stück tiefgefrorene Mehrkorn baguettes für zehn Franken über den Tisch gehen. Das freut die Kunden und hilft, Food Waste zu reduzieren. Das Bild ist am 27. August entstanden.













































































Impressum
MIGROS-MAGAZIN
vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des MigrosGenossenschafts-Bundes, migros.ch/magazin
Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich
Telefon: 0800 840 848
Kontakt: www.migmag.ch/leser Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner
Art Direktion Barbara Pastore
Auflage/Leserschaft
Beglaubigte Auflage: 1 549 174 Ex. (WEMF 2021) Leserschaft: 2 211 000 (WEMF, MACH Basic 2022-1)
Abonnemente www.migmag.ch/abo Tel.: 058 577 13 00
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INHALT
O SUGO MIO!
Nach altem Rezept: Marilena Pipino und ihre ganze Familie verarbeiten jeden September mehrere Hundert Kilo Tomaten zu einem Sugo fürs ganze Jahr. Wir waren bei der «Tradizione Pipino» in Zofingen AG dabei.

10 Raumfahrtnation Schweiz Ohne Schweizer Technologie läuft im Weltall fast nichts
13 In der Sugo-Küche
18 Neue Einzahlungsscheine Alles, was du über die neuen QR-Rechnungen wissen musst
23 1, 2 oder 3?
25 Genuss: Kimchi-Rezepte
29 So machst du Gläser klar
32 Bioserie, Teil 3
35 Wie aus Soja Tofu wird
42 Spiegelbild der Seele Warum und wie wir träumen
44 Der Chef auf dem Platz Fussball-Profischiedsrichter Sandro Schärer im Interview
48 Tränen im Camp
Was tun, wenn das Kind im Herbstlager Heimweh hat?
53 Zart, aber knallhart So überwintern Schmetterlinge
56 Die Kugelmacher
Sie haben Coffee B in Form gebracht
REISEN 59 Ausflugstipps
61 Spektakuläres Peru Von Machu Picchu bis Lima: Peru in sechs Etappen
68 Ackern statt chillen Ferienjobs für Anpacker
75 Stadt, Land, Stutz
76 Ihre Region
Aktionen, Reportagen, News
83 Rätsel und Spiele
86 Meine Welt Windsurfer Elia Colombo
Die Schweiz im Weltall
Diese Woche soll die Artemis zum Mond fliegen. Mit an Bord ist auch Schweizer Technologie – nicht zum ersten Mal. Was hiesige Unternehmen, Forscher und Pioniere seit der Mondlandung 1969 alles beigesteuert haben.
Text: Ralf Kaminski

2022
ETH-Astrophysiker
Adrian Glauser (44) hat das James-WebbTeleskop mitentwickelt, das seit Januar diesen Jahres im Orbit ist und noch klarere Bilder aus den Tiefen des Alls liefert als seine Vorgänger. Glauser arbeitete an Verkabelungen sowie einer Verschlussklappe, die eines der wissenschaftlichen Instrumente am Teleskop vor Verschmut zungen schützen soll.

2022
Das Zürcher Unter nehmen Beyond Gravity liefert bei der Artemis-Mission wichtige Teile. Unter anderem steuern sie die Sonnensegel der Raumkapsel und die Netzwerkelektronik für die geplante Raum station Nasa Gateway. Beyond Gravity ist die Raumfahrt-Division des Technologiekon zerns Ruag. Sie ist eine von gut 50 Schweizer Firmen, die mit ihrer Spitzentechnologie im Weltall aktiv sind.




1995
Der Genfer Astro physiker Michel Mayor (80) hat 1995 mit seinem Team den ersten Exoplaneten entdeckt – also einen Planeten, der um einen anderen Stern kreist. 2019 erhielt er dafür den Nobelpreis für Physik, gemeinsam mit seinem Kollegen Didier Queloz (56).
2009
Rund 200 Studierende der ETH Lausanne und von Fachhochschulen entwickelten den Swiss cube, einen Satelliten, der vollständig in der Schweiz hergestellt und 2009 ins All gebracht wurde, um das Nacht himmelsleuchten zu beobachten. Ein weiterer Schweizer Satellit des ETH-LausanneStart-ups Clear Space soll in einigen Jahren starten, um Weltraum müll einzusammeln.
2021
Maxon Motor AG aus Sachseln OW lieferte der Nasa die Motoren für ihre Mars-Roboter Opportunity und Perseverance sowie ihren Mars-Helikopter Ingenuity (Bild). Auch dank ihnen gelang 2021 der erste extra terrestrische Heli kopterflug.

2016
Seit 2016 verantwortet ein Schweizer das milliardenschwere Raumforschungspro gramm der USA. Der Astrophysiker Thomas Zurbuchen (53) ist Wissenschaftsdirektor der Nasa – Ende Jahr tritt er zurück.
2022 ArtemisMission
Ziel des ArtemisProgramms der Nasa ist es, erstmals seit 1972 wieder Menschen auf den Mond zu bringen. Nachdem erste Startversuche An fang September aus technischen Grün den abgebrochen werden mussten, folgt der nächste Anlauf am 27. Sep tember, mit einer Alternativoption am 2. Oktober. Die erste Mission ist noch unbemannt, um rundet den Mond nur und dauert 38 Tage. Wenn alles wie geplant läuft, soll frühestens 2025 eine Mission mit einer Crew an Bord folgen, die auf dem Mond landet –darunter erstmals eine Frau.


1986
1969
Noch vor der amerikanischen Flagge steckte Buzz Aldrin ein in der Schweiz entwickeltes Sonnenwindsegel (Bild oben) in den sandigen Boden – das allererste Ex periment auf dem Mond. Dahinter stand das Team von Johannes Geiss, dem damaligen Leiter des Physikalischen Instituts der Universität Bern.

Eine Omega Speed master Professional war bei der Mondlandung von Apollo 11 am 20. Juli 1969 die erste Armband uhr auf dem Mond, ge tragen von Buzz Aldrin. Die Uhr klebte auf einem Velcro-Klettband, das bei der Mondmission mehrfach verwendet wurde und eine Erfin dung aus Aubonne VD war. Mit dem Band wur den Dinge aller Art befestigt. Getrunken wurde unter anderem Nescafé Gold von Nestlé.

Schon vor der ersten Mondlandung wurden mögliche Landeplätze erkundet. Die Astronau ten der Apollo 10 filmten im Mai 1969 die Mond oberfläche mit einer Farbfilmkamera, die mit Objektiven der ehemaligen Firma Kern & Co. in Aarau bestückt war.

Die Europäische Weltraumorgani sation ESA – die Schweiz zählte 1975 zu den Grün dungsländern –flog bei ihrer ersten Mission 1986 so nah wie möglich am Kometen Halley vorbei. An Bord war auch ein Spektrometer der Universität Bern, das Kome tenstaub und gase mass.
1992
Astronaut Claude Nicollier (78) war von 1992 bis 1999 viermal im All – als bisher einziger Schweizer. Bei seinem ersten Flug an Bord des Space Shuttle Atlantis entstand Adolf Ogis legendäres Bonmot «Freude herrscht, Mon sieur Nicollier»; 1999 half Nicollier an Bord der Discovery, das Welt raumteleskop Hubble zu reparieren.

Eine fantastische Winterreise, fast schon lebendig machen. Und wer weiss, vielleicht entfacht der Polarfuchs sogar für Sie die Nordlichter.
Ihr tolles Reiseprogramm:
1. Tag – Anreise nach Kittilä Flug ab Zürich mit Finnair nach Kittilä, im Land der tausend Seen und Wälder. Kurze Transfer nach Levy/Sirkka, der schönsten und beliebtesten Winterferienregion Finn lands. Machen Sie nach dem Nachtessen einen Spaziergang durch die verschneite Landschaft und mit ein bisschen Glück kön nen Sie sogar schon Polarlichter bestaunen.

2. Tag – Schneedorf & Beobachtung der Nordlichter
Der heutige Besuch des weltbekannten Schneedorfes ist einmalig und wird Ihnen lange in Erinnerung bleiben. Jedes Jahr treffen sich Künstler und Bildhauer aus der ganzen Welt, um dieses aus Eis und Schnee geformte Dorf zu erschaffen. Danach geht
es auf Nordlichtjagd und mit etwas Glück erleben wir, wie die Aurora Borealis den Himmel in ein bezauberndes buntes Kleid taucht.

3. Tag – Freizeit & Rentierfestessen
Geniessen sie heute einen freien Tag in dieser traumhaften Winterlandschaft. Wie wäre es mit einer Tour mit dem Schnee mobil? Am Abend laden wir Sie in einem typischen Restaurant zu einem Rentierfest essen ein – ein echtes Fest der lappländi schen Küche, das Sie begeistern wird.
4. Tag – Rentier-Safari & Hundeschlitten fahrt




Heute erwartet uns ganz ein besonderer Höhepunkt – wir besuchen eine Husky farm und unternehmen eine unvergess liche Hundeschlittenfahrt durch die un
berührte Winterlandschafft. Die lebhaften Hunde sind sehr ausdauernd und ziehen Ihren Schlitten rasant über den glitzernden Schnee.


5. Tag – Heimreise Unternehmen Sie am Morgen nochmals einen erfrischenden Winterspaziergang. Gegen Mittag fahren wir zum Flughafen, von wo aus wir die Heimreise antreten.

Familie Pipino sieht Rot
Im September verarbeiten die Pipinos aus Zofingen immer gleich mehrere Hundert Kilogramm Tomaten zu einem Sugo für das ganze Jahr.
Text: Simon Koechlin Bilder: Anne Gabriel-Jürgens
Es saftet und spritzt. Wer nicht aufpasst, verbrüht sich oder muss mit roten Flecken auf dem T-Shirt rechnen. Es ist Sugo-Tag bei Familie Pipino in Zofingen AG. Auch drei der vier Kinder packen an. Die älteste Tochter Samirah ist nur nicht dabei, weil sie in einem Austauschsemester weilt.
«Es geht los!», ruft Vater Reto und schöpft einen Massbecher voller aufgebrühter Tomaten in einen Trichter. Die 12-jährige
Sofia bugsiert die Masse mit einem Stöpsel in die Entsaftungs maschine. Ein schneckenförmi ges Gewinde drückt die Tomaten dort vorwärts. Die faserigen Reste, die es vorne ausspuckt, löffelt Sofias Zwillingsschwester Deva in eine Schüssel. Und seit lich schabt der 14-jährige Giulian den dickflüssigen, roten Saft ab, der durch ein Stahlsieb läuft. Die Kinder verrichten ihre Arbeiten routiniert. Denn den
Sugo-Tag gibt es bei Pipinos jedes Jahr. Immer am ersten Samstag im September kocht die Familie Tomatensauce für ein ganzes Jahr. Es handelt sich um eine Tradition, die aus Italien stammt. Bei den Pipinos wurde sie mütterlicher seits in die Schweiz gebracht. «Ich habe schon als Kind mit meinen Eltern Sugo gemacht – und meine Eltern mit ihren», erzählt Mutter Marilena. Als sie Reto kennen lernte, half auch er bei der Sugo

herstellung mit. Heute ist Reto, obwohl er keine italienischen Wurzeln hat, von der Sugotradi tion gar noch weit begeisterter als Marilena. In den vergangenen Jahren hat er die Abläufe des Einmachtags perfektioniert und passende Geräte und Utensilien gesucht. Denn total verarbeiten die Pipinos heute 300 Kilo To maten. Das braucht Koordination, grosse Töpfe – und eine leistungsfähige Entsaftungsma schine. Sie stammt – natürlich –aus Italien. Reto Pipino nennt sie liebevoll «mein Baby».
Bevor der Saft fliesst, müssen die rohen Tomaten jedoch ge waschen, grob geschnitten und ihr Stirzel entfernt werden.

Schon das ist aufwendig. «Vier Stunden hat das gedauert», seufzt Sofia und verdreht die Augen. Danach werden die Tomaten in Portionen von ungefähr 30 Kilogramm auf gebrüht. Damit sie nicht an brennen, füllt Reto Pipino wenig Wasser in einen riesigen Topf. Er setzt ihn auf einen Gaskocher und rührt ab und zu durch.



Entsaften ist Teamarbeit
Sind die Tomaten kochend heiss und weich, schüttet er sie in ein dünnes Tischtuch, das er in einen Wäschekorb gelegt hat.
Dort tropfen sie einige Minuten ab. Das sei wichtig, sagt Pipino. Schliesslich soll es ein Sugo
«Ich habe schon als Kind mit meinen Eltern Sugo gemacht.»Marilena Pipino Nonna Lucia demonstriert, wie es geht (oben), Deva kümmert sich um das Basilikum (unten). Sie zelebrieren am ersten Samstag im September die «Tradizione Pipino»: Deva, Reto, Lucia (am Fenster), Giulian, Marilena und Sofia.
werden und nicht eine wässrige Tomatensuppe. Der nächste Schritt ist Teamarbeit an der Entsaftungsmaschine. Danach muss der Sugo aufgekocht und abgefüllt werden. Das ist Marilenas Job. Sie gibt etwas Salz in den Kochtopf und bereitet die leeren Sugoflaschen vor, die sich in über einem Dutzend Kisten stapeln. In jede legt sie ein Basilikumblatt, ge pflückt von Tochter Deva und Nonna Lucia. Rasch schöpft sie den kochenden Sugo in die Flasche, legt noch mal ein Blättchen drauf – und schliesst den Deckel.

Fertig – könnte man meinen. Aber noch nicht ganz. «In den
Gläsern muss sich ein Vakuum bilden, sonst beginnt der Sugo zu schimmeln», sagt Marilena Pipino. Dafür hat sie ein altes Laufgitter der Kinder in einen Wärmespeicher umfunktioniert. Es ist ausgekleidet mit dicken Decken. Darin stellt sie die heis sen Sugoflaschen dicht an dicht zusammen. «Die Decken spei chern die Wärme – und in drei, vier Tagen sind alle Flaschen vakuumiert.»
Ein guter Sugo erfordert die richtigen Tomaten. In Italien schwört man auf die Sorte San Marzano. Sie enthalten wenig Wasser und viel Fruchtfleisch. Die 300 Kilogramm der Pipi nos stammen nicht aus dem eigenen Garten, sondern aus der Früchte und Gemüsehandlung Rychard in Gretzenbach SO, die jeden Herbst für einige Wochen spezielle Sugo San Marzano anbietet. «Insgesamt verkaufen wir jeweils rund 50 Tonnen, meistens 150 bis 300 Kilo pro Familie, je nach Familiengrösse», sagt Co Geschäftsführerin Rebecca Richard. Zwar hätten viele Kunden italienische Wur zeln. «Aber es gibt auch immer mehr Schweizerinnen und Schweizer, die ihren eigenen Sugo machen wollen.» Das be stätigt auch Reto Pipino. Selbst in seinem Wohnquartier kenne er einen Schweizer, der sich vor Kurzem eine Entsaftungs maschine angeschafft habe.

Für die Pipinos ist die Sugo tradition aus mehreren Gründen
wichtig. Der eine ist das Kulina rische: 305 Flaschen Sugo diver ser Grössen werden sie am Ende des Tages abgefüllt haben. «Mit dem eigenen Sugo schmeckt die Pasta einfach viel besser», sagt Reto. Wobei: Ein Geheimrezept für die perfekte Pastasauce hat die Familie nicht. Der einge machte Sugo diene als Grundlage für verschiedenste Saucen, sagt Marilena Pipino. «Man kann ihn mit Zwiebeln und Kräutern verfeinern, eine Bolog nese damit machen oder mit Brustspitz einköcheln.»
Fast wichtiger ist ihr aber der soziale Aspekt. «Eigentlich geht es darum, dass wir an dem Tag zusammen etwas machen.» Reto ergänzt: «Der Sugo Tag ist etwas, das ich meinen Kindern mit geben möchte für ihr Leben.»
Dann übernehmen die Kinder Inzwischen ist auch Marilenas Bruder mitsamt seinen drei Buben eingetroffen. Die Kinder übernehmen das Ruder. «Wir machen das jetzt», sagt einer der Buben zu den Erwachsenen, «ihr könnt Feierabend machen.»
So ganz ohne Arbeit sind die Älteren dann zwar doch nicht. Aber der Eifer der Jungmann schaft lässt keinen Zweifel: Sind die Kinder einmal erwachsen und haben eine eigene Familie, wird es auch bei ihnen jedes Jahr einen Sugo Tag geben. Die «Tradizione Pipino», wie es auf den selbstgestalteten Etiketten heisst, lebt weiter.
MM
«Mit dem eigenen Sugo schmeckt die Pasta viel besser.»
Reto PipinoMarilena Pipino mit Tochter Deva beim Abfüllen des fertigen Sugos











































































































QR-Code: Muss ich meine Daueraufträge neu erfassen?
Nach über 100 Jahren werden die farbigen Einzahlungsscheine am 1. Oktober endgültig aus dem Verkehr gezogen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur neuen Rechnung.
Text: Simon Koechlin
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Wieso die Umstellung?
Die neuen QR-Rechnungen sind Teil der Digitalisierungs strategie der Schweiz. Mit ihrer Einführung wird das Bezahlen von Rechnungen einfacher und schneller. Wer den QR-Code via Computer kamera oder Smartphone einliest, braucht die Angaben auf dem Einzahlungsschein nicht mehr abzutippen. QR-Rechnungen enthalten auch mehr Infos als bisherige Einzahlungsscheine. Das mindert das Risiko falsch ausgeführter Zahlun gen und erleichtert es, den Fluss krimineller Gelder zu verfolgen.
Wie lese ich den QR-Code ein?
Du hast zwei Möglich keiten: Am Computer rufst du dein E-Banking auf und liest den QR Code mit integrierter Kamera, einem Lesegerät oder der Erken nungs-App ein. Am Smartphone öffnest du die Mobile-Banking-App und scannst den QR mit der Handykamera. In beiden Fällen solltest du die Zahlung noch mal überprüfen, bevor du sie per Klick freigibst.

Ideal zum Verschenken oder selbst Geniessen
BeiUnd wenn ich kein Gerät habe, um den QR zu erfassen?
Kein Problem. Du hast die gleichen Zahlungs möglichkeiten wie mit roten und orangen Ein zahlungsscheinen. Beim E-Banking kannst du die aufgedruckten Zahlungs informationen manuell eingeben – Achtung: der Referenzwert ist oft nicht mehr derselbe. Bezahlen am Postschalter oder per Zahlungsauftrag an die Bank bleiben möglich.



Was muss ich mit schon bestehenden Daueraufträgen tun? Rufe im E-Banking deine laufenden Daueraufträge auf. Prüfe bei jedem Dauer auftrag, welche Nummer bei «Konto-Nr./IBAN/QR IBAN» erfasst ist. Steht dort eine IBAN (beispielsweise CH06 0077 4000 1177 5670 0) oder eine QR IBAN (etwa CH28 3077 4000 1177 5670 0) gibt es nichts Spezielles zu tun. Steht dort aber eine Kontonummer (zum Bei spiel 01 530-4), musst du den betreffenden Dauer auftrag löschen und einen neuen Dauerauftrag mit QR-Rechnung erstellen.

Wie gehe ich bei jetzt noch erhaltenen farbigen Einzahlungs scheinen vor?

Bekommst du nach dem 1. Oktober einen orangen oder roten Einzahlungs schein, solltest du dich an den Rechnungssteller wen den und eine QR-Rechnung verlangen. Steht eine IBAN-Nummer auf der Rechnung, kannst du sie abtip pen und manuell bezahlen. Farbige Einzahlungsscheine, die du noch zu Hause hast, gehören ins Altpapier.


Verwöhnung im Maxi-Pack


















Vor der Tür






1, 2 ODER 3 ? Der Kleine (7) ist topmotiviert in der Schule gestartet. Stolz schultert er jeweils seinen meist leeren Thek, erledigt am Montag in Windeseile seine Wochen-Ufzgi und übt noch abends im Pyjama Mundbilder. Kürzlich aber ist er mit gesenktem Kopf von der Schule nach Hause geschlurft. Der Lehrer hätte ihn vor die Tür gestellt, erzählt er. Ich frage nach, werde aber nicht ganz schlau aus seiner Erzählung.

Weil er auch abends beim Essen noch gedrückter Stimmung ist, versucht ihn die ganze Familie aufzumuntern. Der Grosse (12) erzählt, wie oft er schon vor der Tür gelandet sei. Der Papa berichtet von einem Nichtangriffspakt, den er mit seinem Mathelehrer in der Ober stufe hatte: «Sie stellen mir keine Fragen, dafür sabotiere ich Ihren Unterricht nicht mit meinen Antworten.» Und ich verrate, dass ich aus dem Schreibmaschi nenkurs geflogen bin. Die Miene des Kleinen hellt sich auf. So sehr, dass ich befürchte, wir könnten übers Ziel hinausgeschossen haben. – Und jetzt? MM
1 Der Kleine und ich müssen noch ein Wörtchen reden.
2 Ach was, er soll wissen, dass wir alle keine Heiligen waren und sind.
3 Wir lassen das Thema ruhen.



















hat zwei Buben, einen Mann, einen Job, einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.
Gültig am 30. September und 1. Oktober 2022




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Die Bio-Vielfalt von Demeter entdecken























Images
Texte, Rezepte und Styling: Migusto; Bilder: Migusto, Getty
Jetzt gibts Kimchi
Ohne Kimchi ist eine Mahlzeit in Korea undenkbar. Auch hierzulande schätzen viele den fermentierten würzigen Kohl.
Wir zeigen Schritt für Schritt, wie man ihn herstellt.
Was ist Kimchi?
Kimchi ist das Sauerkraut der Koreaner. Es steht im Koreanischen aber auch allgemein für milchsauerfermentiertes Gemüse.
Klassisch wird es mit Chinakohl hergestellt, auch Weiss- und Rotkabis sowie Wirz eignen sich dafür. Im Gegensatz zu Sauerkraut ist Kimchi scharf und wird zu anderen Gerichten als Begleiter kalt serviert. Für Schärfe sorgt Gochugaru, koreanisches Chilipulver.
Wann ist fermentiertes Gemüse fertig?
Nach fünf Tagen kann man das erste Mal probieren. Mit längerer Fermentation wird der Geschmack inten siver – man stellt das Ge müse in den Kühlschrank, wenn er einem gefällt. Die Fermentation wird dann weitestgehend gestoppt.
Je länger fermentiert wurde, desto länger hält sich das Gemüse im Kühl schrank. Schnelles Kimchi, das nur eine Woche fer mentiert wurde, hält zwei bis drei Wochen. Gemüse, das länger (4–5 Wochen) fermentiert wurde, kann auch mehrere Monate halten. Wichtig: Vor dem Verzehr immer Geruch und Aussehen prüfen.
Die Flüssigkeit wird leicht milchig, und es steigen kleine Bläschen auf. Der Geruch ist säuerlich, aber nicht unangenehm. Fängt das Gemüse zu schimmeln an, muss man es entsorgen. Dann ist etwas falsch gelaufen.

Wie lange kann ich das Fermentierte aufbewahren?
Wie sehe ich, ob alles gut läuft?
Weisskohl-Kimchi mit Apfel

Für 2 Einmachgläser à 6 dl
500 g Weisskohl
150 g Meersalz
ca. 1 l Wasser
1 Zwiebel 120 g Rüebli
1 rotschaliger Apfel, z. B. Braeburn
Würzpaste
1,75 dl Wasser
ca. 1½ EL Reismehl, ca. 15 g 35 g Gochugaru, koreanisches Chilipulver, oder Chilipulver 5 Knoblauchzehen
20 g Ingwer

2 EL Honig
Zubereitung
1. Weisskohl halbieren, Strunk entfernen. Kohl in grobe Schnitze, dann in Streifen à ca. 1 cm schneiden.
2. Salz und Wasser in eine grosse Schüssel geben. Kohl dazugeben, alles gut mischen, dabei Gemüse in der Salzlake leicht kneten. Weisskohl soll knapp mit Wasser bedeckt sein, eventuell wenig ergänzen. Kohl 3–4 Stunden einweichen.
3. Zwiebel in dünne Ringe schneiden. Rüebli erst in Schei ben à ca. 3 mm, dann in Stifte schneiden. Apfel halbieren, entkernen und in dünne Schei ben schneiden. Zwiebel, Rüebli und Apfel beiseitestellen.
4. Inzwischen für die Würzpaste Wasser mit Reismehl in einer kleinen Pfanne verrühren. Mischung unter gelegentlichem
Rühren langsam aufkochen, bis die Flüssigkeit bindet. Pfanne vom Herd ziehen, auskühlen lassen. Reismehlflüssigkeit mit dem Gochugaru mischen und ca. 20 Minuten stehen las sen. Knoblauch und Ingwer grob hacken, im Cutter pürieren.
5. Weisskohl abgiessen, zurück in die Schüssel geben. Mit viel kaltem Wasser auffüllen, gut spülen. Abgiessen, Prozess zweimal wiederholen. Der Kohl sollte immer noch etwas zu salzig schmecken. Weisskohl gut abtropfen lassen, ausdrücken.
6. Würzpaste mit Knoblauch, Ingwer und Honig verrühren. Kohl, Zwiebel, Rüebli und Apfel zur Würzpaste in die Schüssel geben. Alles mischen, Marinade gut in das Gemüse massieren.




7. Die Gläser und Deckel mit heissem Wasser ausspülen, ab tropfen lassen. Kimchi ohne Luftblasen bis ca. 2 cm unter den Rand in das Glas füllen, gut andrücken. Glas mit Klarsichtfolie zudecken, mit dem Deckel verschliessen. Kimchi an einem dunklen Ort 2–3 Tage bei Raumtemperatur stehen lassen, bis sich Blasen gebildet haben. Deckel und Frischhalte folie anheben, damit die ent standenen Gase entweichen können. Erneut zudecken und für mindestens 5 Tage im Kühl schrank weiter fermentieren lassen – dabei täglich probieren, bis der Kimchi die gewünschte Gärung erreicht hat.
Schritt für Schritt









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Im ausgeschriebenen Betrag inbegriffen: Apéro Mix 250g Fr. 1.50.–, Gummibärli 500 g Fr. 1.65.–, Cake Schokolade 475 g Fr. 1.70.–, Choco Kiss 300 g Fr. 2.20.–, Chocolate g Fr. 1.40.–, 1.5 l Fr. 1.40.–. Weitere Informationen finden Sie auf m-budget.ch. Die Preise unterliegen Schwankungen und können sich wöchentlich ändern. Es handelt sich um Preise der Kalenderwoche 38.






Neuer Glanz für trübe Gläser
Deine Gläser sehen nach ein paar Spülmaschinengängen milchig aus? Es hängt Grauschleier drüber? Was du dann tun kannst.
Text: Rüdi Steiner
Warum bekommen Gläser diese Trübung?


In der Regel liegt das daran, dass dein Geschirrspüler nicht richtig wäscht. Es kann sein, dass das Reinigungsmittel falsch dosiert ist oder die Maschine einfach nicht effektiv funktioniert, weil zum Beispiel die Sprühdüsen verstopft sind. Es bilden sich Salz-oder Kalkflecken, das Glas hat einen Schleier.

Bild:




So entfernst du den Grauschleier Handelt es sich um Salzflecken, dann bringst du sie ganz einfach mit etwas Spülmittel und einen Schwamm weg. Sind es Kalk flecken, greifst du am besten zu Zitronensäure oder Essig. Mithilfe eines Schwamms, eines Lumpens oder einer Spülbürste kriegst du die Flecken weg.
Dann ist Glaskorrosion die Ursache. Das sind kleinste Risse in der Oberfläche des Glases. Sie entstehen bei qualitativ minderwertigen Gläsern mit der Zeit. Diese Risse bekommst du nicht weg. Entweder du kannst damit leben, oder du ent sorgst das Glas. Wie du es richtig entsorgst, erfährst du hier: www.migmag.ch/glas

So beugst du der Trübung vor Zuerst solltest du sicherstellen, dass dein Geschirrspüler richtig wäscht. Zusätzlich kannst du ein Schälchen mit Essig mit in die Maschine geben. Der Essig reinigt nicht nur Gläser und Geschirr, sondern auch die Spülmaschine selbst. Danach sind auch die Sprüh düsen nicht mehr verstopft.

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Welche Tiere und Pflanzen eignenbesonderssich für Bio?


Diejenigen, die besonders robust und widerstandsfähig sind. Beim Kernobst etwa Sorten, die gegen Krank heiten und Schädlinge weit gehend resistent sind. Dazu zählen Äpfel der Sorten Florina, Ariane oder Retina. Bei den Nutztieren setzen Bioproduzenten nicht auf Hochleistungstiere, da diese als anfällig gelten.

Eine Biokuh muss sich deshalb gut an den Standort und die extensivere Hal tungsform anpassen können. Ihre Milchleistung ist im Durchschnitt deutlich tiefer. Dafür bleiben diese Tiere gesünder und brauchen weniger Medikamente.
Warum gibt es Fertigprodukte in Bioqualität?
Das Bedürfnis nach Convenience-Produkten in Bioqualität, zum Beispiel nach Bio-Fertigpizza, ist bei den Konsumentinnen und Konsumenten vorhanden. Auch hier gibt es bezüglich Verarbeitungsprinzipien keine Ausnahmen: Der Käse auf der Pizza ist echter Biokäse, der Rahm ist echter Biorahm, und das Aroma stammt von echten Rohstoffen in Bioqualität.

Darf man Tiere auf dem Biohof mit Antibiotika behandeln?
Wenn ein Tier an Fieber erkrankt und der Tierarzt eine Antibiotikabehand lung vorschreibt, können auch Biobauern diese durchführen. Viele von ihnen behandeln ihre Tiere aber mit Komplementär medizin, zum Beispiel mit homöopathischen Mitteln, und können so manche Antibiotikabehandlung vermeiden. Auch die extensive Haltungsform und die robusten Tiere führen dazu, dass in der Bioland wirtschaft weniger Antibiotika verabreicht werden. Zudem ist auf Biobetrieben der vorbeugende Einsatz von Antibiotika generell verboten, ebenso die Ver abreichung von Hormonen.
Bio ist in aller Munde – aber Hand aufs Herz: Wie viel wissen wir wirklich über den biologischen Landbau? Das Migros-Magazin versucht, in einer dreiteiligen Serie die häufigsten, wichtigsten und überraschendsten Fragen zu stellen und zu beantworten.
Gibt es Wild auch in Bio?
Gejagtes Wild darf nicht unter dem Biolabel verkauft werden, denn die Bio-Verordnung gilt ausdrücklich nicht für die Jagd und deren Erzeugnisse. Stammen die Wildtiere hingegen aus einem Schweizer Landwirtschaftsbetrieb mit Biozertifizierung, darf deren Fleisch auch entsprechend gekennzeichnet werden.

Rund 40 Biobetriebe halten in der Schweiz Wild, vor allem Rot- oder Damhirsche. Diese Zuchttiere unterscheiden sich kaum von wild lebenden Artgenossen, jedoch kann durch die Gatterhaltung garantiert werden, dass das Futter der Tiere gänzlich aus biologischem Anbau stammt und dass es weder gentechnisch verändert noch durch Pestizide belastet ist.
Biotomaten im Winter: Warum ist das Angebot nicht immer saisonal?
Wenn aus saisonalen Gründen zu wenig oder keine Schweizer Bioprodukte wie Äpfel, Tomaten oder Gurken verfügbar sind, können sie aus dem Ausland importiert werden. So stehen den Konsumentinnen und Konsumenten das ganze Jahr hindurch Produkte in Bioqualität zur Verfügung. Und das fördert die biologische Landwirtschaft auf der ganzen Welt
Sind in der Natur gesammelte Beeren und Pilze Bio?
Das Sammeln ist zwar eine völlig unkomplizierte Tätigkeit, aber die Biozertifizierung von gesammelten Produkten wie Pilzen, Kräutern, Blumen und Wurzeln gestaltet sich für Biobetriebe gar nicht so einfach. Eine vollständige Beschreibung des Sammelgebiets, der Art des Sammelns, der Verarbeitung und der Lagerung wird verlangt. Zudem gilt wie bei allen Bioprodukten auch für Wildpflanzen in der Biovermarktung: Sie dürfen keinerlei Behandlung mit chemisch-synthetischen Mitteln ausgesetzt gewesen sein, weder im Feld noch bei der Lagerung.



Vom Feld in den Laden: Bio aha! Tofu nature, 250 g Fr. 3.30

Weder die braune Sojabohne auf dem Feld noch der bleiche Tofu im Regal sehen richtig gluschtig aus. Kein Wunder, dass die Mitarbeitenden der Migros-Molkerei Elsa skep tisch waren, als der damalige Direktor René Scheidegger eines Morgens mit einem Sack Sojabohnen, einem Block Tofu und einem japanischen Buch über die Herstellung von Tofu zur Arbeit kam. Das war im Jahr 1982, und in der Schweiz war Tofu –ähnlich wie BirkenstockSandalen – höchstens etwas für alternative Hippies.

René Scheidegger jedoch sah eine Chance im Produkt. Er bat seinen Produktionsleiter, innert zweier Wochen ein Tofurezept zu entwickeln. Gesagt, getan: Die Migros ver kaufte dank der Vision des einen und des Talents des an deren schon bald ihren ersten selbstgemachten Tofu.

Doch die Anfänge waren schwierig. Die Skepsis intern war gross, niemand wollte den Tofu verkosten, so konnte auch die Rezeptur nicht per fektioniert werden. Die Ge schäftsleitung kam daher auf
Hier wächst Tofu – quasi: Sojabohnen sind das Ursprungsprodukt, aus dem in der Migros-Molkerei Tofu gemacht wird.
Bei den BioTofu-Machern
Text: Pierre WuthrichWie entsteht Tofu? Und wie fand er den Weg aus der Ökoecke zum Trendprodukt? Zu Besuch bei denen, die es wissen müssen: Die Migros-Molkerei Elsa stellt seit 40 Jahren Tofu her. Alles begann mit einem Sack Sojabohnen.
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Biosoja bald aus der Schweiz
Bisher wird für die Tofuproduktion in Estavayer-le-Lac Biosoja aus Österreich verwendet. Ab 2023 wird das Saatgut aus der Schweiz kommen und mit der Knospe von Bio Suisse zertifiziert sein.
die Idee, in der Kantine ein Mit tagsmenü mit Tofu anzubieten. So konnte sie ihre Mitarbeiten den dazu bringen, das Produkt zu probieren und Rückmeldung zu geben.
Heute kann man in der Elsa gut über diese Anekdoten lachen. Denn so wie Birkenstock-Sanda len mittlerweile im Trend sind, ist Tofu für viele nicht mehr vom Speiseplan wegzudenken. Der Umsatz des Tofumarkts ist in der Schweiz seit 2019 um rund 35 Prozent gestiegen. Die Elsa allein produziert jährlich über hundert Tonnen Biotofu. Die Vorteile, die Direktor Scheid egger schon vor 40 Jahren gese hen hat, erkennen heute viele:
Sylvain Chezeaux Leiter TofuproduktionTofu ist vegan, enthält keine Zu satzstoffe, keine gesättigten Fett säuren, keinen Zucker und ist reich an Vitaminen. Die Zeit des Tofus ist gekommen.
Aus Biosoja wird Biotofu Auf dem grossen Gelände der Elsa-Mifroma in Estavayer-leLac FR, wo Joghurts, Käse und weitere Milchprodukte entstehen, hat die Tofuproduktion ihren eigenen kleinen Bereich.


Hier werden zwei Sorten Tofu hergestellt – nature und mit Kräutern. «Wir haben in den vergangenen Jahren einiges optimiert, um auf die gesteigerte Nachfrage reagieren zu können», sagt Sylvain Chezeaux, der bei der Migros-Molkerei für die Pro duktion des Tofu zuständig ist. Ein fünfköpfiges Expertenteam hat sich die Verbesserungen ausgedacht: Maschinen wurden neu platziert, sodass die Räume optimal genutzt werden können, Prozesse wurden optimiert und halbautomatisiert. So wird Bio soja effizient zu Biotofu.
Doch was passiert dabei ge nau, Sylvain Chezeaux? «Zuerst
Die Tofuproduktion hat in der Elsa-Mifroma einen eigenen Bereich. Hier wird Soja zu Tofu verarbeitet. Produktionsleiter Sylvain Chezeaux zeigt das fast fertige Produkt.

werden die getrockneten Soja bohnen in Wasser eingeweicht, damit sie quellen. Dann werden sie erhitzt und zu einer Paste ge mahlen, die wir pasteurisieren.» Pasteurisieren heisst: durch Er hitzen von Keimen befreien. Es entsteht eine Art Milch, die für die Herstellung von Tofu genutzt werden kann. Übrig bleibt das Nebenprodukt Okara, das nach Henniez VD gebracht wird, wo es in Biogas umgewandelt wird.

«Die nächsten Schritte ähneln denen der Käseherstellung.» Dem milchigen Saft wird ein Mittel zugesetzt, damit er gerinnt. Die Masse läuft dann durch eine Reihe von immer stärkeren Pressen, mit denen grosse Tofu quadrate geformt werden. Diese werden abgekühlt, bevor sie in Riegel und dann in Blöcke von 250 Gramm geschnitten werden. Die Blöcke werden ver packt, sterilisiert und etikettiert. Dann sind sie bereit, um an die Zentralen der zehn MigrosGenossenschaften versandt zu werden, von wo aus sie in die Läden kommen.
Und nicht nur die MigrosKundschaft hat Freude am fer tigen Produkt: Laut Sylvain Chezeaux ist Tofu mittlerweile ein beliebter Bestandteil des Menüplans der Elsa-Betriebs kantine. Ganz ohne Vorschrift der Geschäftsleitung. MM
«Einige Schritte ähneln der Herstellung von Käse.»Bilder:
Von der Nische zum Trend: Der Markt der Biolebensmittel hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Heute machen Bioprodukte in der Schweiz elf Prozent des Umsat zes von Nahrungsmitteln aus. Doch warum wird hierzulande Bio gekauft? Als Hauptgrund nennen befragte Kundinnen und Kunden «tiergerechte Haltung». Aber auch «weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln» und «umweltschonende Produktion» sind eine Motivation. Durch schnittlich gab ein Haushalt 2020 in der Schweiz 820 Franken für Bioprodukte aus.
Über 5000 Artikel in Bioqualität
Den genannten Anforderungen wird die Migros gerecht. Sie bietet bereits über 5000 Artikel in Bioqualität an. So erstaunt es nicht, dass immer mehr Men schen zu Hause mit Bioproduk ten kochen. Weil man weiss, was darin enthalten ist: sei es beim Pouletspiessli, im Tzatziki oder Gemüsedip. Gerade jetzt ist die Auswahl an Gemüse und Früchten besonders gross. Damit lässt sich ein Znacht zaubern, das die ganze Familie an den Tisch lockt.
Quelle: Fibl, Marktbericht 2022

Biogenuss zum Znacht
Wer zu Hause kocht, greift immer häufiger zu Migros-Bio-Produkten. Auch fürs unkomplizierte bis raffinierte Abendessen wächst das Sortiment weiter.

Text: Heidi Bacchilega Bild: Martina Meier Styling: Mirjam Käser
MIGROS BIO




Tofu Nature, 230 g Fr. 3.50 Ice Tea Alpenkräuter, 500 ml Fr. 1.–Gurken, aktueller Tagespreis Pouletbrust, per 100 g Fr. 5.70 Pumpernickel, 270 g Fr. 1.75 Peperoni, aktueller Tagespreis Gruyère mild, per 100 g Fr. 2.65



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Träumen wir jede Nacht?
«Ja», sagt Michael Schredl, wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors am Zentral institut für seelische Ge sundheit in Mannheim (D). «Das Gehirn schaltet nachts nicht einfach ab, deshalb haben wir auch immer Be wusstsein. Man träumt sogar während einer Narkose, nur weiss man das nachher meistens nicht mehr. Wie das Herz ist auch das Gehirn immer aktiv.»
Warum vergessen wir Träume meistens so schnell wieder?
«Wenn wir schlafen, hat das Gehirn andere Aufgaben und arbeitet in einem anderen Modus als im Wachzustand. Wie bei einem Computer wird ein anderes Programm einge legt. Wenn wir aufwachen, muss das Hirn vom Schlafmodus wieder vollständig in den Wach zustand wechseln, das kann bis zu 15 Minuten dauern. Während dieser Umschaltphase gehen die Träume leicht verloren. Je schneller wir ganz wach werden, desto schneller vergessen wir die Träume.»
Kann ich lernen, mich an Träume zu erinnern?
«Ja, das geht relativ leicht. Legen Sie einen Stift oder das Smartphone auf den Nachttisch. Bleiben Sie nach dem Aufwachen einen Moment liegen, wiederholen Sie das Geträumte in Gedanken – wie wenn Sie ein Gedicht lernen würden –und schreiben Sie es danach gleich auf. Schon allein der Vorsatz, ein Traumtagebuch zu führen, kann helfen, sich besser zu erinnern.»
Warum wir träumen
Träumen wir jede Nacht? Warum vergessen wir das Geträumte meist gleich wieder? Und was kann man gegen Albträume tun? Der Psychologe und Traumforscher Michael Schredl hat uns diese und andere Fragen beantwortet.
Text: Susanne Schmid Lopardo


Illustration: Lina Müller
Tipps zum auf
Wann träumen wir?
«Immer wenn wir schlafen, am intensivsten jedoch im sogenannten REM-Schlaf.
REM steht für Rapid Eye Movements. In dieser Phase ist das Gehirn viel aktiver als im Tiefschlaf, deshalb träumen wir auch intensiver.»

«Von der Arbeit und von Dingen, mit denen wir uns tagsüber beschäftigen. Eine Studie, in der wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt haben, was sie in letzter Zeit geträumt haben, zeigt, dass in 17 Prozent aller Träume Arbeits themen vorkommen. Wenn jemand in einer Partnerschaft lebt, taucht der Partner oder die Part nerin in etwa 20 Prozent der Träume auf. Haupt themen sind dabei meist gemeinsame Unterneh mungen. Sexualität steht weniger im Vordergrund. Auch die eigenen Kinder kommen oft vor. Studen tinnen und Studenten, die den ganzen Tag lernen, träumen nachts jedoch selten davon, sondern eher von ihren Freunden und gemeinsamen Unter nehmungen.»
Warum träumen wir überhaupt?
«Das kann die Wissenschaft bisher nicht mit Sicherheit sagen. Eine der wichtigsten Funktionen des Hirns im Schlaf ist die sogenannte Gedächtniskonsolidierung. Dabei werden Informatio nen, die wir tagsüber aufgenommen haben, nochmals hervorgeholt und abgespei chert. So können wir Gelern tes im Langzeitgedächtnis festigen. Die Wissenschaft definiert Träume als subjektives Erleben im Schlaf. Ob das beim Abspeichern eine Rolle spielt, weiss man nicht. Vielleicht träumen wir auch einfach, damit es uns nicht langweilig ist, wie Kinder in einer Befragung einer Zürcher Psychologin vermutet haben.»
Wie häufig sind Verfolgungsträume?
Was können wir aus den Träumen lernen?
«Sie zeigen uns Erlebtes aus einem neuen Blickwinkel, indem sie aktuelle Themen kreativ und mit intensiven Gefühlen noch mal darstel len. Das kann uns auf Ideen bringen, auf die wir im Wach zustand vielleicht nicht gekommen wären. Sie kön nen uns aber auch helfen, eine Situation besser zu verstehen. Nehmen wir den Verfolgungstraum: Wir haben Angst und laufen weg, aber egal, was wir tun, wir werden weiter verfolgt – bis wir in Angst und Schrecken aufwachen. Der Verfolgungs traum zeigt uns: Weglaufen bringt nichts. Übertragen auf die Probleme und Ängste im Wachzustand heisst das: Wir sollten uns den Problemen stellen und eine Strategie entwickeln, wie wir sie angehen können. Der Verfolgungstraum ist eine dramatisierte Version eines Themas, das uns tagsüber beschäftigt hat.»
«Wir schätzen, dass bis zu fünf Prozent der Bevölke rung etwa einmal pro Woche oder häufiger einen Alb traum haben, der sie auch tagsüber belastet. Ein Alb traum ist ein Traum mit starken negativen Emotio nen wie Angst, Ekel oder Trauer, verbunden mit einem Gefühl der Hilflosig keit. In einer repräsenta tiven Studie zum Thema, die ich für die ‹Apotheken Umschau› ausgewertet habe, standen Fallträume an erster Stelle, Verfolgungsträume wurden ebenfalls häufig genannt. Wenn man die Leute ein Traumtagebuch führen lässt, sind Albträume im Ver gleich zu normalen Träumen jedoch viel seltener. Das liegt daran, dass Angstträume länger im Gedächtnis bleiben und wir uns zum Teil nach Jahren noch erinnern und davon berichten können.»
Verarbeiten wir in unseren Träumen auch Probleme?
«Auf jeden Fall bearbeiten wir sie. Wir wissen aber nicht, ob wir sie schon im Traum verarbeiten oder erst danach, wenn wir uns mit den Traumerinnerungen befassen, darüber sprechen und nachdenken.»
Was kann ich gegen Albträume tun?
«Es gibt eine einfache Übung: Gehen Sie den Alb traum in Gedanken noch mal durch, wenn Sie wach sind, und stellen Sie sich vor, wie Sie die Situation ändern: Wenn Sie verfolgt werden, rennen Sie nicht weg, sondern stellen sich zwei starke Helfer vor, dann drehen Sie sich um und schauen, was da hinter Ihnen herkommt. Wenn Sie das zwei Wochen lang einmal täglich während fünf Minuten mit demsel ben Traum üben, verändert er sich. Das funktioniert sehr gut, wie uns eine Studie gezeigt hat, die wir kürzlich zum Thema Albträume durchgeführt haben. Bei rund 85 Prozent der Leute hat die Übung geholfen.»
Wovon träumen wir am häufigsten?
«Wir Schiris sind komische Vögel»
Als junger Profischiedsrichter im Fussball darf Sandro Schärer seine Autorität von niemandem untergraben lassen. Neben dem Platz musste er jedoch lernen, Schwäche zuzulassen.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie aufs Spielfeld gehen?
Ich schaue kurz in den Spiegel. Kontrolliere, ob alles in Ordnung ist, mein Trikot sitzt.
Warum ist Ihnen das wichtig?
Ich muss selbstbewusst sein auf dem Platz. Ich habe eine klare Routine vor dem Match, damit ich erfolgreich arbeiten kann.
Was beinhaltet diese Routine?
Das fängt beim Kofferpacken an: Zuerst mein Schiritrikot rechts,
links Stulpen und Hosen, dann der Pullover darüber und zuletzt die Schuhe. Im Stadion ziehe ich immer zuerst den rechten Stul pen an. Wenn ich fürs Aufwärmen auf den Platz gehe, schaue ich zuerst das rechte und dann das linke Tor an. Automatisch.
Was machen Sie in der Kabine vor dem Spiel?
Da bin ich mit meinen Assisten ten zusammen. Wir reden nicht viel. Der eine hört Musik, mit anderen tschüttele ich ein biss
chen. Dann macht ein Mitarbeiter des Verbands einen Countdown, klopft an die Tür; noch fünf Minuten, noch eine, jetzt geht es los. Bevor wir rausgehen, umarme ich jeden Kollegen. Ich will sie spüren, wissen, wie es ihnen geht.
Sagen Sie etwas zu ihnen?
Ja, ich bitte sie darum, mich zu beschützen. Sie sind mein Team, meine Familie auf dem Platz, und können mich retten, falls ich mal versagen sollte.
Rennen sie auf den Platz, wenn Sie bedrängt werden?
Sehr selten. Viel wichtiger ist die Kommunikation, die mentale Unterstützung. Meldungen wie «Es ist alles okay, bleib ruhig.» helfen mir. Sie hören über das Mikrofon und den Knopf im Ohr, wenn ich vor mich hinfluche. Manchmal sagen sie auch, ich soll mich zusammenreissen.
Wie beruhigen Sie Spieler?
Ich muss einschätzen: Wie funk tioniert mein Gegenüber? Und
Gehört zu den 30 besten Schiedsrichtern der Welt: Sandro Schärer im Zürcher Letzigrund-Stadion

dann muss mir sehr bewusst sein, wie ich gerade wirke. Verbal, nonverbal, mit Gestik, Mimik. Manchmal reicht ein Augenzwin kern, manchmal ein böser Blick oder ein Witz. Ich muss eine breite Klaviatur von Emotionen erkennen und bespielen können.
Diskutieren Sie gern mit Spielern?
Nein. Ich habe früher viel erklärt, doch das bringt nichts. Es zieht nur weitere Diskussionen nach sich. Heute rede ich nur noch, wenn es mir einen Vorteil bringt, der Spieler sich beispielsweise beruhigt. Ansonsten schiebe ich einen Riegel und sage, er soll nach dem Spiel zu mir kommen.
Möchten Sie von Spielern und Trainern gemocht werden? Nein. Meine Aufgabe ist es, Entscheide zu treffen.
Was finden Sie auf dem Spiel feld das Schlimmste?
Rudelbildungen, wenn sich alle anpöbeln und schubsen. Die Auswirkung solcher Szenen auf den Junioren- und Amateurfuss ball ist nicht zu unterschätzen. Viele Kinder sehen das am TV und benehmen sich auf dem Platz dann genauso.
Wann zücken Sie die gelbe Karte fürs Reklamieren?
Sobald es ansteckend ist für die Zuschauer oder andere Spieler. Wenn einer nach einem Ent scheid grosse Gesten macht oder rumschreit und damit meine Autorität untergräbt, hat das Konsequenzen. Sonst be schweren sich plötzlich alle.
Einer Ihrer Schiedsrichterkollegen hat mal gesagt: «Schieds richter sind schlechte Fuss baller, die sich weitergebildet haben.» Trifft das auf Sie zu? Meine Freunde werden lachen, wenn sie das lesen: Aber ich finde, ich kann relativ gut Fuss ball spielen.
Waren Sie für den Schiri ein mühsamer Spieler?
Absolut, ich habe viel gemotzt und war ein sehr unangenehmer Spieler. Eigentlich bin ich das heute noch, weil ich immer gewinnen will – auch, wenn ich Pingpong spiele oder jasse.
Stimmt es, dass Sie Schieds richter wurden, weil Ihr Vater sagte «Du motzt so viel, zeige, dass du es besser kannst!»?
Ja. Mein Nachbar war Schieds richter, und sein Sohn, ein Freund von mir, wollte sich für einen Schirikurs anmelden. Mein Vater und mein Nachbar sagten, ich soll mitgehen. Eigentlich wollte ich nicht, ich war erst 15 und dachte, Schiris seien komische Vögel. Gut, sind wir auch. Man braucht ein spezielles Gen, ein Talent, um Schiri zu sein. Die meisten hören ent weder nach einem Jahr auf oder sind es ein Leben lang.
Schon mit 16 pfiffen Sie Spiele von Erwachsenen. Woher nahmen Sie den Mut dafür?
Das frage ich mich heute selbst. Bei meinem allerersten Spiel als Schiri war ich gleich alt wie die Spieler – aber zwei Köpfe kleiner.
Als Landei aus Buttikon war ich plötzlich allein in der Zürcher Agglo. Ich war nie mehr so nervös wie vor diesem Spiel. Ich dachte: Die fressen mich auf. Doch das Spiel lief super, ich habe mein Ding durchgezogen. Die 15-Jähri gen waren sonst Schiris gewohnt, die nicht besonders engagiert sind, sich wenig bewegen. Als ich dann über den Platz sprintete und gestikulierte, hatten die einen Riesenplausch. Sie sahen, dass ich mir Mühe gab, und ver ziehen mir Fehler. Ich glaube, ich bin mehr gerannt als die Spieler.
Wie weit rennen Sie denn während eines Spiels? Etwa 11,5 Kilometer.
Wann war Ihnen klar, dass Sie Profi-Schiri werden wollten?
Schon nach meinem ersten Spiel rief ich einen Freund an und sagte: Ich will Profischieds richter werden – und werde das
«Manchmal reicht ein böser Blick oder ein Witz, um den Spieler zu beruhigen.»
ins Bundeshaus.

Ich bin dabei.









auch schaffen. Ich spürte: Da liegt etwas drin, ich habe Talent dafür, dazu bin ich berufen. Im Moment geniesse ich das Privi leg, Geld mit dem zu verdienen, was mir Spass macht. Schieds richter ist mein Traumjob.
Auch wenn Sie deutlich weniger verdienen als die Spieler? Ja. Ich kenne meine Rolle. Als Schiri habe ich kein Merchandising, keine Sponsoren. Letzt lich locken die Spieler die Menschen vor den TV und brin gen das Geld. Zudem sind in der Schweiz die wenigsten Spie ler Millionäre. In Spanien oder Deutschland ist das anders. Dort verdienen auch Schieds richter bis zu 5000 Franken pro Spiel, in der Schweiz bekommen wir 1250 plus Reisespesen.
Sie haben früher als Lehrer gearbeitet. Kehren Sie dereinst ins Klassenzimmer zurück? Vielleicht. Mir war es wichtig, ein zweites Standbein zu haben. Im Moment arbeite ich am dritten. Ich würde gern junge Sportler coachen. Ich war zu Beginn mei ner Karriere oft orientierungslos und hätte jemanden gebraucht, der mir beratend zur Seite steht.
Sie pfeifen alle drei Tage ein Spiel. Laugt Sie das nicht aus? Obwohl bereits die neue Saison begonnen hat, habe ich die alte noch nicht verarbeitet. Manch mal ist es wie in einem Hamster rad. Während des ersten Lock downs ging ich in den Bergen wandern, und plötzlich schossen mir die atemberaubenden Bilder aus dem Old Trafford in Man chester durch den Kopf, diesem Riesenstadion. Ich hoffe, dass ich im Winter einige dieser Bilder bei mir ablegen, einordnen kann. Sonst holt mich das irgendwann ein, auf eine unangenehme Art.
Haben Sie Angst, auszubrennen? Dieses Gefühl kenne ich. Immer wenn ich das letzte Mal pfeife, die Saison fertig ist, ich heim komme und die Spannung von mir abfällt, habe ich ein Tief. Mental und emotional.
Sandro Schärer ist mit 34 Jahren bereits der beste Fussballschiedsrichter der Schweiz. Seit er 25 Jahre alt ist, pfeift er in der höchsten Liga des Landes. Seit 2022 gehört er zu den 30 besten Unparteiischen der Welt –für die Weltmeisterschaft in Katar musste er aber zehn Europäern mit mehr Erfahrung den Vortritt lassen.

Ich denke immer gleich an den folgenden Match, statt mir ein fach mal einen Coupe Dänemark zu gönnen.
Vor einem Jahr erzählte der ehemalige deutsche Schieds richter Babak Rafati, dass er wegen des ständigen Drucks in eine Depression rutschte und versuchte, sich das Leben zu nehmen. Ist das ein Thema unter Unparteiischen?
Ich glaube, die mentale Gesund heit ist nicht nur bei Schiris, son dern in der ganzen Gesellschaft ein Thema, das vernachlässigt wird. Als das mit Rafati geschah, war ich Mitte 20 und konnte mir nicht vorstellen, wie er an diesen Punkt gekommen war. Heute verstehe ich besser, dass der Druck, Leserkommentare oder Kritik in den Medien einen krank machen können.
sind, wurden Sie für die WM in Katar nicht aufgeboten. Wieso nicht?
Ich bin noch zu jung, zu wenig erfahren. Die Schiedsrichter, die es an die WM geschafft haben, haben ihre Sporen schon lange abverdient. Deshalb habe ich auch nicht mit einer Nomination gerechnet.
Werden Sie die WM schauen? Klar. Ich schaue auch während der Saison so viele Spiele wie möglich.
Zur Unterhaltung?
Wie schaffen Sie es aus diesem Tief wieder heraus?
Ich musste lernen, dass diese Tiefs normal sind. In der Som merpause hatte ich null Bock auf Fussball. Ich bin erschrocken und dachte: Das darf nicht sein, das ist mein Job. Es brauchte Zeit, bis ich mir sagen konnte: Du warst gerade vier Monate lang jede Woche in einer anderen Stadt, hast sehr anspruchs volle Spiele geleitet, hart trai niert. Jetzt ist es okay, dass du drei Tage auf dem Sofa liegst und keine Lust hast.
Hätten Sie sich das früher auch zugestanden?
Mit 25 Jahren konnte es mir nicht schnell genug gehen. Ich wollte immer weiter aufsteigen. Als ich dann in der höchsten Liga angekommen war, hatte ich einen Durchhänger, ging nicht mehr mit der richtigen Einstel lung auf den Platz. Darunter litten meine Leistungen.
Haben Sie Menschen, die Ihnen aus solchen Tiefs heraushelfen? Ja, meine Schiedsrichterassis tenten. Mit ihnen kann ich in den Pausen Dampf ablassen. Dafür habe ich noch keine Routine, das ist meine grosse Schwäche.
Wie gehen Sie damit um?
Ich lasse das nicht an mich heran. Wenn ich wollte, könnte ich über Social Media eine Flut an Feed back erhalten – in meinem Fall wohl grösstenteils negatives. Ich habe darum keine SocialMedia-Konten. Sonst würde auf mich eingeprügelt, es gäbe einen Shitstorm nach dem anderen. Als Schiri habe ich ohnehin keine Fans – abgesehen von meinem engen Umfeld, natürlich.
Wessen Feedback ist Ihnen wichtig?
Ich habe einen Coach im Stadion, einen vor dem TV und mein Team auf dem Feld. Sie alle sind vom Fach und geben mir konst ruktive Kritik.
Obwohl Sie aktuell der beste Schweizer Schiedsrichter
Nein, als Weiterbildung. Ich habe mal gelesen: Um in irgendwas Profi zu werden, muss man 12 000 Stunden dafür investie ren. So viele Stunden zu pfeifen, schaffe ich in diesem Leben nicht. Wenn es am TV eine heikle Szene gibt, überlege ich, wie ich entschieden hätte, und versuche, das abzuspeichern. Wenn ich selbst im Einsatz bin, muss ich dann weniger überlegen.
Die WM in Katar ist wegen des dortigen rigiden Regimes sehr umstritten. Schauen Sie das Turnier mit einem schlechten Gewissen?
Nein, ich differenziere da zwi schen Sport und Politik. Ich bin viel herumgekommen, und mit den Gesellschaftsformen, die wir hier leben – mit Gleichstellung von Mann und Frau, Menschen rechten – sind wir auf der Welt noch in der Minderheit. Wir können nicht verlangen, dass es beispielsweise in Katar von heute auf morgen auch so sein wird. Das ist ein Prozess. In SaudiArabien habe ich schon mehr mals gepfiffen. Heute fahren Frauen dort Auto, sitzen im Stadion. Das klingt für uns un spektakulär, ist aber trotzdem ein Fortschritt. Und Fortschritt erhoffe ich mir auch in Katar –darum schaue ich diese WM auf jeden Fall.
Um dann bei der nächsten 2026 in Kanada, USA und Mexiko selbst dabei sein zu können? Ja, das ist mein grosses Ziel. MM
«Schiedsrichter zu sein, ist mein Traumjob.»
Ihr Vermächtnis an die Natur
und an die Zukunft
Sie möchten etwas hinterlassen, das bleibt und weiter wirkt? Die Natur liegt Ihnen am Herzen? Vorsorgen aus Fürsorge: Ihren Nächsten und der Natur zuliebe. Ihr Vermächtnis zählt — orientieren Sie sich mit unserem Ratgeber!

Wünschen Sie eine Übersicht über Ihre Möglichkeiten? Haben Sie ein wichtiges Anliegen oder bestimmte Fragen? Gerne berate ich Sie persönlich! Herzlich, Ihre Nathalie Schaufelberger Telefon direkt: 061 317 92 26 nathalie.schaufelberger@pronatura.ch
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Ich will nach Hause!

In den Herbstferien übernachten viele Kinder zum ersten Mal in Lagern, bei der Tante oder den Grosseltern. Doch was tun, wenn die Trennung von Mama und Papa schwerfällt?
Text: Kristina Reiss
Heimweh ist ganz normal
















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«Heimweh gehört zum Entwicklungsprozess und ist eine ganz normale Reaktion», sagt Lisa Werthmüller. Sie ist Elterncoach mit eigener Praxis für psychologische und pädagogische Beratung in Bern. Ob und wie sehr ein Kind an der Trennung zu knabbern hat, hängt nicht so sehr vom Alter ab. Viel entscheidender sind Temperament und Charakter – etwa, ob es generell viel Zeit braucht, um sich jemandem anzuvertrauen. Auch die Erfahrungen, die der




Nachwuchs bereits mit Trennungen gemacht hat, spielen mit rein. Genauso wie seine momentane Befindlichkeit: So kann Streit unter Eltern oder ein neues Geschwister Kinder verunsichern und eine Trennung er schweren. Eine grosse Rolle spielen aber auch die Eltern selbst, sagt Werthmüller: «Ihre Sor gen und Unsicherheiten färben auf den Nach wuchs ab – Kinder haben da ganz feine Antennen.»

Das A und O sei deshalb eine gute Vorbereitung.

Sich nur noch nach Zuhause sehnen: Das möchten Kinder im Lager nicht erleben.
Gemeinsame Strategien entwickeln
Zusammen mit dem Kind überlegen, wie es in konkre ten Situationen reagieren könnte – etwa wenn es in der fremden Umgebung Mühe hat einzuschlafen.
Gibt es im Ferienlager eine Person, an die sich das Kind im Zweifelsfall wenden kann? Das im Vorfeld besprechen und konkret durchspielen.
Sollte im Lager doch etwas nicht so gut laufen, weiss das Kind, was es tun kann.
Erinnerungen an zu Hause helfen
Lieblingskuscheltier mitgeben, eventuell ausmachen, im Notfall via Videocall zu kommunizieren.
Ist mein Kind schon so weit?
Orientierung geben
Haben Kinder ein grosses Sicherheitsbedürfnis, ist es wichtig, mit ihnen möglichst viele Details zu besprechen, die sie womöglich im Ferienlager vorfinden, sodass sie sich darauf einstellen können.

Bei kleineren Kindern, die bei Tante oder Götti Ferien machen: eventuell im Vorfeld einen Wochenplan mit ver schiedenen Farben erstellen, damit sie besser wissen, was sie dort machen werden. Götti oder Tante vorher noch mal einladen.
Befürchtungen und Ängste ernst nehmen
Nicht kleinreden, keine gut gemeinten Ratschläge geben! Stattdessen Verständnis für die Situation zeigen und konkret fragen: «Was macht dir Sorgen?» Das rät Elterncoach Lisa Werthmüller. Dabei eine gute Balance vermitteln zwischen einfühlendem Verstehen («Ich kann deine Bedenken nachvollziehen») und Ermutigung («Ich traue dir das zu»).
Gut im Vorfeld abwägen: Ist mein Kind fürs Ferienlager, für die Übernachtung bei Gotte oder Grosseltern überhaupt schon bereit? «Im Zweifelsfall lieber noch ein Jahr warten und Kinder nicht überfordern», findet Werthmüller. Eltern hät ten oft das Gefühl, «Mein Kind sollte das doch schon können!» oder «Andere Kinder machen das ja auch!». Werde jedoch zu viel elterlicher Druck aufge baut, gehe das eher nach hin ten los. Deshalb: Das Kind in seiner individuellen Entwick lung annehmen und ihm sein eigenes Tempo zugestehen.
Bild: Getty Images








































































meist deutlich robuster, als man es ihnen zutraut. Am härtesten im Nehmen ist der Zitronenfalter: Er über wintert auf den Zweigen in Bodennähe und lässt sich dabei sogar einschneien. Wie er das überlebt? Sobald er seine Ruheposition gefunden hat, scheidet er möglichst viel der in seinem Körper vorhandenen Flüs sigkeit aus. Dadurch verrin gert sich sein Gefrierpunkt. Da sein Körper zudem von Natur aus Glyzerin enthält, kann er Temperaturen bis Grad überstehen.
Schmetterlinge



Im Sommer sehen wir sie überall herumflattern. Doch was machen sie eigentlich im Winter? Einige Spezialisten beweisen grosses Talent.

Jeanette Kuster
Die Höhlenbewohner
Das Tagpfauenauge sowie der Kleine und der Grosse Fuchs überwintern ebenfalls als ausgewachsene Schmetterlinge, allerdings nur an geschützten, dunklen und trockenen Orten. Das können Höhlen sein, aber auch Garagen, Dachstühle oder Gartenlauben. Entdeckst du dort einen starr dasitzenden Schmetterling in deiner kalten Garage, hole ihn auf keinen Fall in die warme Wohnung, sonst erwacht er viel zu früh aus seiner Winterstarre und verhungert.

Die Winzigen
In der kleinsten Form verbringt der Nierenfleck-Zipfelfalter die kalte Saison: als winziges Ei (im Bild das untere). Ab Mitte August legen die Weibchen ihre Eier auf
Neu: Multicaps für strahlend weisse Wäsche.








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Mit einem Schmetterlingshaus im Garten oder auf dem Balkon bietest du Arten wie dem Kleinen Fuchs im Winter eine zusätzliche Rückzugsmöglich keit. Fülle es mit ein wenig trockenem Reisig oder Baum rinde, damit sich die Insekten einfacher festhalten können. Dann platzierst du es an einem gedeckten, halbschattigen bis sonnigen Ort. Achte auch darauf, dass es ausserhalb der Reichweite von Katzen hängt. Noch attraktiver machst du das Schmetterlingshaus, wenn es in der Nähe von schmetter lingsfreundlichen Pflanzen steht – dazu gehört übrigens auch der pflegeleichte Efeu.
die Blätter der Salweide und überwintert auch gleich auf dieser Pflanze. Dazu baut er sich ein kleines Polster an einer Astgabel. Den Winter über verfärben sich die sonst hellgrünen Raupen braun oder olivgrün und sind so optimal getarnt.
Die Verpuppten
Die grün-orange Raupe des Schwalben schwanzes verpuppt sich bereits im August. Als Puppe überwintert der Schmetterling gut getarnt an trockenen Pflanzenresten in Bodennähe. Deshalb tust du ihm einen Ge fallen, wenn du den Garten im (Spät-) Herbst nicht ganz auf räumst und trockene Äste liegen lässt.






Die Reisefreudigen
Anders als seine Verwandten kennt der Admiral keinen echten Winter schlaf. Deshalb kann diese Art theoretisch in jeder Daseinsform überwintern. Als Raupe allerdings nur in den Gegenden, in denen die Brennnessel das ganze Jahr über grün bleibt, denn davon ernährt sie sich. Der Wanderfalter kam ursprünglich jeweils im Frühling über die Alpen zu uns, sorgte hier für Nachkommen und flog im Herbst wieder zurück in den wärmeren Mittelmeerraum. Genau wie Zugvögel. Unterdessen hat sich bei uns eine eigene, mitteleuropäische Population gebildet, die hier überwintert und im Sommer weiter nordwärts nach Skandinavien fliegt. Forschende der Universität Bern haben die beeindruckenden Reisen des Admirals übrigens in einer grossen Studie untersucht.
Sie formte aus Röstkaffee Kugeln
Einen Kapselkaffee ohne Kapsel entwickeln? Caroline Siefarth und ihr Team haben die Herausforderung mit Haarföhn und viel Frustrationstoleranz gemeistert.
Text: Yvonne Samaritani Bilder: Basile Bornand
«Es ist schön, der Familie endlich erzählen zu dürfen, an was ich schon so lange arbeite.» Wenn Caroline Siefarth (36) das sagt, merkt man, dass in den letzten Wochen ziemlich viel Ballast von ihren Schultern abgefallen ist.
Fünf Jahre hat die Lebensmitteltechnologin an einem Pro jekt gearbeitet, das so geheim war, dass sie mit niemandem da rüber reden konnte. Wer keine Geheimhaltungspflicht unter schrieben hatte, durfte nichts wissen. Jetzt ist Coffee B auf dem Markt, und alle wollen von ihr wissen: Wie kann man mit «Balls» Kaffee machen? Siefarth steht in einem fensterlosen, aber hell erleuchteten Raum. Es riecht nach Kaffee.
Je nach Wind tut es das auf dem ganzen Gelände der Delica in Birsfelden BL, da hier auch Kaffeebohnen geröstet werden. Neben diversen Kaffeemaschi nen und Tassen liegen auf der Arbeitsfläche eine Waage und diverse Löffel. Siefarth arbeitet seit ihrer Promotion zur Aroma analytikerin beim Migros-Indus triebetrieb Delica. Zuerst hat sie Milchprodukte entwickelt, kam
dann über Milchkaffeeprodukte zum Kaffee. «Nach und nach bin ich immer tiefer ins Kaffeewissen eingetaucht», sagt sie. So schnell wird sie auch nicht aufhören, am nachhaltigen Kaffeegenuss her umzutüfteln: «Kaum etwas ist so wunderbar komplex wie Kaffee.»

Kampf dem Kapselmüll «Wir haben mit wenig angefan gen: Waage, Becherchen, Hand presse, Löffel, Sieb und Föhn. Los gings», erinnert sich Siefarth an die ersten Versuche. Eigent lich sei bis auf den Fixstern noch nichts klar gewesen: «Lasst uns
Kapseln ohne Kapsel machen.» In der Migros hatte man sich vor genommen, ein Kapselsystem zu entwickeln, das ohne Kapsel aus kommt – um den 100 000 Tonnen Kapselmüll, die weltweit jährlich anfallen, den Kampf anzusagen. Damals kommentierte Siefarth die Vorgabe so: «Wow, das hört sich nicht einfach an.» Sie sollte recht bekommen. Wie presst man Röstkaffee zu Kugeln, wie hält dieser zusammen? Wie über stehen Kugeln den Transport? Wie verhalten sie sich in einer Kaffeemaschine? Siefarth und ihr Team können sich nicht mehr an alle Pröbeleien erinnern. Aufgegeben haben sie aber nie: «Frustrationstoleranz. Die hat man als Entwickler immer!», erklärt sie lachend. Und wie umhüllt man den Coffee Ball, damit er zugleich stabil bleibt und die Frische be-
wahrt? Mit unzähligen Substan zen hat sie probiert, den Ball zu beschichten. «Irgendeine Mög lichkeit gibts immer. Diese Hart näckigkeit muss man besitzen.» Klar war immer, dass eine natür liche Schutzschicht gesucht wird. Schliesslich war das Ziel, dass sich die Reste nach wenigen Wochen im normalen Haushalts kompost oder Garten zu Humus verwandeln, also nicht industriell kompostiert werden müssen –und dass dieKugeln ganz ohne Plastik oder Aluminium auskom men. «Irgendwann sind wir auf Alginat gestossen», erzählt sie.
Es wird aus Algen gewonnen und hat Ähnlichkeiten mit Stärke oder Zellulose. Siefarth be schreibt es als ein sehr schönes Material, das eine natürliche Barriere gegen Sauerstoff besitzt und so die Frische des Röstkaf fees bewahrt. Viele kennen es aus der molekularen Küche, etwa von Aceto-Perlen.
So rollt die Kugel Caroline Siefarth hält eine Kugel in der Hand. «Ich bin der LungoFan. Klassisch», sagt sie, füllt eine Packung in den runden Contai ner der Coffee B-Maschine und dreht daran. Ein «Ball» fällt in die Brühkammer. «Dort wird er kurz erweicht, in eine zylindernahe Form gedrückt, von beiden Sei ten durchstochen; Heisswasser fliesst hindurch und lässt uns am Ende einen superschönen Kaffee ohne Kapsel geniessen.» MM

Mit dem Ergebnis von fünf Jahren Arbeit zufrieden: Caroline Siefarth und Ralf van den Bragt (unten) von der Delica AG
Innovation in der Migros-Industrie
Zur Migros-Industrie gehören 20 Unternehmen in der Schweiz und im Aus land. 14 000 Mitarbeitende stellen 20 000 Produkte her. Allein rund 400 Mitarbeitende arbeiten in Forschung und Entwick lung. Sie verbessern die Rezepturen oder kreieren neue Produkte.
Bei der Delica konzentriert sich das Entwicklungsteam auf Schokolade, Kaffee, Glace, Snacks und Zutaten wie Reis und Gewürze. Ralf van den Bragt (Bild unten) leitet die Business Unit Kaffee mit den kompatiblen Kaffeekapseln Café Royal und dem Kapselsystem Delizio. Neu gehört auch Coffee B dazu.

Wobei neu für ihn und sein Team relativ ist: «Seit ein einhalb Jahren haben wir hier in Birsfelden eine kleine Produktionslinie nur zum Degustieren und testen. Wir haben bereits Hunderttausende von ‹Bällen› ge testet.»
Sein Team «R & D», das sich um Forschung und Ent wicklung kümmert, zählt 35 Personen. Woher der hohe Anspruch nach Inno vation komme? Van den Bragt verortet ihn in der DNA der Migros. «Gottlieb Duttweiler hat uns geprägt und gelehrt, wie wichtig Innovationen sind. Und Nachhaltigkeit ist uns auf die Fahne geschrieben. Beides bringt uns dazu, uns täglich zu überlegen, wie Kaffeegenuss in Zu kunft aussehen könnte.»
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✓ Fragonard in Èze-Village

✓ Eintritt in die bekannten Bioves Gärten
✓ 1 x Eintrittskarte (Tribünenplatz) Blumenkorso in Nizza
✓ 1 x Eintrittskarte (Tribünenplatz) Zitronenfest in Menton
✓ Eigene Schweizer Reiseleitung während der ganzen Reise

und den vielen hübsche Cafés, Restaurants & Boutiquen. Die „Promenade des Anglais“ mit dem berühmten Casino ist Mittelpunkt des jährlichen Karnevals, dessen Geschichte auf das Jahr 1294 zurückgeht. Freuen Sie sich auf den wunderschönen Blumencorso mit den bunten Blumenwagen, fröhlich kos tümierten Menschen und Figuren aus einer scheinbar anderen Welt! Wir haben für Sie tolle Tribünenplätze reserviert. Am Abend Nachtessen im Hotel.



3. Tag – Sonntag, Bioves Gärten & Zitro nenfest in Menton

Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet fahren wir nach Menton – geschützt durch die Seealpen im Hintergrund erfreut sich das Städtchen dem mildesten Klima an der Côte d’Azur. Gerade deshalb bezaubert der Ort mit vielen wunderschönen Gärten, in denen schon früh Orangen- und Zitronen bäume wachsen. Davon können Sie sich bei
unserem Besuch in den bekannten Bioves Gärten überzeugen. In dieser Parkanlage inmitten der Altstadt erwarten uns fantas tische Nachbildungen und Mosaike aus Zitronen und Orangen. Abschliessender Höhepunkt bildet dann der fantastische „Korso der goldenen Früchte“! Lassen Sie die gigantischen, mit Orangen und Zitro nen geschmückten Umzugswagen an sich vorbeiziehen – Sie werden begeistert sein. Am Abend Nachtessen im Hotel.
4. Tag – Montag, Heimreise Nach dem Frühstück farbenfrohes Wochenende voller schöner Frühlingsgefühle beim weltbekannten Zitronenfest Menton.
Preis pro Person im Doppelzimmer im 3-Sterne Hotel Fr. 449.im 4-Sterne Hotel Fr. 499.-

Nicht inbegriffen/zusätzlich wählbar: Einzelzimmerzuschlag nur Fr. 89.Allfälliger Treibstoffzuschlag Buchungsgebühr: Fr. 20.- pro Person (entfällt bei Online-Buchung)
Sie wählen Ihren Bus-Einsteigeort: Aarau, Basel, Bern, Luzern, Gallen, - 20. Februar 2023 24. - 27. Februar 2023
Städtereisen im Schlaf Zugreisen sind wieder voll im Trend – und in einem Nachtzug erreicht man spannende euro päische Städte im Schlaf. Seit Ende 2021 betreibt die SBB in Kooperation mit der ÖBB täglich eine Nightjet-Verbindung mit Schlaf- und Liegewagen von Zürich via Basel und Köln nach Amsterdam. Und mit Fahrplan wechsel im Dezember 2022 kommt ein Nachtzug nach Prag hinzu – via Leipzig und Dresden. Lohnt sich beides auch.
Angebote: sbb.ch
Auf dem Brienzersee baden
Der HotTug ist ein mit 38 Grad warmem Wasser gefüllter Hot pot, der auf dem Brienzersee treibt. Er wird mit Elektromotor angetrieben, und die Passagiere können selbst entscheiden, wohin er schwimmt.
Infos: pirate-bay.ch/home/hottug

Über Bäume schweben
Seit Sommer können Abenteuer lustige auf dem Erlebnisberg Pradaschier bei Churwalden über Baumwipfeln schweben. Mit der ersten Bündner Zipline fliegt man sicher am Drahtseil hängend mit bis zu 110 Kilometern pro Stunde talwärts. Die Zipline-Technik erlaubt den Spass im Sommer und Winter. Zum Start hinauf gehts zu Fuss oder bequem mit Sesselbahn.
Details: pradaschier.ch/sommer-zipline
PERU ENTDECKEN VOLLEM EINSATZ

Informationen oder buchen thurgautravel.ch
Gratis-Nr. 0800 626 550
1. TAG LAUSANNE–LYON Individuelle Anreise zum Bahnhof Lausanne und Bustransfer (Abfahrt 13.30 Uhr) nach Lyon. Einschiffung und um 18.00 Uhr heisst es «Leinen los!».
2. TAG MÂCON Busausflug(1) ab Mâcon nach Cluny mit Besichtigung des Benediktinerklosters und anschliessender Weinprobe. Die Abtei Cluny war früher eines der einflussreichsten religiösen Zen tren Frankreichs. Weiterfahrt Richtung Lyon.
3. TAG LYON Rundfahrt/-gang( 1 ) durch Lyon und Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdig keiten und den sogenannten «Traboules».
4. TAG VIVIERS–AVIGNON Rundgang(1) durch Vi viers. Im mittelalterlichen Stadtgefüge dominiert die mit Wandteppichen geschmückte Kathedrale. Geniessen Sie den Nachmittag an Bord.

5. TAG AVIGNON–ARLES Schifffahrt nach Arles. Beim Rundgang(1) erfahren Sie Wissenswertes über die Stadt und den berühmtesten Einwohner Vincent van Gogh. Ausflug(1) in die Camargue. Halt im ehemaligen Fischer- und Marienwall fahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer und Freizeit.
6. TAG AVIGNON Rundgang(1) durch die Stadt und Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkei ten wie den Papstpalast und die Brücke Saint Bénézet. Weiterfahrt nach Tournon.

7. TAG TOURNON–LYON Ausflug(1) mit dem «Train de l’Ardèche» im Panoramawagen durch das Doux-Tal. Gemütliche Schifffahrt nach Lyon.
8. TAG LYON–LAUSANNE Ausschiffung nach dem Frühstück und Busfahrt zum Bahnhof Lausanne (Ankunft ca. 12.30 Uhr). Individuelle Heimreise.
Reisedaten 2022 Es het solangs het Rabatt 03.10.–10.10. 600 10.10.–17.10. 700 17.10.–24.10. 800
Unsere Leistungen
• Kreuzfahrt in gebuchter Kategorie
• Vollpension an Bord
• Vegetarische Menüoptionen
• Kaffee & Kuchenbuffet, Gala-Dinner
• Bustransfer Lausanne–Lyon v. v.
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• Persönliche Reiseunterlagen
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Preise pro Person in CHF (vor Rabattabzug)
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Junior Suite Mitteldeck, franz. Balkon( 5 ) 2646

2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon 2746
Junior Suite Oberdeck, franz. Balkon( 5 ) 2946 Suite Oberdeck, franz. Balkon( 5 ) 3146
Zuschlag Alleinbenutzung Hauptdeck 0 Zuschlag Alleinbenutzung Mitteldeck 890 Zuschlag Alleinbenutzung Oberdeck 990 Ausflugspaket (7 Ausflüge) 290 (5) Nicht zur Alleinbenutzung möglich
Nicht inbegriffen: An-/Rückreise nach/von Lausanne, Versi cherungen, Ausflüge, Getränke, Trinkgelder (Empfehlung € 5–7 p. P./Tag), Auftragspauschale CHF 25 p.P. (entfällt bei Buchung über thurgautravel.ch)
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STRASBOURG UND SEIN MÜNSTER
FRÄNKISCHES WEINLAND
Reisedaten 2022 Basel–Passau 04.10.–12.10. Passau–Basel 12.10.–20.10.
MS Lord ByronbbbbbPeru in 6 Etappen
1 Machu Picchu
Er gehört zu jenen Orten, die man einmal im Leben besuchen will: Der «alte Berg» oder Machu Picchu in Quechua, der Sprache der Inkas, vermittelt ein Gefühl der Lebensart des indigenen Volks. Die gelungene Restaurie rung macht die raffinierte Bau weise gut sichtbar, und man kann sich gut vorstellen, wie die 600 bis 700 Menschen, die dort gelebt haben, auf der grossen Wiese zusammengekommen sind, um dem Oberhaupt zu lau schen oder den neuesten Klatsch auszutauschen. Einst von Wald überwachsen und fast unsicht bar, blieb Machu Picchu von den
spanischen Eroberern unent deckt. Erst der amerikanische Politiker und Entdecker Hiram Bingham sorgte dafür, dass der Ort zugänglich und restauriert wurde. Mindestens so spektaku lär wie die von der Unesco ge schützten Ruinen sind die Berge rundherum: allesamt Apu –also heilige Berge, für die Inkas von grosser Bedeutung.

Der Bau von Machu Picchu dauerte etwa 100 Jahre, verlas sen wurde er fluchtartig, noch vor seiner Fertigstellung. Um ih ren Reichtum vor den Spaniern zu schützen, zogen die Inkas weiter nach Vilcabamba: eben falls eine Ruinenstadt, die heute besichtigt werden kann.
Besichtigen macht hungrig: Als Verpflegung lockt eine «Causa».
Für den Besuch von Machu Picchu benötigt man Tickets. Die gilt es unbedingt vorab via Reiseanbieter wie Travel house zu buchen.

Danach stillt man den Hunger mit einer Causa, einem traditionellen Gericht aus cremigem Kartoffelstock, Avocado und Thunfischsalat, typischerweise geschichtet und rund.

6400 Sorten
Kartoffeln wachsen im Land. Ein Halt beim Züchter muss daher sein. Was sich auf der Peru-Reise sonst noch lohnt.
Text: Dinah Leuenberger
Bilder: Lee Jakob
2 Maras-Salinen
Von Weitem sehen die Salzbecken in der sonst rostroten Hügellandschaft aus wie ein Schneefeld. Mit jeder Kurve, in der sich das Auto näher heran schlängelt, erkennt das Auge mehr Details – dunklere und hellere Pools, treppenartige Abstufungen, Wasserkanäle und hie und da ein Mensch in leuch tenden Gummistiefeln. Heute auf über 3000 Metern gelegen, waren die Salzsalinen von Maras einst von Meer bedeckt. Bereits die Inkas nutzten die Minen und deren Salz – nicht nur zum Aromatisieren von Speisen, sondern auch zur Mumifizierung der Verstorbenen und gar als Währung – davon stammt übri gens das Wort Salary, Englisch für «Lohn». In der Trockenzeit werden in den Salzbecken etwa 250 Kilo Salz pro Monat gewon nen, die in die ganze Welt expor tiert werden. Je weisser der Pool, desto weiter fortgeschritten im Prozess ist die Salzgewinnung. Betrieben werden die Salzminen von einer Kooperative mit etwa 300 Familien, die je etwa 10 bis 15 Pools besitzen. Vererbt wird nichts; das sorgt dafür, dass sich die ganze lokale Bevölkerung am Gewinn beteiligen kann und nicht nur einige wenige.

Tipp: Nach der Besichtigung unbedingt die peruanische Scho kolade mit Maras-Salz probieren.
3 Manuel Choqque
Mehlig oder festkochend – so kennen wir die Kartoffel. Wenn Peruaner und Peruanerinnen das hören, lachen sie meist verle gen. Denn sie sind sich anderes

gewohnt: Über 6400 Sorten an essbaren Kartoffeln sind staat lich registriert. 380 davon wachsen bei Manuel Choqque im Hochland bei Cusco. Sie tragen klingende Namen wie «Pfote des Puma» oder «Amaru» und verbergen alle ein Geheimnis. Von aussen braun und knollig wie die un seren, offenbaren diese Kar toffeln ein buntes Innenleben: Sie sind mal violett von den Antioxidantien und mal pink vom Betakarotin. Das wäre also 10 000 Jahre alter Super food. Manuel Choqque will da für sorgen, dass die Kartoffel nicht nur in Peru, sondern in der ganzen Welt wieder mehr geschätzt wird. Bis jetzt ist er mit seiner Mission erfolgreich: Zu seinen Kunden zählen die bekanntesten Köche der Welt. Besuchen können ihn jedoch alle. Ob man Gordon Ramsay oder Michelle Obama heisst oder zur kleinen Delegation des Migros-Magazins gehört: Mit stets derselben Hingabe präsentiert Choqque seine Schützlinge und serviert sie mal knusprig-frittiert, mal bis zur Perfektion gegart. Dazu gibts einen Schluck von seinem Kartoffelwein, auch Oxalis genannt. Man schwört sich, der Kartoffel ab sofort wieder
deutlich mehr Anerkennung zu schenken.
Neben der Farm von Manuel Choqque ist auch der KartoffelPark von Pisac einen Besuch wert. Die lokale Bevölkerung kultiviert dort seltene Kartof feln, um diese zu erhalten. Auch praktiziert sie traditionelle Zu bereitungsweisen, zum Beispiel Moraya: Die Kartoffeln trocknen in dieser Höhe tagsüber an der Sonne und gefrieren nachts. Nach etwa acht Tagen sind sie steinhart und können so bis zu zehn Jahre gelagert werden. Vor dem Verzehr werden sie für etwa 45 Minuten gedämpft und schmecken dann, als würde das Aroma von 1000 Kartoffeln in einer Knolle vereint. Wow.



Zwei von Limas Gesichtern: im Künstlerviertel Barranco mit der Seufzerbrücke (rechts) und vor der Auslage in Surquillo, dem Paradies der Märkte (ganz rechts)
4 Lima
Zwar ist es eine Stadt, aber die 43 Bezirke von Lima sind so unterschiedlich, dass sie auch als eigene Städte durchgingen. Und einer leuchtet bunter als der andere. Das müssen sie auch, denn Lima liegt in der Trocken saison – von Mai bis Dezember –unter einer dicken Nebelschicht. Die Einheimischen nennen sie «Panza de Burro», also Bauch des Esels. Am lautesten trotzt dem Deckel das Künstlerviertel Barranco. Grossflächige Graffiti zieren ganze Häuserkomplexe, auch im Gebiet rund um die Seufzerbrücke muss man lange nach einer kahlen Wand suchen. Ist sie gefunden, gehört sie wahr scheinlich zu einem der in Barranco häufigen hippen Cafés oder trendigen Gelaterias. Ach ja: dort unbedingt ein Eis mit Lucuma-Frucht probieren!
Wer die Lebensmittel lieber in der ursprünglichen Form begutachtet, macht einen Abste cher nach Surquillo. Die lokale Markthalle liefert neben Lucuma unüberschaubar viele andere Früchte: Tumbo, Pepino Dulce, Camu Camu, Cherimoya und Grandilla.

Peru hat drei Regionen mit völlig unterschiedlichem Klima: die Costa am Meer, die Sierra in den Anden und die Selva im Regenwald. Darum sind die Märkte im ganzen Land sehr bunt, gerade auch in Lima.



Die Reisetipps



Anreise KLM bietet derzeit täglich fünf Flüge von Zürich und Genf nach Amsterdam, ab Basel sind es drei. Von dort geht es weiter nach Lima. Neu hat KLM die Premium Comfort Class eingeführt: Die Zwischen klasse bietet mehr Platz, Luxus, Serviceoptionen, Komfort und Privatsphäre als die Economy Class, und das zu niedrigeren Preisen als die World Business Class. Mehr Infos: klm.ch







Touren & Aktivitäten


Im Travelbook «Südame rika» bietet Travelhouse Inspiration für die Reise nach Peru an. Weitere An gebote sind in jeder Filiale von Hotelplan und jeder Travelboutique von Tra velhouse buchbar. Nach persönlichen Wünschen und Bedürfnissen führt Travelhouse mehrtägige Touren durch. Etwa eine viertägige geführte Privat rundreise durch Limas kulinarische Welt. Dabei trifft Tradition auf die Anden und moderne Fusionsküche. Inbegriffen sind etwa ein Kochkurs, Verköstigungen in Gour metrestaurants und ein Marktbesuch.

Noch hungrig? Dann gehts wei ter nach Miraflores, denn dort tummeln sich die coolsten Res taurants der Stadt. Sie heissen Matria, Mayta oder Plant Food and Wine und servieren vom typisch peruanischen Schmorgericht über Süsswasserfisch aus dem Amazonas bis zu veganem Sushi alles, was das hungrige Herz begehrt. Deutlich sind die Einflüsse der vielen Kulturen zu spüren, die heute in Peru heimisch sind. Daraus haben sich eigene Subküchen gebildet, zum Beispiel Chifa aus China oder Nikkei aus Japan.
Sind die Bäuche einmal voll, macht man am besten einen Spaziergang. Zum Beispiel durch den historischen Teil von Lima. Er gehört komplett zum Unesco Weltkulturerbe, und das verwun dert nicht. Die Häuser sind im spanischen Stil mit Balkons be stückt, darum heisst Lima «Stadt der Balkone». Im ganzen Bezirk ist am Wochenende Party: Luft ballone und Kinder hüpfen um die Wette, das ganze Jahr werden Glace, Milchreis und Picarones –peruanische Donuts – gegessen.
5 Moray
Von oben gesehen denkt man an ein überdimensionales Mandala: Vier runde Formen sind in die Erde eingelassen, alle mit gleich mässigen, gegen aussen kleiner werdenden Ringen. Die von den Inkas erschaffenen Terrassen formationen von Moray sind fast 600 Jahre alt.
Moray war nicht etwa Kunst, sondern diente als landwirt schaftliches Labor: Mit den Terrassen sorgten die Inkas für unterschiedliche klimatische Bedingungen, experimentierten so mit dem Anbau von Lebens mitteln. Zuunterst, wo es am wärmsten war, bauten sie Koka an. In der Mitte gediehen Früchte wie Lucuma oder Cherymoya,
Die beeindruckend gleichmässig angelegten Terrassen von Moray
oben war vorab für Kartoffeln Platz reserviert. Heute wächst in Moray nur noch Gras.
Wer nach der Besichtigung hungrig ist, findet im nahen Res taurant Mil ein kulinarisches Wunderland. Das Lokal von Star koch Virgilio Martínez verwen det nur lokale Zutaten aus hohen Lagen: Tarwi, Chapla, Cushuro Alge und Kaniwa gehören dazu. Keine Ahnung? Unbedingt testen und reservieren: milcentro.pe.


6 Cusco
Wer nach Peru reist, kommt um Cusco nicht herum: Die ehemalige Hauptstadt des Inka reichs liegt mitten in den Anden auf 3400 Metern über Meer, am Eingang zum heiligen Tal: Das war es für die Inkas auf grund des Flusses, der auf einer Länge von 90 Kilometern für fruchtbaren Boden sorgt. Bis heute wachsen zig Sorten Kar toffeln und Mais nur hier.
Cusco ist übrigens idealer Ausgangspunkt für weitere In kastätten neben Machu Picchu, zum Beispiel die Piuray-Lagune. Die Stadt selbst lohnt aber allein schon einen Halt. Die Gebäude sind unverkennbar von der Er oberung der Spanier beeinflusst, besonders hübsch das histori sche Zentrum rund um die Plaza de Armas, wo die spannendsten Restaurants der Stadt liegen: Im Inka Grill gibts klassisch perua nische Küche auf hohem Niveau, im Limo Nikkei, die virtuose Kombination von Japanisch und Peruanisch. MM















































Ackern statt chillen
Früchte ernten, Steine schleppen, Kühe treiben: Drei junge Menschen berichten, warum sie in ihren Ferien körperlich arbeiten, statt sich auszuruhen.


Text: Manuela Enggist
Heu ernten in Uri
Sie habe Blasen an den Händen und in einer Woche das Essen so sehr genossen, wie kaum zuvor in ihrem Leben. «Körperliche Arbeit macht hungrig.» Maria Wagner sitzt am Küchentisch der Familie Loretz in Silenen, als sie das erzählt. Mittler weile hilft die Deutsche den vierten Tag im Betrieb mit. Auf die Idee, ihre Ferien auf einem Bauernhof zu verbringen, brachte sie ihre Schwes ter, die von den Caritas-Bergeinsät zen gehört hatte. Freiwillige arbeiten gegen Kost und Logis auf dem Hof oder auf der Alp mit und unterstützen die Bauernfamilie. «Ich mag die Schweiz und wollte unbedingt Zeit hier verbringen», sagt Maria Wagner. «Und ich dachte mir, so das authentische bäuerliche Leben ken nenzulernen. Ausserdem wollte ich auch einen Einblick bekommen, wo her tierische Produkte stammen und

Beruf: Psychologin Arbeitseinsatz: Betrieb Alpengitzi in Silenen UR, geführt von Marianne und Wendelin Loretz

wie viel Arbeit dahintersteckt.»
Im Kanton Uri sei sie zuvor nie gewesen, sie habe einfach ge schaut, welche Region mit dem Zug gut zu erreichen sei.
Eigentlich sollte Maria Wag ner in der Küche helfen, aber bei einem Telefonat mit der Bäuerin habe sie ihr erzählt, dass sie nicht gern koche. Das sei kein Problem gewesen. Sie helfe vor allem draussen mit, bei der Heuernte, beim Äpfeleinsammeln, Umzäu nen, Jäten und beim Alpabtrieb des Viehs – bisher Wagners Highlight. Nach ihrem Einsatz in Uri wird sie noch für zwei Wo chen nach Italien fahren. «Ich kann mir gut vorstellen, während meiner Ferien noch mal eine Woche auf einer Alp zu arbei ten.» Aber sie brauche auch Zeit, um sich auszuruhen. «Das bäuer liche Leben ist sehr bereichernd, aber auch wirklich anstrengend.»


Trauben lesen in Fläsch
Nicolas Büttiker über seinen Ein satz: «In den Ferien zu faulenzen, ist für mich keine Option, das würde mich total nervös machen. Heinz Kunz, der den Weinbaube trieb Gatluzi 2020 von den Eltern übernommen hat, kenne ich von früher. Als er nach Erntehelfern suchte, war mir klar, dass ich dabei sein will. Ich hatte eine romanti sche Vorstellung von der Weinlese und erwartet, dass ich mit einem Bastkorb auf dem Rücken gemüt lich in den Reben stehe. Natürlich ist dem nicht so. Ich habe nur einen weissen Eimer und eine Schere dabei. Wir schneiden die Trauben von den Rebstöcken, was eine sehr
repetitive, aber schöne Arbeit ist. Dabei kann ich gut runterfahren. In guten Jahren ist alles sehr ein fach. Aber in schlechten, wenn die Trauben beispielsweise von Kirsch essigfliegen befallen sind, muss man sorgfältiger arbeiten und die schlechten Beeren einzeln heraus pflücken. Das ist anspruchsvoller.
Ich habe sehr schnell gemerkt, dass die Weinlese nur einen sehr kleinen Teil der Weinproduktion ausmacht. Es ist unglaublich, wie viel Arbeit ein Genussmittel wie Wein erfordert. Wenn ich nun zu Hause eine Flasche Wein von Gatluzi Weinbau trinke, erzähle ich immer allen, dass ich bei dieser Flasche dabei war. Wie ein Statist in einem Film. Ich bin irgendwie ein kleiner Teil davon.»

DIREKTFLUG UND REISE MIT KÖNIGSKLASSE-LUXUSBUS
LOFOTEN & NORDLICHTER
1. Tag: Zürich – Evenes – Narvik
Individuelle Anreise zum Flughafen Zürich und Di rektflug nach Evenes. Begrüssung an Bord unserer Twerenbold-Königsklasse und Fahrt nach Narvik.
2. Tag: Narvik, Ausflug Aurora Sky Station Freie Zeit in Narvik. Am Nachmittag Ausflug nach Abisko. Gemeinsames Abendessen und Fahrt mit dem Sessellift hinauf zur Aurora Sky Station. Es bie tet sich unsere erste Chance auf die Aurora Borealis - die Nordlichter.

3. Tag: Narvik – Tromsø
Am Morgen besuchen wir das Kriegsmuseum in Narvik. Die modern aufbereitete Ausstellung über den 2. Weltkrieg zeigt, wie die Schlacht in der Re gion Spuren hinterliess. Fahrt nach Tromsø.
4. Tag: Tromsø, Nordlichterausflug Stadtführung durch Tromsø. Besuch eines AuroraCamps, das je nach Wettervorhersage die besten Chancen auf Nordlichter verspricht. Wir stärken uns mit Suppe und norwegischen Lefse.
5. Tag: Tromsø, Ausflug Rentierfarm** Fakultativer Besuch einer Rentierfarm. Bei einem traditionellen Eintopf im Samenzelt lernen wir die Bräuche der Samen kennen. Abendessen auf dem Hausberg von Tromsø mit Aussicht auf die Lichter der Stadt und hoffentlich auch auf die Nordlichter.

6. Tag: Tromsø – Svolvaer Fahrt Richtung Süden nach Svolvaer, das wirt schaftliche und kulturelle Zentrum der Lofoten.
7. Tag: Svolvaer, Lofotenrundfahrt Panoramafahrt durch die unverwechselbare Landschaft der Lofoten, vorbei an Fischerdörfern, Schärenlandschaften und kargen Felsformationen.

REISEDATEN 2023 (SA – SA)
1: 04.02.–11.02. 2: 11.02.–18.02. 3: 18.02.–25.02. 4: 25.02.–04.03. 5: 04.03.–11.03.
UNSERE LEISTUNGEN
● Flug mit Edelweiss Air in Economy-Klasse
● Alle Flugnebenkosten (CHF 140)
● Fahrt mit Königsklasse-Luxusbus
● Übernachtung in Mittel- und guten Mittelklasshotels
● 7 x Frühstücksbuffet, 6 x Abendessen
● Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen gemäss Programm
● Erfahrener Reisechauffeur ab/bis Evenes
● Erfahrene Twerenbold-Reiseleitung ab/bis Evenes
● Audio-Sytem auf Rundgängen
● 100% CO2–Klimakompensation
8. Tag: Svolvaer – Evenes – Zürich Fahrt nach Evenes und Rückflug nach Zürich. KOMFORTKLASSE
PRO PERSON IN CHF Katalogpreis* Sofortpreis
8 Tage gemäss Programm 3215 2895 Einzelzimmerzuschlag 515 Ausflug Rentierfarm** 160
SO FLIEGEN SIE
Direktflug mit Edelweiss Air Zürich – Evenes –Zürich in Economy-Klasse. Flugzeit pro Weg 3h 55min.
HINWEIS
Programmänderungen aufgrund des Wetters und der Strassenverhältnisse unter Vorbehalt.
Buchungscode:
Freiwillige gesucht
Auf der Alp mithelfen Caritas-Bergeinsatz vermittelt seit 40 Jahren Freiwillige an Bergbauernfamilien in Notund belastenden Situationen. Gesucht werden ca. 1200 Frei willige, die zwischen 18 und 70 Jahre alt sowie körperlich und mental fit sind. bergeinsatz.ch Zeitraum: Frühling bis Herbst Region: Schweizer Berggebiet

Wälder schützen Schutzwald pflegen, Wildschutzzäune unterhalten, Begehungs wege erstellen. Die Bergwald projektwoche dauert jeweils von Sonntagnachmittag bis Samstagvormittag. Teilnehmen können Menschen ab 18 Jahren, Forstwart-Kenntnisse sind nicht nötig. Die Freiwilligen arbeiten in Gruppen von sechs bis 20 Personen unter profes sioneller Anleitung. Ihr Einsatz ist kostenlos. bergwaldprojekt.ch Zeitraum: ganzjährig Region: ganze Schweiz
Steine stapeln «Praktizierend» die Natur erleben: Unter diesem Motto bietet die Stiftung Umwelt einsatz zusammen mit der Naturschutzorganisation Pro Natura einwöchige Ferien arbeitseinsätze in den schöns ten Natur- und Kulturland schaften der Schweiz an. Die Einsätze kommen vollumfäng lich der Natur zugute, es resultiert kein finanzieller Ertrag. umwelteinsatz.ch pronatura.ch/aktiv Zeitraum: Frühling bis Herbst Region: ganze Schweiz

Steine klopfen im Diemtigtal
Kopfschüttelnd begutachtet Ladina Birolini das Mittelstück der Tro ckenmauer, hält einige Sekunden inne, bevor sie mit beiden Händen eine grosse Steinplatte noch ein wenig mehr nach links rückt. Es ist ihre «Problemstelle», wie sie sagt. «Damit die Trockenmauer wieder um für Jahrzehnte hält, muss jeder Stein fest sitzen und darf nicht nach unten geneigt sein.» Es ist bereits das dritte Mal, dass Birolini in ihren Ferien mithilft, eine Tro ckenmauer zu restaurieren. Die sogenannten Ferienarbeitswochen
werden von der Stiftung Umwelt einsatz in Zusammenarbeit mit Pro Natura angeboten. «Während meiner Arbeit sitze ich viele Stun den vor dem Computer, also suche ich mir in den Ferien immer einen aktiven Ausgleich.»
In diesem Jahr sind mit Ladina Birolini noch neun weitere Freiwillige da, die unter der Anleitung einer Fachperson die Mauer wieder herstellen. «Trockenmauern sind wertvoll für die Biodiversität in den Alpen. Mir ist es wichtig, in den Ferien etwas Sinnvolles zu machen.»

Auch den Austausch mit den ande ren Teilnehmerinnen schätzt sie. Sie alle übernachten in derselben SAC-Hütte, kochen am Abend zu sammen, spielen Gesellschafts spiele. «Obwohl wir aus vielen un terschiedlichen Lebenssituationen kommen, passen immer alle gut zusammen, und wir werden sofort ein Team.» Sie pflege mit einigen Teilnehmenden aus vergangenen Kursen noch immer Kontakt.
«Wir schreiben uns Postkarten aus jeder weiteren Trockensteinmauer woche, die wir besuchen.» MM
Ladina Birolini (27) Schlieren ZH Beruf: Umweltingenieurin Arbeitseinsatz: Trockensteinmauer auf der Alp Stierenberg im Diemtigtal BE Bilder: Mischa Christen













































Illustration: Rinah Lang






Lisa Stutz (28) sucht die Balance zwischen urban und ländlich. Und pickt von beidem das Beste heraus.


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STADT, LAND, STUTZ Neulich hatte ich sturmfrei. Als Teenie bedeutete das: Eltern weg, grüner Wodka da, irgendwer kotzt ins Rabättli. Jetzt bedeutet es: Freund weg, Netflix da, irgendwas zu essen bestellen. Schon auf dem Weg nach Hause scrollte ich mich durch das Angebot diverser FoodDelivery-Apps. Und wieder einmal stellte ich fest: Essen bestellen macht das Leben nicht gerade einfacher. Ich muss präzisieren: Essen bestellen macht das Leben nicht gerade einfacher, wenn man in der Agglo wohnt und allein ist. Das Angebot ist nämlich beschränkt, die hippen Restaurants liefern nicht über die Stadtgrenzen hinaus. Ich nehme den Weg zu ihnen zwar regelmässig auf mich, sie kommen hingegen nie zu mir. Eine traurige Dysbalance, wie in einer toxi schen Beziehung. Muss man akzeptieren.
Bei uns hat man die Wahl zwischen Pizza aus dem Dönerladen und Burger aus dem


Für Liebhaber von Grand-Cru-Kaffees Znacht auf Bestellung













Pizzaladen. Aus der Region, für die Region. Darauf hatte ich an diesem Abend aber keine Lust. Ich fand schliesslich ein indisches Res taurant, bei dem nach Eingabe meiner Ad resse nicht gross «Error» stand. Voller Vor freude wollte ich meine Bestellung absenden, wurde dann aber darauf hingewiesen, dass ich den Mindestbestellwert von 40 Franken noch nicht erreicht hatte. 40 Franken?! Ich wollte schon den Bettel hinwerfen, doch mei ne Lust auf Naan-Brot war bereits grösser als mein Verstand. So landeten Butter-Chicken fürs ganze Wochenende, ein Stapel GarlicNaan und ein Mango-Lassi im Warenkorb.


Es dauerte eineinhalb Stunden, bis ich das Essen an meiner Haustür in Empfang nehmen konnte. Endlich sass ich dann mit dampfendem Teller auf der Couch, stellte den Fernseher ein und merkte, dass die Arbeit noch nicht ganz getan war: Was sollte ich mir auf Netflix denn angucken? MM

















































































Der Siegermuni am Unspunnen heisst Araris
Der Unspunnen-Schwin get, einer der wichtigsten Anlässe im Schwingsport, findet im kommenden Jahr am 27. August in Interlaken statt. Dazu gehört traditionsgemäss auch ein Siegermuni, den die Migros als Haupt sponsorin stiftet.
Dieser wurde Mitte September mit Taufpate Kilian Wenger feierlich auf den Namen «Araris» getauft. Taufpatin wurde Nathalie Brunner aus Kirchberg BE, die bei über 400 Vorschlägen mit ihrem Vorschlag «Araris» überzeugte.
Chilbi-Duft liegt in der Luft
Magenbrot, Nidletäfeli und gebrannte Mandeln: Was in einer kleinen Bäckerei in Rottenschwil produziert wird, lässt allen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Text: Milena Wyss Bild: Moritz Weisskopf
Wenn die charakteristischen rosaroten Säckchen im Laden stehen, ist klar: Es ist Chilbi-Zeit!
Araris ist ein original Simmentaler Muni aus dem Stall von Andrea und Hansueli Aebersold (Beatenberg) und wird am Fest ca. 1000 kg auf die Waage brin gen. Sein Wert: ca. Fr. 15 000.–


Was viele nicht wissen: Hinter den süssen Leckereien steckt viel Handarbeit. Hauptspezialität von «Werners Backstube» ist das Markt-Magenbrot – und das gibt einiges zu tun: Schon ab 3 Uhr morgens köchelt der Sud, der später zusammen mit Mehl, Ge würzen, Triebsalz und Wasser zu einem Teig verarbeitet wird. Zu langen Stangen geformt gelangen die Brote in den Backofen. Nach dem Abkühlen werden sie in gleichmässige Stücke geschnit ten. Die Endstücke werden nicht
weggeworfen, sondern zu sogenanntem Schraps zerbröselt. Nun wandern die Lebkuchenstücke ins Sudbad. Der beigegebene Schraps verleiht dem Magenbrot die spezielle Kruste. Auf einem Gitter tropfen die Stücke ab, angetrocknet werden sie kurz im Ofen. Über Nacht trocknen sie auf dem Blech aus.
Handgemacht ist Trumpf
Das Rezept ist seit 50 Jahren gleich geblieben – genau wie die Tatsache, dass es streng geheim bleibt. Eine maschinelle Pro duktion kommt für Werner Furrer, Inhaber von «Werners
Backstube», nicht infrage: «Wir haben einmal einen Versuch mit Maschinen gemacht, aber die Handgemachten schmecken einfach besser.» Die zwölf Mit arbeiter stellen hier jeden Tag unter strengsten hygienischen Bedingungen rund 1,5 Tonnen Magenbrot her. Der Grossteil landet bei Detailhändlern –unter anderem bei der Migros Aare, wo Werners MarktMagenbrot neben weiteren Chilbi-Spezialitäten in drei Varianten angeboten wird: Klassisch und im Miniformat aus der Region Aare, seit 2021 auch in Bioqualität. MM
Sponsoring byBilder: Barbara Loosli, zVg
Spritzige Premiere: Thuner Wasserzauber
Text: Bianca BischofbergerVom 30. September bis 30. Oktober feiert Thun die Premiere des «Thuner Wasserzaubers». Und zwar täglich mehrmals und bei jeder Witterung: Tagsüber finden die dreiminütigen Wassershows von Montag bis Sonntag um 16, 17 und 18 Uhr statt. Neben diesen Kurzshows kündigen die Veranstalter vom Verein Thuner Wasser zauber jeden Abend um 19 und 21 Uhr ein je 20 minütiges Spektakel mit Wasser, Licht und Musik an. Erstmals und exklusiv in der Schweiz.

Die zwölf Millionen Liter Wasser, die als Fontänen hoch in den Himmel ge spritzt werden, werden vor Ort aus der
Aare gepumpt. Alles Wasser wird aufgefangen und dem Flussverlauf verlust frei wieder eingespeist. Auch der Strom wird komplett mit Aarewasser erzeugt. Sämtliche Veranstaltungen sind ohne Altersbeschränkung und für alle kostenlos. Der Veranstaltungsort im Aarebecken direkt neben dem Hotel Freienhof ist in wenigen Minuten zu Fuss vom Bahnhof, von einem der umliegenden Parkhäuser oder der Innenstadt erreichbar. Zudem laden vor Ort verschiedene Food und Ge tränkestände zum Verweilen ein. MM
Info: thunerwasserzauber.ch
Mehr zum gesellschaftlichen Engagement der Migros-Gruppe: migros-engagement.ch
MigrosAare
TIPP DER WOCHE


Waffeln mit Herz
Mit dem PrincessDeLuxe-Waffeleisen kann nichts mehr schief gehen: Der einstellbare Thermostat sorgt für ein perfektes Ergebnis. Zudem kann man ent weder eine grosse Waf fel oder fünf herzförmi ge Waffeln zubereiten. Da geht schon beim Zmorge das Herz auf.
































Schluss mit unerhörten Preisen!























































































Migros-Geschenkkarten zu gewinnen!


Lösen Sie das Kreuzworträtsel und gewinnen Sie eine von 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken. Für die grüne Zusatzlösung winken 2 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 50 Franken.
Sudoku
So nehmen Sie teil:
Hauptpreis (oranges Lösungswort)
Tel.: 0901 000 841 (Fr. 1.–/Anruf)
SMS: Senden Sie MMD1, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD1 STEMPEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf
Internet: www.migmag.ch/raetsel (kostenlos)
Zusatzpreis (grünes Wort)
Tel.: 0901 000 845 (Fr. 1.–/Anruf)
SMS: Senden Sie MMD5, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD5 WINTER Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf
Internet: www.migmag.ch/raetsel (kostenlos)
Teilnahmeschluss:
Gewinner Nr. Hauptpreis: Zusatzpreis: 37
Sonntag, 2.10.2022, 24 Uhr
Therese Müller-Frank, Rickenbach Bellelay St. Uvrier
Teilnahmebedingungen Gewinnspiele:
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, welche das 18. Altersjahr vollendet haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden des Gewinnspielveranstalters sowie Gewinnspielvereine, automati sierte Dienste und weitere professionalisierte/gewerbliche Teilnehmende. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und mit Namen und Wohnort veröffentlicht.
So nehmen Sie teil:
Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf)
2 × 100 Franken zu gewinnen
Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.
SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt von der Lösungszahl, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf
Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos)
Teilnahmeschluss:
Sonntag, 2.10.2022, 24 Uhr
Besonderheit von kybun Joya Schuhen sind die einzigarti ge weichelastische Sohle: Jeder Schritt versetzt Sie für Sekunden bruchteile in Schwerelosigkeit und schont dadurch Ihre Gelen ke. Schon nach den ersten paar Schritten spüren Sie es: Noch nie haben Sie einen vergleichbaren Schuh getragen! Die kybun Joya Schuhe können den ganzen Tag getragen werden. Sie sind beson ders geeignet für Menschen, die im Berufs- und Privatleben lan
ge stehen. Die Luftkissen-Sohle verhindert schwere Beine, bren nende Füße, Rückenschmerzen und Venenprobleme. kybun Joya empfiehlt sich besonders bei Fuß problemen, wie Hallux oder Fer sensporn, da das weichelastische Material sich immer dynamisch an die Form der Fußsohle anpasst.
Vorteile und Wirkung
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Von Medizinern empfohlen „Diese Schuhe fördern das Gleichgewicht und aktivieren die Muskulatur von den Zehen bis in den Rücken: die Joya Schuhe sind hilfreich in der Behandlung von Fersen- und Vorfußschmerzen und werden gerne zur unterstüt zenden Behandlung bei Achilles sehnen- und Rückenschmerzen eingesetzt.“ Dr. med. Markus Müller, Facharzt für Orthopädie, Luzern Zug www.kybun-joya.swiss

Gewinnen Sie eine von 4 Migros-Geschenkkarten im Wert von je 100 Franken!

Quiz
2 × 100 Franken zu gewinnen
Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.
Paroli
2 × 100 Franken zu gewinnen
Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein. Die Lösung ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1-5.
So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 842 (Fr. 1.–/Anruf)
SMS: Senden Sie MMD2, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD2 ATEMZUG Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf
Internet: www.migmag.ch/quiz (kostenlos)
Teilnahmeschluss: Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite Sonntag, 2.10.2022, 24 Uhr
Kreuzworträtsel Lösung Nr. 38
Tragen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein. Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.
Füllen Sie die zehn Wörter in das Rätselgitter ein. Die Lösung ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1-5.
Lösung: 1 1 2 3 4 5 2 3 4 5 E B B D D E E H I S U R U E E N R A M A R U S I Z T R N M L E S L S E N I D I I L T I S R E N E N N T T N W N R G U E G E E I I A V E L N E R E E L T T N E T R N
Lösung: 1 1 2 4 2 3 4 5 N A A B F H I N R S T B L A R E M I H P I T P K I R P L E O E O A T E M E I T R R E M E N I R N O T I N A R D O I S R F S E R I L N A E I A C N E E Y E L L N N H
So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf)
SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf
Sonntag, 2.10.2022, 24 Uhr
Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos) Teilnahmeschluss: Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite
Bimaru
Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind. Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.
Paroli Gewinner Nr. 3737 Monroe
Sudoku Lösung Nr. 38 Paroli Lösung Nr. 38 Quiz Lösung Nr. Bimaru Lösung Nr. 3838
Sudoku Gewinner Nr.
Heinz Stäubli, Oftringen AG; Jamie Ocusono, Winterthur ZH 37
Martha Lienhard, Brittnau AG; Maureen Loiseau, Dompierre VD
Quiz Gewinner Nr. Fabienne Schranz, Sarmenstorf AG; Christian Penon, Chamoson VS
«Das Gefühl, über dem Wasser zu schweben, ist einmalig»
Elia Colombo ist einer der besten Foil-Windsurfer der Welt. An den Olympischen Spielen 2024 will er aufs Podest. Auch privat dreht sich beim Tessiner alles um Sport: beim Segeln mit Freunden oder auf dem Rad mit Bruder und Profi-Mountainbiker Filippo.
Text: Manuela Enggist Valeriano

Das läuft bei mir «Die Liebe zum Wassersport habe ich dank meines Vaters entdeckt. Er hat meine bei den Brüder und mich schon früh zum Segeln mitgenommen. Als ich zehn Jahre alt war, habe ich mit Windsurfen begonnen. Ich war sofort hin und weg. Das Gefühl, über dem Wasser zu schweben, ist einmalig. Unser Sport befindet sich gerade sehr im Umbruch. Vor drei Jahren wurde die Disziplin Windsurf Foil, die das Schweben über dem Wassser erlaubt, neu zu den Olympischen Spielen zuge lassen, seither fokussiere ich mich noch mehr darauf. Ich gehöre derzeit zu den besten Foil-Wind surfern der Welt. Mein grosses Ziel ist, 2024 in Marseille (F) auf dem Olympia-Podest zu stehen.»
Mein MigrosLieblingsprodukt «Das Ovomaltine Crisp Müesli steht bei mir jeden Morgen auf dem Frühstückstisch.»

Mein Zuhause «Ich lebe noch immer in meinem Elternhaus im Tessin. Wegen der Trainingslager und Wettkämpfe bin ich nur wenige Wochen pro Jahr zu Hause; deswegen würde sich eine eigene Wohnung gar nicht lohnen.»


2 Meine Passion «Beim Windsurfen fasziniert mich vor allem, dass so viele Dinge zusammenkommen: Der Wind, die Wellen und die Temperatur haben alle Einfluss auf die Bedingungen.»


3 Mein Studium «Ich habe im Som mer meinen Master in Wirtschafts wissenschaften an der Universität Zürich abgeschlossen. Einen gros sen Teil habe ich im Fernstudium
gemacht. Es ist mir wichtig, neben dem Sport eine Absicherung zu haben.»
4 Meine Familie «Ich bin in einer extrem sportbegeisterten Familie aufgewachsen. Mein jüngerer Bruder Filippo ist Profi-Mountain biker und war bei den Olympi schen Spielen in Tokio dabei. Wir biken oft zusammen.»

5 Mein Hobby «Vor zwei Jahren bin ich mit fünf Freunden mit einem kleinen Segelschiff von Rimini (I) nach Kroatien gesegelt. Wir hatten sehr wenig Platz auf dem Boot, aber es war ein grandioses Aben teuer. Segeln ist nach Windsurfen meine zweite grosse Leidenschaft.»
6 Mein Style «Ich liebe bunte und auffällig gemusterte Hemden und Pullover. Klamotten kaufe ich meistens auf meinen Reisen. Das sind praktische Souvenirs, die ich auch tragen kann.»

7 Mein Zeitvertreib «Wir arbeiten eng mit Meteorologen zusammen, die uns coachen, damit wir die gerade herrschenden Wetter- und Windbedingungen einschätzen können. So weiss ich zum Beispiel, an welchen Tagen sich ein Training auf dem Lago di Lugano lohnt.»






























