Migros-Magazin-30-2021-d-AA

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MEINE MIGROS | 26.7.2021 | 51 Oft draussen: Nach dem Wiesenmilchstandard von IP-Suisse ge­haltene Kühe verbringen den Sommer an monatlich min­ destens 26 Tagen auf der Weide.

Sempach ein Punktesystem für Biodiversität mit konkreten Massnahmen entwickelt. Die Milchbauern stellen zum Beispiel Hecken als Lebensraum für Insekten oder ­Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge bereit. Wieso verkauft die ­Migros nicht einfach Biomilch, ­die ­sowieso nach­ haltig ist? Die Migros hat auch

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Der Käfer kommt auf die Milch

Bio- und Demeter-Milch im Angebot. Sie möchte aber im gesamten Trinkmilchsortiment und ­damit auch in allen Preislagen Nachhaltigkeit ­anbieten.

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Die Wiesenmilch wird in der Migros mehr als 110 Millionen Liter umfassen. Das deckt den jährlichen Verbrauch von etwa 2,2 Millionen Menschen im Land ab. Nachhaltiger wird beispielsweise die MigrosMarke Valflora, die meistverkaufte Milch der Schweiz.

Als erste Detailhändlerin der Schweiz hat die Migros nur noch nachhaltige Trinkmilch im Regal. Die Milch, die nach Vorgaben von IP-Suisse-Wiesenmilch produziert wird, tut Kühen und Umwelt gut. Die zehn wichtigsten Fragen zur Umstellung.

Sind die Milchbauern denn in der Lage, die neuen Standards einfach so umzusetzen? Für einen Gross-

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Text: Benita Vogel

Die Trinkmilch der Migros wird nachhaltiger. Der Mindeststandard entspricht künftig dem Wiesenmilchstandard von IP-Suisse. Wofür steht er?

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Wiesenmilch ist ein Programm der Schweizerischen Vereinigung integriert produzierender Bauern und Bäuerinnen (IPSuisse), um die Produktion von Milch nachhaltiger zu gestalten. War die Trinkmilch der ­Migros denn bisher nicht nachhaltig? Doch. Bisher

Bild: iStock / Getty Images

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stammte die ­Trinkmilch aus dem Programm «Nachhaltige Milch Migros». Mit der Einführung der Wiesenmilch geht die Migros noch einen Schritt weiter. Die Wiesenmilchrichtlinien von IP-Suisse sind beispielsweise in den Bereichen Tierwohl, ­Biodiversität und ­Klimaschutz strenger als die ­bisher geltenden Standards.

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Welche Vorteile hat das für die Kühe? Die Kühe

sind regelmässig auf der Weide oder auf einer Auslauffläche. Im Sommer haben sie an mindestens 26 Tagen im M ­ onat Zugang zu einer Weide, im Winter sind sie an mindestens 13 Tagen draussen. Zudem werden die Tiere hauptsächlich mit Weideund Frischgras und Grünmais gefüttert. Das entspricht der ­natürlichen Ernährungsform der Kuh. Kraftfutter wird ­möglichst wenig eingesetzt. Der Einsatz von Soja ist ganz ­verboten. Dies, weil Soja oft aus ­umstrittenen Anbaugebieten stammt und von weither transportiert werden muss. Inwiefern ist die Pro­ duktion von Wiesenmilch klimaschonend? Fressen die

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Kühe viel frisches Gras, das leicht verdaulich ist, kann die Menge

an freigesetztem Methan abnehmen. Milchpro­duzenten setzen in diesem Programm weitere Massnahmen um, die gut sind fürs Klima: Sie fördern die Gesundheit der Tiere und haben nicht einfach die Milchleistung im Fokus, sondern sind bestrebt, dass Kühe möglichst lang Milch produzieren. Das reduziert die Einwirkungen auf die Umwelt und verbessert die Wirtschaftlichkeit. Ausserdem setzen über 90 Prozent der Betriebe weniger mineralischen Stickstoffdünger ein, was die Umweltbilanz ebenfalls verbessert. Ziel der IPSuisse-Betriebe ist es, Treibhausgasemissionen mit kon­ kreten Massnahmen bis 2025 um zehn Prozent zu senken.

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Von welchen Mengen Wiesenmilch reden wir?

Wie fördert der Standard IP-Suisse die Biodiversität?

Die Labelorganisation hat zusammen mit der Vogelwarte

teil der Produzentinnen und Produzenten ist die Umstellung machbar. Das zeigte eine Analyse von IP-Suisse und der Migros. Die Produzenten werden dabei von IP-Suisse und dem Milchverarbeiter unterstützt. Die Umstellung ist freiwillig. Sollten Produzenten nicht nach dem neuen Standard produzieren, können sie ihre Milch nach wie vor in den ­Migros-Kanal liefern. Daraus werden beispielsweise Jog­ hurt, Quark oder Milchmischgetränke hergestellt.

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Wie erkenne ich diese Milch? Am IP-Suisse-

Käfer, der auf der Verpackung abgebildet sein wird.

10 Wird die Milch deswegen teurer? Nein, die Milchproduzenten erhalten zwar eine Prämie von fünf Rappen pro Liter Milch. Der Preis im Laden bleibt hingegen unverändert.  MM


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