Migros-Magazin-27-2021-d-BL

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54 | 5.7.2021 | NATURKOSMETIK

GANZ SCHÖN NATÜRLICH Viele Menschen setzen auf einen grĂŒnen Lifestyle und Naturkosmetik. Sieben gute GrĂŒnde, weshalb man es ihnen bei der Körperpflege gleichtun sollte. Text: Petra Koci

Mild und doch sehr wirksam

Naturkosmetik verzichtet auf erdölbasierte und chemischsynthetische Inhaltsstoffe sowie auf Gentechnik. Der Ausdruck ist aber gesetzlich nicht geschĂŒtzt. Deshalb gibt es Zertifizierungen, die strenge Richtlinien fĂŒr Zutaten und Herstellung vorgeben. Steht eins der QualitĂ€tssiegel wie Natrue, BDIH, ­Ecocert, Cosmos oder D ­ emeter drauf, dann ist wirklich nur Natur drin.

Es mag ungewohnt klingen: Der Duft naturbasierter Pflegeprodukte ist oft zurĂŒckhaltend, und sie b ­ ilden meist wenig Schaum. Das kommt daher, dass in der natĂŒrlichen Pflege nur DĂŒfte verwendet werden, die in der Natur vorhanden sind – etwa BlĂŒtenwasser, aromatische Pflanzen- und KrĂ€uterextrakte oder Ă€therische Öle. Die Zucker- und Kokostenside wiederum, die in Seifen oder Shampoos verwendet werden, schĂ€umen nur wenig, reinigen aber sanft und wirkungsvoll.

Spendet Feuchtigkeit und ElastizitĂ€t Alle Inhaltsstoffe haben ihren Ursprung in der Natur. Basis sind Pflanzenöle, die dank ihrer FettsĂ€uren und sekundĂ€ren Pflanzenstoffen, also Farb-, Duft- und Aromastoffen, eine sehr gute Wirkung haben. Sie versorgen die Haut nachhaltig und stĂ€rken die körpereigenen Repair- und Schutzmechanismen. Pflanzenöle Ă€hneln den eigenen Haut­ fetten und werden von der Haut gut aufgenommen. Sie unterstĂŒtzen die Hautbarriere, die Feuchtigkeit kann besser gespeichert werden, die Haut besser atmen, und auch der Hautstoffwechsel wird aktiv gefördert.

Schonend fĂŒr die Umwelt Aus Erdöl gewonnene Inhaltsstoffe sind schon in der Herstellung wenig ökologisch. Mikroplastik gelangt durchs Abwasser in FlĂŒsse und Seen und ist nicht abbaubar – genauso wenig wie einige synthetische Zutaten. In zertifizierter Naturkosmetik sind diese Stoffe verboten. Punkto Umweltfreundlichkeit zĂ€hlt aber auch die Verpackung: Viele Hersteller setzen hier ­bewusst auf möglichst wenig Verpackungsabfall, rezyklierte oder wiederverwertbare Materialien oder auch auf regionale Rohstoffe und Fairtrade.

Balsam fĂŒr sensible Haut Manche Menschen mit sensibler Haut können allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe reagieren. Synthetische Stoffe kommen in der Naturkosmetik nicht vor. Dennoch können Hautreaktionen auch bei naturbasierter Pflege nicht ausgeschlossen werden, denn auch Ă€therische Öle, ­Ringelblumen oder Wollwachse können empfindliche Haut ­ir­ritieren. Sie sind zwar nur in schwacher Konzentration vorhanden, bei sensibler Haut sollte man sie jedoch zuerst testen.

Tierversuche strikte verboten! Auch Milch, Eier, Honig, Bienenwachs oder Wollfett gelten als natĂŒrliche Inhaltsstoffe. Naturkosmetik ist also nicht zwingend vegan, obwohl viele Produzenten auf vegane Produkte setzen. Tierversuche fĂŒr Kosmetik­ produkte sind in der EU und der Schweiz seit 2013 verboten. Das Verbot bezieht sich auf rein kosmetische Rohstoffe und nicht auf solche, die etwa auch in Waschmitteln eingesetzt ­werden. Auf Nummer sicher geht man bei Produkten mit ­Vegan­­Siegel. Auch BDIH- und HĂ€schenLogo garantieren, dass nach einem bestimmten Stichtag keine Zutat am Tier getestet wurde.

Bilder: iStock

Wo Natur draufsteht, ist Natur drin


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