1 minute read

Magen-Darm-Alarm

Notbetreuung für zu Hause

Wenn das Kind krank wird, muss oft die Betreuung improvisiert werden. Und in Zeiten von Corona haben viele Kitas strengere Regeln eingeführt. Mit externer Hilfe können sich berufstätige Eltern organisieren.

Text: Silja Kornacher Nachts um zwei Uhr werden die Eltern aus dem Schlaf gerissen: Die kleine Malea hat erbrochen. Bis zum Morgen sind drei Maschinen Wäsche durch – die Worte aus der EMail der Kita hallen nach, «Momentan hat uns das MagenDarmVirus voll im Griff». Die Eltern informieren die Betreuerin: Malea kommt heute nicht. Sie sind nicht die Ersten, die halbe Gruppe ist zu Hause. MagenDarm, RSVirus, Bronchitis – Krankheiten verbreiten sich in Kleinkindergruppen rasend schnell. Die CoronaSchutzmassnahmen haben dem natürlichen Abwehrsystem nicht geholfen.

Seit der Coronapandemie sind viele Kinderkrippen auch vorsichtiger geworden: Die Kita von Maleas Freund Leon beispielsweise nimmt Kinder nicht, wenn sie pro Tag mehr als dreimal husten.

Immerhin, bei der Arbeit fällt Maleas Mutter Sonja heute nicht ganz aus. Sie loggt sich vom Homeoffice aus in die Sitzung ein. Für einmal bleibt die Kamera aus. Das Kind sitzt auf ihrem Schoss. Just als sie aufgerufen wird, erbricht ihr das Kind in den Ausschnitt. «Sonja? Wie sieht es aus mit den Quartalszahlen?», fragt der Chef. Das Kind plärrt. Ein Arbeitskollege schreibt ihr eine private Chatnachricht: «Fühle mit dir. Musste meine Tochter gerade wieder aus der Krippe abholen, weil sie eine Bindehautentzündung hat. Meine Frau ist an einer Weiterbildung – ich hätte heute eine wichtige Präsentation gehabt. Nun bricht das ganze System zusammen», schreibt er. Was nun?

So wie Sonja und ihrem Arbeitskollegen geht es vielen Eltern. Das Kind ist krank, in die Kita kann es nicht. Da kann man nur darauf hoffen, dass ein Elternteil Homeoffice macht und das Kind etwas mehr schläft als sonst – oder man hat ein gutes Netzwerk aus Grosseltern, Göttis oder Freunden, die übernehmen können.

Es hilft ein gutes Netzwerk aus Grosseltern, Götti oder Freunden, die übernehmen können.

Selbst krank melden Gibt es niemanden im Umfeld, der einspringen und unterstützen kann, meldet man sich mit dem Kind beim Vorgesetzten krank: Nach dem Schweizer Arbeitsgesetz muss der Arbeitgeber bis zu drei Tage pro Krankheitsfall für die Betreuung des Kindes freigeben. Er kann dafür ein Arztzeugnis verlangen.

This article is from: