Livestream Sinfoniekonzert «Romantik pur» – 4. März 2021

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DO / 04 MÄRZ 2021 EXTRAKONZERT ANSTELLE DER ABGESAGTEN ABO-KONZERTE VOM 3. & 4. MÄRZ IM LIVE-STREAMING AUS DEM ORCHESTERHAUS, KRIENS 19.30 UHR

Romantik pur Luzerner Sinfonieorchester | Michael Sanderling, Leitung | María Dueñas, Violine Werke von Beethoven, Bruch und Schumann Erstklassiger Klangkörper, renommierte Dirigenten und Solisten, internationale Ausstrahlung.


Principal Sponsor

Öffentliche Beiträge Zweckverband Grosse Kulturbetriebe mit Subventionen von Kanton und Stadt Luzern. Kantone Aargau, Obwalden, Nidwalden, Schwyz, Uri, Zug und Zürich mit indirekten Beiträgen im Rahmen des interkantonalen Kulturlastenausgleichs.

Residenzsponsoren Co-Sponsoren Geistlich Pharma AG Jörg Lienert AG Medela AG Schurter Holding AG, Luzern Partner Sinfonieball 2021 Gübelin Jewellery

Hauptsponsoren

Medienpartner Luzerner Zeitung AG Hotelpartner Hotel Schweizerhof Luzern Autopartner Garage Epper Luzern Förderpartner Beisheim Stiftung Geert und Lore Blanken-Schlemper-Stiftung

Michael und Emmy Lou Pieper Fonds

Stiftungen und Mäzene Arthur Waser Stiftung Clariant Foundation Dätwyler Stiftung Ernst Göhner Stiftung Géza Anda-Stiftung International Music and Art Foundation Josef Müller Stiftung Muri Kuma Foundation Landis & Gyr Stiftung Marc Rich Foundation for Education, Culture & Welfare Posen Foundation Strebi Stiftung Luzern Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia Wir danken unseren Partnern herzlich.


215. KONZERTSAISON | 2020/21

EXTRAKONZERT «ROMANTIK PUR» LIVE-STREAMING AUS DEM ORCHESTERHAUS, KAMPUS SÜDPOL KRIENS

Donnerstag, 4. März 2021 | 19.30 Uhr 04

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Ouvertüre zu H. J. von Collins Trauerspiel «Coriolan» op. 62 | 8’

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Max Bruch (1838 – 1920) Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26 | 25’ Vorspiel. Allegro moderato Adagio Finale. Allegro energico

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Robert Schumann (1810 – 1856) Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 | 30’ Ziemlich langsam – Lebhaft Romanze. Ziemlich langsam Scherzo. Lebhaft – Trio Langsam – Lebhaft

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María Dueñas, Violine Michael Sanderling, Leitung Luzerner Sinfonieorchester

PATRONAT

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WERKE

Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu H. J. von Collins Trauerspiel «Coriolan» op. 62

Ludwig van Beethoven, Joseph Mähler 1804/1805

Beethoven komponierte insgesamt elf Ouvertüren, und bis auf «Zur Namensfeier» waren sie alle für ein bestimmtes Bühnenwerk gedacht – für Oper, Ballett oder Schauspiel. Dennoch haben sie sich, losgelöst von solcher Zweckbestimmung, bald einmal im Konzertsaal als absolute Musik etabliert. Das gilt vor allem für die vier gross dimensionierten Ouvertüren «Leonore II», «Leonore III», «Coriolan» und «Egmont». Sie stehen repräsentativ für eine neue Aufwertung der Gattung Ouvertüre, und sie ebneten damit den Weg zu den grossen romantischen Konzertouvertüren bspw. von Mendelssohn («Die Hebriden»), Brahms («Tragische Ouvertüre») oder Tschaikowsky («Romeo und Julia»). 04

Das Trauerspiel «Coriolan» des österreichischen Dichters Heinrich Joseph von Collin (1771 – 1811) erlebte seine Uraufführung am 23. November 1802 im Wiener Burgtheater. Es war ausgesprochen erfolgreich und blieb bis zum 5. März 1805 auf dem Spielplan. Erst zwei Jahre später kam Beethoven mit Collin ins Gespräch und komponierte ihm zu seinem «Coriolan» eine Ouvertüre – zu einem Zeitpunkt also, als das Schauspiel bereits von der Wiener Bühne verschwunden war. Über die Beweggründe lässt sich nur spekulieren: Ende 1806 hatte die Leitung der k.u.k. Hoftheater gewechselt, und die drei Fürsten Lobkowitz, Schwarzenberg und Esterhazy übernahmen gemeinsam die Direktion und Intendanz. So ist es gut denkbar, dass Collin und Beethoven mit ihrem Gemeinschaftsprojekt die neue Theaterdirektion auf sich aufmerksam machen wollten. Tatsächlich kehrte die Tragödie im April 1807 noch ein einziges Mal auf die Bühne zurück – und zwar mit Beethovens Musik –, dann aber verschwand sie definitiv vom Spielplan. Zudem hatte Beethovens Ouvertüre bereits im März 1807 im Palais Lobkowitz ihre private Uraufführung erlebt. Dennoch widmete er sie dem Dichter Collin, mit dem ihn eine freundschaftliche Beziehung verband: Gemeinsam gingen sie mehrere Oratorien- und Opernprojekte durch, von denen allerdings keines verwirklicht wurde. Vermutlich geht der «Coriolan»-Stoff nicht auf ein tatsächlich historisches Geschehen zurück. Er war damals aber ein populärer: Schon Shakespeare war von der Thematik


Das Trauerspiel «Coriolan» des österreichischen Dichters Heinrich Joseph von Collin erlebte seine Uraufführung am 23. November 1802 im Wiener Burgtheater. Es war ausgesprochen erfolgreich und blieb bis zum 5. März 1805 auf dem Spielplan.

Giovanni Battista Tiepolo – Coriolanus at the walls of Rome

so angetan, dass er ihn zu seiner «Tragedy of Coriolanus» inspirierte. Auch bildende Künstler wie die Maler Guercino und Tiepolo schufen Werke zum «Coriolan»-Thema. Beethoven seinerseits setzt den Stoff in seiner Ouvertüre sehr eindrücklich um: Bemerkenswert ist gleich der Beginn mit den langen Fortissimo-Unisoni in den Streichern und den darauf folgenden abrupten

Schlägen im Tutti. Darin lässt sich das Bild des herrischen Coriolan erkennen, das durch die nun folgenden drängenden Bewegungen in der Musik noch verstärkt wird. Am Ende erlöscht das «Coriolan»-Thema, und statt eines fulminanten Schlussakkordes beenden drei Pizzicato-Viertel im Pianissimo das Werk – der grosse Held legt Hand an sich selbst und stirbt. 05


WERKE

Max Bruch Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26 ‹Ich kann dieses Concert nicht mehr hören› – habe ich vielleicht bloss dieses eine Concert geschrieben?»

Max Bruch, 1881

Fällt der Name Max Bruch, so denkt man automatisch an sein berühmtes Violinkonzert. Dass er neben diesem noch zwei weitere komponiert hat – deshalb die Nummer 1 für das g-Moll-Konzert –, geht dabei total vergessen. Dieses Violinkonzert hat sich weltweit als ein derart populäres Werk erwiesen, beliebt beim Publikum wie bei den grossen Geigern, dass darüber auch all die anderen Kompositionen Bruchs, darunter Sinfonien und Oratorien, praktisch total in Vergessenheit gerieten. Genau das beklagte Bruch rückblickend im hohen Alter: «Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger. Alle vierzehn Tage kommt einer und will mir das erste Concert vorspielen; ich bin schon grob geworden zu ihnen und habe gesagt: 06

Ein einmaliger Geniestreich, so könnte man vermuten, doch das Gegenteil ist der Fall: An kaum einem anderen Werk feilte Bruch derart lange herum. Das hatte seine Gründe: Nach wie vor galt Beethovens Violinkonzert als unerreichbares Vorbild; zudem hatte Bruch bis anhin vor allem Chorwerke, aber noch kein Instrumentalkonzert komponiert. In einer ersten Fassung entstand sein g-Moll-Violinkonzert in den Jahren 1864 bis 1866. Nach der Uraufführung erstellte Bruch eine zweite Fassung, die er dem damals wohl berühmtesten Geiger, nämlich Joseph Joachim, widmete, der es Anfang 1868 in Bremen aus der Taufe hob. Und dies derart erfolgreich, dass ein Rezensent schrieb, das neue Werk gehöre «zum Besten, was für Violine geschrieben worden» sei. Besser kann man es nicht sagen, und anfänglich freute sich auch Bruch sehr über den enormen Erfolg seines Konzert-Erstlings.


Blick auf Konstanz im 19. Jahrhundert

«Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger. Alle vierzehn Tage kommt einer und will mir das erste Concert vorspielen; ich bin schon grob geworden zu ihnen und habe gesagt: ‹Ich kann dieses Concert nicht mehr hören› – habe ich vielleicht bloss dieses eine Concert geschrieben?» Was macht Bruchs g-Moll-Violinkonzert so einmalig? Zweifellos die Mischung aus grossem, romantischem Gefühl und anspruchsvoller geigerischer Virtuosität. Hinzu kommt eine besonders originelle Formgebung. Einmalig ist nämlich bereits der erste Satz, der als «Vorspiel» zum unmittelbar (ohne Pause) anschliessenden langsamen Satz gedacht ist. Wobei dieses Vorspiel wiederum von einer langsamen Einleitung eröffnet wird. Der schwelgerische romantische Ton, der sich wie eine endlose Melodie durch den ersten Satz zieht, erreicht seinen Höhepunkt im langsamen Satz, einem

berückenden, innig singenden Adagio. Fast ist es unmöglich, diesem gefühlsintensiven, wenngleich sehr zurückhaltenden GeigenGesang eine Art von andachtsvollem, ja religiösem Empfindungsgehalt abzusprechen. Umso «weltlicher» geht es im schmissigen Finalsatz zu, der in seinem ungarischen Kolorit sozusagen bereits den Finalsatz aus dem Violinkonzert von Johannes Brahms vorausnimmt und dem Sologeiger alle Möglichkeiten virtuoser Prachtentfaltung bietet.

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WERKE

Robert Schumann – Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 Schumanns Sinfonie Nr. 4 d-Moll ist, entstehungschronologisch betrachtet, eigentlich seine zweite. Er komponierte sie im Jahr 1841 im Anschluss an die Uraufführung seiner ersten Sinfonie, der «Frühlingssinfonie». Der Vergleich beider Werke ist aufschlussreich: In seiner neuen d-Moll-Sinfonie wagte Schumann bislang Ungehörtes.

Robert Schumann, 1839

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Clara hielt in ihrem Tagebuch fest, dass Robert an einer neuen Sinfonie arbeite, die «aus einem Satze bestehen, jedoch Adagio und Finale enthalten» solle. Im Klartext heisst das, dass sämtliche vier Sätze dieser neuen d-Moll- Sinfonie ohne Pause ineinander übergehen. Darüber hinaus sind die einzelnen Sätze auch thematisch unter-


einander verbunden. So tauchen Takte der langsamen Einleitung zum Kopfsatz auch im langsamen Satz wieder auf, und das Scherzo greift auf den Mittelteil des zweiten Satzes zurück. Der Finalsatz wiederum basiert auf jenem punktierten Rhythmus, der schon im Kopfsatz eine wesentliche Rolle spielt. Man kann sich gut vorstellen, dass das Publikum bei der Uraufführung des Werks am 6. Dezember 1841 in Leipzig von dieser

In dieser neuen Fassung wird sie seither fast ausschliesslich aufgeführt – zumal Clara, die allem Ungewohnten in der Musik ihres Gatten mit Befremden gegenüberstand, eine nachträgliche Veröffentlichung der Erstfassung verbot. Gegenüber dieser ist die neuartige Konzeption in der überarbeiteten Zweitfassung, die am 3. März 1853 zur umjubelten Uraufführung kam, etwas abgemildert. Dennoch ist das Werk auch in dieser uns vertrauten Fassung ein genialer Wurf – vor allem in der Orchestrierung

Unmittelbar berührend ist der leidenschaftlich dunkle Grundton von Schumanns vierter Sinfonie, von dem sich die Lyrik des langsamen Satzes wirkungsvoll abhebt. Das vorwärts stürmende Scherzo und erst recht die atemberaubende Stringenz des Finalsatzes steigern das Werk zu mitreissender Wirkung. neuartigen Struktur etwas überfordert war. Jedenfalls kam es zu nicht mehr als einem Achtungserfolg, und Schumanns Bemühungen, für das Werk einen Verleger zu finden, waren ebenfalls nicht erfolgreich. Erst zehn Jahre später, im Februar 1851 nach der umjubelten Uraufführung seiner dritten Sinfonie, der «Rheinischen», nahm Schumann die d-Moll-Sinfonie wieder hervor, um sie einer Umarbeitung zu unterziehen. Einem befreundeten Musiker schrieb er: «Ich habe die Sinfonie ganz neu instrumentiert, und freilich besser und wirkungsvoller, als sie früher war.» In der Zwischenzeit waren allerdings die Nummern 2 und 3 bereits anderweitig besetzt (die zweite Sinfonie war in den Jahren 1845/46 entstanden, die dritte im Spätherbst 1850), und so erhielt diese umgearbeitete Fassung der d-Moll-Sinfonie die Nummer 4.

mit ihren Verdoppelungen von Bläser- und Streicherstimmen sowie in der Behandlung der einzelnen Instrumente. Unter Schumanns Sinfonien ist die vierte zweifellos die kompositorisch konsequenteste, zudem bewirkt ihre d-Moll-Tonart eine feierliche Grösse. Unmittelbar berührend ist ihr leidenschaftlich dunkler Grundton, von dem sich die Lyrik des langsamen Satzes wirkungsvoll abhebt. Das vorwärts stürmende Scherzo und erst recht die atemberaubende Stringenz des Finalsatzes steigern das Werk zu mitreissender Wirkung. Alle Texte: Werner Pfister

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BILD: TAM LAN TRUONG

SOLISTIN

María Dueñas, Violine Debüt beim Luzerner Sinfonieorchester: 4. März 2021 Im September 2019 von Musical America zum «Artist of the Month» gekürt, gehört María Dueñas (* 2002 in Granada, Spanien) zu den aufstrebenden Geigerinnen ihrer Generation. Anlässlich ihres Debüts mit dem San Francisco Symphony Orchestra unter der Leitung von Marek Janowski in der Saison 2019/20 hob Daily California Dueñas’ technische Fertigkeiten und musikalische Sensibilität hervor, die «das Publikum von der ersten Note an in ihren Bann ziehen». Erste öffentliche Erfolge feierte Dueñas als 1. Preisträgerin der Zhuhai Mozart International Competition (China 2017) und der Vladimir Spivakov International Competition (Russland, 2018), mit daraus hervorgehenden Engagements unter der Leitung von Vladimir Spivakov. Weitere Wettbewerbserfolge waren der 1. Preis in der Alters10

gruppe «Senior» des Yankelevitch Wettbewerbs (Russland, 2018), der Grand Prix und der Sonderpreis für die beste Interpretation einer Solo-Sonate beim Telemann-Wettbewerb (Polen, 2017), der 1. Preis der Luigi Zanuccoli International Violin Competition (Italien, 2017) sowie der Prinz-von-HessenPreis der Kronberg Academy 2017 als junge Geigerin mit dem grössten Entwicklungspotential. Seit 2016 studiert sie an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien in der Klasse des anerkannten Pädagogen Prof. Boris Kuschnir sowie an der Kunstuniversität Graz. Die Deutsche Stiftung Musikleben zeichnete María Dueñas als Preisträgerin des Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds aus und stellt ihr seither eine Violine von Nicolò Gagliano aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland leihweise zur Verfügung. María Dueñas begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren, debütierte etwas später mit Andrea Marcon und zog nach der Auszeichnung der Juventudes Musicales Competition und mit Unterstützung durch das Wardwell-Stipendium der Humboldt Stiftung, des AIE sowie des Farben-Fachgeschäfts Kolmer nach Deutschland, wo sie an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden studierte. Trotz ihres jungen Alters konzertierte sie bereits in einigen der grossen Konzerthäuser Europas; mit 15 Jahren debütierte sie im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins mit dem Bruno Walter Symphonieorchester und J. Martin Händler. Vladimir Spivakov lud sie ein, in der Tchaikovsky Concert Hall in Moskau mit dem National Philharmonic


Orchestra of Russia aufzutreten. Darauffolgend spielte sie Konzerte u.a. mit dem National Philharmonic Orchestra of Russia, den Moscow Virtuosi, dem Orquesta Sinfónica de Galicia, dem Lahti Symphony Orchestra unter Dima Slobodeniouk, dem Kammerorchester Madrid, dem Dresdner Kammerorchester, der Deutschen Streicherphilharmonie, dem Siberian Philharmonic Orchestra, in Konzerthäusern wie dem Auditorio Nacional in Madrid, der Auditori de Barcelona und in der Berliner Philharmonie. Ihr Debüt in der Elbphilharmonie dokumentierte die Deutsche Stiftung Musikleben auf der CD «So klingt die Zukunft». María Dueñas ist regelmässig bei den grossen Festivals in Europa zu erleben: beim Internationalen Festival Arts Square in St. Petersburg, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, auf Schloss Elmau im Duo mit Itamar Golan sowie beim Colmar International Festival im Rahmen einer Hommage an Claudio Abbado. 2017 von der Verbier Festival Academy zum student-in-residence auserkoren, kehrte sie zwei Jahre später für ihr Rezital-Debüt mit Ken Noda zurück und wurde von der Presse als «Wunderkind, das das Publikum mit Virtuosität und Ausdruck verzaubere» (Le Figaro), gefeiert. Über das Geigenspiel hinaus widmet sich María Dueñas mit grosser Leidenschaft der Kammermusik und der Komposition. Zuletzt wurde sie beim Jugend-Kompositionswettbewerb «Von fremden Ländern und Menschen» für ihr Werk «Farewell» ausgezeichnet. Auch als Mitglied und Begründerin des Hamamelis Quartetts wurde sie mehrmals geehrt, so im Rahmen einer Kooperation mit Jeunesses Musicales Wien, und mit dem 1. Preis beim Fidelio Kam-

mermusikwettbewerb (Wien, 2017). Jordi Cervelló (* 1935 in Barcelona) widmete ihr mehrere Solo-Werke, die María Dueñas eigens in Barcelona zur Uraufführung brachte – zuletzt sein Stück «Milstein Caprice». Zu den Höhepunkten der aktuellen Saison zählen ihre Debüts mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra und dem Oslo Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Manfred Honeck sowie mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Nodoka Okisawa. Zu den bevorstehenden Konzerten gehören Auftritte mit Michael Sanderling und dem Luzerner Sinfonieorchester, eine Wiedereinladung des St. Petersburg Symphony Orchestra unter Vassily Sinaisky, die Aufführung des Violinkonzerts von Beethoven mit der Dresdner Philharmonie unter Marek Janowski sowie das Neujahrskonzert 2020 mit dem Estonian National Symphony Orchestra. Rezitale mit Itamar Golan bringen María Dueñas nach Bilbao, nach Spanien mit Evgeny Sinaisky und Robert Kulek, nach Tokyo mit Akira Eguchi und zum Jurmala Festival mit Julien Quentin. Zusammen mit dem National Philharmonic Orchestra of Russia unter der Leitung von Vladimir Spivakov wird sie ihre erste CD aufnehmen. María Dueñas spielt auf Instrumenten von Nicolò Gagliano (1730 – 1787) und Guarneri del Gesù «Muntz» von 1736. Beide Violinen sind Leihgaben der Deutschen Stiftung Musikleben bzw. der Nippon Music Foundation.

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BILD: MARCO BORGGREVE

DIRIGENT

Für acht Spielzeiten (2011 – 2019) hatte Michael Sanderling die Position des Chefdirigenten der Dresdner Philharmonie inne. Während dieser Zeit spielte Michael Sanderling mit dem Orchester die gesamten Sinfonien von Beethoven und Schostakowitsch für Sony Classical ein. Über die programmatische Paarung von Beethovens 3. und Schostakowitschs 10. Sinfonie schrieb MusicWeb International: «Charakteristisch stilvoll und unter Michael Sanderling absolut überzeugend zeigt die Dresdner Philharmonie in diesen Meisterwerken Beethovens und Schostakowitschs ihr Können». Dieses Album wurde für eine Opus KlassikAuszeichnung in vier verschiedenen Kategorien nominiert.

Michael Sanderling, Leitung Debüt beim Luzerner Sinfonieorchester: 3. März 2010 Michael Sanderling wird mit Beginn der Saison 2021/22 Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters. Diese Ernennung erfolgt nach langjähriger und enger Zusammenarbeit mit dem Orchester – zuletzt auf einer Tournee durch Südkorea mit Werken von Brahms, Beethoven, Holliger und Rachmaninoff sowie in Abonnementskonzerten mit Schostakowitschs Symphonie Nr. 5 (Mai 2019).

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Michael Sanderling ist ein gefragter Gastdirigent und wird im Mai 2021 mit der San Francisco Symphony sein US-Debüt geben. Weitere US-Engagements stehen mit dem Indianapolis Symphony Orchestra und der Seattle Symphony bevor. Zu seinen Engagements in Europa zählen Wiedereinladungen zum Gewandhausorchester Leipzig, zum SWR-Sinfonieorchester, zum Konzerthausorchester Berlin, zum Musikkollegium Winterthur, zum BBC Scottish Symphony, zur Dresdner Philharmonie, zum Gürzenich-Orchester Köln, zum Salzburger Mozarteum, zum Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música und zum Aalborg Symphony Orchestra. Michael Sanderling wird zudem nach Asien zurückkehren, um das Hong Kong Philharmonic Orchestra zu leiten.


Zu den Höhepunkten der letzten Spielzeiten zählen Auftritte mit dem Royal Concertgebouw Orchestra (Louis Andriessens «Mysterien» und Bruckners Sinfonie Nr. 3), mit dem Orchestre de Paris (Frank Martins «Sechs Monologe von Jedermann» mit Matthias Goerne und Liszts «Dante-Sinfonie»), mit den Berliner Philharmoniker (Haydns Cellokonzert Nr. 2 und Schostakowitschs Sinfonie Nr. 7), dem Helsinki Philharmonic Orchestra, den Prager Sinfoniker, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, den St. Petersburger Philharmoniker, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken – sowie Engagements beim Tonhalle-Orchester Zürich, bei den Münchner Philharmoniker, dem NHK Symphony Orchestra, dem Toronto Symphony Orchestra, dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und dem WDR-Sinfonieorchester Köln. Als Operndirigent hat Michael Sanderling Philip Glass’ «Der Untergang des Hauses Usher» in Potsdam sowie eine Neuproduktion von Sergej Prokofjews «Krieg und Frieden» für die Oper Köln dirigiert. Im Jahr 2020 will er an der Oper Frankfurt die Festproduktion von Humperdincks «Hänsel und Gretel» dirigieren.

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LUZERNER SINFONIEORCHESTER

Luzerner Sinfonieorchester – Residenzorchester KKL Luzern «… a first rate performance!» (BBC Radio 3 zur Aufnahme der Sinfonie Nr. 3 von Sergei Rachmaninoff) «... something quite out of the ordinary (...) Lightness, transparency, geniality, warmth and a keen sense of symphonic inexorability – Gaffigan and his Lucerne players offer a performance that combines exuberance with the utmost delicacy. (...) We can’t wait to hear more.» («Gramophone» zur Aufnahme der Sinfonie Nr. 6 von Antonín Dvořák) Das Luzerner Sinfonieorchester ist das Residenzorchester im renommierten KKL Luzern. Als ältestes Sinfonieorchester der Schweiz hat es internationale Anerkennung erlangt und wird als eines der führenden Schweizer Sinfonieorchester wahrgenommen. Stark verankert in der weltweit bekannten Musikstadt Luzern, bietet es mehrere eigene Konzertzyklen an und organisiert das Festival Zaubersee – Kammermusikfestival russischer Musik in Luzern. Im Luzerner Theater wirkt es als Opernorchester. Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters seit der Saison 2011/12 ist James Gaffigan, der mit der Saison 2020/21 eine erfolgreiche Ära in Luzern abschliesst. Designierter Chefdirigent ist Michael Sanderling. Namhafte Dirigentenpersönlichkeiten wie Bertrand de Billy, Constantinos Carydis, Thomas Dausgaard, Marek Janowski, Juanjo Mena, Andris Nelsons, Jonathan Nott, John Storgårds oder Pinchas Steinberg gastieren regelmässig beim Luzerner Sinfonieorches14

ter. Weltweit renommierte Künstler wie Martha Argerich, Joshua Bell, Rudolf Buchbinder, Gautier und Renaud Capuçon, Vilde Frang, Nelson Freire, Gil Shaham, Vadim Gluzman, Hélène Grimaud, Steven Isserlis, Sol Gabetta, Truls Mørk, Daniil Trifonov und Krystian Zimerman stehen in enger Beziehung zur Institution. Gegründet wurde das Luzerner Sinfonieorchester in der Saison 1805/06, in der Entstehungszeit von Beethovens Violinkonzert sowie dessen vierter Sinfonie und dem viertem Klavierkonzert. Mit seiner über 200-jährigen Geschichte vereint das Orchester erfolgreich Tradition und Innovation. Das zeitgenössische Musikschaffen fördert es durch Kompositionsaufträge, unter anderem an Sofia Gubaidulina, Rodion Shchedrin, Thomas Adès und Wolfgang Rihm. Mit Konzertformaten wie Rising Stars, Lunchkonzerten oder der Vergabe des Arthur Waser Preises setzt sich das Orchester für die Förderung von jungen Talenten ein. Es unterhält eine eigene Orchesterakademie sowie ein umfassendes Musikvermittlungsprogramm, für das es 2018 mit dem «Junge Ohren Preis» ausgezeichnet wurde. Gastspiele in rund 30 Ländern auf 4 Kontinenten und in 90 Städten führten das Orchester in die renommierten Konzertsäle der Welt: so etwa in das Concertgebouw Amsterdam, in die Philharmonie de Paris, in die Londoner Barbican Hall, in die St. Petersburger Philharmonie, ins Grosse Festspielhaus Salzburg, in die Tchaikovsky Concert Hall in Moskau, in das Seoul Arts Center und in die Suntory Hall Tokyo. Als erstes Schweizer Orchester spielte das Luzerner Sinfonieorchester am Ravinia Festival in Chicago, am Festival de Pâques


BILD: VERA HARTMANN

in Aix-en-Provence und am Bologna Festival. Regelmässig unternimmt das Orchester Tourneen nach Asien – zum Beispiel nach Japan, China, Korea, Indien und Singapur. Weitere Tourneen und Engagements führten es nach Deutschland, Israel, Italien, Spanien und in die Türkei sowie nach Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Uruguay. In der Saison 2020/21 stehen beim Orchester Tourneen nach Südamerika, Korea und Japan auf dem Programm – ebenso wie namhafte Debüts in Polen und Schweden. Das internationale Profil des Orchesters spiegelt sich auch in seinen CD- und DVDAufnahmen: Zuletzt erschienen bei Sony Classical die Alben «Rachmaninoff in Lucerne» sowie Beethovens Neunte und bei BIS Records eine viel beachtete Aufnahme von Brahms’ Violinkonzert. Für das franzö-

sische Label harmonia mundi wurden Alben mit Werken von Saint-Saëns und Dutilleux (Preis der Deutschen Schallplattenkritik), die 6. Sinfonie Dvořáks (Top Music Recording 2014 der «New York Times») sowie Wolfgang Rihms Sinfonie «Nähe fern» aufgezeichnet. Bei Accentus Music erschien eine DVD mit Martha Argerich und mit Werken von Shchedrin, Dvořák und Schostakowitsch. Die internationale Entwicklung des Luzerner Sinfonieorchesters wird wesentlich durch den Michael und Emmy Lou Pieper Fonds gefördert.

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LUZERNER SINFONIEORCHESTER MUSIKERINNEN UND MUSIKER

CHEFDIRIGENT

VIOLA

FAGOTT

James Gaffigan

Alexander Besa Solo Bernd Haag stv. Solo Katrin Burger Madeleine Burkhalter Hans Jutz Olga Kowalczyk Natascha Sprzagala N.N.

Baris Önel Solo Thomas Rüdisüli stv. Solo

INTENDANT

Numa Bischof Ullmann 1. VIOLINE

Lisa Schatzman 1. Konzertmeisterin Maciej Burdzy 2. Konzertmeister Fiona Kraege 2. Konzertmeisterin Fiona Aeschlimann-Harvey Julian Fels Christina Gallati Vladimir Krasnov Denitza Kucera Patrizia Pacozzi Ulrich Poschner Eva von Dach N.N. 2. VIOLINE

Jonas Erni Solo Jana Zemp-Kupsky stv. Solo Murielle Chevallier Antje Davis Reiko Koi Nenad Milos Miriam Müller ** Horst Peters Rebekka Trümpler Keiko Yamaguchi

HORN

Florian Abächerli Solo Philipp Schulze Elia Bolliger José Nuno Carvalho Teixeira

VIOLONCELLO

TROMPETE

Heiner Reich Solo Xavier Pignat stv. Solo ** Gregor Albrecht Sabina Diergarten ** Beat Feigenwinter Anne-Christine Vandewalle ** Jonas Vischi

Dominic Wunderli stv. Solo Thomas Portmann POSAUNE

Jean-Philippe Duay Solo Simone Maffioletti stv. Solo Daniel Hofer Bassposaune

KONTRABASS

PAUKE, SCHLAGZEUG

Petar Naydenov Solo David Desimpelaere Solo Randy Barboza stv. Solo Nikola Major Stephan Rohr

Iwan Jenny Pauke Solo **

Zuzüger

FLÖTE

Anne-Laure Pantillon stv. Solo Theresa Wunderlin OBOE

Andrea Bischoff Solo Andrey Cholokyan stv. Solo KLARINETTE

Stojan Krkuleski Solo Vincent Hering

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DANK

Donatoren und Freunde «Maestro» Die folgenden Donatoren und Freunde «Maestro» unterstützen das Luzerner Sinfonieorchester in der Saison 2020/21 mit einem namhaften Betrag. Donatoren Anliker AG Bauunternehmung APG Luzern BDO Luzern Engel & Völkers AG, Familie P. Frigo Max und Marlis Galliker Stiftung Otto Gamma Stiftung Gemeinde Meggen Hans und Rita Grüter Lawil Gerüste AG Stiftung M&M Multicolor Print AG Rast Kaffee AG Annemarie S. Reynolds Waldis Büro und Wohnen AG Eine Stiftung aus Luzern «Maestro» Annelies und Ernst Baltensperger Christine und Hans Berg Prof. Dr. Mark und Dagmar Binz, Stuttgart Thierry und Sabine Carrel-Dahinden Beatrix Falke und Günter Jucho Nadia Guth Biasini Hans T. und Dr. Susanne Frei (-Kleiner) Michaela Happel Klaus J. Hempel Dr. Adrian Künzi, Teufen Giannino Löliger MGD Catherine Meyer-Garnier Beat Meyerstein H. Scott Miller, Philadelphia The Laurence Modiano Charitable Trust, London Ruedi und Rita Müller Sylvie Mutschler-von Specht 18

Barbara und Gerhard Niesslein F. Willi Peyer Karl und Marlis Reichmuth Matthias und Maria Tobler Ferdinand A. Tschümperlin Arthur und Dagmar Zwingenberger Eine Dame aus Binningen Eine Dame und ein Herr aus Luzern Eine Dame aus Meggen Ein Ehepaar aus dem Engadin Ein Ehepaar aus Hergiswil Ein zweites Ehepaar aus Hergiswil Ein drittes Ehepaar aus Hergiswil Ein Ehepaar aus Horw Ein zweites Ehepaar aus Horw Ein Ehepaar aus Luzern Ein Ehepaar aus Meggen Ein zweites Ehepaar aus Meggen Ein Ehepaar aus St. Niklausen Ein Gentleman aus Kriens Ein Gentleman aus Meggen Eine Stiftung aus Luzern Spender Atelier für Blumen, Luzern: Blumen für Künstler Max Mara, Luzern: Kleider der Blumendamen Blumenkinder Kinder des Patenprojekts «Mein Musiker» Für die wertvolle Unterstützung unserer Donatoren, Freunde «Maestro», Spender, Blumenkinder und zahlreichen Unterstützer, die ungenannt bleiben möchten, bedanken wir uns ganz herzlich.


Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Die Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester setzt sich für eine hervorragende regionale, nationale und internationale künstlerische Positionierung des Luzerner Sinfonieorchesters ein. In Partnerschaft mit der öffentlichen Hand sichert sie den Erhalt der heutigen Orchestergrösse. Darüber hinaus fördert die Stiftung herausragende künstlerische Projekte des Luzerner Sinfonieorchester und eine innovative Entwicklung des Orchesters. Dazu gehört auch der Förderbereich Musikprojekte für Kinder und Jugendliche. Gründungsstifter und Stifter Michael Pieper, initiierender Gründungsstifter Robert Bider Adrian Gut Martin und Marianne Haefner-Jeltsch Christopher A. Holder Henri B. Meier Karl Nicklaus Marlene Porsche Marc Rich † Max Rössler Madeleine Schindler-Chuard Carla Schwöbel-Braun Dolf Stockhausen Arthur Waser Alfred J. Wiederkehr Gönner der Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Mark und Mirjam Bachmann Monique Bär Carlo De Benedetti Monika Fischer Aline Foriel-Destezet Gerry Leumann Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Dr. Thomas Staehelin Ungenannte Persönlichkeiten Partner der Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Benecare Foundation Eleonore Haag Stiftung International Music and Art Foundation Posen Foundation Marc Rich Foundation Rolf und Trudy Aebi-Lüthy Stiftung Thyll Stiftung Trafigura Die Stiftung ist nach schweizerischem Recht konstituiert und in Luzern als gemeinnützige Organisation registriert. Beiträge sind im Kanton Luzern abzugsfähig. Informationen erteilt der Initiant und Geschäftsführer der Stiftung, Numa Bischof Ullmann. Geschäftsstelle Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Pilatusstrasse 18, CH – 6003 Luzern


PHYSIOTHERAPIE ST. ANNA IM BAHNHOF. WO ELISABETH, 62, ZU ALTER KRAFT ZURÜCKFINDET. BLICK AUS DER PHYSIOTHERAPIE DES ST. ANNA IM BAHNHOF


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