Livestream Sinfoniekonzert – «Hímnica» – Hommage an James Gaffigan

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DO / 01 APRIL 2021 STREAMING-KONZERT AUS DEM ORCHESTERHAUS 19.30 UHR

«Hímnica» – Hommage an James Gaffigan (UA) Luzerner Sinfonieorchester | James Gaffigan, Leitung | Nicholas Angelich, Klavier Werke von Beethoven und Coll Erstklassiger Klangkörper, renommierte Dirigenten und Solisten, internationale Ausstrahlung.


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215. KONZERTSAISON | 2020/21

STREAMING-KONZERT AUS DEM ORCHESTERHAUS

Donnerstag, 1. April 2021 | 19.30 Uhr 04

Francisco Coll (*1985) «Hímnica», Hommage à James Gaffigan, Uraufführung | 10’ «Hímnica» wurde vom Luzerner Sinfonieorchester – als Dank an James Gaffigan für seine Amtszeit als Chefdirigent von 2009 bis 2021 – in Auftrag gegeben. Francisco Coll widmet das Werk James Gaffigan und dem Luzerner Sinfonieorchester.

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Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 | 38’ Allegro con brio Largo Rondo. Allegro

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Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 | 40’ Poco sostenuto – vivace Allegretto Presto Allegro con brio

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Nicholas Angelich, Klavier James Gaffigan, Leitung Luzerner Sinfonieorchester

Der Kompositionsauftrag an Francisco Coll wurde freundlicherweise ermöglicht von der

PATRONAT

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WERKE

Hímnica, Hommage an James Gaffigan (Uraufführung) Francisco Coll lebt seit 2012 in Luzern, und er ist ein Mann von ganz eigenem Humor. So sieht man ihn in einem selbst gedrehten Video beispielsweise an einem Küchentisch bei der Zubereitung seines Lieblingsgerichts. Konzentriert, ohne eine Miene zu verziehen, erzählt er – während er gleichzeitig Äpfel schneidet –, dass Humor für ihn sehr wichtig sei, «insbesondere an Dienstagen und Samstagen». Wir sind gespannt, wie das in «Hímnica» zu erleben sein wird.

Francisco Coll

Wie der Name «Hímnica» sagt, handelt es sich beim neuen Werk von Francisco Coll um eine lobende Würdigung jener ereignisreichen und prägenden zehn Jahre, in denen James Gaffigan dem Luzerner Sinfonieorchester als Chefdirigent vorstand. Er verfolgte schon seit langem die Entwicklung von Francisco Coll und hatte immer wieder den Wunsch geäussert, ein neues Werk von Coll uraufführen zu können. Ursprünglich war das Werk im Saisonprogrammheft als «Surprise für James Gaffigan» angekündigt – wobei der Widmungsträger selbst keine Ahnung hatte, was das für eine Überraschung sein könnte.

Über sein neues Werk schreibt Francisco Coll: «‹Hímnica› ist eine Art Passacaglia oder Chaconne, in der sich ein hymnisches Thema auf vielfältige Weise im Rahmen eines Adagios entwickelt. Diese Hymne ermöglichte es mir, das Werk während der seltsamen Ereignisse des Jahres 2019 zu komponieren. Für mich stellt sie das Leben in all seiner Schönheit und Hässlichkeit dar. Die Grösse des Orchesters entspricht derjenigen von Schumanns vierter Sinfonie, und ich habe zum ersten Mal für diese Orchesterbesetzung geschrieben. Das Werk enthält Elemente von groteskem Humor wie beispielsweise Spuren eines traumartigen Walzers. Aber ich hegte nicht die Absicht, ein pessimistisches Werk zu schreiben. Ich hoffe, dass es auch Schönheit und Hoffnung enthält. ‹Hímnica› beginnt und endet ‹lontanissimo›, als ob die zehn Minuten Aufführungsdauer ein Fragment von etwas Grösserem sein könnte – oder vielleicht von etwas Ewigem.» (Luzern 2021)

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Francisco Coll Der spanische Komponist und Dirigent Francisco Coll wurde von führenden Orchestern wie dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Luzerner Sinfonieorchester oder dem Ensemble Modern gefördert. Werke von ihm kamen zudem an namhaften Festivals in Verbier, Tanglewood, Aldeburgh, Aspen sowie bei den BBC Proms zur Aufführung. Geboren 1985 in Valencia, studierte Francisco Coll an den Konservatorien von Valencia und Madrid, bevor er nach London zog, um dort privat mit Thomas Adès (als dessen bislang einziger Schüler) und mit Richard Baker an der Guildhall School of Music and Drama zu arbeiten. Im Jahr 2019 wurde er als erster Komponist mit einem International Classical Music Award (ICMA) ausgezeichnet. Colls kurzes Orchesterwerk «Hidd’n Blue» (2012) wurde vom London Symphony Orchestra uraufgeführt und ist seither u.a. vom SWR Sinfonieorchester, den Münchner Philharmonikern sowie dem Cincinnati Symphony gespielt worden. Colls Kammeroper «Café Kafka» auf einen Text von Meredith Oakes wurde 2014 bei Aldeburgh Music aus der Taufe gehoben und auch an der Opera North, im Royal Opera House Covent Garden sowie im Palau de les Arts in Valencia inszeniert. 2016 gab Coll mit «Four Iberian Miniatures» für Violine und Kammerorchester, gespielt von Augustin Hadelich unter der Leitung von Thomas Adès, sein Komponistendebüt bei den BBC Proms. Im selben Jahr fand auch die Uraufführung von «Mural» durch das Orchestre Philharmonique du Luxembourg unter der Leitung von Gustavo Gimeno statt. Im

Jahr 2017 brachte das Cuarteto Casals gleich zwei Werke von Coll zur Uraufführung: ein Concerto Grosso mit dem Orquesta Nacional de España unter David Afkham sowie den Quartettsatz «Cantos». «Turia», ein Konzert für Gitarre und sieben Spieler, wurde 2017 von Jacob Kellermann und dem schwedischen Kammerensemble Norrbotten NEO uraufgeführt und für das CD-Label BIS aufgenommen. Francisco Coll war Composer-in-Residence sowohl beim Orquestra de Valencia (2018 – 2020) als auch bei der Camerata Bern (2018 – 2019), wo er die Uraufführung von «Les Plaisirs Illuminés» mit Patricia Kopatchinskaja und Sol Gabetta als Solistinnen dirigierte. Das Werk wurde von Alpha records auf CD veröffentlicht. Ein Violinkonzert für Kopatchinskaja, das vom Orchestre Philharmonique du Luxembourg, vom London Symphony Orchestra, von den Bamberger Symphonikern, der Seattle Symphony sowie der NTR ZaterdagMatinee in Auftrag gegeben worden war, erlebte im Februar 2020 seine Uraufführung. Im Verlauf dieses Jahres wird es bei Pentatone auf CD erscheinen. Zu Colls zukünftigen Projekten gehören ein neues Orchesterwerk für das Toronto Symphony Orchestra, ein Cellokonzert für Sol Gabetta sowie eine Oper.

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WERKE

Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37

Kadenz aus dem ersten Satz des 3. Klavierkonzerts (Originalpartitur)

Mit Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 (übrigens dem einzigen seiner fünf Klavierkonzerte, das in einer Moll-Tonart steht) betrat Beethoven musikalisches Neuland – genauso, wie er mit seiner dritten Sinfonie, der «Eroica», die Tür zu einer neuen sinfonischen Welt öffnete. Das Werk entstand zum grössten Teil im Sommer 1800, Skizzen reichen allerdings bis ins Jahr 1796 zurück. Die Uraufführung – selbstverständlich mit Beethoven am Klavier – fand am 5. April 1803 im Rahmen eines Benefizkonzerts im Wiener Burgtheater statt.

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Das c-Moll-Konzert steht nicht nur in der Mitte der fünf Klavierkonzerte, sondern es steht gleichzeitig auch für eine Wende. Das geht aus einem Brief Beethovens an den Verlag Breitkopf & Härtel hervor, worin er seine beiden ersten Klavierkonzerte mit dem Vermerk «noch nicht unter meinen besten von der Art» zum Verkauf anbot. Das besagt, dass er mittlerweile bereits «Besseres» komponiert habe. Was am dritten Klavierkonzert – im Vergleich zu den beiden vorangegangenen – wirklich «besser» ist, fällt sofort auf: eine Aufwertung der melodischen Qualitäten des Soloinstruments sowie das grössere, gleichsam sinfonische Gewicht des Orchesters.


Das c-Moll-Konzert steht nicht nur in der Mitte der fünf Klavierkonzerte, sondern es steht gleichzeitig auch für eine Wende. Denn mit diesem Konzert betrat Beethoven musikalisches Neuland – genauso, wie er mit seiner dritten Sinfonie, der «Eroica», die Tür zu einer neuen sinfonischen Welt öffnete. Der erste Satz beginnt mit einer ausgedehnten Orchestereinleitung und setzt ohne Vorgeplänkel sogleich mit dem Hauptthema ein, das sich durch seine scharfe Rhythmisierung sofort einprägt. Mit den punktierten Noten auf Tonika und Dominante hat es durchaus militärischen Charakter, zumal die Pauke in diesem Satz eine prominente Rolle hat und als Zeitmass ein Viervierteltakt vorgeschrieben ist. Das zweite Thema bildet mit seiner weit ausladenden, melodischen Gesanglichkeit den denkbar grössten Kontrast dazu. Ganze 110 Takte lang dauert dieses Orchestervorspiel, dann erst setzt das Soloinstrument ebenfalls mit dem Hauptthema und mit akkordischer Vehemenz ein: kein Zweifel, dass hier ein echter «Hauptdarsteller» die Bühne betritt und sich nun im Dialog mit dem Orchester zu messen und zu behaupten hat. Der langsame Satz, ein meditatives Largo, steht in E-Dur. Im Unterschied zum eher düsteren c-Moll geben hier helle Klangfarben den Ton an. Aus dem vom Soloinstrument vorgetragenen feierlichen Thema entwickelt sich ein lieblich wogender Klaviersatz, dessen Terzen- und Arpeggien-Glanz das begleitende Orchester hell schimmernd überstrahlt. Umso mitreissender der Schwung, mit dem sich das Soloklavier in den Finalsatz, ein Rondo, stürzt. Sein Thema erhält dank «widerborstigen» Akzenten

Der junge Ludwig van Beethoven

auf unbetontem Taktteil ein besonders markantes Profil. Ein eingeschobenes Fugato leitet zu einer E-Dur-Episode über (eine Reminiszenz an die Tonart des Adagios); dann endet der Satz in einer zielstrebig strahlenden Presto-Coda im Sechsachteltakt, und zwar im Dur-Modus der Grundtonart: in strahlendem C-Dur und in einer ausgelassenen Stimmung, die an den Witz und Humor eines Opera-buffa-Finales erinnern.

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WERKE

Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

Ludwig van Beethoven, 1804/1805

Nach der Vollendung seiner sechsten Sinfonie, der «Pastorale», wartete Beethoven drei Jahre, bis er zu einer neuen Sinfonie ansetzte und widmete sich in dieser Zeit vor allem der Klavier- und Kammermusik. Im Mai 1812 schliesslich meldete er dem Verlag Breitkopf & Härtel, dass er drei neue Sinfonien in Arbeit habe, «wovon eine bereits vollendet» sei. Damit meinte er seine siebte Sinfonie. Eine «grosse Sinfonie» nannte er sie, als er das Werk später einem englischen Verleger anbot, «eine meiner vorzüglichsten». Das war keineswegs nur profitorientierte Reklame in eigener Sache, sondern trifft den Sachverhalt im Kern. Auch das Publi08

kum merkte das bei der Wiener Uraufführung am 8. Dezember 1813 sofort: Es war das erste Mal, dass eine neue Sinfonie von Beethoven mit einhelligem Jubel begrüsst und beklatscht wurde. «Der wundervolle zweite Satz wurde gar da capo verlangt», erinnerte sich der Komponistenkollege Louis Spohr; «er machte auch auf mich einen tiefen, nachhaltigen Eindruck.» Denn dieser Satz entsprach nicht unbedingt jenen Erwartungen, die man an einen langsamen Sinfoniesatz hatte. Beethoven schrieb hier nämlich ein «Allegretto», einen Satz also in einem einigermassen bewegten Tempo. Konzipiert ist er als Variationensatz und ist (im Unterschied zum strahlenden A-Dur des Kopfsatzes) in trübes a-Moll getaucht. In dunklen Klangfarben und nur von Bratschen, Violoncelli und Kontrabässen intoniert hebt er an – ein stilisierter Trauermarsch über einem ostinaten Grundrhythmus. Überraschend für einen Sinfoniesatz. Der Kontrast zu den andern Sätzen könnte grösser nicht sein. Zum Kopfsatz schrieb Beethoven zum letzten Mal eine langsame Einleitung (ein typisches Relikt der Wiener Klassik), und diese wird vom Wechselspiel der Ersten und Zweiten Geigen bestimmt. Dann aber geht es in flinkem Tempo weiter, und der Satz wird in auffälliger Weise von einem hüpfend-tänzerischen, punktierten Rhythmus im Sechsachteltakt dominiert. Auch im turbulenten Finalsatz ist es ein ostinates rhythmisches Muster, das den ganzen Satz bestimmt, diesmal aus einem Achtel und sechs Sechzehnteln zusammengesetzt. Das klingt zuweilen, als würde das


Ansicht des Lustschlosses Gallitzin in Wien um 1810

Im Mai 1812 meldete Beethoven dem Verlag Breitkopf & Härtel, dass er drei neue Sinfonien in Arbeit habe, «wovon eine bereits vollendet» sei. Damit meinte er seine siebte Sinfonie. Eine «grosse Sinfonie» nannte er sie, «eine meiner vorzüglichsten». Motiv und überhaupt die Musik ekstatisch «überdrehen», und zum Schluss, in einer ausgedehnten Coda, scheint sie sogar «durchzudrehen». Robert Schumanns Schwiegervater meinte dazu, diese beiden Ecksätze müsse Beethoven in trunkenem Zustand komponiert haben. Wer weiss ... Noch radikaler ging Carl Friedrich Zelter, Goethes musiksachverständiger Berliner Briefpartner, mit Beethovens neuartigen Tönen ins Gericht: «Mir er-

scheinen seine Werke wie Kinder, deren Vater ein Weib und deren Mutter ein Mann wäre ...» Nicht schlecht gesagt. Aber noch treffender ist Richard Wagners Charakterisierung: «Diese Sinfonie ist die Apotheose des Tanzes selbst: Sie ist der Tanz nach seinem höchsten Wesen, die seligste Tat der in Tönen gleichsam idealisch verkörperten Leibesbewegung.»

Alle Texte: Werner Pfister 09


BILD: MARC RIBES

SOLIST

Nicholas Angelich, Klavier Debüt beim Luzerner Sinfonieorchester: 3. März 2010 Der in den USA geborene Pianist Nicholas Angelich wurde bereits mit 13 Jahren Student am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris, wo er von Aldo Ciccolini, Yvonne Loriod, Michel Béroff und Marie-Françoise Buquet unterrichtet wurde. 1989 gewann Angelich den zweiten Preis des internationalen Robert Casadesus-Klavierwettbewerbs in Cleveland und setzte damit den ersten Meilenstein seiner Karriere: 1994 bekam er den ersten Preis des Gina Bachauer-Klavierwettbewerbs und kaum acht Jahre später – im Jahr 2002 – erhielt Nicholas Angelich den «Young Talent Award» beim Klavierfestival Ruhr von Leon Fleisher. Auch vor dem renommierten französischen Preis «Victoires de la Musique Classique» machte Angelich keinen Halt und wurde 2013 als bester Instrumentalsolist des Jahres ausgezeichnet. 10

Nicholas Angelich ist ein gerngesehener Gast bei führenden Orchestern wie zum Beispiel dem Orchestre de Paris, Orchestre Philharmonique de Radio France, dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, dem hr-Sinfonieorchester, dem Orchestre Symphonique de Montréal, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra oder dem Orchester des Marinsky Theaters in St. Petersburg und vielen weiteren. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Paavo Järvi, Yannick NézetSéguin, Roger Norrington, Myung-Whun Chung, Vladimir Jurowski, Michael Sanderling, Daniel Harding oder Valery Gergiev zusammen. Als hoch geschätzter Kammermusiker konzertiert Nicholas Angelich mit Künstlern wie Martha Argerich, Gil Shaham, Nicolas Altstaedt, Sol Gabetta, Renaud und Gautier Capuçon, Maxim Vengarov, Joshua Bell, Gérard Caussé und Daniel Müller-Schott zusammen, wie auch mit renommierten Streichquartetten wie den Quartetten Ébène, Modigliani, Pavel Haas und Prazak. Sein Repertoire erstreckt sich hauptsächlich auf Werke der Klassik und Romantik. Dabei liegt sein Hauptaugenmerk auf der Musik des 20. Jahrhunderts von Rachmaninow, Prokofjew, Schostakowitsch, Bartók sowie Kompositionen französischer Zeitgenossen wie Eric Tanguay, Bruno Mantovani, Baptiste Trotignon und Pierre Henry, dessen «Concerto sans orchestre avec piano» er zur Uraufführung brachte. Als Exklusiv-Künstler des Labels Warner Classics hat sich Nicholas Angelich sehr intensiv mit dem Komponisten Johannes


Brahms auseinandergesetzt und mehrere preisgekrönte CDs veröffentlicht. Im August 2017 erschien eine zehn CDs umfassende Box mit allen Werken für Klavier (Klavierkonzerte, Klavier solo und Kammermusik). Im Jahr 2011 veröffentlichte Nicholas Angelich Bachs «Goldberg-Variationen». Ein Jahr darauf erhielt er den ECHO KLASSIK (Kammermusik-Einspielung des Jahres/19. Jh.) für die Aufnahme sämtlicher Kammermusik für Streicher und Klavier von Gabriel Fauré gemeinsam mit Renaud Capuçon, Gérard Caussé, Gautier Capuçon und dem Quatuor Ébène. Sein 2016 veröffentlichtes Album «Dedication» ist den Komponisten Frédéric Chopin, Robert Schumann und Franz Liszt gewidmet und begeisterte Publikum und Presse. Beim Label Naive erschien das Tripelkonzert von Ludwig van Beethoven mit dem hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Paavo Järvi zusammen mit Gil Shaham (Violine) und Anne Gastinel (Violoncello).

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CHEFDIRIGENT

James Gaffigan Umjubelt wegen der natürlichen Leichtigkeit seines Dirigats und der faszinierenden Tiefe seines musikalischen Verständnisses, steht James Gaffigan im Fokus internationaler Aufmerksamkeit und zählt zu den herausragendsten amerikanischen Dirigenten seiner Zeit. James Gaffigan ist Chefdirigent beim Luzerner Sinfonieorchester und Erster Gastdirigent der Niederländischen Radio-Philharmonie; eine Position, die kürzlich zum dritten Mal verlängert wurde. Als Chefdirigent beim Luzerner Sinfonieorchester hat James Gaffigan mit dem Orchester durch einige erfolgreiche Tourneen und CD-Aufnahmen nationale und internationale Anerkennung erlangt. In Würdigung dieser Erfolge wurde sein Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert. Mit Leidenschaft widmet er sich zudem der Musikausbildung junger Orchestermusikerinnen und -musiker und wird mit Wirkung 2021 zum Musikdirektor des Verbier Festival Junior Orchestra ernannt. James Gaffigan ist sehr gefragt und arbeitet mit führenden Orchestern und Opernhäusern in ganz Europa, den USA und Asien. In der Saison 2020/21 debütiert er an den Opern von Paris und Valencia und bei der London Philharmonia und dem Bergen Philharmonic. Zudem kehrt er erneut zum

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New York Philharmonic, zum St. Louis Symphony Orchestra, zum San Francisco Symphony Orchestra, zum National Symphony Orchestra in Washington DC und an die Bayerische Staatsoper zurück. Er dirigiert regelmässig an den bedeutendsten Opernhäusern weltweit. Zu seinen letzten Auftritten zählen La Bohème an der Metropolitan Opera; Carmen an der San Francisco Opera; eine neue Produktion der Fanciulla del West und den Don Giovanni an der Bayerischen Staatsoper; Porgy and Bess an der Niederländischen Nationaloper sowie La Bohème, Don Giovanni, La traviata und Le nozze di Figaro an der Wiener Staatsoper; Così fan tutte, La Cenerentola und Falstaff am Glyndebourne Festival; Salome an der Staatsoper Hamburg; La Bohème am Opernhaus Zürich und Così fan tutte an der Chicago Lyric Opera. James Gaffigan arbeitet mit vielen international führenden Orchestern zusammen. Zu den jüngsten sinfonischen Höhepunkten zählen Auftritte mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayeri-


BILD: VERA HARTMANN

schen Rundfunks, dem Orchestre de Paris, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der Staatskapelle Dresden, den Wiener Symphonikern, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Philharmonie Seoul und dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra. In Nordamerika arbeitete er unter anderem schon mit dem Los Angeles Philharmonic und den Sinfonieorchestern von Philadelphia, Cleveland, Baltimore, Montreal und Toronto.

Geboren in New York, gewann James Gaffigan 2004 den Internationalen Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti. Bis 2009 war er drei Jahre als Associate Conductor beim San Francisco Symphony Orchestra in einer von Michael Tilson Thomas speziell für ihn eingerichteten Position tätig. Davor wirkte er unter Musikdirektor Franz Welser-Möst als Assistant Conductor beim Cleveland Orchestra. jamesgaffigan.com

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LUZERNER SINFONIEORCHESTER

Luzerner Sinfonieorchester – Residenzorchester KKL Luzern «… a first rate performance!» (BBC Radio 3 zur Aufnahme der Sinfonie Nr. 3 von Sergei Rachmaninoff) «... something quite out of the ordinary (...) Lightness, transparency, geniality, warmth and a keen sense of symphonic inexorability – Gaffigan and his Lucerne players offer a performance that combines exuberance with the utmost delicacy. (...) We can’t wait to hear more.» («Gramophone» zur Aufnahme der Sinfonie Nr. 6 von Antonín Dvořák) Das Luzerner Sinfonieorchester ist das Residenzorchester im renommierten KKL Luzern. Als ältestes Sinfonieorchester der Schweiz hat es internationale Anerkennung erlangt und wird als eines der führenden Schweizer Sinfonieorchester wahrgenommen. Stark verankert in der weltweit bekannten Musikstadt Luzern, bietet es mehrere eigene Konzertzyklen an und organisiert das Festival Zaubersee – Kammermusikfestival russischer Musik in Luzern. Im Luzerner Theater wirkt es als Opernorchester. Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters seit der Saison 2011/12 ist James Gaffigan, der mit der Saison 2020/21 eine erfolgreiche Ära in Luzern abschliesst. Designierter Chefdirigent ist Michael Sanderling. Namhafte Dirigentenpersönlichkeiten wie Bertrand de Billy, Constantinos Carydis, Thomas Dausgaard, Marek Janowski, Juanjo Mena, Andris Nelsons, Jonathan Nott, John Storgårds oder Pinchas Steinberg gastieren regelmässig beim Luzerner Sinfonieorches14

ter. Weltweit renommierte Künstler wie Martha Argerich, Joshua Bell, Rudolf Buchbinder, Gautier und Renaud Capuçon, Vilde Frang, Nelson Freire, Gil Shaham, Vadim Gluzman, Hélène Grimaud, Steven Isserlis, Sol Gabetta, Truls Mørk, Daniil Trifonov und Krystian Zimerman stehen in enger Beziehung zur Institution. Gegründet wurde das Luzerner Sinfonieorchester in der Saison 1805/06, in der Entstehungszeit von Beethovens Violinkonzert sowie dessen vierter Sinfonie und dem vierten Klavierkonzert. Mit seiner über 200-jährigen Geschichte vereint das Orchester erfolgreich Tradition und Innovation. Das zeitgenössische Musikschaffen fördert es durch Kompositionsaufträge, unter anderem an Sofia Gubaidulina, Rodion Shchedrin, Thomas Adès und Wolfgang Rihm. Mit Konzertformaten wie Rising Stars, Lunchkonzerten oder der Vergabe des Arthur Waser Preises setzt sich das Orchester für die Förderung von jungen Talenten ein. Es unterhält eine eigene Orchesterakademie sowie ein umfassendes Musikvermittlungsprogramm, für das es 2018 mit dem «Junge Ohren Preis» ausgezeichnet wurde. Gastspiele in rund 30 Ländern auf 4 Kontinenten und in 90 Städten führten das Orchester in die renommierten Konzertsäle der Welt: so etwa in das Concertgebouw Amsterdam, in die Philharmonie de Paris, in die Londoner Barbican Hall, in die St. Petersburger Philharmonie, ins Grosse Festspielhaus Salzburg, in die Tchaikovsky Concert Hall in Moskau, in das Seoul Arts Center und in die Suntory Hall Tokyo. Als erstes Schweizer Orchester spielte das Luzerner Sinfonieorchester am Ravinia Festival in Chicago, am Festival de Pâques


BILD: VERA HARTMANN

in Aix-en-Provence und am Bologna Festival. Regelmässig unternimmt das Orchester Tourneen nach Asien – zum Beispiel nach Japan, China, Korea, Indien und Singapur. Weitere Tourneen und Engagements führten es nach Deutschland, Israel, Italien, Spanien und in die Türkei sowie nach Argentinien, Brasilien, Kolumbien und Uruguay. In der Saison 2020/21 stehen beim Orchester Tourneen nach Südamerika, Korea und Japan auf dem Programm – ebenso wie namhafte Debüts in Polen und Schweden. Das internationale Profil des Orchesters spiegelt sich auch in seinen CD- und DVDAufnahmen: Zuletzt erschienen bei Sony Classical die Alben «Rachmaninoff in Lucerne» sowie Beethovens Neunte und bei BIS Records eine viel beachtete Aufnahme von Brahms’ Violinkonzert. Für das franzö-

sische Label harmonia mundi wurden Alben mit Werken von Saint-Saëns und Dutilleux (Preis der Deutschen Schallplattenkritik), die 6. Sinfonie Dvořáks (Top Music Recording 2014 der «New York Times») sowie Wolfgang Rihms Sinfonie «Nähe fern» aufgezeichnet. Bei Accentus Music erschien eine DVD mit Martha Argerich und mit Werken von Shchedrin, Dvořák und Schostakowitsch. Die internationale Entwicklung des Luzerner Sinfonieorchesters wird wesentlich durch den Michael und Emmy Lou Pieper Fonds gefördert.

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LUZERNER SINFONIEORCHESTER MUSIKERINNEN UND MUSIKER

CHEFDIRIGENT

VIOLA

FAGOTT

James Gaffigan

Alexander Besa Solo Bernd Haag stv. Solo Katrin Burger Madeleine Burkhalter Noëmi Glenck ** Hans Jutz Olga Kowalczyk Natascha Sprzagala

Baris Önel Solo Thomas Rüdisüli stv. Solo Markus Boppart Kontrafagott

INTENDANT

Numa Bischof Ullmann 1. VIOLINE

Gregory Ahss 1. Konzertmeister Lisa Schatzman 1. Konzertmeisterin Maciej Burdzy 2. Konzertmeister Fiona Kraege 2. Konzertmeisterin Fiona Aeschlimann-Harvey Julian Fels Christina Gallati Vladimir Krasnov Denitza Kucera Patrizia Pacozzi Ulrich Poschner Eva von Dach

HORN

Florian Abächerli Solo Philipp Schulze Elia Bolliger José Nuno Carvalho Teixeira

VIOLONCELLO

Heiner Reich Solo Xavier Pignat stv. Solo ** Gregor Albrecht Beat Feigenwinter Anne-Christine Vandewalle ** Jonas Vischi KONTRABASS

Petar Naydenov Solo Randy Barboza stv. Solo Nikola Major Stephan Rohr

TROMPETE

Philipp Hutter Solo Thomas Portmann POSAUNE

Jean-Philippe Duay Solo Simone Maffioletti stv. Solo Daniel Hofer Bassposaune PAUKE, SCHLAGZEUG

Ramon Kündig Pauke Solo **

2. VIOLINE

FLÖTE

Jonas Erni Solo Jana Zemp-Kupsky stv. Solo Jeannine Brechbühler ** Murielle Chevallier Antje Davis Reiko Koi Nenad Milos Horst Peters Rebekka Trümpler Keiko Yamaguchi

Matvey Demin Solo ** Anne-Laure Pantillon stv. Solo

Zuzüger

OBOE

Andrea Bischoff Solo Andrey Cholokyan stv. Solo KLARINETTE

Stojan Krkuleski Solo Regula Schneider stv. Solo Vincent Hering

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DANK

Donatoren und Freunde «Maestro» Die folgenden Donatoren und Freunde «Maestro» unterstützen das Luzerner Sinfonieorchester in der Saison 2020/21 mit einem namhaften Betrag. Donatoren Anliker AG Bauunternehmung APG Luzern BDO Luzern Engel & Völkers AG, Familie P. Frigo Max und Marlis Galliker Stiftung Otto Gamma Stiftung Gemeinde Meggen Hans und Rita Grüter Lawil Gerüste AG Stiftung M&M Multicolor Print AG Rast Kaffee AG Annemarie S. Reynolds Waldis Büro und Wohnen AG Eine Stiftung aus Luzern «Maestro» Annelies und Ernst Baltensperger Christine und Hans Berg Prof. Dr. Mark und Dagmar Binz, Stuttgart Thierry und Sabine Carrel-Dahinden Beatrix Falke und Günter Jucho Nadia Guth Biasini Hans T. und Dr. Susanne Frei (-Kleiner) Michaela Happel Klaus J. Hempel Dr. Adrian Künzi, Teufen Giannino Löliger MGD Catherine Meyer-Garnier Beat Meyerstein H. Scott Miller, Philadelphia The Laurence Modiano Charitable Trust, London Ruedi und Rita Müller Sylvie Mutschler-von Specht 18

Barbara und Gerhard Niesslein F. Willi Peyer Karl und Marlis Reichmuth Matthias und Maria Tobler Ferdinand A. Tschümperlin Arthur und Dagmar Zwingenberger Eine Dame aus Binningen Eine Dame und ein Herr aus Luzern Eine Dame aus Meggen Ein Ehepaar aus dem Engadin Ein Ehepaar aus Hergiswil Ein zweites Ehepaar aus Hergiswil Ein drittes Ehepaar aus Hergiswil Ein Ehepaar aus Horw Ein zweites Ehepaar aus Horw Ein Ehepaar aus Luzern Ein Ehepaar aus Meggen Ein zweites Ehepaar aus Meggen Ein Ehepaar aus St. Niklausen Ein Gentleman aus Kriens Ein Gentleman aus Meggen Eine Stiftung aus Luzern Spender Atelier für Blumen, Luzern: Blumen für Künstler Max Mara, Luzern: Kleider der Blumendamen Blumenkinder Kinder des Patenprojekts «Mein Musiker» Für die wertvolle Unterstützung unserer Donatoren, Freunde «Maestro», Spender, Blumenkinder und zahlreichen Unterstützer, die ungenannt bleiben möchten, bedanken wir uns ganz herzlich.


Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Die Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester setzt sich für eine hervorragende regionale, nationale und internationale künstlerische Positionierung des Luzerner Sinfonieorchesters ein. In Partnerschaft mit der öffentlichen Hand sichert sie den Erhalt der heutigen Orchestergrösse. Darüber hinaus fördert die Stiftung herausragende künstlerische Projekte des Luzerner Sinfonieorchester und eine innovative Entwicklung des Orchesters. Dazu gehört auch der Förderbereich Musikprojekte für Kinder und Jugendliche. Gründungsstifter und Stifter Michael Pieper, initiierender Gründungsstifter Robert Bider Adrian Gut Martin und Marianne Haefner-Jeltsch Christopher A. Holder Henri B. Meier Karl Nicklaus Marlene Porsche Marc Rich Max Rössler Madeleine Schindler-Chuard Carla Schwöbel-Braun Dolf Stockhausen Arthur Waser Alfred J. Wiederkehr Gönner der Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Mark und Mirjam Bachmann Monique Bär Carlo De Benedetti Monika Fischer Aline Foriel-Destezet Gerry Leumann Dr. Christoph M. Müller und Sibylla M. Müller Dr. Thomas Staehelin Ungenannte Persönlichkeiten Partner der Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Benecare Foundation Eleonore Haag Stiftung International Music and Art Foundation Posen Foundation Marc Rich Foundation Rolf und Trudy Aebi-Lüthy Stiftung Thyll Stiftung Trafigura Die Stiftung ist nach schweizerischem Recht konstituiert und in Luzern als gemeinnützige Organisation registriert. Beiträge sind im Kanton Luzern abzugsfähig. Informationen erteilt der Initiant und Geschäftsführer der Stiftung, Numa Bischof Ullmann. Geschäftsstelle Stiftung für das Luzerner Sinfonieorchester Pilatusstrasse 18, CH – 6003 Luzern


PHYSIOTHERAPIE ST. ANNA IM BAHNHOF. WO ELISABETH, 62, ZU ALTER KRAFT ZURÜCKFINDET. BLICK AUS DER PHYSIOTHERAPIE DES ST. ANNA IM BAHNHOF


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