Krokant 01/2014 /// Projekt Zukunft

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/// IMPRESSUM Herausgeberin /// KjG-Diözesanleitung Redaktion /// Fabian Ams, Julia Niedermayer, Jonathan Burger, Tobias Dürr, Aline Kinzie, Matthias Hauer, Flo Jalsovec Mitarbeitende dieser Ausgabe /// Daniela Zapf, Laura Mayer, Julian Kleinhans, Katharina Seelmann Korrektur /// Christoph Ries Fotos /// KjG Diözese Freiburg, privat Satz + Layout /// Lisa Neumann Druck Umschlag /// Druckerei schwarz auf weiss, Freiburg Druck Innenteil /// Druckerei im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Auflage /// 1700 Anschrift /// KjG-Diözesanstelle Postfach 449 79004 Freiburg Tel. 0761/5144-179 EMail: krokantredaktion@kjg-freiburg.de

Erscheinungsweise /// vierteljährlich Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. /// Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. /// Mit Verweis auf die Quelle können die Beiträge gerne abgedruckt werden. Wir bitten um ein Belegexemplar. krokant 1/2014

/// März 2014


Inhaltsverzeichnis O3 | Editorial THEMA Projekt Zukunft

Liebe Krokantleserin, lieber Krokantleser, Projekt Zukuft – ein Stück weiterdenken

04 | Selbsttest: Eine Woche ohne 10 | Das Zukunfts-Einmaleins 12 | Sozial ökologisch gerecht 15 | KjG goes SOLAR 17 | Die DL zum Thema 18 | Spiel: Reise durch den Biobauernhof 22 | HeldenGlaubensbekenntnis 24 | Vor der eigenen Haustür 26 | Coca Cola Boykott 30 | Mixtape zum Thema RUBRIKEN 28 | Quergedacht: und was bringt’s am Ende? 34 | Porträt: Yvonne Zwick 36 | InTeam: KjG Hl. Dreifaltigkeit 38 | Kontrovers: Ehrenamt mit allen Konsequenzen wahrnehmen 40 | treibgut 42 | Nützliches Wissen: Ökoaktionen der KjG

Alle basteln wir gemeinsam an unserer Erde, die Zukunft haben wir in der Hand. Mit diesem Heft zum Jahresthema der Heldenkampage möchten wir dir gerne ein paar Gedanken für die Zukunft mitgeben. Wie in einem Puzzle, muss es unsere Aufgabe sein, nicht nur an das Teil zu denken, das man gerade in der Hand hält. Das bringt auch recht wenig. So ein einzelnes Puzzleteil verrät wenig vom großen, fantastischen Ganzen. Aber mit ein bisschen Vorstellungskraft weißt du, weiß ich, welches Bild am Ende entstehen soll. Das ist mit der Zukunft vielleicht nicht ganz so einfach, weil sie sehr viel dynamischer ist als ein Puzzle. Aber: viele kleine Schritte haben wunderbare Auswirkungen. Alsdann: Schnapp dir ein Teilchen, denk ein Stück weiter und mach die Zukunft auch zu deinem Projekt! Im Namen der ganzen Redaktion

PRAXISTIPPS 31 | Picobello aufgeräumt 32 | Aus alt mach neu

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Eine Woche ohne... ...der Selbstversuch von Tobi Dürr

Getreu dem Motto „Ich bin faul und liege dazu“ kümmern wir uns im Alltag recht wenig um unseren Ressourcenverbrauch. Hier ein Gerät im Standby und dort der laufende Wasserhahn – Hauptsache es geht schnell und unkompliziert. Doch geht es nicht auch anders? Die krokant-Redaktion hat sich von der Praxiskarte „Eine Woche ohne“ zum neuen Jahresthema Projekt Zukunft inspirieren lassen und den Selbstversuch gestartet:

Wie lebt es sich eine Woche mit möglichst wenig Strom- oder Wasserverbrauch? Wie lässt sich Müll vermeiden und funktioniert es, eine Woche nur regional einzukaufen? Hier bekommt ihr die Ergebnisse!

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* Müllsparerin Laura Mayer Das habe ich mir vorgenommen: >>> Opis Stofftaschentücher >>> Jutetasche& Mehrfach-Bäckerstüte >>> Sportflasche mit Leitungswasser, Teeei >>> Auf Schmierpapier drucken >>> Refill für Hygieneartikel >>> Abgelaufene Lebensmittel verwerten Und die Woche lief so: Ich war ein Fuchs an der Kasse à la „Es geht ohne Tüte und keinen Beleg bitte“, habe vorm Mülleimer immer innegehalten, den Verpackungswahn angesprochen und Freunde angeregt. Im Prinzip ist alles alltagstauglich. Der Knackpunkt ist das Einkaufen. Wenn man kritischer durch die Regale schlendert und eigene Verpackungen mitnimmt, wird’s leichter. Also, vereinigt euch, ihr Müllterminatoren!

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* Regiokäufer Mat thias Hauer Während das Unterfangen bei Obst und Gemüse einfacher war, wurde es bei allem, was aus mehr als einer Zutat bestand, schon schwer. Selbst im Bio-Markt steht nicht dabei, woher die Zutaten kommen. Und auch in der Mensa weiß ich nicht, woher alles kommt... Da hilft nur noch nachfragen. Um wirklich alles herauszufinden, muss man wohl eine Mail an den Hersteller schreiben. Oder zum Beispiel beim Bäcker oder der Bäckerin einfach nachfragen. Immerhin habe ich in der Woche herausgefunden, dass der Tofu, den ich gerne esse, aus Soja aus Deutschland hergestellt wird. Wenigstens ein Erfolgserlebnis!

* Wassersparer Flo Jalsovec

Wasser sparen – länger schlafen. Da ich gar nicht bzw. extrem kurz geduscht habe, wurde dies wahr, auf der anderen Seite war ich trotzdem müde wegen des eingeschränkten Kaffeekonsums. Desweiteren habe ich folgende Maßnahmen ergriffen: >>> Zahnputzbecher angeschafft >>> Zahnbürste nicht mehr Nass gemacht >>> beim Händewaschen gleich Seife auf die Hand und nicht erst nass machen >>> nur Leitungswasser getrunken >>> Klamotten länger getragen bzw. ausgelüftet >>> Vesper zuhause gerichtet um nichts einkaufen zu müssen. Fazit: Auch beim Wassersparen gilt: Im „Großen“ denken, im „Kleinen“ Handeln.

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* Müllsparerin Daniela Zapf „Eine Woche ohne Müll!? So etwas Verrücktes habe ich ja noch nie gehört!“, belustigte sich ein Kassierer über mich. Die meisten Menschen reagieren jedoch generell sehr positiv und aufgeschlossen, wenn ich meinen Stoffbeutel zücke und erkläre: „Danke, ich brauche keine Tüte. Ich spare Plastik!“. Viele bestätigen mich in meinem Tun und versuchen selbst bereits, möglichst wenig Müll zu produzieren. Manchmal höre ich aber auch ein betretenes: „Ach, das sollte ich auch tun!“. Das sind die Momente, in denen mein Herz einen kleinen Hüpfer macht und mir durch den Kopf schießt: „Mit gutem Beispiel voranzugehen, ist nicht nur der beste Weg, andere zu beeinflussen, es ist der einzige.“(Albert Schweitzer)

* Stromsparer Tobi Dürr Wo die elektrische Energie fehlt, muss körperliche Arbeit her: Beschwingt mit dem Rad in die Uni statt mit der Bahn, Stecker ziehen oder mit der Induktionstaschenlampe nachts auf den Gang. Braucht man den Laptop eine Weile nicht, kann man ihn ruhig auch mal ausschalten – nur nicht zu bequem sein! Und die mobilen Daten am Handy müssen auch nicht ständig an sein. Da gibt es Potential! Lernen bei Kerzenlicht hat sich bei mir trotz der romantischen Atmosphäre leider nicht als Dauerlösung durchsetzen können. Für einen Gewohnheitswechsel braucht es wohl oder übel also noch. Nicht nur ein Mal habe ich mich in meinen alten Mustern erwischt – Stromverbrauch bedeutet eben doch auch ein wenig Gemütlichkeit.

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* Wassersparer Joni Burger „Eine Woche mit wenig Wasserverbrauch, das ist ja noch das Angenehmste von allen Möglichkeiten.“ Damit habe ich mich ordentlich verschätzt! Denn es zählt ja nicht nur der direkte Verbrauch. Diesen konnte ich mit zwei Minuten weniger unter meiner Morgendusche noch ohne größere Probleme reduzieren. Viel schlimmer ist der oft unbemerkte indirekte Verbrauch. Eine Woche ohne Fleisch, Kaffee und Tee: Das wurde zur täglichen Herausforderung. So viel Verzicht halte ich nicht lange durch; fair gehandelt und nicht so oft – OK, das ist machbar. Aber ganz darauf zu verzichten – Hut ab!

* Stromsparerin Yu Niedermayer Ein bisschen unbefriedigend war das Ganze. Ich konnte einfach das Rad nicht neu erfinden. Anfangs hatte ich noch den wunderbaren Plan, mein Handy und meinen Laptop die Woche über nicht zu benutzen. Das hat nicht geklappt. Ich musste noch ein Gruppenreferat fertig machen und ohne Telefon wäre ich schon am Montagmorgen aufgeschmissen gewesen. Mir wurde bewusst, dass es beim Selbstversuch nicht um den völligen Verzicht geht. Viel mehr geht es darum, sensibel dafür zu sein, wo Strom tatsächlich benötigt wird. Einzig spürbare Veränderung: ich habe die ganze Woche auf mein Hörspiel zum Einschlafen verzichtet.

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DAS ZUKUNFTS-

1mal1 In der KjG gestalten Kinder und Jugendliche ihre Zukunft schon jetzt mit. Damit die Erde fit fĂźr die Zukunft wird, tun sie dies sozial, Ăśkologisch und gerecht. Doch was ist das eigentlich? von Joni Burger

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Einer für alle, alle für einen! Als das Römische Reich noch nicht das ganze Mittelmeer beherrschte, brauchten die Römer socii, auf deutsch Verbündete, mit denen sie gegen gemeinsame Feinde kämpfen konnten. Unser heutiges Wort sozial stammt aus dieser Zeit und kann vieles bezeichnen. Du handelst sozial, wenn du dich mit anderen in der KjG engagierst. Du bist sozial, wenn du dich für Erlebnisse, Träume und Sorgen deiner Freundinnen und Freunde interessierst und für sie da bist. Manchmal kann Sozial-Sein aber auch bedeuten, über den eigenen Schatten zu springen und für bedürftige Menschen zum Verbündeten zu werden: Das kann im Kleinen beginnen, wenn du im Bus älteren Menschen deinen Sitzplatz anbietest. Oder sehr groß werden, wenn du dich mit deiner KjG-Gruppe gegen Diskriminierung einsetzt.

Natur in ihrer Schönheit vorgefunden und von Gott als Lebensgrundlage übergeben bekommen. Was folgt aus diesen uralten Erzählungen für uns heute? Der Mensch ist in ihnen Partner Gottes: Gott hat den ersten Schritt getan und dann den Menschen mit der Fortsetzung der Schöpfung beauftragt. Menschen sind kreativ, sie wollen gestalten und verändern. Sie müssen aber stets daran denken, die Schöpfung zu bewahren, schon allein als Lebensraum für sich und ihre Kinder. Kreativ zu sein, heißt ökologisch zu sein, auf die Auswirkungen unseres Handelns zu achten. Nur so erschaffen wir Neues und zerstören nicht Altes. Manchmal kann das anstrengend sein. Da hilft es weiter, Schritt für Schritt ökologischer zu werden und so Schöpfer zu sein: zum Beispiel, indem man nicht jeden Tag Fleisch isst.

Created by God & Partners

Was du nicht willst, was man dir tut …

Der Anfang des Alten Testaments handelt von der Schöpfung der Erde. Als der Mensch am sechsten Tag in den Garten Eden gesetzt wurde, hat er die Tiere und Pflanzen, die ganze

Gerecht sein bedeutet, unsere Mitmenschen nie als bloße Instrumente anzusehen, sondern immer als Menschen mit der gleichen Würde wie wir selbst. Dazu ist es wichtig, darauf zu achten, dass sich jeder Mensch entfalten kann. Deshalb pocht die KjG auf Chancengleichheit und Partizipationsrechte. Sie achtet auf die paritätische Besetzung von Ämtern und macht sich für die Mitbestimmung von Kindern in der Gesellschaft stark. Im Alltag kannst du darauf achten, fair, also gerecht gehandelte Produkte, zu kaufen. Jetzt kannst du voll ins Projekt Zukunft starten und helfen, die Erde zur besten aller Welten zu machen!

Gerecht handeln wir immer dann, wenn wir nicht nur von unseren Empfindungen ausgehen, sondern auch auf die Bedürfnisse anderer achten.

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Sozial, ökologisch, gerecht? von Matthias Hauer

Was läuft denn sozial und ökologisch ungerecht? In diesem Artikel gibt es Fakten rund um soziale und ökologische Ungerechtigkeiten in der ganzen Welt.

Ökologisch ungerecht: Jährlich landen etwa 100.000 Tonnen Erdöl durch Tankerun1 fälle im Meer.* Auch durch Ölbohrinseln gelangt Erdöl ins Meer.

>>> Was kannst du tun? Weniger Öl verbrauchen! Ob beim Autofahren oder bei der Plastiktüte, überall brauchen wir Öl. Unnötige Plastikverpackungen kann man vermeiden. Beim Einkaufen eine Tasche mitnehmen und kurze Strecken mit dem Fahrrad fahren. Überall und jeden Tag kannst du darauf achten, weniger Öl zu verbrauchen.

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Sozial ungerecht: Über 200 Millionen Kinder müssen auf unserer Welt Kinderarbeit 2 verrichten.* Mädchen und Jungen werden im Bergbau, aber auch bei Näharbeiten und in der Feuerwerksindustrie eingesetzt.

>>> Was kannst du tun? Du kannst darauf achten, woher die Dinge kommen, die du kaufst. Achte darauf, keine Kinderarbeit zu unterstützen. Die Organisation „Aktiv gegen Kinderarbeit“ hat eine Liste veröffentlicht, die zeigt, welche Firmen wie zu Kinderarbeit stehen: http://tiny.cc/o8raax

Ökologisch ungerecht: Täglich sterben ca. 3 70-200 Tier- und Pflanzenarten aus.* Viele davon sind noch unentdeckte Arten. Grund sind die schwindenden Lebensräume, die Einführung fremder Arten, die Klimaerwärmung und chemische Stoffe, die in die Natur geraten. Vor allem Waldrodungen zur Ackerflächengewinnung sind Ursache für das Aussterben von Arten. Pro Minute werden, alleine in Brasilien, 7 Fußballfelder Wald abgeholzt, 4 um Ackerfläche zu gewinnen.*


>>> Was kannst du tun? Achte auf dein Essen! Viele Ackerflächen werden für den Anbau von Soja benötigt, was in der Massentierhaltung als Kraftfutter verwendet wird. Achte also auf die Herkunft deines Fleisches. Hier hilft auch das Bio-Siegel. Weil keine Pestizide erlaubt sind, gelangen weniger giftige Stoffe in die Umwelt. Sozial ungerecht: In Pakistan leben momentan über 1,8 Millionen Flüchtlinge. In 5 Deutschland momentan nur etwa 600.000.* Davon erhält nur jede und jeder zehnte eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis. Viele leben

schon mehrere Jahre hier, ohne eine Aussicht 6 darauf.*

>>> Was kannst du tun? Du kannst den Flüchtlingen, die hier leben, in ihrem Alltag helfen. Viele Kinder benötigen Hilfe bei den Hausaufgaben, können sie sich aber nicht leisten. Die Erwachsenen brauchen Hilfe bei Behördengängen. Erkundige dich, wie du in deiner Stadt konkret helfen kannst. Hier findet du Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen vor Ort: http://tiny.cc/e9raax

Ökologisch ungerecht: Pro Jahr landen 6,4 Millionen Tonnen Plastik in den Welt7 meeren.* Plastik braucht im Meer 450 Jahre bis es abgebaut ist. Momentan befinden sich bereits 100 bis 150 Millionen Tonnen Plastik 8 in den Meeren.*

>>> Was kannst du tun? Achte darauf, kein Plastik einfach so in die Gegend zu werfen. Auch vom Binnenland gelangt Plastik über Flüsse ins Meer. Teilweise wandert das Plastik dazu mehrere hundert Kilometer. Der Schutz der Meere ist also nicht nur ein Thema für Küstenregionen!

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Quellen

Fazit

Wie du siehst, gibt es noch viel Ungerechtigkeit in der Welt. Du kannst deinen Teil dazu beitragen, um diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Durch deinen Konsum und dein Engagement kannst du die Welt ein St端ckchen besser machen.

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* 1 >>> h * 2 >>> ttp ://tiny.cc /v vs aa h * 3 >>> ttp ://tiny.cc /v xs x aa h * 4 >>> ttp ://tiny.cc /zlsa x a h * 5 >>> ttp ://tiny.cc /vps x aa x http ://tin * 6 >>> y.cc /gtsa a h * 7 >>> ttp ://tiny.cc /w3 x sa a http ://tin * 8 >>> y.cc /0gta x http ://tin a y.cc /37s x aa x


KjG goes Solar von Andi Madjarov Atomkraft -Nein Danke. Alles redet von der Energiewende und vom wichtigen Umstieg auf erneuerbare Energien. Das klingt in der Theorie ja ganz gut, aber wie kann man das eigentlich praktisch umsetzten? Andi Madjarov aus dem Dekanat Freiburg ist 29 Jahre alt und Ingenieur und hat genau das geschafft, indem er KjG goes Solar ins Leben gerufen hat.

Was kann man sich unter KjG goes Solar vorstellen?

Wie bist du auf die Idee für deine Initiative gekommen?

KjG goes Solar ist eine Initiative -man könnte auch Idee sagen - , die dabei unterstützt erneuerbare Energien, vor allem Photovoltaik (Solarenergie zur Stromerzeugung), für KjGGruppen, zum Beispiel auf Zeltlagern nutzbar zu machen. Der Hintergrund dabei ist zum einen, die selbst benötigte Energie möglichst schonend zu erzeugen, um unsere Umwelt zu bewahren, und zum anderen als Bildungseffekt für unsere Gruppenkinder, mit solchen Dingen vertraut zu werden.

Die Idee hatten ein guter Freund* von mir und ich vor einigen Jahren auf einem unserer Sommerlager, als mal wieder Batterien herumgetragen wurden, um Musik zu hören. Die mussten nämlich immer beim Bauern an der Steckdose aufgeladen werden. Da kam uns die Idee, dass es ja sehr cool wäre den benötigten Strom über Photovoltaik zu erzeugen. Auch sehr genervt hat uns, immer Handys von Leitern mit zum Bauern nehmen zu müssen, um sie aufzuladen. Da mein Bekann-

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Wie können die KjGlerinnen und KjGler in den Pfarreien an KjG goes Solar teil haben? ter noch Photovoltaikmodule auf Lager hatte, hat sich das angeboten und ich habe für das nächste Jahr eine kleine Photovoltaikanlage für Musik, Licht im Küchen- und Leiterzelt und zum Handy aufladen ausgelegt, die Teile organisiert und aufgebaut. Und da das für uns so gut funktioniert hat, war naheliegend, es auch für andere KjGs zugänglich zu machen.

Pfarreigruppen, die sich dafür interessieren, können auf www.KjGgoesSOLAR.de.vu oder auf Facebook anschauen, wie das bei uns in Gundelfingen aussah und was ein Einstiegssystem beinhalten und kosten würde. Eine andere Pfarrei hat schon mitgemacht -sogar doppelt. Ansonsten unterstütze ich gerne, wenn es Fragen oder Ideen zu diesem Thema gibt. Ich kann Tipps geben oder zeigen wo man was kaufen kann, oder auch die Qualität beurteilen.

Wir verdienen nichts daran, sondern kaufen die Module ein und geben sie den Interessierten in den Pfarrein zum Einkaufspreis weiter. Das Interview führte Aline Kinzie

*Andis Freund ist zwar nicht bei der KjG, hat aber dreimal auf dem Zeltlager Gundelfingen gekocht und ist auch Ingenieur.

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Die DL zum Thema - Nachhaltigkeit Konkret bedeutet Nachhaltigkeit für mich, möglichst ressourcenschonend zu handeln und zu konsumieren. Ressourcen sind Wege, die zurückgelegt werden müssen, Produktionsabläufe und, sehr wichtig, Personen. In diesen Richtungen denke ich auch. Jedoch ist es oft schwierig, alle Ressourcen immer zu berücksichtigen. Deshalb versuche ich, auf mindestens eine Ressource Rücksicht zu nehmen. Die Arbeit in der Diözesanleitung ist sehr vielfältig. Ein paar Beispiele möchte ich euch nennen, wo ich Nachhaltigkeit umsetze. Bei der Bestellung von gedrucktem Material versuche ich, bei einer Druckerei produzieren zu lassen, die Umweltpapier verwendet, in Deutschland produziert und klimaneutral druckt, z. B.www. die-umweltdruckerei.de. Unser Shirtshop bei 3Freunde (ht tp : //kjgfreiburg.deco-shir ts. com/) ist ein Shop zum Selbstdesignen, der in Indien unter fairen Bedingungen T-Shirts aus Biobaumwolle produzieren lässt. Toll daran ist, dass man sein eigenes Design hochladen kann und so sein individuelles Shirt produzie-

ren lassen kann. Wenn ich zu Sitzungen fahre, nehme ich den Zug. Leider ist Zugfahren sehr teuer, weshalb wir auch mit dem Auto fahren, wenn wir mehrere Leute aus der gleichen Stadt sind. Beim Essenseinkauf unterstütze ich regionale Geschäfte und kaufe Obst und Gemüse nur dann, wenn sie in Deutschland gerade wachsen. Das heißt dann aber auch, dass es im Winter nicht die Bandbreite an Gemüse gibt, da kann ich aber auch mal verzichten. Wenn ich für die KjG einkaufe, koche ich meist vegetarisch. Wichtig ist es in der Diözesanleitung auch, zu schauen, wo man personale Ressourcen „sparen“ kann. Das soll nicht heißen, sich nicht mehr persönlich zu treffen. Aber es ist durchaus möglich, Dinge per Mail, Telefon oder Medien wie Skype zu klären und OnlineArbeitsmöglichkeiten zu nutzen. Das spart Zeit und Aufwand und ist eine gute Alternative zu Sitzungen. Wenn man sich mal etwas mit ressourcenschonendem Umgang auseinandergesetzt hat, wird man merken, dass es gar nicht so schwer ist. Und mit kleinen Schritten kann ich selbst auch etwas bewirken.

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Reise durch den Biohof von Tobi Dürr

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Vom Anbau bis zum Verkauf müssen Lebensmittel viele Normen erfüllen, damit sie als zertifizierte Bioprodukte in den Verkehr gebracht werden dürfen. Wer von euch bringt seine Lebensmittel zuerst an den Mann oder die Frau? Schnapp dir einen Würfel und Spielfiguren und los geht´s! Ereignisfelder sind dunkler gekennzeichnet und auf der folgenden Doppelseite erläutert - viel Spaß!

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Gar ant Gen ohne iert tech nik!

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Dein Acker ist voller Unkraut! Chemisch-synthetische Mittel sind beim Anbau von Bioprodukten allerdings nicht erlaubt. Mit Nützlingen und Hacken bekommst du das Problem wieder in den Griff. Doch das dauert - eine Runde aussetzen.

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Du düngst die Äcker mit Mist und Kompost. Da werden sich nicht nur die Pflanzen freuen; das macht sich auch gut bei der nächsten Kontrolle – rücke zwei Felder vor.

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Es ist ein Sommer, wie man ihn sich wünscht: keine Wolke am Himmel, Temperaturen im Dauerhoch. Die Freude ist groß – nicht jedoch bei dir. Du musst mit Ernteeinbußen für dieses Jahr rechnen – drei Felder zurück.

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Die vorgeschriebene Fläche pro Huhn für die Freilandhaltung wurde erhöht. Das bedeutet für dich entweder eine Reduzierung des Bestandes oder Ausbau der Freilandfläche. Du weitest den Betrieb aus und investierst Zeit und Geld - setze eine Runde aus.

Auf deinem Hof findet eine unangemeldete Kontrolle statt. Du erfüllst alle Normen; es gibt nur Kleinigkeiten auszusetzen. Super – würfle nochmal.

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Info: In Deutschland ist für Bioprodukte vorgeschrieben: · keine Verwendung von chemisch-synthetischen Wachstumsregulatoren oder von Hormonen · keine Verwendung leicht löslicher mineralischer Düngemittel · Ausbringen von organisch gebundenem Stickstoff vorwiegend in Form von Mist oder Mistkompost

Info: Kontrolliert werden Betriebe mindestens einmal im Jahr in der Regel nach Voranmeldung, sodass die Betriebsleitung die notwendigen Unterlagen vorbereiten kann. Ergänzend gibt es unangemeldete Stichprobenkontrollen. Besteht der Verdacht, dass ein Betrieb zum Beispiel verbotene Spritzmittel eingesetzt hat, werden Blatt- oder Warenproben analysiert, um Verstöße beweisen zu können.


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Dein Hof erhält eine Auszeichnung für beispielhafte ökologische Produktion. Das kommt auch gut bei deiner Kundschaft an - rücke vor auf Feld 28.

Ein Gentechnik-Skandal beschäftigt die Nation. Bei dir sind sich die Leute sicher, dass sie gentechnisch nicht veränderte Lebensmittel erhalten. Das Vertrauen zahlt sich aus: Deine Absatzzahlen schnellen in die Höhe– rücke zwei Felder vor.

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Du bereitest ein Hoffest vor. Alle aus den umliegenden Ortschaften sind eingeladen. Eine tolle Idee, die allerdings auch viel Vorbereitung erfordert - setze eine Runde aus.

Beim Abladen der Äpfel auf dem Markt geschieht ein Missgeschick: Mehr als die Hälfte landet auf dem Boden. Du musst alle wieder aufsammeln - zurück auf Feld 28.

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HeldenGlaubensbekenntnis Von Stefan Easy Schmidt und Laura Mayer

t. en ha c h a ff s e g rde t t, nd E n Go me l u ub e a m i la H g er Ic h e n, d Held den , s, er r n , ri s t u Wel t, se t z t er n H u s Ch s s n e u i J f di e e nge , u n n s a a e n d n u r ih U nd bei auf E ac ht e t ihn Held er, br t s t ha i e n, t s e den s en. u G ü grab te M n m i lige u e e g d s i H n le de be e r z r u r d er e , e w s t h au nd u s ha a, d i e ll vor en u Pi lat Mari s t or b af t vo e r t ius k g n o t d s P n r gt, i t ig u u nt e reuzi s mu n e gek e r un d d e r n u g w ei n, er s t a f d gi n o u a T Vat er t n s i e m d , e In g ihn i sei n zwan t z be n, n Pla er b e e d kehre i ed er n ahm n. w d e n r u u s i rd e u ns z a wi t d i m n o v mer n, , ür im Geis t n ka n um f lügel i ligen f e e b H en t en gen, an d n Ta läubi haf t e laube er G g n ll e a h ld t c I he haf , n s zu ei nsc i ligen bt, d er u i e He e G em d d n ns lie el. d e u t ärk l er us un Hi m m i s e e J m w i di e s , n t i d o b r i a T g ver em en d den mi t t ac h d t Sü n en n t b o e G L es d ass ei t er ei n w u nd

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A me n

.

Er:

»Hey, schon so oft hab ich das Glaubensbekenntnis heruntergebetet. Jetzt steht‘s hier ein bisschen anders, aber was bedeutet es eigentlich?«

Sie: »Stimmt! Hmm, lass mal schau’n, was da steht. Ganz oben heißt es, dass uns Gott diese Erde mit allem drum und dran gebaut und geschenkt hat.«


Er:

»Wow, ein Geschenk.. Sollte ich dann nicht behutsamer damit umgehen? Ähnlich wie mit meinem neuen Mountainbike, das ich zu Weihnachten bekommen habe?«

Sie: »Ja genau, da hast du Recht. Und dazu kommt ja noch, dass Jesus nur für uns auf die Welt kam und uns Tipps gab, wie wir das Geschenk gut verwenden können.«

Er:

»Vor allem sollten wir ja alle was davon haben, oder?! Weil momentan trifft das nicht wirklich zu, wenn wir an Entwicklungsländer und zukünftige Generationen denken.«

Sie: »Hey, dann haben wir’s ja! Wir müssen was tun: Im Projekt Zukunft steckt drin, was uns Jesus gelehrt hat: sozialer und gerechter Umgang miteinander und die Bewahrung der Schöpfung. Wenn wir uns alle zusammen für eine soziale, ökologische und gerechte Zukunft einsetzen, kommen wir Gott und dem Wert des Geschenkes näher.«

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Vor der eigenen Haustür von Julia Niedermayer

Dass Nachhaltigkeit etwas mit sozial verträglichen Lebensbedingungen zu tun hat, ist bekannt. Dass es sich dabei unter anderem um faire Löhne und Arbeitsbedingungen handelt, ist bekannt. Dass all das in Schwellenländern nicht gerade gerecht verteilt ist, ist bekannt. Dass vor unserer Nase nicht alles einwandfrei verläuft – eher nicht.

SOZIAL VERTRÄGLICHE LEBENSBEDINGUNGEN Solche Lebensbedingungen meinen, dass Menschen nicht durch ihre Arbeit ausgebeutet werden. So zählen Dinge wie Licht am Arbeitsplatz, oder angemessene Pausen eigentlich zum Mindeststandard. Darüber hinaus betreffen solche Lebensbedingungen aber eben nicht nur den Arbeitsplatz, sondern sollten auch ein angenehmes Leben außerhalb des Jobs ermöglichen. Man sollte keine Angst um

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FAIRE ARBEITSBEDINGUNGEN die eigene Existenz haben müssen, weil etwa der Lohn nicht ausreicht, die Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Darunter fällt zum Beispiel, dass die anfallende Arbeit in der veranschlagten Zeit gewährleistet werden kann. Soll also heißen, dass nur in der Zeit, die auch tatsächlich bezahlt wird die anfallende Arbeit ableistbar sein muss. Das funktioniert in der Realität mäßig gut, in der Regel gibt es bei vielen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern aber die Möglichkeit, Überstunden auszugleichen.


DAS PROBLEM? Durch gesellschaftliche Entwicklungen, die Einfluss auf die Arbeitswelt nehmen, stehen gerade hier in Deutschland vor allem viele Pflegekräfte oder Postbotinnen und Postboten vor einem Problem. Durch die sogenannte „Taylorisierung“ im Bereich sozialer Berufe wird der Druck auf Pflegekräfte immer höher. Taylorisierung bedeutet nämlich, dass bei allen Arbeitsschritten die Zeit gestoppt wird, Pflege

wird maschinalisiert, der wichtige Aspekt des zwischenmenschlichen kommt zu kurz. Patientinnen und Patienten und deren Angehörige werden unzufrieden, bekommen das Gefühl, dass Pflegerinnen und Pfleger sich keine Zeit mehr nehmen. Dabei haben sie keine Gelegenheit dazu. Der Stress für Pflegekräfte steigt immens, da sie den Spagat schaffen müssen, das Zeitraster einzuhalten und Patientinnen

und Patienten zufriedenzustellen. In der gleichen Zeit müssen plötzlich mehr Patientinnen und Patienten behandelt werden, der Lohn steigt aber nicht. So werden Ressourcen verheizt, wie man so sagt. Menschen schuften in diesen Berufen oft über ihre Leistungsgrenzen hinaus. Das alles, um wettbewerbsfähig zu bleiben, Mieten zahlen und die Familie ernähren zu können.

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Coca-Cola-Boykott – ein alter Schuh? von Matthias Hauer Die KjG schloss sich 2007 dem Aufruf des BDKJ zum Boykott des Konzerns Coca-Cola an. Aber warum? Und was hat das Ganze mit sozialer Gerechtigkeit und Ökologie zu tun? Darauf wollen wir einen kurzen Blick in diesem kleinen Artikel werfen.

Soziale Ungerechtigkeit Vielleicht solltest du dir dazu zuerst den Aufruf des BDKJ zum Boykott durchlesen: „Die Hauptversammlung verurteilt das Verhalten von multinationalen Konzernen wie "Coca-Cola", nicht ausreichend ihrer sozialen und ethischen Verantwortung nachzukommen und sich innerhalb des eigenen Konzerns sowie in den Partnerunternehmen unzureichend für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen.“ (BDKJ, 2007) Das liest sich schon mal ziemlich übel, ist aber alles noch sehr allgemein gehalten. Hier mal einige Dinge, die Coca-Cola ganz konkret

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Ökologie vorgeworfen werden: In Kolumbien werden Gewerkschaften systematisch verfolgt und in ihrer Arbeit eingeschränkt. So werden Gewerkschaftsmitglieder entlassen, allein Januar-März 2012 fünfzig Arbeiterinnen und Arbeiter, und es wird trotz Streiks nicht mit Gewerkschaften verhandelt. Außerdem werden Gewerkschaftsmitglieder und deren Familien auch teilweise gewaltsam bedroht und ermordet. Solche Repressionen sollten deutlich machen, wieso auch nach 7 Jahren der Coca-Cola-Boykott noch aktuell ist.

Zum Thema Ökologie sollte im Zusammenhang von Coca-Cola gesagt werden, dass der Konzern durch seine Fabriken in Indien den Grundwasserspiegel in manchen Gebieten bis zu 60 Meter absenkte. Das schadet nicht nur der Landwirtschaft, deren Erträge sinken. Gleichzeitig sinkt auch die Qualität des Grundwassers, da Giftstoffe bei weniger Grundwasser in höherer Konzentration vorkommen. Viele Brunnen sind ausgetrocknet.


Bringt der Boykott auch etwas? Zuallererst kann gesagt werden, dass wir die Ausbeutung von Mensch und Natur nicht unterstützen. Der BDKJ ist mit über 100.000 Mitgliedern kein kleiner Verband und so hat Coca-Cola den Boykott sehr wohl zu Kenntnis genommen und ist immer wieder auf den BDKJ zugekommen und hat versucht zu beweisen, dass sich die Situation mittlerweile gebessert hat. Leider hat sich bis heute keine grundlegende Veränderung gezeigt, sodass es auch heute noch zu Menschenrechtsverletzungen kommt. Deshalb ist es sinnvoll, Coca-Cola zu

boykottieren. Coca-Cola ist aber nicht der einzige Konzern, der sich ökologische und soziale Ungerechtigkeiten zu Schulden kommen lässt. Darum ist jede und jeder Einzelne gefragt, überall und immer hinzusehen und zu versuchen, den eigenen Konsum so fair und ökologisch wie möglich zu gestalten. Also, schau hin: Projekt Zukunft – Sozial, ökologisch, gerecht!

Hier findest Du me hr zum Coca-Cola-B oykott: http://tiny.cc /hzra ax

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Neulich beim Einkauf: Der Laden ist voll. Menschenmassen wälzen sich an mir vorbei, jeder und jede möchte nur noch kurz was für den Silvesterabend besorgen. Viele der Artikel sind nur noch knapp vorhanden, die Coca-Cola in ein Liter Flaschen sogar schon ausverkauft. Nur das Regal mit den Bio Sachen ist gut gefüllt wie eh und je. Menschen zwängen sich zwischen mir und dem Regal durch und fragen sich, warum ich hier im Weg rumstehe, bei den Lebensmitteln, die sowieso zu teuer sind. Und ich frage mich: Ja, warum eigentlich? Kritischer Konsum schön und gut, aber setze ich damit wirklich ein Zeichen? Wenn ich Socken brauche, hilft es den Menschen, die die Baumwolle pflücken, wirklich weiter, wenn ich statt eines Zehnerpacks nur ein Paar fair gehandelte Socken, zum gleichen Preis, kaufe? Die Leute vor und hinter mir legen weiterhin Zehnerpacks auf das Band, und ich habe statt zehn nur ein Paar.

Rette ich wirklich Kühe, Schafe oder Schweine, indem ich auf Fleisch verzichte? Bleiben die schlechten Arbeitsbedingungen und der hohe CO² Ausstoß nicht erhalten, auch wenn ich kein Obst und Gemüse aus Spanien kaufe? Meinem Empfinden nach bleibt alles beim Alten, und deshalb frage ich mich, ob ich wirklich mehr Geld in faire Ware stecken sollte, oder ob es wo anders nicht besser aufgehoben ist.

es am Ende der Woche, des Monats oder des Jahres.

Mein Vorschlag: Ab sofort kauft jeder und jede so ein, wie er oder sie möchte. Billiges Fleisch, billige Klamotten, Trauben aus Ägypten und Erdbeeren im Winter. Schuhe von Nike und Lift Apfelsaftschorle denn: Wenn wir es nicht tun, macht es jemand anderes; diesen Kreislauf können wir nicht durchbrechen.

Das Gute daran ist: Sollten es schaffen, dass es im Supermarkt ausschließlich nachhaltig und fair produzierte Produkte zu kaufen gibt, die dann natürlich etwas teurer sind, müssen wir uns nicht ärgern dass die Sachen auf einmal mehr kosten als zuvor. Denn nun, da das Ziel erreicht ist, müssen wir ja keine Organisationen mehr unterstützen, die für faire Produkte kämpfen. Somit können wir uns all die guten Produkte leisten, bei denen wir dafür gesorgt haben, dass sie in den Regalen stehen.

Aber: Statt uns zu freuen, dass wir ein Schnäppchen gemacht haben oder ein tolles Menü mit wenig Geld zusammenstellen konnten, nehmen wir bei jedem Einkauf den Umweg zu den fair gehandelten Artikeln, die wir nicht mehr einkaufen. Wir merken uns wie viel Geld wir heute gespart haben, bewahren es auf und spenden

„ Und was bringt‘s am Ende? “ von Florian Jalsovec

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Und zwar an diejenigen, die mehr erreichen können als wir. Organisationen, die sich für nachhaltige Landwirtschaft einsetzen, die für faire Arbeitsbedingungen und Löhne kämpfen und die, vor allem, eine Stimme haben, die gehört wird.

In Wirklichkeit glaubt Flo sehr wohl an die Signalwirkung von Einzelnen. Jeder und Jede sollte mit offenen Augen einkaufen gehen, auch wenn viele andere es nicht tun. Denn nur so können wir diese dazu bringen, unserem Beispiel zu folgen.


QUERGE-

DACHT 31


mixTAPE

Die Redaktion empfiehlt Songs zum Thema. Nicht nur die KjG beschäftigt sich mit Helden, Nachhaltigkeit und Ökologie. Auch viele Musiker und Musikerinnen haben Songs zu diesen Themen geschrieben. Die Redaktion hat ein paar davon für euch zusammengestellt! von Flo Jalsovec [Gänsehaut] „Karl, der Käfer“ Umweltschutz-Hit aus den 80ern mit Ohrwurm-Qualität! (Jonatan)

[Dota & Die Stadtpiraten] „Immer die Anderen“ Warum eigentlich immer die Anderen und nicht auch mal du, sei ein Held! (Jonatan)

[Culcha Candela] „Solarenergie“ Das ideale Lied zum Sonne tanken! (Tobi)

[Kimya Dawson] „Driving Driving Driving“ Dieses Lied zeigt, wohin uns der Abbau von Öl in den Weltmeeren führt. (Matthias)

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[Looptroop Rockers] „Fuel“ Schwedens bekannteste Rapper beschreiben eindrücklich, was der Kampf um Öl mit uns anrichtet. (Flo)

[Die Beginner] „Wunderschön“ „Die Luft? Atemberaubend! Für den Duft von Smog würd ich mein‘ Garten verkaufen.“ (Flo)

[Die Ärzte] „Deine Schuld“ Nicht lang schnacken – tu etwas! (Dani)

[Culcha Candela] „Schöne neue Welt“ Die Melodie macht mir gute Laune - der Text bereitet mir Kopfzerbrechen. Hoffentlich wird diese Dystopie nicht wahr!

[Tapete] „Perfekte Welt“ Der Song beschreibt die Welt von heute – eine perfekte Welt? (Matthias)

[„I like the flowers“ (englische Volksweise)] Egal ob am Lagerfeuer, zum Wandern oder im Stau - durch Singen im Kanon und Umdichten macht das Lied gute Laune und zeigt die Freuden der Natur. (Laura)

[Country] „Empire of the sun“ Sternenhagel, rauer Wind, der durch das weite Land streift, Kreise ziehende Adler, sprudelndes Wasser, …oder vielleicht etwas ganz anderes. Für mich eine klangheimliche Hymne auf die Erde. (Laura)


So könnt ihr mit euren Gruppenkindern oder in der Leiterrunde aktiv werden! von Daniela Zapf

/// Für die Gruppenstunde: Picobello aufgeräumt

Das is denheft eine Ak tion a t. u

s dem M ethoHier ge h t e s dentip zu d e n andere ht tp ://ptis : n Meth ny.cc /M oethode nkar ten

Ablauf /// Material: PET-Flasche, Stoffreste, breites Klebeband, Schere, Cutter, Heißklebepistole, nach Belieben Pailletten, Bänder, Knöpfe, 2 gelbe Säcke, 2 Restmüllsäcke /// Vorbereitung: alte PET Flaschen sammeln, einen Armreif als Vorlage basteln, zwei Bananen essen, über die Verwertung des Mülls vor Ort informieren /// Für allgemeine Informationen kannst du http://tiny.cc/greenpeaceartikel nutzen.

Für ein Anschuggerle teilt sich die Gruppe zu Beginn in zwei gleichgroße Mannschaften. Diese stellen sich in zwei getrennten Reihen auf. An jedem Ende liegen jeweils eine Bananenschale, ein gelber und ein Restmüllsack. Die Gruppen überlegen sich für jeden Gegenstand ein nonverbales Zeichen und dürfen dann nur noch nach vorne, also in Richtung der Gegenstände, schauen. Nur der letzte der Reihe darf sich umsehen und bekommt einen der Gegenstände gezeigt. Er gibt das dafür ausgemachte Signal nach vorne weiter. Der oder die Erste in der Reihe läuft los und versucht zuerst den richtigen Gegenstand hochzuhalten. Die beiden Vordersten nehmen nun den letzten Platz

ein und das Spiel beginnt von vorne. Schluss ist wenn in einer Gruppe einmal alle dran waren. Gewonnen hat aber die Gruppe, die weniger Fehler gemacht hat. Im Anschluss soll innerhalb von 15 Minuten Müll um das Gemeindehaus/die Kirche/das angrenzende Gebiet gesammelt werden - wer am meisten findet, hat gewonnen. Nach Ablauf der Zeit wird der gesammelte Müll gesichtet und bei einem Quiz sortiert. Bereitet dazu entsprechende Säcke und Behältnisse für die Entsorgung vor. Als Input kann die Gruppenleitung kurz erklären, was mit dem jeweiligen Müll passiert.

PRAXISTIPP

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/// Für die Leiterrunde: Aus Alt mach Neu! Gemeinsam wird diskutiert: Gab es überraschende Müllfunde? Hättet ihr das auch einfach weggeschmissen? Zum Schluss kommen die PET-Flaschen zum Einsatz. Daraus sollen Armreife gebastelt werden. Wie das Basteln funktioniert, findest du auf http://tiny.cc/armreif.

34 PRAXISTIPP

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr an einem Sperrmüllhaufen vorüber geht und euch fragt, warum Menschen diese Dinge wegschmeißen, obwohl sie noch in Ordnung sind!? Es gibt genügend Menschen mit kleinerem Budget, die dafür noch Verwendung hätten! An diesem Missstand könnt ihr als Leiterrunde etwas tun: /// Material: alte, nicht mehr gebrauchte Möbel, Werkzeug in Form von Säge, Schmirgelpapier, Schraubenzieher, Feile, Schraubzwingen, Schrauben, Winkel, Leim, Pinsel und Holzfarbe oder -lasur /// Vorbereitung: Aufruf zur Möbelspende in

der Gemeinde/in der Stadtteilzeitung oder im Dorfblättle, Abholung der Möbel gegen kleine Spende, Werbung für euren Möbelbasar

Ablauf Zu Beginn wird die Menge und die Qualität der Möbel gesichtet. Anschließend müssen kaputte Möbelstücke repariert und dreckige gereinigt werden. Bei aufgerauter Oberfläche das Möbelstück abschmirgeln. Jetzt beginnt der kreative Teil der Aktion! Ob ein alter Holzstuhl dadurch wieder an Leben gewinnt, weil ihr ihn mit Zebrastreifen bemalt oder ein Kellerregal auch in ein Wohnzimmer


passt, weil ihr es weiß lackiert habt – beim Möbelverschönern sind euch keine Grenzen gesetzt! Nur denkt daran, es sollte sie auch noch jemand haben wollen! ;-) Wenn der Leim alles bombenfest zusammen hält und die Farbe getrocknet ist, sind eure Möbel bereit, an die Frau oder den Mann gebracht zu werden. Veranstaltet eure Gemeinde einen Flohmarkt oder einen Basar? Gibt es vor Ort ein SecondHand-Möbelgeschäft? (In einen Kasten an den Rand: In Freiburg gibt es z.B. ein SecondHand-Möbelkaufhaus TROC am Eisstadion oder den fairkauf www.caritas-freiburg. de/fairkauf )

Je nachdem wie gut bestückt eure Kasse ist, könnt ihr ja auch einen Teil des Erlöses für eure nächste Aktion oder euer Lager zurücklegen.

Hier fi n versch det ihr Anre gun g e öner n : ht tp :/ n zum /w w w M öb e .tiny.cc l / P ra x istipp

PRAXISTIPP

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geboren

Porträt Miniporträt: // Yvonne Zwick Die Bundesfrauenkonferenz fand ich so übel, dass ich fürs Präsidium kandidiert habe mit dem programmatischen Ziel, die Veranstaltung abzuschaffen, weil nicht mehr zeitgemäß. Tja – daran sind einige vor und einige nach mir auch gescheitert.

Liebe Yvonne, du bist wissenschaftliche Referentin im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Was genau macht eigentlich der Rat für Nachhaltige Entwicklung? Der Rat für Nachhaltige Entwicklung berät die Bundesregierung in Sachen Nachhaltigkeitspolitik. Es gibt eine Nationale Nachhaltigkeitsstrategie, die in 21 Indikatoren Leitlinien für das

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Porträt

1976

Eintritt in die KjG

1988

KjG-Dekanatsleiterin Offenburg

KjG-Bundesfrauenpräsidentin

1995-1997 1998-1999

Regierungshandeln über die Legislaturperiode hinaus vorgibt. Die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts etwa, Klima- und Umweltschutz sind große Themen. Besonders ist, dass dieser Rat nicht einem Bundesministerium sondern dem Bundeskanzleramt zugeordnet ist. Darin zeigt sich, dass Nachhaltigkeitspolitik alle Politikbereiche umfasst – auch Wirtschaftsund Außenpolitik. Und was sind deine Aufgaben als wissenschaftliche Referentin? Im Rat sind 15 ehrenamtliche Mitglieder, die von der Geschäftsstelle in ihrer Arbeit unterstützt werden. Das ist wie Diözesanstelle und DL/ DA in der KjG. Wir bereiten Diskussionspapiere vor, recherchieren, was der Sachstand zu einem Thema ist, koordinieren Projekte, Pressearbeit und Veranstaltungen. Dazu gehört auch die Jahreskonferenz, die jedes Jahr rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet anzieht und die Bundes-

kanzlerin spricht. Meine Schwerpunktthemen sind nachhaltiger Konsum und nachhaltiges Wirtschaften – was auch den Kapitalmarkt mit einschließt. Nun hat sich die KjG im aktuellen Jahresthema auch der Nachhaltigkeit gewidmet. Haben die Ratsmitglieder schon einmal von unserem Verband gehört? Da müsste ich mal glatt eine Umfrage machen. Alois Glück kennt als ZDK-Präsident die KjG natürlich, bei den anderen würde es mich sehr wundern… Wie habt ihr euch zu deiner aktiven KjG-Zeit mit dem Thema auseinandergesetzt? Gibt es ein Projekt oder eine Aktion, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Es gab ab 1997 einen AK Zukunftsfähiges Deutschland, in dem ich mitgearbeitet habe und der versucht hat, die Inhalte der damals neuen Studie von BUND und Misereor jugendgerecht


Diözesanleiterin der KjG Freiburg

Leitungskreis „eventure2001“

1997-2003 1999-2001

Leitungskreis der BDKJ „72-Stunden-Aktion“ in der Erzdiözese Freiburg

1999-2001

zu übersetzen. Das Ergebnis war ein Konzept für einen Jugendtag – der von niemandem je irgendwo umgesetzt wurde, aber den Umweltpreis des Erzbistums Freiburg gewonnen hat. (lacht)

KjG-Bundesausschussmitglied

2001-2003

Yvonne Zwick (geb. Scherer) Geboren: 12.11.1976 In der KjG aktiv gewesen als: Gruppenleiterin, Dekanatsleiterin, Diözesanleiterin, Bundesausschussmitglied und *hüstel* Bundesfrauenpräsidentin

Was hast du aus deiner eigenen KjG-Zeit für deine heutige Arbeit mitgenommen? Eine ganze Menge. Meine Grundhaltung, mein Verständnis von Führung, Team und prozessorientiertem Arbeiten, Ziele immer so hoch wie möglich zu stecken und dann zu sehen, wie weit ich komme. In hierarchischen Strukturen führt das schon zu Reibungen…, aber auch das Rückgrat, Spannungen auszuhalten, habe ich bei der KjG entwickelt. Na, und viele, viele treue Freunde in der ganzen Bundesrepublik natürlich!!!

Im wahren Leben: wisseschaftliche Referentin beim Rat für Nachhaltige Entwicklung, zweifache Mutter KjG ist für dich = dem Himmel so nah. Wer in dem Verband groß wird, kann tief verwurzelt aufrecht stehen.

von Flo Jalsovec

Yvonne Zwick

Porträt

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inTeam KjG – Hl. Dreifaltigkeit Freiburg Dekanat Freiburg 150 Mitglieder im Alter von 7 bis 20 Jahren, davon 50 Minis und 34 Leiter gibt es ‌ seit 1980

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inTeam


Welche Besonderheiten habt ihr? Was ist 100% made in Hl. Dreifaltigkeit? Bei uns sind Minis und KjGler zusammen in einer Leiterrunde und wir haben nicht nur katholische Mitglieder. Typisch ist , dass wir sooo viele Lager haben: Eine Woche Hauslager an Pfingsten, zehn Tage Zeltlager im Sommer und in der ersten Januarwoche sind wir in Saas-Fee zum Ski und Snowboard fahren. Unser Sola erkennt man daran, dass auf unserem Lagerplatz zwei Solarzellen von „KjG goes Solar“ stehen, unsere Küche darauf achtet, regional und saisonal zu kochen und es nachts bei 50-MannÜberfällen schon mal etwas lauter werden kann. Bei allem, was wir tun, darf die kreative Verpackung und der Spaß nicht fehlen. So haben wir z.B. unseren Kindern schon erzählt, dass in der Nähe des Lagerplatzes ein Affe aus dem Zirkus ausgebrochen sei. Spätestens nachdem wir Leiter abwechselnd in einem Affen-Kostüm zwischen den Zelten rumgesprungen waren, haben uns alle Kinder die Geschichte geglaubt. Erst als der Affe dann anfing morgens mit uns zu frühstücken, kamen erste Zweifel auf :D Richtig stark sind auch unsere jährliche Mitgliederversammlung und unsere KjG-Partys.

Wenn eine Ausstellung über die KjG Hl.Dreifaltigkeit geplant werden würde, in der für euch ein Gegenstand als Symbol stehen soll, welcher wäre das und warum? Unser Symbol wäre Kassandra, unser abgesägter Einkaufswagen, der als Sessel und Transportfahrzeug dient. Sie begleitet uns schon unser ganzes KjG-Leben und ist einfach legendär! Wenn ihr für einen Tag euer Pfarrer wärt, was würdet ihr tun? Wir würden einen jugendgerechten Gottesdienst mit fetziger musikalischer Begleitung durch eine Band und einen Chor organisieren und uns für den neuen Bildungsplan in BaWü einsetzten. Das Lieblingsspiel? Das Korkenspiel

Was können Erwachsene in der Kirche von der KjG lernen? Gemeinschaft, Spaß, Toleranz, sich freiwillig und sozial engagieren, Spontaneität, Zusammenhalt, Motivation, flexibles und fortschrittliches Handeln und Denken Was würdet ihr gerne mal mit allen KjGlerinnen und KjGlern in eurem Dekanat tun? St. Andis Cup, riesen Mr. X (Mr. XXL), Riesenplanspiel, kicke(r)n, Capture the Flag &s iegen!, BARLAUF Wenn ihr das Umweltministerium leiten würdet, was wäre eure erste Maßnahme? Wir würden Plastiktüten verbieten und mehr Hopfen anbauen. Wichtig wäre uns auch, erst alle alten AKWs und später dann alle abzuschalten. Außerdem würden wir jedem Sola eine Solarzelle schenken =)

Wenn ihr einen Tag lang das Programm in TV Vatikan gestalten könntet, was würdet ihr zeigen? Unser Programm sähe so aus: Takeshi‘s Castle, anschließend unsere Lagerfilme der letzten Jahre und zum Abschluss eine kritische Vergangenheitsaufarbeitung der katholischen Kirche, die zeigt, was sich in Zukunft ändern soll.

100% made by Hl. Dreifaltigkeit ist unsere „Horst“-Karte. [Horst = Jugendwort; Es wird in keiner Weise eine Diffamierung des gleichlautenden Vornamens beabsichtigt.]

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KONT ROVERS Das Ehrenamt mit allen Konsequenzen wahrnehmen. Wie intensiv muss Ehrenamt sein?

von Julian Kleinhans

»Ein Ehrenamt muss man mit allen Konsequenzen wahrnehmen und auch, wenn es stressig wird, dabei bleiben.«

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Für mich steht fest: Wer ein Ehrenamt übernimmt und sich dafür wählen lässt, der muss auch in stressigen Zeiten dabei bleiben. Denn gerade in diesen Zeiten kommt es darauf an, präsent zu sein. Für viele Projekte ist es sehr wichtig, dass es eine verlässliche Ansprechperson gibt. Sei es für die Eltern, die ihr Kind das erste Mal mit aufs Sommerlager schicken und viele Fragen und Bedenken haben, oder sei es für den Umgang mit der Gemeinde und dem Pfarrgemeinderat. Wenn man sich verbindlich zu einem Ehrenamt bekennt, zeigt man, dass man voll hinter der eigenen Aufgabe steht und genau solche authentischen Persönlichkeiten sind glaubwürdig und überzeugend und können besonders viel erreichen. Darüber hinaus ist meine persönliche Überzeugung, dass solche stressigen Phasen in einem Ehrenamt mich zwar sehr fordern und unter Druck setzen kön-

nen. Gleichzeitig ist es aber sehr befriedigend und stärkend, wenn mir danach bewusst wird, was ich geleistet habe. Aus diesen Gründen lohnt es sich für mich, neben dem vielen Spaß natürlich, mir die Freiheit zu nehmen und mein Studium nicht als Schnellster und Bester abzuschließen. Dafür kann ich mich parallel für die Dinge einzusetzen, die mir am Herzen liegen und mich antreiben. Denn genau darin liegt für mich der „Mehrwert“ meines Engagements. Mir ist bewusst, dass das jeder und jede für sich selbst entscheiden muss und natürlich darf ein Ehrenamt in keinem Fall zu einer ständigen Belastung werden. Entscheidend hierbei ist ein gutes Team. Man hilft sich gegenseitig und kann sich auf die Anderen verlassen. Deshalb stehen wir zu unserem Ehrenamt auch in stressigen Zeiten, denn dann geht es so richtig voran!


Leitungsrunde, Dekanatsteamtreffen, Gruppenstunde, Lagervorbereitung... Schon wieder gab es die ganze Woche so viel für die KjG zu tun! Nebenbei noch lernen, Hausaufgaben, Prüfungsvorbereitung. Irgendwann frage ich mich, ob ich denn noch Zeit habe, Freundinnen und Freunde zu treffen und mal fünf Minuten auszuspannen.

von Katha Seelmann

»Auf eine KjG-Life-Balance zu achten ist wichtig!«

Klar, die Arbeit für die KjG macht mir Spaß und ich engagiere mich unglaublich gerne. Doch neben all meinen anderen Verpflichtungen merke ich doch, dass ich mich manchmal einfach ausgelaugt und überanstrengt fühle. Auf allen Seiten muss man Leistung bringen. Da wäre es doch gut, ab und zu einfach Prioritäten zu setzen. In diesem Fall muss ich mir eingestehen, die KjG einmal hinten anstellen zu müssen. Schule oder Studium sind einfach wichtiger und

verpflichten mich zu vielen anderen Terminen. Ich brauche auch einmal Zeit für mich. Das heißt ja nicht gleich, dass ich die KjG aufgeben muss. Aber ich darf mich selbst nicht überarbeiten. Einmal einen freien Tag genießen, statt zum nächsten KjG-Teamtreffen zu fahren, tut gut und gibt Kraft für Neues. Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich mich traue, abzusagen. Man kann immer nur die Aufgaben annehmen, die man am Ende auch schaffen kann. So kann ich mich auf die wenigen KjG-Arbeiten konzentrieren und bin dadurch mit viel mehr Spaß und Konzentration bei der Sache! Und nebenbei habe ich ein gutes Lebensgefühl, weil ich nicht so überarbeitet bin.

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n fekt zum o k t if r h sc Kinderzeit sik“ Thema „Mu n

r KjGlerinne usgabe wird fü A tan ok kr er es inderZeitgleich zu di Ausgabe der K te er vi e di en r 13 Jahr derdaund KjGler unte lle in der Mitglie A n. be ge ge us t hera bekommen zeitschrif t konfek eldeten Kinder m ge se es dr A mit das konfekt tenbank (MiDa) erig? Ihr könnt gi eu N t. nd sa in der diese auch zuge n oder es auch ue ha sc an l ta gi seite di gut, um auf unserer Web rigens auch sehr üb ch si t ne ig (e stellen Dienststelle be hen !) . Werbung zu mac de un st en pp ru für die G

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a i wir ives bis 18. M d er ein k r e at er a n. 16 n o V wi e Großv lbr unn ng d e r u n a ler la in Bitt e P Ein i d e z ur . e n d e n b e e n g Woc h e e lt e n ie He ld e nW erig e, um in d g n u lt a st e ug i t für N ig e n! Zeitpunk einz ust e g n u it e Vorber

freie Term Häuser in ine für unse B re KjGHeidelberg it telbrunn (nahe Bo densee) u . Als KjG-M nd natürlich zu itg m Sonderp lieder könnt ihr do fahrt verbri rt reis eure G n Häusern g gen ! Informationen ruppenzu unsere ibt’s auf w n w w.k jg-fre auch sonst iburg.de , w ?! o

s Mal ielleic Komm .D h Über- unalwahl enn da is t und f 16-Jä t ür alle das m hrige n i t b b e e stimm deute und d t e e wähle n Gemein n zu könne d n n dem . In Koop erat zu KjG D eratio n mit Rotte iözesa us n elha g wir eu burg-Stut nverband e i Z t motiv ch dahin b gar t werde ie e n Nähe ren und v gleiten, – orber re De nWe lt en e eiten. d bald a tails e l e H ng ! anst a ltu d e, die Zweit e auf F uf der Homrfahr t ihr r e v ß o r acebo G en epag ok. e und swoc h en Sc h lössle Planung d es im

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1985: Das Projekt „Arche Noah – Umweltaktion von Kindern“ ist geboren. Die KjG möchte

Nützliches Wissen

bundesweit Kinder für die Schönheit und Abläufe der Natur begeistern und ihnen zeigen, was sie in Bezug zu ihrer Umwelt selbst tun können, um sie zu bewahren. 1986: Der Eröffnungsgottesdienst der Bundeskonferenz findet am Bauzaun der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf statt. Außerdem wird die „Wackersdorfer Zusage“ beschlossen - alle Diözesanverbände verbringen im Laufe des Jahres ein Wochenende in Wackersdorf, gestalten Andachten und protestieren gegen die Wiederaufbereitungsanlage.

Die KjG war auch früher schon sozial. ökologisch. gerecht.

1990: Unter den großen Themen mit denen die KjG in die 90er aufbricht finden sich unter anderem: „Energisch wenden – KjGler und KjGlerinnen engagieren sich für die Schöpfung!“ und „Genug für uns Alle! KjGlerinnen und KjGler ergreifen Partei für eine gerechte Welt.“.

[von Flo Jalsovec Zum Thema „Eine Welt“ finden in zwölf Dekanaten Kindertage statt. 1991: Gammy Grünkern, ein Grüngnom vom 467sten Planeten unseres Sonnensystems ist Identifikationsfigur der Mitmachaktion „Gammy Grünkern beißt sich durch“ an der über 200 Kindergruppen mit mehr als 2000 Kindern in unserer Diözese teilnehmen. Beim Gammy-Abschlußtag beschäftigen sich nochmal ca. 500 Kinder spielerisch und ernst

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mit der Situation der Kinder in Peru.


Mein Held

Meine Heldin

FÜR EINEN *HELDENHAFTEN* TAG

DU BIST:

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