BIO-PFLEGE
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Sommerlicher Kokosbrief WÄHREND DIE GANZE WELT SICH ZU WEIHNACHTEN DEN KOPF ÜBER DIE GESCHENKE ZERBRICHT, HABE ICH HEUER NICHT EINMAL EINE SEKUNDE NACHGEDACHT. ICH SCHENKE SEIT ZWEI JAHREN NUR NOCH KOKOSÖL. VON DR. GOERG. DAS BRACHTE HEUER EINE MENGE ANFRAGEN MEINER NACHBARINNEN ZU DEM GENIALEN LEBENS-, HEIL- UND PFLEGEMITTEL. ICH BEANTWORTE SIE MIT EINEM SOMMERLICHEN KOKOSBRIEF.
Heuer war ich besonders nett und kaufte 25 wunderschöne Gläschen mit Deko-Deckerl: Hirsch, Stern, Angel und Tannenbaum. Die runden, süßen Gläschen füllte ich mit 2–3 Esslöffeln Kokosöl. Dazu kam eine selbstgemachte Karte mit tropischem Motiv: weißer Strand, Ozean und ein paar Palmen. Der Text: Schöne ölige Weihnachten wünscht Lilli. Das war’s. Ich wohne in einer reihenhausartigen Siedlung und habe viele Nachbarinnen. In der Nacht vom 23. zum 24. 12. brachte ich meine Geschenke durch die Tiefgarage direkt vor ihre Tür. Alles ging ruck-zuck! Im Nu hatte ich die Bescherung meiner Nachbarin-
32 01/2017 ALLES FÜR MEIN KIND
nen erledigt. Ich war sehr froh, weil eigentlich alles perfetto war: Ich schenkte nachhaltig, bio, symphatisch und schnell. DIE NACHBARINNEN WOLLEN’S WISSEN Bald, zwischen Weihnachten und Silvester, kamen die ersten Feedbacks, mit Beginn der Gartensaison die restlichen. Vom einfachen „Danke Lilli, super Sache!“ bis „Was ist da genau drinnen? Wo kann ich das kaufen? Bitte kaufe für mich und ich gebe dir das Geld, komme selten in der Stadt, habe viel zu tun...“. Jetzt hast du es, liebe Lilli, dachte ich. Für die Antworten via SMS, Whatsapp
und Telefon, inklusive Gespräche in der Tiefgarage (unser Sozialraum!) musste ich doch einiges an Zeit investieren. Aber ok, dachte ich, obwohl wir Tür an Tür wohnen, sehen wir uns so selten und kommunizieren nicht allzu viel. Kokosöl ist als Gesprächsthema ohnehin viel angenehmer als Gespräche über unsere faulen Teenager, die kläffenden Hunde aus der Siedlung nebenan oder die immer schlechtere Müllabfuhr. Unter den vielen Feedbacks von Weihnachten 2016 bis Mai 2017 waren auch ein paar sehr exotische. Eine alleinerziehende Nachbarin schrieb mir: „Olala, du warst in der Karibik? Wann? Wie ist es dort? Ich
möchte auch hin.“ Eine Nachbarin war ein wenig sarkastisch und schrieb eine Karte, die ich vor meiner Garagentüre fand: „Liebe Lilli, vielen Dank. Aber ich lasse mich nicht missionieren. Bleibe meiner Aloa Vera treu!“ Oh, du meine Güte, jetzt war ich definitiv überfordert. Da 80% doch ganz normale Fragen hatten wie: „Was machst du alles damit? Kochst du auch mit Kokosöl? Trinkst du Kokoswasser auch in der Früh gegen den trägen Darm?“ habe ich beschlossen, meinen Nachbarinnen wieder zu schreiben. Einen Sommer-Kokosbrief ...
ALLES FÜR MEIN KIND 01/2017
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