regretting motherhood von susanna arlt

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REGRETTING MOTHERHOOD

REGRETTING MOTHERHOOD

n a m f r a D bereuen,

r e t t Mgewuorden zu sein?

DIE WAHL DER HAARFARBE MIT 15, DAS NIEMALS BEENDETE STUDIUM DER BYZANTINISTIK ODER DER FRAGWÜRDIGE GESCHMACK BEI DER AUSWAHL SEINER EX-PARTNER. FRAU KANN VIELES BEREUEN, ABER – DIE EIGENE MUTTERSCHAFT? Text Susanna Arlt

12 02/2019 ALLES FÜR MEIN KIND

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un gut, Haare wachsen nach, der zweite Bildungsweg ist möglich und auch die Schlepperei eines antiken Klavierflügels ist möglicherweise nach dem dritten Bier wieder vergessen. Doch was ist mit Entscheidungen, deren Konsequenzen nicht so einfach revidierbar sind? Zum Beispiel die Entscheidung, Kinder zu bekommen? Darf man denken oder sagen, dass man bereut, Mutter geworden zu sein? Den Stein des Anstoßes gab die 2015 veröffentlichte Studie „Regretting Motherhood“ der israelischen Soziologin Orna Donath, in der es darum ging, dass Mütter aus den unterschiedlichsten sozialen

Schichten ihre Mutterschaft bereut und die Mutterrolle als überwiegend negativ erlebt haben. Die 23 befragten Mütter gaben an, ihre Kinder zu lieben, aber das Muttersein zu hassen. Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden sie keine Kinder mehr bekommen, so die einheitliche Meinung. VERLUST DER IDENTITÄT & INTEGRITÄT Es ist ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird, das keinen Platz in der propagierten Idylle des universellen Mutterglücks hat. Schließlich gilt Muttersein in unserer Gesellschaft immer noch als eine der größten Glückseligkeiten, die einer Frau

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