Brettschichtholz aus maschinell sortierten Lamellen
Abb. 3: Prinzip der Verstärkung von Querzuganschlüssen, Ausklinkungen, Durchbrüchen und Satteldachträgern, im hier gezeigten Beispiel mit Holzwerkstoffen.
Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die in der Schweiz am häufigsten gebrauchten Verstärkungsmassnahmen für BSH-Elemente mit besonderem Bezug zur Praxis. 2 VERSTÄRKUNG MIT HOLZWERKSTOFFEN 2.1 Allgemeines Die Verstärkung von Bauteilen aus Brettschichtholz mittels Holzwerkstoffen und zusätzlichen (Holz) Lamellen gehören zu den Standardverfahren im Ingenieurholzbau. Es wird sowohl im Zuge von Sanierungen als auch bei der Herstellung neuer Bauteile eingesetzt. Im Normalfall wird hierbei durch eine (nachträgliche) Vergrösserung des Original-Querschnitts die erforderliche Tragfähigkeit und/oder Steifigkeit (wieder) hergestellt. Meistens werden diese Verstärkungen in streifen- und/oder plattenförmiger Form ausgeführt (Abb. 3).
Furnierschichtholz (Kerto, LVL), min. t = 10 mm
Sperrholz - Plywood, min. t = 10 mm
2.2 Anwendung Mittels Schraubpressklebung applizierte Holzwerkstoffplatten kommen in erste Linie zum Einsatz, wenn flächig wirkende Verstärkungen benötigt werden. Dies ist insbesondere bei Querzug- und Schubverstärkungen, aber auch bei Querdruck der Fall. Holzwerkstoffe werden auch eingesetzt, um Knotenpunkte oder Verbindungsmittelbereiche von Holzkonstruktionen zu verstärken. Die Anwendung erfolgt normalerweise von aussen und diese Verstärkungen sind somit sichtbar. In letzter Zeit wurden aber derartige Verstärkungen auch vermehrt als innen liegend ausgeführt (z.B. in den markanten Knoten am TA Media Gebäude in Zürich). 2.3 Eingesetzte Holzwerkstoffe Prinzipiell eignen sich für derartige Verstärkungen mehrere Arten von Holzwerkstoffen (Abb. 4) bzw. auch normale Brettlamellen aus festigkeitssortiertem Vollholz bis zu 35 mm Dicke.
Massivholzplatte, max. tLage = 30 mm
Brettsperrholz (BSP, CLT) , max. tLage = 30 mm
Abb. 4: Übersicht der am häufigsten verwendeten Holzwerkstoffe bei der Verstärkung von Brettschichtholz. Es sind die minimal anzuwendenden Dicken der Werkstoffplatten bzw. die maximale Dicke einzelner Lagen dieser Holzwerkstoffe. Bilder: dataholz.com 64