Fassadenbekleidungen aus unbehandeltem Holz

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Figur 3 Schematische Darstellung der Faserrichtungen im Holz

Das Schwinden und Quellen eines Holzquerschnittes hängt von der Schnittart, resp. der Faserrichtung (Figur 3) und der Holzart ab. Figur 4 zeigt die differenzierte Quellung ausgewählter Holzarten. Dabei fällt der Unterschied von der tangentialen zur radialen Richtung auf. In tangentialer Richtung ist praktisch ein doppeltes Schwind- und Quellradial mass wie in der radialen Richtung gegeben. quer zur Faserrichtung Dies wirkt sich, z.B. bei Seitenbrettern so aus, dass sich das Brett in Gegenrichtung zum Jahrringverlauf krümmt (schüsselt). Auf der Splintseite treten Schwindrisse auf (Figur 5).

axial längs zur Faserrichtung

tangential quer zur Faserrichtung

Figur 4 Differenziertes Schwindund Quellmass ausgewählter Holzarten in Prozent pro 1 Prozent Holzfeuchteänderung 111

0.45 0.4 0.35 0.3

d

rn 0.25 c 2 0.2 -o c 0.15

o c 22 Ol

o axial radial iÄ tangential B (rad + tang):2

Lignatec 8/99

0.1 0.05

e

2

o

0 Fichte

Lärche

Tanne

Robinie Elongossi

Douglasie Red Cedar Redwood Buche Eiche Laubholz

Nadelholz

‚ 111111•

Figur 5 Verformung und Rissbildung von Schnittholz als Folge von Schwindbewegungen

Markselte

linke Seite

Seitenbrett

N Figur 6 Berechnung der Quellund Schwindbewegung

Die mögliche Längenänderung durch Schwinden oder Quellen ist im Vergleich zu den Bewegungen in radialer und tangentialer Richtung sehr klein, kann aber bei grossen Bezugslängen ebenfalls von Bedeutung werden. Bei Fassadenverkleidungen wird sich aber eine Längenänderung nicht negativ auswirken und kann vernachlässigt werden.

Halbriftbrett

Riftbrett

100

01 = Quell- und Schwindbewegung in mm da/..- Differenz der Holzfeuchte in % (Holzfeuchteänderung) = Differentielles Schwind- und Quellmass in % pro 1% Holzfeuchteänderung I. = Bezugslänge oder -breite in mm

Die effektive Quell- oder Schwindbewegung, bezogen auf eine Brettbreite und unter Berücksichtigung einer Holzfeuchteänderung, lässt sich berechnen (Figur 6). Das Schwindund Quellmass in Prozent pro 1 Prozent Holzfeuchteänderung kann aus [11, [61, [71 oder aus Tabelle 2 entnommen werden. Zur Berücksichtigung des unterschiedlichen Jahrringverlaufs im Holzquerschnitt, radial oder tangential, wird das Mittel der beiden Werte in die Berechnung eingesetzt. Die Angaben beziehen sich grundsätzlich auf eine langfristige Änderung der Holzfeuchte, welche für den ganzen Querschnitt gleich ist, d.h. jahreszeitliche Schwankungen, Trocknen von waldfeuchtem, sägefrischem Zustand auf Gebrauchsfeuchte.


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