Klimaschonend und energieeffizient bauen mit Holz – Grundlagen

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25 Klimaschonend und energieeffizient bauen mit Holz – Grundlagen

4.3.1.1 Beurteilung der thermischen Gebäudehülle gemäss Norm SIA 380/1 ‹Thermische Energie im Hochbau› Bei der Beurteilung der thermischen Gebäudehülle gemäss Norm SIA 380/1 ‹Thermische Energie im Hochbau› wird der Einfluss der Bauweise nur über die Zuweisung ‹sehr leicht› (Metallbausysteme) bis ‹schwer› (Massivbau) berücksichtigt, mit Einfluss auf den Ausnutzungsgrad der freien Wärme. Es gelten folgende Definitionen: ‹schwer› (Wärmespeicherfähigkeit 0,5  MJ/m2K): Mindestens zwei der drei thermisch aktiven Elemente (Decke, Boden, alle Wände) sind massiv und ohne Abdeckung. ‹mittel› (Wärmespeicherfähigkeit 0,3  MJ/m2K): Mindestens eines der drei thermisch aktiven Elemente (Decke, Boden, alle Wände) ist massiv und ohne Abdeckung. Gemäss Definition nach Norm SIA 380/1 ‹Thermische Energie im Hochbau› fällt die Massivholzbauweise in diese Kategorie.

Figur 18 : Damit der Standard Minergie-P mit sinnvollen Konstruktionen erreicht werden kann, wird die thermische Gebäudehülle für die Simulation gegenüber dem Referenzprojekt ‹Hegianwandweg› leicht angepasst: Im Untergeschoss befindet sich die Erschliessung auch innerhalb der thermischen Gebäudehülle. Der gemäss Norm SIA 380/1 ‹Thermische Energie im Hochbau› für ‹Löcher› (Treppe/Lift) zu berücksichtigende U-Wert von 2,5  W/m2K wäre für Minergie-P eine zu grosse Hürde.

‹leicht› (Wärmespeicherfähigkeit 0,1  MJ/m2K): Keine Vorgaben an thermisch aktive Elemente. Gemäss Definition nach Norm SIA 380/1 ‹Thermische Energie im Hochbau› fällt die Holzrahmenbauweise in diese Kategorie. Gemäss Festlegung der Minergie-Agentur Bau kann bei Holzbauten die Wärmespeicherfähigkeit jedoch mit 0,3 MJ/m2K angenommen und somit die Bauweise ‹mittel› eingesetzt werden, wenn ein Unterlagsboden von mindestens 60 mm Zementestrich oder 50 mm Anhydritestrich vorhanden ist und die Wände raumseitig mit 2 x 12,5 mm Gipskartonplatten oder mindestens 18 mm Gipsfaserplatten mittlerer Rohdichte beplankt werden. Die konstruktive Ausbildung der Bauteile wird für die Simulation so gewählt, dass die relevanten Grenzwerte eingehalten werden: MuKEn mit Qh = Qh,li Minergie-P mit Qh = 0,6 x Qh,li Der Verlauf der thermischen Gebäudehülle ist gegenüber dem Referenzprojekt ‹Hegianwandweg› leicht modifiziert (vgl. Figur 18).

Grundrisse des Unter- und Erdgeschosses des Referenzgebäudes ‹Hegianwandweg› Bauweise ‹Hegianwandweg›

Bauweisen ‹leicht›, ‹mittel› und ‹schwer› für MuKEn und Minergie-P

Untergeschoss

Erdgeschoss

innerhalb der thermischen Gebäudehülle zusätzliche Bauteile mit Wärmedämmschichten: ausserhalb der thermischen Gebäudehülle

zusätzliche Bauteile mit Wärmedämmschichten: – Boden über Erdreich mit Schaumglasschotter Boden über Erdreich mit Schaumglasschotter 200 mm (MuKEn) bzw. 400200 mm (Minergie-P) mm (MuKEn) bzw. 400 mm (MINERGIE-P) – Wände gegen unbeheizte Räume mit Verbundplatte Wände gegen unbeheizte Räume mit Verbundplatte 90 mm (MuKEn) bzw. 150 mm (Minergie-P) 90 mm (MuKEn) bzw. 150 mm (MINERGIE-P) zusätzlicher Türabschluss gegen unbeheizte Räume – Zusätzlicher Türabschluss gegen unbeheizte Räume

innerhalb der thermischen Gebäudehülle


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