Schallschutz von Decken

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Lignatec Schallschutz von Decken

Schalldämmkonzept 2.1

Schall und Wahrnehmung

Subjektives Empfinden des Schalls Figur 7: Schallpegel in Alltagssituationen. Die Einheit Dezibel verhält sich logarithmisch zum Schalldruck.

Schalldruck

Schallpegel Schallquelle bzw. Situation in dB (A)

1000 Pa 100 Pa 10 Pa 1 Pa 100 mPa 10 mPa 1 mPa 100 μPa 20 μPa

170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

Sturmgewehr Pistole Bolzensetzgerät Jetprüfstand Schmerzschwelle pneumatischer Bohrjumbo Presslufthammer Diskothek Montageband Strassenverkehr Unterhaltung Büro Wohnzimmer Leseraum Schlafzimmer Radiostudio Hörschwelle

Was wir durch unser Ohr wahrnehmen, bezeichnen wir als Schall. Das Hörvermögen umfasst Tonhöhen zwischen 20 Hz und 20 000 Hz, jedoch mit unterschiedlicher Empfindlichkeit. Der durch Druckschwankungen erzeugte Schall umfasst einen Bereich von der Hörschwelle bei 20 μPa bis zur Schmerzgrenze von 20 000 000 μPa, besser fassbar durch die Umrechnung in den Massstab von 0 dB (A) bis 120 dB (A). Die Wahrnehmung des Schalls durch den Menschen hat im Vergleich zur messtechnischen Erfassung und zur Beurteilung der Schalldämmqualität eines Bauteils Grenzen. Die Qualität der Schalldämmung eines Bauteils (Schalldämm-Mass) basiert auf mehreren Werten, die in Abhängigkeit von der Frequenz ermittelt werden und eine Messkurve bilden. In der Bauakustik werden Frequenzen (Tonhöhen) in einem Spektrum von 100 Hz bis 3150 Hz erfasst. Die gemessenen Werte werden mit einer normierten Bezugs-

Figur 8: Die Beurteilung der Qualität des Luftschallschutzes hängt in hohem Masse vom vorhandenen Grundgeräusch ab. Quelle: Tabelle 17 der Norm SIA 181 (2006)

Spektral- und volumenkorrigierte bewertete Standard-Schallpegeldifferenz Di,tot in dB Grundgeräusch 20 dB (A) 65 55 50 40

Grundgeräusch 30 dB (A) 55 45 40 30

kurve verglichen. Mit einer normierten Verschiebungsregel können schliesslich ganzzahlige Einzahlkennwerte bestimmt werden. Das bauakustisch erfasste Frequenzspektrum weicht deutlich von der Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen ab. Die Erfahrung zeigt, dass Abweichungen der subjektiven Wahrnehmung des Menschen von den bauakustischen Messresultaten vorwiegend im tieffrequenten Spektrum liegen. Diesem Umstand wurde mit der Einführung der Spektrumsanpassungswerte in der Norm SIA181 (2006) Rechnung getragen. Zur Diskussion steht zudem, nach Europa-Normen künftig das Spektrum von 50 Hz bis 5000 Hz zu erfassen und bei der Beurteilung der Schalldämmung von Bauteilen mit zu berücksichtigen. Grundgeräusch Die Höhe des Geräuschpegels im Raum (Grundgeräuschpegel) beeinflusst die Wahrnehmung des Schalls aus den benachbarten Räumen. Die Wahrnehmung des Schalls basiert auch auf der Schallpegeldifferenz zwischen den gleichzeitig stattfindenden Ereignissen. In der Norm SIA 181 (2006), Anhang H werden Beispiele aufgezeigt, wie Geräusche aus den benachbarten Räumen als störend empfunden werden, wenn der Schallpegel im eigenen Raum ein deutlich tieferes Niveau aufweist als derjenige aus den benachbarten Räumen. Die Schalldämmung des trennenden Bauteils hat demzufolge ein angepasstes Niveau aufzuweisen, um die Störungen gering zu halten. In einer ruhigen Umgebung werden die Geräusche innerhalb des Gebäudes oft wesentlich deutlicher wahrgenommen. Ein ähnlicher Effekt kann auch bei Renovationen auftreten. So sinkt etwa nach dem Einbau von gut schalldämmenden Fenstern an einer stark befahrenen Strasse der Grundgeräuschpegel im Raum, so dass Geräusche aus benachbarten Räumen deutlich besser wahrgenommen werden.

Sprachverständlichkeit (normale Unterhaltung)

kaum hörbar hörbar, jedoch nicht zu verstehen teilweise zu verstehen gut zu verstehen


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