Schallschutz von Decken

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Lignatec Schallschutz von Decken

Steigzonen in Massivbauweise Die Treppenhäuser von mehrgeschossigen Gebäuden werden aufgrund der Brandschutzanforderungen häufig in Massivbauweise ausgeführt und dienen dann gleichzeitig zur Gebäudestabilisierung. Zu deren Verbindung werden kraftschlüssige Anschlüsse ausgebildet, die auch Schall übertragen. Da die Steigzonen meist über mehrere Geschosse verlaufen, bilden sich Strukturen für direkte Schallübertragungen über mehrere Geschosse. Durch die Trennung von Treppenhaus, Lift, Sanitärkern usw. lassen sich diese vertikalen Strukturen besser von schallempfindlichen Räumen trennen. Mit vorgesetzten Bekleidungen können derartige Konstruktionen schalltechnisch entkoppelt werden.

Figur 24: Beispiel eines in die Geschossdecke integrierten Stahlträgers als Auflager für die Deckenelemente. Die Stahlstützen sind unterschiedlich in die Innenwände eingebunden. Oben: Horizontalschnitt bei einer umdämmten Stahlstütze Mitte: Vertikalschnitt beim Anschluss der Stahlstütze an die Decke Unten: Horizontalschnitt bei einer mit 15 mm Gipsfaserplatten bekleideten Stahlstütze

Stützen und Träger Um Stützweiten von mehr als 6 m oder stützenfreie Räume zu erreichen, werden oft Primärträger in Stahl oder Holz als Auflager für die Deckenelemente eingesetzt. Die Stärke des gesamten Deckenaufbaus wird dann oft durch die Höhe des Primärträgers bestimmt. Stützen können Schallwellen über mehrere Geschosse weiterleiten. Freistehende, unverkleidete Stützen können Schallenergie aufnehmen und strahlen diese in andern Räumen ab. Zur Verhinderung dieses Effektes sollten die Träger durch die Deckenbekleidung unten und/oder den schwimmenden Unterlagsboden oben zur Verhinderung der Schalleinleitung respektive der Schallabstrahlung voll in den Deckenaufbau integriert sein. Durch geeignete Bekleidungen wie z. B. Vorsatzschalen können Stützen eventuell in Kombination mit Brandschutzbekleidungen entkoppelt werden. Der Einfluss auf den Schallschutz ist bei geringen Flächenanteilen mit 1–3 dB zu berücksichtigen.

Lineare und punktuelle Auflage der Decke Die Auflage der Decke auf die Wandkonstruktion ermöglicht eine Schallübertragung in die angrenzenden Bauteile. Durch statisch bedingte Verbindungen, insbesondere aus der horizontalen Aussteifung zur Übertragung der Kräfte aus der Deckenscheibe in die Wände, entstehen ungünstige Voraussetzungen für den Schallschutz. Sowohl lineare als auch punktuelle Auflagen ohne geeignete Trennungen leiten Schallenergie weiter. Eine Bekleidung z. B. in Form von Vorsatzschalen der angrenzenden Bauteile wie Decken und Wänden kann das Tragsystem vor den Schalleinwirkungen abschirmen und die Schallabstrahlungen reduzieren.


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