Schallschutz von Decken

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Lignatec Schallschutz von Decken

Direkte Schallübertragung – Bauteil 3.1.

Bauakustische Kenngrössen unter Umständen zu nicht mehr vernachlässigbaren Abweichungen im Ergebnis. Um diese prüfstandsabhängigen Effekte berücksichtigen und korrigieren zu können, wird neuerdings im Rahmen von Eignungsprüfungen die Körperschall-Nachhallzeit eines Prüflings ermittelt und das messtechnisch gewonnene Ergebnis auf am Bau übliche Nachhallzeiten korrigiert. Es ist zu beachten, dass derartige Einzahlangaben immer deutlich über den bislang bekannten R’w-Werten liegen und mit diesen nicht vergleichbar sind. Die Schalldämmeigenschaften von Bauteilen können in der Regel aus Herstellerangaben abgeleitet werden. Diesen sollten Labormessungen akkreditierter Institute zugrundeliegen, welche die schalltechnischen Kennwerte ausweisen. Je nach Konstruktion und zugrundeliegenden Messdaten müssen über Korrekturwerte die Abweichungen von der Labormessung zur Bausituation berücksichtigt werden.

Figur 18: Situationen im Prüfstand. Oben: mit bauähnlichen Flankenübertragungen. Links ist die Messung des bewerteten Bau-Schalldämm-Masses R’w und rechts des bewerteten Norm-Trittschallpegels L’n,w dargestellt. Unten: mit unterdrückten Flankenübertragungen. Links ist die Messung des bewerteten SchalldämmMasses Rw und rechts des bewerteten Norm-Trittschallpegels Ln,w dargestellt.

3.1.1 Einzahlangaben Die Schalldämmung hängt immer von der Frequenz des auftreffenden Schalls ab. Zur einfacheren Handhabung der Kenndaten bildet man daraus nach Verfahren der ISO 717 eine verständliche Einzahlangabe. Als Beurteilungsgrössen des Schalldämmvermögens dienen die Schalldämm-Masse Rw bzw. R’w für den Luftschall sowie Ln,w bzw. L’n,w für den Trittschall. Das Schalldämm-Mass Rw – auch Direkt-Schalldämm-Mass genannt – ist eine reine Bauteilkenngrösse und wird seit einiger Zeit im Prüfstand mit unterdrückter Flankenübertragung bestimmt. Demgegenüber wird R’w am Bau unter den dort objektspezifisch herrschenden Übertragungsbedingungen ermittelt. Der Index w bedeutet, dass es sich hierbei um eine bewertete Einzahlangabe handelt, die sich aus einer Terzbandanalyse im bauakustisch relevanten Frequenzspektrum zwischen 100 Hz und 3150 Hz ergibt, bewertet mittels normativ festgelegter ganzzahlig verschobener Bezugskurve für den Schnittpunkt mit der Vertikalen bei 500 Hz auf der ‹Frequenzachse›. Die Horizontale durch diesen Punkt ergibt den massgebenden Einzahlkennwert in Dezibel. Der im Prüfstand ermittelte Zahlenwert eines Bauteils kann in Abhängigkeit von der Bauweise eines Prüfstandes und der Anbindung des Prüflings an den Prüfstand variieren. Gleiche Prüfaufbauten, in unterschiedlichen Prüfständen gemessen, führen

Figur 19: Bandbreite der SpektrumAnpassungswerte für unterschiedliche Konstruktionen

Konstruktionen Massivbau Fenster Decken in Holz Wände in Holz

für C -1 dB -2 dB -2 dB bis -6 dB 1 dB bis 2 dB

3.1.2 Spektrum-Anpassungswerte Unter Berücksichtigung der Spektrum-Anpassungswerte wird die subjektive Hörwahrnehmung besser erfasst. Gemäss internationalen Normen gilt mit den Vereinfachungen in Norm SIA 181 (2006) folgende Einteilung und Anwendung: Ctr zum Luftschallschutz gegen Aussenlärm, C zum Luftschallschutz gegen Innenlärm, CI zum Trittschallschutz, Ctr, 50–3150 Hz zum Luftschallschutz mit Bewertung ab 50 Hz bei Diskotheken und speziellen Produktionsbetrieben. Die Bandbreite der Spektrums-Anpassungswerte hängt immer stark von der Materialkombination respektive vom Konstruktionsaufbau ab. Figur 19 gibt einen Hinweis zur möglichen Bandbreite für verschiedene Bauteile und Materialisierungen. 3.1.3 Summe aus Einzahlangabe und SpektrumAnpassungswert Die Angabe der Spektrums-Anpassungswerte C und CI macht nur in Verbindung mit den Einzahlangaben Rw, R’w und Ln,w, L’n,w Sinn. Die genormte Schreibweise ist daher auch z. B. Ln,w (CI) = 46 (-2) dB. Letztendlich aussagekräftig für das Schalldämmvermögen eines Bauteils ist die Summe aus der Einzahlangabe und dem entsprechenden Spektrum-Anpassungswert, wobei der negative Spektrums-Anpassungswert CI nicht berücksichtigt werden darf.

für Ctr -3 dB -3 dB bis -7 dB -

für CI 0 dB bis -15 dB 3 dB bis -3 dB -


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