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Holzprodukte-Empfehlungen Tabelle 4 gibt eine Übersicht über Anwendungsempfehlungen für verschiedene Produktegruppen aus natürlich dauerhaftem oder nicht dauerhaftem, unbehandeltem oder chemisch behandeltem Holz. Diese Tabelle kann zu Rate gezogen werden, wenn unbehandelte Hölzer oder aber importierte behandelte Hölzer mit dem CE-Kennzeichen eingesetzt werden sollen. Für in der Schweiz behandelte Hölzer wird die Schutzmittelwahl gemäss Tabelle 3 empfohlen.
3.6
Vorsichtsmassnahmen beim Einsatz von Holzschutzmitteln und Produkten zur Oberflächenbehandlung
Beim Einsatz von Holzschutzmitteln und Produkten zur Oberflächenbehandlung müssen anwendungstechnische und toxikologische Einschränkungen berücksichtigt werden.
Lignatec 1/95
Es können: — wässrige Lösungen von Schutzsalzen mit tiefem pH-Wert sowie Produkte mit quarternären Ammoniumverbindungen Metallkorrosionen verursachen, — nicht fixierende Borate und Sulfate weissliche Ausblühungen und Anstrichsprobleme ergeben, — organische Lösemittel Gummi- und Kunststoffteile angreifen oder auflösen, ölige und angefärbte Produkte durch Gips oder Folgeanstriche durchschlagen, — Schutzmittel die Verleimungsqualität von Holzbauteilen beeinflussen, Schutzmittel die Dichtungsmittelhaftung beeinträchtigen (z.B. Teerölpräparate, Dispersionsfarben, stark wasserabweisende Behandlungen), Feuchteschutzmittel eine Nachbehandlung mit wasserverdünnbaren Lacken und Farben erschweren oder verunmöglichen.
Anwendungsempfehlungen für unbehandeltes und behandeltes Holz gemäss den europäischen Normen EN 460 und prEN 351.1
Tabelle 4
CE-Kennzeichnung des Holzes
Gefährdungsklasse
Holzproduktegruppe
0
Bauteile in zentral beheizten, bewohnten Räumen
1-5
1.1
Einsehbare Konstruktionshölzer in Dach und Keller
1-5
1.2
Nicht einsehbar verbaute Konstruktionshölzer
D
P1
2.1
Holzteile in Badezimmern, Küchen, Hallenbädern mit geringer Belüftung, verdeckte Konstruktionen
1-5 1-3/14-5)
P1; (P2)
2.2
Geschützte Fassadentäfer, Dachuntersichten
1-5
P1; (P2)
2.3
1-4 Tragende Balkonteile unter Vordach, Konstruktionsholz in offenen Hallen, geschützte Fenster, Konstruktionsholz im Dach
2.4
Tragkonstruktionen, Decken, Böden in feuchten Kellern
1-2 / (3) / {4,5}
P2
3.1
Fassadentäfer, Lärm- und Sichtschutzwände
1-2 / (3) / {4,5} 1-2 / (3)
P2; P3 P2 P3 (tragende Bauteile)
3.2
1-2 / (3) / {4,5} Konstruktionsbauteile: z.B. Pergolen Dimensionsstabile Bauteile: 1-2 • Fenster 1-2 • Gebäudekonstruktionen, Balkone, Träger von Brücken, Brettschichtholzkonstruktionen, Lärm- und Sichtschutzwände
4
unbehandeltes Holz EN 460/EN 350.2 1
Palisaden Schnittholz Leitungsmasten: über Erdhorizont unter Erdhorizont 1 Klassierung der natürlichen Dauerhaftigkeit von Holzarten: Vgl. Anhang 1 1 = Grösste bis 5 = geringste natürliche Dauerhaftigkeit (z.B. in der Gefährdungsklasse 1 können alle Holzarten eingesetzt werden, in Gefährdungsklasse 4 nur Eibe, Eiche, Edelkastanie und Robinie ( I = Natürliche Dauerhaftigkeit in der Regel ausreichend, aber unter bestimmten Gebrauchsbedingungen kann eine Behandlung empfehlenswert sein. { } = Abhängig vom Einsatzgebiet, den Anforderungen an Standdauer, dem Klima, der Exposition u.a. D = Dauerhaft gegen Insekten
1 / (2) / {3}, D 1 / (2)/ {3} 1 / (2), D
behandeltes Holz prEN 351.12
P1
P4; (P2/3) P2 P4; (P2/3)
P5 P8 P4 P6
2 Charakterisierung der Schutzklassen P 1- P 8 bezüglich Wirkstoff-Eindringtiefe: Vgl. Anhang 2 P = Schutzklasse mit Anforderungen an Eindringtiefe Die Schutzklasse P 7 ist in der Tabelle nicht erwähnt, da es sich hier bezüglich Eindringtiefe nicht um eine definierte Schutzklasse handelt. Ab Schutzklasse P2 sind die geforderten Eindringtiefen nur noch bei Behandlung nach Druckverfahren und nur hei bestimmten Holzarten noch durch mehrtägiges Tauchen erreichbar. Schutzmittelaufnahme entsprechend der Gefährdungsklasse: Die Anforderungen an die Schutzmittel-Aufnahme sind für die Oberflächenbehandlung auf der Etikette resp. dem technischen Merkblatt des Schutzmittels in g oder ml/m 2 definiert.