Qualitätskriterien für Holz und Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau, Ausgabe 2010

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Allgemeines

Holzfeuchte

1.2.3.3

Darrverfahren für Holzwerkstoffe (SN EN 322)

Dieses Verfahren dient zur Bestimmung des Feuchtegehaltes von Prüfkörpern aus Holzwerkstoffen. Prüfeinrichtung

Dieses Dokument ist seit 1.9.2021 nicht mehr gültig (nach spezieller Vereinbarung Übergangsfrist bis 30.6.2022)

Bild 1.2-1:

Waage mit einer Anzeige der Masse mit Skalenteilungswerten von 0,01 g.

Entnahme des Prüfkörpers (1 Schnittholz, 2 Prüfkörper).

Der Prüfkörper muss frei von verkientem Holz und Merkmalen sein wie zum Beispiel Rinde, Äste und Harzgallen. Wenn solche Merkmale bestehen, ist auf der nächsten freien Fläche Richtung Mitte zu messen. Der Prüfkörper wird unmittelbar nach dem Schneiden gewogen. Falls es nicht möglich ist, den Prüfkörper unmittelbar nach dem Schneiden zu wägen, wird der Prüfkörper in einem versiegelten Behälter aufbewahrt, um Änderungen des Feuchtegehaltes zu vermeiden, und wird dann innerhalb von 2 h gewogen. Der gewogene Prüfkörper wird bei einer Temperatur von 103  2 °C getrocknet. Der Prüfkörper wird als darrtrocken bezeichnet, wenn der Masseunterschied zwischen zwei Wägevorgängen im Abstand von 2 h geringer als 0,1% ist. Das Trockengewicht muss unmittelbar nach Entnahme der Prüfkörper aus dem Trockenschrank bestimmt werden. Um genaue Ergebnisse zu erhalten, sollte Holz, welches flüchtige Bestandteile (Harze) enthält, unter Vakuumbedingungen bei niedrigen Temperaturen (max. 50 °C, Druck < 100 Pa) oder in einem Exsikkator über einem Trockenmittel getrocknet werden. Berechnung und Darstellung der Ergebnisse Der Feuchtegehalt ist als Massenteil in Prozent nach folgender Formel zu berechnen:

 m1  m0   100% u m0

(1.2-1)

Dabei ist: m1

die Masse des Prüfkörpers vor dem Trocknen in Gramm

m0

die Masse des Prüfkörpers im darrtrockenen Zustand in Gramm

u

der Feuchtegehalt in Prozent

Trockenschrank mit freier interner Luftzirkulation, in dem eine Temperatur von 103  2 °C eingehalten werden kann. Exsikkator mit Trockenmittel, das die Luft so nahe wie möglich am absolut trockenen Zustand hält. Durchführung Der Prüfkörper muss die volle Plattendicke aufweisen und frei von losen Splittern und Sägespänen sein. Grösse und Form sind unwichtig. Die Ausgangsmasse des Prüfkörpers muss mindestens 20 g betragen. Der Prüfkörper wird unmittelbar nach der Entnahme auf 0,01 g genau gewogen. Falls es nicht möglich ist, den Prüfkörper unmittelbar nach der Entnahme zu wägen, wird der Prüfkörper in einem versiegelten Behälter aufbewahrt, um Änderungen des Feuchtegehaltes zu vermeiden, und wird dann innerhalb von 2 h gewogen. Der gewogene Prüfkörper wird im Trockenschrank bei einer Temperatur von 103  2 °C bis zur Massekonstanz getrocknet. Die Massekonstanz gilt als erreicht, wenn der Masseunterschied zwischen zwei Wägevorgängen im Abstand von 6 h geringer als 0,1% ist. Nach Abkühlung des Prüfkörpers in einem Exsikkator auf Raumtemperatur wird dieser so schnell auf 0,01 g genau gewogen, dass eine Zunahme des Feuchtegehaltes von mehr als 0,1% vermieden wird. Berechnung und Darstellung der Ergebnisse Der Feuchtegehalt ist als Massenteil in Prozent nach Formel (1.2-1) zu berechnen. Das Ergebnis in Prozent wird mit einer Dezimalstelle nach dem Komma angegeben. Der Feuchtegehalt einer Platte ist das arithmetische Mittel der Feuchtegehalte aller Prüfkörper einer Platte (gemäss Probenahme nach SN EN 326-1), gerundet auf eine Dezimalstelle.

Das Ergebnis in Prozent wird mit einer Dezimalstelle nach dem Komma angegeben.

Qualitätskriterien für Holz und Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau

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