Qualitätskriterien für Holz und Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau, Ausgabe 2010

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Mineralgebundene Spanplatten

5.8

Mineralgebundene Spanplatten

5.8.1

Zementgebundene Spanplatten

Holzwerkstoffe

Dieses Dokument ist seit 1.9.2021 nicht mehr gültig (nach spezieller Vereinbarung Übergangsfrist bis 30.6.2022)

Zementgebundene Spanplatten nach SN EN 633 sind ein Holzwerkstoff, hergestellt durch Verpressen von kleinen Teilen aus Holz oder anderen Teilchen pflanzlichen Ursprungs mit einem hydraulischen Zement und möglichen Zusätzen. Bei mit Portlandzement (PZ) gebundenen Platten zur Verwendung im Trocken-, Feucht- und Aussenbereich nach SN EN 634-2 werden zwei technische Klassen mit verschiedenem Biege-Elastizitätsmodul (Klasse 1: 4500 N/mm 2, Klasse 2: 4000 N/mm2), aber sonst gleichen Anforderungen unterschieden. Die Konformitätsbescheinigung und CE-Kennzeichnung bei zementgebundenen Spanplatten erfolgen nach SN EN 13986. 5.8.2

Handelsübliche Masse

Handelsübliche Masse von zementgebundenen Spanplatten sind in mm: - Plattendicke: geschliffen

12, 14, 16, 18, 22, 25, 30, 33, 37

ungeschliffen 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 24, 28, 32, 36, 40 - Plattenbreite: 1250

Bild 5.8-1:

Zementgebundene Spanplatte, geschliffen. Eigenschaft

Anforderung

zulässige Abweichungen - Dicke (geschliffene Platten) innerhalb einer Platte und zwischen den Platten

± 0,3 mm

- Dicke (ungeschliffene Platten) innerhalb einer Platte und zwischen den Platten bis 12 mm

± 0,7 mm

- Plattenlänge: 2600, 3100

12 mm bis 15 mm

± 1,0 mm

Bei anderen Abmessungen ist die Erhältlichkeit abzuklären.

15 mm bis 19 mm

± 1,2 mm

über 19 mm

± 1,5 mm

5.8.3

Feuchtegehalt

Die Auslieferung von zementgebundenen Spanplatten erfolgt je nach Hersteller bzw. Produkt mit einem Feuchtegehalt von 6% bis 12%. Der erforderliche Feuchtegehalt ist vom jeweiligen Verwendungszweck abhängig und demzufolge bei der Wahl des Produkts zu berücksichtigen. 5.8.4

Masshaltigkeit

Als Soll-Mass gilt das Nennmass bei dem im Anlieferungszustand vorhandenen Feuchtegehalt. Die zulässigen Abweichungen von den Soll-Massen für die Länge, Breite und Dicke sowie die Toleranzen der Dicke innerhalb einer Platte, der Kantengeradheit und der Rechtwinkligkeit sind in Tabelle 5.8-1 angegeben. Bestimmte Verwendungszwecke können andere zulässige Abweichungen und Toleranzen erfordern, siehe z. B. SN EN 12871 für tragende Platten zur Verwendung in Fussböden, Wänden und Dächern. Bei Zuschnitten oder nach zusätzlicher mechanischer Bearbeitung (Nut- und Federprofil oder Ähnliches) dürfen bei den zulässigen Abweichungen und Toleranzen besondere Werte vereinbart werden.

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- Länge und Breite

± 5 mm

Kantengeradheitstoleranz

1,5 mm/m

Rechtwinkligkeitstoleranz

2 mm/m

Tabelle 5.8-1: Zulässige Abweichungen und Toleranzen für zementgebundene Spanplatten bei der Auslieferung. 5.8.5

Gipsgebundene Spanplatten

Gipsgebundene Spanplatten sind ein Holzwerkstoff, hergestellt durch Verpressen von kleinen Teilen aus Holz oder anderen Teilchen pflanzlichen Ursprungs mit Gips und möglichen Zusätzen. Für gipsgebundene Spanplatten bestehen keine SN EN. Handelsübliche Masse von gipsgebundenen Spanplatten sind in mm: - Plattendicke: 8, 10, 12, 15, 18, 22 - Plattenbreite: 1220 - Plattenlänge: 2600, 3000 Bei anderen Abmessungen ist die Erhältlichkeit abzuklären. Gipsgebundene Spanplatten sind einseitig geschliffen (kalibriert) und beidseitig geschliffen erhältlich. Qualitätskriterien für Holz und Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau


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