Mehrfamilienhäuser Oberhusrain, Kriens
Die vier Wohnhäuser am Oberhusrain in Kriens befinden sich am Rande der Bauzone mit wunderbarer Aussicht in die Berge. Angrenzend findet sich unten ein Quartier mit dem gewohnten Bild von Einfamilienhäusern und Villen, oberhalb der Überbauung der Sonnenberg, das Naherholungsgebiet von Luzern. An der Nahtstelle im Übergang der Bauzone zum Berg stehen aufgereiht drei Fünffamilienhäuser, (Oberhusrain 42–46), nach Süden und entsprechend der Aussicht auf die Berge orientiert. Obwohl die Holzverkleidung dunkel behandelt ist und sich die Häuser in die Umgebung integrieren, erinnern sie mit ihrer windgeschützten, schattenspendenden Terrassenzone an Höhenkliniken. Etwas höher, leicht weggedreht, findet sich das Dreifamilienhaus (Oberhusrain 48) mit Ankunftsterrasse und kompaktem Volumen wie ein Berghaus. Alle vier Häuser werden von unten erschlossen und verfügen an der Strasse über eine gemeinsame Tiefgarage. Der Weg nach oben führt am über der Garage liegenden Platz mit in die Stützmauer der Gärten eingelassenem Gemeinschaftshaus vorbei zur
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Promenade. Dies ist zugleich die obere Verteilebene. Sie kann für Transporte über eine Rampe direkt von der Strasse erreicht werden. Die Häuser wurden im vorgefertigten Holzrahmenbau erstellt. Die Decken der drei Fünffamilienhäuser sind mit Holzbetonverbunddecken konstruiert. Das Dreifamilienhaus, bestehend aus drei Reihenhäusern, zeigt vorgefertigte Rippendecken aus Massivholzrippen und eine über Pressverleimung verbundene Dreischichtplatte als Beplankung. Die Dächer sind in konventioneller Holzbauweise ausgeführt und mit Blechtafeln eingedeckt. Die Baugeschichte der Mehrfamilienhäuser ist voller Windungen. 1996 gingen zwei Familien, die schon lange den Wunsch gehegt hatten, in einer grösseren Gemeinschaft zu wohnen, zusammen mit den Architekten auf Landsuche. Fündig wurden sie mit dem Grundstück am Oberhusrain, welches eine wunderschöne Aussicht auf Vierwaldstättersee und Berge bietet. Der steinige Weg bis vor Bundesgericht zur Erlangung der Baubewilligung vermochte die Familien nicht zu entmutigen. In der total fünfjährigen Planungs- und Bauphase
wurde die Bauträgergruppe kontinuierlich erweitert, so dass bei Baubeginn zwölf der 15 Wohnungen verkauft waren. Kurz vor Ausführungsbeginn kam noch das auf der Westseite gelegene Grundstück dazu. Eine Familie hatte es mit dem Wunsch nach Anschluss an die Gemeinschaft erworben. Das Dreifamilienhaus ist in der Detaillierung und Farbgebung eine Variation seiner direkten Nachbarhäuser. In dieser Phase wurden die Erschliessung mit der Tiefgarage sowie das Gemeinschaftshaus neu konzipiert und die Rampe auf dem neuen Grundstück realisiert. Es gelang, die Gemeinschaft der 15 Wohnungen um drei zu erweitern, so dass nun alle das Gemeinschaftshaus mit dem Platz, die Holzpelletsfeuerung und die Tiefgarage gemeinsam benutzen und sich die vier Häuser zu einer Gesamtanlage fügen.