Holzbulletin 126/2018

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Neubau Kinderkrippe UniversitĂ€tsspital ZĂŒrich Aufgrund dringenden Platzbedarfs in der KindertagesstĂ€tte des UniversitĂ€sspitals ZĂŒrich wurde ein eigenstĂ€ndiger Neubau realisiert, der wie ein Anbau an die bestehende KindertagesstĂ€tte anschliesst. Der neue Krippenbetrieb mit drei Gruppen von Kindern im Alter bis vier Jahre funktioniert denn auch in AbhĂ€ngigkeit von seinem NachbargebĂ€ude. Die GebĂ€ude Sonneggstrasse 16, erbaut 1855/57, und Sonneggstrasse 12 stehen als klassizistische SolitĂ€re in einer Gartenanlage, die von einer fragmentierten Blockrandbebauung des spĂ€ten 19. Jahrhunderts umgeben ist. UngefĂ€hr an der Stelle des heutigen Neubaus stand bis 1985 das zweigeschossige InnenhofgebĂ€ude Culmannstrasse 4. Ein viergeschossiger Baukörper bildet zusammen mit dem GebĂ€ude der Sonneggstrasse 16 ein kompaktes Ensemble, das einen RĂŒcken zur Erschliessungsstrasse im Hof bildet. Es entstehen eine Eingangsseite und eine Gartenseite. Der Anbau schliesst direkt an die bestehende Veranda an. Sie wird zum verbindenden Element der GebĂ€ude. Der Durchgang unter der Veranda bildet den Zugang zum GrundstĂŒck und zu den beiden HauseingĂ€ngen. Mithilfe der prĂ€gnanten Auskragung der Obergeschosse

Situation

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nach SĂŒden kann die GrundflĂ€che des Anbaus minimal gehalten werden. Es bilden sich klar definierte AussenrĂ€ume, und der Garten kann optimal genutzt werden. Die GebĂ€udehöhe des Anbaus orientiert sich an den Traufhöhen der umgebenden Bebauung. Das einseitig geneigte Dach unterstreicht die hierarchische Unterordnung des Anbaus gegenĂŒber der Sonneggstrasse 16. Das Erdgeschoss dient der allgemeinen Nutzung. Neben einem grosszĂŒgigen Kinderwagenraum, einer behindertengerechten Toilette mit Dusche und diversen NebenrĂ€umen liegt hier der Bewegungsraum mit direkter Verbindung zum Garten. In den drei Obergeschossen befindet sich je eine Krippengruppe fĂŒr zehn bis zwölf Kinder. Jede Gruppe verfĂŒgt ĂŒber einen zentralen, nach SĂŒden zum Garten ausgerichteten Spielraum mit kranzartig angeordneten peripheren Nutzungen wie Schlafen, KĂŒche, Garderobe und Bad. ZusĂ€tzlich ist pro Geschoss ein unabhĂ€ngiger Raum mit unterschiedlicher Nutzung untergebracht, im ersten Obergeschoss ein Atelierraum, im zweiten die Personalgarderobe mit Toiletten und zuoberst ein BĂŒro respektive Besprechungsraum. Der Verzicht auf ein Untergeschoss und ein sehr ungleichmĂ€ssig tragfĂ€higer Baugrund

fĂŒhrten schon sehr frĂŒh in der Planung zum Entscheid, den Neubau in Leichtbauweise zu erstellen. Dadurch konnte auf aufwendige Fundationen mit PfĂ€hlungen verzichtet werden. Eine massive Bodenplatte aus Ortbeton dient als Fundament und Druckverteilplatte. Sie liegt auf einer lastabtragenden PerimeterdĂ€mmung. Das lastabtragende Tragwerk in Skelettbauweise ist in die Innen- und AussenwĂ€nde integriert. Einige Wandelemente sind zur GebĂ€udestabilisierung als Fachwerke ĂŒber die gesamte GebĂ€udehöhe ausgebildet. Die AussenwĂ€nde sind mit einer hinterlĂŒfteten Fassadenbekleidung aus horizontal und vertikal ĂŒberlappenden, zementgebundenen Spanplatten erstellt. Im Bereich der Spielzimmer besteht die innere Beplankung aus Dreischichtplatten, ansonsten aus Gipsfaserplatten. Die Beplankungen der InnenwĂ€nde variieren je nach Brandschutz-, Schallschutz- und Ă€sthetischen Anforderungen zwischen doppelten und einfachen Gipsfaserplatten oder Dreischichtplatten. Die Flachdach- und Deckenkonstruktionen bestehen aus vorgefertigten FlĂ€chenelementen mit Spannweiten bis zu 6,0 m, ausgelegt auf einen Feuerwiderstand von REI 60. Der Aufbau darĂŒber ist ein Trockenestrich. Die FlĂ€chenelemente sind gegen das dumpfe Dröhnen und


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