Holzbulletin 125/2017

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Tonhallen-Provisorium, Zürich In Zürich werden Tonhalle und Kongresshaus saniert. Das Tonhalle-Orchester bezieht deshalb für drei Jahre ein Provisorium in der MaagHalle im Zürcher Kreis 5. Auch andere Ensem­ bles und Konzertveranstalter werden die neue Konzert-Infrastruktur nutzen. Im Sommer 2015 wurde beim Gebäude J auf dem Zürcher Maag-Areal zusammen mit der akustischen und energetischen Sanierung der Hülle auch die stützenfreie Eventhalle als Vorinvestition der Tonhalle in die Gebäudehülle realisiert. Dadurch wurden optimale Voraussetzungen für die akustische Trennung der Einheit und die funktionale Nutzung baulich vorbereitet. Das Tonhallen-Provisorium auf dem Maag-Areal belegt seit Herbst 2017 neben der Eventhalle mit dem eigentlichen Einbau des Konzertsaales (Box in der Box) die Härterei samt Nebenflächen als Zugang und Foyer. Die Zone zwischen Härterei und Eventhalle im Erdgeschoss dient als zusätzlicher Puffer- und Verteilerraum für

den Zuschauerfluss und ist direkt mit den bestehenden WC-Anlagen im Obergeschoss des Gebäudes K verbunden. Die Härterei selbst erhielt ihren authentischen Industriecharakter zurück. Der eingebaute Clubraum wurde partiell zurückgebaut. Die versenkbare Bühne verblieb; sie kann für Diskussionen oder Podiumsgespräche genutzt werden. Die Containeranlagen über der Maschinenstrasse wurden um sechs Containereinheiten erweitert und hälftig zwischen Tonhalle und Music & Arts AG aufgeteilt. Die Container der Tonhalle wurden mit Garderoben-, Konzertmeister- und Dirigentenzimmer belegt. Im heutigen Foyer entstand ein Verbindungskorridor zwischen Containeranlage und Gebäude K. Er regelt im Zusammenspiel mit der schon eingebauten Funktionsschicht in der Eventhalle die Fluchtwege und internen Erschliessungswege für den Auftritt in den Konzertsaal. In den Obergeschossen des Gebäudes K wurden durch die Tonhalle alle vorhanden Raumeinheiten

ausser die Atelierräume über dem Restaurant K2 im 1. Obergeschoss für Probe-, Aufenthaltsund Büroräume benötigt und entsprechend ausgebaut. Im 1. Untergeschoss unter der Eventhalle nutzt die Tonhalle sämtliche Lagerflächen mit direktem Zugang von der Tiefgarage und die Raumkammer 6, im 2. Untergeschoss zusätzlich die Raumkammer 4. In dieser Kammer wurde eine Hebebühne mit direktem Hub in die Eventhalle respektive den Konzertsaal eingebaut; sie verbindet diese mit allen Lagereinheiten. Der Konzertsaal in der Eventhalle ist als entkoppelter gewinkelter Holzelementbau mit Brettsperrholzplatten aufgebaut und schliesst sich an die Betonwand zur Music Hall. Die Platten wurden in Sichtqualität auf eine vorgängig gestellte Stahlkonstruktion montiert. Für die Montage der Platten durften keine Schrauben sichtbar sein; alle Schraubenköpfe wurden mit Holzzapfen abgedeckt. Auf den beiden Kurzseiten sind zwei Ränge angeordnet, mit darunter


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