Tribüne ‹Siberia›, Ascona Mit der Sanierung der Sportanlage ‹Siberia› – Tribüne, Eisfeld, Infrastruktur, Beleuchtung – sollte die Anlage in einen Zustand gebracht werden, der eine Homologation durch den Schweizerischen Eishockey-Verband ermöglicht. Bei einer ersten Zustandserfassung des neu beigezogenen Planerteams zeigte sich, dass die Hauptbalken der alten Tribüne bereits augenfällige Schäden aufwiesen und auf der Höhe der Auskragung auch schon mit provisorischen Stützpfeilern gesichert werden mussten. Zudem hatte ein Brandschutzgutachten gezeigt, dass die Schaffung eines zweiten Fluchtweges sowie eines Brandabschnittes zwischen der Tribüne und der darunter installierten Kälteanlage des Eisfeldes erforderlich war. In einer wirtschaftlichen Gegenüberstellung der drei sich anbietenden Lösungen Sanierung, Teilersatz oder Gesamtersatz sowie unter Beachtung des Baustellenbetriebs beschloss der Stadtrat von Ascona, die alte Tribüne vollständig zu erneuern. Analog der Formsprache des früheren Baus sollte eine Struktur in Holz die alte Tribüne ersetzen. Kennzeichnend für die neue Tribüne sind die
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gekrümmten und sich verjüngenden Bogenbinder der Abmessung 240 x 740 mm, welche über eine Tiefe von rund 6,60 m auskragen und auf eine Höhe von rund 5,50 m hinauslaufen. Die Binder sind in der Fundamentplatte verankert und zusätzlich über als Streben angeordnete Tribünenträger in der Neigung der Sitzplätze stabilisiert. Zur Querzugverstärkung der Binder sind in deren Krümmung Vollgewindeschrauben eingedreht. Die formausbildenden Ergänzungsträger tragen die Pfetten und Riegel, auf welchen eine 27 mm dicke Dreischichtplatte mit Wasserdichtungsbahn das Dach sowie eine Zementfaserplatte die Fassade ausbilden. Die Sitzreihen werden von einem geschraubten Verbundquerschnitt getragen, bestehend aus Tribünenträgern mit Querschnitten von 240 x 320 mm und 140 mm starkem, fünfschichtigem Brettsperrholz. Die Tribünenträger sind wie die Bogenbinder in der Fundamentplatte verankert. Die Querstösse des tragenden Verbundquerschnittes sind mit HEB-Profilen schubfest verschraubt sowie im Fundament und am Bogenbinder verankert. Die Form der Stufen bildet Brettsperrholz der Stärke 140 mm aus, welches über ein T-Profil auf dem tragenden
Verbundquerschnitt verschraubt ist. Die Stufen sind mit Dreischichtplatten in Lärche bekleidet, die Sitzflächen bestehen aus Tannenschalung auf Metallwinkeln. Die seitlichen Abschlüsse der Sitzreihen werden von einer Brüstung in Brettsperrholz der Stärke 80 mm gebildet. Unterhalb der Sitze ist die Brüstung durch eine Rahmenkonstruktion stabilisiert. Zur Schaffung eines Brandabschnitts unterhalb der Tribüne zum Raum mit der Kälteanlage wurde der Verbundquerschnitt der Tribüne unten mit Gipskartonplatten bekleidet.