20
Formaldehydabgabe [ppm] 0,12
0,10
0,08 Quelle: Kronospan Schweiz AG/WKI
Figur 16: Einfluss der Beschichtung von UF-verleimten MöbelSpanplatten auf die Formaldehydabgabe [37]
Formaldehyd
0,06
0,04
0,02
0 Spanplatte unbeschichtet
Spanplatte beschichtet, Schmalseite versiegelt
Spanplatte beschichtet, nicht versiegelt
• Problematische Kombination eingesetzter Komponenten bezüglich Formaldehydabspaltung. So können z. B. die in der Beschichtung eingesetzten säureabspaltenden PVAc-Leime mehr Formaldehyd aus einer MUF-Rohplatte herauslösen, als diese jemals emittieren würde. Ebenso können zusätzliche und verstärkte Formaldehydemissionen aus dem Beschichtungsmaterial oder einer Oberflächenlackierung kommen [35]. • Die Materialkombination (Trägerplatte, zusätzlich eingesetzte Klebstoffe, Beschichtungsmaterial, allfällige weitere Lackbeschichtungen) muss als Gesamtsystem verstanden werden. Chemische Interaktionen zwischen den Komponenten sollten verstanden und im Zweifelsfall mit den Herstellern besprochen werden. • Bei der Verwendung von marktgängigen UFverleimten Rohplatten E1 wird die gesamte Oberfläche (nicht nur die Kanten und Bohrlöcher) Formaldehyd emittieren, falls die handwerkliche Beschichtung nicht mit einem diffusionsdichten Beschichtungsmaterial ober- und unterseits vorgenommen wird. Aufgrund der Komplexität des Themas (eingesetzte Leimkomponenten in Trägerplatte und Beschichtung können interagieren) gilt die Empfehlung, in allen Komponenten formaldehydfreie Produkte zu verwenden. Bei der Verwendung einer nicht formaldehydfrei verleimten Rohplatte E1 ist besonders wichtig, die Angaben gemäss Kap. 4.6.2 (Empfohlene Plattenbeschichtungen) zu berücksichtigen.
Spanplatte beschichtet, 2 Längskanten versiegelt
Spanplatte beschichtet, 2 Längskanten versiegelt inkl. Bohrlöcher
5.2.2 Bearbeitung der Plattenoberfläche Werden beschichtete Platten eingesetzt, deren Träger auf Basis formaldehydemittierender Leimsysteme hergestellt wurden (z. B. UF-Leimharze), sollte die schützende Beschichtung nicht durch starke Veränderung der Plattenoberfläche reduziert werden. Die emissionsrelevante Oberfläche wird verändert durch • Lochungen/Schlitze für Akustikplatten • Lüftungsschlitze in Fenstersimsen • eine grosse Anzahl Bohrlöcher/Schlitze für Tablaraufhängungen Besonders sorgfältig muss die Herstellung von Akustikplatten geplant werden. Ein typischer Lochraster einer Akustikplatte führt ungefähr zu einer Verdoppelung der Oberfläche. Bei Mehrschichtplatten können durch die Bohrungen zudem die Leimschichten angebohrt und damit die Formaldehydemissionen um ein Mehrfaches verstärkt werden.