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Auf anspruchsvollem Boden gebaut

Sportkomplex auf schwierigen Bodenverhältnissen
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Errichtung der Hallenkonstruktion
POLEN Im Rahmen des Ausbaus der Sportinfrastruktur des Sportvereins Skolwin DAWN, der seit 1952 besteht, war der Bau einer überdachten Zelthalle mit Kunstrasen sowie weiterer Anlagen geplant.
Dieses ambitionierte Projekt umfasste den Bau eines 884 m2 großen Fußballfeldes mit Kunstrasen und einer Zelthalle mit gewölbter Überdachung. Die wichtigsten tragenden Elemente der Halle bilden runde Rahmen mit I-Trägern aus Stahl, die mit Pfetten und Verstrebungen verbunden sind und auf Stahlbetonfundamenten errichtet wurden. Die Halle ist mit zwei Planenschichten überzogen. Ein in Containern untergebrachtes Sanitär- und Umkleidegebäude mit einer bebauten Fläche von 125 m2 sowie Zufahrtswege, Fußgängerwege und Parkplätze für Autos und Fahrräder runden das Projekt ab.
STANDORT DER BAUSTELLE Die Baustelle umfasst einen Abschnitt des Odertals, das entlang seines westlichen Ufers in einem breiten Streifen verläuft. Es handelt sich um ein sumpfiges Schwemmlandtal mit Feuchtgebieten, Torfmooren sowie Quell-, Erlen- und Auwäldern, die durch Verzweigungen, Gräben und Sümpfe miteinander verbunden sind. Die meisten dieser Feuchtgebiete wurden durch menschliche Aktivitäten in diesen Bereichen umgeformt, und das Oberflächenwasser wird heute in zahlreiche Wasserläufe und Kanäle geleitet. Im letzten Jahrhundert haben sich diese Gebiete systematisch verändert. Infolge des mitgeführten Bodens und des Schutts werden sie allmählich aufgeschüttet.

Entlastung des Bodens unter den Gründungssohlen SCHWIERIGE BODENVERHÄLTNISSE
Die Analyse der verfügbaren Archivdaten hat ergeben, dass im Bereich der geplanten Investition geologische und technische Bedingungen existieren, die den Bau behindern. Die größte Herausforderung ist die Ablagerung von wenig tragfähigen organischen Böden und Erdanhäufungen sowie das Auftreten von Grundwasser an der Oberfläche mit potenziell aggressivem CO2-Gehalt. Die geologischen Untersuchungen bestätigten das Vorhandensein von Sumpfböden, d. h. begrenzt tragfähigen Schluffen mit hoher Kompressibilität und geringer Scherfestigkeit. Sie bilden eine durchgehende Schicht, die bis zu einer Tiefe von 11,2 m reicht. Es wurden überdies Böschungen mit einer Höhe von 1 m bis fast 1,5 m festgestellt, von denen die meisten aufgrund des Verhältnisses von Schutt und Hausmüll zu Erdmassen schlechte Eigenschaften aufweisen. Böden dieser Art sollten nicht als direkter Untergrund für Grundstücke

Aufschüttung unter dem Parkplatz oder Sonderbauten verwendet werden; daher ist der Einsatz indirekter Gründungsmethoden erforderlich.
ZUSÄTZLICHE BAUTECHNISCHE PROBLEME
Die Wasserverhältnisse stellten ein weiteres Hindernis für das Baugebiet dar. Die Ursache liegt in erster Linie in einer leichten Erhöhung gegenüber dem Niveau der angrenzenden Feuchtgebiete. Die Wasserverhältnisse im Untergrund wurden als variabel eingeschätzt und reichten von gering bis mäßig. Da der größte Teil des Gebiets aus Böden besteht, die für die geplanten Anlagen und die Straßeninfrastruktur undurchlässig sind, wird die Wasserableitung hauptsächlich durch horizontale Filtration erfolgen. Alle unter diesen Bedingungen errichteten Anlagen werden die hydrografischen Verhältnisse weiter stören. Es wurde ein System zur Ableitung des Regenwassers in Form von Drainagen in Betracht gezogen, um die Gefahr der Bildung lokaler Wasserspeicher im Oberflächenbereich des Gebiets zu begrenzen.
EINE LÖSUNG FÜR DAS PROBLEM
Es wurden mehrere Gründungsvarianten für die geplanten Anlagen geprüft. Nach einer technischen und wirtschaftlichen Analyse der Lösungsvorschläge entschied man sich für eine Lösung mit Leca LWA. Für alle geplanten Anlagen wurde eine Ausgleichsgründung vorgesehen, bestehend aus einer teilweisen Ersetzung des Bodens durch Leca LWA. Dazu zählten die Fundamente der Hallenkonstruktion, der Containerbauten sowie der Verbindungswege und Parkplätze. Mit dieser schnellen und einfach zu handhabenden Methode wurde nicht nur eine ausreichende Tragfähigkeit des variablen Untergrundes sichergestellt, sondern auch das Problem der Regenwasserableitung, selbst bei karbonatischer und saurer Aggressivität, wirksam gelöst. Zur Überwindung dieses schwierigen bautechnischen Problems genügte eine Schicht aus Leca LWA 8/10-20 R mit einer Dicke von 0,5 bis 0,8 m.
ERGEBNIS UND AUSZEICHNUNG
Dieses ambitionierte Projekt wurde von der Tiefbauindustrie gewürdigt. Der Entwickler des geotechnischen Projekts wurde auf dem Kongress „Geoengineering and Underground 2022“ geehrt und ausgezeichnet.
Projektinformation
Investition: Stadtverwaltung Stettin Projekt: ABRYS Design Studio
Konstruktions- und Gründungsplanung:
Consprojekt Design Services and Construction Supervision Mariusz Boderek Bauunternehmer: KS General Construction Services Szymon Koza Leca-Produkt: Leca® LWA 8/10-20 R Menge: 1680 m3