UFA-Revue 06/2012

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 6 / 2012

Sonderthema «Hygiene auch im Ackerbau»

Wohnrechte im Grundbuch löschen Seite 14

Spreu in Quaderballen pressen Seite 24

Kampf gegen die Blattläuse Seite 34

Schweinemast: Einfach erfolgreich Seite 74


Inserate_UR_0612_D_2012 05.06.12 14:06 Seite 1

Die dritte Generation N-Serie Valtras neue N-Serie, eine klare Zukunftsinvestition. Während man früher für schwere Arbeiten einen 6-Zylinder Traktor brauchte, demonstriert die Valtra N-Serie, dass es auch anders geht. Bis zu 171 PS und 700 Nm Drehmoment in einem kompakten und wendigen Vierzylindertraktor, ideal für die vielseitigen Anforderungen der Schweizer Landwirte. Valtra is a worldwide brand of AGCO.

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6 2012 · UFA-REVUE


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INHALTSVERZEICHNIS Die Modernisierung des UFA-Werks in Puidoux hat sowohl für die Tierhalter als auch für die Getreidebauern in der Region eine hohe Bedeutung.

EDITORIAL

Roman Engeler

FENACO AKTUELL

Bild: Gaël Monnerat

Kontinuität in schwierigem Umfeld Jahresergebnis der fenaco-LANDI Gruppe

4

Aus der Verwaltung fenaco Auf ein Wort von Lienhard Marschall Stabübergabe an der Unternehmensspitze

5 5 6

MANAGEMENT

Merkblatt Alpsaison 2012 Was Alpmeister, Hirten und Sennen für die Alpung wissen müssen, denn es gilt die neue Bergund Alpverordnung.

47

Wer mäht bei schönem Wetter? Traktor im gemeinsamen Eigentum

13

Kurzmeldungen Die Bauernfamilie steht im Mittelpunkt Wohnrecht auflösen

9 10 14

LANDTECHNIK Ein Multitalent für Gras, Heu und Stroh Die Press-Wickelkombination «i-Bio» von Kuhn im Praxistest

22

Kurzmeldungen Effizientes Ernte mit dem Ladewagen Krone «AX 250 GD» Produktneuheiten Quadratisch, praktisch und gut: Spreu in Quaderballen Wettbewerb mit Case IH

15 18 20 24 28

PFLANZENBAU Spreu in Ballen pressen Spreu scheint wie gemacht zu sein für Quaderballenpressen. Entsprechende Tests haben dies gezeigt

24

Qualitätsstrategie vorantreiben Anbaurichtlinien für die Getreidesaat 2012

32

Kurzmeldungen Raps und seine Kältetoleranz Blattläuse als Herausforderung Nach der Ernte Bodenproben stechen Getreidevermarktung: Risiko auslagern Von der Wiese in den Milchtank Bio-Getreide: Umstellungsbetriebe sind willkommen

29 30 34 52 56 58 60

NUTZTIERE

Gefragte Kälteresistenz Die tiefen Termperaturen vom Februar hatten Einfluss auf Raps. Gibt es Sorten, die besonders kälteresistent sind?

30

Milchwirtschaftliche Exkursion nach Norddeutschland Jetzt anmelden!

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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Muttersauen: Neue Strategie gegen Sommerloch? Vorgeburtliche Programmierung der Ferkel Grosse Klauen erkranken häufiger Schweinemast: Mit einfachen Mitteln zu hohen Leistungen Kälbermast: Welches Milchpulver passt? Jersey-spezifische Fütterung Mit mehreckigen Zitzengummis melken? Milchvieh-Stall: Checkliste bei über 24 °C Arbeitsaufwand mit Raufutter-Würfeln gesenkt

63 65 69 70 72 74 77 78 80 81 82

Zielgerichtete Investitionen sind eine der Voraussetzungen, damit ein Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und am stets härter werdenden Markt bestehen kann. Diese Erkenntnis hat sich die fenaco seit jeher auf ihre Fahne geschrieben. So wurden auch im Geschäftsjahr 2011 wiederum mehr als 200 Mio. Franken in den Ausbau von Infrastrukturen und Verarbeitungsbetriebe investiert. Diese Mittel dienen jedoch nicht nur dem Unternehmen selbst, sondern auch der Schweizer Landwirtschaft. Mit diesen Investitionen wird nämlich das Ziel verfolgt, möglichst viele Agrarprodukte im eigenen Land anzubauen und dadurch die Zukunft einer produzierenden Schweizer Landwirtschaft nachhaltig zu sichern. Das Titelbild dieser Ausgabe der UFA-Revue illustriert ein Beispiel einer erfolgreichen Investition, nämlich die Erweiterung des UFAMischfutterwerks in Puidoux. Dort wurden im Jahr 2011 rund 4 Mio. Fr. in die Modernisierung und in den Ausbau der bestehenden Anlagen gesteckt. Davon profitieren die in der Region ansässigen Landwirte, weil dadurch die Verarbeitung ihres angebauten Getreides langfristig gesichert ist. Die Tierhalter wiederum profitieren von der nochmals verbesserten Qualität des Mischfutters, was sich letztlich in höheren Tierleistungen auszahlen sollte.

LANDLEBEN

Kälbermast Hohe Temperaturen stellen ans Milchpulver und dessen Lagerung besondere Anforderungen.

UFA-REVUE · 6 2012

77

Familienbetriebe unter Druck Agrarpolitik und Gesundheit

84

Kurzmeldungen Cremeschnitten von Sofie Hengartner Nostalgie mit Helen Güdel in Törbel Garten: Die Königin und ihr Hofstatt Generationengespräch mit Sprengers aus Wintersingen

83 87 88 93 94

SONDERTHEMA Hygiene auch im Ackerbau

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D_FEN_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 15:15 Seite 4

AKTUELL FENACO

Kontinuität in schwierigem Umfeld JAHRESERGEBNIS Die fenaco hat 2011 ein Geschäftsergebnis erzielt, das an die positive Entwicklung der Vorjahre anschliesst. Der Gruppen-Umsatz liegt mit 5.551 Mrd. Fr. um 1.9 % und das Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern mit 255.4 Mio. Fr. um 2.7 % über dem Vorjahr. Mit einem Eigenkapitalanteil von 41.7 % der Bilanzsumme steht das Unternehmen auf solider Basis.

Die fenaco mit ihren über 80 Bereichen und Tochtergesellschaften bewegte sich 2011 in einem anspruchsvollen Umfeld. Für die Vermarktung der grossen Ernten von Kartoffeln, Früchten und Gemüse erwies sich der Inlandmarkt erwartungsgemäss als zu klein. Zudem drückte auch das Überangebot an Schweinefleisch auf die Produzentenpreise und der starke Schweizer Franken bewegte Konsumenten dazu, ihr Geld vermehrt im Ausland auszugeben.

Investitionen Als genossenschaftlich organisiertes Unternehmen der Schweizer Bauern versuchte die fenaco, Grafik: Umsatz 2011 nach Geschäftssegmenten Nahrungsmittel 1292 Mio. Fr. (23.3 %) Agrarhandel 1613 Mio. Fr. (29.0 %)

Detailhandel 1604 Mio. Fr. (28.9 %) Brenn- und Treibstoffe 1009 Mio. Fr. (18.2 %)

Diverses 33 Mio. Fr. (0.6 %)

2011 wurden 29 % oder 1.613 Mrd. Fr. des konsolidierten Gesamtumsatzes der fenaco im Agrarbereich, das heisst, mit dem Verkauf von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, Getreide, Ölsaaten und Futtermitteln sowie im Tierhandel und der Agrartechnik erzielt. 1.292Mrd. Fr. (23.3 %) fielen im Segment Nahrungsmittel bei der Übernahme, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen an. Im Segment Detailhandel, bei welchem die Erlöse der eigenen LANDI-, Volg- und TopShop-Verkaufsstellen sowie die Lieferungen an die vorwiegend von den Mitglied-LANDI und Dritten geführten Detailhandelsläden (Visavis, frisch-nah-günstig) enthalten sind, wurden 1.604Mrd. Fr. beziehungsweise 28.9 % des konsolidierten Gruppenumsatzes erarbeitet und 1.009 Mrd. Fr. (18.2 %) mit dem Verkauf von Energieträgern der Marke Agrola erzielt. 4

den wachsenden Druck auf die Produzentenpreise aufzufangen und wo immer möglich, nicht an die Landwirte weiterzugeben. Das zeitigte die erwarteten Folgen. Aufgrund des härter geführten Preiskampfs im Lebensmittelmarkt, der sich 2011 auch auf die Sortimentsteile Früchte und Gemüse ausweitete, resultierte in der Sparte Gemüse, Früchte, Eier ein frankenmässiger Umsatzrückgang von 10.4 %. Die Sparte Fleisch hatte trotz leichter Steigerung der Absatzmenge ein Umsatzminus von 3.9 % zu verzeichnen. Angesichts dieser Entwicklung investierte die fenaco im Geschäftsjahr 2011 erneut über 200 Mio. Fr. in den Ausbau ihrer Infrastrukturen und Verarbeitungsbetriebe, denn Effizienzsteigerungen und Produktionskostenreduzierung sind unabdingbar, um im stets härter werdenden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Florierender Detailhandel Hatten die überdurchschnittlichen Ernten negative Auswirkungen in der Preisentwicklung des Nahrungsmittelsektors, beflügelten sie den Handel mit Getreide, Ölsaaten und Futtermitteln geradezu. Hier wurde ein Umsatzplus von 4.3 % erzielt. Positiv entwickelte sich auch der Detailhandel der fenaco. Obwohl Währungsgewinne in Form von Vergünstigungen von 2 % auf dem Volgund 7 % auf dem LANDI-Sortiment an die Konsumenten weitergegeben wurden, stieg der Umsatz in diesen beiden Kanälen erneut an: In der Sparte Volg Konsumwaren um 3.2 %, im Verkauf von Haus- und Gartenartikeln um 3.4 %. Auch das Treibstoffgeschäft, insbesondere der Dieselabsatz, florierte. Das Heizölgeschäft hingegen gestaltete sich

schwierig, da die Nachfrage im Inland strukturbedingt kontinuierlich sinkt. Die erfreuliche Nachfrage an den AgrolaTankstellen und die steigende Preisentwicklung führten schliesslich zu einem Mehrumsatz im Brenn- und Treibstoffgeschäft der fenaco von 10.4 %.

Auf solider Basis Die breit abgestützte Geschäftstätigkeit ermöglichte es der fenaco auch im schwierigen Geschäftsjahr 2011 gruppenweit an die Umsätze und Erträge der Vorjahre anzuknüpfen. So stieg der Gesamtumsatz von 5.551 Mrd. Fr. (Vorjahr 5.449 Mrd.) um 1.9 %. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITA) schloss mit 255.4 Mio. Fr. um 2.7 % über, das Unternehmungsergebnis mit 61.4 Mio. Fr. um 0.7 % unter den Vorjahreswerten ab. Mit einem Eigenkapital von 1.137 Mrd. Fr. (Vorjahr 1.086 Mrd.), das 41.7 % der Bilanzsumme entspricht, steht das Genossenschaftsunternehmen auf einer soliden Basis.

Neubauprojekt Die Verwaltung fenaco hat für das Neubau-Projekt der LANDI Zola AG in Mönchaltorf, einen Kredit von 16.5 Mio. Fr. bewilligt. Der Landkauf erfolgte bereits im Vorfeld. Das Bauprojekt, ein so genannter «LANDI-Marktplatz» steht im Zeichen der LANDI-Standortbereinigung im Zürcher Oberland. Auf einer Fläche von 12 000 m2 wird ein LANDI-Laden mit Agrola-Tankstelle, TopShop, Waschanlage und Agrarhandel entstehen. Zudem werden im 6 2012 · UFA-REVUE


D_FEN_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 15:15 Seite 5

AKTUELL

ATS S MON IS E D D L BI DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Im Hinblick auf den bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Geschäftsleitung per 1. Juli 2012, ist es mir ein Bedürfnis, einige Worte zum guten Funktionieren des eingespielten Führungsteams zu schreiben.

Medienkonferenz der fenaco Die diesjährige Medienkonferenz fand am fenaco-Hauptsitz in Bern statt und zahlreiche Journalisten nahmen die Gelegenheit war, sich über die fenaco zu informieren. Begrüsst wurden die Medienschaffenden von fenaco-Präsident Lienhard Marschall.

Beschäftigte Die fenaco beschäftigte 2011 durchschnittlich 8715 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 262 mehr als im Vorjahr. Dazu gehörten auch 496 Lernende (Vorjahr 441). Per 31. Dezember 2011 gehörten der fenaco 262 Mit-

gliedgenossenschaften (LANDI) mit 45 842 Mitgliedern an. Der Delegiertenversammlung vom 27. Juni 2012 wird beantragt, die Anteilscheine der Mitglied-LANDI unverändert mit 6 % zu verzinsen (7.5 Mio. Fr.). 䡵

Tabelle: Umsatz- und Ertragsentwicklung der fenaco in den letzten 5 Jahren (in Mio. Fr.) Gesamtumsatz Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) Unternehmensergebnis

2011 5551.0 255.4

2010 5449.2 248.7

2009 5402.4 246.3

2008 5787.7 247.9

2007 4874.7 219.4

61.4

61.8

56.3

62.2

64.0

VERWALTUNG FENACO CONSEIL D’ADMINISTRATION Obergeschoss Produktionsräumlichkeiten für die eigene Bäckerei gebaut. Mit der Eröffnung des neuen Ladens wird die Geschäftstätigkeit am Standort Egg eingestellt und das Areal verkauft. Die Bäckerei wird von Hinwil nach Mönchaltorf verlegt.

Solarstrom vom Volg Im Zuge der Realisierung des Anbauprojektes der Verteilzentrale der Volg Konsumwaren AG in Winterthur, hat sich die Verwaltung fenaco für die Installation einer UFA-REVUE · 6 2012

Photovoltaikanlage entschieden. Auf dem Dach des Erweiterungsbaus mit 2 200 m2 Fläche wird eine Anlage von 306 kWp erstellt, was den Energiebedarf von 60 bis 70 Einfamilienhäusern deckt und für die Stadt Winterthur die grösste Anlage bedeutet. Die erzeugte Energie wird für den Eigengebrauch verwendet oder kann ins Netz eingespeist werden. Die Anlage ist aus wirtschaftlicher wie auch ökologischer Sicht sinnvoll. Die Inbetriebnahme ist auf den Oktober 2012 geplant.

Die Geschäftsleitung der fenaco zählt heute 14 Mitglieder. Das sind 14 Persönlichkeiten mit eigenen Charakteren, eigenem «savoirefaire» und eigenen Ansichten. In der Geschäftsleitung arbeiten diese 14 Persönlichkeiten stets als auf das Leitbild fenaco eingeschworenes Team zusammen. So einfach, wie das tönen mag, ist es nicht und selbstverständlich ist es schon gar nicht. Denn die Geschäftsfelder, in denen die fenaco und ihre Tochtergesellschaften arbeiten, sind unterschiedlich und decken ein breites Spektrum ab. In der Tat sind die Aktivitäten des Detailhandels Volg und LANDI ganz anders als beispielsweise die Übernahme- und Verarbeitungsaktivitäten im Bereich der Landesprodukte, dem Fleisch oder dem Engagement beim Import von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Landmaschinen. Zudem bestehen grosse Unterschiede, ob wir als Grossist im Brenn- und Treibstoffsegment, als Marketingorganisation für die LANDIund Volg-Läden oder als Logistik- und ITSpezialisten tätig sind. Auch die Ausrichtung unserer industriellen Produktionsbetriebe ist unterschiedlich: Tierfutter (UFA AG), Getränke (Ramseier Suisse AG), Fleisch (Ernst Sutter AG) oder Chemie (Halag AG). Die Breite der Geschäftsfelder, in denen die fenaco tätig ist, stellt hohe Ansprüche an die Leitung dieses Unternehmens. Mit seiner unkomplizierten, sympathischen, gleichzeitig sehr klaren und bestimmten Art, hat es Dr. Willy Gehriger als Vorsitzender der Geschäftsleitung geschafft, seine Mannschaft zu einem effizienten, berechenbaren und erfolgreichen Team zusammenzuschweissen. Die sorgfältig geplante Übergabe der Verantwortung an Dr. Martin Keller erfolgt auf den 1. Juli 2012. Es ist mir ein grosses Anliegen an dieser Stelle die Verdienste von Dr. Willy Gehriger für die Schweizer Landwirtschaft und die fenaco herzlich zu verdanken. Aber auch seinem Geschäftsleitungsteam und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die 2011 wiederum mitgeholfen haben, ein gutes Ergebnis zu erarbeiten, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen. Lienhard Marschall Präsident der Verwaltung

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D_FEN_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 15:16 Seite 6

AKTUELL FENACO

Änderungen in der Geschäftsleitung STABÜBERGABE Per 1. Juli 2012 findet in der fenaco der Wechsel an der Spitze der Unternehmensleitung statt. Willy Gehriger geht in Pension und übergibt sein Amt Martin Keller. In der Division 2 Agrar erfolgt zudem die Stabübergabe von Eugen Brühlmeier an Heinz Mollet. Gleichzeitig wird auch die Leitung des Departements Fleisch neu besetzt, wo Reto Sutter in die Fussstapfen seines älteren Bruders Ernst Sutter tritt.

Globale Sicht und national tätig Martin Keller (42) studierte Agronomie an der ETH Zürich und doktorierte im Bereich Biotechnologie. Sein Weg führte ihn anschliessend in verschiedene Unternehmen der Saatgutbranche. So arbeitete er als Produktions- und Qualitätsleiter bei der Saatzucht Düdingen und als Geschäftsführer der Branchenorganisation «swisspatat». Internationale Erfahrung erwarb er sich von 2002 bis 2010 bei der KWS Saat AG in Einbeck (D), wo er

zuerst für die weltweite Maissaatgutproduktion, später für die Spartenleitung «Mais und Ölsaaten» und in der Folge für das Corporate Marketing & Business Development zuständig war. Die Bereiche und Tochtergesellschaften, die Martin Keller in dieser Zeit führte, waren in Frankreich, den Niederlanden, Südost- und Südeuropa, Nord- und Südamerika, der Türkei, Nordafrika und in China tätig. Martin Keller nahm seine Tätigkeit in der fenaco im August 2010 als Leiter des

Departements «Landesprodukte» auf. Während dieser Zeit organisierte er dieses Departement neu, war für grössere Bauprojekte verantwortlich und engagierte sich in strategischen Zukunftsprojekten für das Gesamtunternehmen, so zum Beispiel in den Bereichen Social Media, erneuerbare Energien und internationale Geschäftsfelder. Martin Keller ist verheiratet, Vater zweier junger Erwachsener und wohnt im Berner Seeland.

Martin Keller Warum arbeiten Sie für die fenaco? Landwirtschaft und Ernährung sind Themen, die mich seit meiner Kindheit begeistern und begleiten. Vor allem aber arbeite ich sehr gerne mit Bäuerinnen und Bauern zusammen. Zudem begeistert mich die fenaco. Was betrachten Sie als grösste Herausforderung? Die grösste Herausforderung ist die erfolgreiche Entwicklung der fenaco der letzten 20 Jahre weiterzuführen. Ich bin optimistisch, insbesondere weil wir über hervorragend qualifizierte und hoch motivierte Mitarbeiter verfügen. Respekt habe ich vor der Aufgabe, auch in Zukunft für unser Unternehmen so engagierte und hochqualifizierte Mitarbeiter zu finden. In der

Ziele gesetzt und erreicht Eugen Brühlmeier leitete erfolgreich das Departement Tierproduktion der fenaco und später dann den gesamten Agrarbereich. Seinem Verdienst zuzuschreiben ist, dass er die Schweizer Mischfutterproduktion durch den Bau des Mischfutterwerkes Biblis, die Erneuerung der übrigen Werke sowie durch die Integration der 6

Schweiz fehlt es an Fachkräften, zudem wechseln die heutigen Arbeitssuchenden häufiger die Stelle. Mitarbeiter, die ein Leben lang für das gleiche Unternehmen tätig sein werden, sind kaum mehr zu finden. Wir müssen unsere Mitarbeiter fördern und ihnen Karrierechancen in unserem breit abgestützten Unternehmen bieten. Wohin steuert die Schweizer Landwirtschaft? Den Schweizer Bauern eröffnet sich ein Spannungsfeld von steigenden Qualitäts- und Umweltstandards auf der einen und sinkenden Preisen auf der anderen Seite. Das sind sehr schwierige Produktionsbedingungen. Die fenaco-LANDI Gruppe ist auf der Seite der Bauern. Wir wollen die Bauern unterstützen, dass sie ihre Betriebe wirtschaftlich führen

können. Wenn wir partnerschaftlich und transparent zusammenarbeiten, können wir diese grosse Herausforderung meistern. Welches Produkt aus der Schweiz geniessen Sie am meisten? Eine Cervelat zusammen mit einem Stück gut gebackenem Weizen-Ruchbrot und Ramseier Apfelschorle – ich habe acht Jahre in Norddeutschland gelebt und Cervelats haben mir besonders gefehlt. Was kaufen Sie in der LANDI? Alles, was wir für Haus und Garten brauchen, erst kürzlich einen Rasenmäher. Auch bin ich ein zufriedener Kunde des Beauté-Suisse-Sortiments for Men – wobei ich zugeben muss, dass in der Regel meine Frau die Einkäufe macht.

Rivalor SA, in einem internationalen Umfeld wettbewerbsfähiger gemacht hat. Auch die Massnahmen zum Einstieg in die Zeit der neuen Getreidemarktordnung hat er zusammen mit seinem Team zum Wohl der Getreideproduzenten erfolgreich umgesetzt. Eugen Brühlmeier hat sich vor einiger Zeit entschieden, auf den 30. Juni 2012 kürzer zu treten und in Pension zu gehen.

Erfahrener Nachfolger Auf den 1. Juli 2012 wird Heinz Mollet (48) zum neuen Leiter

des Departements Tierproduktion und gleichzeitig der Agrar-Division 2. Heinz Mollets Karriere hat in der heutigen LANDI Landshut begonnen, wo er seine kaufmännische Ausbildung absolvierte. Seither hat er viele Stationen, mit Fokus Getreide und Futtermittel durchlaufen. Nach der Gründung der fenaco übernahm er 1994 den Futtermittelhandel 6 2012 · UFA-REVUE


D_FEN_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 15:16 Seite 7

AKTUELL FENACO Neue Aufgaben warten Willy Gehriger, Vorsitzender der Geschäftsleitung fenaco seit 2002, geht per 30. Juni 2012 in Pension. Willy Gehriger hatte nach dem Studium der Agronomie und dem Doktorat an der ETH Zürich während 12 Jahren an der Forschungsanstalt Changins gearbeitet. Er wechselte 1989 zur «Union des coopératives agricoles de la Suisse romande» (UCAR), wo er den Zusammenschluss von sechs regionalen Genossenschaftsverbänden zur national tätigen fenaco massgeblich mitgestaltete. Als

Mitglied der fenaco Geschäftsleitung leitete er ab 1993 die Division Agrar. 2002 übernahm Willy Gehriger von Ulrich Schlup den Vorsitz der Geschäftsleitung. Die fenaco hat sich während der zehn Jahre unter der Leitung von Willy Gehriger erfolgreich entwickelt und über 2 Mrd. Franken in moderne Verarbeitungs-Infrastrukturen investiert. Der Umsatz stieg von 3.5 Mrd. Franken auf über 5.5 Mrd. Franken, die Eigenkapitalbasis von 35 % auf 42 % und die Anzahl Mitarbeiter von 6734 bis im März 2012 auf 8867 Personen an.

Willy Gehriger wendet sich nach der Pensionierung neuen Aufgaben zu: So wurde er im April 2012 zum Präsidenten der Delley Samen und Pflanzen AG (DSP) gewählt. Gehriger ist zudem Vorstandsmitglied des Archivs für Agrargeschichte, der Genossenschaft Uvavins in Tolochenaz und des Centre Patronal in Paudex. Auch engagiert er sich ehrenamtlich im Stiftungsrat der Schweizer Berghilfe. Willy Gehriger ist verheiratet, hat einen Sohn und eine Enkeltochter. Er wohnt im Waadtland. 䡵

Willy Gehriger Warum arbeiteten Sie für die fenaco? Ich arbeitete im engeren Sinne nie für die fenaco, sondern für die Bauern. Das stand bei mir im Zentrum. Die fenaco ist mein professionelles Leben. Ich hatte immer Freude und grossen Respekt vor den Schweizer Bauern und die Aufgaben in der fenaco waren dynamisch und herausfordernd. So habe ich meinen Berufsentscheid nie bereut. Was war für Sie die grösste Herausforderung? Die Urfunktion und das Ziel der landwirtschaftlichen Genossenschaften ist es, die Bauern in ihrer Produktion und im Produkteabsatz zu unterstützen. Die Zahl der Landwirte ist stark zurückgegangen. In vielen Dörfern hat es nur noch wenige praktizierende Bauern. Zur Aufrechterhaltung der Funktion der genossenschaftlichen Ziele braucht es den Detailhandel – in den letzten Jahren immer mehr. Wir mussten die richtige Balance zwischen den Bedürfnissen der Profi-Landwirte und jenen einer erfolgreichen Detailhandelsstrategie finden. Das Gleichgewicht zwischen Agrar und Detailhandel wird auch für meinen Nachfolger eine Gratwanderung sein. Was sind die Stärken der Schweizer Landwirtschaft? Die Schweizer Bauern schätzen und lieben die Natur, Tiere und Pflanzen und gleichzeitig sind sie wirtschaftlich sehr gut ausgebildet. Dieser weltweit einzigartige Mix zwischen Respekt im Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Wirtschaftlichkeit ist nachhaltig und eine grosse Stärke. Welches Produkt aus der Landwirtschaft geniessen Sie am meisten? Fleisch, Wein, Kartoffeln, Obst und Gemüse – ungefähr in dieser Reihenfolge. Ich geniesse eigentlich alles und schätze die Abwechslung. Was kaufen Sie in der LANDI? Alles, was es dort zu kaufen gib: Beauté-Swiss-Produkte, Rasenmäher, Bohrmaschinen und vieles mehr. Auch habe ich eine Schwäche für das In- und Out-Sortiment, also die Aktionsprodukte.

als nationaler Bereichsleiter und ab 2000 die Leitung der Geschäftsbereichsgruppe GOF (Getreide, Ölsaaten, Futtermittel).

Meilensteine

Nach neun Jahren engagierter Tätigkeit im Departement Fleisch, sechs davon als Mitglied der fenaco-Geschäftsleitung, tritt Ernst Sutter, auf Ende Juli 2012 aus der fenaco aus. Sein

UFA-REVUE · 6 2012

Rücktritt erfolgt aus persönlichen Gründen. 2003 wurde die Suttero-Gruppe von der fenaco gekauft. Seither hat Ernst Sutter die positive Entwicklung der fenaco-Fleischgruppe stark mitgeprägt. Ein Meilenstein war der Bau des Frischfleischverarbeitungszentrums Suttero Bazenheid, das letztes Jahr in Betrieb genommen wurde und welches zu den modernsten Verarbeitungsanlagen Europas zählt.

Neue Leitung Reto Sutter (44) leitete seit April 2010 die Suttero in Gossau. Nun wird er

auf 1. Juli 2012 auch die Leitung der Ernst Sutter AG übernehmen und damit die Nachfolge seines Bruders Ernst antreten. Gleichzeitig wird Reto Sutter als Leiter des Departements Fleisch in die Geschäftsleitung der fenaco berufen. Reto Sutter ist gelernter Metzger, Lebensmittel ingenieur HTL und absolvierte ein Nachdiplomstudium als Wirtschaftsingenieur FH. 7


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6 2012 · UFA-REVUE


D_MA0_Kurznews_0612 ok_2012 05.06.12 15:42 Seite 9

KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Aus dem Bundesgericht: Zu viele Schweine bringen kein Glück Drei Aktiengesellschaften betreiben Schweinezucht und Schweinemast mit mehreren Produktionsstätten. Wegen Überschreitung des Tierhöchstbestandes wurde ihnen vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) unter solidarischer Haftung eine Jahres-Abgabe von 250 150 Fr. auferlegt. Das BLW rechnete die Tierbestände aller Produktionsstätten zusammen, weil es die drei AG für nicht voneinander unabhängig hielt. Das Bundesverwaltungsgericht reduzierte die Abgabe auf 189 000 Fr. (Überbestand von 420 Zuchtsauen bei einem Ansatz von 450 Fr. pro Tier). Es warf den drei AG vor, trotz Aufforderungen keine aussagekräftigen Unterlagen eingereicht zu haben, welche für die Feststellung der Selbstständigkeit der Betriebe notwendig gewesen wären. Vor dem Bundesgericht rügten

die drei AG, sie hätten mehrfach um eine persönliche Anhörung ersucht. Die Vorinstanzen seien aber nicht darauf eingegangen. Es sei unzulässig, ihnen nun die Beweislosigkeit hinsichtlich der Selbstständigkeit und Unabhängigkeit anzulasten. Das Bundesgericht beharrte auf der von Gesetzes wegen bestehenden, umfassenden Auskunftspflicht. Namentlich seien die Bilanzen, Erfolgsrechnungen der AG sowie die Steuererklärungen trotz Aufforderung nicht eingereicht worden.

Leserreaktion UFA-Revue 4/2012: Sonderbeilage Kooperationen

sein, dass beispielsweise in einer Generationengemeinschaft der Sohn als späterer Übernehmer immer «ärmer» und der abtretende Vater immer «reicher» wird. Mit dem Abschluss der Jahresrechnung sollten auch immer Kapitalrückzüge beziehungsweise -einlagen getätigt werden können. Gleich hohe Kapitalanteile der Partner vereinfachen die Verteilung des jährlichen Ertrags zudem erheblich. Hans Rudolf Haegi, Ing. Agr. ETH/SIA, Affoltern am Albis

In der Einleitung des Sonderhefts steht «[...] allenfalls Maschinen- und Arbeitskosten zu senken». Richtigerweise müsste es heissen «Maschinenkosten senken und mehr Arbeitsverdienst erwirtschaften». Mehr Einkommen erwirtschaften ist der wichtigste Aspekt, Kosten senken kommt erst an zweiter Stelle. Bei grösseren Investitionen stimmt die Aussage des Kostensenkens allenfalls gar nicht, mindestens nicht für die ersten Jahre. Auch weiss ich aus langjähriger eigener Beratungstätigkeit, wie schwierig das Thema Einkommensverteilung ist. Es erstaunt mich deshalb, wie einfach das System der Verteilung nach Zinsanspruch und Arbeitsleistung präsentiert wurde. Ich plädiere für eine stufenweise Verteilung des Ertrags nach Zinsen und Arbeitsabgeltung. Es kann nicht UFA-REVUE · 6 2012

Die AG machten weiter geltend, der Grundsatz des Vertrauensschutzes sei verletzt: Bei der Gründung hätten sie ihre Gesellschaftsstrukturen entsprechend den Hinweisen des BLW ausgestaltet. Deshalb habe das BLW für das erste Jahr auch keine Abgabe verlangt. Das Bundesgericht hielt dem entgegen, dass später keine klare personelle Trennung der Gesellschaftsorgane mehr bestanden habe. Die fehlende Unabhängigkeit leite sich zudem auch aus der Zusammensetzung des Aktionariats ab. Das Bundesgericht wies die Beschwerde ab und bestätigte die Abgabe von 189 000 Fr. (Urteil 2C_421/2011 vom 09.01.2012). Andreas Wasserfallen, Ing.-Agr. ETH und Rechtsanwalt, wasserfallen@agrarrecht.ch

Hunger bekämpfen – Landwirtschaft stärken Im Rahmenprogramm des AfroPfingsten-Festivals in Winterthur diskutierten Experten, unter anderem Hans-Rudolf Herren (Präsident Biovision, Welternährungspreisträger, im Bild ganz links sitzend) Strategien der Hungerbekämpfung in Hinblick auf den Rio+20-Erdgipfel, der im Juni stattfinden wird. Herren setzt bei der Hungerbekämpfung auf die Kleinbauern, diese seien zu stärken, denn sie sind für 70% der globalen Nahrungsmittelproduktion

verantwortlich. Das Potenzial zu Ertragssteigerungen sei hoch, die Änderungen von Anbaumethoden hätten beispielsweise bei einer äthiopischen Nutzpflanze um den Faktor sechs verbessert werden können. Hunger sei nicht als Verteilproblem anzusehen, denn das bedeute Nahrungsmittelhilfe, ergänzte Claude Martin (Club of Rome) und fügte die Bedeutung von Landreformen an. Die Agrarökonomin Priska Baur sieht die Kleinbauern in einer Armutsfalle gefangen. Adäquates Mittel der Hungerbekämpfung sei ihrer Meinung nach die Freiheit, dies in Anlehnung an das von Nobelpreisträger Amartya Sen veröffentlichte Werk «Development as Freedom». Hans Rudolf Herren nahm die Gelegenheit wahr und platzierte einen Werbespot für ein Facebook-Spiel, in welchem der Spieler die Rolle des Chefökonomen der UNO übernimmt. www.gamechangerio.org

Kaderschmiede Die Genossenschaften waren im 19./20. Jahrhundert für die Bauern ein wichtiges Instrument, um Produktionsmittel einzukaufen und um Produkte zu vermarkten. Zugleich waren die Genossenschaften aber auch Bildungsinstitutionen, wo die Bauern lernten, wie man ein Protokoll abfasst, eine Versammlung leitet oder eine Rechnung revidiert – Fähigkeiten, die nicht in der Schule gelernt wurden. Ab den 1880er Jahren waren die Genossenschaften für Generationen von jungen Bauern die vielleicht wichtigste (Fort)bildungsinstitution. Hier lernten sie, wie man erfolgreich einen Betrieb führt und in der Öffentlichkeit seine Interessen zur Geltung bringen kann. Der wohl bekannteste Landwirt, der im Genossenschaftswesen gross wurde, ist Rudolf Minger, der von 1929 bis 1940 als bisher einziger Bauer im Bundesrat sass. Aber auch Johann Jenny, der von 1897-1930 als Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes amtierte, stammte aus dem Genossenschaftswesen. Er war Ende der 1880er Jahre an der Gründung lokaler Genossenschaften ebenso beteiligt wie an deren Zusammenschluss im Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften von Bern und Umgebung (VLG), dem er zudem bis 1936 als Präsident vorstand. Doch Jenny und Minger waren nicht allein. Wie das nun erschlossene Archiv des VLG zeigt, gab es auf lokaler und kantonaler Ebene hunderte von bäuerlichen Funktionsträgern in der Öffentlichkeit, die ihr Handwerk in der Genossenschaft erlernt hatten. Peter Moser Archiv für Agrargeschichte

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9


D_MA4_Hasler_0612 ok_2012 05.06.12 15:49 Seite 10

MANAGEMENT

Die Bauernfamilie steht im Mittelpunkt AGRISANO Seit 20 Jahren behauptet sich die Agrisano als bäuerliche Krankenkasse und schaut an der Stiftungsratsitzung vom 1. Juni 2012 auf ein erfolgreiches Jahr 2011 zurück. Verabschiedet wurden dabei auch neue Stiftungsaktivitäten für Bauernfamilien.

Patrik HaslerOlbrych

Vor 20 Jahren hat der schweizerische Bauernverband die Krankenkasse Agrisano als Stiftung gegründet. Ziel war es, für die Bauernfamilien eine eigene bäuerliche Krankenkasse zu schaffen, weil sonst viele Vorteile verloren gegangen wären. Was in den ersten Jahren von der Konkurrenz ziemlich belächelt wurde, war der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Allen Unkenrufen zum Trotz entwickelte sich die Agrisano zu einer erfolgreichen mittelgrossen bekannten und respektierten Nischenkasse, die heute mehr als 100 000 Mitglieder zählt – die meisten davon sind Bauernfamilien. Die Agrisano darf daher die Zukunft, auch wenn die Krankenkassenbranche keine Einfache ist, mit Zuversicht angehen. Dazu gehört – wie schon vor 20 Jahren – richtiges Handeln zur richtigen Zeit. So wurde die Agrisano im letzten Jahr im Rahmen einer Reorganisation mit der Gründung der Agrisano Krankenkasse AG und der Agrisano Versicherungen AG, die vollumfänglich im bäuerlichen Besitz sind und bleiben,

Jahresergebnis 2011 Mit 11 Mio. Fr. weist die Agrisano über alle Versicherungsparten ein erfreuliches Gesamtergebnis 2011 aus. Die Reserven liegen mit 34 % deutlich über den minimalen gesetzlichen Anforderungen und über dem Branchendurchschnitt. Die Anzahl der Versicherten konnten bei der Grund-, Taggeld-, Zusatz-, Unfall- oder Rechtsschutzversicherung erhöht werden. Aufgrund des positiven Geschäftsergebnisses 2011, der soliden Finanzsituation und der eher moderaten Kostenentwicklung könne deshalb der Prämienrunde fur das nächste Jahr gelassen entgegen gesehen werden, meinte Agrisano-Geschäftsführer Damian Keller und verweist darauf, dass bei der Agrisano kinderreiche Bauernfamilien gleich doppelt profitieren, neben den günstigen Kinderprämien reduziert sich die Prämie für das dritte und jedes weitere Kind um mehr als die Hälfte.

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zukunftsträchtig mit neuen Aufgaben und Zuständigkeiten aufgestellt. Ein Rechtsformwechsel dieser Art ist etwas Grundlegendes, die Strategie der konsequenten Ausrichtung auf die Landwirtschaft bleibt aber unangetastet. Kernaufgaben des Agrisano-Stiftungszweckes sind unter anderem: • Förderung des Versicherungsschutz. • Förderung sozialer Sicherheit, Gesundheitsvorsorge und Schadensverhütung. • Gemeinnützigkeit.

Aktivitäten Aufgrund der neuen Rechtsträgersituation und den sich ändernden Bedürfnissen der Bauernfamilien, sollen die Aktivitäten der Stiftung ausgebaut werden. Folgende Projekte werden nächstens angepackt: • Fonds für Prävention. • Fonds für Härtefälle. • Fonds für Betriebs- und Familienunterstützung. • Prix Agrisano. 1. Fonds für Prävention Durch Präventionsmassnahmen sollen Unfälle und Krankheiten verhindert werden. Die Agrisano unterstützt Präventionsaktivitäten der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) schon seit ihrer Gründung, stark davon profitiert hat beispielsweise die Präventionslösung agriTOP. 2. Fonds für Härtefälle Mit dem Mitteln aus dem Härtefallfonds sollen Agrisano-Mitglieder (Agrisano Krankenkasse AG und/oder Agrisano Versicherungen AG) in Notsituationen unterstützt werden, beispielsweise bei unvorhergesehenen und unvermeidba-

ren Schicksalssituationen, deren Schaden weder gesetzlich noch vertraglich versichert ist oder versichert werden kann.

3. Fonds für Betriebs- und Familienunterstützung Wer auf einem Bauernbetrieb arbeitsunfähig wird, erleidet schnell grosse wirtschaftliche Einbussen. Bei einem Unfall oder bei schwerer Krankheit sollte der Betrieb, wie auch die Familienbetreuung, möglichst normal weiterlaufen. Dazu muss oftmals eine Ersatzkraft gefunden und finanziert werden können. Dafür gibt es in den meisten Kantonen landwirtschaftliche Betriebshelfer- und Familienhilfeorganisationen. Sie vermitteln rasch fachlich ausgewiesene landwirtschaftliche Betriebs- und Familienhilfen. Landwirtschaftliche Betriebshelfer- und Familienhilfeorganisationen haben dadurch eine wichtige existentielle und soziale Funktion. Der vorgeschlagene Fonds für Betriebs- und Familienunterstützung setzt hier an und hilft Agrisano-Mitgliedern die Kosten für einen Betriebshelfer oder einen Familienhelferin zu tragen. Die Erfahrung zeigt, dass in der Regel am Anfang eines Unglücks die Hilfe am Nötigsten ist. Ist diese erste Phase überbrückt, suchen die Betroffenen oftmals eigene Möglichkeiten der Betriebsorganisation (Einsatz familieneigener Personen, Nachbarschaftsaushilfe, etc.). Mit dieser Unterstützung geht zugleich eine Stützung und Förderung der Betriebsund Familienhelferdienste einher.

4. Prix Agrisano Mit dem «Prix Agrisano» soll in der Regel alle zwei Jahre eine Person, Familie oder Organi6 2012 · UFA-REVUE


D_MA4_Hasler_0612 ok_2012 05.06.12 15:49 Seite 11

MANAGEMENT

Spartipps bei Prämien • Höhere Franchise: Wer eine höhere Franchise wählt, erhält einen attraktiven Rabatt und zahlt dadurch weniger Prämien. • Hoher Kinderrabatt: Die ersten beiden Kinder und Jugendlichen (bis 18 Jahre) erhalten gegenüber den Erwachsenenprämien 78 % Prämienreduktion. Diese günstige Prämie wird für das dritte und jedes weitere Kind sogar noch halbiert. • Hausarztmodell AGRI-eco: Wer aktiv dazu beiträgt, Kosten zu sparen, wird mit einem erheblichen Prämienrabatt belohnt. • Taggeldversicherung: Wartefristen lohnen sich. Durch die Wahl einer längeren Wartefrist, zum Beispiel 30 Tage, verringern sich die Prämien massiv. • Doppelprämien vermeiden: Wer bereits bei einem Arbeitgeber gegen Unfall versichert ist, kann die Unfalldeckung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung sistieren. • Frühzeitig einzahlen: Bei jährlicher oder halbjährlicher Prämienzahlung kann man von einem attraktiven Rabatt profitieren. • Medizinischer Auskunftsdienst: Den Versicherten der Agrisano steht unter 寿 056 461 71 98 eine medizinische Hotline zur Verfügung. Sie ist rund um die Uhr (24 h) erreichbar. • Versicherungsberatung: Gemeinsam mit den Beratern und Beraterinnen der Versicherungsberatungsstellen der kantonalen Bauernverbände die optimale Versicherungslösung suchen. www.agrisano.ch

Die Agrisano arbeitet eng mit den kantonalen landwirtschaftlichen Berufsorganisationen zusammen, die für die Agrisano regionale Geschäftsstellen (Regionalstellen) betreiben. Diese Vertrauenspersonen sind kompetent und verschwiegen. Auf dem Bild sind diese Mitarbeiter an einer Weiterbildung am Hauptsitz der Agrisano in Brugg

sation ausgezeichnet werden, welche sich durch ihr uneigennütziges Engagement zum Wohle verunfallter, kranker, betagter oder benachteiligter Menschen einsetzt. Wenig auffallende Menschen des Alltags, die im Stillen – auf welche Weise auch immer – sozial und UFA-REVUE · 6 2012

Autor Patrik Hasler-Olbrych, Agrisano, Laurstrasse 10, 5201 Brugg

uneigennützig Gutes tun, sollen damit von der Agrisano eine Anerkennung erhalten. 䡵

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DF_Kleinmarkt_0612 ok_2012 05.06.12 16:26 Seite 12

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Fortsetzung Seite 27 6 2012 · UFA-REVUE


D_MA7_KoopGügler_0612 ok_2012 05.06.12 15:52 Seite 13

KOOPERATION MANAGEMENT

Wer mäht bei schönem Wetter? GEMEINSAMER TRAKTOR Auf vielen Bauernhöfen ist ein «grosser» Traktor ein Aushängeschild. Wer möchte diesen schon teilen? Wer es tut, spart Kosten. Fredi Mosberger und Thomas Jung, benachbarte Milchbauern in Gossau (SG) haben seit elf Jahren den «Grossen» gemeinsam. Es war ein guter Entscheid.

Thomas Jung betreibt Milchwirtschaft mit 25 Milchkühen auf rund 19 ha Fläche. Fredi Mosberger hält 22 Milchkühe auf 20 ha Fläche, betreibt einen Mastschweinestall mit 340 Plätzen und einen Pferdestall mit 7 Pensionspferden. Bei beiden drängte sich um die Jahrhundertwende der Ersatz eines leistungsfähigeren Traktors auf, damit ein 3 m Frontmähwerk und ein Knickzetter problemlos betrieben werden können. Auch stand ein Frontlader auf der Wunschliste. Nur kostete damals im Jahr 2000 das Gesamtpaket rund 110 000 Fr. Zuviel aus Sicht des Einzelnen. Sie beschlossen, den Kauf gemeinsam mit je 55 000 Fr. Die Alternative, eine Occasionsmaschine, hätte im Alleingang mindestens eben soviel gekostet. Nun aber konnten ein leistungsfähiger, modern ausgestatteter Traktor im Frontlader, ein neues Frontmähwerk und ein neuer Knickzetter beschafft werden. Dies mit dem Nachteil, den Traktor nicht jederzeit verfügbar zu haben.

Traktorteilet Die beiden erledigen die Arbeiten nicht überbetrieblich. Jeder bewirtschaftet seine Flächen selber.

Die beiden Milchbauern Fredi Mosberger und Thomas Jung sind zufrieden mit der Zusammenarbeit. Sie klappt gut.

Der grosse Traktor wird vor allem für das Mähen eingesetzt. Dank der grossen Leistungsfähigkeit konnte in den letzten 11 Jahren immer rechtzeitig gemäht werden. Letztendlich ist die Leistungsfähigkeit nicht das Entscheidende, sondern das gute Einvernehmen der beiden Landwirte untereinander. Wenn schönes Wetter angesagt und der anstehende Schnitt reif ist, werden die Landwirte in der Regel unruhig. Sie wollen loslegen, gerade jetzt. Wer mag da noch warten? Im Fall von Fredi Mosberger und Thomas Jung muss einer warten. Aber deswegen hätte es noch nie Probleme gegeben. Wenn das Wetter unsicher sei, dann würden eher kleinere Flächen gemäht, erklärt Fredi Mosberger, was rasch erledigt sei und der andere müsse 1 bis 2 Stunden warten. Sei das Wetter stabil, dann spiele die Zeit eine geringere Rolle.

Tabelle: Traktor im Alleingang oder gemeinsam Kosten pro Betrieb gerundet (Fr.) im Alleingang gemeinsam Abschreibungen 5000 6000* Zinsanspruch Kapital bei 3.5 % 2400 2200 Übrige Fixkosten 1800 1800 Total Fixkosten Traktor pro Jahr 9200 10 000 Fixkosten Traktor pro Betrieb und Jahr 9200 5000 (50 %) Einsparung pro Betrieb 4200 Berechnung nach ART-Bericht 747 am Beispiel des Traktors von Thomas Jung und Fredi Mosberger. * Die jährlichen Abschreibungen sind höher, weildie Auslastung grösser ist und schneller abgeschrieben wird. Traktor, 100 PS, mit Frontlader

UFA-REVUE · 6 2012

Wirtschaftlicher

Vorteil Der Traktor steht rund 400 h pro Jahr im Einsatz. Werden die Kosten gemäss der ART-Maschinenkostenrechnung berechnet, so sparen die beiden Betriebe rund 4000 Fr. Fixkosten im Jahr. Bei den stundenabhängigen variablen Kosten wie Diesel etc. erfolgt keine Einsparung.

Organisation Der Traktor ist bei Thomas Jung eingestellt. Die Stunden werden mit einem auf den jeweiligen Benutzer umschaltbaren Stundenzähler erfasst. Aufgrund der Stunden werden Reparaturen, Unterhalt und Treibstoff abgerechnet. Ein Segen für diese Zusammenarbeit sei das Natel, so Fredi Mosberger. Die Übergabe des Traktors lässt sich so ohne Zeitverlust organisieren. 䡵

Autor Dr. Beat Gügler, Dipl. Ing. Agr. ETH, 8532 Warth (TG).

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D_MA6_Imhof_0612 ok_2012 05.06.12 15:52 Seite 14

AGRO-TREUHAND MANAGEMENT

Wohnrecht auflösen GRUNDBUCHEINTRAG LÖSCHEN, NUR MIT ZUSTIMMUNG Mit Wohnrechten und Nutzniessungsrechten können die Eltern nach der Hofübergabe in einer Wohnung auf dem Betrieb wohnen. Es handelt sich dabei um einen Teil der Altersvorsorge. Sollen diese Rechte im Grundbuch gelöscht werden, sind verschiedene Punkte zu beachten, vor allem auch derAnspruch auf Ergänzungsleistungen (EL).

Hans Imhof

Bei der Hofübergabe wird den Eltern oft an einer oder mehreren Wohnungen auf dem Betrieb ein Wohnrecht oder eine Nutzniessung eingeräumt. Bild: landpixel.ch

Wohnrechte und Nutzniessungen werden in einer vertraglichen Vereinbarung – in der Regel im Kaufvertrag – begründet und im Grundbuch auf die Namen der Berechtigten (beide Elternteile) eingetragen. Dadurch ist bei einem Verkauf des Grundstückes der nachfolgende Eigentümer verpflichtet, das eingetragene Recht weiterhin zu gewähren.

Altersvorsorge Ein Wohnrecht oder eine Nutzniessung stellen für die Hofabtreter einen Teil ihrer Altersvorsorge dar, indem sie über vergleichsweise günstigen Wohnraum selber verfügen und eventuell eine weitere Wohnung auf eigene Rechnung vermieten können. Ableiten lässt sich dies aus dem Bäuerlichen Boden- und Erbrecht (BGBB): Wird

Unterschied von Wohnrecht und Nutzniessung Der wichtigste Unterschied zwischen Wohnrecht und Nutzniessung besteht darin, dass beim Wohnrecht die im Begründungsvertrag erwähnten Wohnberechtigten die Wohnung selber oder zusammen mit Familienangehörigen, einem Lebenspartner oder einer Lebenspartnerin bewohnen können. Die Nutzniessung hingegen ermöglicht es, den berechtigten Nutzniessern entweder die Wohnung selber zu bewohnen oder auf eigene Rechnung und Gefahr zu vermieten. 14

im Rahmen einer Erbteilung das landwirtschaftliche Gewerbe nicht dem überlebenden Ehegatten zugewiesen, kann dieser eine Nutzniessung oder ein Wohnrecht an einer Wohnung verlangen (Art. 11 Abs. 3 BGBB). Diese Bestimmung sieht aber auch eine Entschädigung an den Eigentümer vor.

Aufhebung Wohnrecht und Nutzniessung enden spätestens mit dem Tod der Berechtigten (lebenslängliche Dauer). Vorher ist eine Aufhebung und Löschung des Eintrages im Grundbuch aber in folgenden Fällen möglich: • Wohnrecht oder Nutzniessung wurden ausdrücklich für eine begrenzte Dauer vereinbart und im Grundbuch eingetragen.

• Die Wohnberechtigten oder Nutzniesser stimmen einem Verzicht und Löschung des Grundbucheintrages ausdrücklich zu. • Bei «Unmöglichkeit der Ausübung» (Pflegeheim, wobei eine unabhängige Beurteilung notwendig ist). • Wenn im Falle einer Zwangsverwertung das mit Wohnrecht oder Nutzniessung belastete Grundstück zu wenig Erlös erzielt, um die Verbindlichkeiten des Eigentümers zu decken (Doppelaufruf). Vereinbarungen wie, dass sich die Wohnberechtigten verpflichten, einem Verzicht auf das Wohnrecht zuzustimmen, sollten sie aus gesundheitlichen

Gründen nicht mehr in der Lage sein, das Wohnrecht persönlich auszuüben, sind zwischen den Parteien zwar bindend, nach Auffassung des Autors reicht sie aber nicht aus, um eine Löschung im Grundbuch vorzunehmen. Dazu ist immer ein ausdrücklicher Verzicht der Wohnberechtigten oder allenfalls die Bestätigung eines Arztes notwendig. Als Alternative kann ein Wohnrecht auf die Aktivitätsdauer (= Zeitdauer so lange ein selbstständiges Wohnen, allenfalls mit externer Unterstützung möglich ist) vereinbart werden. Allerdings ist auch hier zum gegebenen Zeitpunkt die Zustimmung der Berechtigten oder eine unabhängige Beurteilung für die Löschung des Wohnrechtes notwendig.

Ergänzungsleistungen Wenn ein Wohnrecht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden kann, darf der Gegenwert zur Beurteilung des Ergänzungsleistungs-Anspruchs nicht als Einkommen angerechnet werden. Bei einem definitiven Verzicht muss aber damit gerechnet werden, dass der jährliche Nutzen von Wohnrechten oder Nutzniessungen in der EL-Berechnung verbleibt, wenn der Verzicht nicht gleichwertig entschädigt wurde. 䡵

Autor Hans Imhof ist Bereichsleiter Beratung bei der Agro-Treuhand Rütti AG, Molkereistrasse 23, 3052 Zollikofen. www.atruetti.ch Adressen von weiteren Agro-Treuhandstellen finden Sie auf www.satv-asaf.ch

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Siloballen aus der Schusslinie nehmen Für viele Bauernbetriebe sind Siloballen eine beliebte Form der Futterlagerung. Anders für die Öffentlichkeit: Immer wieder liest man in Zeitungen über das Ärgernis Siloballen. Raimund Rodewald, Geschäftsführer der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, spricht gar von einer zunehmenden «Plastifizierung der Landschaft» und kritisiert die Gemeinden: «Sie kümmern sich kaum um die Problematik, obwohl sie grosse Siloballen-Lager eigentlich bewilligen müssten». Für die Bauern sind die Vorteile der Siloballen offenkundig. Mit wenig Aufwand sollen diese optimal gelagert werden, damit keine unnötigen Diskussionen in der Öffentlichkeit entstehen. Denn letztlich

sind die Bauern beim Verkauf ihrer Produkte und in der Agrarpolitik auf die Toleranz der Bevölkerung angewiesen. Bauern und Lohnunternehmer sollten die Frage der landschaftsverträglichen Siloballenlagerung ernst nehmen und auf folgendes achten: • Nur kleine Mengen (10 bis 15 Ballen) an Gebäuden deponieren.

Neue Mähwerke von Krone

Mäheinheiten ist nach wie vor die «SafeCut»-Überlastsicherung eingebaut. Als Wunschausstattung sind eine hydraulische Auflagedruckverstellung und die Abstellmöglichkeit in Transportstellung lieferbar. Allen neuen Mähwerken gemeinsam ist das rundlich gehaltene Design mit einer glatten Oberflächengestaltung, die Materialablagerungen verhindern soll. Die Oberseite der Mähwerke sind in grün, die Hauben und Vorhänge in beige gehalten. Weiter wurden verschiedene Details geändert, wie zum Beispiel die nun schwarzen Klingenboxen oder der ebenfalls schwarze Anfahrschutz aus Gummi.

Nachdem Korne zur Agritechnica zwei neue Triple-Mähwerke (mit ebenfalls neu konzipierten FrontEinheiten) auf den Markt brachte, folgen nun neue Scheibenmähwerke des Typs «EasyCut» für den Heckanbau. Die Modelle «R 320» (mit Zinkenaufbereiter «R 320 CV») und «R 360» sind mit neuem Anbaubock und neuer Aufhängung ausgestattet. Die Maschinen klappen beim Transport nach oben über den Schwerpunkt hinweg. Ebenso verbessert hat Krone die Anfahrsicherung, das Mähwerk schwenkt nun nach oben und hinten. In den

UFA-REVUE · 6 2012

• Grüne Folie benutzen und Lager mit Netz abdecken. • Grössere Mengen an abgewandter Gebäudeseite lagern. • Hecke ums Lager pflanzen. • Pyramiden aufbauen (weniger schöne Ballen in die Mitte) mit Zwischengängen für Katzen und Füchse. • Keine Ballen im freien Land, an Wegkreuzungen und unter Bäumen lagern. • Ballen auf flacher Seite lagern, wo Verpackung durch mehrere Schichten am stärksten ist. • Keine Ballen an Gewässern, Waldrändern, Hecken, Feldgehölzen und ökologischen Ausgleichsflächen. Markus Rediger, LID

RapidMuseum mit Neuheiten Waren am Eingang des Rapid-Museums in Schöftland bisher verschiedene historische Traktoren ausgestellt, wird nun die Geschichte des Mähens gezeigt – erst die Sense, dann das Pferdefuhrwerk mit Messerbalken, danach einer der ersten Rapid-Motormäher (Typ K aus dem Jahr 1929) und schliesslich die Rapid Heureka, der selbstfahrenden Mäher. Zudem wurde der Eingangsbereich grosszügiger gestaltet und die Bar vergrössert. Auch ist ein neuer Raum geschaffen worden, in dem alte Traktoren, etwa von Steyr, Bucher, Porsche, Vevey und Hürlimann, gezeigt werden. Unermüdlich suchen Inhaber Charles Lüscher und sein Helfer Hans Kündig nach neuen Exponaten, restaurieren diese in aufwändiger Kleinarbeit und schaffen neue, stimmungsvolle Umgebungen für die Raritäten. Das Museum ist jeden letzten Sonntag bis Oktober (Ausnahme Juli + September: zweitletzter Sonntag) von 10 – 15 Uhr geöffnet. www.rapidmuseum.ch

GVS-Agrar gründet Kompetenzzentrum für Bodenbearbeitung Bei GVS-Agrar ist man überzeugt, das der Ackerbau Zukunft hat. Deshalb investiert man in dieses Segment und wird künftig eine erweiterte Palette von Bodenbearbeitungstechnik über eine neu gegründete Vertriebsschiene vermarkten. «TerraProfi» heisst dieses Kompetenzzentrum, das seinen Fokus auf eine professionelle und moderne Bodenbearbeitung ausrichten wird. «TerraProfi wird den Landwirt umfassend und kompetent beraten» betont Verkaufsleiter Ivo Fausch und fügt bei: «Geplant sind rund 25 solcher Kompetenzzentren in der ganzen Schweiz.» Mit den Bodenbearbeitungsmaschinen aus dem Hause Horsch erweitert GVS Agrar gleichzeitig das bestehende Produkteprogramm des langjährigen Partners Rabe, der seit 2011 Teil des französischen Herstellers Grégoire-Besson ist. Horsch, vor 28 Jahren gegründet, habe mit seiner Philosophie, Landmaschinentechnik nach standortspezifischen Erfordernissen zu entwickeln, in kurzer Zeit den Weltmarkt erobert, heisst es bei GVS-Agrar. Horsch hat aktuell mehr als 100 verschiedene Variationen von Bodenbearbeitungs- und Sämaschinen in Arbeitsbreiten von drei bis 24 Metern im Angebot. Abgerundet wird das Verkaufsprogramm durch die Präzisionsgeräte (Spurführungssysteme) des Schweizer Herstellers Leica. GVS Agrar hat ein eigenes, flächendeckendes Netz («GVSnet») aufgebaut, das den Empfang eines RTKSignals ermöglicht und eine Spurgenauigkeit von +/– 2cm erreicht.

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KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK

Neue Generation von Robotern für den Feldbau Lely lanciert Fütterungsroboter Nach dem automatischen Melken ist der Fütterungsroboter «Vector» für Lely ein nächster Schritt in der Automatisierung der Milchviehhaltung angesagt. «Vector soll sicherstellen, dass die Kühe kontinuierlich und rechtzeitig mit angemessenen Portionen gefüttert werden, so dass eine effiziente Milchproduktion erzielt wird. Das System stellt permanent Futter in flexibler Weise bereit, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Der Prozess ist vollständig automatisiert. Mit dem «Vector» können Viehhalter ihre Fütterungsstrategie für unterschiedliche Gruppen von Kühen definieren. Das Ergebnis ist eine verbesserte Kuhgesundheit und eine optimale Milchproduktion. Das Futter wird im Futtervorratsbereich gelagert. Je nach Grösse des Vorratsbereiches lässt sich das Futter

sogar für mehrere Tage lagern. Ein Greifer bewegt sich über den Vorratsbereich, wählt das Futter aus, nimmt es auf und lädt es in den Misch- und Fütterungsroboter. Der Futtergreifer scannt den Teil des Futterlagerbereichs, der einem bestimmten Futter zugewiesen wurde und nimmt das Futter vom höchsten Punkt. Ein Kraftfutterspender überwacht die Futtermengen, die genau gemessen werden können. Darüber hinaus lassen sich zum Kraftfutter kleinere Mengen an Mineralien und Zusätzen mischen. 䡵

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Am European Robotics Forum 2012 diskutierten rund 350 Forscher aus Industrie und Wissenschaft über die Herausforderungen und Einsatz von Robotertechnologie in der Nahrungsmittelproduktion. «Dank des Vertrauens in die moderne technologiebasierte Landwirtschaft kombiniert mit billigen Arbeitskräften in den Schwellenländern, beschränkte sich der routinemäßige Einsatz von Robotern bislang auf eine kleine Anzahl spezieller Aufgaben wie das Melken, die Futtermittelzufuhr und die Reinigung des Hofes», erklärte Professor Simon Blackmore von der Harper Adams University. «Frühere Versuche, komplexe Roboter mit optischen Sensoren zur Ernte von empfindlichen oder schwer zu

handhabenden Pflanzen zu entwickeln, brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis. Die Maschinen waren nicht robust genug, zu langsam und zu teuer.» Am Kongress wurde ein neues Robotik-Netzwerk für die Landwirtschaft gegründet. Mit einer MikroBodenkultivierung, Jäten und Bepflanzen unter Einsatz von kleinen, ausgeklügelten, autonomen, modularen Maschinen soll eine neue Ära eingeläutet werden. Die Teilnehmer des Forums untersuchten die Proto-

typen der Multitask-Roboter der Universitäten Kopenhagen, Süd-Dänemark, Wageningen und Kaiserslautern und eines niederländischen Forschungsinstituts, wie «Crop Scout» (Bild), eine Beobachtungsplattform mit der Fähigkeit, Pflanzen zu vermessen und auf Erkrankungen zu untersuchen. Tests mit dem «Crop Scout» führten zu einer Reduktion von 98 % der bisher eingesetzten Mittel. Die neue Generation der Roboter hat bereits beeindruckende Versuchsergebnisse hervorgebracht. Obwohl weitaus kleiner als gewöhnliche Fahrzeuge, können diese verschiedene Aufgaben ausführen, wie zum Beispiel das Besprühen des Feldes mit Pflanzenschutzmitteln.

Lindner legt zu

ben Modellen bestehenden «Geotrac 4»-Modelle (75 bis 124 PS) die hohen Anforderungen der Schweizer Grünlandwirtschaft erfüllen, so dass saubere Mähbilder bei hoher Futterqualität resultierten, heisst es bei Lindner weiter. Darüber hinaus überzeugen die Traktoren mit bedarfsorientierten Kühlsystemen, LED- und Halogen-Lichttechnologie und einer leistungsstarken Hydraulik. Im Geschäftsjahr 2011/12, das am 31. März endete, erwirtschaftete Lindner einen Umsatz von 75 Mio. Euro. In Kundl fertigen 219 Mitarbeiter 1600 Fahrzeuge im Jahr.

Neueröffnung bei Brack

Der österreichische Landmaschinenspezialist Lindner konnte seine Exportquote im Jahr 2011 von 40 auf 44 % steigern. Dazu leistete auch der Schweizer Markt einen wichtigen Beitrag, baute doch Lindner seine Anteile bei Transportern auf 15.9 % aus. In der Schweizer Berglandwirtschaft sei der Transporter «Unitrac» vor allem wegen seiner Vierrad-Lenkung und dem langem Radstand beliebt, heisst es bei Lindner. Auf dem Schweizer Traktorenmarkt würden die rumpf- und achsgeführte Fronthydraulik der aus sie-

Nach einem juristischen Hürdenlauf, der sich über zehn Jahre erstreckte, weihte Brack Landtechnik anfangs

Juni in Unterstammheim den neuen Firmensitz ein. Firmengründer und inhaber Albert Brack konnte so sein Lebensziel doch noch erfüllen und seine Firma von Guntalingen nach Unterstammheim übersiedeln. Zudem vollzog Brack auch für seinen Lohnbetrieb mit einer neuen Einstellhalle die gewünschte Erweiterung. Brack ist Generalimporteur von Rübenernte-Technik der Firmen Holmer und Ropa, vertreibt als Händler Traktoren und Maschinen der Marken Fendt, Massey Ferguson, Krone, Kuhn, Agrar und Kverneland. Zudem importiert Brack auch Transporttechnik vertreibt weitere Maschinen für die Forstund Bauwirtschaft sowie im Hausund Gartenbereich. 6 2012 · UFA-REVUE


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PRAXISTEST KNOW-HOW

Effizientes Ernten DEN LADEWAGEN KRONE «AX 250 GD» präsentierte Krone erstmals an der Agritechnica 2007. Dieser Wagen mit 25 m3 Fassungsvermögen (nach DIN) im Ganzstahlaufbau und mit Dosierwalzen ausgerüstet fördert das Erntegut mit einem Rotor in den Laderaum. Für die Messerwartung kann das Schneidwerk zur Seite geschwenkt werden.

Der Ladewagen hat in der Futterernte auch weiterhin eine grosse Bedeutung. Insbesondere bei Feldentfernungen von unter 10 km kann er in Verfahrensvergleichen immer wieder seine Stärken ausspielen. Die Baureihe «AX» gibt es in den Ausführungen mit Faltgatter oder geschlossenem Aufbau. Zusätzlich können die Maschinen mit einer Dosiereinheit ergänzt werden. Der Krone «AX 250 GD» ist als Ladeund Dosierwagen konzipiert, kann also dank den Dosierwalzen auch beim Abladevorgang punkten, wo speziell im Fahrsilo eine gleichmässige Futterverteilung gewünscht wird.

flow» ausgestattet. Der Abstreifer ist wellenförmig konstruiert, die am Drehpunkt starr angebrachten Zinken in fünf Reihen tauchen in ihrer Bahn quasi ab und können das Futter so kontinuierlich dem Rotor übergeben. Neben den seitlich angebrachten Tasträdern kann das 1.80 m breite Pick-

Das Schneidwerk kann für Wartungsarbeiten seitlich herausgeklappt werden.

up optional mit zwei weiteren Rädern ergänzt werden. Sie laufen hinter dem Pickup nach und sorgen für bessere Führung und Futteraufnahme.

Der Förder- und Scheidrotor verfügt über sechs spiralförmig angeordnete Zinkenreihen. Die Zinken sind auf

Vor allem beim Ablad auf dem Fahrsilo bewährt sich die Knickdeichsel.

«Easyflow» Wie fast alle Pickups, die Krone in seinen Erntemaschinen einsetzt, so ist auch jenes beim «AX»-Ladewagen mit dem ungesteuerten «Easy-

Praxisstimme zum Lade- und Dosierwagen Krone «AX 250 GD»

Hanspeter Kern

Hanspeter Kern aus Buchberg (SH) hat den Ladewagen Krone «AX 250 GD» auf die Erntesaison 2011 als Nachfolger für ein Tiefgänger-Modell gekauft. Dieses erfüllte seine Anforderungen bei der Befüllung seines in der Zwischenzeit gebauten Fahrsilos nicht mehr, musste aber, da es in die Jahre gekommen war, eh ersetzt werden. Kern hat sich lange mit dem Kauf beschäftigt und auch verschiedene Vorführmodelle getestet. «Wichtig war in erster Linie einmal, dass der neue Ladewagen auf meine spezifischen Betriebsverhältnisse ausgerichtet ist und auch zu meinem Traktor (125 PS) passt», blickt Hanspeter Kern auf die Evaluationsphase zurück. Weiter war es für ihn entscheidend, dass die Schnittqualität

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(deshalb ein Modelle mit Schneidrotor) und Einfuhrleistungen stimmen. «Nebst problemlosem und sauberem Aufladen wollte ich einen leichtzügigen Wagen, den man auch bei Welksilage verwenden kann, und der punkto Wartungsfreundlichkeit zu überzeugen vermag». Darüber hinaus war auch die Verwendung als Erntewagen bei der Maissilage-Ernte ein Erfordernis. «Meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt», bilanziert Hanspeter Kern. Überrascht war er von den Stärken des «AX 250 GD» im kupierten Gelände. «Da hatte ich anfänglich meine Bedenken». Beeindruckt war er zudem von der Ladeleistung. Kern hat den Ladewagen mit einer 500er Bereifung (Flotation Plus), einem gefederten Tandemaggregat mit Längslenkern

(zulässiges Gesamtgewicht 14 t) und mechanischem Bremsabreissventil ausrüsten lassen. Dabei hat er sich von GVS-Agrar kompetent beraten gefühlt. «Auszusetzen habe ich eigentlich nichts» betont Kern. «Wünschenswert wäre jedoch eine Automatikfunktion, über die das Pickup automatisch anlaufen und abstellen würde, wenn man es absenkt oder hochzieht». Der «AX 250 GD» wird vorerst nur auf dem eigenen Betrieb eingesetzt, Kern ist aber offen für eine überbetriebliche Nutzung. Hanspeter Kern hofft, dass dieser Ladeund Erntewagen die nächsten 15 bis 20 Jahre eingesetzt werden kann. «Erst dann zeigt es sich abschliessend, ob die gestellten Erwartungen auch wirklich erfüllt wurden». 6 2012 · UFA-REVUE


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PRAXISTEST KNOW-HOW

Steckbrief Lade- und Dosierwagen Krone «AX 250 GD»

»AX 250 GD»: Ein leichtzügiger Rotorladewagen mit guter Schlagkraft.

Fassungsvermögen: 25 m3 (nach DIN), 44 m3 bei Dürrfutter mittlerer Pressung. Masse: Länge: 8.85 m, Breite: 2.52 m, Höhe: 3.46 m (abgeklappt: 2.97 m). Pickup: 1.80 m, 5 Zinkenreihen. Rotor: 760 mm Durchmesser, 1.56 m Breite, 6 spiralförmig angeordnete Zinkenreihen, 32 Messer mit Gruppenschaltung (0, 16, 16, 32). Fahrwerk: Tandemachse in diversen Ausführungen und Bereifungsvarianten. Leistungsbedarf: Ab 80 PS. (Herstellerangaben)

den Rotor geschweisst und weisen dank Hardox-Auflage geringe Verschleisserscheinungen auf. Das Schneidwerk mit 32 einzeln über Federn abgesicherten Messern und zentraler Schaltung (0, 16, 16, 32) kann für Wartungsarbeiten von einem Punkt aus entriegelt und dann zur Seite geklappt werden. Die Messer können werkzeuglos herausgenommen und wieder eingesetzt werden.

Abgesenkter Kratzboden

Eine Besonderheit der «AX»-LadewagenBaureihe von Krone ist der im vorderen Bereich um 10 cm abgesenkte Kratzboden. Durch diese leicht schräge Position des Kratzbodens wird der Förderweg des Schneidrotors verkürzt. Die Ingenieure bezweckten damit einen schnelleren Transport des Futters in den Wagen, bei gleichzeitig geringerem Kraftaufwand. Der Hersteller gibt an, dass der «AX 250 GD» schon mit einem Traktor ab 80 PS eingesetzt werden kann. Der hydraulische Kratzbodenvorschub ist stufenlos einstellbar und kann sogar rückwärts laufen, um bei möglichen Störungen im Bereich der Dosierwalzen die Ladung wieder nach vorne schieben zu können.

mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die untere Walze dreht dabei um einiges schneller als die obere(n), so dass das Futter gleichmässig und vor allem verstopfungsfrei abgeladen wird. Das Dosiergetriebe ist direkt über die Hauptkupplung an der Gelenkwelle gesichert. Damit steht mehr Drehmoment bei höheren Abladegeschwindigkeiten zur Verfügung.

Eine Knickdeichsel

mit doppelt wirkenden Hydraulikzylindern gehört zur Grundausstattung des Ladewagens.

Dank diesem Element wird beim Pickup eine Bodenfreiheit bis zu 75 cm erreicht, was Anwender vor allem auf dem Fahrsilo zu schätzen wissen. Beim Fahrwerk (Tandemachse) bietet Krone eine Vielzahl von Bauarten an. So gibt es das ungefederte Portal-Tandemoder das gefederte Verbundaggregat, wahlweise mit zusätzlichen Lenkerverbindungen für zusätzliche Stabilität. Wer höhere Ansprüche hat, dem steht eine nachlaufgelenkte Tandemachse mit hydraulischem Ausgleich zur Verfügung. 䡵

Dosiereinheit

Serienmässig gibt es die «AX»-Baureihe mit zwei Dosierwalzen. Auf Wunsch ist auch eine dritte verfügbar. Zudem kann dar Wagen mit einem hydraulisch angetriebenen Querförderband, das beidseitig dreht und sich nach Gebrauch unter den Kratzboden schieben lässt, ausgestattet werden. Beim Abladen drehen die Dosierwalzen

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Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch www.krone.de

Weniger bewegliche Teile: Das Pickup «EasyFlow» mit ungesteuerter Kurvenbahn und Rollenniederhalter.

Serienmässig gibt es die «AX»Baureihe mit zwei Dosierwalzen, auf Wunsch gibt es eine dritte.

INF BOX INFO

www.ufarevue.ch

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NEUHEITEN KNOW-HOW

Mehr Produktivität – mehr Erfolg

mand», «Electro-Command» oder «Electro-Command» mit Spargang. Wendigkeit und Bedienungskomfort findet man in der exklusiven «Supersteer»-Achse und «Faststeer»-Lenkung. Die «Horizon»Kabine mit oder ohne Federung setzt seit Jahren neue Massstäbe. Ob in der Standardausführung oder in der Niedrigvariante, der Überblick nach vorne und hinten ist grandios. In Sachen Hydraulikleistung bietet die CCLS-Pumpe eine Spitzenleistung mit 113 l/min und am Hubwerk warten 7864 kg Hubkraft auf die Anbaugeräte. Das automatische Traktionsmanagementsystem «Terralock» und die automatische Feldendefunktion «HTS» ersparen Handgriffe, steigern Leistung und Qualität der verrichteten Arbeit

«MultiOne» oder «Alles in einem» – so heisst das neue Produkt, der kompakte, wendige und vielseitig einsetzbare Multifunktionslader mit Teleskoparm, des italienischen Herstellers CSF im Angebot der Althaus AG Ersigen. Die «MultiOne» Multifunktionslader des italienischen Herstellers CSF sind für den Einsatz in der Landwirtschaft oder auf Baustellen, in Kommunen, in der Garten- und Landschaftspflege geeignet. Für Lader gibt es mehr als 170 Anbaugeräte, alle mit Schnellwechselsystem. Vier Baugrössen mit Leistungen von 12 bis 49 PS stehen zur Auswahl. Etwas ist allen gemeinsam:

«MultiOne» kombiniert ultramodernes italienisches Design mit zuverlässigen Dieselmotoren von Yanmar und mit Hydraulikkomponenten der renommiertesten Hersteller. Grosse Hubkraft und Schnelligkeit ist das eine, Sicherheit und Komfort das andere. Die «MultiOne»-Lader können mit einer ROPS-zertifizierten Komfortkabine inklusive Sitzheizung und Radio/MP3-Player ausgerüstet werden.

Althaus AG 3423 Ersigen, 寿 034 448 80 00 www.althaus.ch

New Holland Traktoren Center Schweiz 8166 Niederweningen 寿 044 857 26 00 www.new-holland-traktorencenter-schweiz.ch

www.mobi.ch

Die Strategie, die New Holland mit der frühen Einführung der SCR Technologie bei der Serie «T7» und «T8» gewählt hat, ist goldrichtig. Erste Testresultate und Praxistests liegen vor. Das Versprechen für weniger Kraftstoffverbrauch mit dem Beitrag für eine saubere Umwelt und Schonung des Portemonnaies ist wahr geworden. Nun kommt die Serie «T6» mit «Ecoblue» SCR-Technologie auf den Markt. Mit einem optimalen Leistungsgewicht von 29 kg/PS und den beeindruckenden 4-Zylinder-Motoren von 110 – 163 PS, sowie 6 Zylinder-Motoren von 116 – 175 PS, sorgt der «T6» für höchste Produktivität. 10 % Kraftstoffeinsparung gegenüber den Vorgängermodellen und eine speziell reduzierte Leerlaufdrehzahl des Motors lassen die Betriebskosten der neuen Serie deutlich sinken. Der Motor aus dem eigenen Werk erfüllt schon heute die kommenden Abgasnormen. Bei der Ausrüstung des «T6» hat man die Wahl zwischen den drei Getriebevarianten «Dual Com-

Althaus lanciert Multifunktionslader

ERFO BETE LGSILIGU DANK NG GENO SS SCHA ENFT

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NEUHEITEN KNOW-HOW

Pöttinger: Grünlandtechnik für höchste Ansprüche Sauberes, energiereiches Futter ist die Grundlage für gesunde, fruchtbare Tiere und damit für den nachhaltigen Erfolg des Landwirtes. Beste Grundfutterqualität beginnt mit einer gut gepflegten Grasnarbe und kann durch innovative Techniken der Futterernte und -konservierung gesichert werden. Die besonders boden- und futterschonende Arbeitsweise der Maschinen zeichnet die Pöttinger-Grünlandsparte aus. Pöttinger ist der Spezialist in Sachen Mähwerke und lässt mit der breiten Palette keine Wünsche offen. Erstklassige Schnittqualität und Stabilität sind die Markenzeichen. Die Zettkreisel zeichnen sich besonders

durch die perfekte Bodenanpassung aus. Ein großer Pluspunkt sind die breiten Räder, in Verbindung mit dem Multitast-Rad am Anbaubock, welche die Hangtauglichkeit stark verbessert. Leichtzügige Schwader mit perfekter Bodenanpassung und extremer Wendigkeit entsprechen den Anforderungen der Praxis. Bei Ladewagen ist Pöttinger weltweit die klare Nummer 1. Die 53 verschiedenen Modelle zeigen die Entwicklungsfreude des LadewagenSpezialisten auf. Da ist vom Heu-Ladewagen bis zum GroßraumSilierwagen für jeden Landwirt und Lohnunternehmer genau der richtige Wagen dabei.

Pöttinger AG 5413 Birmenstorf 寿 056 201 41 60 info@poettinger.ch www.poettinger.ch

Selbstfahrspritze für den professionellen Anwender • Spurbreite 150 – 225 cm (optional: 225 – 330 cm, Condor WideTrackPlus) • Bodenfreiheit von 125 cm (optional: 200 cm, Condor ClearancePlus) • Allradantrieb und -lenkung • EcoTronicPlus, StabiloPlus, EcoFlowPlus und HighTechAirPlus Alle Agrifac Maschinen werden unter Berücksichtigung des «4E’s for growers» Konzeptes gefertigt. Die «4E’s» stehen für Effizienz (Efficiency), Wirtschaftlichkeit (Economy), Ergonomie (Ergonomy) und Ökologie (Ecology).

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Der «Condor» von Agrifac ist gelandet: Mit dem Ersteinsatz des ersten «Condor» in der Schweiz konnte Serco Landtechnik ihr breites Sortiment erfolgreich erweitern. «Condor» ist das Topmodell von Agrifac für alle Sprüh- und Spritzarbeiten zwischen Aussaat und Ernte. Die folgenden Funktionen machen den Condor zur bei weitem effizientesten, ökonomischsten, ergonomischsten und ökologischsten selbstfahrenden Spritze für Chemikalien und Düngemittel auf dem Markt: Arbeitsbreite von bis zu 51 Metern. • Sprühbehälterkapazität von bis zu 5000 l

Unsere Kunden freuen sich wieder: sie erhalten 120 Millionen. Dank genossenschaftlicher Verankerung beteiligen wir Kunden mit einer MobiPro Betriebs- und Gebäudeversicherung oder einer MobiCar Fahrzeugversicherung am Erfolg.

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PRAXISTEST KNOW-HOW

Multitalent für Gras, Heu und Stroh DIE PRESS-WICKELKOMBINATION «BIO» hat Kuhn nach der Übernahme des Werks im holländischen Geldrop komplett überarbeitet. Ausgerüstet mit einem neuen Schneidrotor, breiterem Pickup mit Pendelaufhängung, absenkbarem Schneidboden und dem bekannten Integralrotor sowie versehen mit Isobus-Kompatibilität wurde die Maschine als «i-Bio» 2010 neu auf dem Markt lanciert.

Der Vorteil von Press-Wickelkombinationen liegt darin, dass ein Fahrer mit einer Maschine die gesamte Arbeit erledigen kann. Zudem bringt das unmittelbare Umwickeln von Ballen Vorteile beim nachfolgenden Gärprozess. Negativ wirkt sich aber oft aus, dass solche Maschinen recht schwer sein können und Nachteile beim Manövrieren aufweisen. Das «Bale-in-One»-Konzept – von Taarup vor rund zehn Jahren entwickelt – beseitigt diese Nachteile. Die heute von Kuhn gebaute «i-Bio« Press-Wickelkombination ist kompakt und mit 3495 kg (in der 14-Messer-Ausführung des Schneidrotors) ein Leichtgewicht in diesem Maschinensegment, was vor allem in Hanglagen von Bedeutung ist. Im Gegensatz zu üblichen Kombi-Pressen liegt der Unterschied der «i-Bio»-Presse darin, dass der Ballenwickler vollständig

in die Presskammer integriert ist, was Platz und Gewicht spart.

Die Presskammer – eine Festkammer mit 125 cm Durchmesser – verfügt über 18 Presswalzen mit Faltenprofil. Ist der Pressvorgang zu Ende, so wird die obere Presskammerhälfte ausgehoben und der Wickelvorgang setzt ein. Die untere Presskammerhälfte dient dabei als Wickeltisch. Dadurch entfällt der Überladevorgang, das Risiko einer nachträglichen Ballenausdehnung sowie mögliche Bröckelverluste werden minimiert. Einzugssystem

Aufgenommen wird das Erntegut in Form von Gras, Heu oder Stroh – die «i-Bio» kann nämlich alles verarbeiten – über ein 2.30 m breites Pickup mit Pendelaufhängung und verstellbaren Tasträdern. Für eine störungs-

Die Presskammer ist mit 18 Walzen ausgerüstet. Im vorderen Teil der Aufnahme ist das spezielle Band ersichtlich, das die Bröckelverluste minimiert.

freie Aufnahme mit kurzem Förderweg und konstantem Zwangseinzug sorgt

Praxisstimme zur Press-Wickelkombination Kuhn «i-Bio»

Ueli Emch

Ueli Emch, Landwirt und Lohnunternehmer in Kammersrohr (SO), hat die «i-Bio»-Presse von Kuhn auf das Frühjahr 2011 gekauft und seither rund 3000 Ballen (Gras, Heu und Stroh) produziert. Neben der 600er Bereifung – «meine Kunden tolerieren keine Schäden an der Grasnarbe» – hat er die Maschine mit weiteren Sonderausstattungen ausrüsten lassen. Dazu gehören die Mantelfolienbindung, der Ballenablagebügel und ein spezielles Band am Boden der Presskammer, damit die Bröckelverluste noch geringer sind und die Balle, insbesondere bei Stroh, störungsfrei dreht. «Ich habe mit dieser Maschine einen guten Kauf gemacht», bilanziert Emch. Mit der

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«i-Bio» seien seine Vorgaben an die Presse, nämlich leicht, wendig, hangtauglich und einsetzbar für alle Erntegüter, erfüllt worden. «Die Maschine ist übersichtlich, zuverlässig und die Schnittqualität der 14 Messer stimmt», hält Emch fest. Überzeugt ist er zudem vom IntegralrotorKonzept, das für Emch den Ausschlag gab, dass er auch bei der Neuanschaffung einer Quaderballenpresse dem Kuhn-System den Vorzug gab. Positive Rückmeldungen gibt es auch von den Kunden. Zwar wirkten die Ballen optisch etwas klein, aber dies rühre wohl daher, dass die Ballen sofort gewickelt werden und sich vorher nicht wieder

ausdehnen können, meint Emch. «Das Gewicht der Ballen stimmt jedenfalls». Ueli Emch setzt die Press-Wickelkombination mit einem 120-PS-Traktor ein. «Ich weiss von Anwendern, welche diese Maschine auch mit 85 PS betreiben». Dies sei jedoch höchstens in der Ebene möglich. In den Hanglagen des Jura seien gewisse Leistungsreserven hingegen willkommen. Wünschenswert, so Emch abschliessend, wäre ein flexibleres System beim Wechsel von der Mantelfolie auf die Netzbindung. Vielleicht wird dies dann umgesetzt, wenn dereinst dieses heute noch von Barnabas Kaufmann nachträglich adaptierte System im Werksumfang verfügbar ist. 6 2012 · UFA-REVUE


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PRAXISTEST KNOW-HOW

Steckbrief Press-Wickelkombination Kuhn «i-Bio» Masse: Breite: 2.70 m, Höhe: 2.25 m, Länge: 4.50 m, Gewicht: 3495 kg. Pickup: Breite: 2.30 m, 5 Zinkenreihen, Rollenniederhalter. Einzug: Integralrotor mit 14 oder 23 Messern (federgesichert). Presskammer: 1.25 m Durchmesser, 1.22 m Breite (Ballenmasse), 18 Faltenprofilwalzen mit 190 mm Durchmesser. Bedienung: Isobus-System mit multifunktionalem «VT-50»- oder «CCI»-Terminal (beide farbig). (Herstellerangaben)

der patentierte Integral-Rotor. Bei dieser Technologie sind an den beiden äusseren Enden des Einzugsrotors Zuführschnecken mit grossem Durchmesser angebracht. Diese sorgen einerseits für ein kontinuierliches Beschicken der Pressorgane, anderseits wird bei geringer Futtermenge – beispielsweise bei Herbstsilage – das Erntegut zügig in den Rotor befördert. Beim Schneidwerk kann zwischen einer 14-Messer- und einer 23-MesserVersion, letztere dann mit Gruppen-

Diese «i-Bio»-Press-Wickelkombination von Kuhn ist mit einer Folienbindung ausgestattet.

Für einen störungsfreien und laufenden Futterstrom sorgt der Integralrotor mit den horizontalen Zuführschnecken.

schaltung (0, 7, 11, 12, 23), gewählt werden. Jedes einzelne Messer ist mit einer Feder gegen Fremdkörper gesichert. Die theoretische Schnittlänge beträgt 70 oder 45 mm. Bei einem Futterstau spricht die Überlastsicherung automatisch an. Zur Behebung des Staus kann der Schneidboden hydraulisch abgesenkt werden.

tem. Die Folienbindung liegt heute im Trend, denn dadurch bleiben die Ballen kompakter und werden besser abgedichtet. Dies ist nicht nur für den Gärprozess besser, auch das Öffnen der Ballen ist bedeutend einfacher. Innert weniger als 20 Sekunden ist eine Balle gewickelt. Das System «Intelliwrap» arbeitet synchron mit zwei an einem schnelldrehenden Ring befestigten Vorstreckern. Dabei ist es auch möglich, beispielsweise mit einer fünf- oder siebenfachen Wicklung zu arbeiten, je nach TS-Gehalt des Futters und der geforderten Lagerzeit. Ein hydraulisch gedämpfter Ablagebügel – ebenfalls ein Nachrüst-System von Kaufmann – sorgt dafür, dass die Ballen sorgfältig abgelegt werden und vor allem in unebenem Gelände keine unerwünschte Eigendynamik entwickeln können. 䡵

Binden und Wickeln Der Bindeapparat ist bei der «i-Bio» vorne an der Maschine angebracht. Neben der üblichen Netzbindung gibt es auch ein von der Firma Barnabas Kaufmann (Altishofen) entwickeltes Folienbindungssys-

Die Press-Wickelkombination «i-Bio» wurde nach der Übernahme in Geldrop von Kuhn überarbeitet.

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.kuhncenterschweiz.ch

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LANDTECHNIK

Quadratisch, praktisch und gut TEST VON QUADERBALLENPRESSEN IN DER SPREU Stroh ist knapp und wird immer teurer – dies bestätigen steigende Preise und hohe Importzahlen im Jahr 2011. Das Spreu-Projekt der HAFL bekommt daher eine zusätzliche Relevanz. Beim Einsatz von Quaderballenpressen zeigte sich: Alle Modelle kamen mit dem Material gut zurecht.

Nicole Berger

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Bereits seit drei Jahren wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der HAFL (früher SHL) mit Hilfe eines selbstentwickelten Spreusammlers Material gesammelt und verschiedene Wertschöpfungsketten dazu untersucht. Der Prototyp wurde auf dem Mähdrescher der Anstalten von Bellechasse, einem New Holland «CX 780», installiert und bisher auf etwa 400 ha eingesetzt. Die Spreuerträge lagen bei 1 – 1.5 t/ha. Untersuchungen haben gezeigt, dass Spreu saugfähiger ist als Stroh. Zu schade also, dieses wertvolle Material unveredelt auf dem Feld zurückzulassen. Eleganter wäre es beispielsweise, Spreu zunächst zu verfüttern oder einzustreuen, den Mist der Biogasanlage zuzuführen, um das so gewonnene Gärsubstrat als Dünger und Humusspender wieder auf den Feldern auszubringen. Bevor Spreu verwendet werden kann, muss sie aber möglichst effizient und verlustfrei vom Feld zum jeweiligen Bestimmungsort gebracht werden. Am besten wäre es, Spreu mit handelsüblichen Pressen zu verdichten. Bei Vorversuchen konnte gezeigt werden, dass sich

Quaderballenpressen gut für das Pressen von Spreu eignen. Die Frage ist nur, ob alle Pressen gleich gut funktionieren.

Test mit fünf Pressen Im Test wurden fünf Pressen der Marken Krone, Claas, Kuhn, New Holland und Welger untersucht (siehe Tabelle). Alle Quaderballenpressen pressten das Material von rund 5 ha. Dies entsprach in etwa der Menge von 20 Ballen. Alle Quaderballenpressen bis auf das Modell von Welger verfügten über einen Vorpresskanal. Beim Pressen von Spreu interessieren den Anwender letztendlich vier Dinge: • Wie stabil und kompakt sind die gepressten Ballen? • Wie schnell lassen sich die Ballen pressen? • Wie viel Spreu bleibt nach dem Pressen auf dem Feld zurück? • Wie störungsfrei arbeiten die Pressen?

blemlos die Ballen aufgenommen und transportiert werden konnten. Es zeigte sich, dass das Ballenmass einen Einfluss auf die Stabilität der Ballen hatte, so waren eher quadratische Querschnitte der Ballen (80 x 90) günstiger als rechteckige (70 x 120). Die flachen, langen Ballen bogen sich eher durch.

Die Stabilität der Ballen hing von

Die Presszeit hing von mehreren Faktoren ab. Zum einen von der Zeit, welche die Pressen benötigten um einen Ballen zu pressen, sowie von der Anzahl Überfahrten (hier im Test in der Regel sieben) bis der Spreuhaufen (50 m x 3.5 m x 1 m) aufgenommen war. Die Anzahl Überfahrten pro Spreuhaufen wurde durch die Bauart der Presse beeinflusst und hing von der Breite der Pick-ups (eine Überfahrt weniger) sowie dem Schluckvermögen der Presse (zwei Überfahrten weniger) ab. Letzteres wurde unter anderem durch die Niederhalter positiv beeinflusst.

den Einstellungen der Pressen ab. Je höher der Pressdruck (Silageeinstellung), desto dichtere, stabilere und formschöne Ballen entstanden. Die Stabilität war entscheidend dafür, wie oft und pro-

Verluste Wie viel Spreu auf dem Feld zurückblieb, wurde ebenfalls von mehreren Faktoren beeinflusst. Die mit einer Wanne (1 m breit) ermittelten Ver-

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LANDTECHNIK luste unter dem Vorpresskanal und der Presskammer waren bei allen Pressen in etwa gleich. Differenzen bei den Verlusten traten somit vor oder neben diesen Bereichen auf. Pick-up, Niederhalter und Rotor hatten damit einen grossen Einfluss auf den verbleibenden Spreuteppich von 2 – 4 cm Höhe. Im vorliegenden Test schnitten die Pressen mit gesteuerten Zinken besser ab. Der wesentliche Faktor war aber die Einstellung der Pick-ups, je tiefer, desto weniger Reste auf dem Feld. Hier musste ein Kompromiss zwischen Spreurest und sauberen Ballen gefunden werden.

Tabelle: Übersicht der im Test eingesetzten Modelle

Die Rollenniederhalter bewirkten einen gleichmässigeren Einzug des Ernteguts und verringerten ebenfalls die Verluste. Zwei Niederhalter bewährten sich besser als einer. Die grössten Unterschiede zwischen den Herstellern zeigen sich bei der Zuführung zum Rotor und bei der Rotorkonstruktion selber. Die Rotoren waren mit verschiedenen Kombinationen von Schnecken, Zinken, Messern oder Schlägeln ausgestattet. Zudem drehten sich die Rotoren unterschiedlich schnell. Entscheidend bei der Spreu war vor allem der Übergang zwischen Pick-up und Rotor. Je weniger Öffnungen sich hier befanden, desto weniger Spreu ging verloren. Die Zuverlässigkeit

der Presse ist wichtig für den Praxiseinsatz. Die Überlastsicherungen beim Rotor wurden von den verschiedenen Herstellern auf unterschiedliche Weise realisiert, indem die Laufrichtung des Rotors geändert, der Boden des Einzugskanals hydraulisch oder manuell geöffnet oder die Drehzahl des Rotors angepasst wurden. Auf den empfindlichen Knüpfern, die sich offen oben auf der Maschine befanden, sammelte sich Spreu und Kurzstroh an. Da dies kein spezifisches Problem von Spreu war, waren die Pressen mit Gebläse, Druckluftstrahl oder sogar mit beiden Systemen gleichzeitig ausgerüstet. Trotzdem sollten bei einem Dauereinsatz der Presse in Spreu die Knüpfer regelmässig überprüft und falls nötig von Hand gereinigt werden.

Die Unterschiede zwischen den im Test untersuchten Pressen lagen in UFA-REVUE · 6 2012

Presse

Krone «890 XC»

Claas «Quadrant 3200»

Kuhn «LSB 890»

New Holland «BB 9060»

Ballenmass (cm) Pickup (m) Zinken am Pickup Rollenniederhalter

80 x 90 1.90 fest 1 (2 gesteuerte möglich) Ja Druckluft (es bleiben Reste)

120 x 70 1.90 gesteuert 2 (federbelastet)

80 x 90 1.90 gesteuert 1

80 x 90 2.20 gesteuert 1

3 Stufen Gebläse (es bleiben Reste)

ja Gebläse (kaum Reste)

Zeit/Ballen (s) kg/m3 Anzahl Überfahrten

30 180 7

30 176 5

ja? Gebläse + Druckluft (keine Reste) 28 194 7

t/min

0.29

0.58

0.42

0.26

Höhe Spreurest

3-4 cm

3 cm

2-3 cm

2 cm

Gesteuerter Vorpresskanal Knüpfer – Reinigung

den Details. Mit der Quaderballenpresse von New Holland wurden die dichtesten Ballen gepresst. Um dies zu erzielen wurde mit dem grösstmöglichen Druck gepresst. Zudem blieb bei sorgfältiger, langsamer Fahrt lediglich ein Rest von 2 cm auf dem Feld zurück und es konnte dank des breiteren Pick-ups eine Überfahrt gespart werden. Die gesteuerten Zinken dieser Presse nahmen die Spreu am sorgfältigsten auf. Eine schnellere Fahrt wäre möglich gewesen. Die Claas Presse nahm die Spreu am schnellsten und am gleichmässigsten auf, sie konnte am meisten Tonnen/min umsetzen. Bei lediglich fünf Überfahrten statt sieben blieb nur ein Rest von 3 cm auf dem Feld zurück. Bei der Claas Presse schien das Zusammenspiel von Pickup, Niederhaltern und Rotor besonders gut gelöst zu sein. Ein höherer Pressdruck wäre möglich gewesen. Die Kuhn Presse war der Saubermann unter den getesteten Pressen. Mit Druckluft und Gebläse blieben die Knüpfer immer sauber. Zudem wurden die Ballen am schnellsten gepresst und sie erreichten dabei auch eine sehr hohe Dichte. Die Krone Presse presste schnell und könnte mit einem zweiten, angetriebenen Niederhalter ausgerüstet werden. Ihr Pick-up dreht 20 % schneller als ein gesteuerter (Herstellerangaben). Zusammen mit den wartungsarmen star-

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ren Zinken könnte sich der zweite Niederhalter positiv auf die Feldreste auswirken. Die HD-Presse von Welger ist besonders bei den Anwendern von Kleinballen beliebt, können diese doch mit einem Gewicht von 25 kg noch gut von Hand bewegt werden. Kantige und stabile Ballen erhielt man mit einer optimalen Raffereinstellung und der Verengung des Presskanals. Beim Pick-up rieselte viel Spreu durch die Lücken, in denen die Zinken liefen. Eine faire Beurteilung der Feldreste war nicht möglich, da keine optimale Höheneinstellung gewählt wurde. Zusätzliche Verluste konnten beim Auswurf der Ballen beobachtet werden. Wenn diese Rückstände wie im Folgenden beschrieben aufgenommen werden können, wäre die Kleinballenpresse eine Alternative zu den Quaderballenpressen.

Welger Hochdruck Presse «AP» (Raffer) 35 x 45 1.74 gesteuert nein

nein Funktioniert ohne Reinigung sehr gut 5-6 160 nicht gemessen nicht gemessen 8 cm (tiefere Einstellung möglich)

1 · Der Spreuhaufen wird mit der Presse mehrmals überfahren. Bild: Berhard Bürgy

2 · Die Quaderballen mit Spreu lassen sich gut transportieren. 3 · Nach dem Pressen der Spreuhaufen bleibt ein dünner Spreurest zurück. 4 · Spreuballen verlangen eine sorgfältige Ladearbeit. Bilder: Fritz Marti

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LANDTECHNIK Spreureste Wird das Feld im Anschluss an die Getreideernte puglos bearbeitet, ist ein Feldrest von 2 – 4 cm nicht tolerierbar. Die Spreu muss entfernt werden, um eine Keimhemmung in der Folgekultur zu verhindern. Mit einem Kreiselschwader kĂśnnte die Spreu entweder grossächig verteilt oder so wie im Test zusammengezogen und anschliessend mit der Frontladerschaufel aufgenommen und ent-

sorgt werden. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend und es blieben so auch weniger Unkrautsamen auf dem Feld zurĂźck.

Praxisempfehlungen Welche Quaderballenpresse eignet sich nun besonders gut fĂźr das Pressen von Spreu? Auf diese Einstiegsfrage kann keine eindeutig Antwort gegeben werden. Die Pressen unterscheiden sich in kleinen Details und es gab

keine Presse, die sämtliche VorzĂźge auf sich vereint. Es ist ein Abwägen zwischen den vier Argumenten Ballenstabilität, Geschwindigkeit, Reste auf dem Feld und Zuverlässigkeit. Folgende Fragen kĂśnnten bei der EntscheidungsďŹ ndung helfen: Kann an die Grenze der Presskraft gegangen werden ohne dass sich die Knoten lĂśsen? Ist die Pressgeschwindigkeit entscheidend, wenn in der Regel die meiste Zeit auf der

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Strasse verloren geht? Ist es praktikabel, die Feldreste mit einem Zusatzgerät wie Pug oder Schwader zu verarbeiten, oder kann eine Keimhemmung auf einer kleinen Fläche akzeptiert werden? Braucht es eine Maschine, die vor allem zuverlässig arbeitet? Unsere Empfehlung lautet daher, den Schwerpunkt auf das zu legen, was einem besonders wichtig ist, darauf schauen, welche Presse am besten auf den eigenen Betrieb passt und den eigenen Vorlieben treu zu bleiben. Denn alle Quaderballenpressen kommen problemlos mit der Spreu zurecht. Abschliessend lässt sich feststellen: Spreu scheint wie gemacht zu sein fĂźr Quaderballenpressen. Im Gegensatz zu Stroh lässt sie sich problemlos am Morgen oder mĂśglicherweise sogar Ăźber Nacht pressen. Auf diese Weise kann die Auslastung der Pressen erhĂśht werden. 䥾

Autoren Nicole Berger, Nicolas Froidevaux, Manfred Muhr, Bernhard Streit, Fritz Marti. Hochschule fßr Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL), 3052 Zollikofen. nicole.berger@bfh.ch Dank Die Autoren danken den folgenden Personen und Firmen fßr die Unterstßtzung: Anton Bertschy und Bernhard Bßrgy (Anstalten Bellechasse, Sugiez); AndrÊ Schneider, (GVS Mittelland); Dominik Hänni, (Ueli Brauen AG, Suberg); Stefan Dietrich, (Schneeberger und Berger, Oberbottigen); Josef Zollet (Zollet Unternehmungen AG Sugiez).

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne. ('&%$#"! # % $ % # # % # !% #"$% # % # # # ! &% % # %$ ## # #

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Folgeprojekte An der HAFL wird in dieser Thematik weiter geforscht: So soll bei der Ernte 2012 ermittelt werden, welche Rundballenpressen (ohne Maisausrßstung) es mit der Spreu aufnehmen kÜnnen. Als Folgeprojekt wären Entwicklungen zum Sammeln und Komprimieren von Spreu, ohne sie zuvor auf dem Boden zwischenzulagern, interessant.

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Fortsetzung Seite 51

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D_PB0_Kurznews_0612 ok_2012 05.06.12 16:01 Seite 29

KURZMELDUNGEN PFLANZENBAU

Wärmeüberschuss und Niederschlagsdefizite Mit einem Wärmeüberschuss von 2 bis 2.5 Grad war der Frühling 2012 im Schweizer Mittel der sechstwärmste Frühling der Messreihe mit Beginn im Jahr 1864. Hierfür war vor allem der Monat März verantwortlich, der in der Südschweiz mit einem Wärmeüberschuss von örtlich mehr als 5 Grad der wärmste der Messreihe war. Auch im Norden wurden 3 bis 4.5 Grad übernormale Märzmitteltemperaturen gemessen. Vergleichsweise bescheiden war der Wärmeüberschuss im Monat April. Der Mai brachte abermals 2 bis 2.5 Grad wärmere Temperaturen als im Mittel der Normwertperiode von 1961 bis 1990. In den meisten Gebieten der Schweiz fiel im Frühling 2012 weniger Regen als in der Normwertperiode 1961 bis 1990. Verbreitet wurden 70 bis 90 % des Normwertes

gemessen. Unter 70 % der Normalsummen kamen vielerorts im östlichen Mittelland, im Gebiet von Arosa bis Davos und im Unterengadin zu Stande. Am westlichen Genfersee, am Juranordfuss und im östlichen Jura wurden etwa normale Summen registriert. Rund 110 bis 120 % der normalen Regensummen kamen im Mittel- und Südtessin zu Stande. Auch am Alpensüdhang und im südlichen Wallis gab es lokal normale bis übernormale Regenmengen. Für das verbreitete Regendefizit war vor allem der sehr tro-

Kraut- und Knollenfäule muss nicht sein

Resistentes Unkraut

Das Fungizid Infinito von Bayer CropScience blockiert den Ausbruch von Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln. Die Infektion wird oberhalb der Erdoberfläche gestoppt und Sporen-Material kann nicht durch Regen fortgeschwemmt werden. Der Boden — und damit auch die Knolle, sind geschützt. Das Fungizid wird vom Spritzstart bis zur Kartoffelblüte eingesetzt und ist nach einer Stunde regenfest. Ausserdem kann es der Landwirt mit gängigen Insektiziden und anderen Fungiziden mischen. Dadurch spart er zusätzliche Durchfahrten — also Kosten. Die Wirkstoffkombination eignet sich, um Resistenzen im Kartoffelanbau zu begegnen.

Derzeit gibt es elf Unkrautarten mit Resistenz gegenüber Glyphosat, einem der meist verwendeten nichtselektiven Herbizide. Um den Landwirten neue Möglichkeit für das Resistenzmanagement bei Unkraut zu bieten, entwickeln Syngenta und Bayer CropScience einen Soja-Trait, der die Pflanzen gegenüber HPPDHerbiziden tolerant macht. HPPDSoja wird ein wichtiges neues Tool für Sojaanbauer sein.

Flurbegehung mit Claas Viele LANDI führen informative Flurrundgänge durch. Die Teilnehmer können Versuchsparzellen vergleichen und hatten beispielsweise am 10. Juni 2012 in Courcelon/JU das Vergnügen an einer Maschinendemonstration von Claas teilzunehmen. www.landiarcjura.ch UFA-REVUE · 6 2012

ckene Monat März verantwortlich. Der April war dann nach Westen und Süden hin deutlich nasser als im langjährigen Durchschnitt. Der Mai brachte nur der Südschweiz einen kleinen Regenüberschuss. Auch in Bezug auf die Besonnung lieferte der Monat März mit seinen Rekordwerten auf der Alpennordseite den Hauptbeitrag für einen schliesslich beträchtlichen Sonnenscheinüberschuss. Nur geschmälert wurde dieser durch einen vor allem im Westen und Süden trüben April. Der Mai war wieder deutlich sonniger als im langjährigen Durchschnitt. Schliesslich erreichte die Besonnung im Frühling 2012 rund 120 bis 150 % der Norm im Mittelland und Jura sowie rund 110 bis 125 % in der übrigen Schweiz. Klimabulletin Frühling 2012 Meteo Schweiz

Stabile Märke in einem schwierigen Umfeld Das weltweite Marktvolumen für Pflanzenschutzmittel stieg im Jahr 2011 auf 45.2 Mia. USD (+18 %). Überproportional wuchsen dabei die nicht-chemischen Produkte für Haus- und Kleingärten. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der weltweite Verbrauch an Stickstoff in der Düngesaison 2010/11 um 2.6%, während der Verbrauch an Phosphat und Kali sogar um knapp 9% beziehungsweise knapp 18% zulegte. Für die nächsten beiden Jahre wird ein weiterer Verbrauchszuwachs prognostiziert, der je nach Nährstoff zwischen 2 % und 4.7 % liegt. Für Stickstoff bedeutet dies einen Verbrauchsanstieg von über 2 Mio. t N pro Jahr. Mineraldüngung sei immer wichtiger für die Welternährung wurde dabei an der Jahrespressekonferenz des Industrieverbands Agrar e.V. (IVA) erklärt.

Resistenz-Gen lokalisiert Wissenschafter von Agroscope und der ETH haben über 2200 Apfel-Nachkommen aufgezogen und genetisch analysiert. Auch erfolgte ein Feuerbrandtest mit ausgewählten Pflanzen. Mit diesem Ansatz gelang es den Forschenden, das Resistenz-Gen zu lokalisieren. Gleichzeitig wurden mit dieser exakten genetischen Kartierung auch so genannte molekulare Marker entwickelt, die sehr nahe beim Resistenzort liegen. Diese Marker werden nun von den Ap-

felzüchtern von Agroscope eingesetzt, um effizienter als bisher wohlschmeckende neue Apfelsorten mit der Resistenz des Wildapfels Malus robusta 5 zu züchten. Denn: Die Marker sagen wie kleine Fähnchen, welcher Sämling das gewünschte Gen enthält, aufwändige Feuerbrandtests entfallen. Bis daraus eine Tafelsorte entwickelt ist, wird es aber noch rund 10 Jahre dauern. Das Projekt «Züchtung feuerbrandrobuster Obstsorten» (Zuefos) wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert. Zuefos hat in vier Jahren das Wissen zur Feuerbrandresistenz, zum Zuchtmaterial und zu den Zuchtmethoden stark erweitert. Im Anschlussprojekt «Zuefos II» werden 2012 – 2013 die Arbeiten weitergeführt. Besonders wertvoll in diesem Projekt ist die Zusammenarbeit mit den Obstbau-Fachstellen der am stärksten vom Feuerbrand betroffenen Kantone und mit dem Schweizer Obstverband.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 29


D_PB3_Krattiger_0612 ok_2012 05.06.12 16:04 Seite 30

PFLANZENBAU

Auf Kälte reagieren alle gleich RAPSSORTEN Die Wetterbedingungen, besonders im vergangenen Herbst und Winter, hatten für den Raps weitreichende Folgen. Die Ergebnisse der Rapsanbauversuche, die Agroscope durchführte, widerlegen Gerüchte und stellten klar, dass bezüglich Kälteresistenz keine Sortenunterschiede bestehen.

Jean-Paul Krattiger

Eine Rapspflanze, die wieder austreibt, nachdem der Haupttrieb im frostigen Februar abgestorben war.

Raps kann beinahe als Ganzjahreskultur bezeichnet werden. Die klimatischen Bedingungen und der Schädlingsdruck sind daher Faktoren, die sich massgeblich auf den potenziellen Ertrag auswirken. In diesem Jahr wurde die Winterhärte von Raps vor allem in Gegenden mit fehlender Schneedecke auf eine harte Probe gestellt. Temperaturen zwischen –15 °C und –25 °C, begleitet von einer heftigen Bise, lagen für den Raps an der Grenze des Erträglichen. Dies führte zur Frage, ob Sie die Rapskultur weiterführen sollten. Mit der nötigen Distanz kann nun festgestellt werden, dass Raps ein hohes Regenerationsvermögen aufweist, was sich bei Pflanzen mit abgestorbenem Haupttrieb durch das starke Austreiben aus den Seitentrieben äussert.

Sibirische Kälte Die Agroscope in Changins hat an acht Standorten alle Sorten der empfohlenen Sortenliste sowie Kandidatensorten auf ihre Kälteresistenz untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Rapssorten, einschliesslich der HOLL-Sorten, durch die Kälte Schäden davontrugen und dass die Unterschiede zwischen den Sorten relativ ge-

ring sind. Aufgrund der extrem kalten Witterung in diesem Winter kann von keiner Sorte behauptet werden, über eine ausgesprochen gute oder schlechte Kälteresistenz zu verfügen. Bei den Feldbegehungen wurde zudem häufig festgestellt, dass die Auswirkungen der Vorkultur und sogar der Vor-Vorkultur augenfälliger waren als die Sortenunterschiede.

Fehlende Sonne Gegenwärtig neigt sich die Rapsblüte dem Ende zu, und dieser Zeitpunkt ist für rund 50 % des Ertrags entscheidend. In dieser Phase sind die photothermischen Parameter wichtig, das heisst eine starke Sonneneinstrahlung und relativ tiefe Temperaturen (Bise). Diese Bedingungen ermöglichen nämlich eine optimale Entwicklung der Schoten. Die Temperaturen lagen zwar im idealen Bereich, hingegen war die Sonneneinstrahlung relativ schwach. Es ist zu befürchten, dass dadurch die Erträge der anstehenden Ernte noch etwas sinken werden. Aufgrund der momentanen Pflanzenentwicklung könnte die Ernte rund 10 Tage später als im letzten Jahr erfolgen. HOLL-Raps nicht anfälliger Die Schweiz übernahm bei der Entwicklung dieses Rapstyps eine Pionierrolle. Es ist dieser Entwicklung zu verdanken, dass die Rapsanbauflächen vergrössert wurden, während bei anderen Kulturen ein Rückgang zu verzeichnen ist. Heute können dank der Hybridsorten annähernd gleich hohe Erträge erzielt werden wie mit den konventionellen Rapssorten. Die Anbaufläche für HOLL-Raps beträgt beinahe 7000 ha. Trotzdem wird bezüglich HOLL-Raps regelmässig Kritik

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laut. Wie weiter oben bereits erwähnt, haben die 2011 gesäten Sorten, insbesondere V141OL und die neue Hybridsorte V280OL, nicht stärker unter der Kälte gelitten als die konventionellen Sorten. Weiter kann man darauf hinweisen, dass der Aufpreis von Fr. 10.– pro 100 kg, der den Bauern bezahlt wird, genau die Differenz des Ertrags deckt. Auch wenn die gesamte Rapsernte 2012 tiefer ausfallen sollte als 2011, ist es ausserordentlich wichtig, die Errungenschaften in diesem zukunftsträchtigen Markt beizubehalten, indem einige Punkte berücksichtigt werden: • HOLL-Raps in den Produktionsgebieten weiterhin anbauen. • Beim Säen und Ernten Mischen von konventionellem mit HOLL-Raps vermeiden. • Empfohlene Saatdichte: 50 Körner pro m2. • Aussaat: Anfang September.

Fazit Die Auswinterungsschäden sind auf eine Häufung negativer Faktoren im Herbst zurückzuführen, nämlich auf die Förderung des Pflanzenwachstums durch eine zu günstige Witterung, auf den im Übermass verfügbaren Stickstoff und auf den starken Druck durch Krankheitserreger. Dennoch können mit korrekter Saatdichte und richtigem Saatdatum sowie der entsprechenden Pflege Kulturen herangezogen werden, die auch bei schwierigen Bedingungen den Winter gut überstehen. 䡵 Autor Jean-Paul Krattiger, UFA-Samen, 1510 Moudon

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Inserate_UR_0612_D_2012 05.06.12 14:07 Seite 31

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NK Petrol: Rapssaatgut zur Ergänzung der Syngenta Rapsanbau Palette Syngenta bringt dieses Jahr mit NK Petrol eine neue Rapssorte auf den Schweizer Markt. Breite Anpassungsfähigkeit, robuste Herbstentwicklung und eine hohe Vitalität sowie Aussaatflexibilität und ein hoher Körnerertrag zeichnen diese Sorte aus. Mit dem neuen Rapssaatgut und den bewährten Pflanzenschutzmitteln stellt Syngenta Schweiz dem Rapsproduzenten die ganze Palette für den Rapsanbau zur Verfügung. Exzellentes Wurzelwachstum – Hohe Erträge Speziell am NK Petrol ist die ausgeprägte Wurzelvitalität. Umfangreiche Versuche haben gezeigt, dass das Wurzelwachstum im Vergleich zu vergleichbaren Sorten sehr schnell und ausgeprägt ist. Dies bringt verschiedene Vorteile mit sich. Durch das schnelle Wurzelwachstum ist der Aussaattermin flexibler. Das bereits im Herbst stark entwickelte Wurzelsystem sorgt für eine gute Herbstentwicklung auch bei kühleren Temperaturen und ungünstigerer Bodenbeschaffenheit. Das starke Wurzelwerk kann mehr Assimilate von den Blättern aufnehmen und speichern. Im Frühling gelangen diese wieder in die Blätter und ermöglichen ein zügiges Wachstum. Dieser Vorteil hat sich bei Versuchen sowohl

bei Pflugbearbeitung, als auch bei der Mulchsaat etabliert. Insgesamt ist die Sorte NK Petrol durch ihr starkes Wurzelwachstum robust, vital und verfügt über eine breite Anpassungsfähigkeit. Sehr hoch ist vor allem der Ertrag von NK Petrol. Der durchschnittliche Kornertrag konnte im Vergleich zu herkömmlichen Sorten nochmals deutlich gesteigert werden, was die offiziellen Sortenversuche zeigen (vgl. Agroscope 2012). Die neue Sorte NK Petrol ist eine SAFECROSS ® -Hybride von Syngenta. Dieser Name steht für einen sicheren Weg der Hybrid-

saatgutproduktion und eine hohe Hybridsaatgutqualität. Die Vererbung des SAFECROSS ® -Hybridsystems bedingt keine erhöhten Glucosinolatgehalte und ermöglicht eine gute Krankheitsresistenz.

Komplettes Angebot zum Rapsanbau; vom Saatgut bis zur Ernte.

Saatgut und Pflanzenschutz aus einer Hand

NK Petrol

Vergleichshybride

Das deutlich stärkere Wurzelwachstum von NK Petrol bringt entscheidende Vorteile mit sich. UFA-REVUE · 6 2012

Mit dem Saatgut NK Petrol ist die Rapspalette von Syngenta komplett geworden. Diese Palette beinhaltet ein Gesamtpaket an Saatgut, Pflanzenschutz, Forschung und Entwicklung und eine kompetente Beratung, massgeschneidert für die Schweizer Landwirtschaft. Das Pflanzenschutz Programm im Raps wird laufend verfeinert. Eine optimale Bekämpfung der Schädlinge stand in den letzten Jahren im Fokus. Als Alternative zu den Pyretroiden ergänzen daher Plenum WG und Pyrinex das Angebot zur Bekämpfung der Rapsglanzkäfer. Syngenta Schweiz fokussiert mit dem gesamten Angebot auf den sicheren und reichen Ertrag vom Saatgut bis zur Ernte. 31


D_PB7_Eberhard_0612 ok_2012 05.06.12 16:06 Seite 32

PFLANZENBAU

Qualitätsstrategie vorantreiben BROTGETREIDE UND ÖLSAATEN Die Verarbeiter signalisieren einen Mehrbedarf an Mahlweizen der Klasse Top. Sie wollen sich mit einem qualitativen Vorsprung gegenüber der zunehmenden Konkurrenz aus dem Ausland profilieren. Dazu werden Getreidelieferungen mit minimalen Gehaltswerten gefordert. Das Thema Protein bei Brotgetreide ist eine Chance für die Wertschöpfungskette Schweiz.

Pius Eberhard

Der Fokus soll auch in Zukunft auf die Qualität des Brotgetreides gelegt werden, damit sich die Schweizer Produktion gegenüber dem Ausland abheben kann.

Umfangreiche Auswinterungsschäden sowie trockenes Wetter im Frühjahr in verschiedenen Regionen Europas führten zu einer Rückstufung der Prognose für die kommende Ernte. Von dieser Situation dürfte die Anbaufläche von Mais profitieren. Die Preisnotierungen an der europäischen Warenterminbörse Matif/Euronext ab Herbst 2012 orientieren sich an der Marke von 200 Euro je Tonne für Standard-Mahlweizen. Entscheidend sind nun der weitere Entwicklungsverlauf der Kulturen sowie die Witterungsverhältnisse zum Erntezeitpunkt in den verschiedenen Anbauregionen Europas und der Schweiz. Im Inland hat sich das Modell zur Erhebung der Mahlweizen-Importpreise als Basis zur Festsetzung der Inland-

Richtpreise etabliert. Nachdem mögliche Zollveränderungen auf anfangs Juli 2012 bekannt sind, verhandelt die Branche am 28. Juni über die Ernterichtpreise für Brotgetreide. Die Herbstrichtpreise werden am 4. Oktober 2012 gemäss dannzumaliger Marktsituation festgelegt.

Mit Qualität punkten Immer mehr Mühlen beziehen ausschliesslich «Suisse Premium/Suisse Garantie»-Brotgetreide. Sie wollen damit ihre Verarbeitungsprozesse rationell gestalten und Auslobungsmöglichkeiten wahrnehmen können. Zunehmend setzen sie auch auf einen höheren Anteil der Klasse Top und erwarten gleichzeitig, dass minimale Protein- und Feuchtkleberwerte eingehalten werden. Kein leichtes Unter-

«Suisse Premium /Suisse Garantie» erfolgreich Über 90 % innerhalb des Vermarktungssystems «Maxi» wird nach diesem Qualitätsstandard/Herkunftsmarke produziert. Dies ermöglicht eine hohe Siloauslastung in den Sammelstellen. Immer mehr Verarbeiter setzen auf Brotgetreide «Suisse Premium/Suisse Garantie» und zeigen damit die Herkunft, nahe Transportwege und den nachhaltigen Anbau auf. So können auch verarbeitete Produkte aus Schweizer Brotgetreide auf den nachfolgenden Stufen ausgelobt werden. Bei den Konsumenten ist diese Herkunftsmarke bei den wichtigen Grundnahrungsmitteln breit bekannt und beliebt.

Bild: agrarfoto.com

fangen bei den heterogenen Anbauvoraussetzungen und betrieblichen Verhältnissen in der Schweizer Landwirtschaft. Die hohen Schwankungen der Proteinwerte zwischen verschiedenen Produzentenmustern der gleichen Sorte in der gleichen Sammelstelle bestätigen dies. Die aktuelle Diskussion um den Proteingehalt von Mahlweizen fokussiert sich zu stark auf eine mögliche Gehaltsbezahlung in der Produktion. Die Lösungssuche soll darauf abzielen, wie es gelingt, Ausreisser mit tiefen Qualitätswerten zu erfassen und gezielter zu vermarkten. Daraus ergibt sich die Chance, im Anbau Korrekturen vorzunehmen, in der Erfassung und Aufbereitung der Partien zu optimieren und sich in der Vermarktung zu profilieren. So gesehen 32

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PFLANZENBAU handelt es sich um ein zielorientiertes Umsetzen der Qualitätsstrategie für Schweizer Brotgetreide – vorausgesetzt, die Marktpartner finden ein Modell, welches für initiative Produzenten, Sammelstellen und Verarbeiter gleichermassen Perspektiven bietet.

Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2013 Stand am 22. Mai 2012, Anpassungen bleiben vorbehalten. Eckpunkte für Herbstsaat 2012

• entspricht der aktuellen Nachfrage der Verarbeiter • Qualität: hohe Protein-/Feuchtkleberwerte (FK) sind wichtig • Suisse Premium/Suisse Garantie bildet Standard im System Maxi • A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit fenaco Anbau «Suisse Premium/Suisse Garantie» Brotgetreide

Klasse Top stabil halten Der aktuelle Anteil der Klasse Top entspricht den erhöhten Absatzmöglichkeiten – der Anbau kann daher stabil gehalten werden. Entscheidend für den Markterlös sind der Importpreis für deutschen Eliteweizen oder österreichischen Premiumweizen sowie die teigphysikalischen Werte der Inlandernte. Dadurch ergibt sich auch der Preisabstand zur Klasse 1. Je nach Erntequalität und Marktsituation wird fenaco die Vorbemusterung von Lagerpartien > 120 t veranlassen und diese entsprechend vermarkten.

Mehr Standardweizen Die Ausdehnung der Klasse Top geht zu Lasten der Klasse 1. Die beliebte Sorte «Arina» erfüllt die Anforderungen bezüglich Protein- und Feuchtkleber. Dieses Kriterium soll auch bei der Wahl einer Alternativsorte dieser Klasse berücksichtigt werden. Der Anteil Klasse 2 kann leicht erhöht werden, bevorzugt werden die Sorten «Levis» und «Ludwig». Der Anbau von Sorten der Preisklasse 3 soll nur in Rücksprache mit der Sammelstelle erfolgen.

Knospe gedeiht Die Vorzeichen für eine weitere Zunahme des inländischen Bio-Ackerbaus sind positiv. Die fenaco verstärkt in Zusammenarbeit mit zahlreichen Sammelstellen und Verarbeitungsbetrieben das Engagement in der Bio-Vermarktung und im Vertragsanbau von Getreide und Ölsaaten nach den Richtlinien der Bio-Suisse. Informationen zu den Anbauempfehlungen für den BioAckerbau 2012/2013 sowie zu praxisbezogenen Veranstaltungen entnehmen Sie dem Artikel auf Seite 60 in dieser Ausgabe.

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Klasse Top: ca. 35 % Runal, Camedo (hohe FK)

Klasse 1: ca. 40 % Suretta, Arina (hohe FK)

Klasse 2: ca. 25 % Levis

Spezialitäten im Vertragsanbau Biskuitweizen Cambrena

Claro Siala

Forel, Zinal, Combin

Ludwig Rainer

Roggen Palazzo, Matador Dinkel Ostro, Oberkulmer

Simano

Versuchssorte

• Marktpreis Klasse Top orientiert sich an Importpreis und Backqualität • Anbau von konventionellem Brotgetreide vorzugsweise in der Klasse 1 Anbau von Futtergetreide/Körnerleguminosen Futterweizen

Triticale

Gerste

Körnermais

Eiweisserbsen

Anbau verdoppeln

nicht erhöhen mutterkornresistente Sorten anbauen

erhöhen Sorten mit hohem HL-Gewicht wählen

erhöhen

erhöhen

Anbau von Ölsaaten Raps

Sonnenblumen

Soja

– gemäss Zuteilung SGPV – HOLL im Vertrag mit Mehrpreis

– in Rücksprache mit LANDI/CC – konkurrenzfähiger Markterlös

Anbau auf traditionelle Gebiete konzentrieren

Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre LANDI/Maxi-Sammelstelle.

Futterweizen ist gefragt Nachdem der Brotgetreidemarkt weitgehend ausgeglichen ist, fehlen grosse Mengen Futterweizen für die Mischfutterproduktion. Während Triticale und B-Roggen auf limitierte Einsatzmöglichkeiten stossen und entsprechende Abstriche im Markterlös verzeichnen, besteht ein grosses Absatzpotenzial für Futterweizen. Der tiefe Selbstversorgungsgrad bei Futtergetreide kann mit der Erhöhung des Flächenbeitrages bei der Neugestaltung der AP 2014 -17 korrigiert werden. Dies ist auch mit Blick auf eine glaubwürdige Swissness in der Tierproduktion dringend notwendig.

Spezialitäten nur mit Vertrag Die fenaco beschafft Spezialitäten wie Biskuitweizen, A-Mahlroggen sowie Mahldinkel ausschliesslich über Liefervereinbarungen mit den LANDI/Getreidesammelstellen. Diese Mengen sind auf die Absatzmöglichkeiten abgestimmt und die Preisbasis orientiert sich an den Richtpreisen. Werden Mehrmengen oder Ware ohne Liefervereinbarungen übernommen, erfolgt eine

Bestens-Vermarktung an die Mühlen oder Mischfutterhersteller mit entsprechender Abrechnung. Dadurch kann eine deutliche Differenzierung zu Vertragsware entstehen.

«HOLL»-Raps und Sonnenblumen Während Speiseöl aus konventionellem Raps an die Sättigungsgrenze kommt, bestehen für «HOLL»-Rapsöl zum Braten und Frittieren weiterhin gute Absatzperspektiven. Der Mehrpreis für die Ernte 2013 bleibt konstant und gleicht das agronomische Ertragsmanko zu konventionellen Rapssorten aus. Die züchterische Herausforderung besteht darin, den Linolensäuregehalt weiter Richtung 2% zu senken und damit die Einsatzattraktivität weiter zu steigern. fenaco fördert in Zusammenarbeit mit den LANDI/Sammelstellen den Anbau von Sonnenblumen in den dafür geeigneten Regionen. Die erhöhte Stützung aus dem Ölsaatenpool des Getreideproduzentenverbands (SGPV) sowie eine bessere Lagerentschädigung für die Sammelstellen unterstützen dieses Vorhaben. 䡵

Autor Pius Eberhard, Leiter Geschäftsbereichsgruppe Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (GOF), fenaco, 8401 Winterthur

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PFLANZENBAU

Virusvektoren und Schädlinge DER VERMEHRUNG VON BLATTLÄUSEN ist bei der Bekämpfung dieses Schädlings eine grosse Herausforderung. Im Ackerbau können die Gewichtseinbussen 20 % betragen. Neben der herkömmlichen Bekämpfung mit chemischen Mitteln werden weitere Möglichkeiten untersucht, um die Wirksamkeit bei der Schädlingsregulierung zu erhöhen. Doch Blattläuse sind zäh und bergen noch einige Geheimnisse.

Schlupfwespen sind bei der Schädlingsbekämpfung eine wertvolle Hilfe. Bilder: Bayer CropScience

Typisches Merkmal für Blattläuse ist die unglaublich schnelle Vermehrung der Populationen, während männliche Tiere nur im Herbst auftreten. Im Frühling und Sommer bestehen Blattlauskolonien ausschliesslich aus weiblichen Tieren, die sich mittels Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen, das heisst, sie reproduzieren sich ohne Zutun eines Männchens. Die jungen Blattläuse sind somit genetisch identisch mit ihrer Mutter und gewissermassen Klone. Diese Art der Fortpflanzung kann unter Umständen von Vorteil sind. So sind alle Blattläuse, die im Frühling schlüpfen, eierlegende Weibchen, wodurch im Vergleich zur geschlechtlichen Vermehrung die Zahl der Eier produzierenden Tiere doppelt so hoch ist. Die Entwicklung von Blattlauskolonien erfolgt daher schneller als in Perioden mit geschlechtlicher Vermehrung. Und da eine Kolonie aus einer einzigen Blattlaus entstehen kann, ist das Risiko eines Befalls höher. Die Eiablage kann ab der Geschlechtsreife des Weibchens und ohne den durch die Suche nach einem Männchen bedingten Zeitverlust einsetzen.

Die geflügelten Blattläuse gehen ebenfalls aus der gleichgeschlechtlichen Fortpflanzung hervor, d. h. die Läuse sind fähig, Nachwuchs zu produzieren, der genetisch nicht identisch mit dem Muttertier ist. Diese Veränderung tritt auf, wenn auf der Pflanze Platzmangel herrscht. Die jungen Läuse bleiben nämlich bei ihren Erzeugerinnen und wachsen durch sukzessives Häuten heran. Wird der Platz dann zu eng, berühren sich die Tiere und die Weibchen produzieren geflügelten Nachwuchs, 34

der wegfliegt und neue Pflanzen besiedelt. Die Blattläuse reagieren auch auf die Sonnenscheindauer. Wenn die Tage kürzer werden, produzieren sie sowohl männlichen als auch weiblichen Nachwuchs. Im Herbst bei der geschlechtlichen Fortpflanzung werden Eier abgelegt, welche die Wintermonate überleben und aus denen weibliche Jungtiere schlüpfen, die sich wiederum ungeschlechtlich fortpflanzen können. Männliche Blattläuse gibt es somit nur Ende Sommer.

Die Jungfernzeugung ist, sofern ein rasches und bedeutendes Wachstum

der Population erreicht wird, nur kurzfristig eine wirksame Strategie. Alle Tiere, die daraus hervorgehen, sind genetisch völlig oder zumindest beinahe identisch und daher anfällig oder resistent auf die gleichen Krankheiten und Schädlinge. Eine Eigenheit, die einen wechselnden Einsatz der Wirkstoffe bei der Blattlausbekämpfung rechtfertigt. Wenn einige wenige Tiere eine Behandlung überleben, sind die nachfolgenden Populationen ähnlich resistent, weshalb die Folgebehandlung mit dem gleichen Wirkstoff weniger effizient ist als die erste. 6 2012 · UFA-REVUE


D_PB2_Monnerat_0612 ok_2012 06.06.12 09:19 Seite 35

PFLANZENBAU Blühbeginn und der Schotenbildung zugelassen. Primicarb hat zwar eine kurze Wirkungsdauer, hat aber den Vorteil, dass die Nützlinge verschont bleiben. Diese tragen danach dazu bei, dass die Blattlauspopulation auf einem erträglichen Niveau gehalten werden kann. Die Produkte auf Dimethoat-Basis sind für die Bekämpfung der Erbsblattläuse ebenfalls anerkannt, sind jedoch giftig für Nützlinge, zudem wird für ihren Einsatz im ÖLN zwingend eine Bewilligung benötigt.

Als Virusfaktoren, durch ihre rasante Fortpflanzungsfähigkeit, ihre Symbiose mit Bakterien und das harmlose Aussehen gehören die Blattläuse zweifelsohne zu den Schädlingen. Bild Bayer CropScience

Die Feinde Bakterienalarm gegen die Schlupfwespen Die Blattläuse sind gegen die Schlupfwespen nicht völlig wehrlos und schützen sich mit einem Bakterium, das mit der Blattlaus in Symbiose lebt und die Entwicklung der Wespe im Lausinneren verhindert. Die Schlupfwespen umgehen dieses Problem offenbar so, indem sie zwei Eier in den befallenen Blattläusen ablegen, wodurch die bakterielle Abwehr neutralisiert wird und sich eine Wespe in der Laus entwickeln kann. Interessant ist, dass die Schlupfwespen in der Lage sind zu unterscheiden, ob eine Laus Träger des Bakteriums ist oder nicht und ihre Eiablagestrategie entsprechend anpassen. Der Entscheid basiert offenbar auf der Produktion des Alarmstoffs Pheromon, der den Wespen signalisiert, ob die Blattläuse Träger des Bakteriums sind oder nicht.

Blattläuse als Chamäleon Japanische und französische Forscherteams haben beobachtet, dass Blattläuse ihre Farbe von rosa zu grün wechseln können, was nicht auf ein Modediktat, sondern auf ein Bakterium in der Blattlaus zurückzuführen ist. Dies ist ein wichtiges Element, da man weiss, dass die Marienkäfer offenbar rosa Blattläuse bevorzugen, während Schlupfwespen die grünen vorziehen. Die Symbiose mit dem Bakterium Rickettsiella senkt für die Blattlaus womöglich das Risiko, von einem Marienkäfer gefressen zu werden. Gleichzeitig wird das RickettsiellaBakterium häufig zusammen mit Hamiltonella- oder Serratia-Bakterien festgestellt, die vor Schlupfwespen schützen, welche grüne Blattläuse bevorzugen.

Bei einem frühen Befall treten an den Kulturen bedeutende Schäden auf. Grosse Blattlauspopulationen schwächen die jungen Sprossen und können zu einer Gelbfärbung oder gar zu einem Abfall der Blüten führen. Wenn es ganz schlimm kommt, werden Verluste in der Höhe von 20% sowie ein Rückgang des Tausendkorngewichts festgestellt. Die bedeutendsten Schäden sind auf die Löcher zurückzuführen, welche Larven und erwachsenen Tiere beim Fressen verursachen. Aber auch der durch die Blattläuse produzierte Honigtau begünstigt die Entstehung von Russtau, ein schwarzer Pilz, der die photosyntheUFA-REVUE · 6 2012

tischen Fähigkeiten der Pflanzen vermindert. Darüber hinaus sind Blattläuse Vektoren (Überträger) zahlreicher Viren; so kann beispielsweise A. Gossypii 44 verschiedene Viren übertragen. Die Virenübertragung verursacht insgesamt grössere Schäden als die Fresslöcher.

Die chemische Bekämpfung ist im ÖLN erlaubt, sofern 80 % der Pflanzen zum Zeitpunkt der Blütenknospenbildung (Stadium 51) und dem Blühbeginn mit 10 % geöffneten Blüten (Stadien 61) befallen sind. Eine Applikation von Produkten auf der Basis von Primicarb ist im ÖLN zwischen dem

der Blattläuse sind zahlreich und können in zwei Kategorien eingeteilt werden, nämlich in Prädatoren (Räuber) und Parasitoide. Die Parasitoiden sind Schlupfwespen, die mehr oder weniger auf einige Lausarten spezialisiert sind. Diese Wespen legen ihre Eier in den Körper der Blattläuse und mumifizieren sie. Es töten jedoch nicht alle Schlupfwespen direkt ihre Laus. Teilweise sind die Wirtsläuse nämlich immer noch in der Lage, Viren zu verbreiten, obschon sie nicht mehr fressen und keinen Honigtau mehr produzieren. Florfliegen, Gallmücken und Schwebfliegen teilen sich ihre Vorliebe für Blattläuse mit den Marienkäfern. Die Applikation von Insektiziden, welche diese wertvollen Nützlinge verschonen, ermöglichen es, dass Prädatoren-Populationen (Räuber) erhalten bleiben und die Blattlauspopulationen in Schach halten.

Das Erbgut von Blattläusen konnte entschlüsselt werden. Ziel ist, die für die Parthenogenese verantwortlichen Gene zu bestimmen, damit die starke Vermehrung im Frühling unterbunden werden kann. Aufgrund der Vielfalt der erfassten Blattlaussorten und der zahlreichen betroffenen Kulturen bleibt die Blattlausbekämpfung sowohl bei direkten Schäden als auch bei der Virenübertragung eines der Hauptziele, das mit Forschungsprogrammen zur Schädlingsbekämpfung verfolgt wird. 䡵

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon

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S O N D E R T H E M A FOCUS

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Hygiene auch im Ackerbau

Grosse Schäden durch mangelnde Sorgfalt Hygiene – der Schlüssel zum Erfolg Geeignetes Vorgehen bei Ausfallpflanzen Gründüngung: Noch ungenutztes Potenzial

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HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU

Schäden durch mangelnde Sorgfalt ZUCKERRÜBEN Die Reinigung von Feldspritzen verursacht mittlerweile grössere Probleme als das Rückführen von Erde aus Zuckerrübenkulturen. Die Gefahren in Bezug auf die Rückführung von Erde bekam man durch die Züchtung neuer resistenter Sorten weitgehend in den Griff. Hingegen führt die mangelnde Sorgfalt bei der Reinigung von Feldspritzen zu vielen Problemen.

Die Grösse von Rübenmaschinen ist beeindruckend. Nebst der problematischen Bodenverdichtung, die ihr Einsatz auf den Feldern verursacht, wurde auch untersucht, welche Risiken das Austauschen von Erde zwi-

schen den Parzellen, die mit Nematoden oder Rizomania befallen sind, mit sich bringt. Der unablässige Preisdruck hat mittlerweile dazu geführt, dass die Rübenernte in der Regel von Spezialfirmen durchgeführt wird. Daher ist es nicht mehr möglich, bei der Planung der Rübenernte einen allfälligen Befall der Felder zu berücksichtigen. Den Züchtern gelang es dann innert kürzester Zeit, resistente Sorten zu züchten, die häufig auch mehrfachresistent sind gegen Nematoden, Rizomania, Rhizoctonia und Blattkrankheiten, wodurch diese Probleme elegant gelöst werden können.

Resistente Sorten In der Schweiz wurden nur «Syncro», resistent gegen die braune Rhizoctonia, und «Amalia», resistent gegen Rübenzystennematoden, in die empfohlene Sortenliste aufgenommen. Die Wirksamkeit dieser Sorten ist jedoch nur dann langfristig gewährleistet, wenn sie auf Parzellen mit einem entsprechenden Schädlingsrisiko angebaut werden. Die Schwierigkeiten mit der an den Rüben haftenden Erde können immer besser behoben werden. Seit die Rübenmaus verwendet wird, kommen weniger Ladewagen mit den herkömmlichen Rübenreinigern in Kontakt. Somit bleibt der grösste Teil der Reinigungsrückstände auf den Feldern zurück. Dennoch müssen die Maschinen, die auf Parzellen mit Schäd-

Eine korrekt gereinigte Spritzmaschine, geeignete persönliche Schutzbekleidung und höchste Konzentration beim Mischen der Spritzbrühe – drei entscheidende Punkte zum Vermeiden von Unfällen. 38

Prävention von Risiken beim Spritzen • Pflanzenschutzmittel an einem hellen Ort lagern und die verschiedenen Produkte klar trennen • Sich beim Mischen der Brühe nicht ablenken lassen • Die ganze Spritzvorrichtung mit einem geeigneten Lösungsmittel reinigen, insbesondere nach einer Applikation von Sulfonylharnstoffen • Nach dem Spülen alle Filter abmontieren und zusammen mit den Düsen reinigen • Bei der Reinigung der Spritzgeräte die Anweisungen des Herstellers beachten • Während der Zubereitung, dem Applizieren und der Reinigung die persönliche Schutzbekleidung tragen

Nichts gleicht mehr, als ein anderes Produkt aus der Palette der Pflanzenschutzmittel.

lingsbefall eingesetzt werden, besonders sorgfältig gereinigt werden. Auch wenn die Reinigung der ganzen Erntemaschine nach dem Einsatz auf einem mit Nematoden- oder Rimozomania befallenen Feld schwierig ist, wird empfohlen, alle Bodenbearbeitungsgeräte des Betriebs zu putzen. Durch das Entfernen der Erde bei den Bodenbearbeitungs- und Hackmaschinen auf dem Feld soll das Weiterverbreiten des Erregers auf die anderen Parzellen des Betriebs verhindert werden. 6 2012 · UFA-REVUE


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HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU Wenngleich der Nematodenbefall oft auf die Erntemaschinen zurückgeführt wird, tragen auch die Bodenbearbeitungsmaschinen des Betriebes zum Problem bei.

Lagerung der Rübenhaufen

Ordnung im Lager Die Zuberei-

Die nach dem Verladen mit der Rübenmaus anfallende Erde muss gut in den Boden eingearbeitet werden, damit sie die Folgekultur nicht zu stark beeinträchtigt.

Sulfonylharnstoffe sind die Ursache zahlreicher Probleme in Rübenkulturen. Die Rückstände dieses Wirkstoffs bleiben an den Innenflächen von Schläuchen und Spritzgeräten haften und werden mit den nachfolgenden Applikationen ebenfalls ausgebracht. Das Spülen des Spritzgeräts mit klarem Wasser genügt bei diesem Wirkstoff nicht. Erst durch den Einsatz eines geeigneten Reinigungsmittels kann eine Phytotoxizitätsgefahr gebannt oder die Zerstörung der Zuckerrübenkultur verhindert werden. Diese Empfehlung gilt für alle Kulturen.

Besondere Vorsicht Dank Züchtungserfolgen könnten einige Gesundheitsprobleme bei den ZuckerrübenkulUFA-REVUE · 6 2012

turen gelöst und durch sicherere Applikationstechniken zahlreiche Zwischenfälle vermieden werden. Dennoch bleibt der Frühling arbeitsintensiv und die Landwirte sind durch die Unkrautregulierung, die Maissaat, das Ausbringen verschiedener Insektizide und Fungizide mit mehreren Arbeiten gleichzeitig beschäftigt. Viele Unfälle bei Pflanzenschutzmassnahmen sind auf mangelnde Sorgfalt bei der Zubereitung der Spritzbrühen zurückzuführen. Bereits ein Telefonanruf genügt, um zu vergessen, was man in den Spritztank gefüllt hat. Schlimmer noch, man verwechselt den Behälter und spritzt ein Produkt, das eigentlich für eine andere Kultur bestimmt wäre.

tung der Brühe ist eine heikle Phase. Dies gilt ganz besonders für die Unkrautbekämpfung bei Zuckerrüben, wo drei oder vier Wirkstoffe zusammengemischt werden. Bei vielen «Unfällen» wird ein Herbizid, das eigentlich für eine andere Kultur einzusetzen wäre, beigemischt. Die standardisierten Verpackungen mit ähnlichem Aussehen erfordern höchste Sorgfalt und Konzentration. Mit einer sauberen, klaren und geordneten Lagerung können viele Probleme vermieden werden.

Fazit Die Risiken, die mit der raschen Entwicklung der Produktionstechniken im Zuckerrübenanbau entstanden sind, insbesondere der Einsatz von immer leistungsfähigeren Ernte- und Lademaschinen, wurden durch die Züchtung von Sorten, die sich für diese Produktionsmethoden besser eignen, eingedämmt. Auf diese Weise konnten viele Probleme gelöst werden, die durch die Rückführung von Erde auf verschiedene Parzellen entstanden. Gegenwärtig sind vor allem Unachtsamkeit bei der Zubereitung der Brühen und fehlende Sorgfalt bei der Reinigung der Spritzgeräte die Ursache der meisten Schäden. 䡵

Die Zuckerrüben werden immer öfter am Feldrand gelagert und dann mit einer Rübenmaus verladen. Eine Schicht, bestehend aus der Erde, die zuvor an den Rüben haftete, und aus vielen Wurzelteilen, bleibt an der Lagerstelle zurück. Die Folgesaaten, üblicherweise Weizen, entwickeln sich an diesen Stellen lückig und schwach. Dem kann abgeholfen werden, indem diese von den Zuckerrüben stammende Resterde mit der Felderde konsequent vermischt wird.

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon

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HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU

Der Schlüssel zum Erfolg DIE HYGIENE in den Getreidesammelstellen ist entscheidend, damit eine gute Lagerung und Bewirtschaftung der Ware gewährleistet ist. Mit der Reinigung der Silos allein ist es aber nicht getan, vielmehr wird der Betrieb der Sammelstellen durch viele Arbeitsschritte strukturiert, damit landesweit während des ganzen Jahres eine lückenlose Versorgung mit Brotgetreide sichergestellt ist.

Die Sammelstellen sind zuständig für die Annahme, das Sortieren und Trocknen sowie die Lagerung und Belieferung der Mühlen und Nahrungsmittel-Industriebetriebe in der ganzen Schweiz. Gegenwärtig führt der wirtschaftliche Druck vielerorts zu Restrukturierungen, damit die Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet bleibt. Bedingt durch die Zusammenlegungen nehmen die Getreidemengen, für die die Betreiber verantwortlich sind, mengenmässig immer mehr zu. Aus diesem Grund führt bereits der kleinste Fehler zu Qualitätseinbussen grosser Getreidemengen. Obendrein müssen aufgrund

der geforderten Rückverfolgbarkeit sowie der immer zahlreicheren Labels und Produktionsmethoden die Lagerkapazitäten intelligent bewirtschaftet und Abläufe gewährleistet werden, welche die Reinheit der Bestände garantieren. Stümperhaftes Improvisieren ist somit endgültig vorbei.

Zur Saisonvorbereitung gehört die sorgfältige Reinigung aller Einrichtungen. Mit jeder Leerung werden die Zellen gründlich geputzt, um Staub und übriggebliebene Getreidekörner zu entfernen. Bei diesem Arbeitsschritt geht es nicht nur darum, die Gefahr der Verun-

reinigung durch zurückgebliebene Getreidereste zu senken, sondern auch zu verhindern, dass sich Insekten ansiedeln oder Schimmel entsteht und die künftigen Lagerbestände befallen. Während des Befüllens wird bei jeder Lieferung eine Probe entnommen und auf den Feuchtigkeitsgehalt, den Verunreinigungsgrad, die Fallzeit und teilweise auch auf Mykotoxine untersucht. Die Ergebnisse werden anschliessend durch den Betreiber ausgewertet, um homo-

Für die richtige Getreidelagerung ist eine tadellose Hygiene bei den Anlagen und in den Gebäuden oberstes Gebot.

Getreide ist eine organische Ware, die ständig überwacht werden muss, egal ob sie in Metall- oder Betonzellen gelagert wird.

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HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU Hafenanlagen in der Gironde forderte 11 Todesopfer. Um dieses Risiko zu senken, werden Anlagen gebaut, bei denen keine Funkenbildung oder Wärmeübertragung entstehen kann. Daher verwenden die Betreiber für den Unterhalt der Lagerzellen LED-Projektoren, die keine Wärme abgeben. Die Reinigung der Gebäude und die Staubabscheidung sind wirksame Präventionsmassnahmen zur Senkung des Brandrisikos.

gene Warenbestände zusammenzustellen. Danach wird von jedem Posten eine Probe aufbewahrt, um später bei allfälligen Beanstandungen die Rückverfolgbarkeit bis zum Urheber zu gewährleisten.

Umgang mit Feuchtigkeit Die Getreidekörner nehmen je nach Feuchtigkeitsgehalt und Luftfeuchtigkeit entweder Wasser auf oder verdunsten es. Probleme entstehen, wenn die Getreidekörner eine höhere Temperatur als die Umgebungsluft innerhalb der Zelle aufweisen. Das dadurch von den Getreidekörnern verdunstete Wasser kann von dieser Luft nicht mehr aufgenommen werden und es entsteht ein Kondensationsrisiko. Die Feuchtigkeit, die sich auf den mit Staub bedeckten Zellenwänden absetzt oder auf die gelagerte Ware fällt, erzeugt Schimmel. Um dies zu vermeiden, werden die Zellen gekühlt, bis im Innern der Getreidemasse eine Temperatur von 5°C erreicht wird. Die oberste Schicht der gelagerten Ware ist am stärksten exponiert und hier werden auch die ersten Anzeichen von Schimmelbildung und ein allfälliger Insektenbefall entdeckt.

Die Last- und Güterwagen, die

Die Insekten tragen ebenfalls zu erheblichen Qualitätsverlusten bei. Viele Sammelstellen führen vor der neuen Kampagne eine entsprechende Behandlung ihrer Einrichtungen durch, um einem Insektenbefall in den Lagerzellen vorzubeugen. Die meisten Insekten, die das Getreide befallen, vermehren sich bei Temperaturen zwischen 30 und 35 °C. Während sich die Kornkäfer unter 12 °C nicht mehr vermehren, liegt diese Grenze für Getreideplattkäfer und Getreidekapuziner bei 21 °C, für Motten und Getreidemotten bei 17 °C bzw. 15 °C. Mit einer Kühlung auf 5 °C wird ein Insektenbefall verhindert. Der Kornkäfer gehört zu den hartnäckigsten Schädlingen und stirbt, unabhängig von seinem gegenwärtigen Entwicklungsstadium, wenn er dieser Temperatur während drei Monaten ausgesetzt ist. Brandgefahr Getreidelager bergen drei grosse Risiken, nämlich das Selbsterwärmungs-, das Brand- und das Explosionsrisiko. Die Gefahr der Selbsterwärmung besteht auch bei der Futtermittellagerung, sofern brennbares oder die Verbrennung förderndes Material, Sauerstoff und eine heisse Stelle vorhanden sind. Im schlimmsten Fall können diese Faktoren Explosionen – sogenannten Staubexplosionen – verursachen, ähnlich wie Grubenexplosionen, die sich im Bergbau ereignen. Die Staubexplosionen haben nicht immer die gleiche Wucht. Eine Mehlstaubexplosion 1997 in einem Getreidesilo der

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Ohne entsprechende Lagerung ergibt auch das beste Getreide kein gutes Brot.

für den Transport des Getreides zwischen Sammelstellen und Mühlen zum Einsatz kommen, werden vor dem Beladen systematisch kontrolliert. Jede Ladung ist mit einem Rapport versehen, der über die Reinheit des Transportgeräts bei der Ankunft, die geladene Ware sowie über die vorgängig transportierten Waren informiert. Gleich wie bei der Warenannahme wird bei jedem Güterund Lastwagen eine Probe entnommen, die aufbewahrt wird, damit bei allfälligen Mängeln der Urheber ausfindig gemacht werden kann.

Häufig unterschätzt Die Sammelstellen sind für eine erfolgreiche Vermarktung des Brotgetreides ausserordentlich wichtig. Obschon es nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt ist, können mit den Silos nicht alle Gefahren aus der Welt geschafft werden. Die Verluste, die durch das schlechte Betreiben der Anlagen, bei der Behandlung des Getreides und beim Unterhalt von Anlagen und Gebäuden entstehen können, sind beträchtlich. Wenngleich der Anbau eine Ernte von bestmöglicher Qualität ermöglicht, so ist nur die Endqualität des Produkts zum Erzielen des höchsten Gewinns entscheidend. Somit tragen die Sorgfalt, mit der die Verantwortlichen der Getreidesammelstellen die Anlagen unterhalten, und die Qualität ihrer Arbeit direkt zum wirtschaftlichen Erfolg des schweizerischen Getreidebaus bei. 䡵 Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1510 Moudon

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HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU

Wie Umgehen mit Ausfallpflanzen? EGAL, OB EIN PHOMA-, NEMATODEN- ODER MEHLTAUBEFALL vorliegt, entscheidend für eine erfolgreiche Krankheits- und Schädlingsbekämpfung sind die Massnahmen gegen Ausfallraps und Ausfallsonnenblumen. Diese Kulturen weisen zwei Besonderheiten auf: Erstens das Zusammenspiel zwischen Ausfallpflanzen und Jungpflanzen und zweitens die Gefahr, die diese für die Erntequalität darstellen.

Der Durchwuchs von Kulturen schafft Bedingungen, die verschiedene Krankheiten und den Schädlingsbefall begünstigen. Ausfallpflanzen bringen aber auch gewisse Vorteile mit sich, die es zu nutzen gilt. Mit einem vernünftigen Vorgehen beim Ausfallsraps kann seine Fähigkeit zur Bindung von Nitraten im Boden genutzt werden, wobei gleichzeitig das Risiko einer Krankheits- und Schädlingsverbreitung in den jungen Kulturen gesenkt werden muss.

Eine oberflächige Bodenbearbei-

Das Schälpflügen ist eine wirksame Methode, um den Körnervorrat im Boden zu reduzieren und die Übertragung von Krankheiten zu vermindern, sofern nur die Oberfläche bearbeitet wird und die Erntereste eingearbeitet werden.

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tung begünstigt das Auftreten von Ausfallraps, senkt aber die Anzahl der verbliebenen Samen im Boden. Die Feuchtigkeit, die durch den Ausfallraps im Rapsstroh entsteht, begünstigt die Entwicklung von Phoma und die Bildung von Sporen, welche die neuen Rapskulturen ab September befallen. Die für die Kohlhernie verantwortlichen Pilze profitieren ebenfalls vom vorhan-

denen Ausfallraps, um sich in den befallenen Parzellen entwickeln zu können. Raps ist auch eine Wirtspflanze für Zystennematoden, ein vor allem im Zuckerrübenanbau bestens bekannter Schädling. Ausfallpflanzen bieten auch ideale Bedingungen für die Entwicklung von Schneckenpopulationen. Für die Folgekulturen bedeutet Ausfallraps eine Quelle erhöhten Risikos, ganz besonders, wenn er sich auch nach der Aussaat der neuen Kulturpflanzen behaupten kann. Trotz dieser Risiken weist Ausfallraps auch einige Vorzüge auf. Seine Fähigkeit, im Boden vorhandene Nitratreste zu absorbieren, hat zur Folge, dass Stickstoffverluste durch Auswaschung während der Zwischenkultur stark herabgesetzt werden können. Verschiedene Untersuchungen in Frankreich und Deutschland haben gezeigt, dass Ausfallraps je nach Lebensdauer schätzungsweise 20 bis 60 Stickstoffeinheiten aufnimmt.

Vorgehen bei Ausfallsonnenblumen • Genügend früh ernten, um Samenverluste vor der Ernte tief zu halten. • Den Boden nach der Ernte nicht tiefgründig bearbeiten, um so die Keimung der Sonnenblumen im Frühjahr zu begünstigen. • Systematisches Ausreissen der Sonnenblumensprösslinge. • Behandeltes Saatgut nur wenn nötig verwenden.

Bei der Bekämpfung dieser Durchwuchspflanzen gilt es nicht nur das Übertragungsrisiko von Krankheiten und Schädlingen auf Folgekulturen zu senken, sondern auch die Verluste von Nährstoffen zu mindern. Stroh und Ausfallraps sollten vor dem Auflaufen der neuen Rapskulturen eingearbeitet und vernichtet werden, um den Druck auf die Jungpflanzen zu vermindern. Bei Fruchtfolgen mit Raps und Zuckerrüben

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Vorgehen bei Ausfallraps • Vor der Bearbeitung des Bodens die Ausfallpflanzen keimen lassen. • Den Boden oberflächig bearbeiten, damit im Boden keine Samenvorräte entstehen können. • Früh genug den Auswuchs vernichten, damit keine Krankheiten und Schädlinge auf die neue Saat übertragen werden können. • Auf Parzellen mit ZystennematodenBefall die Ausfallpflanzen drei Wochen nach dem Auflaufen vernichten, damit die Möglichkeit, dass sich Nematodenpopulationen entwickeln, gering bleibt.

kann mit dem Vernichten der Ausfallpflanzen in der zweiten bis dritten Woche nach dem Auflaufen offenbar das Zystennematoden-Risiko gesenkt werden. Hingegen darf der Durchwuchs nicht zum Zeitpunkt des Auflaufens der neuen Saat vernichtet werden, damit keine Schädlingsübertragung auf die noch anfällige Kultur erfolgt.

Falscher Mehltau an Sonnenblumen kann nur mit einem einzigen Wirkstoff, nämlich Metalaxyl-M, bekämpft werden, der auch zur Behandlung des Saatguts eingesetzt wird. Da es

sich hier um das einzige Mittel gegen diesen Pilz handelt, müssen alle erforderlichen Massnahmen ergriffen werden, um allfällige Resistenzen zu verhindern. Die Prävention umfasst die Beseitigung aller Ausfallsonnenblumen, das Einhalten einer dreijährigen Anbaupause zwischen zwei Rapskulturen und die ausschliessliche Verwendung von zertifiziertem Saatgut.

Sonnenblumensamen werden nicht behandelt, damit das Bekämpfungsmittel lange wirksam bleibt und keine Resistenzen auftreten. Dennoch ist in gewissen Situationen eine Saatgutbehandlung angezeigt, beispielsweise wenn die Anbaupause weniger als drei Jahre beträgt, Durchwuchspflanzen mit oder ohne Mehltaubefall in grosser Zahl auftreten sowie bei Ziersonnenblumen oder bei Gründüngung in den Vorjahren. Die Produzenten sind verpflichtet, einen allfälligen Mehltaubefall ihrer kantonalen Fachstelle für Pflanzenschutz zu melden. Im Gegensatz zu Raps muss bei den Sonnenblumen eine Aufhebung der Dormanz erfolgen, damit sie keimen können. Deshalb können die ersten Durchwuchspflanzen erst im nachfolgenden Frühling festgestellt werden. Die Dichte des Durchwuchses hängt von der Pflanzenreife zum Zeitpunkt der Ernte und der Einstellung des Mähdreschers ab. Je reifer die Pflanzen sind, desto höher sind die Körnerverluste. Auf einer Parzelle mit später Ernte werden Durchwuchspflanzen stärker auftreten als auf einem Feld, das zu einem früheren Zeitpunkt abgeerntet wurde. Sonnenblumensamen sind auch nach einigen Jahren im Boden noch keimfähig. Es empfiehlt sich daher, nach einer Sonnenblumenkultur das Pflügen zu unterlassen. Werden die Samen eingegraben, können sich im Boden Samenvorräte bilden. Diese keimen bei günstigen Bedingungen auch noch Jahre später und werden zu potentiellen Krankheitsvektoren in Sonnenblumenkulturen.

Wilde Sonnenblumen sind in den Hauptanbaugebieten für Sonnenblumen ein schwerwiegendes Problem. Diese Pflanzen erreichen vielfach eine Höhe von über zwei Metern und weisen im Vergleich zu den kultivierten Sorten UFA-REVUE · 6 2012

völlig unterschiedliche morphologische Eigenschaften auf. Sie haben einen verzweigten Wuchs und bilden mehrere kleine körbchenförmige Blütenstände. Sie lassen sich daher einfach bestimmen und müssen unbedingt vor der Blüte entfernt werden, da die Samen im Boden bis zu 10 Jahren überleben können. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo der Sonnenblumenanbau stärker verbreitet ist, ist in der Schweiz zurzeit kein Nachlaufherbizid zur Bekämpfung von Sonnenblumen zugelassen. In Regionen mit einem grossen Bestand an wilden Sonnenblumen wird als Bekämpfungsstrategie zu Samensorten gegriffen, die gegen gewisse Breitbandherbizide wie «Pulsar 40» (BASF) oder «Express SX» (Dupont) resistent sind. Diese Sorten eignen sich jedoch nicht für die hiesigen bodenklimatischen Bedingungen. Zudem besteht bei wilden Sonnenblumen, die von resistenten Sorten abstammen, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass das Resistenzgen auf die wilden Sorten übertragen wird. Dies kann in wenigen Jahren zu einem Wirksamkeitsverlust der Herbizide führen. Deshalb muss die Bekämpfung ständig gewechselt und Wildpflanzen systematisch entfernt werden. Bei Getreidekulturen ist die chemische Bekämpfung mit bestimmten Sulfonylharnstoffen und Hormonen möglich. Im Mais-, Erbsen-, Soja- und Kartoffelanbau wird Betanzon verwendet.

Ausfallraps trägt zu einem grossen Teil zur Übertragung von Krankheiten bei.

Spezielle Unkräuter Durchwuchspflanzen in Kulturen sind spezielle Unkräuter. Sie sind nicht nur invasiv und übertragen Krankheiten, sie sind auch schwer zu bekämpfen, wenn sie in Kulturen der gleichen Sorte auftreten. Zudem beeinträchtigen die wilden Sorten die Erntequalität. Gerade bei der Produktion von HOLL-Raps und Sonnenblumen, für die hinsichtlich Qualität und Reinheitsgrad hohe Anforderungen gelten, sind diese «wilden» Sorten problematisch. Damit die auf Qualität beruhenden Vermarktungsstrategien erfolgreich sind, müssen die Produzenten die ganze Produktionsphase aufmerksam begleiten. Obschon Ausfallpflanzen aufgrund gewisser Eigenschaften nützlich sein können, gilt es abzuwägen, ob diese Vorzüge nicht mit zu hohen Risiken verbunden sind.

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HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU

Noch ungenutztes Potenzial DER ANBAU MIT BEGRÜNUNGSPFLANZEN, beispielsweise mit einer Gründüngung oder Futterpflanzen, wurde durch den ökologischen Leistungsnachweis ÖLN stark gefördert. Häufig führte man die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten bei den Folgekulturen auf diese Pflanzen zurück. Werden jedoch verschiedene Faktoren berücksichtigt, lassen sich mit diesen Kulturen die Risiken eindämmen.

Zwischenkulturen dienen nicht nur als Erosionsschutz und Nitratfallen, sondern weisen auch in der Schädlingsbekämpfung ein grosses Potential auf. Bild: agrarphoto.com

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Der Anbau von Begrünungspflanzen vor den Sommerkulturen wirkt sich auf die ganze Fruchtfolge aus. Bei der Sortenwahl müssen nicht nur wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden, sondern auch das potentielle Risiko, mit dem die Kulturen belastet werden, wenn die gleiche Sorte in der Fruchtfolge angebaut wird. Begrünungspflanzen schaffen für viele Schädlinge günstige Verhältnisse: Die Wurzeln leiten Nährstoffe an die Nematoden und die pflanzenfressenden Gliedfüssler wie Drahtwürmer oder Saatkornfliegen weiter. Die oberirdischen Pflanzenteile bieten Schnecken, Erdflöhen, Rübenblattwespen, Blattläusen usw. Nahrung und können als Wirt für zahlreiche Viruskrankheiten dienen. Zudem bietet ein bepflanzter Boden den abgelegten Eiern bessere Überlebensbedingungen und muss weniger bearbeitet werden, wodurch die Schädlingskolonien nicht zerstört werden. All diese Faktoren haben auch für Nützlinge ähnliche Auswirkungen, doch ist es

schwierig, den dadurch erzielten Vorteil zu beziffern.

Wird bei der Begrünung die richtige Wahl getroffen, können die Risiken gesenkt werden. Die Weiterentwicklung von Anbaumethoden hatte zur Folge, dass eine Studie über die Auswirkungen der verschiedenen Begrünungsmöglichkeiten auf die Fauna in den Feldern durchgeführt wurde. Dies brachte interessante Besonderheiten an den Tag. Blattläuse zeigen ähnlich wie Kühe nicht für alle Pflanzen die gleichen Vorlieben. Durch verschiedene Versuche, die das Pflanzeninstitut Arvalis in Frankreich durchführte, konnten die verschiedenen Sorten in Gruppen eingeteilt werden, die aufgrund der Vorlieben der genetzten Ackerschnecke gebildet wurden (siehe Tabelle). Davon ausgehend kann man feststellen, dass mit dem Anbau von Sorten, die von Schnecken eher gemieden werden, de-

ren Nahrungsangebot eingeschränkt wird und somit auch die Eiablage reduziert werden kann. Die Versuche der Landwirtschaftlichen Schule in Bar-leDuc über den Einfluss von Bodenbearbeitungsmassnahmen bestätigen, dass die Schneckenpopulationen auf Feldern, auf denen nach zweimaliger Stoppelbearbeitung Senf angesät wurde, nicht grösser sind, als wenn der Boden brach gelegen wäre. In beiden Fällen zeigte sich, dass nach der zweimaligen Stoppelbearbeitung im Intervall von einem Monat der Schneckenbefall eindeutig geringer war als auf Feldern mit einmaliger Stoppelbearbeitung.

Die Viruserkrankungen können mit der richtigen Wahl der Gründüngung ebenfalls bekämpft werden. Bislang wurden Virosen vorwiegend durch eine chemische Blattlausbehandlung bekämpft. Aber der Einsatz von Begrünungspflanzen bietet neue Möglichkeiten, denn auch die Blattläuse haben Vorlieben für gewisse Pflanzen. Ob-

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D_SH8_Monnerat_0612 ok_2012 05.06.12 16:14 Seite 45

HYGIENE AUCH IM ACKERBAU PFLANZENBAU zip der Biofumigation), unabhängig davon, ob sie aus Wirtspflanzen besteht oder nicht.

Tabelle: Arten und Attraktivität für genetzte Ackerschnecken Attraktivität Schwach

Mittel

Stark

Arten Rauh-Hafer Winter-Ackerbohnen Belugalinsen Weisser Senf Sareptasenf Ölrettich Chinesischer Rettich Frühlingswicke Phazelia Purpurwicke Platterbse Ramtillkraut Wintergerste Grasigerbse Gerste Inkarnatklee Triticale Italienisches Raygras Raps Roggen Sonnenblume

Quelle: Arvalis – Labor- und Freilandversuche

schon vorhandene Pflanzen ein Reservoir für Virenerkrankungen sind und das Auftreten von Krankheiten entscheidend beeinflussen, tragen auch die Vektoren (Läuse) einen massgeblichen Teil bei. Selbst wenn das vorhandene Virenreservoir ohne Läuse gross ist, bleibt die Krankheit auf der Parzelle. Hier muss auch eine Anbaustrategie mit Pflanzen erfolgen, die von Blattläusen wenig befallen werden. Bei der Bekämpfung von Virosen ist der Zeitpunkt bei der Vernichtung der Vegetationsdecke entscheidend. Blattläuse verlassen im eine Pflanze nur bei zu engen Platzverhält-

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Die Zwischenkulturen

Die Vernichtung der Grünkulturen ist eine entscheidende Phase, da sich der Interventionszeitpunkt direkt auf den gewünschten Effekt auswirkt.

nissen oder wenn die Pflanze abstirbt. Die Zerstörung von Bepflanzungen mit einer grossen Viruslast und einem starken Blattlausbefall sollte nur dann vorgenommen werden, wenn die Kulturen in der Umgebung ein Pflanzenstadium erreicht haben, dem ein Blattlausbefall nicht mehr schaden kann.

Nematodenbekämpfungen mit Gründüngung kennt man bereits lange. Obschon mit den gegenwärtigen Strategien zum Beispiel im Zuckerrübenanbau Nematoden resistente Sorten eingesetzt werden, verfügt man mit der richtigen Wahl und guter Pflege der Gründüngung über eine elegante landwirtschaftliche Bekämpfungsmöglichkeit. Zwischenkulturen führen zum Erfolg, wenn verschiedene Grundsätze befolgt werden, wobei mindestens eine der nachfolgenden Bedingungen zutreffen muss: • Die Zwischenkultur ist kein Nematodenwirt. Die Nematoden können sich nur auf den Wirtsunkräutern vermehren, wodurch ein Rückgang der Populationen zu beobachten ist. • Die Zwischenkultur ist ein resistenter Wirt, den die Nematoden zwar befallen, sich aber nicht vermehren. Bei gewissen Rettich- und Senfsorten wurde ein Rückgang der Nematodenpopulationen von 50% festgestellt. • Die Zwischenkultur ist ein Wirt, doch werden bei deren Vernichtung zum richtigen Zeitpunkt auch die Nematoden vernichtet, von denen sie befallen ist. Man nennt dies eine Anbaufalle. • Die Zwischenkultur produziert während des Wachstums oder der Verrottung Moleküle mit einer nematiziden oder nematostatischen Wirkung (Prin-

haben das Potenzial, um als wirksames Schutzinstrument eingesetzt zu werden. Die Verwendung geeigneter Sorten ermöglicht es, die Forderungen des ÖLN, den Erosionsschutz des Bodens und den Schutz der Kulturen unter einen Hut zu bringen. Hierzu müssen die Sorten nematizide, insektizide und fungizide Eigenschaften aufweisen. Viele Mischungen, die auf Kreuzblütlern basieren, werden bereits aufgrund dieser Eigenschaften verwendet. Mit der verfolgten Strategie sollen diese Mischungen im Freiland produziert werden, aber noch fehlt das nötige Know-how zum Erfolg. Ein weiterer Ansatz besteht darin, die Beziehungen zwischen Pflanzen und Schädlingen zu verändern. Man versucht daher, die Schädlinge, die sich ausserhalb der Kultur befinden, zu beschäftigen, solange sich die Kultur in einem anfälligen Wachstumsstadium befindet. Eine weitere Möglichkeit ist, den Entwicklungszyklus der Schädlinge zu verändern, damit die Eiablage zu einem für die Kulturen günstigen Zeitpunkt stattfindet. Für eine wirksame Umsetzung dieser Strategie ist eine Synchronisierung der Zwischenkulturen und Schädlingszyklen notwendig.

Neue Wege Anstatt die Schädlinge direkt zu bekämpfen, könnten auch Methoden geprüft werden, welche die Nützlinge begünstigen. Der Einsatz von Gründüngern bei der Bekämpfung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten war Gegenstand zahlreicher Laboruntersuchungen. Um diese Methoden im Freiland umzusetzen, müssen geeignete Sorten gewählt und effiziente technische Möglichkeiten angewendet werden. Die Chancen, die mit diesen neuen Strategien verbunden sind, werden die Anbaumethoden bestimmt verändern, insbesondere im Hinblick auf eine Reduzierung der Bodenbearbeitung. 䡵

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MERKBLATT ALP MANAGEMENT

Jetzt geht’s los mit dem Alpsommer FÜR ALPMEISTER, HIRTEN UND SENNEN Ab 1.1.2012 gilt die neue Berg- und Alpverordnung. Die Bezeichnung «Alp» darf nur noch verwendet werden, wenn Käse oder Butter auch tatsächlich aus dem Sömmerungsgebiet stammen. Damit wird gewährleistet, dass keine anderen Produkte unter der Bezeichnung Alp verkauft werden. Wo Alp draufsteht — muss «Alp» auch drin sein.

Alpmeister wünschen ihre Alp in den Händen von erfahrenen Älplern, was aber nicht immer möglich ist — zudem ist jeder Alpsommer anders und die Herausforderungen sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Wichtig ist es deshalb, das Alppersonal auf allen Ebenen gut zu instruieren und Informationsmaterial, Rufnummerlisten, QS-Ordner oder Checklisten abzugeben.

Bewilligungspflicht Alpbetriebe

Organisation Das

Zertifizierung Alpkäse, die ihren

Alppersonal muss wissen, wer zuständig für was ist. Wen können sie anrufen bei technischen Problemen mit der Melkmaschine oder dem Generator? Wem müssen Kontrollen und Aufzeichnungen mitgeteilt werden? Was ist, wenn eine Kuh krank ist? Am besten eine Liste mit Namen und Telefonnummern abgeben.

sind bewilligungspflichtig ... • bei einer Gesamtproduktionsmenge von mehr als 100 000 kg Milch/Jahr. • bei Teilnahme an internationalen Alpkäseprämierungen und Messen. • bei Produkteexport. • bei Lieferung an bewilligte Betriebe (Talsennereien, Käsehändler, Grossverteiler), die verpacken und mit Identitätskennzeichen beschriften.

Weg zu einem Wiederverkäufer, Dorfladen, Grossverteiler oder sogar an eine ausländische Käsetheke finden, müssen auf allen Stufen der Produktion und des Zwischenhandels von einer anerkannten Stelle zertifiziert werden. Die entsprechenden Alp- und Sömmerungsbetriebe sind alle vier Jahre durch eine

Inspektionsstelle zu kontrollieren. Die Kontrolle und die Zertifizierung kosten je nach Kanton zwischen 50 und 200 Fr. pro Jahr. Von der Zertifizierungspflicht ausgenommen sind die reine Produktion von Rohstoffen und der Direktverkauf an Endkonsumenten (Kontrolle muss sein, aber ohne Zertifizierung). In Graubünden übernimmt die Kontrolle im Rahmen der Zertifizierung der kantonale Kontrolldienst, der ohnehin Alpkontrollen durchführt. Die zertifizierten Alpen können zudem die Marke «Ein Stück Graubünden» nutzen. Etikettenkleber können bei alpinavera, Distelweg 4, 7000 Chur, 寿 081 254 18 50 bestellt oder integriert werden.

Löhne Da im Kanton Graubünden schweizweit am meisten Alpen bewirtschaftet werden, finden die dortigen

Die Alp, vor allem die Gebäulichkeiten, soll ordentlich übergeben werden. Ordnung und Überblick tragen zur Unfallverhütung bei. Bild: AMW, Winterthur

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MERKBLATT ALP MANAGEMENT Richtlöhne (Tabelle) Anwendung in der gesamten Schweiz und gelten sowohl für Frauen wie für Männer. Der Ferien- und Freizeitanspruch sowie die Verköstigung sind in den Berechnungen berücksichtigt und im Lohn abgegolten. Der für Hirten angegebene Lohn ist auch für Jungviehalpen anwendbar, wobei von einer Betreuung von 100 bis 130 Stück Galtvieh auszugehen ist. Die Richtansätze gelten auch für Alpen mit Kleinvieh. Dabei wird auf Schafalpen mit einer Herdengrösse von 600 bis 800 Stück, bei Ziegenalpen von 50 bis 70 Milchziegen, ausgegangen.

Arbeitsverträge Die Vereinbarung

Die tägliche Arbeitszeit richtet sich nach den Anforderungen der Alp und dem Ortsgebrauch. Im ersten Alpmonat sollen 14, später 11 Stunden nach Möglichkeit nicht überschritten werden.

Tabelle:

über den Lohn muss schriftlich festgehalten werden. Arbeitsverträge und Lohnabrechungsblöcke sind je nach Kanton bei den Bauernverbänden, den Beratungsstellen oder beim schweizerischen Bauernverband erhältlich.

Versicherungen Der

Normalarbeitsvertrag (NAV des Kantons Graubünden) verpflichtet den Arbeitgeber

Richtlohnansätze (Bruttobarlöhne) für die Alp bei 90 – 100 Kühen

sein Personal für Arzt-, Arznei- und Spitalkosten sowie ein Krankentaggeld von 80 % des AHV-pflichtigen Lohnes ab dem 31. Tag zu versichern. Ebenso muss das Personal gemäss Unfallversicherungsgesetz (UVG) gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle zu versichern sein. Empfehlenswert ist eine Aushilfenversicherung. Auskunft bei den regionalen Agrisano-Versicherungsstellen (oder in Graubünden bei der OEKK). Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung ist unumgänglich. Zudem muss das Produkthaftpflichtrisiko in die Haftpflichtversicherung eingeschlossen sein. Jeder Älpler sollte im Besitz einer eigenen Privathaftpflichtversicherung sein.

Älpler aus dem Ausland Die Anstellung von Älplern aus der EU und den EFTA-Ländern ist problemlos möglich. Für Arbeitskräfte aus Rumänien und Bulgarien braucht es eine Bewilligung. Praktikanten aus Drittstaaten werden über Agroimpuls (Schweiz. Bauernverband, Laurstrasse 10, 5201 Brugg) vermittelt.

Unfallverhütung Die gesetzlichen Anforderungen zur Unfallverhütung kann die Alporganisation mit dem Beitritt zum Präventionssystem agriTopAlp erfüllen. Ergänzend dazu ist der BUL-Ratgeber «Rindvieh und Wandernde» anzuwenden. Kalbende und Kühe mit kleinen Kälbern gehören nicht auf Weiden mit Wanderwegquerungen. Das Merkblatt «Kuhmütter schützen ihre Kälber» für Wanderer soll von Verkehrsvereinen oder auf den Alpen selber an Feriengäste abgegeben werden. Bezug: BUL www.bul.ch, bul@bul.ch

Tierverkehr Alle Tierbewegungen der Rindergattung zu Sömmerungs-, Hirten-, Gemeinschaftsweidebetrieben und zur Sömmerung im Ausland müssen an die Tierverkehrsdatenbank via www.agate.ch gemeldet werden (auch die Zugänge von Schweinen). Der Alpmeister erstellt die Massenzugangsmeldung via Agate. Er meldet auch Mutationen im Laufe der Sömmerung an die Tierverkehrsdatenbank. Erfolgt eine Geburt ist dies der TVD innert drei Tagen

Intensiv sind auch die Käsebretter zu reiningen, denn durch mangelnde Bretterhygiene können Listerien in den Keller eingeschleppt werden.

Funktion

Richtlohn Richtlohn Minimum (Fr./Tag) Maximum (Fr./Tag) Senn 155 205 Zusenn/Hirt für Milchkühe 140 180 Hirt für Mutterkühe, Jungvieh, Kleinvieh 130 170 Gehilfe erwachsen 105 160 Gehilfe jugendlich 80 90

Tabelle 2: Pauschallohn für Sennalpen PersonalFaktor für Pauschallohn bei Kuhzahl bedarf* Betriebsgrösse ** 90 Arbeitstagen in Fr. 20 – 29 1.6 82,5 % 17 500 23 000 30 – 39 1.9 85,0 % 21 500 28 000 40 – 49 2.2 87,5 % 25 000 33 000 50 – 59 2.5 90,0 % 28 000 37 500 60 – 69 2.8 92,5 % 31 500 42 500 70 – 79 3.0 95,0 % 34 000 46 500 80 – 89 3.2 97,5 % 36 500 49 500 90 – 99 3.4 100,0 % 39 000 55 500 100 –109 3.6 102,5 % 41 500 54 500 110 – 119 3.8 105,0 % 44 000 58 500 120 –129 4.0 105,0 % 45 500 60 000 * Der Personenbedarf wird aus kalkulatorischen Gründen gemäss Tabelle 1 von «oben nach unten» eingesetzt. Beispiel: Eine Alp mit 3.4 Personen umfasst 1 Senn, 1 Hirt Milchkühe, 1 Gehilfe erwachsen und 0.4 Gehilfe jugendlich. ** Je grösser die Alp, umso grösser ist die Verantwortung. Beispiel: Bei einer Kuhzahl von 50 – 59 Tieren muss die nach Tabelle 1 berechnete Lohnsumme mit dem Faktor 0.9 für Betriebsgrösse multipliziert werden. 48

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MERKBLATT ALP MANAGEMENT

Qualität durch Wettbewerb Olma-Alpkäse-Prämierung am 12. Oktober 2012 in St. Gallen. Anmeldung bis 31. August 2012. OlmaAlpkäse-Prämierung, Splügenstrasse 12, Postfach, 9008 St.Gallen, 寿 071 242 01 33, www.olma-messen.ch

zu melden. In der gleichen Frist muss auch dem Kalb die Ohrmarke eingesetzt und die BVD Probe ans Labor gesendet werden. Auskunft: 寿 0848 222 400, info@agatehelpdesk.ch.

Tierschutz Es dürfen nur Tiere auf die Alp, wenn sie BVD-negativ getestet sind und keine Sperre vorliegt. Zudem sind Infektionen während der Alpung meldepflichtig. Jeder Abort ist als ansteckend zu erachten (Schmallenbergvirus und BVD) und dem Amtstierarzt zu melden. Dem Kantonstierarzt ist auch die meldepflichtige Seuche Dasselkrankheit zu melden. Kranke Tiere sollen grundsätzlich auf dem Heimbetrieb behandelt werden. Werden auf der Alp Tierarzneimittel eingesetzt, müssen sie im Behandlungsjournal festgehalten werden. Verenden

Schafe und Ziegen Tiere mit Symptomen der Gemsblindheit dürfen nicht auf Sömmerungsweiden. Moderhinkemassnahmen gelten auch für den Heimbetrieb. Es dürfen nur Ziegen aus CAE-freien Beständen gesömmert werden. Geissen oder Schafe dürfen nicht auf den Alpen zurückgelassen werden (Verwilderung, Hungertod, Tierseuchen). Rega-Contadino Die Rega übernimmt während des Alpsommers HeliTransporte von verletzten oder toten Kälbern, Rindern oder Kühen. Dafür muss der Tiereigentümer eine gültige Familiengönnerschaft von 70 Fr. einbezahlt haben. Bei Betriebsgemeinschaften muss jeder Teilhaber eine gültige Familiengönnerschaft vorweisen. Wird die Rega gerufen, müssen folgende Angaben gemacht werden: Tiereigentümer, Name, Vorname, Adresse, Sachversicherung, Rega-Gönnernummer, 12stellige TVD-Ohrenmarkennummer, Kontaktperson, Hirt, Alpmeister mit Telefonnummer, Gemeinde, Alpname, Koordinaten, Geländebeschaffenheit, Hindernisse und Abladeort. Alarmzentrale Rega-Contadino: 寿 044 654 32 70

Melken

Die Melkreihenfolge muss konsequent eingehalten werden (zuerst gesunde Kühe, dann Status unsichere, anschliessend Schalmtest positive). Konsequentes Vormelken und die Euterreinigung mittels Einwegmaterial sowie anschliessend die Zitzen mit genü-

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Nur aus einer einwandfreier Milch kann ein Qualitäts-Alpkäse und feine Alpbutter hergestellt werden.

Tiere auf der Alp, sind die Kadaver vor allem an Strassen und Wanderwegen abzudecken und ordnungsmäss der Verbrennung zuzuführen oder im Einverständnis mit dem Kantonstierarzt zu vergraben.

gend Dippmittel tauchen, hebt das Hygieneniveau. Euterkranke Tiere müssen gezielt durch den Tierarzt behandelt werden. Beim Melkmaschinenservice muss auch das Vakuumsystem (Luftschlauch, Vakuumleitung, Pulsraum) kontrolliert werden. Korrodierte Kannen, Eimer und Milchfilter sind zu entsorgen. Melkstühle, Gabelstiele, Tauchbecher und Kälbereimer sind sauber zu halten. Das Milchgeschirr muss morgens und abends mit heissem Wasser und Reinigungsmittel gereinigt werden. Empfehlenswert ist dreimal pro Woche eine saure Reinigung auch für Kannen und Milchtanks.

Bestelldienst für Käsemischkulturen: ALP, 寿 031 323 82 68, kulturen@alp.admin.ch Auslieferung jeweils am Mittwoch. Bestellformular auf www.alp.admin.ch.

Käseverarbeitung Das Milchzimmer und der Milchlagerraum sind die Visitenkarte der Alpsennerei. Die Reinigung der Sennerei umfasst das Leitungssystem, alle Gerätschaften, Böden und Abläufe, Kühlschränke etc. Zur Salzbadreinigung gehören auch die Salzbadgestelle und -horden. Grundsätzlich soll mit jener Kultur fortgefahren werden, mit der man im vergangenen Sommer gute Erfahrungen gemacht hat. Vereinzelt gab es in den vergangenen Jahren Alpkäse mit Staphyloccus aureus, was enterotoxine Keime verursacht und zu Lebensmittel49


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MERKBLATT ALP MANAGEMENT vergiftungen führen kann. Präventiv müssen deshalb im Kanton Graubünden 2012 in den ersten zehn bis zwanzig Alptagen Käseproben eingereicht werden. Die Proben können im Kühlschrank der Sennerei Plantahof deponiert werden, aber auch die LANDI in Thusis und Illanz nehmen die Proben entgegen.

Düngung

Mist sowie Gülle von Alptieren können ausgebracht werden. Die Zufuhr von stickstoffhaltigen Mineraldüngern, alpfremden flüssigen Düngern sowie Klärschlamm ist verboten. Mist aus Talbetrieben darf nur mit einer Ausnahmebewilligung ausgebracht werden.

Jeder Alpsommer ist anders herausfordernd und schön. Bei Problemen hilft der Alpberater.

Bei Personalausfall können über das «Alpofon» Einsatzspringer gefunden werden. Kontakt: alpofon@ig-alp.org, 寿 078 813 60 85.

Flexinetze können temporär eingesetzt werden (Übernachtungsplätze). Stacheldrahtzäune sind verboten.

Grüngut Grüngut von Weideabräumungen oder Waldrandpflege darf nicht verbrannt werden und ist grundsätzlich einer ökologischen Verwertung (Verrottung) zuzuführen. Erlaubt sind Grill-, Lager- und Brauchtumsfeuer, sofern kein kantonales oder ein von der Gemeinde verordnetes Feuerverbot gilt.

Buchtipps:

Unkräuter Alpenblacken sind vor der Versamung abzuschneiden, ansonsten bleibt nur die Einzelstockbehandlung und ausstechen. Tödlich giftig für Kühe und Rinder ist das Alpenkreuzkraut. Zur Bekämpfung müssen die Pflanzen abgeführt werden.

• «Ein Sommer auf der Alp» von Birgit Bayer, Gesundheitsratgeber mit Erste Hilfe-Tipps, Weber Verlag, 29 Fr. • «Alpechuchi» von Martin Bienerth, Goldmedaille für das beste Regionenkochbuch, Fona Verlag. Fr. 34.90. • «Handbuch Alp» von Giorgio Hösli et al. Die aktualisierte Neuauflage erscheint Ende Juli, Zalpverlag, Vorderdorfstrasse 4, 8753 Mollis, 寿 055 622 39 22, www.zalpverlag.ch, ca. 56 Fr.

Zäune Wanderwege sind mit Torsys-

Nützliche Links

temen durchgängig zu halten. Zäuneund Torsysteme sind regelmässig zu überprüfen. Kunststoffweidenetze wie

• Vermarktung Schweizer Alpkäse: www.schweizeralpkaese.ch. • Alpkäse-Verpackungs- und Promo-

Milchwirtschaftliche Beratung Plantahof-Strickhof: • Bruno Beerli, LBBZ Plantahof, Landquart (GR), 寿 0793332602 • Stefan Bless, LBBZ Plantahof, Landquart (GR), 寿 079 468 45 78 • Christoph Mächler, Hütten (ZH), 寿 079 339 13 25 • Ernst Friedli, Strickhof, Lindau (ZH), 寿 079 638 49 44 Freiburg, Bern, Neuenburg, Solothurn: CASEi, Posieux (FR), 寿 026 305 57 00 Luzern, Ob- und Nidwalden, Uri: LaBeCo GmbH, Sursee (LU), 寿 041 925 79 80 Thurgau, St. Gallen: Bamos AG, Weinfelden (TG), 寿 071 622 20 66 Tessin: Milchwirtschaftliche Beratung (UCA), Bellinzona, Riva Scettrini Patrizia, 寿 091 814 61 91 Waadt: Agence Régionale pour la Qualité et l'Hygiène Alimentaire (ARQHA), Moudon, 寿 021 905 81 31 Wallis: Dienststelle für Landwirtschaft, Sion/Châteauneuf, 寿 027 606 75 01

tionsmaterial: www.swissmilk.ch.

Wollen Sie es genau wissen? Die Nummer 19 und die Nummer 24 des «Bündner Bauer» widmen sich ausführlich dem Thema «Alp». Download auf www.buendnerbauernverband.ch. Das Merkblatt ist auf www.plantahof.ch und www.buendnerbauernverband.ch aufgeschaltet. 䡵

Das Merkblatt «Alp» entstand in Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Beratungszentrum Plantahof, 7302 Landquart (GR), der milchwirtschaftlichen Beratung Plantahof-Strickhof und dem «Bündner Bauer». Autoren/Redaktion Daniela Clemenz UFA-Revue, Curdin Foppa, Beratungsleiter Plantahof (GR) und Bruno Beerli, Milchwirtschaftlicher Berater, Plantahof, 7302 Landquart (GR). Weitere Mitarbeit Moritz Schwery, Landwirtschaftszentrum Oberwallis, 3930 Visp. Gestaltung AMW, 8401 Winterthur. Herausgeber UFA Revue, 8401 Winterthur, Juni 2012.

INF BOX INFO

www.ufarevue.ch

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LANDTECHNIK zu verkaufen Hydraulikaggregat Aebi, gross, an 3-Punkt, mit Zapfwellenantrieb, 540 U/min, Tank 80 l; Tandemzahnradpumpen, 2 x 40 l/min, 180bar, inkl. hydr. Schläuche, für Forstkräne, Holzspalter, Mähwerk usw., Fr. 2500 078 744 30 32 Faucheuse-conditionneuse, 160 cm; 2 roues de culture, 1 fois, 9.5 x 42, et 1 fois 9.5 x 35; 1 épandeuse, pour ensilage; 1 silo à farine 021 731 11 68 ou 079 712 70 13 Milchtank Grieser, eckig, 1000 l, stationär, mit Kühlung 079 385 79 68 Düngerkarettli, für Mais, wenig gebraucht, Fr. 90 062 927 10 37 Kreiselheuer SIP Spider 555 Pro, gezogen, hydraulisch klappbar 078 765 77 47 Laubbläser, zu Traktor, Zapfwellen Antrieb 1000 U/min, zum Strassen und Wiesen vom Laub zu befreien, zum heuen in Bergregionen, geringe Lärmbelastung, Fr. 4200; Laubbläser, hydraulisch, mit Anbau Dreieck, für Waldstrassen Reinigung, Öleistung 40 l/min Fr. 3200 078 744 30 32 Generator, 2 Zylinder, 6 KW, 380 V, Fr. 950; Fressgitter, Boxen Bügel, neuwertig, für 9 Kühe 079 460 76 43 Gartenplatten, 30 Stk., Grösse 45 x 45 x 5 cm, neu, Restposten; Gartenplatten, 20 Stk., 60 x 40 x 4, gebraucht 041 480 28 36 Heurüstmaschine Lanker Portana, mit Fahrwerk; Rübenschneider van Lengrich, mit Reinigung; Zugmaul Rockinger, von MF 6460; Doppelräder System Müller, 9.5 x 36 / 30; Bodenfräse Maschio, 2.5 m; 3Schar Pflug Lemken, Halbautomat; Druckfass Agrar 4000; 3 Seitenkipper GG, 3.3 t, mit CH DL für Jeep; Zentrifugalpumpe, für Wasser 60 l/min, mit Elektromotor; Alu-Rampen, gross 079 379 43 42

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Motor Honda, 13 PS, zu Motormäher 079 245 11 39 4 Pneu Sommer Pirelli, 175/65 R15, Profil 50% 076 347 75 14 abends Rasenkehrmaschine Wiedenmann, an Rasentraktor, mit Benzinmotor 7 PS, auch zum Laubsammeln geeignet, Fr. 950; Unkrautbürste Nimos Honda, zur Entfernung von Unkraut, auf und Pflasterstein und an Strassenränder, NP. Fr. 7500, VP. Fr. 2100 078 744 30 32 Kehrmaschine Hako Hamster 800V, Benzinmotor, Fahrantrieb vor.- und rückwärts, Arbeitsbreite 81 cm, ab Service, Fr. 2600; Wischmaschine Hako Hamster 700E, Arbeitsbreite 75 cm, Batterie-elektroantrieb, mit Ladegerät NP. Fr. 6500, VP. Fr. 1200 078 744 30 32 Kanton LU Kreiselheur Kuhn GF 440, Fr. 850; Schwader Kuhn GF 280, Fr. 950; Gülle-Stabmixer Bauer, Fr. 450 041 970 27 23 ab 09.00 Uhr 2 Pneu, 14.9 R30 079 622 45 82 Bucher MT 850, Jg. 1988, mit Mähwerk Mörtel Jg. 2005, top Zustand 079 356 37 69 Düngerstreuer Rauch ZSB 900, mit Aufsatz, Platz für 1200 kg, Ammonsalpeter, Fr. 1700, sowie 2- Achs LKW Kippanhänger, Fotos unter www.emmerhof.ch 052 680 18 58 2 Pneu, 300-70 R20 079 622 45 82 Holzsilo Hegner, 176 Kubik, druckimprägniert, 4.5 m Durchmesser x 11 H. 026 496 12 64 oder 079 765 54 16 Baustellenwagen, für 45 Hühner eingerichtet; Futterautomat, für 75 kg Leghennenfutter 079 743 79 06 oder 062 876 22 89 Zaunpfähle Fichte, entrindet, L. 160 cm, Fr. 2.5/Stk. 079 633 57 85 Silowasserpresse, rund 3.5 m, Fr. 350 056 634 15 43 Renault Kangoo, 1.6 l, 4 x 4, mit Anhängerkupplung, Jg. 2001, frisch ab MFK, Fr. 6500 079

660 17 81 oder 044 932 61 13 Kreiselheuer Fahr, mit 3 Punktschwenkbock, Arbeitsbreite 4.5 m, guter Zustand, Fr. 500 056 241 18 79 Hundewägeli, neu, mit Pneu Bremse; Geschirr, für grosse Rasse, Fr. 850 041 937 13 87 Doppelräder System Müller, 15.5 bzw. 16.9 x 38, guter Zustand, Fr. 700 079 713 95 05 Nähe Bern Autoanhänger Wiederkehr, Gesamtgewicht 1500 kg, Nutzlast 990 kg, Ladefläche 170 cm x 400 cm, mit Blachen Verdeck, Auffahrrampe, guter Zustand, VP. Fr. 3800; Motorsäge Stihl 046, 76.5 ccm, 6 PS, Schnittlänge 50 cm, guter Zustand NP. Fr. 1795, VP. Fr. 850; Motorsäge Oleomac/ Efco, neu 70 ccm, NP. Fr. 1680, VP. Fr. 850 078 744 30 32 Kt. LU Kartoffeldämpfer, mit Holzfeuerung, Fr. 80 079 328 76 63 Kt. BE Rohrmelkanlage Boumatic, komplett, mit 4 Agregaten, sehr gut erhalten, Fr. 6000; Zinkenrotor Maschio, 2.6 m. mit Stabkrümler, gezogenes Scheiben; Mähwerk Vicon KM 241, mit Walzenaufbereiter, günstig 079 391 51 85 Auto Kia Sorento, Diesel, Style, Jg. 2007, 76'500 km, unfallfrei, ab MFK Automat, Zuglast 3500 kg, 8 fachbreift, top Zustand, wurde nur dls, PW gefahren, Fr. 18'900, alle Service gemacht 079 393 06 60 Garagekipptor, 2 Stk., mit Feldeinzug, neuwertig, B. 2.5 m, H. 2.27 m, sehr günstiger Preis, Transportmöglichkeit vorhanden 079 812 98 66 Warmluftofen, zu Heubelüftung; Holzspaltmaschine, 380 Volt 079 661 79 61 Förderband Blaser, 9 m, Gummi, top Zustand 079 426 06 35

motor 46 PS, 3400 h, Fr. 6500; Rasenkehrmaschine Wiedenmann, an Rasentraktor, mit Benzinmotor 7 PS, auch zum Laubsammeln geeignet, Fr. 950 078 744 30 32 Kt. LU Milchtank Buri OC 400, Inhalt 1750 l, Jg. 2009/2000, mit Tandemachse, sehr guter Zustand, Fr. 16'200 079 636 12 64 Motormäher Aebi AM 75, mit Gabeleingraser, ab Service, Fr. 1950 079 344 77 08 Einachser Bucher KT10, mit Pflug, läuft, Fr. 250; Bindemäher Fella 079 672 94 13 4 Pneu, Winter 195/65 R15, Profil 50%, alle zusammen Fr. 100 076 347 75 14 abends Rohrmelkanlage de Laval, für 16 Kühe, 1.15 m Standbreite, Agregat mit Computer, Halbwaschautomat, rev. Pumpe, günstig, Milchzentrifuge Elecrem, 120 l pro h, Fr. 300; Buttermaschine de Laval, 2 bis 14 l Rahm, Fr. 500 052 7451815 Hecklader Farmi, Fr. 700 076 453 42 00 Getreideklappschneidwerk Class, 4.50 m, Preis nach Vereinbarung 079 847 95 33 Ballenförderband 079 426 06 35 Bandspritzgerät Haruwy, mit Pumpe, Zapfwelle Manometer etc., wenig gebraucht 077 492 51 10 Elektomotor, 20 PS, 2900 Upm, 40er Welle, Fussplatte 20 cm x 25 cm, Fr. 150, weitere Getriebemotoren auf Anfrage 071 655 12 94 Traktor John Deere 6830 Premium, 1750 h, Jg. 2009, ab MFK, 175 PS, Autopower, Klimaauto, TLS Vorderachse, mit Bremse usw., CH Auslieferung, interessanter Preis 079 407 93 54

Elévateur Toyota FBESF 12, contrepoids, 3 roues, 1.2 t, 1997, haut levage 3 m, 1564 heures, Fr. 7000 022 994 91 23

Ladewagen Agrar LW25, Pickup 1-jährig, Fr. 500; Jauchemixer Früh, mit Fahrwerk, Fr. 500; Dreiseitenkipper Strautmann, 6 t, 2 x 4 x 0.8m, 15/55-17, neuwertig, Fr. 3900 052 763 13 60

Rasentraktor, mit Sichelmähwerk, 2.5 m Arbeitsbreite, Allrad Antrieb, Schnitthöhenverstellung von 19 - 133 mm, hangtauglich, sehr wendig, Kubota Diesel-

Ford maverick 2.0, 4 x 4, 2001, 176'000 km, tip top, crochet, climat, noire, LA voiture d'exploitation, Fr. 6500 079 473 38 21 Thierrens

Marktplatz Pflug Lemken, Variopal, 3-Schar Vario, Steinsicherung, Halbautomat 032 665 31 45 Ladewagen Agrar LW280, 21 Messer, 19/45 x 17, top Zustand, sehr gepflegt, Fr. 7000 079 771 52 89 Aufbauladegerät Aebi LD 30, 19 m3, guter Zustand, Fr. 2500 076 583 62 91 Motor Maag, 11 PS 079 622 45 82 Druckwasserpumpe, 380 Volt, Grundfos, Cr4/80, AVA 4 Kubik bei 6 Bar, mit 400 Literkessel, guter Zustand, Fr. 500 079 771 52 89 Zaunpfähle, L. 165 – 175, als Naturschutzwald, sehr zäh 041 480 28 36

8 m, top Zustand, Fr. 2000 078 832 95 30 Milchpume, zu Tränkeautomat Förster, mit Motor, komplett, neu, Fr. 150 079 713 95 05 BE Melkmaschine-Vakuumpumpe, Standeimer 20 l, komplett, Fr. 700; 2-Scharpflug Ott, günstig 079 641 80 49 Holzschnitzelfeuerung Tibamatic, 45 kw, inkl. Schubboden, Steuerung, etc. 079 687 21 06 Mofa Cilo 521; Ladegerät Alg 80, neuwertig; Rapid 606, mit Bandeingrasung und AM 30, je mit Triebsanhänger; Ferkelautomat Suevia 034 493 34 18

Rasenmäher Universal, Elektro, Schnittbreite 43 cm, ab Service, Fr. 50; Abluftbogen, 2 Stk., neu, für Ventilator, Durchmesser 45 cm, Fr. 50; 031 879 20 10 Kt. BE

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Fortsetzung Seite 54 51


D_PB4_Zulliger_0612 ok_2012 05.06.12 16:05 Seite 52

PFLANZENBAU

Nach der Ernte Bodenproben stechen MIT EINER BODENANALYSE erhält der Landwirt wichtige Kenntnisse über seinen Boden. Er kann die Düngung besser planen und mit gezielten Massnahmen die nachhaltige Fruchtbarkeit seines Bodens fördern.

Markus Zulliger

Mit einer Bodenanalyse erfüllt der Landwirt nicht nur einen Punkt des ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN), er erhält auch wichtige Informationen für seinen Betrieb. Eine Bodenanalyse beschränkt sich normalerweise auf die Nährstoffe Phosphor, Kalium, Magnesium und Kalzium. Die Bewertung des Nährstoffgehaltes bezogen auf den Düngebedarf wird durch die Einteilung in die Versorgungsstufen A bis E erreicht. Angestrebt wird der Nährstoffgehalt im Bereich C. Liegt die Bodenversorgung in der Stufe C wird eine Erhaltungsdüngung empfohlen.

Gezielte Düngung mit DüngerPlan Eine Software, wie zum Beispiel der Landor Düngeplan, berücksichtigt anschliessend die Werte einer Bodenanalyse und berechnet aufgrund dieser

den Düngebedarf. Der Landwirt erhält so eine zuverlässige Grundlage für seine Düngeplanung, spart Geld und legt eine wichtige Grundlage für eine umweltverträgliche und nachhaltige Düngung.

PK-Dünger:

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Die Versorgung der Böden mit den Grundnährstoffen Phosphor, Kalium und Magnesium ist von grosser Bedeutung, sind doch diese Nährstoffe entscheidend für die Wurzelentwicklung sowie die Photosyntheseleistung der Pflanzen. Wann immer möglich sollte die PK-Düngung vor der Saat erfolgen. In den Monaten Mai und Juni sind Phosphor- und Phosphor-Kalidünger am günstigsten. Betriebe, die genügend Lagerkapazität haben und Phosphoroder Zweinährstoffdünger (PK) einsetzen, können in dieser Periode von Vorzugspreisen profitieren.

Nach der Ernte Böden aufkalken

pH-Wert mit Kalk regulieren

Ein optimaler pH-Wert bewirkt:

Die Bodenanalyse liefert auch Angaben zur Höhe des pH-Wertes. Der pH-Wert gibt den Säurezustand (sauer, neutral, alkalisch) des Bodens an und kann mittels einer Kalkdüngung reguliert werden. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 6 und 7. Nur so sind die Voraussetzungen gegeben, damit genügend Nährstoffe mineralisiert werden und möglichst viele Bodenlebewesen im gesunden Boden überleben können. Durch verschiedene Faktoren sinkt der pH-Wert stetig, der Verlust an Kalk kann im Jahr über 400 kg/ha betragen.

• Bessere Nährstoffverfügbarkeit. • Weniger Düngerkosten bei höherem Ertrag und besserer Qualität. • Gute Bedingungen für Bodenlebewesen wie Regenwürmer und Mikroorganismen. • Bessere Verrottung der Ernterückstände und Bildung von Humus. • Das Verhindern von Säureschäden. Mehr Kalzium (Ca) im Boden bewirkt: • Die Tonteilchen im Boden verkitten besser, dadurch werden Bodenstruktur verbessert und Verschlämmung und Erosion verringert. • Durch mehr Luft im Boden werden Vegetationszeit verlängert und die Nährstoffe für die Wurzeln besser erreichbar. • Ca bindet Ton und Humusteilchen, dadurch entstehen grosse TonHumuskomplexe. • Durch die bessere Bodenstruktur werden Tragfähigkeit der Böden erhöht und der Kraftbedarf für die Bodenbearbeitung reduziert. • Ca ist ein Nährstoff der Pflanzen.

Stoppel-Kalkung verbessert Wasserführung Für hohe Erträge muss der Boden auch über die Fähig-

52

keit verfügen, über längere Trockenperioden Wasser speichern zu können. Um diese Fähigkeit im Boden auch nach der Ernte zu erhalten, sollten die geernteten Flächen aufgekalkt werden. Denn Kalk hat im Boden wichtige Wirkungen (siehe Kasten). Eine Kalkung hilft, die durch die Ernte entstandenen Schäden, wie beispielsweise Verdichtungsspuren im Boden zu beseitigen und somit die Wasserführung im Boden und die Bodenfruchtbarkeit allgemein zu verbessern. Der Einsatz von Kalk nach der Ernte legt somit den Grundstein für die positive Entwicklung der Folgekultur.

Welchen Kalkdünger einsetzen? Bei der Durchführung einer Kalkdüngung stellt sich die Frage, welchen Kalkdünger man einsetzten soll. Es gibt in Herkunft (Naturkalke, Industriekalke, Meeresalgenkalke), Inhaltsstoffen (Magnesium, Spurenelemente) und Qualitätseigenschaften (Gehalte, Mahlfeinheit) deutlich unterschiedliche Düngkalke. Zunächst muss entschieden werden, ob man den Kalk nur zum «Kalken» braucht oder ob auch Nebenbestandteile wie zum Beispiel Magnesium oder Mikronährstoffe zum Einsatz kommen sollen. Danach gilt es zu klären, ob ein schnell wirkender Kalk benötigt wird oder ob ein langsam wirkender Kalk reicht. Zu beachten gibt es auch die Qualitätseigenschaften der Kalke. Bei kohlensauren Kalken zum Beispiel gilt der Grundsatz: Je feiner der Kalk vermahlen ist, desto grösser ist seine umsetzungsaktive Oberfläche und damit seine Wirkung im Boden. Weiter stellt sich die Frage der Homogenität des Produktes (exakte Ausbringung möglich?) 6 2012 · UFA-REVUE


D_PB4_Zulliger_0612 ok_2012 05.06.12 16:05 Seite 53

PFLANZENBAU Tabelle: Kalksortiment der Landor Produkt

Gehalte

Dolomit-Mg-Kalk

Hasolit Kombi (Meeresalgen) Agrokalk

55 % CaCO3 35 % MgCO3 80 % CaCO3 10 % MgCO3 87 % CaCO3 13% MgCO3 95 % CaCO3

Feuchtkalk

85 % CaCO3

Mg-Feuchtkalk

60 % CaCO3 15 % MgCO3 90 % CaO

Düngkalk

Branntkalk

Mg-Branntkalk

60 % CaO 25 % MgO

Berechnete Kalkwirkung 55 % CaO

Wirkungsweise Mittel

Mahlfeinheit

Form

Bemerkungen

90 % < 0.09 mm

granuliert

52 % CaO

Mittel

90 % < 0.09 mm

granuliert

Erhaltungskalkung, magnesiumbedürftige Standorte. Erhaltungskalkung.

49 % CaO

Mittel

90 % < 0.09 mm

granuliert

54% CaO

0.1 – 0.5 mm

48 % CaO

Mittel bis langsam Mittel

90 % < 0.09 mm

Pulver, fein bis grob Pulver

48 % CaO

Mittel

90 % < 0.09 mm

Pulver

90 % CaO

Schnell

körnig

95 % CaO

Schnell

körnig

Erhaltungskalkung, Mikronährstoffe enthalten. Aufkalkung. Aufkalkung, zur Grünlandkalkung. Aufkalkung. Gründlandkalkung. Vorsaatkalkung. Bei Zuckerrüben, Raps, Gerste, Kartoffen, Karotten etc. Für magnesiumbedürftige Standorte.

sowie der Gehaltsangaben (handelt es sich um gesicherte Werte?). Oft bleiben solche wesentlichen Qualitätsparameter bei der Kaufentscheidung unberücksichtigt.

Tipp: Bodenproben maschinell stechen Zum Stechen von Bodenproben bietet die Landor eine einzigartige Lösung an: Einen hydraulischen Bodenprobenbohrer zum Anhängen an den Traktor. Der Bohrer wird mit einem Hydraulik-Motor angetrieben, der vom Fahrersitz aus bedient werden kann. Die Bodenproben werden direkt in einem Behälter gesammelt und müssen nur noch gemischt und abgefüllt werden. Der ganze Betrieb kann auf diese Art leicht und ohne grossen Kraft- und Zeitaufwand beprobt werden. 䡵

Mit einer Bodenanalyse erhält man die notwendigen Kenntnisse, um gezielt die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern.

Autor Markus Zulliger, Landor Beratungsdienst, 4125 Birsfelden Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Landor Berater unter Gratis-Nummer 0800 80 99 60).

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UFA-REVUE · 6 2012

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phyto-news Damit ihr Wirkstoff noch besser wirkt …

Welches Spritzintervall erträgt ein guter Krautfäuleschutz?

Verschiedene Einflüsse beeinflussen den Wirkungsgrad, wie z. B. Wassermenge, Wind, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Pflanze. Das Ziel jeder Pflanzenschutzapplikation ist es, eine bestmögliche Wirkung zu erreichen. Verschiedene Einflüsse gilt es zu optimieren: • Benetzung und Haftung: das applizierte Pflanzenschutzmittel sollte möglichst auf dem Blatt ankommen, der Tropfen «verlaufen», bzw. nicht «verplatzen» und nicht abrollen. • Regenschutz: Kartoffelfungizide enthalten in der Regel auch einen Kontaktwirkstoff; dieser sollte bei folgenden Niederschlägen möglichst nicht abgewaschen werden, bzw. regenfest bleiben. • Verdunstung ist die Folge von tiefer Luftfeuchtigkeit, kleinen Tropfen oder Wind. Dabei geht Wirkstoff/Wirkung verloren. Langsameres Antrocknen begünstigt zudem das Eindringen systemischer Wirkstoffe. Sticker ist der ideale Zusatz für Fungizide und Insektizid. Sticker verbessert die Aufnahme systemischer Fungizide durch langsameres Antrocknen. Kontaktfungizide werden mit Sticker regenbeständiger und somit auf dem Blatt länger aktiv. Sticker verbessert die Wirkung/Benetzung der Insektizide gegen Kartoffelkäfer und Blattläuse (Nomolt und Gazelle SG). Bei Sticker spricht man im Fachjargon von einem eigentlichen «Kleber»; der Spritztropfen «klebt» an der Pflanzenoberfläche.

Erst vor Kurzem haben wir unsere Kinder mit neuen Hosen eingekleidet; und schon wieder sind sie zu kurz! Dasselbe gilt auch für einen aktiven Fungizidschutz gegen Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln. Für eine gute vorbeugende Wirkung muss der Belag immer wieder dem Neuzuwachs angepasst werden. Stark wachsenden Stauden benötigen ein entsprechend kurzes Spritzintervall.

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Und dann in den Sommerferien, wenn die Kinder aktiv spielen, brauchen die Hosen einen «guten» Stoff, sonst sind Löcher vorprogrammiert. Bei den Kartoffeln, wenn’s im Juni regnet, sind systemische (Valbon, Daconil-Combi) oder «regenfeste» Produkte (Daconil 500, Zignal) das «non plus ultra» in einer guten Fungizidstrategie. Das Spritzintervall ist der Niederschlagsmenge anzupassen (20 mm). Ja und wenn die Kinder uns langsam «über den Kopf wachsen», d. h. sie wachsen langsamer, nimmt auch der «Hosenverbrauch» ab, sofern sie nicht vorzeitig Löcher bekommen. Im Sommer, wenn das Krautwachstum weitgehend abgeschlossen ist, können die Intervalle ausgedehnt, bzw. der Niederschlagsmenge angepasst werden.

Manchmal kann es sinnvoll sein, wenn die Hosen einen «Knieblätz» aufgenäht haben. Bei besonderen Wetterverhältnissen ist der Fungizidbelag zusätzlich zu verstärken: Zignal (0.3 – 0.5 l/ha) als Zusatz zum Standardprodukt bei Krautfäulebefall (Stopspritzungen); verstärkt den Kontaktbelag auf dem Blatt und tötet aktive Sporen ab. Amistar (0.75 l/ha) ab Juni, als vorbeugender Mischpartner bei hohem Alternariadruck oder anfälligen Sorten. Guter Greening-Effekt im Besonderen bei Trockenheit und bei schwachwüchsigen Sorten. Slick (0.5 l/ha) in die Juli-Hitze, bei Befallsbeginn als Mischpartner gegen hohen Alternaria-Druck (Alternaria und Solani).

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Empfehlung gegen Krankheiten/Schädlinge in Kartoffeln Reihenschluss Netz- und Haftmittel Kontaktfungizid teilsystemisches Fungizid Transsystemische Wirkung Kontaktfungizid (v. a. für Abschluss) als Zusatz bei Alternia anfälligen Sorten oder gegen Kartoffelkäfer (nur junge Larven) Kartoffelkäferlarven Blattläuse

KnollenBlüte / HauptAnsatz wachstum Abreife Sticker 0.2 l/ha Daconil 500 3.0 l/ha Daconil Combi 2.0 kg/ha Valbon 1.6 kg/ha Zignal 0.5 l/ha Amistar 0.75 l/ha Slick 0.5 l/ha Nomolt 0.25 l/ha Gazelle 100 g/ha Gazelle 200 g/ha 55


D_PB5_Bapst_0612 ok_2012 05.06.12 16:06 Seite 56

PFLANZENBAU

Risiko ausgelagert GETREIDEVERMARKTUNG Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Getreide zu Geld gemacht werden kann. Für die Betriebszweiggemeinschaft Praz in Mézières (VD) hat sich die Verrechnung als UFA-Lohnmischfutter seit 15 Jahren als beste Lösung erweisen.

Welche Bedeutung hat die Futtergetreide-Verarbeitung in der Schweiz? «Sie ist ein unentbehrlicher Partner der Schweizer Getreide- und und Fleischproduzenten.» Fritz Glauser, Präsident Schweizerischer Getreideproduzenten-Verband «Zusammen mit dem inländischen Getreidebau ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätsstrategie.» Ulrico Feitknecht, Präsident Suisseporcs

Aline Bapst

Betriebsspiegel Betriebszweiggemeinschaft Praz: François Gilliéron, Laurent Blanc und Didier Jaunin. Nutzfläche: 135 ha, verteilt auf die Dörfer Mézières, Servion und Essertes. Pflanzenbau: 30 ha Brotweizen, 17 ha Futtergetreide, 12 ha Raps, 5 ha Kartoffeln, 5 ha Zuckerrüben, 4 ha Futterrüben, 62 ha Grünland.

Der Anbau verschiedener Ackerkulturen auf rund der Hälfte der Fläche ermöglicht es dem Betrieb Praz, eine nachhaltige Fruchtfolge zu planen und die Arbeiten auf die Vegetationsperiode zu verteilen.

Kostenfaktor Stroh Laurent Blanc, François Gilliéron und Didier Jaunin sind in einer Betriebszweiggemeinschaft (BZG) organisiert. Im waadtländischen Mézières halten sie 200 Stück Rindvieh in einem Laufstall. Bei dieser Grösse ist Stroh ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Um die Wertschöpfung im Betrieb zu halten, produziert die BZG Praz das Stroh selber. Überschüsse werden direkt an andere Landwirtschaftsbetriebe vermarktet.

Regionale Getreideverarbeitung Mehr Flexibilität Im Sinne einer Vereinfachung lassen die drei Betriebs-

Tierhaltung: 80 Milchkühe (v.a. Red Holstein) und Jungvieh (total 200 Stück). Lieferrecht: 670 000 kg, davon 480 000 kg für die Produktion von Gruyère AOC. Arbeitskräfte: Drei Betriebsleiter und ihre Kinder.

UFA-Berater Jean-Pierre Flühmann mit Laurent Blanc, François Gilliéron und Didier Jaunin. 56

leiter ihr Futtergetreide seit dem Jahr 1997 als UFA-Lohnmischfutter verrechnen. «Wegen dem Risiko von Qualitätsverlusten wollen wir die Ernten nicht selber lagern», erklärt François Gilliéron. «Mit dem Bezug von UFA-Lohnmischfutter sind die Gehalte und eine hohe Qualität jederzeit garantiert», ergänzen Laurent Blanc und Didier Jaunin. Das mit dem abgelieferten Getreide verrechnete Mischfutter oder Eiweisskonzentrat kann von Fall zu Fall frei gewählt werden. Diese Flexibilität ermöglicht es, auf unterschiedliche Raufutter-Qualitäten zu reagieren und eine gezielte Ergänzung vorzunehmen. Die Unterstützung durch den UFA-Beratungsdienst ist dabei garantiert.

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Mit der Modernisierung des UFA-Werks Puidoux hat die UFA ein klares Zeichen gesetzt, auch in Zukunft ein wichtiger Mischfutterlieferant in der Romandie bleiben zu wollen. Die regionale Futterproduktion wird von den Betriebsgemeinschaftern aus Mézières geschätzt.

«In der rohstoffarmen Schweiz trägt sie zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand bei.» Rolf Büttiker, Präsident Schweizer Fleisch-Fachverband «Wo Getreide in der Fütterung erforderlich ist, soll dieses möglichst aus der Region stammen.» Sara Stalder, Leiterin Stiftung für Konsumentenschutz

In den letzten 20 Jahren sind die Mischfutterpreise dank Effizienzsteigerungen stark gesunken. Die Kapazitätserhöhung im Werk Puidoux um total 10000 Jahrestonnen ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Mit Blick auf die Agrarpolitik scheint die Bedeutung schlanker Verarbeitungsstrukturen noch zuzunehmen. Tiefe Margen in den vor- und nachgelagerten Bereichen ermöglichen attraktivere Preise zu Gunsten der Landwirtschaftsbetriebe. Was den Getreidebau betrifft, sind Laurent Blanc, François Gilliéron und Didier Jaunin der Meinung, dass ökologische Aspekte zwar wichtig sind. Aber die Produktivität dürfe nicht zu stark beeinträchtigt werden. Sonst leide die Versorgungssicherheit. 䡵

Autorin Aline Bapst, UFA-Marketing, 1070 Puidoux. www.ufa.ch

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6 2012 · UFA-REVUE


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PFLANZENBAU

Von der Wiese bis zum Milchtank DAS FUTTER kommt nie besser aus dem Silo oder Heustock als es eingelagert wurde. Diese bekannte Tatsache werden alle Viehalter während der Fütterungsphase entweder positiv oder negativ erfahren. Das Grundfutter ist immer das wichtigste, gesündeste und nachhaltigste Futtermittel, unabhängig davon, welche Tiergruppen gefüttert werden sollen.

Stefan Lüthy

Mit einer gezielten Bewirtschaftungs- und Anlageplanung der Wiesenparzellen wird eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Milchproduktion gelegt.

Kunst- oder Naturwiesen? Die Hanspeter Hug

passende Strategie hängt in erster Linie vom Betrieb ab. Während Kunstwiesen ein Teil der Fruchtfolge bilden, sind Naturwiesen ständig am gleichen Standort. Beide Typen setzen sich durch ganz unterschiedliche Arten von Gräsern, Klee und Kräutern zusammen. Je länger ein Bestand über Jahre hinweg erfolgreich

Ergänzungsfutter: Kleine Menge, grosse Wirkung Manche Regeln rund um den Futterbau und die Fütterung sind leichter gesagt als getan. Der Landwirt befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen Wetterprognosen, maschineller und personeller Schlagkraft, Bodenschonung, Futtergehalt, -ertrag, -struktur und vielem mehr. Unter dem Strich soll das Ganze noch möglichst wirtschaftlich sein. «Es gilt, zwischen verschiedenen Prioritäten abzuwägen und das Optimum zu finden», ist Patrik Huber überzeugt. Zusammen mit seiner Frau Irene bewirtschaftet der Ingenieur Agronom in Birrhard einen 43.5 ha grossen Betrieb. Im Futterbau wird Wert auf einen hohen Energiegehalt bei ausreichender Strukturwirkung gelegt. Das umfasst Massnahmen von der Wahl des Saatguts, des Erntezeitpunkts, des Konservierungsverfahrens bis hin zur Gestaltung einer effizienten Futterration. Seit Februar 2012 werden die 60 Kühe auf dem Betrieb Huber von einem Melkroboter gemolken. Aktuell liegt der Herdenschnitt bei 8000 kg Milch pro Laktation mit 4.1 % Fett und 3.2 % Eiweiss. «Die Leistungen haben dank höherer Melkfrequenzen zugenommen und steigen weiter an», stellt Patrik fest. Überzeugend sind die tiefen Zwischenkalbezeiten von 345 bis 355 Tagen. Wesentlich trägt dazu der in der Herde mitlaufende Stier bei. Die Futterration, welche zusammen mit UFA-Fütterungsspezialist Markus Vögeli erarbeitet wurde, ist einfach. Sie besteht aus 60 % Grassilage, 40 % Maissilage, rund 1kg Dürrfutter sowie 3.8 bis 4 kg UFA 243 und 248 (Eiweisskonzentrat) je Kuh und Tag. «Der Ergänzungsfutter-Einsatz liegt so auf tiefem Niveau», rechnet Patrik vor. Hinzu kommen Viehsalz ad libitum, Minex 975 und ein Pansenpuffer. Die Galtkühe werden separat gehalten und gefüttert.

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bewirtschaftet werden soll, umso mehr muss der Pflanzenbestand ausgewogen und an den Standort angepasst sein.

Die Zuchtsorten Wie bei allen anderen Ackerkulturen bekannt, gibt es auch im Futterbau eine empfohlene Sortenliste. Die in diesen Listen aufgeführten Sorten müssen sich im Vergleich mit den weltweit erhältlichen Sorten während einer mehrjährigen, landesweiten Prüfung behaupten. Nur die besten Sorten werden aufgenommen! Verglichen werden: Ertrag, Frühreife, Jugendentwicklung, Winterhärte, Entwinterung im Frühling, Konkurrenzkraft, Ausdauer, Anbaueignung in höheren Lagen, Krankheitsresistenzen, Beschaffenheit des Stängels sowie Verdaulichkeit. Nirgends auf der Welt werden Futterpflanzen von allen Anbietern so genau geprüft wie in der Schweiz. Die hier zu Lande verwendeten Klee- und GräserZuchtsorten nehmen deshalb weltweit einen Spitzenplatz ein. Die Zuchtsorten sind den alten, bestehenden Ökotypen, wie sie in allen Naturwiesen vorkommen, in den meisten pflanzenbaulichen wie fütterungstechnischen Belangen überlegen. Sorten, die den Sprung in diese Sortenliste geschafft haben, liefern die besten pflanzenbaulichen Leistungen in den hiesigen Klima- und Bodenregionen. Der schweizerische Saatguthandel und Sortenschutz ist im Verband SwissSeed zusammengeschlossen. Zu seinen Aufgaben gehört die Verwendung von Sorten, die in der Sortenliste aufgeführt sind. Dadurch hebt sich der Schweizer Samenhandel mit seinen qualitativ hochstehenden Mischungen klar von der ausländischen Konkurrenz ab.

Dies gilt nicht nur bei den AGFF-Standardmischungen, sondern auch bei allen Hausmischungen. Agroscope Reckenholz-Tänikon ART und ChanginsWädenswil ACW geben die «Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen» heraus. Sie sind auch verantwortlich für die Sortenprüfung.

Kunstwiesen sind flexibel Kunstwiesen werden nach Ablauf ihrer Nutzungszeit wieder in die Fruchtfolge integriert. Je kürzer die Nutzungszeit, umso weniger wichtig ist die Mischungszusammensetzung. Es muss auch nicht zwingend eine angepasste Bewirtschaftung eingehalten werden. Bei Kunstwiesen kann das volle Ertragsund Qualitätspotenzial der neusten Zuchtsorten ausgeschöpft werden. Die grosse Flexibilität in der Bewirtschaftung ermöglicht eine sehr rationelle Konservierung. Der Futterwert lässt sich einfach an die gewünschten Vorgaben der Fütterung anpassen. Fruchtfolgetechnisch gilt die Kunstwiese als Gesundungskultur in Ackerbaufruchtfolgen. Die Aussage, wonach der Kunstfutterbau die Mutter des Ackerbaus sei, bestätigt sich somit immer wieder. In der Praxis wird diese sehr positive Wirkung leider noch zu wenig ausgenutzt.

Auflaufrisiko und Anlagekosten Kunstwiesen müssen regelmässig neu angelegt werden, wobei das Auflaufen einer neuen Wiese jeweils das Schwierigste ist. Wetterbedingungen, Bodenbearbeitung, Saattechnik, Vorkultur und der Zeitpunkt des ersten Schnittes haben einen enormen Einfluss auf das Gelingen einer Kunstwiese. Die dabei anfallenden Kosten und der Saatgutauf6 2012 · UFA-REVUE


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PFLANZENBAU wand müssen auf wenige Nutzungsjahre verteilt werden.

Tiere lieben Naturwiesen Naturwiesen sind in der pflanzenbaulichen Zusammensetzung oft viel ausgeglichener und darum für die Nutztiere sehr bekömmlich. Die Erträge an Trockensubstanz und Gehalt im Futter guter Naturwiesen können fast so hoch sein wie bei Kunstwiesen. Naturwiesen müssen nicht immer wieder frisch angesät werden, was betriebswirtschaftlich sehr kostengünstig ist. Vor allem in Regionen ohne Fruchtfolge oder in Lagen, wo kein Umbruch gemacht werden kann, ist die Naturwiese die einzige und sinnvolle Bewirtschaftung.

ersetzt. Diese sind in der Regel aus quantitativer und qualitativer Sicht in ihrer Ertragsleistung schwach. Vor allem im Fahrsilosystem, bei dem, wenn möglich, die ganze Grünlandfläche des Betriebes zusammen eingebracht werden muss, ist die standort- und pflanzenabgestimmte, abgestufte Bewirtschaftungsintensität meist nicht umsetzbar. Viele Naturwiesen werden fern von ihren optimalen Bewirtschaftungen geführt. Sie bringen somit erheblich kleinere Erträge und tiefere Futtergehalte. Auch kann von der neusten Pflanzengenetik nur dann profitiert werden, wenn diese gezielt in einer Übersaat nachgesät wird.

Fazit Der Futterbau liefert die Grundue.ch lage für eine wirtschaft.ufarev w w w liche Fütterung. Nicht alle zenbestand setzen sich immer Futterpflanzen gedeihen an allen diejenigen Arten durch, denen die Standorten. Der Bewirtschafter muss ihbesten Wachstumsbedingungen gebore Bedingungen kennen. Es genügt ten werden. Solange es sich dabei um nicht, die Futterqualität anhand der Futdie gewünschten Arten handelt, ist das teranalysen zu begutachten, ohne die kein Problem. Dafür müssen die pflanpflanzenbaulichen Belange zu berückzenbaulichen Anforderungen der standsichtigen. Während Kunstwiesen an die ortangepassten Arten bekannt sein und Fütterung angepasst werden können, eingehalten werden. Ist das nicht der sind Naturwiesen vorwiegend nach ihFall und werden die Naturwiesen falsch ren botanischen Gegebenheiten zu begenutzt, gehen die guten Arten zurück wirtschaften. Mit dem Einsatz von Ausund werden meist durch Lückenfüller Bewirtschaftung muss passen In einem Pflan-

UFA W-FOS zeigt Lücken im Detail auf

Markus Vögeli, Spezialist Rindviehfütterung, UFABeratungsdienst Seon.

UFA W-FOS berücksichtigt die Abbaugeschwindigkeit und -anteile der gefütterten Energie und Proteinkomponenten im Pansen des Rindviehs. Die Qualität und Eignung der betriebseigenen Futtermittel werden mit diesem Analyse- und Fütterungssystem genaustens aufgezeigt – eine gute Basis, um über die Rationsgestaltung und Futterkonservierung zu diskutieren und Optimierungen vornehmen zu können.

Nach wie vor ist es am wirtschaftlichsten, den Energiebedarf soweit möglich aus dem Grundfutter zu decken und das Eiweiss zu ergänzen. Eine ungenügende Proteinergänzung äussert sich in Harnstoffwerten unter 15. Bei Verabreichung einer Teil- oder Totalmischration gehört das Eiweisskonzentrat in die Mischung, damit das Futter pansensynchron abgebaut wird. Ideal ist ein leichter Proteinüberhang von zirka 2 kg Milchproduktions-Potenzial, um die angebotene Energie vollständig zu nutzen und Verfettung gegen Ende Laktation zu vermeiden. Da sich Futterkomponenten und die Bedürfnisse der Herde stetig ändern, ist eine laufende Überprüfung unumgänglich. Dazu bietet die Analyse der Milchinhaltsstoffe, wie sie im Rahmen des UFA Herd Support angeboten wird, ein ideales Hilfsmittel. Nach neueren Erkenntnissen wird Stärke im Lauf der Silagelagerung im Pansen schneller abgebaut. Die genaue Entwicklung lässt sich mit dem «Silagemanager» der UFAG-Laboratorien verfolgen, um darauf via Ergänzungsfütterung zu reagieren.

gleichs- und Milchleistungsfutter lassen sich Qualitätsmängel ausgleichen. Dies ist aber nur soweit möglich, als dass das Grundfutter einer wiederkäuergerechten Ration entspricht. 䡵

Mit der Produktion qualitativ hochstehender Grundfutter hält Patrik Huber den Ergänzungsbedarf tief.

Autoren Stefan Lüthy und Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur. www.ufasamen.ch

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BIO-SEITE

Willkommene Umstellungsbetriebe BIO-GETREIDE Erstmals seit 2004 hat die Anzahl Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz, die ihre Produktion auf den biologischen Anbau umstellen, wieder zugenommen. Gleich 220 Betriebe haben sich per Anfang 2012 für die Umstellung auf «Bio» entschieden. Die fenaco bietet auch für die Produkte von Umstellungsbetrieben Vermarktungslösungen an.

Ulrich Zürcher

Andreas Rohner

Besonders interessante Kulturen während der zwei Jahre dauerenden Umstellungsphase sind die verschiedenen Futtergetreidearten, allen voran der Futterweizen. Interessant darum, weil schon von Beginn weg der gleiche Preis wie für Vollknospe-Produkte gelöst werden kann. Bio-Produzenten, die für die Vermarktung ihrer Druschfrüchte die Zusammenarbeit mit der fenaco suchen, profitieren von unserem dezentralen Sammelstellennetz (Neuzertifizierungen sind auch in diesem Jahr geplant), unserer Beratung sowie den attraktiven Auszahlungskonditionen der fenaco. Wer sich schon während der Umstellung an Kartoffeln und Gemüse wagen möchte, sollte die Absatzmöglichkeiten vorher genau mit dem Abnehmer abklären.

die für einen starken einheimischen BioLandbau einstehen, wurde die Vermarktungsphase beim Bio-Mahlgetreide im Mai 2012 mit der Nachzahlung von rund Fr. 2.00/100 kg abgeschlossen.

Anbauempfehlungen Biomahlgetreide Weizen ist nach wie vor das wichtigste Mahlgetreide und der Absatzmarkt präsentiert sich weiterhin aufnahmefähig für Mehrmen-

gen. Die offizielle Sortenliste von BioSuisse gibt Auskunft über acht geeignete Sorten und deren Eigenschaften (www.bioaktuell.ch Ackerbau Getreide). Wir empfehlen aufgrund ihrer guten Backqualität die Sorten «Runal», «Wiwa» und «Titlis». Für Umstellbetriebe eignet sich die ertragsstarke Sorte «Ludwig» als Futterweizen optimal. Die Flächen für Roggen und Dinkel dürfen leicht ausgedehnt werden.

Erträge und Qualitäten

2011 wurden ansprechende Erträge nicht nur bei den konventionellen, sondern auch bei den biologischen Getreidekulturen erzielt. Auch als Folge der hohen Erträge war jedoch die Qualität beim Weizen nur mittelmässig. Im Speziellen der Feuchtklebergehalt lag lediglich bei durchschnittlich 26.4 %. Erwünscht wären Klebergehalte von 29 % und mehr. Die Bioroggenernte war massiv von Auswuchs betroffen.

Vermarktung

Die Auszahlungen für das Futtergetreide erfolgten grösstenteils noch vor Jahresende. Für das übernommene Bio-Mahlgetreide haben die Sammelstellen bereits im Oktober 2011 eine Akontozahlung in der Höhe der Richtpreise erhalten. Dank der guten Zusammenarbeit mit Verarbeitern,

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BIO-SEITE Bio-Futtergetreide

Der Inlandanteil an Schweizer Bio-Futtergetreide lag dank der grossen Ernte im vergangenen Jahr bei erfreulichen 39 %. Gefragt sind prioritär Gerste, Körnermais, Weizen und Triticale als Energielieferanten sowie Eiweisserbsen, Ackerbohnen und neu auch Süsslupinen als Proteinträger. Letztere lassen wir in diesem Jahr erstmals im Rahmen eines Vorversuchs auf einigen Hektaren anbauen. Die Kultur überzeugt durch besonders hohe Eiweissgehalte und rückt in Mitteleuropa

Vor allem für die Ölsaaten Raps und Sonnenblumen sowie für die Körnerleguminosen Soja und Süsslupine sucht die fenaco für die kommende Aussaat dringend neue Knospe-Vertragsproduzenten. Bild: Hanspeter Hug, UFA Samen

wieder vermehrt ins Augenmerk der Züchter. Süsslupinen wurzeln bis zu 1.5 m tief und wirken sich positiv auf die Bodenstruktur aus. fenaco sucht für ein grösseres Anbauprojekt im Frühjahr 2013, das von Bio Suisse unterstützt wird, bereits jetzt Produzenten, die Interesse an einem Anbauvertrag für Süsslupinen haben.

Mehrpreis für Futtergetreide Der Anbau von Futtergetreide ist in vielen Fruchtfolgen sinnvoll, um den Krankheits- und Unkrautdruck auf den Ackerflächen zu mindern. Die Verrechnung als UFA-Lohnmischfutter ermöglicht es BioBetrieben, für das Futtergetreide einen höheren Preis zu lösen. Zur Auswahl steht das ganze Mischfutter- und Eiweisskonzentrat-Sortiment. Informieren Sie sich beim UFA-Beratungsdienst oder in Ihrer LANDI.

Bio-Ölsaaten

fenaco bietet Anbauverträge für Bio-Produzenten, die neu auch die Bio-Ölsaaten Sonnenblumen (Knospe und Umstellungsknospe) oder Raps (Knospe und Umstellungsknospe) in die Fruchtfolge integrieren möchten. Für den Abschluss eines Anbauvertrags mit fenaco muss die beliefernde Sammelstelle vorgängig festgelegt werden. Eine Abklärung direkt bei der Sammelstelle oder via fenaco ist daher unumgänglich.

Raufutter mit garantierten Gehalten Im Gegensatz zu zugekauftem Raufutter, das gehaltsmässig stark schwanken sowie unter Umständen verderben kann, ist die Qualität von Raufutter-Würfeln wie UFA 280 konstant und verlässlich. UFA 280 weist einen Raufutteranteil von 51 % auf, was im Hinblick auf die Limite von maximal 10 % Kraftfutter (in der Trockensubstanz) für Bio-Wiederkäuer einen höheren Einsatz ermöglicht. Mit 6.5 MJ NEL, 97g APDE, 119 g APDN und 199 g Rohfaser pro Kilogramm Trockensubstanz eignet sich das vitaminierte und mineralisierte UFA 280 als Beifutter zu Weidegras oder als Ersatz für Heu oder Vollmaispflanzen. Bis am 23.6.2012 ist UFA 280 mit einem Rabatt von Fr. 5.– pro 100 kg erhältlich.

Bio-Sojabohnen Erfreulicherweise konnten wir die Anbauflächen für die Ernte 2012 deutlich ausdehnen. Trotzdem ist der Bedarf für Speisesoja aus dem Inland noch bei weitem nicht gedeckt, und wir suchen weitere Vertragsproduzenten für die Ernte 2013. 䡵 Autoren Ulrich Zürcher, fenaco, 3052 Zollikofen

Fruchtbarkeit im Griff?

Andreas Rohner, fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel, 8401 Winterthur Für zusätzliche Informationen zur obigen Kulturenpalette nehmen Sie am besten Kontakt mit Ulrich Zürcher (寿 058 434 06 66) oder Andreas Rohner (寿 058 433 64 91) auf. Schriftliche Informationen zum Anbau und zur Wirtschaftlichkeit der Kulturen (inbesondere der Ölsaaten und Körnerleguminosen) bietet www.fenaco-gof.ch Bio-Rohprodukte Anbauplanung. Gerne machen wir Sie zudem auf den 1. Schweizerischen Bioackerbautag aufmerksam. Dort erfahren Sie mehr über unsere Tätigkeiten im gesamten Biomarkt.

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KURZMELDUNGEN

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Jeder ungenutzte Zyklustag einer Kuh kostet. Ziel ist ein Erstbesamungserfolg von mindestens 60 %. Pro Trächtigkeit sollten 1.6 Besamungen genügen. Die Reproduktionsvorgänge im Körper sind eng mit der Mineral- und Wirkstoffversorgung verknüpft. Um den tierindividuellen und bei Hitze erhöhten Bedarf zu decken, empfiehlt sich ein Splitting der Gaben: Dem Grundfutter werden 80 bis 130 g Mineralsalz und 60 bis 80 g Viehsalz pro Kuh und Tag zugeteilt – auf der Weide oder im Auslauf sorgt eine Leckschale (UFA 999) oder ein Salzautomat (UFA MicroFeeder) für ein zusätzliches Angebot.

Hemmung krankmachender Bakterien im Darm Natürliche Milchsäurebakterien-Stämme fördern die nützlichen und konkurrenzieren die schädlichen Darmbakterien. Entsprechende Produkte wie UFA-Antifex wirken Verdauungsstörungen (Durchfall usw.) entgegen. Das biokompatible UFAAntifex eignet sich für alle Nutztier-Gattungen und ist bis am 21. Juli 2012 mit einem Rabatt von Fr. 20.– pro 10 kg erhältlich. 61


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KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Swiss Quality Beef: Produzenten gesucht «Swiss Quality Beef» (SQB) erfreut sich steigender Beliebtheit im Abholgrosshandel und bei den Gastronomen. Wenn Qualität gepaart mit Swissness und Regionalität angeboten werden kann, ist die Grundlage für einen hohen Verkaufserfolg gegeben. Allerdings müssen die Kunden auch hier geholt und gepflegt werden. Dies praktizierte Prodega/Growa zusammen mit der Anicom an zwei Kunden-Events auf dem Bauernhof. So wurden überzeugte SQB-Käufer – Wirte, Inhaber von Imbissständen und Ladenbesitzer – auf den Betrieb von Kurt und Simon Herzog eingeladen (auf dem Bild umrahmt von Adrian Schärz,

Prodega, Kurt Baumann, Ernst Sutter AG, und Yvan Meuwly, Anicom), um sich vor Ort von der professionellen Produktion dieses qualitativ hochstehenden Schweizer Rindfleischs zu überzeugen. SQB lohnt sich für alle Partner: Die Verteiler freuen sich über eine Schweizer Exklusivität in ihren Verkaufsregalen und die Gastronomen haben die Gewissheit eines immer zarten Rindfleischs, das in jedem

Konkurrenzvergleich sehr gut abschneidet. Für die Munimäster bietet das SQB-Programm eine attraktive Produktionsmöglichkeit mit sicherem Absatz und Mehrpreis. Im Jahr 2011 lagen die Gewichtszuschläge im Schnitt bei 48.4 Rp. pro Kilogramm Schlachtgewicht. Wer sich für die SQB-Munimast interessiert, meldet sich bei seiner Anicom-Niederlassung oder beim UFA-Beratungsdienst.

Regeln gegen PRRS-Import

Premo bald frei von Coli F18

Gemäss einer Schätzung der Vetsuisse Fakultät wird etwa alle fünf Jahre ein PRRS-infiziertes Ebersper-

Während in der Schweiz heute alle Edelschwein-KB-Eber und bereits über die Hälfte der Edelschwein Sauen auf den Basiszuchtbetrieben reinerbig resistent gegen Coli-F18Bakterien sind, steht die PremoZucht diesbezüglich noch am Anfang. Ziel der Suisag ist es, dass eine solche Resistenz in fünf bis sechs Jahren auch von allen Premo KBEbern vererbt wird.

Gratis-Ticket zum «Kampf der Königinnen» gewonnen

Bild: Dr. C. Bukovsky

Mit der UFA-Revue vom April 2012 sind Tickets zur Kino-Premiere von «Kampf der Königinnen» verlost worden. Der Schweizer Dokumentarfilm zeigt das Finale der Walliser Kuhkämpfe, welches jeweils im Mai stattfindet. Die Gewinner der Eintrittsverlosung sind: Alexandre Denervaud (Bouloz), Yvonne Kobel (Eggiwil), Silvia Linder (Mürren) und Karin Wohlfahrt (Grenchen).

Was ein Ferkel nicht lernt... Ferkel, die sich gegen Ende der Aufzuchtphase aggressiv verhalten, sind mit grosser Wahrscheinlichkeit auch als ausgewachsene Sau unsozial. Das zeigt eine Untersuchung der Universität Kiel. ma-Ejakulat in die Schweiz eingeführt. Importe sind nötig, um die Genetik gezielt auffrischen zu können. In Frage gestellt werden jedoch Spermaeinfuhren zum Einsatz auf Mastferkelproduktionsbetrieben. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET) legt jetzt Anforderungen an die Überwachung der ausländischen KB-Stationen fest und klärt die Haftungsfrage bei Schäden durch den Import von infiziertem Sperma. UFA-REVUE · 6 2012

Inzucht bei Schafrassen Beim Walliser Schwarznasenschaf hat die Inzucht derart zugenommen, dass Massnahmen erforderlich sind. Das zeigt eine Analyse von ALP-Haras der Herdebuchdaten 1996 bis 2008 bei den vier grössten Schweizer Schafrassen. Da die Inzuchtraten auch beim Braunköpfigen Fleischschaf, Schwarzbraunen Bergschaf sowie beim Weissen Alpenschaf steigen, sollen die Populationen regelmässig überprüft werden.

Beim Paaren auf BYC achten Der Gendefekt Brachyspina (BY) ist über die beiden Rotfaktorträger Gen-I-Beq Sahara und Gen-I-Beq Salto von der Holstein- in die RedHolstein-Population gelangt. KBStiere werden nun im Labor auf den BY-Gendefekt untersucht und bei positivem Befund mit BYC (=BY-Träger) deklariert.

Bodenfütterung im Wartestall? Bodenfütterung ermöglicht zwar keine tierindividuelle Nährstoffversorgung. Bei Umbauten von Warteställen kann dieses Verfahren aber Sinn machen, da nur wenige Flächen unterkellert und geringe Investitionen für die Fütterungstechnik getätigt werden müssen. Planbefestigte Liegeflächen bleiben sauber, weil sie auch als Futterfläche dienen. Die Sauen sind mit der Futteraufnahme länger beschäftigt und fressen gleichzeitig, was die Kontrolle erleichtert. Zu den Voraussetzungen für eine funktionierende Bodenfütterung gehören:

• Sauengruppen vor der Aufstallung zusammengewöhnen, um Rangauseinandersetzungen zu minimieren. • Nur Sauen in ähnlicher Kondition zusammenstellen. • Das Futterangebot relativ knapp bemessen, damit die planbefestigten Flächen auch im Sommer sauber bleiben. • Sechs Volumendosierer pro 10er Bucht, um das Futter gleichmässig auf der Liegefläche verteilen zu können. • Eine zweite Fütterung bereits um 12:00 Uhr ist vorteilhaft für die Buchtensauberkeit. • Betonboden mit erhöhtem Säurewiderstand, Glättung beim Einbringen. Rudolf Wiedmann, Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 63


D_NT12_Engeler_0612 ok_2011 05.06.12 16:01 Seite 64

EXKURSION NUTZTIERE

Milchwirtschaftliche Exkursion nach Norddeutschland (Niedersachsen), 9. bis 11. Oktober 2012

Viele Milchviehhalter in Niedersachsen haben die Flucht nach vorne angetreten und ihre Bestände in den letzten Jahren aufgestockt.

Das Klima in Niedersachsen ist für die Milchproduktion sehr gut. In den letzten Jahren wurden neue Ställe gebaut und in neue Betriebsstrukturen investiert. Viele Milchbauern wählten also die «Flucht nach vorne». Mit dieser Exkursion bietet die UFA-Revue die Möglichkeit, auf einer kompakten Kurzreise neun unterschiedliche, fachlich hochinteressante Betriebe zu besuchen. Ebenfalls ermöglicht es die Reise, von kompetenten Fachkollegen Einschätzungen sowie topaktuelle und interessante Informationen zu erhalten.

Das Programm Dienstag, 9. Oktober 2012 Flug um 7.25 Uhr mit Swiss nach Hamburg. Anschliessend Busfahrt in Richtung Niedersachsen. Besuch eines Betriebs mit über 200 Milchkühen (500 000 kg Milch/AK). Mittagsimbiss unterwegs. Am Nachmittag Besuch von zwei Betrieben mit über 500 Kühen und durchschnittlichen Milchleistungen von bis zu 12000 kg pro Kuh. Abendessen und Übernachtung in Bremen für zwei Nächte.

Mittwoch, 10. Oktober 2012 Am Morgen Besichtigung eines Bio-Betriebs mit 330 ha und gemischtem Viehbestand mit Milchvieh, Ochsen und Wasserbüffeln sowie eigener Käserei

Anmeldetalon

mit Direktvermarktung. Zweiter Betrieb mit rund 500 Milchkühen, Schweinemast sowie Ackerbau. Nach dem Mittagsimbiss unterwegs, Fahrt zu einem Familienbetrieb mit über 435 Milchkühen, 30 Zuchtbullen und 400 Stück Jungvieh. Abendessen und Übernachtung wie am Vorabend in Bremen.

Donnerstag, 11. Oktober 2012 Nach dem Frühstück Besuch eines Betriebs, der innert 27 Jahren von 50 auf 800 Kühe aufgestockt hat und ein 50er Melkkarussell betreibt. Vor dem Mittagessen Fahrt zu einem Lohnunternehmerbetrieb mit 500 Kühen und Aufzucht. Letzter Halt auf einem Betrieb mit neuem Stall, der für 150 Kühe er-

zur UFA-Revue Exkursion nach Norddeutschland (Niedersachsen) 2012

So schnell wie möglich, spätestens bis 5. Juli 2012 (Platzzahl beschränkt) einsenden an: Agrar-Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau (bitte Pass- oder ID-Kopie beilegen!) Name

Vorname

Strasse

PLZ/Ort

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Festnetz

Unterkunft

Datum

64

Doppelzimmer

Ich bin bereit, ein Doppelzimmer zu teilen.

Einzelzimmer (Zuschlag Fr. 80.–)

Reiseversicherung (Fr. 75.–) Unterschrift

baut wurde. Rückflug mit Swiss. Ankunft in Zürich um 21.20 Uhr.

Preise und Leistungen Im Pauschalpreis von 1260 Fr. (ab 20 Personen) sind folgende Leistungen inbegriffen: • Flugreise Zürich – Hamburg – Zürich (Economy-Klasse). • Alle im Programm beschriebenen Transfers und Besichtigungen. • Unterkunft in einem Mittelklassehotel, Basis Doppelzimmer (Doppelbelegung) mit Frühstück. • 3 Mittagsimbisse, 2 Abendessen. • UFA-Revue Reiseleitung und ausführliche Reisedokumentation. Nicht inbegriffene Leistungen sind die An-/Abreise zum/vom Flughafen Zürich, Getränke und weitere persönliche Auslagen. Der Einzelzimmerzuschlag beträgt 80 Fr. pro Person. Der Abschluss einer Reiseversicherung zum Preis von 75 Fr. pro Person wird empfohlen (Deckung bis 2000 Fr.). Es gelten die allgemeinen Vertragsbestimmungen von Agrar-Reisen.

Durchführung

Agrar-Reisen, Rohrerstrasse 100, 5001 Aarau, 062 834 71 51, groups@agrar-reisen.ch www.agrar-reisen.ch 6 2012 · UFA-REVUE


D_UFA_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 16:18 Seite 65

TOP ANGEBOTE AKTION

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Weniger Arbeit, mehr Qualität mit UFA-Lohnmischgetreide Für Tierhalter mit Futtergetreide ist der Bezug von Lohnmischfutter wirtschaftlich interessant. Der Einsatz von Einzelkomponenten oder betriebseigener Hofmischungen bringt Arbeits-, Energieaufwand, Qualitätsrisiken und Investitionen mit sich. Dagegen bietet das UFALohnmischfuttersystem folgende Vorteile: • Bis 10 % Mehrerlös für das Getreide. • Keine Lagerkosten und kein Verlustrisiko. • UFA-Mischfutter und UFA-Eiweisskonzentrat mit garantiertem Gehalt, Mineralisierung, Vitaminierung, Aminosäuren, gewürfelt, gemahlen, Kombi-

und/oder Expanderfutter usw. • Umfassendes Dienstleistungspaket des UFABeratungsdienstes. • Regionale Getreideverwertung.

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UFA-REVUE · 6 2012

Bisherige Beobachtungen auf UFABühl zeigen ein klares Bild: Der Einsatz von UFA-Antifex und UFASolvi wirkt dem sogenannten «Sommerloch» und MMA bei Sauen entgegen. In der heissen Jahreszeit werden Muttersauen schlechter brünstig und rauschen häufiger um als sonst. Eine der Leistung entsprechende Futteraufnahme in der Säugezeit trägt dazu bei, Fruchtbarkeitsprobleme zu vermeiden. Mit seinen natürlichen Milchsäurebakterien fördert UFA-Antifex, das von der UFA auch in biokom-

patibler Form angeboten wird, nützliche Darmbakterien und hemmt unerwünschte Keime wie Escherichia coli. Die Vitamine und Spurenelemente in UFA-Solvi steigern die Widerstandkraft bei Hit-

zestress. Das selenhaltige Wirkstoffpräparat mit Elektrolyten ersetzt verlorengegangene Mineralien, stimuliert den Stoffwechsel, reguliert die Verdauung und stärkt den Organismus nachhaltig.

Das Problem

Hitzestress, Verdauungsstörungen, Wirkstoffmangel.

Die Symptome

Mangelnde Vitalität, dünner Kot, fehlendes Rauschen und schlechte Fruchtbarkeit im Sommer. Schwierigkeiten beim Abferkeln.

Die Lösung

20 g UFA-Antifex (bzw. UFA-Antifex Bio) ab zehn Tagen vor dem Abferkeln. 20 g UFA-Solvi ab fünf Tagen vor dem Absetzen bis zum Decken (Mengen pro Sau und Tag). 65


D_UFA_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 16:19 Seite 66

UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC…

…Milchviehspezialist Stephan Studinger In seiner Tätigkeit als UFA-Berater sieht sich Stephan Studinger nicht nur als Futterverkäufer, sondern als Dienstleister für Tierhaltungsbetriebe. Seine Arbeit macht Freude, weil er Milchviehproduzenten mit seinem Know-how und seiner Erfahrung wirtschaftlich vorwärts bringen kann. Dazu gehört auch die Definition klarer Ziele zusammen mit dem Betriebsleiter, zum Beispiel eine durchschnittliche Herdenleistung von 8000 kg pro Kuh und Laktation bei soliden Milchgehalten. Die Fortschritte werden regelmässig analysiert. Je nach Ergebnis erfolgen weitere Fütterungs-/Haltungsoptimierungen oder die Ziele werden nochmals höher gesteckt.

Kraftfutter

reduziert Auf dem Betrieb Bucher bietet Stephan Studinger das «UHS extra» an. Es handelt sich hierbei um eine

Dienstleistung im Rahmen des UFA Herd Support (UHS). Sie umfasst gegen eine kleine Kostenentschädigung folgende Punkte: • Fütterungsplan nach UFA W-FOS • Rationenplan für die Aufzucht • Beratungsgespräche auf dem Betrieb • Berechnung und Besprechung der Rationskosten • Auswertung der Milchkontrollergebnisse anhand der Einzeltierliste und Besprechungsrapport • Kraftfutterzuteilung bis auf Stufe Einzeltier • Jährliche Auswertung der Betriebsergebnisse • Weiterbildungsveranstaltung «Mit dem UHS extra ist die Milchleistung und Fruchtbarkeit der Herde besser geworden», freut sich Martin Bucher. Gleichzeitig habe der Kraftfuttereinsatz

reduziert werden können. Während der Herdenschnitt bei 7500 kg Milch pro Jahr liegt, übertreffen einzelne Kühe gar die 10 000 kg-Marke. «Mein Ziel ist, die Unterschiede zwischen den Kühen züchterisch zu minimieren», fügt Martin Bucher an.

Das Prinzip in der Fütterung ist immer gleich. Die UFAG Laboratorien AG in Sursee analysieren die Grundrationskomponenten Maissilage, Grassilage und Dürrfutter auf ihren Gehalt. Darauf wird das Milchproduktionspotenzial anhand der Werte MJ NEL, APDE, APDN sowie der wichtigsten Mineralstoffe berechnet, mit Ergänzungsfutter ausgeglichen und je nach Milchleistung noch mit Leistungsfutter erhöht. Bei der Wahl der Ergänzungsfutter werden im Fütterungssystem UFA W-FOS zusätzlich die Protein- und Kohlenhydrat-Fermenta-

Der Hof der Familie Bucher liegt auf 490 m über Meer.

Stephan Studinger, 4658 Däniken Geboren

6. Juli 1984

Zivilstand

ledig, aber in festen Händen

Werdegang Ausbildung zum Landwirt und Agrotechniker HF, im UFA-Beratungsdienst seit Februar 2008 Hobbies

Schwingen, Landwirtschaft allgemein

Motto

«Dem Tierhalter helfen, seine Ziele zu erreichen.»

66

Pferde als «Ferienentschädigung» Auch wenn sich beide sehr für die Milchviehhaltung interessieren – besondere Freude haben Martin und Käthi Bucher an der Pferdezucht. Zwei grosszügig bemessene Boxen beherbergen die stolzen, exterieurmässig hochstehenden Stuten Coeur Lady (Warmblut) und Dixi (Freiberger). «Pferde sind eine Art Entschädigung für die relativ kurzen Ferien auf

dem Landwirtschaftsbetrieb», erklärt Käthi Bucher. Während der Vegetationsperiode können die Stuten und Fohlen halbtags auf die Weide. Am Morgen erhalten sie Heu, einen Joghurtbecher HYPONA Leinsamen gedämpft, HYPONA 895 und Zuchtstutenfutter, genauer HYPONA 786 für Coeur Lady und HYPONA 889 für Dixi. Bei Letzterem handelt es sich um ein Futter ohne Hafer bei be6 2012 · UFA-REVUE


D_UFA_Aktuell_0612 ok_2012 05.06.12 16:20 Seite 67

tionsgeschwindigkeiten im Pansen berücksichtigt. Auf dem Betrieb Bucher sind es das Eiweisskonzentrat UFA 248 und UFA 243 (7.6 MJ NEL, 22 % Rohprotein), die via Abrufstation zum Einsatz kommen. UFA 243 ist in Expander-, Würfel- oder Flockenform erhältlich und überzeugt durch seine Schmackhaftigkeit und die ausgeglichene Fermentation im Pansen.

Bei einer Ration mit je einem Drittel Dürrfutter, Gras- und Maissilage ist auch auf die richtige Mineralstoffversorgung zu achten. Martin Bucher tut dies per Abrufstation mit dem gewürfelten UFA 293, das ein Kalzium-Phosphor-Verhältnis von 1: 1 aufweist. Die Aufzuchtkälber erhalten UFA 116 ab der zweiten Lebenswoche, um die Pansenentwicklung zu fördern.

Betriebsspiegel Martin & Käthi Bucher mit Bruno (19-jährig), Claudia (18) und Sonja (15), 6102 Malters Nutzfläche: 35 ha Tierhaltung: 56 Kühe, 17 Aufzuchtrinder (ausgelagert), 8 Tränker und 4 Aufzuchtkälber Pflanzenbau: 3 ha Silomais, Natur- und Kunstwiesen

Vorbeugung

gegen

Ketose

Während drei bis sechs Wochen nach dem Abkalben erhalten die Kühe via Abrufstation UFA-Ketonex EXTRA. Dieses Propylenglykol-Würfelprodukt beugt Ketose vor, enthält Biotin für gesunde Klauen und Beta-Carotin, ein «Fruchtbarkeitsvitamin», welches insbesondere zu länger gelagertem Dürrfutter und zu maisreichen Rationen ergänzt werden sollte. Die organisch gebundenen Spurenelemente in UFAKetonex EXTRA können die Tiere besonders gut aufnehmen. Gegenüber flüssigem Propylenglykol entfällt der Einschütt-Stress. UFA-Ketonex EXTRA wird gern gefressen.

Besamungsindex zeigt gegen unten «Ich will möglichst viel Milch BLICKPUNKT POINT DE VUE

Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar

aus dem eigenen Grundfutter erzeugen», fasst Martin Bucher seine Strategie zusammen. Mit den in den letzten Jahren vorgenommenen Anpassungen ist er auf dem richtigen Weg. «Der Besamungsindex hat sich um 0.3 Punkte auf 1.7 verbessert», bilanziert der Betriebsleiter.

Diskussion der Milchinhaltsstoffe und möglicher Verbesserungen anhand der UHSextra-Ergebnisse.

Käthi und Martin Bucher:

«Mit dem UHS extra haben sich die Milchleistung und Fruchtbarkeit verbessert»

Stute Coeur Lady mit ihrer Cassandra.

UFA-REVUE · 6 2012

wusst tieferem Energie- und Eiweissgehalt für Ponys oder wenig beanspruchte Pferde. In der Hochträchtigkeit, Säugezeit, in Stresssituationen (Hitze), während dem Fellwechsel oder bei älteren Tieren ist der Mineral- und Wirkstoffbedarf erhöht. Entsprechend muss die verabreichte Menge an HYPONA 895 angepasst werden. Das gewürfelte, vitaminierte Mineralfutter verfügt

über ein Kalzium-Phosphor-Verhältnis von 4 : 1, enthält Biotin (Hufgesundheit) und Selen (Fruchtbarkeit). Einsatz pro Tag: 50 – 100 g für Kleinpferde, Ponys, Fohlen; 100 – 200 g für Zuchtpferde; 150 – 250 g für tragende und säugende Stuten. «Die Hufgesundheit und Trächtigkeitsraten bei Dixi und Coeur Lady bestätigen die Fütterungsstrategie», stellt Käthi Bucher fest.

HYPONA 895 ist zurzeit mit Rabatt erhältlich (siehe «Top-Angebote») 67


D_UFA_Aktuell_0612 ok_2012 06.06.12 09:01 Seite 68

ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE

LESE-FUTTER À LIRE Wirtschaftlichkeit in der Schweinemast Erfahrungen und Studien belegen: Benzoesäure, die im Mastschweinefutter UFA 331-3 oder Vormastfutter UFA 321-3 enthalten ist, hemmt das Wachstum schädlicher Keime, stabilisiert die Verdauung, erhöht die Schmackhaftigkeit, steigert die Zunahmen und verbessert den Hofdüngergehalt.

Patrice Ribot, Giez (VD).

Kein MMA dank UFA top-pig «Früher war MMA häufig, jetzt kennen wir dieses Problem kaum mehr», stellt Patrice Ribot fest, der die 150 Sauen der Porcifort AG betreut. Die Wende auf dem Abferkelbetrieb in Giez (VD) brachte UFA top-pig, empfohlen von UFA-Schweinespezialist Benoît Sahli. Mit diesem Energie- und Wirkstoffkonzentrat wird das Säugendfutter UFA 361 EXTRA ergänzt. «Die Milchleistung der Sau steigt und

der Konditionsverlust nimmt ab», fasst Patrice Ribot zusammen. Versuche in Frankreich hätten zudem gezeigt, dass der gezielte Einsatz energie- und mineralstoffreicher Produkte zu grösseren und schwereren Würfen führe. Vor und nach dem Abferkeln können Muttersauen nur beschränkt Futter aufnehmen. Diese Situation verschärft sich bei Hitze und kann zu schlechterer Fruchtbarkeit führen.

UFA top-pig verfügt über einen hohen Nähr- und Wirkstoffgehalt, ist hochverdaulich, expandiert und wird gern gefressen. Essenzielle Fettsäuren verbessern die Fruchtbarkeit. Milchsäurebakterien stabilisieren die Verdauung. UFA top-pig kann zu jedem Futter angeboten werden. Es bewährt sich auch als Flushing-Futter ab dem 3. Tag nach dem Absetzen bis zum 1. Tag nach dem Decken (2 x 250 g pro Tag).

HOBBYTIER-ECKE SERVICE UFA

Aktion RaufutterWürfel UFA 250 Speciflor und UFA 256 Fibralor sind zwei preisgünstige Möglichkeiten, Raufutter in Rindviehrationen zu ersetzen oder zu ergänzen. Speciflor passt ideal zu faserigem Futter (älteres Heu oder Gras) mit geringer Verdaulichkeit, Fibralor eignet sich mit seinem hohen ADF-Anteil zu Weidegras oder strukturarmem Futter. Gehaltsgarantie, verbesserte Futterverwertung der Gesamtration, praktisches Lagern und Verabreichen – das sind die Argumente für Speciflor und Fibralor. Diese Raufutter-Würfel sind aktuell mit Rabatt erhältlich (siehe «Top-Angebote»).

UFA-Spezialmineralsalz für Alpakas und Lamas Der Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen im Raufutter ist je nach Boden, Düngung, Lage des Betriebes und Jahreszeit sehr un-

terschiedlich. Einen über die Norm hinausgehenden Bedarf an Mineral- und Wirkstoffen haben die Alpakas und Lamas bei gesundheitlichen Störungen

und während der Laktation. UFA 9981 wurde speziell für Neuweltkameliden rezeptiert, ist staubfrei und wird sehr gut gefressen. Regelmässige Gaben dieses Mineralsalzes beugen Mangelerscheinungen vor. Die Tiere bleiben fit und machen ein schönes Vlies.

Fütterungsempfehlung 30 bis 50 g UFA 9981 pro Tier und Tag in einem sauberen Gefäss (z. B. UFA MicroFeeder) anbieten.

Gehalte je kg 115 g Kalzium, 80 g Phosphor, 50 g Magnesium, 80 g Natrium sowie Vitamine und Spurenelemente. 68

UFA-Berater Services techniques 3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 6 2012 · UFA-REVUE


D_NT1_Seelhofer_0612 ok_2012 05.06.12 15:53 Seite 69

NUTZTIERE

Neue Strategie gegen Sommerloch? MIT DEM GEZIELTEN EINSATZ von Milchsäurebakterien und Wirkstoffen sind auf UFA-Bühl gute Resultate gegen die sommerlichen Fruchtbarkeitsprobleme bei Sauen erzielt worden. Es handelt sich um eine Strategie, die herkömmliche Vorbeugemassnahmen mit wenig Aufwand ergänzen kann.

Im Sommer werden Muttersauen schlechter brünstig und rauschen häufiger um als in den übrigen Jahreszeiten. Folgende Massnahmen stehen im Vordergrund, um das «Sommerloch» zu minimieren: • Einsatz von Kühlungstechnik. • Angebot von genügend frischem, sauberem Wasser. • In Säugezeit: Förderung einer hohen Futteraufnahme, Erhöhung der Nährstoffkonzentration, Verteilung der Tagesration auf drei Mahlzeiten. • Danach: täglicher Eberkontakt. Zusätzliches Potenzial liegt im Einsatz ausgewählter Spezialprodukte. Dabei wird das Ziel verfolgt, die Gesundheit der Sau und eine hohe Futteraufnahme in der Säugezeit zu gewährleisten, damit die Voraussetzungen für eine gute Fruchtbarkeit stimmen.

werden. Denn ab zehn Tagen vor dem Abferkeln kommen 20 g UFA-Antifex pro Tier und Tag zum Einsatz. Läuft die Verdauung rund, nimmt die Sau mehr Futter auf. Sie verliert weniger Körpergewicht und ist für die Belegung besser gerüstet.

stellt. Entsprechend kommt auf UFABühl ab fünf Tagen vor dem Absetzen bis zum Decken das Wirkstoffkonzentrat UFA-Solvi zum Einsatz (20 g pro Tier und Tag). Es trägt dazu bei, dass die Sauen besser rauschig werden und nach der Belegung sicher tragen. Mit den Resultaten aus dem UFA 2000planer lässt sich dieser Effekt mit Zahlen belegen.

Wirkstoffschub Nun gilt es, dem Muttertier noch die nötigen Stoffe für einen hohen Trächtigkeitserfolg und eine grosse Uteruskapazität (siehe Artikel «Vorgeburtliche Programmierung») bereitzustellen. In der Grafik sind einige Wirkungsmechanismen verschiedener Spurenelemente und Vitamine darge-

Heinz Seelhofer

Fazit Besonders in der heissen Jahreszeit muss die Futteraufnahme und Wirkstoffversorgung säugender und leerer Sauen stimmen, um fruchtbar zu sein und grosse, schwere Würfe zur Welt zu bringen. 䡵

UFA-Bühl ist der Forschungsbetrieb der UFA im aargauischen Hendschiken.

Milchsäurebakterien Zahlreiche Versuche weisen nach, dass Milchsäurebakterien das Immunsystem positiv stimulieren. Indem sie Säure produzieren, sinkt der pH-Wert im Darmtrakt. Die Bedingungen für Keime, die ein neutrales oder basisches Milieu bevorzugen, werden verschlechtert. Durch die Reduktion der schädlichen Bakterien im Darm nimmt die Infektionsgefahr ab. Milchsäurebakterien stabilisieren die Gesundheit neu eingestallter Jager. Das ist bekannt. Auf UFA-Bühl hat sich nun gezeigt, dass das Milchsäurebakterien-Präparat UFA-Antifex auch bei Sauen positiv wirkt. Die Vitalität der Tiere im Sommer nahm zu, die Kotkonsistenz wurde besser und das Abferkeln verlief problemloser. Früher vereinzelt auftretende MMA-Symptome konnten eliminiert UFA-REVUE · 6 2012

Grafik: Wirkstoffversorgung und Fruchtbarkeit

Quelle: W. H. Close

Oestrus Se Hormone LH/FSH

Ovulationsrate

Insulin

Zn Sperma Cu Fe

Mn

Befruchtungsrate Lebensfähigkeit Embryo Fe

Progesteron Vitamin A

Uterine Kapazität Neugeborene Ferkel Sau: Fruchtbarkeit

Se

Fe

Se

Fe

Absetzferkel

Se

Zn

Cu

Fe

UFA-Solvi enthält u.a. Kupfer (Cu), Eisen (Fe), Mangan (Mn), Selen (Se), Zink (Zn).

Autor Heinz Seelhofer, Ressortleiter Schweinfütterung, UFABeratungsdienst, 6210 Sursee. www.ufa.ch Aktion UFA-Antifex und -Solvi Lesen Sie mehr zu diesen beiden Problemlösern und die aktuellen Preisrabatte im «UFA aktuell».

INF BOX INFO

www.ufarevue.ch

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D_NT2_Stoll_0612 ok_2012 05.06.12 15:54 Seite 70

NUTZTIERE

Vorgeburtliche Programmierung FÜR DIE ENTWICKLUNG EINES FERKELS spielen Umwelteinflüsse eine dominante Rolle. Die Anzahl überlebender Embryonen beziehungsweise Föten und das Nährstoffangebot im Uterus sind ausschlaggebend, ob ein kleines Ferkel sich gemäss seinem genetischen Potenzial entwickeln kann. Tiere aus grossen Würfen sind häufig negativ programmiert.

Peter Stoll

Die Mast- und Schlachtleistung sowie die Fleischqualität sind Eigenschaften, die teils genetisch bedingt, teils durch Umweltfaktoren bestimmt werden. Die genetische Seite wird durch die gezielte Paarung und die Selektion in die erwünschte Richtung gelenkt. Beim Magerfleischanteil zum Beispiel liegt die Erblichkeit, also der genetische Teil, im Bereich von 30 %. Mit anderen Worten, der Umwelteinfluss auf den Magerfleischanteil beträgt rund 70 %. Welches sind nun diese Umwelteinflüsse, die die Eigenschaften der Ferkel derart stark beeinflussen?

40 bis 60 % gehen verloren Die Entwicklung eines Ferkels beginnt im Uterus der Sau mit den befruchteten Eizellen. Zu Beginn der Trächtigkeit sind 20 bis 35 befruchtete Eizellen vorhanden. Je nach Verfassung der Sau verliert sie schon in den ersten 30 Trächtigkeitstagen zwischen 0 und 40 % der Embryonen. Die Verlustmenge hängt davon ab, wie viel Muskelmasse die Sau in der letzten Laktation verloren hat und wie es um ihre aktuelle Körperkon-

Tabelle: Höhere Leistung und Qualität dank vorgeburtlicher Muskelbildung Quelle: Gondret et al. (2006)

Geburtsgewicht Absetzgewicht Gewicht am Tag 68 Mastendgewicht Alter Ende Mast Masttageszunahmen Futterverwertung Schlachtgewicht warm Magerfleischanteil 70

kg kg kg kg Tag g kg/kg kg %

Geburtsgewicht tief hoch 1.05 1.89 7.73 9.65 26.3 30.9 111.9 111.6 171.1 159.5 835 892 3.05 2.49 90.2 89.5 61.1 63

dition, Stressbelastung und Nährstoffversorgung steht. Während der gesamten Trächtigkeit verliert eine Sau normalerweise zwischen 40 und 60 % der Embryonen.

Uteruskapazität entscheidend Jeder Embryo verfügt über eine eigene Plazenta. Diese ist seine individuelle Umwelt, die Verbindung mit der Sau. Die Platzierung der Plazenta im Uterus, deren Grösse und die Anzahl Mitbewerber um Platz und Nährstoffe (die übrigen Embryonen) bestimmen die Nährstoffversorgung des Embryos. Je grösser die Plazenta, desto besser ist die Nährstoffversorgung. Je zahlreicher die Embryonen, desto enger wird es im Uterus und das Wachstum der Plazenta wird eingeschränkt. Das Volumen und die Durchblutung entscheiden über die Uteruskapazität. Abhängig von der Anzahl Embryonen entwickelt sich die Grösse und das Gewicht der einzelnen Plazenten. In Grafik 1 ist die Situation am 30. Trächtigkeitstag abgebildet. Dieselbe negative Beziehung zwischen Anzahl Föten und dem Plazentagewicht besteht am Ende der Trächtigkeit immer noch.

Faserbildung bis Tag 90 Vom 30. bis 55. Trächtigkeitstag werden die primären und danach bis am Tag 90 die sekundären Muskelfasern der Ferkel gebildet. Nach heutigem Kenntnisstand werden später keine neuen Muskelfasern mehr gebildet, sondern ausschliesslich die vorhandenen Fasern vergrössert. Dies gilt nicht nur für die Trächtigkeit, sondern auch für das Wachstum während der Ferkel- und Mastphase.

Einfluss auf Schlachtqualität Je besser die Nährstoffversorgung des Embryos, desto besser entwickelt er sich. Das heisst, desto grösser sein Geburtsgewicht und desto höher die Anzahl Muskelfasern. Die Anzahl Muskelfasern wiederum steht in einem engen Zusammenhang mit der späteren Mastleistung und der Futterverwertung eines Schweines, wie Grafik 2 zeigt. Ebenso weisen Tiere mit einer höheren Anzahl Muskelfasern eine bessere Schlachtkörperqualität respektive einen höheren Magerfleischanteil auf (Tabelle). Problem bei grossen Würfen Wie schon erwähnt, stirbt von den verlorenen Embryonen der grösste Teil in den ersten 30 Trächtigkeitstagen. Bei grossen Würfen verschiebt sich der Zeitpunkt des Absterbens jedoch in die zweite Trächtigkeitshälfte. Deshalb sind in grossen Würfen (mehr als 14 Ferkel) auch vermehrt Mumien und Totgeborene zu verzeichnen. Die Korrelation zwischen der Anzahl lebend geborene Ferkel und der Anzahl Mumien beziehungsweise der Anzahl tot Geborenen beträgt 0.45 respektive 0.31 (Le Cozler, 2002). Diese Verschiebung des Absterbens von Embryonen in die zweite Trächtigkeitshälfte führt dann dazu, dass alle Embryonen eines grossen Wurfes mehr oder weniger unter Nährstoffknappheit leiden und deshalb sich nicht gemäss ihrem genetischen Potenzial entwickeln können. Eine geringere Anzahl Muskelfasern, ein geringeres Geburtsgewicht, tiefere Mastleistungen und eine verminderte Schlachtkörperqualität sind die Folgen. 6 2012 · UFA-REVUE


D_NT2_Stoll_0612 ok_2012 05.06.12 15:54 Seite 71

NUTZTIERE Grafik 1: Je mehr lebende Embryonen, desto leichter die einzelnen Plazenten Quelle: Foxcroft et al. (2006)

mittleres Gewicht der Plazenta (g)

35 30 25 20 15 0

5

10 15 20 Anzahl lebender Embyonen

25

Grafik 2: Je mehr Fasern, desto besser Quellen: Dwyer et al. (1993), Rehfeldt et al. (2006)

3

kg bzw. kg/kg

2.5 2 1.5 1 0.5 0 300 000

350 000 400 000 450 000 Anzahl Muskelfasern

500 000

Futterverwertung (kg/kg) Masttageszunahmen (kg) Geburtsgewicht (kg)

Eine ausreichende Nährstoffversorgung der Sau während der Laktation beugt übermässigem Gewichtsverlust und damit dem Absterben von Embryonen vor.

Fazit Übersteigt der Nährstoffbedarf der Embryonen die Uteruskapazität, so leidet die Entwicklung der Embryonen und sie werden negativ «programmiert». Dies äussert sich in: • einer verminderten Anzahl an Muskelfasern • einem reduzierten Geburtsgewicht • einer tieferen Mastleistung • einer verschlechterten Futterverwertung • einer geringeren Schlachtkörperqualität • einer reduzierten Wirtschaftlichkeit 䡵 UFA-REVUE · 6 2012

Autor Peter Stoll, Agroscope Liebefeld Posieux ALP-Haras, 1725 Posieux. www.agroscope.ch

INF BOX INFO

www.ufarevue.ch

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D_NT3_Zeeh_0612 ok_2012 05.06.12 15:55 Seite 72

NUTZTIERE

Gesunde Klauen leisten mehr IN DER SCHWEINZUCHT gehören Klauenprobleme zu den Hauptursachen für die Aussonderung von Sauen. Lahmheiten verursachen Schmerzen, die das Tierwohl entscheidend beeinträchtigen. Interessante Zusammenhänge zur Entstehung von Klauenproblemen zeigt eine neue Doktorarbeit auf. Von den wirtschaftlichen Folgen sind auch Mastbetriebe betroffen.

Friederike Zeeh

Beim Züchter gehen Klauenprobleme bei Sauen mit einer erhöhten Remontierungsrate, verfrühten Abgängen und vermehrten Ferkelverlusten durch Erdrücken einher. Beim Mäster entstehen Verluste durch verminderte Mastleistungen.

beträgt zwischen 5 bis 10 mm pro Monat, also deutlich mehr als beim Rind mit 3 bis 5 mm pro Monat. Auf den im Vergleich eher kleinen Klauen lastet ein enormes Gewicht, bei einer ausgewachsenen Sau im Stand ungefähr 8.5 kg pro 2 cm2 Klauenfläche.

Viel Gewicht auf kleiner Fläche

Infektionen und Vergiftungen

Die Klauen der Schweine sind hochspezialisierte Zehen-Endorgane, die für das Laufen auf eher weichem, unebenem Untergrund (Wildschweine auf Waldboden) ausgelegt sind. Das Hornwachstum

Für Klauenschäden gibt es viele möglichen Ursachen. Es werden haltungsbedingte und nicht haltungsbedingte Klauenprobleme unterschieden. Zu Letzteren gehören Infektionen oder Vergiftungen. Beispielsweise führen Infektionen mit dem Maul- und Klauenseuchenvirus, dem Virus der Bläschenkrankheit (die Schweiz ist frei von beiden) oder Ferkelruss zu Klauenschäden. Auch eine Vergiftung, beispielsweise mit Selen, kann massive Veränderungen am Klauenapparat hervorrufen. Genetische Defekte wie eine stark unterschiedliche Ausbildung der Klauen und überzählige oder missgebildete Zehen erhöhen das Erkrankungsrisiko ebenfalls.

Massnahmen für eine gute Klauengesundheit Um im eigenen Betrieb Ausfälle oder Einbussen durch Klauenschäden zu verhindern oder gering zu halten und ein hohes Niveau an Tierwohl zu erreichen, sollte auf folgende Faktoren geachtet werden: Zuchtbetrieb • Schonende Eingliederung von Jungsauen mit gesunden Klauen. • Angepasste Bodenbeschaffenheit, Beseitigung von Verletzungsmöglichkeiten, wenig Absätze. • Vermeidung von Engpässen, Sackgassen und Rangkämpfen durch eine sinnvolle Aufstallung und ausreichend Beschäftigung. • Ausgewogene Fütterung. • Trockener Liegebereich. • Vermeidung von Infektionen. • Unterstützend: Klauenbäder. Klauenpflege. • Rechtzeitige und konsequente Behandlung erkrankter Tiere. Mastbetrieb • Schonender Transport und schonende Einstallung der Mastjager. • Zukauf von Tieren, die zum eigenen Betrieb passen. Bei langen Wegen zum Futter- oder Kotplatz heisst das beispielsweise, dass die Tiere an das Laufen gewöhnt sein müssen. • Angepasste Bodenbeschaffenheit. • Ausgewogene Fütterung. • Trockener Liegebereich. • Vermeidung von Infektionen. • Rechtzeitige und konsequente Behandlung erkrankter Tiere.

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Haltungsbedingte Schäden Viel häufiger sind jedoch die haltungsbedingten Schäden. Aufstallungssysteme, in denen untrainierte Tiere weite Strecken zurücklegen müssen, gehen öfter mit Lahmheiten einher. Ebenso eine Buchtenstruktur mit engen Gängen oder knappem Platzangebot vor dem Fressbereich, die Rangkämpfe provoziert. Rangkämpfe führen zu punktuell starker Belastung der Klauen. In diesem Zusammenhang ist besonders auf eine optimale Eingliederung zugekaufter Remonten und frisch gedeckter Sauen zu verweisen. Ein zu rauer Boden führt

durch übermässigen Hornabrieb zu Schäden. Auch zu glatte, rutschige Böden können Schweineklauen beeinträchtigen. Ein weiterer Punkt ist andauernde Feuchtigkeit, besonders im Liegebereich, die das Horn aufweichen und so zu Folgeschäden führen kann. Besonders bei Ferkeln, aber auch in allen anderen Altersgruppen können Spalten, in welche die Klauen rutschen, zu Quetschungen und Klauenveränderungen führen. Daher ist auf eine altersgerechte Spaltenbreite der Roste zu achten und Lücken zwischen Bodenelementen oder beispielsweise beim Kotabwurfschacht sind zu vermeiden. Klauenpflege kann, sofern sie korrekt und regelmässig ausgeführt wird, Klauenschäden verringern. Zu diesem Zweck gibt es Klauenstände für Sauen auf dem Markt. Auf vielen Betrieben werden die Klauen jedoch in der Abferkelbucht oder sogar im Deckstand bearbeitet, soweit die Sau dies zulässt. Nicht sachgerechte Klauenpflege kann ebenso zu Problemen führen, eine professionelle Ausführung ist daher unerlässlich.

Klauenschäden sind vielfältig. So werden ungleich grosse Klauen, Stallklauen, Kronsaumschäden, Abschürfungen und Blutungen beobachtet. Schwerwiegendere Veränderungen zeigen sich als Risse und Spalten im Horn, Schäden der Ballen (Ballenerosionen) oder wucherndes Wachstum des Ballenhorns. Unter Hornrissen versteht man längs, unter Hornklüften quer verlaufende Risse im Horn. Fehlender Hornabrieb kann zu Stallklauen, zu starker Abrieb zu ungenügendem Schutz der empfindlichen Klauenstrukturen 6 2012 · UFA-REVUE


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NUTZTIERE (Lederhaut) führen. Die Ursachen der häufig zu beobachtenden, hochgradigen Ballenveränderungen (Wucherungen) sind noch nicht restlos geklärt. Teilweise werden sie als Ausgleichswachstum bei Überbelastung gesehen. Klauenschäden können als Eintrittspforten für Keime dienen, die dann zu Entzündungen unterschiedlichen Ausmasses führen. Diese reichen von leichten, örtlichen Entzündungen über oberflächliche Panaritien (Grippeli) bis zu Infektionen des gesamten Klauenapparates (tiefes Panaritium, Phlegmone). Je nach Schwere aller genannten Veränderungen kommt es zu Schmerzen und Lahmheiten.

Bei der klinischen Beurteilung von Lahmheiten ist zu bedenken, dass nicht nur Klauenprobleme, sondern auch Veränderungen an den Gelenken, Knochen oder des Muskel- und Sehnenapparates zu Lahmheiten führen können. Zusätzlich können Schäden im Nervensystem Lähmungserscheinungen nach sich ziehen, die teilweise schwer von Lahmheiten abzugrenzen sind.

aber nur eine schwache Erblichkeit aufweisen.

Was ist normal? Eine «normale»

der Unterschied an den Hinterbeinen deutlicher ausfällt. In der Doktorarbeit zeigte sich, dass die Anzahl und das Ausmass der Schäden mit zunehmendem Alter tendenziell zunehmen. Sehr häufig wurden mehrere Schäden pro Tier festgestellt, wobei es sich meist um mittelschwere Veränderungen handelte. Grössere Klauen weisen eher häufiger Läsionen auf, teilweise sind hier auch die schwereren Veränderungen zu finden. Zu Schäden führen noch viele weiteren Faktoren. So scheint die Art oder Häufigkeit der Schäden einen Zusammenhang mit der Rasse, dem Alter, dem Gewicht und der Ausgeglichenheit der Zehen zu haben. Da sich diese Faktoren untereinander stark beeinflussen und auch die Aufstallung Unterschiede aufwies, ist der tatsächliche Effekt schwer zu beziffern.

Klaue scheint nicht ausgeglichen zu sein. So sind häufig die Vorderklauen grösser als jene der Hinterbeine. Ebenso ist die Aussenklaue eher grösser als die entsprechende Innenklaue, wobei

Erblichkeit Bei der Analyse der genetischen Faktoren zeigte sich unter anderem, dass die Klauengrösse stark vererbt wird, die Klauenschäden selbst

In einer Doktorarbeit (A.Lippuner) an der Schweineklinik der Universität Zürich sollte festgestellt werden, was eine «normale» Klaue ausmacht und ob Grössenveränderungen Hinweise auf Schäden geben können. Weiter sollte ein Überblick über die aktuelle Klauengesundheit in der Schweiz gewonnen werden. Mit einer genetischen Analyse der Tiere wurde die Rolle der erblichen Faktoren abgeklärt. Dazu wurden Klauen von Schlachtsauen, Ebern und Tieren der MLP (Mast- und Schlachtleistungsprüfung) analysiert. Daten zur Art der Schäden, Verteilung (hinten/vorn, innen/aussen) und zum Ausmass wurden gesammelt und ausgewertet.

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Behandlung Schweine mit Lahmheiten müssen behandelt werden. Stark betroffene Tiere werden einzeln aufgestallt, Zuchtsauen eventuell auch im Deckstand. Eine Therapie mit Schmerzmittel beziehungsweise Entzündungshemmer ist nicht nur im Sinne des Tierschutzes, sondern beschleunigt auch die Heilung. Ist die Ursache infektiöser Natur (z. B. Panaritium) wird zusätzlich mit einem Breitbandantibiotikum behandelt. Äusserliche Desinfektion versteht sich bei offenen Wunden von selbst. Die Ursachenforschung gestaltet sich schwieriger als die Therapie. Meist kommen die zu Grunde liegenden Probleme erst nach gründlichen Abklärungen und guter Tierbeobachtung zum Vorschein und zur Behebung sind oft kreative Lösungen gefragt. Hierbei zahlt sich die grosse Erfahrung des Schweinegesundheitsdienstes SGD mit verschiedensten Betrieben und Aufstallungssystemen aus. Auch Stallklimamessungen können bei chronisch auftretenden Lahmheiten wichtige Hinweise geben. 䡵

Klaue einer Zuchtsau mit starken Wucherungen im Ballenbereich. Man beachte, dass nur die äussere Klaue betroffen ist. Solche ungleichen Verteilungen der Schäden sind häufig.

Autorin Dr. med. vet. Friederike Zeeh, Schweinegesundheitsdienst SGD, Büro Bern-Westschweiz, 3001 Bern. www.suisag.ch

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NUTZTIERE

Einfach erfolgreich SCHWEINEMAST Die Zuchtpyramide ist nicht nur Theorie. Im Programm UFA 2000 wird sie umgesetzt und gelebt. Gute Mast- und Schlachtleistungen lassen sich mit einfachen Mitteln erreichen, wenn alle in der Kette konsequent arbeiten. Ein gutes Beispiel ist hierzu die Betriebsgemeinschaft Pavillard.

Christophe Colomb

Ralf Bley

Gute Ergebnisse in der Schweinemast können durch unterschiedliche Strategien erzielt werden. Letztlich zählt der wirtschaftliche Erfolg. Eines haben jedoch alle erfolgreichen Betriebsleiter gemeinsam. Sie setzen ihre Strategie konsequent um – ganz gleich, welches Niveau an Technik, Kapital oder Arbeit eingesetzt wird. Auf dem Betrieb von Eric und Gaël Pavillard in Orny (VD) werden mit Schweizer Genetik aus dem Zuchtprogramm UFA 2000 sehr gute Ergebnisse in der Mast erreicht.

Ackerbau und Mast Vater und Sohn Pavillard bewirtschaften zusammen einen vom Getreidebau geprägten Gemischtbetrieb. Das Futtergetreide wird über ein Lohnmischkonto der

Eric & Gaël Pavillard: «Wir sind mit dem Ferkellieferanten sehr zufrieden!»

LANDI verrechnet. Dadurch sichern sich die Pavillards mit einem Teil der Produktion einen attraktiven Getreidepreis. Nur das Brotgetreide geht zu zwei Dritteln direkt an eine Brotmühle. Die Schweinemast passt bezogen auf die Arbeitsspitzen gut in den Ackerbaubetrieb und die Getreideregion Westschweiz.

Pyramide des Erfolgs «Unser Angestellter Viorel Nour arbeitet neun Monate im Jahr und leistet in der Schweinemast sehr gute Arbeit», bemerkt Vater Eric Pavillard während des Betriebsrundgangs. Die 300 Mastplätze sind unterteilt in vier Gruppen. Dadurch kann trotz kontinuierlicher Mast zumindest gruppenweise im Rein-Raus gefahren werden. Die 75er Ferkelpartien kommen regelmässig von Jean-Marc

Betriebsspiegel Eric und Gaël Pavillard, 1317 Orny Nutzfläche: 96 ha Pflanzenbau: 40 ha Getreide, 21 ha Raps, 12 ha Mais, 4.2 ha Zuckerrüben, 7 ha Grünland, 12 ha Buntbrache Tierhaltung: 300 Schweinemast-Plätze, 8 Pferde (4 Pensionspferde, 4 eigene Freizeitpferde)

Sottas, einem Ferkelproduzenten aus dem UFA 2000. Dieser sichert sich den genetischen Fortschritt durch den Zukauf von Jungsauen aus dem Kernzuchtbetrieb von Markus Stirnimann. Die von der Anicom gelieferten Primera®-Sauen werden dann mit dem Endstufeneber Premo® der Suisag belegt. Gemessen an den Schlachtleistungen liegt der Betrieb mit diesem Mastendprodukt richtig. Der Magerfleischanteil (MFA) von 56.5 % führt zu den höchsten Zuschlägen gemäss aktueller Proviande-Maske. Da die vorgelagerten Produktionsstufen konsequente Zuchtarbeit leisten, werden keine Mutterlinienkastraten geliefert. So kommen Ausreisser beim Gewicht oder MFA praktisch nicht vor. Ebenfalls für das gute Management sprechen die geringen Verluste von 1.3 %. Die auf betriebseigener Tiefstreu gehaltenen SGD-A-Jager sind homogen und gesund, ein weiterer wichtiger Punkt für hohe Mastleistungen. Durch die kontinuierliche Lieferung der Mastjager aus einem Betrieb sind die Erfolgsfaktoren Gesundheit und Genetik verlässlich erfüllt.

Multiphasenfütterung Phasenfütterung oder nicht? Das ist für Eric Pavillard keine Frage. Er ging bereits beim 74

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NUTZTIERE die Investition pro Mastplatz auf deutlich unter 450 Fr. gesenkt.

• konstante Leistung und Qualität durch Mischfutter

Hohe Zunahmen Mit 1.35 Fr. Fut-

• Rein-Raus mit Gewichtskontrolle • Phasenfütterung • eine Genetik pro Betrieb • Genetik passend zur Schlachtmaske

Umbau des ehemaligen Rindviehmaststalls einen Schritt weiter und installierte ein EDV-gesteuertes Mischsystem, das bei jeder Füllung der Futterautomaten ein anderes Verhältnis aus Vormastund Endmastfutter ermöglicht. So können die vier Altersgruppen optimal versorgt werden. Der Futterwechsel findet praktisch unbemerkt in kleinen Schritten statt und verursacht so keine negativen Effekte bei der täglichen Futteraufnahme. In der Vormast setzt der Betrieb UFA 321-5 ein. Dieses wird mit zunehmendem Alter und Gewicht der Tiere schrittweise von UFA 331-5 verdrängt, so dass in der Summe während der knapp über 90 Tage dauernden Mastperiode ein Verhältnis von 20 : 80 % erreicht wird. Für das wirtschaftlich rentable Ergebnis sorgen unter anderem auch die geringen Investitionskosten mit der Umnutzung des Altgebäudes. Mit Eigenleistungen bei der Installation der relativ einfachen Mastbuchten wurde

terkosten je Kilogramm Zuwachs liegt der Betrieb deutlich unter dem Schnitt (Tabelle). Die 866 g Tageszunahmen in der Mast sind 63 g höher als der Mittelwert von immerhin 255 000 ausgewerteten Mastschweinen im Jahr 2011. Damit erreichen Pavillards eine Mastleistung, die pro Tag 53 g besser ist als das Mittel des ersten Viertels (813 g).

Vertrauen als Basis «Nicht alles auf einmal», sagt der UFA 2000 Schweinespezialist Christophe Colomb als Antwort auf die Frage, wie er die Zusammenarbeit auf den Betrieben umsetzt. «Das geht nicht, ohne dass alle Beteiligten an einem Strick ziehen», fügt er hinzu. Alle in der Kette müssen Verständnis für die Berufskollegen, Lieferanten und Kunden aufbringen, Marktpartner mit fachlichen Argumenten von der Zusammenarbeit überzeugt werden. Zukunftsorientierte Betriebe kommen so schneller ans Ziel. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Züchter, Ferkelproduzenten und Mäster wurde sichergestellt, dass der Zuchtfortschritt beim Mäster ankommt. Fazit Das Beispiel des Betriebs Pavillard zeigt, dass mit wenigen einfachen

Tabelle: Mastauswertung Pavillard 2011 Merkmal Einstallgewicht Schlachtgewicht Masttagszuwachs Fütterungsintensität Futterverwertung (13.5 MJ) Futterkosten Abgänge Magerfleischanteil

kg LG kg LG g kg/Tag kg/kg ZW Fr./kg ZW % %

Mittelwert 26.6 108 803 2.16 2.69 1.46 1.54 56.6

Betrieb 25.9 110.8 866 2.14 2.41 1.35 1.3 56.5

Δ – 0.70 2.80 63 – 0.02 – 0.28 – 0.11 – 0.24 – 0.10

Quelle: UFA 2000

Grafik: Wechsel von Vor- auf Endmastfutter UFA 331 UFA 321 Futtermenge

Erfolgreiche Mast – der Weg zu den Besten

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Mit einfachen Mitteln wurde das Altgebäude in einen Maststall umgebaut.

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8 9 Woche

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Mitteln sehr gute Ergebnisse in der Schweinemast möglich sind. Der Schlüssel zum Erfolg liegt vor allem in der konsequenten Umsetzung eines Betriebskonzepts und auch in der langfristigen Zusammenarbeit mit verlässlichen Marktpartnern. Vertrauen entsteht dabei nicht über Nacht. Es wird vielmehr kontinuierlich aufgebaut und durch messbare Ergebnisse bestätigt.

Autoren Christophe Colomb, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 1070 Puidoux. Ralf Bley, Leiter UFA 2000, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch Sortenversuch Auf dem Betrieb Pavillard läuft zurzeit ein Sortenversuch der LANDI. Auf 7ha sind zehn Sorten Gerste und 23 Sorten Weizen zu besichtigen.

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NUTZTIERE

Stimmt die Protein- und Fettqualität? IN DER KÄLBERMAST werden nur dann hohe Zunahmen erreicht, wenn das eingesetzte Milchprodukt zum Vollmilchanteil und zur Tränketechnik passt. Hohe Temperaturen stellen ans Pulver und dessen Lagerung besondere Anforderungen.

Kälber reagieren auf eine unangepasste Ernährung empfindlich. So begünstigt beispielsweise der Einsatz einer falschen Ergänzungsmilch das Risiko für Gärungsdurchfall oder Blähungen. Verdauungsprobleme reduzieren die Mastleistung und machen anfälliger für weitere gesundheitliche Störungen.

Magermilch und Molke Der Einsatz des richtigen Milchpulvers entscheidet über die Zunahmen und Gesundheit der Mastkälber. Zu welchem Vollmilchanteil und Alter der Kälber sich ein Pulver eignet, hängt vom Anteil Magermilch und Molke ab. Magermilch wird bei der Rahmherstellung gewonnen. Sie enthält viel wertvolles Eiweiss, das für junge Kälber gut verdaulich ist. Molke entsteht bei der Quark- oder Käseproduktion. Der Eiweissgehalt ist tiefer als bei Magermilch. Junge Kälber können Molkeneiweiss etwas schlechter verwerten. Der Einsatz des richtigen Milchpulvers entscheidet über die Zunahmen und Gesundheit der Mastkälber.

Mit zunehmender Temperatur steigt das Risiko, dass sich das Verhalten fettreicher Futter wie Kälbermilchen, aber auch UFA top-form (DAC) oder UFA 269 fertil plus verändert. Es kann zu Klumpenbildung und Ausölen kommen.

punkt und die Teilchengrösse der Fetttröpfchen. Damit aufgefettete Milchen bei Hitze besser haltbar bleiben, setzt die UFA im Sommer besonderes geeignete Fettprodukte ein. Aber auch in der Pulverlagerung muss einiges berücksichtigt werden (siehe Kasten).

Beachten Sie folgende Punkte, um Schäden zu verhindern:

Mineral- und Wirkstoffe Je hö-

Hitzeschäden vermeiden

• Ablaufdatum beachten, Lagermenge entsprechend anpassen. • Keine Paletten stapeln. • Futtersäcke geschützt vor Sonneneinfluss und vor stauender Hitze (z. B. unter Dächern oder hinter Glasfronten) lagern.

Pflanzenprotein, Kohlehydrate und Fett Zur Erhöhung des Proteingehalts in Milchen, die für Rationen mit viel Vollmilch (über 50 % der TS) konzipiert sind, kommen pflanzliche Eiweissquellen zum Einsatz. Diese Proteine können erst von älteren Kälbern optimal verdaut werden. Für ein optimales Wachstum der Kälber ist ein ausgeglichenes Aminosäuremuster wichtig. Je nach Anteil an Protein und Fett in der Milch werden Glukose und Laktose als leicht verdauliche Kohlehydrate zugefügt. Sowohl Magermilch- als auch Molkepulver werden aufgefettet, um den Energiegehalt zu steigern. Entscheidend für eine gute Verdaulichkeit des Fettes sind das Fettsäuremuster, der Tropf-

her der Vollmilchanteil in der Ration, desto mehr Mineral- und Wirkstoffe müssen ergänzt werden. Das geschieht durch die Wahl der entsprechenden Ergänzungsmilch und je nach Regime mit zusätzlichen UFA-Spezialitäten.

Was ist anders bei Eimermilchen? In der Tabelle sind Empfehlungen für die Vollmilchergänzung aufgeführt. Milchpulver, welche die UFA für die Eimertränke empfiehlt, lösen sich besser auf, weil sie spezifische Öle und Emulgatoren enthalten.

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Mast am Automaten UFA 200 Universal UFA 201 UFA 202 UFA 204 / UFA 213 Bio

Stephan Roth

Die UFA trifft im Sommer gezielte Massnahmen, um bei aufgefetteten Kälbermilchen das Verklumpungsrisiko zu senken.

In den ersten Lebenswochen erfolgt die Verdauung beim Kalb vorwiegend im Labmagen und Darmtrakt. Die dort aktiven Enzyme sind auf Milcheiweiss (Kasein, Molkenproteine) und Milchzucker angewiesen. Praktiker machen gute Erfahrungen, wenn sie zu Beginn der Mast auch bei höherem Vollmilchanteil eine Kälbermilch wie UFA 200 mit viel wertvollen Milchkomponenten verabreichen. 䡵

Tabelle: Wahl der richtigen Ergänzungsmilch Anteil Vollmilch an Gesamttränke 0 – 25 % 25 – 50 % 50 – 75 % 75 – 100 %

Alfred Erni

Mast am Eimer UFA 200 Universal UFA 200 Universal UFA 203 UFA 203 / UFA 213 Bio

Autoren Alfred Erni, Leiter Kälberbereich, UFA AG, 9501 Wil. Stephan Roth, Ressortleiter Forschung und Entwicklung, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch

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GENETIK NUTZTIERE

Die kleinen Feinen EIN UMSTIEG AUF JERSEY ist eine Alternative für Milchproduktionsbetriebe, die ab dem Herbst 2013 über zu kurze oder schmale Stallplätze verfügen und hohe Investitionen vermeiden wollen. Zwei Züchter berichten über ihre Erfahrungen mit diesen 125 cm-Kühen.

Jerseyrinder stammen aus Nordafrika und wurden später auf der Insel Jersey im Ärmelkanal gezüchtet. Der Import in die Schweiz begann 1995. Herdebuch und lineare Beschreibung laufen über den Braunvieh-Zuchtverband. Mit 118 bis 128 cm Widerristhöhe sind Jersey zwar klein und leicht

Jersey-spezifische Fütterung Im Rahmen des UFA Herd Support profitiert Patrick Unternährer-Fürst von Dienstleistungen wie der Milchkontrollanalyse und Fütterungsberatung. Momentan sieht die Ration seiner Jerseykühe wie folgt aus (Frischsubstanz pro Tier und Tag): • Teilmischration (TMR) mit 12 kg Maissilage, 9 kg Grassilage, 8 kg Malztreber, 1.8 kg Heu/Emd, 1.2 kg Eiweisskonzentrat, 130 g Mineralstoff • Über Abrufstation: 300 bis 500 g Ketonex, Leistungsfutter UFA 243 nach Bedarf • Halbtagesweide Die Massnahmen gegen Festliegen betreffen vor allem die Galtphase: • Verzicht auf den Einsatz mineralisierter Krippenreste oder Verdünnung mit gräserreichem Dürrfutter. • Wirkstoffversorgung mit galtphasenspezifischen Produkten wie Minex 971 oder der Leckschale «Cake Bloc Ferien» mit tiefen Kalziumgehalten. • 10 bis 14 Tage vor dem Abkalben: Verabreichung des Diätergänzungsfutters UFA 261. UFA 261 enthält saure Salze, verfügt über ein enges Kationen-Anionen-Verhältnis und bewährt sich für das Kalziumtraining in der Transitphase. • Nach dem Abkalben: Wechsel auf Startphasenfutter (UFA 163 oder 173 F) und sofort kalziumreiches Mineralsalz einsetzen (Minex 972). Bei den Kälbern hat die alleinige Jerseymilch-Fütterung auf dem Betrieb Unternährer früher zu Durchfallproblemen geführt. Heute werden nach der Kolostralmilch total 30 kg UFA 207 plus AufzuchtMilchpulver mit Wasser verabreicht. Zur Milch gibt es UFA 116 sowie Dürrfutter ad libitum und täglich etwas Teilmischration der Milchkühe. Die Mastkälber werden aufgrund der Empfehlungen von Kälbermastspezialist Hubert Stadelmann am Förster Automat mit 70 % Jerseymilch sowie 30 % Wasser und UFA 202 versorgt. Osi Arnold, Milchviehspezialist im UFA-Beratungsdienst, 6210 Sursee, 寿 079 244 23 21 78

(350 bis 420 kg), aber dank ihrer im Verhältnis zum Gewicht hohen Laktationsleistung von zirka 6000 kg und den hohen Milchgehalten eine prüfenswerte Alternative für Betriebe, die per 2013 die erforderlichen Stallmasse nicht mehr erfüllen (siehe Kasten).

Fünf Kühe in Holsteinherde Für Véronique, Christian und Hervé Monney hat die Jerseyzucht im Jahr 2000 begonnen. Damals erhielt Hervé von seinen Eltern eine Newton-Tochter als Geburtstagsgeschenk. Seine Motivation, Jerseys zu züchten, richtig geweckt, hat die Kuh Brésilia im Jahr 2003, als sie an der Swiss expo Lausanne Kategoriensiegerin wurde. Heute nehmen fünf Jerseykühe in der Milchviehherde des Betriebs Monney neben den 28 Holsteinund Red-Holstein-Kühen einen festen Platz ein. Die Wahl der Zuchtstiere erfolgt bei allen Rassen gleich: 1. Milchleistung und Gehalt 2. korrekte Euter und Zitzen 3. Typ mit hoher Futteraufnahme Fast nur Grösse ist anders «Abgesehen von der Grösse und gesundheitlichen Aspekten gibt es keine grossen Unterschiede zwischen den Rassen Jersey und Holstein», stellt Hervé Monney fest und präzisiert: «Wir haben für Jersey seltener den Tierarzt als für Holsteinkühe, insbesondere die Klauen sind gesünder.»

ersten drei Jerseyrinder «aus Gwunder». Schnell habe die Faszination in Begeisterung umgeschlagen. «Diese kleinen, aufmerksamen Kühe zeigten einen ungeheuren Leistungswillen», begründet Patrick Unternährer. Heute hält er nur noch Jersey und löse pro Liter Verkehrsmilch dank Gehaltsbezahlung im Jahresschnitt 12 Rp. mehr als vorher.

Dänische Genetik Um die Vorteile der Rasse zu nutzen, wird Reinzucht betrieben. Rund die Hälfte der Kühe lassen Unternährers mit Jerseystieren decken. Dabei kommt gesextes Sperma aus vorwiegend dänischer Genetik zum Einsatz, weil diese gute Milchgehalte vererbe. Alle übrigen Belegungen inklusive DrittBesamungen erfolgen mit Blaubelgier. 20 eingekreuzte Blaubelgier und etwa 15 zugekaufte Tränker werden eigens ausgemästet.

Ausgeprägtes Brunstverhalten «Ein aktueller Schnitt von 1.8 Besamungen pro Trächtigkeit ist für mich zufriedenstellend, aber durchaus noch verbesserungsfähig», kommentiert Patrick Unternährer. Die Kühe würden meist fünf bis neun Tage nach dem Kalben wieder die erste Brunst zeigen. Das ausgeprägte Brunstverhalten vereinfache das Fruchtbarkeitsmanagement erheblich. Allerdings sind Jersey nur kurz brünstig.

Festliegen Die grösste HerausforDie Robustheit der kleinen Kühe bestätigt auch Patrick UnternährerFürst, der zusammen mit seiner Frau Denise, Lehrling und Eltern in Cham (ZG) einen 17 ha grossen Betrieb bewirtschaftet. Im Jahre 2000 kaufte er die

derung sieht Patrick Unternährer in der Vorbeugung gegen Festliegen. Wie bei anderen Rassen sei das Fütterungsmanagement in der Galt- und Startphase entscheidend. «Wir haben die beste Erfahrung gemacht, wenn wir die Galttiere 6 2012 · UFA-REVUE


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GENETIK NUTZTIERE

Marcel Wismer (Lehrling auf Betrieb Unternährer-Fürst) mit Bea, geboren im Dezember 2007. Durchschnitt in zwei Laktationen: 6332 kg Laktationsleistung, 4.86 % Fett, 3.72 % Eiweiss. In der 3. Laktation wird mit 7000 kg Milch gerechnet.

Deborah von Patrick UnternährerFürst, geboren im Februar 2009. Durchschnitt in 1. Laktation: 5181 kg Milch, 6.08 % Fett, 3.73 % Eiweiss. 2. Laktation (2. Wägung): 26 kg Tagesmilch, 6.53 % Fett, 3.71 % Eiweiss.

In der Rinderkategorie holten Monneys an der Swiss expo 2005, 2011 und 2012 den Championne-Titel. Hinzu kommen Reservetitel (2006, 2007) sowie zwei «Mention honorable» (2008, 2009, 2010). Auch an der Olma 2011 gab es Erfolge.

nicht zu stark anfüttern. Wohl werden sie vor dem Kalben an die Leistungsration gewöhnt, aber verdünnt mit Ökoheu oder Stroh. Abkalbungen in fast leere Euter sind bei uns keine Seltenheit. Die Kolostralmilch ist wertvoller für’s Kalb und die Gefahr des Festliegens viel kleiner», erklärt Patrick Unternährer. Als wichtig erachtet er eine ausgeglichene, wiederkäuergerechte Teilmischration (siehe Kasten). Das tägliche Weiden sei auf seinem Betrieb selbstverständlich, aber aus Gründen der verfügbaren Fläche etwas eingeschränkt.

bestehenden Anbindestall kostengünstig in einen Laufstall umzubauen. Die Widerristhöhe von maximal 1.30 m erlaube eine etwas kompaktere Bauweise. «Wir konnten dank diesen Massen und gutem nachbarschaftlichem Verhältnis die Tierzahl von 23 Braunen auf 36 Jersey erhöhen», so Patrick Unternährer. Die Tiere hätten es gedankt mit massiv verbesserter Leistung. Heute würden Spitzenleistungen bis 8500 kg pro Laktation erreicht. Total werden pro Jahr 180 000 kg Verkehrsmilch mit 5.7 % Fett und 4.2 % Eiweiss produziert. Im Schweizer Schnitt liegen die Jersey-Milchgehalte bei 5.4 % Fett und 3.9 % Eiweiss. Das Eiweiss in Jerseymilch verfügt über viel wertvolles Kappa Kasein BB und AB.

eine oder andere Tier zu viel aufzuziehen und später zu verkaufen. Bei Unternährers beläuft sich die Zahl der Nachzuchttiere auf 20 Stück. Jährlinge und ältere Rinder werden im Sommer auf einen anderen Betrieb verstellt. «Bedingt durch das tiefe Erstkalbealter von 19 bis 24 Monaten haben wir die Aufzucht radikal verändert. Heute ernähren wir die Kälber während drei Monaten mit zirka 30 kg Milchpulver und Wasser. Wir füttern Aufzuchtfutter und Heu ad-libitum, bis zum sechsten Lebensmonat ohne und danach mit Silage», fasst Patrick Unternährer zusammen.

Spitzenleistungen bis 8500 kg Jerseykühe unterscheiden sich von «herkömmlichen» Rassen im Fressverhalten. Patrick Unternährer beobachtet: «Sie stehen viel häufiger auf, um zu fressen, wohl weil sie kleinere Mengen zu sich nehmen.» Vor drei Jahren habe er mit seiner Familie deshalb entschieden, den

Aufzucht umgestellt In der Schweiz ist das Angebot an Jerseykühen knapp, weshalb es sich lohnen kann, das

Stallmasse für Jersey Für Kühe, die eine Widerristhöhe von 120 bis 130 cm haben, gelten im Stallbau folgende Mindestmasse: Anbindestall • Standplatz: 100 cm breit, 165 cm lang (Kurzstand) beziehungsweise 180 cm lang (Mittellangstand) Laufstall • Fressplatz: 65 cm breit, 290 cm tief (inklusive Laufgang) • Laufgang hinter Boxen: 220 cm • Liegeboxen: 110 cm breit, 230 cm lang (wandständig), 200 cm lang (gegenständig).

Wirtschaftlichkeit will berechnet sein Ob sich per 2013 eine Umstellung auf Jersey lohnt, hängt unter anderem ab • • • •

von den eingesparten Investitionskosten für einen Stallumbau, vom Kauf- beziehungsweise Verkaufpreis für die Herde, von der produzierbaren Milchmenge und dem Preis für die gehaltsreichere Milch, vom «überschüssigen» Grundfutter.

Nicht immer ist die Wirtschaftlichkeit gegeben, wie eine Projektarbeit an der ETH zeigt. UFA-REVUE · 6 2012

Patrick UnternährerFürst, Cham (ZG), ist von der Jerseyrasse fasziniert. Neben der Milchproduktion betreibt er intensiven Obstbau (1.3 ha) mit Direktverkauf und hält acht Pensionspferde und ein eigenes Pferd.

Schlachtqualität in Kälbermast Mit reinen, männlichen Jersey-Mastkälbern lässt sich laut Patrick Unternährer nach fünf bis sechs Monaten eine Taxierung von T3 erreichen, «aber für den Tränker gibt es 0 Fr. Erlös». Dank der Einkreuzung mit Blaubelgiern rentiere die Mast wesentlich besser. Es resultieren mehrheitlich C3- und H3-Kälber, die in einem Alter von fünfeinhalb Monaten mit 115 bis 125 kg in den QM-Kanal geliefert werden können. Jerseytiere produzieren feinfaseriges Fleisch mit hohem Anteil wertvoller Stücke.

Fazit Im Vergleich zu den drei Hauptrassen beim Schweizer Milchvieh haben Jerseykühe folgende Vorteile: • hohe Milchgehalte • klein, leicht (Stallbau, Weide) • ausgeprägtes Brunstverhalten • Klauengesundheit • feinfasriges Fleisch Zu den Nachteilen gehören: • Laktationsleistung • geringe Fleischigkeit • knappes Zuchttierangebot 䡵

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Schweizerischer Jerseyzuchtverein: www.jersey.ch

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STALLBAU & -TECHNIK NUTZTIERE

Milchfluss verändert sich nachteilig ZITZENGUMMI MIT DREIECKIGEM SCHAFT wecken zunehmend Interesse, weil sie – so die Annahme - Hyperkeratosen vermindern helfen. Da es bisher kaum Studien zu den Auswirkungen auf den Milchentzug gibt, wurden Zitzengummis mit rundem und dreieckigem Schaft in Deutschland verglichen.

Angelika Haeussermann

Die Art und Intensität der Massagewirkung auf die Zitze während des maschinellen Milchentzugs wird von der Zitzengrösse, den Materialeigenschaften des Zitzengummis, dessen Bewegungsverhalten, den Pulsationsverhältnissen und der Vakuumhöhe beeinflusst. Nur wenn das Zusammenspiel all dieser Faktoren funktioniert, wird die natürliche Abwehrfunktion der Zitze unterstützt und eine optimale Milchflussrate und ein optimaler Ausmelkgrad erzielt.

Veränderte Druckwirkung Mehrebenen-Zitzengummis mit dreieckig oder viereckig geformtem Schaft werden in erster Linie eingesetzt, um Hyperkeratosen an der Zitzenspitze zu verringern. Neben dem Melkvorgang können auch Dippmittel oder witterungsbedingte Einflüsse die Hyperkeratosen verstärken. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass Hyperkeratosen durch den Einsatz von Mehrebenen-Zitzengummis verringert werden können.

Grafik: Unterschiede im Milchfluss Veränderung Milchfluss (kg/min)

0.4 0.3

䡵 runde Zitzengummis 䡵 dreieckige Zitzengummis L = Länge

0.2 0.1 0.0

– 0.1 0.2

80

Ø > 26 mm Ø ≤ 26 mm Ø ≤ 26 mm Ø ≤ 26 mm Ø > 26 mm L ≤ 50 mm L < 50 mm L = 50 mm L > 50 mm L > 50 mm Zitzenkategorie Quelle: Häussermann

Mit dreieckigen Zitzengummis wird das Ziel verfolgt, den Schliessmuskel zu schonen.

Ursache hierfür ist die veränderte Druckwirkung auf die Zitze während der Entlastungsphase. Ein zu niedriger Massagedruck verursacht demgegenüber Kongestionen und Ödeme an der Zitzenkuppe.

In Halbeuterversuchen der Arbeitsgruppe Melken und Melktechnik der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Milcherzeugerberater (WGM) wirkte sich der dreieckig geformte Zitzengummi sowohl auf die Milchmenge als auch den Milchfluss aus: • In Betrieb A (60 Fleckvieh Kühe) wurde die relative Milchmenge der hinteren Viertel sowohl im Zeitraum, in dem der dreieckige Schaft eingesetzt wurde, als auch im nachfolgenden Zeitraum signifikant verringert. • In Betrieb B (52 Deutsch Holstein Kühe) war ein negativer Einfluss auf die relative Höhe (Vierteldifferenz) des mittleren und des höchsten Milchflusses erkennbar, der für die vorderen Viertel signifikant war. Sowohl die relative Milchmenge als auch die relative Höhe des mittleren und höchsten Milchflusses veränderten sich mit

dem Rückwechsel zum runden Zitzengummi wieder positiv. • Zitzen mit einer Länge unter 5cm reagierten tendenziell deutlicher mit einem Rückgang der Milchmenge und/oder des Milchflusses als längere Zitzen. Dies galt vermehrt für Zitzen mit einem Durchmesser von mehr als 26 mm.

Fazit In beiden untersuchten Betrieben veränderte sich der mittlere Milchfluss im Testzeitraum mit dreieckigem Schaft nachteilig. Die Veränderung der Milchmenge und des -flusses wurde unter anderem auch von der Zitzenmorphologie, insbesondere der Länge und dem Durchmesser, beeinflusst. 䡵

Autorin Angelika Haeussermann, Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik, Christian-AlbrechtsUniversität, 24098 Kiel, Deutschland, in Zusammenarbeit mit Hans-Jürgen Rudovsky (Leipzig) und Günter Schlaiss, (DeLaval, Glinde)

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NUTZTIERE

Hitzestress kostet Leistung DER RÜCKBLICK auf die letzten Jahre zeigt, dass längere Perioden mit hohen Temperaturen im Sommer verstärkt auftreten. Insbesondere bei Hochleistungskühen führt Hitzestress zu einer starken körperlichen Belastung, die sich nicht nur negativ auf die Futteraufnahme, sondern auch auf die Eutergesundheit und Fruchtbarkeit auswirken kann.

Der optimale Temperaturbereich für Rinder liegt zwischen 4 und 17 oC. Hitzestress beginnt für laktierende Kühe bereits ab etwa 24 °C und einer relativen Luftfeuchte von 70 %. Tiere mit schwarzem Fell sind stärker gefährdet, da Schwarz mehr Wärme absorbiert und die Oberflächentemperatur auf der Haut dann um gut 5 bis 6 °C höher liegt.

Rohfaser erhöht Körperwärme Sehr warme Sommermonate führen zu vermehrten Mastitisproblemen mit erhöhten Zellgehalten. Nicht selten kommt es zu einer verminderten Fruchtbarkeit. Als eine Ursache wird die Erhöhung der Körpertemperatur auf 39 bis 40 °C angesehen. Je nach Temperaturhöhe sinkt die Futteraufnahme um 10 bis über 20 %, was die Milchmenge bei länger dauernder Hitzebelastung deutlich reduziert. Auffällig ist, dass vor allem die Grundfutteraufnahme zurückgeht. Möglicher-

Checkliste bei über 24°C • Lüftung: Installation von Ventilatoren, auch in den Vorwartehöfen und Melkständen. Eventuell Sprinkleranlagen (je 15-Minuten-Zyklus für etwa 3 bis 4 Minuten laufen lassen). • Wasser: Hochleistungstiere saufen pro Tag durchaus 120 bis 150 l und mehr. • Fütterung: Grundfutteraufnahme hoch halten. Einsatz von Spezialprodukten (geschützte Futterfette, Lebendhefen). Mineralfuttermenge um etwa 20 % erhöhen, zusätzlich 30 g Viehsalz pro Kuh und Tag. • Silage: Zur Konservierung von Mischrationen bei Bedarf organische Säuren einsetzen. Im Fahrsilo einen Vorschub von mindestens 2 m pro Woche gewährleisten.

weise ist dies eine «Vermeidungsreaktion» der Tiere, da die Verdauung rohfaserreicher Futterkomponenten zu einer starken Wärmeproduktion führt.

Milchgehalt nimmt ab Das angebotene Kraftfutter wird in der Regel noch gefressen. Damit geht die Strukturwirksamkeit der Ration zurück. Als Folge wird weniger wiedergekaut und weniger Speichel produziert. Der pHWert im Pansen fällt. Erkennbar wird dies meist an einem deutlichen Absinken des Milchfettgehaltes. Da sich durch die verminderte Futteraufnahme gleichzeitig die Energieversorgung der Kühe verschlechtert, kann nachfolgend auch der Eiweissgehalt sinken. Fett, Lebendhefe und Mineralstoff Um die Energieversorgung in Hitzeperioden zu stabilisieren, kann die Zulage von pansengeschützten Fetten sinnvoll sein. Mit Lebendhefen lässt sich

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die Verdaulichkeit der Ration verbessern und damit die Futteraufnahme wieder erhöhen. Da Kühe bei heissen Temperaturen mehr Wasser abgeben, kommt es zu einem verstärkten Mineralstoff- und Salzverlust, den es zu kompensieren gilt.

Jakob Groenewold

Mischration konservieren Nacherwärmungen im Silostock können Hefen und Schimmelpilze fördern. Das wirkt sich schnell nachteilig auf die Eutergesundheit aus. Wird das Futter nach der Vorlage warm, fressen die Kühe weniger. Daher sollte die Ration in Hitzeperioden immer zwei Mal pro Tag frisch vorgelegt werden. Hilfreich kann auch der Einsatz von organischen Säuren zur Konservierung von Mischrationen sein. Zu empfehlen ist weiterhin, einen Grossteil der Futterration bei warmer Witterung erst in den kühleren Abendstunden frisch vorzulegen. Ventilatoren und Sprinkler Um eine bessere Wärmeabgabe zu ermöglichen, ist eine Luftwechselrate von mindestens 60 Mal pro Stunde erforderlich. Tore und Fenster sind zu öffnen. Ventilatoren saugen Frischluft von aussen an und blasen feuchtwarme Luft hinaus. Neben dem Fress- und Liegebereich sollten Ventilatoren auch in den Vorwartehöfen und Melkständen eingerichtet werden, nicht zuletzt, um lästige Fliegen zu vertreiben. Beim Einsatz von Sprinkleranlagen werden die Tiere mit einem feinen Wassernebel besprüht. Durch die Verdunstung des Wassers entsteht ein Kühleffekt. Eine «Dauerberegnung» ist wegen der Gefahr von Erkältungskrankheiten in jedem Fall zu vermeiden. 䡵

In Reihe installierte Ventilatoren befördern die feuchte, warme Luft wie eine Luftwalze aus dem Stall.

Autor Dr. Jakob Groenewold, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, 26121 Oldenburg. www.lwkniedersachsen.de

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NUTZTIERE

«Futterkosten und Arbeitsaufwand sind gesunken» MIT DEM EINSATZ VON RAUFUTTER-WÜRFELN gehen mehrere Vorteile einher. Auf dem Betrieb von Daniel und Jean-Luc Besson spielen der Arbeitsaufwand und die Preiswürdigkeit von UFA-Speciflor und -Fibralor die wichtigste Rolle.

Hansueli Rüegsegger

Michel Dromard

«Früher haben wir Futterrüben eingesetzt; doch der Arbeitsaufwand und damit auch die Kosten waren hoch», erinnern sich Daniel und Jean-Luc Besson, Bofflens (VD). Zudem stelle die frostsichere Lagerung der Rüben hohe Anforderungen. Wegen dem hohen Wassergehalt dieser Ackerfrüchte wird viel Platz benötigt.

Rezepte angepasst Bei UFA 250 Speciflor wurde der NDF-Anteil durch die Zugabe zusätzlicher Zuckerrüben-Trockenschnitzel erhöht. Die neue Rezeptur verfügt über deutlich mehr verdauliche Zellwände, was sich positiv auf die Pansenmotorik auswirkt. Speciflor wird zu faserigem Futter (älteres Heu oder Gras, strukturierte Silage) mit geringer Verdaulichkeit eingesetzt. Gehalt pro Kilogramm Trockensubstanz: 6.5 MJ NEL, 97 g APDE, 91 g APDN. UFA 256 Fibralor verfügt neu über mehr Faseranteile bei gleichbleibenden Gehalten. Mit dem Einsatz von Fibralor kann die Passagerate der Gesamtration gebremst werden. Idealerweise wird Fibralor zu Weidegras oder strukturarmem Futter eingesetzt. Gehalt pro Kilogramm Trockensubstanz: 5.7 MJ NEL, 85 g APDE, 80 g APDN.

Vergleich aller wichtigen Stoffe

Familie Besson bewirtschaftet in Bofflens einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 31.1 ha, 34 Kühen und 40 Rindern.

Aus diesen Gründen hat sich der Betrieb Besson, welcher als Generationengemeinschaft organisiert ist, für eine Umstellung auf die Raufutter-Würfel UFA 250 Speciflor entschieden. «Die Futterkosten und der Arbeitsaufwand sind dadurch gesunken», bilanzieren Vater und Sohn. Ein sparsamer Umgang mit der Zeit hat auf dem Betrieb Besson besondere Priorität, weil Jean-Luc noch auswärts arbeitet. Um die Preiswürdigkeit von Mischfutter zu vergleichen, müssen alle relevanten Inhaltsstoffe inklusive Mineralisierung berücksichtigt werden.

Passagerate bremsen Fibralor wird vor allem im Frühling zu junger Weide eingesetzt. «In dieser Zeit geht es uns darum, die Passagerate im Pansen zu bremsen», begründen Daniel und Jean-Luc Besson. Mit 2 bis 3 kg Fibralor pro Kuh und Tag werde dieses Ziel erreicht. Aufschlüsselung der Fasern In den Genuss von Speciflor kommt die Milchviehherde vor allem im Winter. «Da wir das Dürrfutter in Rundballen

konservieren, ist es oft etwas älter und faserreich. Mit dem Einsatz von Speciflor können die Fasern aufgeschlossen werden. So erhöht sich die Verdaulichkeit der Gesamtration – ein grosser Vorteil von Speciflor», erklären die innovativen Milchproduzenten. Im Herbst wird jeweils ein ganzer Camion (22 t) mit Fibralor und Speciflor eingekauft. Daniel und Jean-Luc: «Mit den entsprechenden Mengenrabatten erreichen wir sehr interessante Futterpreise.» 䡵

Autoren Hansueli Rüegsegger, Ressortleiter Milchvieh, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. Michel Dromard, Ressortleiter Rindvieh, UFA-Beratungsdienst, 1070 Puidoux Fragen? Im Rahmen des UFA Herd Support (UHS extra) berechnet der UFA-Beratungsdienst die Rationskosten auf Ihrem Betrieb und zeigt das Optimierungspotenzial auf. www.ufa.ch Fr. 5.– Rabatt pro 100 kg UFA 250 Speciflor, UFA 256 Fibralor und UFA 280 Bio – bis am 23.6.2012.

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KURZMELDUNGEN LANDLEBEN

Sanfter Tourismus im Jura Der Verein «Bio Jura» (Organisation der jurassischen Biobauern) vernetzt im Rahmen eines Projektes zur regionalen Entwicklung (PRE) die jurassischen Biohöfe durch ErlebnisWanderrouten miteinander. Das Wanderwegnetz (Les Chemins du Bio) wurde im Mai eröffnet und umfasst die Regionen Ajoie, Clos du Doubs, Franches-Montagnes, Pichoux und das Vallée de Delémont. Beispielsweise ist in der Ajoie wunderschön und gemütlich der «Weg der Fürstbischöfe» zu erkunden. Gestartet wird in Porrentruy. Das Wanderprogramm umfasst zwei Tage, der Weg ist ca. 15 km lang – lässt also genügend Zeit, um sich zu verweilen, beispielsweise im Schloss Porrentruy, wo die Basler Fürstbi-

LID-Wettbewerb

Sonnenschirme zu gewinnen! schöfe während Jahrhunderten herrschten. Im Arrangement sind Übernachtung, Verpflegung, Wanderbroschüre und eine Besichtigung eines Bio-Betriebs inbegriffen. Der Preis für Einzelpersonen beträgt 176 Fr. Kinder unter 11 Jahren zahlen 74 Fr. Buchungen sind via Website www.lescheminsdubio.ch möglich. Das Ziel dieses PRE-Projektes ist es, den Biobauern mit ihren Produkten und Dienstleistungen eine Plattform zu geben und damit einen Bei-

trag zur Erhaltung der Umwelt und zur Wahrung von Identität und kulturellen Werten des Juras zu leisten. Es ist das erste PRE im Kanton Jura. Das Finanzvolumen beträgt rund 3.4 Mio. Fr., wovon ein Drittel der Verein «Bio Jura» und weitere Projektpartner aufbringen, die Hälfte des Budgets übernehmen Bund und Kanton mit ihren Förderbeiträgen. Gesucht sind weiterhin spendable Privatpersonen oder Stiftungen, die auch einen Beitrag leisten können.

Karins Kräutertipps Wildkräuter-TomatenPesto 2 – 3 Handvoll verschiedene Wildkräuter fein schneiden. Zum Beispiel: Junge Frauenmantel- und Gierschblätter, Taubnessel-Sprossspitzen, Löwenzahn- oder Rotklee-Blütenblättchen, Dost oder Quendel. 1 – 2 EL geröstete Nüsse oder Kerne, 20 – 25 Stück (ca. 100 g) fein gehackte, getrocknete Tomaten, 3 – 5 Bärlauchwiebelchen oder 2 Knoblauchzehen, 2 – 3 EL geriebener Hartkäse miteinander vermengen. So viel Speiseöl dazugeben, bis eine pastöse Masse entsteht. Schmeckt auf Teigwaren (etwas Teigwarenwasser unterrühren), über Gemüse, Pellkartoffeln oder auf Brot. Karin Näf www.kraeuterkurse.ch

Gaumenfreuden Die Bäuerinnen des Kantons Genf präsentieren im Juni leckere Rezepte, die auch für edle Picknicks geeignet sind, wie eine Frischkäse-Roulade mit Auberginen und Geissenkäse (Bild), Wurstbrioche oder eine Mandel-Cassistorte. www.landwirtschaft.ch/Ernährung

Gratisblache Auf www.swissfarm.ch kann kostenlos eine Bauernhof-Seite erstellt und damit Werbung für den eigenen Hof gemacht werden. Nun verschenkt swissfarm.ch individuell gestaltete Gratisblachen an Swissfarm-User, die eine Hofpage erstellt haben. Die ersten Blachen hängen schon (Bild). Die Blachenaktion läuft bis Ende Sommer. www.swissfarm.ch

Landjugend-Wettbewerb Der grösste Anlass der Landjugend, nämlich der Landjugendwettbewerb, findet alle drei Jahre statt – nun ist es vom 22. bis 24. Juni 2012 in Oberriet (SG) wieder soweit. Unter dem Motto «Wilder Westen im Osten» müssen zehn Posten absolviert werden, die Wissen, Geschicklichkeit und Kreativität abverlangen. Auch fahren tolle Bands auf, wie Sioux, Supreme, Nidwaldnerbuebe und die Hendermoosbuebe. www.wildostparty.ch

Picknick und Genuss In der Region Frauenfeld wurde ein Picknick-Rucksack mit Inhalt für 4 Personen lanciert. Zum Preis von 298 Fr. sind Picknickrouten und Picknick-Hofläden verlinkt. www.regiofrauenfeld.ch.

75 Jahre Kommunikation zwischen Stadt und Land

Zum 75-Jahr-Jubiläum des landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) verlost die UFA-Revue fünf Sonnenschirme im Wert von je 55 Fr. Die Schirme im Edelweisslook (Durchmesser 180 cm) sind trendy und edel und machen sich auf den Bauernbetrieben sowohl im Garten als auch auf dem Balkon gut. Sie sind zudem beste Werbung für die Schweizer Bauern, denn auf der Bordüre steht der Slogan «Gut, gibt's die Schweizer Bauern». Schicken Sie eine SMS an 880 (90 Rp) mit KFL Sonne Name Adresse. Einsendeschluss ist der 22. Juni 2012.

Gewinner 05/2012 Eine Bistroschürze mit EdelweissStreifen im Wert von 35 Fr. haben gewonnen: Angelika Albert aus Alpnachstad, Rosmarie Hager aus Kaltbrunn, Ferdinand Späti aus Selzach, Ulrich Strahm aus Grosshöchstetten und Annemarie Vogt aus Güttingen. Erhältlich ist die Bistroschürze zudem immer beim LID: Weststr. 10, 3000 Bern, 寿 031 359 59 77 www.lid.ch/Shop

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LANDLEBEN

Familienbetriebe unter Druck AGRARPOLITIK UND GESUNDHEIT Eine Studie untersuchte die Auswirkungen der Agrarpolitik auf Gesundheit und Wohlergehen der Milchbauern der Westschweiz, der französischen Franche-Comté und der kanadischen Provinz Québec. Die Schweiz hat die Milchkontingentierung aufgehoben, die EU wird diesen Schritt 2015 vollziehen. In Kanada hingegen ist die Milchkontingentierung Bestandteil der Agrarpolitik.

Das Projekt Consoppa (sozio-psychologische Folgen der Agrarpolitik) beurteilte die Auswirkungen der Agrarpolitik auf die Gesundheit der Milchbauern in Québec, FrancheComté und der Schweiz. Untersucht wurde das physische und psychische Wohlergehen wie Gesundheit, Krankheit, Unfälle, Stress, Müdigkeit, Depressionen, Arbeitsbelastung, aber auch die soziale Intergration. Dazu in Beziehung

Valérie Miéville

Grafik: Anteil der Milchbauern mit hohem Stressniveau Quelle: Ginette Lafleur

Québec Westschweiz Franche-Comté Milchproduzenten 0%

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

Die Nerven liegen blank Wenn man hierzulande mit Bauern spricht, dann spürt man die Freude an ihrem Hof und ihre Schaffenskraft. Immer aber machen sie sich Gedanken darüber, wie das Wetter und die Ernte sein werden, wie die Preise und das Zinsniveau sich entwickeln und was sich bei den Direktzahlungen ändern wird. In dunklen Stunden nagt die Unsicherheit, der Ärger und Fatalismus. So auch bei Henri*, wenn er um halb fünf in der Früh in die Stiefel schlüpft, zur Tür hinaus und hinüber zum Stall geht . Er ist 55 und hat 45 Kühe zu melken. «Als ich den Betrieb vor über 25 Jahren übernahm, war der Milchpreis bei einem Franken. Im Laufe der Jahre investierte ich viel, zuerst in einen neuen Stall, dann ins Wohnhaus, einen Schopf, ins Stöckli – irgendetwas war da immer», erzählt er und fährt fort: «So morgens im Stall ist es ruhig, dann mache ich mir so meine Gedanken. Ich spüre langsam das Alter. Die Arbeit geht nicht mehr so flott voran wie noch vor Jahren. Was mir zu schaffen macht ist die Unsicherheit: Ich weiss nicht, ob der Junior den Betrieb übernehmen wird. Dann hoffe ich, dass der Milchpreis steigt, aber die letzten Jahre bewiesen etwas anderes. Früher war ich unbeschwerter, heute lebe ich in der steten Furcht etwas falsch zu machen, sei es im Betrieb oder bei den Aufzeichnungen.» * Name geändert. 84

gesetzt wurde die Einkommens- und Preisentwicklung, agrarpolitische Veränderungen und die Verschuldungssituation. Die Studie brachte Erschütterndes zutage: Bei 36 % der Westschweizer Milchproduzenten ist die wirtschaftliche Lage schwierig bis sehr ernst. Auch dachten während der vergangenen 12 Monate 7 % der Bauern ernsthaft an Selbstmord.

Alarmierend Weiter zeigte der Vergleich, dass die Schweizer Milchviehhalter um einiges gestresster sind als ihre Kollegen in Frankreich oder Kanada. 54.8 % finden ihre Arbeitstage als extrem bis genug stressig, während es in Québec 44.7 % und 40 % in der Region Franche-Comté sind (Grafik). Auch zeigte eine detaillierte Auswertung, dass die psychische Belastung in finanziell schwierigen Situationen arg ansteigt. Die Québecer Landwirte erklären signifikant häufiger «Herr ihrer Lage zu sein» als ihre Schweizer Kollegen. Ein gutes Selbstwertgefühl wirkt also ohne Zweifel stressmindernd.

Nie krank, nie Ferien Kranke Bäuerinnen und Bauern gehen nur in Notfällen zum Arzt. Das Verhältnis zur Gesundheit ist geprägt von «auf die Zähne beissen». Fallen die Bauern krankheits- oder unfallhalber auf ihrem Betrieb aus, müssen die übrigen Familienmitglieder einspringen, auch ist die überbetriebliche Hilfe durch Nachbarn, Lohnunternehmer oder Betriebshelfer finanziell eine hohe Belastung und oftmals verbunden mit einer Existenzgefährdung des Betriebs und damit der eigenen Lebensgrundlage.

Agrarreformen und Planung Seit den späten 80er Jahren hat sich die Agrarpolitik (AP) für die Landwirtschaft in einem rasanten Tempo verändert: AP 2002, AP 2007, AP 2011 und AP 14-17 sind für die Bauern geläufige Begriffe. Die Bedeutung und Legitimität der Direktzahlungen sind auch für die Bauern einsichtig, die Umsetzung im Betrieb und im Alltag hingegen ist für viele eine Last. Ins Gewicht fallen die vielfältigen Aufzeichnungspflichten und die Kontrollen. Über den Aufzeichnungsaufwand beklagten sich auch die Bauern in der Franche-Comté und in Québec. Das Tempo des agrarpolitischen Wandels im vierjährigen Rhythmus ist unvereinbar mit den Produktionszyklen der Landwirtschaft. Der Landwirt plant mit Lebenszyklen von Tieren und Pflanzen und ist den Wetterbedingungen ausgesetzt. Investiert wird mittel- bis langfristig, meistens für zehn bis 25 Jahre, in Maschinen, in Gebäude und Grundstücke. Längerfristig wird im Rahmen der Familiengeschichte mit der Hofnachfolge strategisch über die nächste Generation hinaus gedacht. Wenn wirtschaftlich und agrarpolitisch der Planungshorizont kurz ist, ist ein hohes Mass an Unsicherheit vorhanden, was entsprechend Risikobereitschaft erfordert, aber was vor allem belastend und in hohem Masse Stress fördernd ist.

Landwirt Henri sucht in der Natur Distanz zur Büroarbeit. Aufzeichnungen und Administration vergällen vielen Bauern Lebensfreude und Berufsstolz. Bild: landpixel.com

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LANDLEBEN Fazit Die Situation der Milchbauern ist in den drei Untersuchungsgebieten alarmierend. Am besten geht es noch den Québecer Landwirten. Ihr landwirtschaftliches Einkommen stieg in den letzten 10 Jahren stetig an. Sie produzieren im Rahmen einer Milchquote in stabilien Verhältnissen. Die protektionistische Agrarpolitik im Milchbereich gewährleistet ein besser vorhersagbares wirtschaftliches Umfeld und ist ein Schutzfaktor gegen psycho-soziale Risi-

ken. Ein weiterer erschwerender Faktor in Bezug auf Stress und Unsicherheit ist die Volatilität der Weltmarktpreise, die zunehmend mit Inlandspreisen verbunden sind. Milch wird jedoch in erster Linie für die heimischen Märkte produziert. Massnahmen oder Mechanismen, um den inländischen Milchmarkt zu regulieren, scheinen ein wesentlicher Bestandteil zu sein, um dem Wohlergehen und Weiterbestehen der Milchproduzenten gerecht zu werden. 䡵

Tabelle 1: Einkommen in der Landwirtschaft (2009) CH-Talgebiet 48 213 Fr. * 72 311 Fr.

CH-BergFranche gebiet Comté Québec Einkommen 25 012 Fr. 22 883 Fr. 51 217 Fr. Landwirtschaft * ** *** Vergleichseinkommen 61 347 Fr. 27 087 Fr. 61 796 Fr übrige Wirtschaft **** ***** Differenz – 33 % – 60 % – 16 % – 17 % * Einkommen pro Familienarbeitskraft (2007/2009) ** Einkommen/Aktive Selbständigerwerbende *** Nettoeinkommen Bauernfamilien **** Durchschnittseinkommen pro Verbrauchereinheit ***** Durchschnittliches Familieneinkommen Konvertiert zum Wechselkurs 2009 von 1.52 Fr./Euro und 0.98 Fr. pro kanadischer Dollar. Quelle: Agrarbericht 2010, Bundesamt für Statistik, Agreste, Insee, Ageco, Statistique Canada

Tabelle 2: Agrarpolitik-Vergleich AP Schweiz AP Frankreich AP Québec Milchkontingentierung 0 +++* +++ Direktzahlungen +++ ++ 0 Preisstützung 0 + +++ Ökologischer Leistungsnachweis +++ ++ + Formulare, Aufzeichnungen +++ +++ ++ * Wird auf 2015 abgeschafft Die Betriebsgrösse beträgt in der Franche Comté im Durchschnitt 86 ha LN mit 42 Kühen. In Quebec sind es 113 ha bei 58 Kühen (Zahlen 2010).

Tabelle 3: Was stresst die Bauern am meisten ? Franche-Comté 1. Aufzeichnungen und Administration (60 %) 2. Steigende Kosten (56 %) 3. Einkommensrückgang (53 %)

Westschweiz 1. Milchpreis (74 %)

Québec 1. Unbeständiges Wetter

2. Einkommensrückgang (72 %)

2. Aufzeichnungen und Administration (59 %) 3. Steigende Kosten (59 %)

3. Arbeitsbelastung (61 %) 4. Aufzeichnungen und Administration (59 %) 5. Freihandel und Globalisierung (59 %) 6. Steigende Kosten (58 %) 7. Instabile Märkte (56 %) Quelle: Ginette Lafleur, Universität Québec in Montréal. Ausgewertet wurden 596 Fragenbogen aus Franche-Comté, 627 aus der Westschweiz und 603 aus Québec

Autorinnen Valérie Miéville, Agridea, Av. des Jordils 1, 1000 Lausanne 6 und Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur. Projekt Consoppa Wissenschaftler aus der Schweiz, Frankreich und Kanada untersuchten im Projekt Consoppa (conséquences sociopsychologiques des politiques agricoles) sozio-psychologische Folgen der Agrarpolitik. Die Projektleitung lag in den Händen von Yvan Droz vom Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung (IHEID), Genf und Valérie Miéville, Agridea, 1000 Lausanne 6.

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DF_Kleinmarkt_0612 ok_2012 05.06.12 16:37 Seite 86

Marktplatz Fortsetzung von Seite 76

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D_LL3_Rezept_0612 ok_2012 05.06.12 15:21 Seite 87

REZEPT LANDLEBEN

So wird’s gemacht CREMESCHNITTEN VON IFENTHAL Selbstgemachtes schmeckt immer besser, beispielsweise die tollen Cremeschnitten von Sofie Hengartner. Es braucht aber ein bisschen Übung. Bei der Backcreme handelt es sich nämlich um ein altes Familienrezept. Die Creme darf nicht gerinnen, nicht zu fest und nicht zu flüssig sein.

Hengartners Cremeschnitten 750 g Blätterteig Kirschen- und Zwetschgensteine Backcreme 9 dl Milch 80 g Maizena 8 Eier 110 g Zucker 80 g Butter Eier und Zucker cremig rühren. Milch mit Maizena aufkochen und 2 Minuten köcheln lassen. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Eier-Zucker-Creme sorgfältig darunter ziehen. Zurück auf

den Herd stellen und weiter köcheln. Sobald die ersten Blasen aufsteigen, die Pfanne vom Herd nehmen und die Butter hineinrühren. Erkalten lassen, dabei immer wieder rühren, dass sich keine Haut auf der Oberfläche bildet. Glasur 300 g Puderzucker Sirup-Wassergemisch Den Blätterteig auswallen. Es soll drei Böden in Backblech-Grösse geben. Mit der Gabel einstechen und blind mit Kir-

schen- und Zwetschgensteinen bei 200 Grad Celsius 12 Minuten backen. Die Steine entfernen und die Böden erkalten lassen. Für die Glasur den Puderzucker mit dem Sirup-Wassergemisch verrühren und einen Boden damit bestreichen. Einen Boden im Backblech lassen und mit der Hälfte der Creme bestreichen. Den mittleren Boden drauf legen und die restliche Creme darüber verstreichen. Den Glasurboden zu oberst drauf setzen. Ca. zwei Stunden kühl lagern. Sorgfältig in Stücke schneiden (quasi sägen).

Schnittknoblauch-Pesto 1 Strauss Schnittknoblauch 10 Baumnüsse Rezenter Käse ½ dl Wasser 1 dl Rapsöl Sofie HengartnerZemp «zersägt» vorsichtig die Cremeschnitten in Stücke, damit die Teigböden nicht zerbröckeln.

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Den Schnittknoblauch fein hacken, geriebene Nüsse und Käse darunter rühren. Mit etwas Wasser verdünnen und Rapsöl sorgfältig (wie bei einer Mayonnaise) einrühren. Findet Verwendung als Omelettenfüllung oder zu Pasta. 䡵

Schnittknoblauch riecht milde nach Knoblauch ohne lästigen Geruch nach dem Essen.

Unsere Rezeptbäuerin Sofie HengartnerZemp (50) bewirtschaftet mit ihrem Mann Martin und den Kindern zwischen 11 und 27 Jahren (Martin, Fränzi, Anita, Karin, Daniel, Tamara, Remo, Ronja) einen 35-haPachtbetrieb in Ifenthal/Hauenstein. Dort, idyllisch gelegen, weiden ihre Mutterkühe. Auf dem Hof hat es Hühner, Wachteln, Gänse, Laufenten, einen Hasen, zwei Esel, ein Pony, Zwerggeissen, ein Minipic und eine Menagerie mit Wellensittichen. In einem Schopf hat die Bäuerin eine Töpferwerkstatt eingerichtet und dort entstehen wunderbare Schalen und Dekofiguren, die man an Kunstund Handwerksmärkten sowie Weihnachtsausstellungen kaufen kann. Ab und zu organisiert sie auch Kurse «Miteinander töpfern». 87


D_LL2_Nostalgie_0612 ok_2012 05.06.12 15:21 Seite 88

RARITÄTEN & NOSTALGIE LANDLEBEN

Brunos Hischi HELEN GÜDEL zog 1989 nach Törbel ins Wallis. Das malerische Dorf, das einfache Leben und «Bruno» hatten es ihr angetan. Bruno wurde der Held ihrer Bilder und Bücher, die unter dem Titel «Lieber Alex» erschienen sind. Nacherleben kann man das heute im Hosennenmuseum.

Was ist das?

Schreiben Sie die Antwort an: info@ufarevue.ch oder per Post: UFA-Revue, Theaterstr. 15a, 8401 Winterthur. Verlost wird ein LANDIGutschein im Wert von 20 Fr. Einsendeschluss 20. Juni 2012.

Bruno Hosennen war ein Bergbauer und Säumer, der in einem Jahrhundert alten Haus wohnte und mit seinem Maultier Apollo das Heu burdete. Bruno und Apollo wurden die Helden der Bücher von Helen Güdel, die unter dem Titel «Lieber Alex» im Pro Juventute-Verlag erschienen sind. Sie seien zwei Aussenseiter im Dorf gewesen, erinnert sich Helen Güdel und fügt an, dass es seine Zeit gebraucht habe, um den Terbier-Dialekt zu verstehen. Heute sind die Terbier stolz auf ihre Künstlerin. 2010 starb Bruno und Helen Güdel gründete die Hosennenstiftung, die Brunos Haus (Bruno's Hischi) über-

nahm. Während Monaten putzte und restaurierte sie, denn viele Generationen Hosennen hatten dort gelebt und nichts sei weggeworfen worden. Steil ist Törbel und die Hausrückseite von Bruno’s Hischi besteht quasi aus der Felswand. Helen Güdel (Jg. 1935) wuchs in Zürich auf. Sie ist Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe und ihre Bilder hängen unter anderem im Musée d'Art Naëf in Paris. «Brunos Hischi» ist Freitags, Samtags und Sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Törbel ist via Visp und Stalden zu erreichen (ÖV-Haltestelle Törbel Furen und dann rechts hinauf). Auch kann man von dort aus weiter auf die Moosalp fahren oder wandern, den Rundblick geniessen und über Bürchen nach Visp zurückkehren oder als Tagestour via Bürchen, Mittagessen Moosalp nach Törbel. www.helenguedel.ch www.toerbel.ch www.hosennenmuseum.ch

Auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit in «Brunos Hischi».

Auf Anfragen macht Helen Güdel auch Führungen.

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Ballenberg Vom 23. bis zum 24. Juni 2012 ist der Kanton Jura zu Gast auf dem Ballenberg. Handwerk, Kultur, Degustationen sowie Gesang und Musik aus dem jüngsten Kanton der Schweiz bereichern dann das Angebot des Freilichtmuseums. Gastgeber und Organisator ist der Förderverein «Association des Amis Romands du Ballenberg». Das Freilichtmuseum Ballenberg vermittelt die Geschichte der ländlich-bäuerlichen Kultur der Schweiz und enthält originalgetreu aufgebaute Häuser und Höfe aus dem 14. bis 19. Jahrhundert. Es ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreis betragen für Erwachsene 20 Fr., für Kinder von 6 bis 16 Jahren 10 Fr., Familienpreis (Eltern und ihre Kinder bis 16) 45 Fr. Die Anreise mit dem Auto erfolgt via LausanneBern-Interlaken-Brienz, via ZürichLuzern-Brünigpass oder via ChiassoGotthard-Göschenen-Brienz. Ab Brienz, Meiringen oder Brünigpass den Wegweisern «Ballenberg West» (Hofstetten) oder «Ballenberg Ost» (Brienzwiler) folgen. Bahnreisende fahren mit dem Zug ab Interlaken oder Luzern direkt nach Brienz oder auf den Brünig. Dort fährt ein Linienbus zu Ballenberg West oder Ost. Schweizerisches Freilichtmuseum, Ballenberg, 寿 033 952 10 30, www.ballenberg.ch

Auflösung «Was ist das»! Das Rätsel der Maiausgabe löste Rita Gut-Murer aus Ennetmoos (NW). Der gesuchte Gegenstand war eine Milchbrente, auch Tanse genannt.

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GARTENSEITE LANDLEBEN

Die Königin und ihr Hofstaat DIE ROSE ist eine Diva. Sie duldet keine Konkurrenz. Ihre Entourage soll ihre Schönheit erst so richtig in Szene setzen und zurückhaltend sein. Dabei geniessen Blaublütige hohe Gunst. Das wären denn auch bereits die wichtigsten Regeln, wenn es um Begleitpflanzen für Rosen geht.

Edith Beckmann

1 • Blaublütige Kulisse: Rittersporn zählt zum eleganten Hofstaat von Rosen. Bild: BdS Christiane Bach

2 • Romantisches Traumpaar: Blaue Katzenminze und rosarote Beetrose. Bild: S. Wörner/pixelio.de

Rosenblüten betören in allen Farben des Regenbogens – ausser blau. Blaublütige Rosenkavaliere sind deshalb erste Wahl. Entsprechende Favoriten sind Lavendel, Rittersporn, Eisenhut, Ehrenpreis (Veronica longifolia), Borretsch, Jungfer im Grünen, Glockenblumen und Katzenminze (Nepeta). Letztere gibt es in verschiedenen Sorten mit 20 bis 60 cm Wuchshöhe.

Romantische Schleierchen Auch wer lieber weisse oder rosafarbene Blüten mag, kommt mit der würzig duftenden Katzenminze auf seine Kosten. Kleinode zu Füssen von Rosen sind zudem die immergrünen Schleifenblumen (Iberis) und Grasnelken (Armeria maritima), beide mit weissen oder rosa Blüten. Romantisch verspielt wirkt Schleierkraut (Gypsophila) mit niedlichen Blütenköpfchen, die luftig an lockeren Rispen sitzen. Es gibt sie mit einfachen oder gefüllten Blüten in Weiss und Rosa. Blütenwolken in leuchtendem Gelb entfaltet der Frauenmantel. Schneiden Sie die verwelkten Blütenstängel knapp

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Steinmehl ist ein prima Stärkungsmittel. Über Lauch gestäubt, hilft es gegen Lauchmotten, bei Bohnen gegen Blattläuse. • Lockerer Boden speichert Feuchtigkeit besser als eine zugebackene Erdkruste. Also fleissig hacken! • Wenn immer möglich, am Morgen giessen. Abendliches wässern lockt Schnecken an! • Vorbeugend gegen Krautfäule: Tomaten wöchentlich mit Milchwasser (1 Liter Milch, 1 Liter Wasser) spritzen. Um Bodenkontakt zu vermeiden, die untersten Blätter entfernen. • Hecken schneiden, wenn der Vogelnachwuchs ausgeflogen aus. • Bis im Juli zweijährige Blumen wie Stiefmütterchen, Goldlack, Vergissmeinnicht, Bartnelken, Fingerhut, Stockmalven, Königs- und Nachtkerzen aussäen. UFA-REVUE · 6 2012

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über dem Boden ab. Dann blüht Frauenmantel ein zweites Mal im Herbst. Traumhafte Stimmungsbilder malen Rosen in Kombination mit Ziergräsern. Allen voran Moschusrosen mit ihren eher zierlichen Blüten und den feinen Halmen des Blaustrahlhafers (Helictotrichon sempervirens). Passend ist auch das Japanische Blutgras (Imperata cylindrica «Red Baron»), das sich nach dem Austrieb bis zum Spätherbst mit tiefrotem Blattwerk ziert.

Tipps zur Rosenpflege Wo sich Bodenälchen (Nemathoden) bemerkbar machen oder der Boden rosenmüde ist,

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bewähren sich Tagetes als Unterpflanzung. Knoblauch zwischen Rosen fördert den gesunden Wuchs und intensiviert den Blütenduft. Bitte beachten: Begleitpflanzen dürfen den Wurzelbereich der Rosen nicht konkurrieren! Idealerweise gruppiert man sie als Bordüre am Beetrand oder im Hintergrund. Eine Bodenabdeckung aus Rindenmulch ist fürs Rosenbeet ideal. Die Rindenschalen halten die Erde feucht und leicht sauer, unterdrücken den Unkrautwuchs und verwandeln sich laufend in fruchtbaren Humus. Nach der ersten Düngung im Frühjahr nach dem Hauptschnitt ist im Juni die zweite fällig. Rosendünger rund um die Stöcke streuen und oberflächlich einarbeiten. Verwelkte Blüten laufend unterhalb von zwei Blattpaaren abschneiden. Diese Massnahme regt die Bildung neuer Blütenknospen an! 䡵

Autorin Edith Beckmann, Freie Journalistin BR aus Frauenfeld (TG), leidenschaftliche Gärtnerin mit Wurzeln in der Landwirtschaft.

INF BOX INFO

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SCHWEIZER BAUERN: WOHER – WOHIN? LANDLEBEN

Da ist gut Kirschen essen Noch sind sie nicht reif, die Kirschen. Und doch laufen die Vorbereitungen für die demnächst beginnende Ernte auf dem Hof Breitfeld ob Wintersingen (BL) auf Volltouren – seit Wochen. Prognosen für die Abnehmer müssen erstellt, Regendächer montiert und die kleinen Früchte vor Schädlingen geschützt werden. Der Kirschenanbau auf dem Hof Breitfeld, den die Sprengers seit über 100 Jahren bewirtschaften, hat Tradition. Die Produktion hat sich allerdings grundlegend verändert. Als Paul Sprenger den Hof von seinem Vater Karl im Jahre 1981 übernommen hat, standen noch rund 300 Hochstammobstbäume auf dem Be-

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trieb. Bis zu 25 Leute waren teils gleichzeitig am Pflücken. Lange, teils über 30 Sprossen zählende Leitern mussten angestellt werden. «Knapp 90 % der Kirschen wurden damals zu Konserven oder Baselbieter Schnaps verarbeitet», erklärt der 62-jährige Paul Sprenger. Heute führt Sohn Beat den Betrieb. Die Kirschen werden vorab in einer Obstanlage mit Niederstammbäumen produziert. Diese werden einige Wochen vor der Ernte mit einer Folie abgedeckt, damit die Kirschen durch den Regen nicht platzen. Und sollte einmal zu wenig Niederschlag fallen, können die Bäume künstlich bewässert werden. Statt Holinger oder Basler Langstieler

Schweizer Bauern woher – wohin? tragen die heutigen Sorten klingende Namen wie Merchant oder Sweetheart. Im Gegensatz zu früher produzieren die Sprengers hauptsächlich grossfruchtige Tafelkirschen. Konserven- und Brennkirschen würden heute zu wenig einbringen, erklärt Beat Sprenger. Hochstammbäume, von denen noch 18 auf dem Betrieb stehen, spielen für die Kirschenproduktion kaum mehr eine Rolle. «Zu gross ist der Aufwand im Verhältnis zum Ertrag», gibt der 39-Jährige zu bedenken. So sehr sich der Anbau von Kirschen gewandelt hat in den letzten Jahren. Eines blieb gleich: Die Kirschenproduktion erfordert viel Handarbeit. Michael Wahl, LID

Seit 75 Jahren schlägt der LID Brücken zwischen Stadt und Land. In einer Artikelserie mit Bauern verschiedener Generationen sucht der LID 2012 Perspektiven für die Schweizer Landund Ernährungswirtschaft.

75 Jahre Kommunikation zwischen Stadt und Land

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Zu diesen Themen lesen Sie mehr in der nächsten Nummer

Wegen Direktzahlungen vor Gericht

Neue «Muli S»Serie im Test

Strategie gegen die Verunkrautung

Brunsteinleitung – wann und wie?

Bergwald ist Schutzwald

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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage des LANDI-Contact. ISSN 1420-5106

Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern Hans Peter Kurzen, Publizistische Leitung

UFA-REVUE · 6 2012

Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag. Redaktion Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 Theaterstrasse 15a, 8401 Winterthur Dr. Roman Engeler (Chefredaktor), Daniela Clemenz, Christian Hirschi, Gaël Monnerat, Cyril de

Poret und Matthias Roggli. Anne-Marie Trümpi (Redaktionsassistentin). Anzeigen/Abonnemente Tel. 058 433 65 30 Fax 058 433 65 35 UFA-Revue Anzeigenberatung Theaterstrasse 15a 8401 Winterthur Martina Bernet, Alex Reimann, Anja Rickenbach Annahmeschluss 20 Tage vor Erscheinen

Verlag Tel. 058 433 65 20 Fax 058 433 65 35 Verlag LANDI-Medien, ein Bereich der fenaco, Postfach, 8401 Winterthur Martina Bernet, Verlagsleiterin

Auflage Mitgliederabonnemente 74’956 davon deutsch 61’948 davon französisch 13’008 (WEMF/SW beglaubigt 2011) Druckauflage 76’650

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