UFA-Revue 6/2011

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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe • www.ufarevue.ch • 6 / 2011

Merkblatt «Partikelfilter beim Traktor» Seite 47

Ein Label für faire Milch Seite 10

Steyr «6210 CVT» im Praxistest Seite 28

Auswuchs beim Getreide Seite 44

Arznei-Einträge im UFA 2000planer Seite 76


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Jakob Heusser von der Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon (ART) schliesst das aktive PartikelfilterRegenerationssystem eines Traktors ans elektrische Netz an. Bild: Roman Engeler

INHALTSVERZEICHNIS EDITORIAL

Roman Engeler

FENACO AKTUELL Erfreuliche Entwicklung Geschäftsjahr 2010 der fenaco

4

Auf ein Wort von Willy Gehriger Frischfleischzentrum Bazenheid

5 7

MANAGEMENT

Wider eine digitale Zweiklassengesellschaft Auf dem Land liegt der Ausbau an Glasfasernetzen für schnelle Internet im Argen.

21

Agrarpolitik 2014-2017 Es betrifft alle Betriebe

12

Kurzmeldungen Ein Label für faire Milch Entlöhnung von mitarbeitenden Familienmitgliedern Monatsfrage Damian Keller über Krankenkassenprämien Wider eine digitale Zweiklassengesellschaft

9 10 14 16 18 21

LANDTECHNIK Für anspruchsvolle Feldarbeit geeignet Der Steyr «6210 CVT» im Praxistest

28

Kurzmeldungen Lohnunternehmen Krummenacher: Der Kunde steht im Zentrum Produktneuheiten

25 26 30

PFLANZENBAU

Kunde im Zentrum Eine leistungsfähige und moderne Technik hilft, dass ein Lohnunternehmen den Kundenwunsch erfüllen kann.

26

Schwefelbehandlung mit dem Helikopter Fungizidbehandlungen im Wallis und am Genfersee

40

Kurzmeldungen Kunstwiesenerträge sichern Mit Qualität Vorsprung schaffen Steiniger marktwirtschaftlicher Weg in Nicaragua

32 34 36 38

Kalk als vorbeugende Massnahme bei Trockenheit Auswuchs beim Getreide Schlussphase entscheidend für Qualität im Futtergetreide Klee-Gras-Sommeraktion 2011 Bio-Offensive trägt erste Früchte

42 44 52 55 56

NUTZTIERE

Vorsprung durch Qualität Bereits bei der Sortenwahl sollte auf das backtechnische Qualitätspotenzial von Brotgetreidesorten geachtet werden.

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Embryotransfer Auch für kleine Betriebe?

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Kurzmeldungen UFA aktuell: Die Seiten für den Tierhalter Hitzeschutz auf Weide: Bäume oder Unterstand Kälber: Kryptosporidien-Durchfall nimmt zu Wie vorgehen nach der Mastitis-Identifikation? Warum Tierarzt und Bauer andere Farben tragen sollten Futter selber mischen und lagern? Tierarzneimittel-Einsatz: Für Kontrollen gewappnet Ferkel: Coliproblemen via Fütterung vorbeugen Betrieb Ruckstuhl: 30 Jahre Schweine-Kernzucht

59 61 65 66 70 72 74 76 78 80

LANDLEBEN Selbstbestimmt Chancen nutzen Rollenwechsel in der Familien- und Arbeitsorganisation Kurzmeldungen Dinkelrezepte von Lotti Baumann Garten mal ganz anders: Seerosen Leidenschaft für die Kurrentschrift

Weniger Arbeit und weniger Risiko Lohnmischfutter vereint die Vorteile des Getreideverkaufs mit jenen des Selbstmischens.

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UFA-REVUE · 6 2011

Raphaël Gendre ist ein neuer Bauer

84 83 87 88 89 90

MERKBLATT Partikelfilter für Traktoren

Heftmitte

Gross war die Aufregung in landtechnischen Kreisen, als vor etwas mehr als fünf Jahren die Landwirtschaft wegen den angeblich (zu) hohen Dieselruss-Emissionen in die Kritik geriet. In der Zwischenzeit hat das Bundesamt für Umwelt zwar diese geschätzten Emissionswerte nach unten korrigiert, doch das Thema blieb aktuell und wurde weiterhin, selbst in Fachkreisen, kontrovers diskutiert. Zugegeben, der Dieselruss kann der Gesundheit schaden und sein Ausstoss in die Umwelt sollte, wenn immer möglich und wirtschaftlich vertretbar, vermieden werden. Traktoren, die mit Partikelfiltern nachgerüstet sind, können diesen Ausstoss um bis zu 99 % verringern. Zu diesem Ergebnis kommt ein zweijähriger Praxistest. Technisch grundsätzlich machbar, doch nicht gänzlich frei von Störungen, vor allem aber teuer: Dies sind weitere Erkenntnisse aus diesem Versuch. Der Kanton Bern, der die Untersuchung zusammen mit der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon durchführte, will einem freiwilligen Nachrüsten nun den Weg ebnen. Freiwillig ist sicher sinnvoll, weniger erfreut dürfte die landwirtschaftliche Praxis über die weitere Stossrichtung sein, wonach sich der Bund international für eine Verschärfung der Abgasgrenzwerte einsetzen soll. Mit der Einführung der Abgasnorm 3b wurden nämlich die Partikelemissionswerte bereits massiv gesenkt, und zwar um das 28-fache des Grenzwertes von 2002. Spitze Zungen behaupten gar, dass die Abgase moderner Dieselmotoren jetzt sauberer seien als die Umgebungsluft.

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AKTUELL FENACO

Erfreuliche Entwicklung DIE FENACO HAT 2010 GUT GEARBEITET. Der Gruppen-Umsatz liegt mit 5.449 Mia. Fr. um 0.9 % über dem Vorjahr. Das Unternehmensergebnis stieg um 9.8 % auf 62 Mio. Fr. an. Der Delegiertenversammlung vom 22. Juni wird beantragt, die Anteilscheine der Mitglied-LANDI mit 6 % zu verzinsen. Die fenaco ist ein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen der Bauern und verfolgt das Ziel, eine möglichst hohe Inlandproduktion von Lebensmitteln zu erhalten und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern zu fördern. In Partnerschaft mit den LANDI versorgt sie die Landwirte mit Produk ti onsmitteln und übernimmt die Erzeugnisse. Diese breit abgestützte Geschäftstätigkeit der fe-

naco ermöglichte es ihr, sich erneut erfreulich zu entwickeln. Insbesondere das Detailhandelsgeschäft spürte die positive Konsumentenstimmung, die im März 2010 einsetzte und das ganze Jahr über anhielt. Bis im Dezember legte der fenaco-Detailhandel mit den Kanälen LANDI, Volg, Visavis und TopShop sowie dem Dorfladenformat «frisch-nah-günstig» um 5.7 % zu und erzielte einen Gesamtumsatz von 1.552 Mia. Fr.

Generalimporteur der Weltmarke «Claas» Im Agrargeschäft führte

2010 5449.2 248.7

2009 5402.4 246.3

2008 5787.7 247.9

2007 4874.7 219.4

2006 4745.2 206.5

61.8

56.3

62.2

64.0

51.2

das schwierige Wetter zu stagnierenden Absatzzahlen. Das dennoch resultierende Umsatzplus von einem halben Prozent auf 1.580 Mia. Fr. ist hauptsächlich auf den allgemeinen Anstieg der Rohstoffpreise Ende Jahr, aber auch auf die Serco Landtechnik AG zurückzuführen, die erstmals im Konsolidierungskreis enthalten ist. Das Unternehmen ist ein Zusammenschluss der Landtechnik Zollikofen mit der Serco AG, die per 1. Januar

Die diplomierten LANDI-Verantwortlichen der Region Mittelland.

Die diplomierten LANDI-Verantwortlichen aus der Zentralschweiz.

Dynamisch und zielorientiert

wurden die wohlverdienten Diplome überreicht. Mit Weitsicht und Professionalität tragen diese LANDI-Verantwortlichen dazu bei, die Zukunft in der fenaco-LANDI Gruppe zum Wohle der Bauern zu gestalten. LANDI Freiamt (AG): Präsident Andreas Schüpbach (Landwirt, Kallern), Geschäftsführung Daniel Strebel und Daniel Appert.

Gleiche Menge zu tieferen Verkaufspreisen Die Nahrungsmittelindustrie der fenaco spürte den sich

Tabelle: Umsatz- und Ertragsentwicklung der fenaco in den letzten 5 Jahren (in Mio. Fr.) Gesamtumsatz Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) Unternehmungsergebnis

verschärfenden Konkurrenzkampf an der Detailhandelsfront empfindlich und konnte trotz grossem Engagement aller Mitarbeitenden die guten Resultate der Vergangenheit nicht halten. Bei gleichbleibenden Absatzmengen wie im Vorjahr sank der wertmässige Umsatz aufgrund des Preisdrucks der Abnehmer um 5.7 % auf 1.375 Mia. Fr.

HIGHLIGHT HIGHLIGHT

Die diplomierten Ostschweizer LANDI-Verantwortlichen. 4

LANDI-Präsidenten und Geschäftsführer von schweizweit über 100 LANDI haben den vor zwei Jahren gestarteten Lehrgang Unternehmensführung LANDI (UF-LANDI) besucht. Nun schlossen die ersten Absolventen diese Kaderschmiede mit einem Diplomcheck ab. An den Regionalversammlungen im Mai

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AKTUELL

NATS ES MO IS D D L I B DU MO PHOTO

FENACO AUF EIN WORT EN UN MOT

Medienkonferenz der fenaco zum Geschäftsjahr 2010: Willy Gehriger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, gibt Auskunft über die Entwicklung und Pläne der fenaco-LANDI Gruppe. Die diesjährige Medienkonferenz der fenaco fand Ende Mai im neuen Kompetenzzentrum der fenaco-Tochter Ernst Sutter AG in Bazenheid statt. In diesen Betrieb, der 220 Mitarbeitende beschäftigt, investierte die fenaco rund 90 Millionen Franken.

2010 übernommen wurde und unter anderem Generalimporteur der Landmaschinen-Weltmarke «Claas» ist.

Agrola

Das Geschäftsfeld «Brennund Treibstoffe» der Marke Agrola er-

zielte einen Gesamtumsatz von 914 Mio. Fr. Das Umsatzplus von 4.5 % ist einerseits auf den Anstieg der Rohstoffpreise aber auch auf mengenmässige Mehrverkäufe zurückzuführen. Insbesondere der Absatz von Heizöl entwiFortsetzung Seite 6

LANDI Frila (AG): Verwaltungsmitglied Felix Wendelspiess (Landwirt, Wegenstetten) und Geschäftsführer Thomas Tschanz. LANDI Grauholz (BE): Präsident Thomas Iseli (Landwirt, Jegenstorf) und Geschäftsführer Werner Nadenbousch. LANDI HerzogenbuchseeThörigen (BE): Präsident Rudolf Bützberger und Geschäftsführer David Käser. LANDI Maiengrün (AG): Verwaltungsmitglied Präsident Kurt Eggimann (Landwirt, Birrhard) und Jakob Salm (Lenzburg), Geschäftsleitung Philippe UFA-REVUE · 6 2011

Amrein und Hanspeter Finsterwald. LANDI Schlatt (TG): Präsident Walter Monhart (Landwirt, Schlatt), Geschäftsführung Martin Ritzmann. LANDI Schwyz: Präsident Richard Laimbacher (Landwirt, Seewen) und Geschäftsführerin Bernadette KündigBlättler. LANDI Weinland (ZH): Präsident Leo Schmid (Landwirt, Dinhard) und Geschäftsführer Christian Lutz. LANDI Zug: Präsident Johannes Nussbaumer (Landwirt, Menzingen) und Geschäftsführer Hans Bellmont.

Das Wirtschaftsjahr 2010 hat bei Milchproduzenten und Schweinemästern einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Im Pflanzenbau beurteilt man es wegen den etwas höheren Marktpreisen leicht besser. Der fenaco wird das Geschäftsjahr 2010 gesamthaft als gutes Jahr in Erinnerung bleiben, hauptsächlich Dank den positiven Ergebnissen im Detailhandel. Die Finanzkrise dämpfte die Konsumentenstimmung über anderthalb Jahre lang. Erst mit dem Frühlingsbeginn 2010 stellte man eine allgemeine Konjunkturbelebung fest. Viele Unternehmen unseres Landes profitierten von dieser Entwicklung und konnten am Ende des Geschäftsjahrs eine positive Bilanz ziehen. Im internationalen Agrarhandel herrscht ein fragiles Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Als Russland nach der grossen Dürre die Grenzen für den Getreideexport schloss, wurde dieses Gleichgewicht gesprengt und die seit 2009 wieder auf tiefstem Niveau dahindümpelnden Weltmarktpreise verdoppelten sich. Die Volatilität der Preise lockt Spekulanten an. Die Spekulation mit Rohstoffen ist generell sehr ungesund für die Landwirtschaft, im Besonderen aber wirkt sie sich für jene vielen Länder verhängnisvoll aus, die auf Importe angewiesen sind, um ihre Einwohner zu ernähren. Der sprunghafte Anstieg der Preise, vor allem der Getreidepreise, hat zweifellos zu besseren Verkaufserlösen für unsere Ernten gesorgt. Aber hüten wir uns vor hochfliegenden Träumen. Sobald die Preise auch nur leicht sinken wird ein gnadenloses Rennen um die sogenannten «Gewinnmitnahmen» losgehen und alles stürzt ab. Daher ist es ein Vorteil, über ein Zollsystem zum Schutz der einheimischen Landwirtschaft zu verfügen, wie es die Schweiz kennt. Die G8-Länder haben das Thema der Spekulation mit landwirtschaftlichen Rohstoffen übrigens im Frühjahr auf ihre Traktandenliste gesetzt. Hoffen wir, dass daraus etwas Positives für die Landwirtschaftswelt entsteht. Noch bevor wir an der Delegiertenversammlung vom 22. Juni in Lausanne einen definitiven Schlussstrich unter das Geschäftsjahr 2010 der fenaco ziehen, will ich mich heute bei allen Lesern der UFARevue für ihre Zusammenarbeit mit der fenaco-LANDI Gruppe und für ihre Kundentreue ganz herzlich bedanken. Willy Gehriger Vorsitzender der Geschäftsleitung fenaco

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AKTUELL

Tag der offenen Tür

FENACO

Obsthalle Sursee

Kartoffelzentrum Bercher

Halag Chemie Aadorf

ckelte sich merklich besser als der Gesamtmarkt.

Verarbeitung Landesprodukte

Agrola unterwegs

441 Lernende in 15 Berufen Die

Spatenstich LANDI 6

fenaco beschäftigte 2010 durchschnittlich 8453 Mitarbeitende (Ende Vorjahr 8292). Mit 7215 Personaleinheiten (7047) konnte der Mitarbeiterbestand erneut leicht erhöht werden. Zu diesem Personalbestand gehören auch 441 Lernende (412), die in 15 Berufen ausgebildet werden. Per 31. Dezember 2010 gehörten der fenaco 268 Mitgliedgenossenschaften (LANDI) mit 46 442 Mitgliedern an. Der Delegiertenversammlung vom 22. Juni 2011 wird beantragt, die Anteilscheine der Mitglied-LANDI unverändert mit 6 % zu verzinsen (7.4 Mio. Fr.). 䡵

Grafik: Umsatz 2010 nach Geschäftssegmenten

Nahrungsmittel 1375 Mio. Fr. (25.3 %)

Detailhandel 1552 Mio. Fr. (28.4 %) Agrarhandel 1580 Mio. Fr. (29.0 %)

Regionalversammlungen

Brenn- und Treibstoffe 914 Mio. Fr. (16.8 %)

Diverses 27 Mio. Fr. (0.5 %)

Flurbegehungen

Die fenaco-LANDI Gruppe ist ein dynamisches Genossenschaftsunternehmen, das den Bauern gehört. Angeboten werden Produktionsmittel, Verbrauchsgüter und Dienstleistungen mit dem Ziel, die Bauern in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen und den Fortbestand einer gesunden und leistungsfähigen Landwirtschaft in der hochindustrialisierten Schweiz zu stärken.

Solide Eigenkapitalbasis Zusammengefasst liegt der konsolidierte Umsatz der Gruppe mit 5.449 Mia. Fr. um 0.9 % über dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) schliesst mit 248.7 Mio. Fr. um 1 % und das Unternehmensergebnis mit 61.8 Mio. Fr. um 9.8 % über den Vorjahreswerten ab. Das Eigenkapital (inklusiv Minderheitsanteile) ist auf 1.086 Mia. Fr. angestiegen und beträgt neu solide 42.1 % der Bilanzsumme (Vorjahr 41.9 %).

2010 wurden 29 % des Gesamtumsatzes der fenaco-Gruppe im Agrarbereich, das heisst, mit dem Verkauf von landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, Getreide, Ölsaaten und Futtermitteln sowie im Tierhandel und der Agrartechnik erzielt. 25.3 % fielen im Segment Nahrungsmittel bei der Übernahme, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen an. Im Segment Detailhandel, bei welchem die Erlöse der eigenen LANDI-, Volg- und TopShop-Verkaufsstellen sowie die Lieferungen an die vorwiegend von den MitgliedLANDI und Dritten geführten Detailhandelsläden enthalten sind, wurden 28.4 % des Gruppenumsatzes erarbeitet und 16.8 % mit dem Verkauf von Energieträgern der Marke Agrola erzielt. 6 2011 · UFA-REVUE


AKTUELL FENACO

Ein umweltfreundlicher Koloss FRISCHFLEISCHZENTRUM BAZENHEID Am 23. März 2009 erfolgte der Spatenstich des neuen Fleisch-Kompetenzzentrums der Ernst Sutter AG in Bazenheid. Nach nunmehr über zwei Jahren Bauzeit und minutiös durchgeführten Testläufen, nimmt der moderne Betrieb mit einem Investitionsvolumen von 90 Mio. Fr. mit seinen über 220 Angestellten in Bälde den Betrieb auf.

Mit dieser Investition verfolgt die Ernst Sutter AG das Ziel, die Fleischproduktion in der Schweiz zu festigen und zu modernisieren und manifestiert somit ihr Glaubensbekenntnis an den Produktionsstandort Schweiz und die Schweizer Landwirtschaft.

Verarbeitung konzentriert

In Bazenheid entsteht eines der modernsten Fleischverarbeitungs-Zentren der Schweiz. Unter der Leitung von Walter Koller wird Suttero Bazenheid der Partner für Frischfleisch von den Gattungen Kalb, Rind, Schwein und Wild sein. Die Ernst Sutter AG konzentriert durch diese 90 Mio. Fr. teure Investition die gesam-

Fakten zum Neubau Spatenstich: 23. März 2009 Bauphase: 2009 – 2011 Investitionsvolumen: 90 Mio. Fr. Grundstückfläche: 43 900 m2 Bruttogeschossfläche: 16 880 m2 Verbaute Massen Stahl gesamt: ca. 790 t Beton gesamt: ca. 22 000 m3

te Verarbeitung und Veredelung von Frischfleisch an einem Ort. Ab der Inbetriebnahme von Suttero Bazenheid wird die Verarbeitung und Veredelung von Frischfleisch aus den Betrieben der Ernst Sutter AG ausgelagert und in Bazenheid zentralisiert. Einzig die Reber Ernst Sutter AG in Langnau i. E. wird als Nahtstelle zur Westschweiz auch weiterhin Frischfleisch verarbeiten. Die regionalen Depots Rothrist, Prilly und Tessin bleiben vollumfänglich bestehen und sorgen für die Feinverteilung in ihrer Region.

Über 220 Arbeitsplätze Mit dem Neubau entstehen über 220 Arbeitsplätze, wovon 180 in den Bereichen Produktion und Logistik, weitere rund 40 in den Bereichen Administration und Verkauf anfallen werden.

Minergie und Wärmerückgewinnung Das Frischfleisch-Zentrum wird den «Minergie»-Standard aufweisen, ein weltweit geschütztes Label für nachhaltiges Bauen. Zur umweltfreundlichen

Energiegewinnung wird das Gebäudedach mit Photovoltaik-Zellen bestückt. 75% der Energie aus der Kälteerzeugung wird als Wärme rückgewonnen und die restliche Wärme wird von der nahegelegenen Kehrrichtverbrennungsanlage bezogen.

Vorbereitungen zur Inbetriebnahme Mit den Original-Teams werden die ganzen Prozesse sozusagen in einem Dreistufen-Programm über eine längere Zeitphase durchgespielt und minutiös getestet. Um eine möglichst reibungslose Inbetriebnahme anzustreben, wurden die Prozesse bis ins kleinste Detail besprochen, Detailplanungen erstellt, das Personal geschult und die Prozesse mit sogenannten «Dummis», mit denen die Systemtechniken in ihrer Funktionen getestet werden konnten, durchgeführt. In einer weiteren Phase wurden die Dummis dann durch Fleisch ersetzt, die Prozesse hygienisiert und Feineinstellungen angepasst. Weitere Funktionstests und Systemeinstellungen werden laufend vorgenommen. 䡵

Das Frischfleischzentrum in Bazenheid ist eines der modernsten und leistungsfähigsten Verarbeitungszentren Europas.

Energie Frischwasserbedarf: ca. 180 – 200 m3/Tag Heizleistung: ca. 3 MW (davon 75 % via Wärmerückgewinnung aus der Kälteerzeugung)

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6 2011 ¡ UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN MANAGEMENT

Beratungsforum Schweiz: Mit Kooperation Probleme lösen Die diesjährige gesamtschweizerische Beratungstagung stellte Projektkooperationen in den Mittelpunkt. Projekte verschlingen meistens sehr viel Geld und ihr Erfolg hängt von spezialisiertem Fach-

Gesetzliche Pachtdauer Die erste Pachtdauer beträgt für landwirtschaftliche Gewerbe mindestens neun und für einzelne Grundstücke mindestens sechs Jahre. Wird der Pachtvertrag nicht ordnungsgemäss gekündigt, gilt er für jeweils weitere sechs Jahre. Wurde eine kürzere Pachtdauer vereinbart aber nicht von der zuständigen kantonalen Behörde bewilligt, so kann der Pächter oder der Verpächter auf der gesetzlichen Mindestdauer beharren. Ist eine längere Dauer vereinbart, so gilt sie. Dr. Eduard Hofer, Heimberg

Berichterstatter gesucht Der Bauernverband führt regelmässig Erhebungen über Preise, Flächen, Ernteerträge und den Entwicklungsstand der Kulturen durch. Diese Zahlen liefern Grundlagen für die Schätzung von Erntemengen, für Preisverhandlungen und für die Interessenvertretung der Landwirtschaft. Dafür benötigt der Bauernverband Berichterstatter, die ihre Beobachtungen mitteilen. www.sbv-usp.ch/de/statistik UFA-REVUE · 6 2011

wissen ab. Im partnerschaftlichen Zusammenspannen zwischen Forschung, Bildung, Beratung und Berufsorganisationen lassen sich sowohl Finanzmittel, als auch fachliche Ressourcen ideal kombinieren. Dadurch ergaben sich auch schon in der Vergangenheit wertvolle Impulse, vor allem im Bereich Milchwirtschaft. Urs Gantner (Direktionsstab Bundesamt für Landwirtschaft) erklärte, dass das «alte» vom Staat getragene lineare System mit Wissenstransfer von der Forschung zu den Bauern endgültig passé ist. Die Zukunft liege in Netzwerken von verschiedenen Akteuren, die flexibel und nachfrageorientiert operieren. Einen kritischen Blick auf Projektpartnerschaften warf Bauernverbandsdirek-

tor Jacques Bourgois. Mangelnde Interdisziplinarität, der Nichteinbezug der Bauern oder Eigeninteressen können die Leistungsfähigkeit der Projektpartnerschaften empfindlich stören. Auch komme es vor, dass die Unabhängigkeit zwischen dem Bundesamt für Landwirtschaft, Agroscope, Agridea und SBV nicht klar sei und es Vermischung zwischen Interessenvertretung, Verwaltung und Politik gäbe. Die Aufgabe der Agridea sei es, Instrumente und Hilfsmittel bereitzustellen, damit sich Projektpartnerschaften erfolgreich umsetzen lassen, erklärte der Agridea-Direktor Ueli Ryser (Bild). Ein erster Schritt dazu wurde schon realisiert mit einem «Leitfaden für Projektpartnerschaften». Bezug: www.agridea.ch

Guter Rat statt Preisgeld

bei der Gemeindezweigstelle des Wohnortes anzumelden. Zu den jährlichen EL können auch die Kosten für zahnärztliche Behandlungen, Betreuung zu Hause oder Transport zur nächstgelegenen Behandlungsstelle zurückerstatttet werden. SBV Treuhand und Schätzungen 056 462 52 71

Der Verband Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) hat mit der Emmi Schweiz AG und dem Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung einen Förderpreis lanciert. Der Förderpreis «Innovation Milch» wird an Mitglieder des ZMP vergeben und fördert Ideen und Projekte von innovativen Milchproduzenten. Der Förderpreis wird nicht primär als Geldsumme gesprochen, sondern den Preisträgern wird eine Beratergruppe (Task Force) zur Seite gestellt, die bei der Umsetzung hilft. Eingabeschluss: 15. August 2011.

Prix Montagne Wer im Berggebiet mit einem innovativen Projekt einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leistet, kann sich erstmalig für den mit 40 000 Fr. dotierten Prix Montagne bewerben. Die Anmeldefrist läuft bis zum 10. Juni 2011. www.berggebiete.ch

Ergänzungsleistungen Auf Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV und IV hat jeder Anspruch, wenn die Renten mit dem Einkommen und Vermögen der Person die minimalen Lebenskosten nicht decken - auch Bauernfamilien. EL sind

Kaufbelege sind Urkunden Im Zusammenhang mit Diebstahl sind Geschädigte schnell bereit, ihrer Versicherung weit mehr Gegenstände als gestohlen zu melden, als tatsächlich fort kamen. Der Geschädigte muss für die gestohlene Ware Belege vorweisen. Auch kann es vorkommen, dass man von einem Kunden gebeten wird, aus Gefälligkeit eine Quittung auszustellen. Wer für seinen Kunden eine inhaltlich unwahre Quittung ausstellt, macht sich strafbar. Kaufbelege sind gemäss Strafgesetzbuch Urkunden. Wer falsche Quittungen ausstellt, macht sich der Urkundenfälschung strafbar. Zudem muss mit einem Strafverfahren wegen Gehilfenschaft zum Betrug gerechnet werden. Ausserdem: Mitarbeiter, die eine falsche Quittung ausstellen, laufen Gefahr, dass ihnen ihr Arbeitgeber aufgrund ihres kriminellen Verhaltens fristlos kündigt. Aus eigenem Interesse ist die Ausstellung der Gefälligkeitsquittung strikte abzulehnen. Eine Fälschung ist einfach ausfindig zu machen, da in der Buchhaltung der entspre-

Grosse Wirkung Die Landwirtschaft habe enorme Ausstrahlungseffekte auf die Volkswirtschaft, war im Topagrar 6/2011 nachzulesen. Eine Studie aus Deutschland belegt, dass über 12 % der Erwerbstätigen in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft arbeiten, obwohl nur gerade 2 % der Bevölkerung in der effektiven Urproduktion tätig sind. Der Produktionswert der Landwirtschaft beträgt 1%, hingegen würden Getreide, Ölsaaten, Milch und Fleisch veredelt, würde das am Schluss der Wertschöpfungskette knapp 9 % des gesamten deutschen Produktionswertes ausmachen.

chende Beleg fehlt. Folglich würde bei jeder Nachfrage der Versicherungsgesellschaft der Schwindel auffliegen. Aber nicht nur wegen den strafrechtlichen Konsequenzen ist dringend von Gefälligkeitsquittungen abzusehen. Wer eine solche ausstellt schädigt nicht nur die Versicherungsgesellschaft, sondern sich selber auch, denn die ungerechtfertigten Versicherungsleistungen müssen über erhöhte Prämien finanziert werden. Christian Kohli, SBV Versicherungen

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 9


MANAGEMENT

Ein Label für faire Milch BELGISCHE MILCHPRODUZENTEN gründeten unter dem Namen «Faircoop» eine Genossenschaft, die unter der Marke «Fairebel» UHT-Milch verkauft. Eine mutige Selbsthilfeaktion im schwierigen Milchmarkt, die mit starken Persönlichkeiten, wie deren Präsidenten Erwin Schöpges, punktet.

Dominique Barjolle

Dominique Barjolle traf in Belgien den Präsident von Faircoop, Erwin Schöpges.

Belgien produziert mit seinen zehn Millionen Einwohnern eine Milchmenge von 10 Milliarden Litern. Diese Milch wird üblicherweise kaum weiterverarbeitet und wird als Rohstoff ins europäische Ausland, vor allem nach Deutschland, exportiert. Der Druck auf die Milchpreise ist hoch. Belgische Milch wird als UHTMilch, Milchpulver und Butter fast zu hundert Prozent von wenigen sehr grossen Molkereien verkauft, bei denen es sich zumeist um Produzenten-Genossenschaften handelt. Der Milchpreis wird vorwiegend von den Grossverteilern diktiert, die 80 % des Detailhandels kontrollieren. Der Konsumentenpreis bewegt sich zwischen 55 Cents (niedrigster Preis) und 1.10 Euro (Markenmilch Campina) pro Liter.

Der Auslöser 2008 fiel in Belgien wie in ganz Europa der Milchpreis in den Keller. Die belgischen Milchproduzenten führten zwei rigorose Milchstreiks durch, nahmen aber auch Gespräche mit dem wallonischen Landwirtschaftsministerium auf. In der Folge wurden die Preisverhandlungen seitens der Grossverteiler vollständig blockiert. Ernüchtert stellten die Produzenten fest, dass sie bei diesen Verhandlungen überhaupt kein Gewicht hatten. Daher beschlossen einige Produzenten, eine neue Gesellschaft zu gründen, um gemeinsam bei den Einkäufern der belgischen Grossverteiler für einen fairen Milchpreis zu sorgen. Ihre Strategie setzte auf teilentrahmte UHT-Milch, welche ausschliesslich zu einem fairen Preis an Grossverteiler verkauft werden sollte. Zwei Instrumente

Das wichtigste Instrument ist der gewerkschaftliche und politische Druck: Die Milchproduzenten, welche diese Initiative vorantreiben, sind nicht nur Mitglied des gewerkschaftlich organisierten Bauernverbands, sondern auch der Milcherzeuger-Interessengemeinschaft (MIG), die ihre Interessen vertritt. Die MIG ist Mitglied des European Milk Board (EMB). Gemäss den Visionen des European Milk Board soll die Milchmenge so gesteuert werden, dass einträgliche und faire Preise möglich sind. Die MIG organisiert in Absprache mit dem EMB Demonstrationen und Blockaden bei den Verkaufsstellen der Grossverteiler. Als zweites Instrument stehen eine Marke und eine Marketingstrategie zur Verfügung, die von den belgischen Milchproduzenten getragen wird. Diese

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haben sich zur neuen Genossenschaft «Faircoop» zusammengeschlossen, die eine Marke (Fairebel) für Produkte mit fairem Preis lanciert hat. Diese Marke ist eine Anlehnung an die Kuh « Faironika», eine durch das EMB eingetragene Marke. Um Mitglied der Genossenschaft Faircoop zu werden, muss man Milch produzierender Landwirt sein. Jedes Neumitglied kann höchstens 20 Anteile erwerben (1 Anteil = 100 Euro). Als Anschubmassnahme erhielten die ersten Mitglieder kostenlos zusätzlich fünf Anteile. Die Mitgliederzahl ist begrenzt: Neumitglieder werden während zweier Jahre bis Juni 2011 aufgenommen. Jedes Faircoop-Mitglied muss auch eine Mitgliedschaft bei MIG und EMB vorweisen können. Dazu Erwin Schöpges, Präsident der Faircoop: «Der wallonische Landwirtschaftsminister hat unsere Idee gut aufgenommen. Er ist sich sehr wohl bewusst, dass es mit dem Milchpreis nicht mehr so weitergehen kann. Deshalb hat die wallonische Regierung für jedes Neumitglied der Genossenschaft 1000 Euro bezahlt. Für uns war dies ein grosser Anreiz und bot den Produzenten die Möglichkeit, das Risiko zu wagen.» Die Idee von Pascal Massoz (Direktor Faircoop) bestand darin, die Milchproduzenten bei der aktiven Promotion der Marke Farirebel direkt bei den Konsumenten einzubeziehen. Massoz erklärt: «Wir stellten sicher, dass die Produzenten auf den Parkplätzen der Supermärkte anwesend sind. Die Läden profitieren von diesen Aktionen und die Konsumenten nehmen die Gelegenheit gerne wahr, mit den Produzenten über deren Schwierigkeiten zu diskutieren. Man führt die Kühe auf die Parkplätze und 6 2011 · UFA-REVUE


MANAGEMENT hat die Aufmerksamkeit.» Die Produzenten müssen durchschnittlich fünf bis sechs Halbtage pro Jahr für derartige Aktionen aufwenden. Im Gegenzug erhalten die Genossenschafter 10 Cents pro Liter Milch, der unter dieser Marke vertrieben wird, abhängig von den Anteilen, die sie bei der Kooperative haben. Wer an diesen Promotionsaktivitäten nicht teilnimmt, erhält auch keine 10-Cent-Prämie.

Marketing Faircoop hat ein Marketingkonzept entwickelt (Marke, Logo, originelle Verpackung) und die Ladenpromotion für die faire Milch organisiert. Die Genossenschaft hat keine Investitionen getätigt, sondern Zulieferungsverträge für das Einsammeln, Abfüllen in Brick-Verpackungen, die Lagerung und den Transport zu den Verkaufsstellen ausgehandelt. Weiter hat Faircoop eine 50 % Stelle mit einem Geschäftsführer besetzt, der proportional zum Verkaufsvolumen entlöhnt wird, sowie einen Sekretär eingestellt, der die Besuche der Produzenten in den Läden organisiert und für das Administrative verantwortlich ist. Die Mitglieder des Verwaltungsrates engagieren sich konkret und arbeiten für Faircoop im Marketingteam, in der Finanz- und Verkaufsabteilung. Dem Geschäftsführer stehen bei Vertragsverhandlungen immer auch Vorstandsmitglieder zur Seite. Laut Pascal Massoz können nämlich nur die Produzenten die Produktionskosten und die Philosophie des ganzen Unternehmens glaubwürdig erklären. Startschwierigkeiten Die Produzenten waren von diesem Konzept nicht einfach zu überzeugen. Sie hatten Bedenken, direkt an den Verkaufsstellen aufzutreten. Dann weigerten sich alle belgischen Molkereien, die Milch in eine Tetra-Brick-Verpackung unter der Marke Fairebel abzufüllen. Die Konsumenten bemängelten, dass die Marke die belgischen Flaggenfarben verwendet, die Milch in der Brick-Verpackung jedoch aus Luxemburg stammen könnte. Gemäss Erwin Schöpges konnten jedoch einige Hürden überwunden werden. Nichtsdestotrotz haben einige Grossverteiler nicht mitgemacht und andere bieten das Produkt in den Läden in einer Weise an, die nicht zufrieden stellend ist. Die guten Ideen Die Marke Fairebel ist Eigentum der Faircoop-Mitglieder und unterscheidet sich deutlich von der EMB-Marke (Verwaltungs- und Entscheidungsautonomie). Das Faircoop-Modell setzt auf jenes der grünen Energie: Zu Beginn keine Investitionen in einen Betrieb oder in Material und keine Kosten bei der Milchsammlung. Die Investitionen sind durch

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das Betriebskapital gedeckt, das Marketing und das Salär des Geschäftsführers werden durch die Genossenschaftsanteile gedeckt (subventioniert durch das wallonische Landwirtschaftsministerium). Das Produkt ist eine UHT-Milch: Sie kann 180 Tage aufbewahrt werden, somit bleibt nichts unverkauft (man produziert nur das, was bereits verkauft wurde). Dieses Geschäftsmodell ist auch auf weitere Produkte anwendbar.

Die Strategie von Faircoop setzt auf teilentrahmte UHT-Milch.

Wirtschaftliche Ergebnisse Bis

Die Krise der Milchproduzenten in Europa hält an.

Ende März 2011 sind 450 Produzenten der Kooperative Faircoop beigetreten. 2010, im ersten Betriebsjahr, brachte ein Anteil etwa 25 Euro ein. Für einen Genossenschafter mit durchschnittlich 25 Anteilen bedeutet dies einen Gewinn von 625 Euro. Die Milch verlässt in Brickpackungen abgefüllt die Fabrik zu einem Preis, der sicherstellt, dass der Produzent, der die Milch geliefert hat, zu einem fairen Preis bezahlt wird. Der Verbraucher bezahlt im Laden 90 Cents, was einem Milchpreis von 40 Cents/Liter entspricht, der dem Produzenten bezahlt wird. Ein Preis, der aufgrund einer grossen europaweit durchgeführten Studie als überdurchschnittlich eingestuft wird. In einer Zeit, in welcher der Milchmarkt weiterhin unter Druck steht, verdient diese mutige und innovative Initiative Anerkennung, auch wenn das gewählte Vermarktungsmodell an Grenzen stösst und nicht alle Probleme auf einen Schlag löst. Der Verkauf von fairer Milch ist in Belgien ein erster Schritt hin zur Forderung nach einem fairen Milchpreis. 䡵

Autorin Dominique Barjolle, Institut für Entscheidungen im Umweltbereich, ETH Zürich, SOL B7 8092 Zürich

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MANAGEMENT

Es betrifft alle Betriebe AGRARPOLITIK 2014 – 2017 Bis Ende Juni 2011 läuft die Vernehmlassung zur Agrarpolitik 2014 – 2017. Kernstück der Vorlage ist die Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems (WDZ). Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) des Kantons Luzern berechnete die Auswirkungen für rund 10 000 Betriebe und im Speziellen für jene Betriebe aus der Innerschweiz.

Bernhard Koch

Die AP 2014 – 2017 zieht einzelbetrieblich Veränderungen nach sich. Die Bauernfamilien müssen in Zukunft ihre Schwachstellen im Betriebszweig «gemeinwirtschaftliche Leistungen» kennen und sich auch darauf ausrichten. Bild: Agrovision Burgrain

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Die Vernehmlassung zur AP 2014 – 2017 betrifft Änderungen am Landwirtschaftsgesetz und formuliert in allgemeiner Weise das Beitragssystem und die Kriterien für den Bezug von Direktzahlungen. Es bildet die Grundlage für die Zahlungsrahmen der Jahre 2014 bis 2017. Die umfassende Vernehmlassungsunterlagen liefern aber kaum Aussagen zu einzelbetrieblichen Auswirkungen. Die Beitragshöhe und die Eintrittskriterien werden gemäss Fahrplan des Bundesrates im Jahre 2013 mit der Direktzahlungsverordnung festgelegt. Annahmen dafür traf das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) im ART-Bericht 744. Anhand dieser Zahlen lassen sich die Auswirkungen des neuen Direktzahlungssystems auf den Zeitpunkt 2014 simulieren. Dabei müssen der Anteil der heutigen landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) in der Bauzone oder die Beteiligung der Betriebe an freiwilligen Programmen (Landschaftsqualität, Ressourceneffizienz und Biodiversität) geschätzt werden. Die Simulation basiert auf den Betriebsstrukturen von 2009 und umfasst knapp 10 000 einzelbetriebliche Berechnungen.

gendes Bild (Tabelle): Rund ein Drittel der Beiträge fällt in die Versorgungssicherheitsbeiträge, je rund ein Sechstel kommt von den Kulturlandschaftsbeiträgen und den Produktionssystembeiträgen, rund 10 % stammen aus den Beiträgen für die Biodiversität und geringe Anteile aus weiteren freiwilligen Programmen (Landschaftsqualität und Ressourceneffizienz). Die restlichen rund 25 % stammen aus den Anpassungsbeiträgen. Pro Hektare macht dies zwischen 500 und 900 Fr. aus.

Knacknuss

Anpassungsbeitrag

Mit den Anpassungsbeiträgen wird sichergestellt, dass der Systemwechsel für die meisten Betriebe in etwa neutral bleibt. Die Differenz zwischen den bisherigen allgemeinen Direktzahlungen (Flächen-, Hang-, RGVE- und TEP-Beiträge) zu den neuen Kulturlandschafts-

und Versorgungssicherheitsbeiträgen wird zu 80% ausgeglichen. Dies aufgrund der stärkeren Zielausrichtung und verbunden mit neuen Programmen und Beitragserhöhungen im ersten Jahr. Mit der Mehrbeteiligung an den freiwilligen Programmen könnte sich dieser Satz bis 2017 auf 60 % absenken. Im Gegensatz zu den übrigen Beiträgen ist die Bezugsgrösse des Anpassungsbeitrags nicht die Fläche oder die Tierzahl, sondern der Betriebsleiter oder die Betriebsleiterin. Bei einem Betriebsleiterwechsel fällt dieser Beitrag weg. Für den Betrieb heisst das, entweder den kontinuierlichen Ausstieg aus der Landwirtschaft anpacken oder der Hofnachfolger muss den wegfallenden Anpassungsbeitrag über freiwillige Programme oder die Produktion kompensieren. Was nicht einfach ist, denn intensiv geführte Betriebe mit enger Futterbasis und Nähr-

Resultate Das Ergebnis dieser Simulation für das Jahr 2014 ist wenig überraschend: Die Beitragshöhe pro Betrieb bleibt in etwa gleich hoch. Abweichungen sind dort möglich, wo Beitragsbegrenzungen (Einkommen/Vermögen oder Grössenabzüge) nicht mehr wirken. Je nach Lage und Ausgangslage eines Betriebes variiert die Zusammensetzung der Beiträge stark. Über die sieben ausgewerteten und bergbetonten Innerschweizer Kantone zeigt sich fol6 2011 · UFA-REVUE


MANAGEMENT Tabelle: Zusammensetzung der Beitragssummen nach Zonen und Betriebstypen Alle

Talzone

Hügelzone

Bergzone 1 1859 24954 1.72 12.6

Betriebe Anz. 9712 2573 1563 LN ha 150261 44705 23565 Tierbesatz GVE/ha 1.73 2.18 2.04 Anteil ökol. Ausgleich % der LN 12.5 10.6 11.8 Betriebe, welche SAK-Grenze nicht mehr erfüllen Anzahl 364 180 113 30 Freiwerdende LN durch diese Betriebe (SAK-Limite) ha 2041 1231 552 95 Betriebe, ohne Versorgungssicherheitsbeiträge auf Grünland Anzahl 703 402 139 69 Kulturlandschaftsbeiträge % 13.5 2.2 8.8 16.1 Versorgungssicherheitsbeiträge % 33.8 31.9 34.3 34.1 Anpassungsbeiträge % 24.9 29.4 26.1 24.0 Biodiversitätsbeiträge % 9.7 10.6 9.8 9.8 Produktionssystembeiträge % 16.7 22.1 19.2 15.5 Ressourceneffizienzbeiträge % 1.2 3.5 1.6 0.2 Landschaftsqualitätsbeiträge % 0.3 0.3 0.3 0.2 Quelle: Kantonale Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kanton Luzerns, Mai 2011

stoffbilanz müssen sich vorab auf die qualitative Aufwertung der bestehenden Ökoflächen (neu: Biodiversitätsförderflächen) konzentrieren. Andere Betriebe werden die Ökoflächen ausdehnen. Bei den durch die Kantone mitfinanzierten Instrumenten (Vernetzung und Landschaftsqualität) fragt, sich in welchem Umfang die Kantone oder Gemeinden solche Programme anbieten können.

Mindesttierbesatz Der Beitrag für die Versorgungssicherheit umfasst

Bergzone 2 2412 36545 1.38 12.8

Bergzone 3 955 15253 1.05 15.3

Bergzone 4 350 5239 0.94 21.6

Milchwirtschaft 4245 66850 1.39 13.2

Mutterkuhhaltung 726 10451 1.16 15.1

31

6

4

18

118

30

14

56 19.7

27 23.6

34.4 22.3 9.8 13.6 0.1 0.2

35.5 21.2 7.3 12.1 0.1 0.2

850 Fr./ha und stellt eine vollständige Kompensation der RGVE-Beiträge und Zusatzbeiträge für die offene Ackerfläche sowie Dauerkulturen dar. Hinzu kommt der Zonenbeitrag für Produktionserschwernisse, welcher den TEP-Beitrag ersetzt. Diese Beiträge werden auf der Grünfläche nur ausgerichtet, wenn ein Betrieb einen Mindesttierbesatz aufweist, welcher der halben heutigen Förderlimite entspricht. In der Talzone wäre dies 1 RGVE/ha, in der Hügelzone 0.8 RGVE/ha. Sehr viehextensive Betriebe verlieren diesen Beitrag. Der Anreiz, möglichst viele Tiere zur Beitragsoptimierung zu halten, fällt weg. In der Innerschweiz fallen rund 8 % der Betriebe unter diesen Mindestbesatz. Sie bewirtschaften rund 3 % des Grünlandes.

SAK-Grenze Für die Betriebe in der Tal- und Hügelzone soll die SAK-Grenze von 0.25 SAK auf 0.4 SAK angehoben werden. Diese Anpassung ist vor allem für kleinere Betriebe in den Ackerbauregionen relevant. Eine zusätzliche Verschärfung ergibt sich durch die gleichzeitige Anpassung der SAK-Faktoren. Auf 1 ha LN soll gemäss arbeitswirtschaftlichen Erhebungen der Forschungsanstalten der Faktor um 29 %, für Milchkühe um 16 % und bei anderen Nutztieren um 17 % gesenkt werden. Im Kanton Luzern dürften so rund 250 Betriebe oder 5 % der bisherigen DZUFA-REVUE · 6 2011

Total: 9712 Betriebe AckerBiobau betriebe 32 510 0.22 10.4

991 16137 1.19 16.3

32

20

23

88

143

220

109

10 24.4

23 16.3

26 14.7

25 1.3

61 16.0

33.6 22.9 8.0 10.8 0.1 0.2

34.8 24.9 9.8 13.3 0.6 0.3

31.9 24.6 11.2 16.5 1.0 0.2

46.9 26.2 12.0 7.5 5.8 0.3

31.0 20.2 11.5 20.2 0.8 0.2

Bezüger die Beitragsberechtigung verlieren. Gesamtschweizerisch wären, gemäss BLW, rund 4000 Betriebe davon betroffen. Diese liegen vorab in den Regionen mit tiefem Tierbesatz.

Fazit Dieser grosse Systemwechsel zieht einzelbetrieblich erhebliche Veränderungen nach sich. Deshalb aber ein zukunftsgerichtetes und für die Steuerzahler verständlicheres Direktzahlungssystem komplett abzulehnen, wäre falsch. Vielmehr sind die Kantone, Organisationen und Verbände gefordert, die Auswirkungen zu prüfen und umsichtig Änderungen in die Vernehmlassung einzubringen. Einzelbetriebe müssen, ob bisheriges oder neues System, ihre Schwachstellen auch im Betriebszweig «gemeinwirtschaftliche Leistungen» kennen und sich darauf ausrichten. Gemäss der Simulationen bleibt die Summe der Direktzahlungen gleich hoch. Der grösste Teil der Betriebe startet mit der gleichen Gesamtsumme in das neue System. Das deutet auf eine ausgeglichene Vernehmlassungsvorlage hin. Der Anteil der Anpassungsbeiträge liegt im Durchschnitt bei rund 25 % pro Betrieb. Für die Kompensation dieses Betrages gewinnen die freiwilligen Programme an Bedeutung. Die Veränderungen der Eintretenskriterien zeigen auf vielen Betrieben eine Wirkung. 䡵

Autor Bernhard Koch, Ing. Agr. FH ist Fachleiter Direktzahlungen an der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) des Kantons Luzern. In Zusammenarbeit mit den Kantonen Zug, Schwyz, Uri, Nid- und Obwalden sowie Glarus und Appenzell Ausserrhoden berechnete das lwa mittels Simulationen die Auswirkungen des neuen Direktzahlungssystems.

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MANAGEMENT

Mitarbeit im Familienbetrieb WER ÜBER DEN LOHN REDET schafft klare Verhältnisse. Hohen Erwartungen werden zum vornherein Riegel geschoben. Vage Versprechungen zur Hofübernahme können falsche Hoffnungen wecken. Am Schluss steht der Haussegen schief und niemand ist glücklich. Bei Lohngesprächen in der Familie lassen sich über Merkblätter und Aufzeichnungen gute Lösungen finden.

Peter Weber

Auf vielen Betrieben arbeiten Eltern und Nachfolger oder junge Betriebsleiterfamilien zusammen und bei Arbeitsspitzen springen oft Geschwister und andere Verwandte ein. Über die Frage, wie die Familienmitglieder zu entlöhnen sind, gibt das Merkblatt «Lohnrichtlinie» gute Hinweise. Lohnkosten schmälern das Einkommen des Betriebsleiters, deshalb muss auch geklärt sein, ob sich ein Betrieb einen Lohn zu zahlen überhaupt leisten kann. Hohe Abschreibungen, Zinsverpflichtungen oder finanzielle Engpässe sind manchmal die Ursache für eine unbefriedigende Arbeitsentschädigung. Wenn offen über die Tragbarkeit von Familienlöhnen diskutiert wird, lassen sich Probleme vermeiden und der Boden ist gelegt, um Lösungen zu finden. Keine gute Lösung sind aber Lidlöhne.

Lidlohn ist Vergangenheit Wo kein Lohn ausgewiesen wird für mitarbeitende Familienmitglieder kommt bei der AHV der Globallohn zu Anrechnung. Bei der Auflösung des gemeinsamen Haushalts, bei der Hofübergabe, spätestens aber bei der Erbteilung kann ein so genannter Lidlohn geltend gemacht werden. Dieser ist schwierig zu berechnen, weil oft unklar ist, welche Arbeitsleistung erbracht worden ist und welche Leistungen der Berechtigte bezogen hat. Es ist längst nicht mehr so, dass die künftigen Hofübernehmer ohne feste Abmachungen zu Hause arbeiten, nur weil sie in Aussicht haben, später den Hof günstiger übernehmen zu können. Arbeitsvertrag Für einen Arbeitsvertrag bedarf es keiner Schriftlichkeit. 14

Nach Artikel 320 Obligationenrecht gilt ein Arbeitsvertrag als abgeschlossen, wenn der Arbeitgeber Arbeit in seinem Dienst auf Zeit entgegennimmt, deren Leistung nach den Umständen nur gegen Lohn zu erwarten ist. Arbeitsrechtlich sollten Söhne oder Töchter, die zu Hause mitarbeiten, nach den gleichen Grundsätzen wie familienfremde Arbeitskräfte angestellt werden, wobei den Anforderungen des kantonalen Normalarbeitsvertrags Beachtung zu schenken ist. Einmal im Jahr über den Lohn, die Arbeitszeit, Freizeit, Ferien oder Weiterbildung zu verhandeln, gehört sich, auch bei Arbeitsverhältnissen in der Familie.

len Lohnes. Man kann einen Teil seiner Ersparnisse als Darlehen dem Betrieb zur Verfügung stellen oder Beiträge in die Säule 3A einzahlen und die Möglichkeit der steuerlichen Begünstigung des Vorsorgesparens nutzen.

Barlohn oder Gutschrift Der Lohn kann als Barlohn regelmässig ausbezahlt werden. Eine andere Form stellt die Lohngutschrift dar. Dem Arbeitnehmer wird ein Betrag für die persönlichen Aufwendungen ausbezahlt und der Rest wird gutgeschrieben. Am Jahresende wird die Lohngutschrift in ein verzinsliches Darlehen umgewandelt. Die Lohngutschrift wird bei der Hofübergabe am Übernahmepreis als Eigenmittel angerechnet. Die Lohngutschrift hat den Vorteil, dass weniger Geld vom Betrieb weg fliesst, was sich für die Liquidität des Betriebes günstig auswirken kann. Unter Umständen steigen mit einem Darlehen aus Lohngutschriften die Schulden und damit die Zinsverpflichtungen. Der Sohn oder die Tochter werden zum Sparen verpflichtet und können sich mit Lohngutschriften ein Kapital aneignen und die Kapitalzinsen bleiben in der Familie. Wer mit Geld umgehen kann, spart auch bei der Auszahlung des vol6 2011 · UFA-REVUE


MANAGEMENT Abrechnung Aufzeichnung über die geleistete Arbeit (Stunden oder Tage/Halbtage) machen eine Lohnabrechnungen einfacher, transparent und nachvollziehbar. Auf der Basis der Aufzeichnungen über die geleistete Arbeit erfolgt die monatliche Lohnabrechnung. Eine korrekte Lohnabrechung ist administrativ aufwendig, lohnt sich aber für alle Beteiligten. Der Lohn setzt sich in der Regel aus Barlohn und Naturalleistungen zusammen, oft kommen Krankenkasse und die Beiträge der staatlichen Sozialversicherungen dazu. Was nicht als Naturallohn oder Leistungen des Haushalts abgegolten wird, gilt als Barlohn. Wie allgemein üblich werden vom Bruttolohn die obligatorischen Beiträge des Arbeitnehmers in Abzug gebracht. Auch Überzeitentschä-

digungen und Gratifikationen oder Gewinnbeteiligung gelten als Lohn.

AHV/IV/EO Mitarbeitende Familienangehörige bezahlen 10.3 % vom Bruttolohn (je zur Hälfte Arbeitnehmer und Arbeitgeber), Beiträge an die Arbeitslosenversicherung und die obli-

Vater Marcel Jeck und Sohn Daniel haben sich über den Lohn geeinigt. Transparent wird abgerechnet, flexibel auf Arbeitsspitzen und Freizeitbedürfnisse reagiert. Das ist die Basis für Motivation und Arbeitsqualität für alle Beteiligten.

Klare Abmachungen Ihr Arbeitsverhältnis klar geregelt hat die Familie Jeck. Der 26-jährige Sohn Daniel, Landwirt und Weintechnologe, arbeitet voll auf dem Betrieb von Marcel und Käthi Jeck mit. Der Betrieb umfasst 27 ha und die Betriebszweige Milchwirtschaft, Rebbau, Rhabarber- und Zwiebelanbau (www.jeck-weine). Über die Anstellungsbedingungen zu Hause orientierte sich Daniel Jeck via Wirzkalender, wo er auf die Lohnrichtlinien der Arbeitsgemeinschaft Berufsverbände landwirtschaftlicher Angestellter (Abla) stiess. Gemeinsam besprachen die Eltern und Daniel ihre Abmachungen, so dass es für beide Parteien stimmte. Der Lohn wird monatlich abgerechnet. Die Lohnhöhe und der Naturallohnansatz sind gemäss den Richtlinien. Als gutes Hilfsmittel für die Abrechnung erweist sich der Formularblock «Lohnabrechnung» von Agroimpuls. Dort werden auch die Ferientage (4 Wochen pro Jahr) festgehalten. Daniel Jeck erklärt: «Wir schreiben die Arbeitszeit nicht auf. Wenn ich aber mal früher Feierabend machen möchte, an einem Freitag oder Samstag, ist dies ohne Weiteres möglich. Allfällige Überstunden lassen sich mit betrieblichen Arbeitsspitzen oder Wochenenddienst gut kompensieren. Für mich stimmt es so.» Wichtig sei, ergänzt Daniel Jeck, dass man zum Voraus miteinander Abmachungen treffe, aber trotzdem flexibel bleibe und aufeinander Rücksicht nehme. Auch müsse der vereinbarte Lohn der Ertragskraft des Betriebes angepasst sein.

gatorische berufliche Vorsorge (BVG) entfallen bei mitarbeitenden Familienmitgliedern. Die Unfallversicherung kann bei den Hofnachfolgern über die obligatorische Krankenversicherung abgedeckt werden.

Kostgeld Wer zu Hause arbeitet, wohnt in der Regel auch zu Hause und bezieht Leistungen des Familienhaushalts. Die Naturalbezüge für die volle Verpflegung und Unterkunft (ohne Zusatzleistungen) betragen nach AHVAnsatz 990 Fr. im Monat. Mit einer Arbeitsentschädigung für Reinigung, Wäsche oder Bügeln kann das gut und gerne 1200 Fr. ausmachen. Anders ausgedrückt, bei einem Stundenlohn von 20 Fr. müssen pro Monat 60 Stunden Arbeit auf dem Betrieb geleistet werden, um die Naturalbezüge für Wohnen und Essen abzugelten. Abtretende Generation Mitarbeitende Eltern sollten, vorausgesetzt, dass genügend Einkommen und Arbeit für zwei Generationen da sind, ebenfalls nach ihrem Arbeitseinsatz entlöhnt werden. Andernfalls sollte die abtretende Generation nach der Hofübergabe bewusst Verantwortung abgeben und sich zurückhalten. Für erwerbstätige Rentner und Rentnerinnen gilt bei der AHV ein Freibetrag von 1400 Fr. pro Monat oder 16 800 Fr. pro Jahr. UFA-REVUE · 6 2011

Autor Peter Weber, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg, 5722 Gränichen Merkblatt Kostgeld www.budgetberatung.ch Merkblatt Lohnrichtlinie für familienfremde Arbeitnehmende in der Landwirtschaft und Hauswirtschaft 2011, www.abla. ch 041 980 15 14 oder www.agroimpuls.ch Lohnabrechnungsblock für 15 Fr.: Agroimpuls, Laurstr. 10, 5201 Brugg, 056 462 51 44.

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UMFRAGE MANAGEMENT

Meistens ohne Lohn Auf drei Vierteln (76 %) der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe arbeiten Familienmitglieder mit. Dies ergab eine repräsentative telefonische Umfrage. Einem Drittel davon (33 %) wird ein Lohn ausbezahlt, den andern (67 %) wird kein eigentlicher Lohn bezahlt. Die beiden Sprachgebiete unterscheiden sich insofern, als dass in der Deutschschweiz deutlich mehr Familienmitglieder auf dem bäuerlichen Betrieb mitarbeiten als dies in der Romandie der Fall ist. In der Romandie hingegen erhalten rund die Hälfte der mitarbeitenden Familienmitglieder (53 %) einen Lohn, wogegen in der Deutschschweiz nur gut jeder Vierte (27 %) entlohnt wird. Lohnkosten schmälern das Einkommen des Betriebsleiters, erklärt Peter Weber. Der Betriebsberater und Landwirtschaftslehrer des landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg findet, dass auch innerhalb der Familie ein Lohn zu zahlen sei, der sich grundsätzlich nach den Lohnrichtlinien des Bauernverbands und dem Berufsverband der landwirtschaftlichen Angestellten (abla) orientiert (Seite 14).

Viele Familienangehörige sind auch heute noch bereit, in wirtschaftlich schwierigen Situationen unentgeltlich auszuhelfen. Lassen die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betriebs keine Lohnzahlungen zu, so seien zumindest bei einer späteren Hofübernahme und Erbteilung gewisse Ansprüche zu berücksichtigen, findet Peter Weber.

Sollen arbeitende Familienmitglieder entlöhnt werden? Auf das Thema Entlöhung der Ehefrau wird übrigens in einer späteren Ausgabe der UFA-Revue eingegangen. 䡵

keine arbeitenden Familienmitglieder 34 % ja, aber bezahlen keinen Lohn 31 % ja, bezahlen Lohn 35 %

keine arbeitenden Familienmitglieder 21 %

Westschweiz

ja, aber bezahlen keinen Lohn 57 %

ja, aber bezahlen keinen Lohn 51 %

keine arbeitenden Familienmitglieder 24 % ja, bezahlen Lohn 25 %

ja, bezahlen Lohn 22 %

Deutschschweiz 16

Total Schweiz

Die aktuelle repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut TransferPlus AG in Stansstad im Auftrag der UFA-Revue im Mai 2011 durchgeführt. Wollen Sie sich auch zur Monatsfrage äussern? Die nächste Fragestellung ist auf www.ufarevue.ch aufgeschaltet.

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GRĂœNLANDVORFĂœHRUNG JULI 2011 HEUERNTEMASCHINEN, PRESSEN, WICKLER UND LADEWAGEN VOM FEINSTEN Der Treffpunkt fĂźr GrĂźnlandproďŹ s in Ihrer Nähe. Am Dienstagabend 5. Juli 2011 Die VorfĂźhrung ďŹ ndet um 19.00 Uhr auf dem Hof von Markus DĂźrrenmatt, Wiliweg, 5630 Muri AG statt (In Zusammenarbeit mit den Händlern Bachmann Agrotech AG, Benzenschwil, und Meier Landtechnik AG, Buchs LU) Am Donnerstagabend 7. Juli 2011 Die VorfĂźhrung ďŹ ndet um 19.00 Uhr auf dem Hof von BG Meuwly & Waeber Allmendstr. 10, 3212 Gurmels statt (In Zusammenarbeit mit dem Händler Glauser Landtechnik GmbH Gurmels) Der genaue Weg zu den Veranstaltungsorten ist ausgeschildert. Die Veranstaltung ďŹ ndet bei jeder Witterung statt. Verpassen Sie es nicht und bis dann.

2011 Eine Initiative der emmental versicherung

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MANAGEMENT

Professionell und partnerschaftlich DIE KRANKENKASSE AGRISANO gehört zum schweizerischen Bauernverband. Kürzlich konnte sie ihr 100 000 Mitglied begrüssen und präsentierte positive Geschäftszahlen. Die UFA-Revue sprach mit dem Geschäftsführer der Agrisano, Damian Keller, über Prämienerhöhungen und das Gesundheitsverhalten der bäuerlichen Bevölkerung.

UFA-Revue: Was ist das Erfolgsrezept der Krankenkasse Agrisano? Damian Keller: Wir richten uns spezifisch auf die Bauernfamilien aus. Für die Nische Landwirtschaft haben wir uns, als Krankenkasse des schweizerischen Bauernverbands, schon bei unserer Gründung 1991 entschieden und dieser Strategie bleiben wir treu. Entwickelt hat sich ein stetes kontinuierliches Wachstum. Zudem pflegt die Agrisano einen engen partnerschaftlichen Kontakt mit den kantonalen Bauernverbänden, weshalb wir unseren Versicherten besonders nahe sind.

200 000 Mitgliedern. Wir haben daher noch ein erhebliches Wachstumspotenzial, auch wenn der Markt eher kleiner wird. Sie wehren sich vehement gegen eine Einheitskasse. Was sind Ihre Gründe dafür? Eine Einheitskasse wird generell von jeder Krankenkasse als Bedrohung angesehen, weil eine Einheitskasse am fal-

Agrisano in Kürze Anzahl Versicherte: 100 000 Geschäftsergebnis 2010: 4.8 Mio. Fr.

Unsere Anpassungen werden aber im Vergleich zu den anderen Kassen moderat sein, weil wir bei den Reserven sehr solide finanziert sind und keinerlei Nachholbedarf haben. Die Zahlen werden wir auf den Herbst mitteilen. Was machen Sie mit dem Gewinn von fast 5 Mio. Fr., den Sie 2010 erwirtschaftet haben? Unser positives Betriebsergebnis von 4.8 Mio. Fr. fliesst zweckgebunden in die Reserven. Davon profitieren unsere Versicherten, weil sich dies positiv auf die Prämienberechnung auswirkt.

Bilanzsummer: 209 Mio. Fr.

Damian Keller (46) ist ausgebildeter Ing. Agronom FH und eidg. dipl. Sozialversicherungsexperte. Er leitet die Agrisano seit 10 Jahren.

Eine Nische besetzen, nach dem Motto «klein, aber fein», tönt gut. Aber braucht es nicht eine gewisse Grösse, um professionell zu sein und um all den verschiedensten gesetzlichen Anforderungen nachzukommen? Die Agrisano ist keine Grosskasse, das stimmt. Gross sein alleine ist aber auch noch keine Erfolgsgarantie, obwohl eine Krankenkasse schon eine gewisse Minimalgrösse haben muss. Doch mit einem Prämienvolumen von über 250 Mio. Fr. und mit 100 000 Versicherten haben wir diese Minimalgrösse bei Weitem erreicht. Neben der Grösse ist auch die konsequente Ausrichtung auf die Nische entscheidend. Man muss daher auch den Mut haben, nicht alles für alle machen zu wollen. Wie schaffen Sie es, die Anzahl Mitglieder zu erhöhen, wenn es immer weniger Bauern gibt? Wir gehen davon aus, dass auf einem Landwirtschaftsbetrieb vier bis fünf Personen leben. Hochgerechnet auf 60 000 Betriebe ergibt das ein Potenzial von

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Regionale Geschäftsstellen: 19 bäuerliche Kantonalorganisationen

schen Ort ansetzt. Selbst die Initianten geben zu, dass mit dieser Initiative kaum Kosten gesenkt werden können. Die Gefahr ist gross, dass es die Politik in einem Einheitskassensystem nicht schafft, die Prämien so festzusetzen, dass kein Defizit entsteht. Die Krankenversicherung würde Gefahr laufen, in eine ähnliche Verschuldenskrise wie die IV zu rutschen. Bestraft würden die Bauern und Bäuerinnen, die bei der Agrisano mit ihren unterdurchschnittlich tiefen Gesundheitskosten von tieferen Prämienansätzen und einem optimalen Leistungsspektrum profitieren. Die Prämien für nächstens Jahr werden steigen, das haben die Krankenkassen mitgeteilt. Ich nehme an, auch Ihre Kasse wird die Prämien anheben? Ja, die Teuerung erfordert eine Erhöhung von 2 bis 4 %. Dann ist es so, dass 2012 die neue Spitalfinanzierung die Prämien zusätzlich in die Höhe treibt.

Das Geld wird nicht in der geplanten Überbauung Laurpark angelegt? Doch, die Agrisano ist am Laurpark beteiligt, allerdings in einem für uns geringen Anlagevolumen. Immobilien sind sichere Anlagen und entsprechen den engen Anlagevorschriften, welche die Krankenkassen einzuhalten haben. Darüber hinaus ist die Laurpark-Investition vorteilhaft, weil es nicht eine anonyme Immobilienfonds-Anlage ist. Die Agrisano hat die Rechtsform einer Stiftung, warum wollen Sie jetzt reorganisieren? Auf 2012 wird die Agrisano neu eine Unternehmensstiftung, die zu 100 % Eigentümerin der neu zu gründenden Agrisano Krankenkasse AG und der Agrisano Versicherungen AG sein wird. In der Agrisano Krankenkasse AG wer-

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MANAGEMENT den alle Aktivitäten für das KVG- und UVG-Geschäft vereinigt und in der Agrisano Versicherungs AG sind die Zusatzversicherungen drin. Damit werden unsere Leistungen und Zuständigkeiten entflechtet. Als Kontrollinstanz für den Bereich Agrisano Krankenkasse ist das Bundesamt für Gesundheit zuständig. Die Finma kontrolliert den Bereich Agrisano Versicherungen AG und für die Unternehmensstiftung ist die eidgenössische Stiftungsaufsicht zuständig. Dieser Schritt schafft Transparenz und Sicherheit. Blähen Sie dadurch nicht die Verwaltung auf? Die Administration wird nicht aufgeblasen. Die Revisionskosten werden in Zukunft aber etwas teurer sein. Die Zunahme beträgt pro versicherte Person und Jahr aber weniger als 1 Franken. Sonst ändert sich für die Versicherten mit dieser Reorganisation sehr wenig. An der Versicherungslösung wird nichts geändert. Auch behalten die Versicherten beispielweise die genau gleichen Ansprechpartner. Ein sehr wichtiger Faktor. Warum sind die Gesundheitskosten bei den Bauern bis zu einem Drittel tiefer, als bei der übrigen Bevölkerung?

Die bäuerliche Bevölkerung ist nicht gesünder oder kränker als andere Personen auch. Auch punkto Übergewicht sieht es ähnlich wie in der übrigen Bevölkerung aus. Was positiv ins Gewicht fällt, ist beispielweise die regelmässige Bewegung. Diese ist viel wichtiger als zwei, drei Kilo mehr oder weniger. Auch sind Bauernkinder weniger anfällig für Allergien. Der enge Kontakt mit der Natur wirkt da positiv. Bauern gehen aber auch weniger zum Arzt. Eher macht man einen Schmalzwickel oder probiert sich mit Alternativmedizin (z. B. Homöopathie) zu kurieren. Oftmals ersetzt das Stöckli auch das Pflegeheim. Ein Landwirt kann sich oft nicht leisten, arbeitsunfähig zu sein, deshalb wird auch die Taggeldversicherung im geringeren Masse beansprucht. In städtischen Verhältnissen, wo eine grosse Ärztedichte ist, geht man eher zum Arzt.

Grafik: Entwicklung der Versicherten 120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000 0

2007

2008

2009

2010

2011*

Gesetzliche Grundversicherung OKP Zusatzversicherung AGRI-spezial – ausschliesslich bäuerliche Versicherungsnehmer *

provisorische Zahlen

Ein grosses Schlagwort ist immer auch Prävention. Was bietet die Agrisano diesbezüglich an? Überdurchschnittlich gross betroffen ist die Landwirtschaft durch Unfälle. Risikoreich sind die Arbeiten mit den Maschinen, die Tierhaltung und auch die Gebäude wie zum Beispiel Silos. Um das Unfallrisiko zu senken, arbeiten wir eng mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) zusammen und unterstützen diese auch finanziell. Die agriTOP-Kampagne hat sich bewährt und ist zu empfehlen. Dann haben wir zusätzlich einen Härtefallfonds, für Personen, die durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen trotz Versicherungsschutz in Notlage geraten sind. Was ist mit Ihren Versicherten, die der Landwirtschaft den Rücken kehren? Bauernkinder, die erwachsen, eine Laufbahn als Lehrerin oder als Büroangestellte anstreben? Müssen diese aus der Agrisano austreten? Nein. Einmal dabei, immer dabei. Wer das bäuerliche Gen in sich hat, verliert es zeitlebens nicht mehr. 䡵

Interview Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur

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MANAGEMENT

Wider eine digitale Zweiklassengesellschaft MODERNE TELEKOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUREN sind auch für Landwirtschaftsbetriebe ein unerlässliches Arbeitsinstrument. Doch der Ausbau der Glasfasernetze erfolgt derzeit vorwiegend in den städtischen Ballungsgebieten.

In einigen Kantonen können die Strukturdaten für die Direktzahlungen nur noch via Internet übermittelt werden. Wer sich in diesen Kantonen über eine alte Telefonleitung ins Internet einwählen musste, wartete lange. Das muss und darf nicht sein!

Jeder hat Anrecht auf Breitband Seit dem Jahr 2007 gehört ein Breitbandanschluss mit ADSL-Übertragungsraten (600 kB/s) zur Grundversorgung. Die Swisscom muss als Inhaberin der Grundversorgungskonzession jedem Haushalt in der Schweiz, egal wo er liegt, eine entsprechende Bandbreite zur Verfügung stellen. Und das, ohne dass der Kunde einen zusätzlichen Preis bezahlen muss. Ausnahmen von dieser Versorgungspflicht sind nur in begründeten Einzelfällen zulässig. Wenn ein Landwirt, ein Haushalt oder ein Unternehmen heute noch nicht mit der entsprechenden Übertragungsrate erschlossen ist, kann er an die Swisscom gelangen und den Anschluss einfordern. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass die Vorgabe technologieneutral formuliert ist. Bei grösseren Distanzen bis zur nächsten Verteilzentrale, das heisst insbesondere im ländlichen Raum ist die Aufrüstung des herkömmlichen Kupferkabels auf ADSL rein technisch

nicht möglich. Hier lässt die Grundversorgungsverpflichtung deshalb den Spielraum zu, dass auch andere Lösungen wie Satellitenverbindungen einsetzbar sind.

Der nächste Schritt Für viele einfache Internet-Anwendungen (Versand von E-Mails) reichen 600 kB/s locker aus. Für anspruchsvollere Anwendungen sind aber rasch höhere Bandbreiten gefragt. Diese können auf dem herkömmlichen Kupferkabel nicht bereitgestellt werden. Dazu braucht es ein Glasfaserkabel oder auch ein entsprechend ausgerüstetes Koaxial-Kabel, wie es die Kabelnetzbetreiber einsetzen. Auf einem Glasfaserkabel lassen sich rein technisch pro Anschluss Übertragungsraten bis 100 MB/s realisieren. Dies völlig unabhängig von der Distanz bis zur nächsten Verteilzentrale. Mit derartigen Übertragungsarten können zum Beispiel Internet-gestützte medizinische Dienstleistungen angeboten werden (E-Health) was angesichts der schwindenden Zahl von Hausärzten auf dem Lande an Bedeutung gewinnt.

Autobahn oder Nebenstrasse Glasfasern sind in der Schweiz schon an vielen Orten verlegt. Sie stellen die Datenautobahnen dar. Die Feinerschliessung der Gebäude stützt sich aber immer noch auf das Kupferkabel ab, das noch zu PTT-Zeiten verlegt wurde. Dieser Hausanschluss wird allmählich ebenfalls auf Glasfasern aufgerüstet. Man spricht im Fachchinesisch von «Fiber to the home» (FTTH). Und gerade dieser Hausanschluss ist sehr teuer. Denn von

Thomas Egger

Europäische digitale Agenda In der Europäischen Union geniesst der Ausbau der Breitbandinfrastrukturen höchste Priorität. In der so genannten digitalen Agenda wurden die entsprechenden strategischen Ziele definiert. Umsetzen müssen die Ziele die einzelnen Nationalstaaten. Sie haben dazu eine nationale Breitbandstrategie definiert. Deutschland will beispielsweise bis im Jahr 2014 75 % der Haushalte mit Anschlüssen von bis 50 MB/s erschlossen haben. UFA-REVUE · 6 2011

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MANAGEMENT Ein neuer, digitaler Stadt-LandGraben öffnet sich. Damit dies nicht geschieht, braucht es ein starkes Bekenntnis der Politik aber auch Innovationsbereitschaft in den ländlichen Regionen. Bild: www.istockphoto.com

der Verteilzentrale bis in die Wohnungen hinein müssen neue Leitungen gegraben und die Fasern verlegt werden. Das Bundesamt für Kommunikation rechnet, dass eine flächendeckende Erschliessung aller Haushalte in der Schweiz mit Glasfasern 23.4 Mia. Fr. kosten würde.

Punktuell statt flächendeckend Aufgrund der hohen Kosten werden die Glasfasernetze vor allem dort erstellt, wo die höchste Rendite anfällt und zwar in den Städten. Bis die ländlichen Gebiete erschlossen werden, geht es nach Aussagen von Carsten Schloter, CEO der Swisscom, noch 15 Jahre. Aus Sicht der SAB würde die Schweiz dadurch in eine Zweiklassengesellschaft zerfallen. Da wären einerseits die städtischen Gebiete, die bildlich gesprochen mit einem Ferrari auf der Datenautobahn herumrasen könnten, während die ländlichen Gebiete behäbig mit dem Zweitakter auf der Datennebenstrasse tuckern dürften. Eigentlich müsste die Entwicklung gerade umgekehrt verlaufen. Neue Technologien müssten zuerst im ländlichen Raum eingeführt werden, um dort mitzuhelfen, die physischen Distanzen zu überwinden und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Regionen zu steigern. Die Arbeit von zu Hause aus wird angesichts zunehmend überfüllter Züge und Strassen in den Agglomerationen immer mehr zu einem Zukunftsmodell. Dazu 22

braucht es aber geeignete Datenverbindungen.

Die EU macht es vor Bund und Kantone könnten den Ausbau massiv beschleunigen. Sie könnten in Gebieten, die alleine durch die Marktkräfte nicht erschlossen werden, den Infrastrukturerstellern rückzahlbare Darlehen anbieten. Der Präsident der SAB und Bündner Ständerat Theo Maissen hatte im Jahr 2009 in einer Motion vom Bundesrat gefordert, eben dieses Modell im Rahmen der Konjunkturmassnahmen zu verwirklichen. Der Bundesrat trat nicht auf diesen Vorschlag ein. Die EU hatte im Jahr 2008 genau das gemacht. Als Reaktion auf die Konjunkturkrise hatte sie den Kredit für die zweite Säule der Agrarpolitik aufgestockt und 360 Mio. Euro für den Ausbau der Breitbandkommunikation im ländlichen Raum bereitgestellt.

Glasfaserprojekt in Obwalden abgebrochen Das Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) hatte beabsichtigt, den ganzen Kanton mit einem einfasrigen Glasfasernetz zu versorgen. Geplant war, die Nutzung dieser Faser an Swisscom und Cablecom zu vermieten. Swisscom bestand aber in der Folge auf einer eigenen Faser und wollte das Vierfasermodell durchsetzen, wobei sie eine Faser exklusiv für sich genutzt hätte. Dadurch wären für das EWO die zukünftigen Erträge weggefallen. Das EWO hat sich deshalb im April 2011 zurückgezogen. Der Kanton Obwalden wird vorerst doch nicht mit einem flächendeckenden Glasfasernetz erschlossen.

ze zu einer Priorität erklärt. Spätestens mit der Erneuerung der Grundversorgungskonzession im Jahr 2017 müssen zudem hochwertige Breitbandanschlüsse in die Grundversorgung aufgenommen werden. Doch auch in den Kantonen geniesst die Breitbanderschliessung einen unterschiedlichen Stellenwert. Während einige Kantone wie Bern und Graubünden die Erschliessung dem Markt überlassen, engagieren sich andere wie Freiburg und Obwalden stark. Leider ist der Versuch in Obwalden inzwischen gescheitert (Kasten).

Innovative Gemeinden gehen voran Die Gemeinden im ländlichen Raum können aber auch selber aktiv werden. Ein gutes Beispiel ist die Gemeinde Nesslau-Krummenau im Toggenburg. Sie hat eine neue zentrale Holzfeuerung mit Fernwärmeverbund erstellt. Dadurch waren umfangreiche Grabarbeiten bis zu den Häusern nötig. Die Gemeinde hat die Chance gepackt, und gleichzeitig auch noch ein Glasfaserkabel verlegt. So konnten die Kosten reduziert und gleichzeitig eine moderne Infrastruktur bereitgestellt werden. 䡵

Bund schaut zu Die EU hat die Bedeutung der Breitbanderschliessung für die Entwicklung der verschiedenen Räume erkannt und mit der digitalen Agenda zu einer absoluten Priorität erklärt. In der Schweiz fehlt ein entsprechendes Bekenntnis des Bundes. Die SAB fordert deshalb vom Bundesrat, dass er in einer Breitbandstrategie den Ausbau der Net-

Autor Thomas Egger ist Direktor der Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), Seilerstrasse 4, 3001 Bern, www.sab.ch

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6 2011 · UFA-REVUE


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UFA-REVUE · 6 2011

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Fortsetzung Seite 33 6 2011 · UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN LANDTECHNIK Neuer Vorbauhäcksler

Neue Ballenwickler Reihe

Erste Häcksler gebaut

2007 stellte Krone den voll integrierten Vorbauhäcksler für Grosspackenpressen vor. Dieses «Prechop»System wurde weiter optimiert und damit noch besser auf die «Big Pack»-Pressen abgestimmt. Die neue Lösung weist ein verbessertes Schneidverhalten bei höherem Durchsatz auf, da der Schneidrotor spiralförmig gewendelt ist, was den Kraftbedarf zusätzlich verringert. Ebenso wurde die Aufhängung der Messer optimiert: Die Klingen werden nun beidseitig geführt, was die Bruchgefahr deutlich minimiert. Zudem wurden auch die Messer selbst überarbeitet. Zum einen wurde die Anzahl der Messer auf der Schlegelwelle von 72 auf 88 aufgestockt, zum anderen das Gewicht der Messer verdoppelt. Den neuen Vorbauhäcksler bietet Krone ab sofort für die «Big Pack»-Baureihen «1270 XC», «1290 XC», «1290 HDP XC» sowie für die «12130 XC» an.

Die neue Generation der Kverneland Ballenwickler bietet exakte Wickeltechnik für Landwirte und Lohnunternehmer. Die Maschinen sind konzipiert für eine hohe Wickelgeschwindigkeit bei qualitativ guter Wickelarbeit. Die neue Produktpalette beinhaltet neue Drehtisch- und Satellitenwickler in angebauten und gezogenen Versionen mit Vorteilen wie tiefer Wicklertisch für die schnellere Ballenaufnahme und schonende Ablage, einfacher Folienrollen-Wechsel durch die tiefe Bauart des Wicklers, geringe Folienschäden und Bedienung nach Kundenwunsch (Bowdenzug-, Joystick-, Computer- und Fernbedienung).

Seit der erstmaligen Präsentation des «Katana 65» wurde die Entwicklung des Fendt Feldhäckslers weiter vorangetrieben. Das Entwicklungsteam habe hervorragende Arbeit geleistet und die hochgesteckten Ziele in die Realität umgesetzt, wurde anlässlich der Feierlichkeiten zum ersten Rollout einer Vorserie betont. Der 650 PS starke Fendt «Katana 65» schöpft seine Kraft aus einem 16 Liter V8 Mercedes-Benz Motor, inklusive SCR-Technologie. Massstäbe setzt der Fendt «Katana 65» dabei nicht nur mit der grössten derzeit am Markt verfügbaren Häckseltrommel mit einem Durchmesser von 720 mm. Die speziell für den Häcksler entwickelte Kabine, inklusive des aus den Vario-Traktoren bekannten Bedienkonzeptes, soll höchsten Ansprüchen gerecht werden. Fahrkomfort auf hohem Niveau garantiert zudem die serienmässige Hinterachsfederung.

Partnerschaft Um bereits die Lernenden in der Gartenbau-Branche mit den qualitativ hochstehenden Geräten von Rapid vertraut zu machen, hat Rapid Technic AG eine Partnerschaft mit dem Bildungszentrum Gärtner (BZG) Pfäffikon vereinbart. Das BZG erhält geeignete Maschinen und Geräte zur Benützung, dafür engagiert sich Rapid als Sponsor und kann von den Praxiserfahrungen seiner Maschinen profitieren.

Claas «Cougar» unterwegs in der Ostschweiz Das Lohnunternehmen Rosenhof’s von Jürg Schönholzer in Sulgen (TG) hat seit diesem Frühjahr den ersten selbstfahrenden Mäher des Typs «Cougar 1400» von Claas in der Schweiz im Einsatz. Ausgerüstet mit einem 480-PS-Motor weist die Maschine eine Arbeitsbreite von 14 m auf. Zwei parallel geschaltete Hydrostat-Motoren übertragen die Leistung mechanisch auf ein Zweiganggetriebe. Von dort geht es weiter über Kardanwellen auf die Achsen. Neueste Technologie sorgt für eine effiziente Kraftübertragung zu den Mähwerken, die über Kupplungen abgesichert sind. Mit dem elekUFA-REVUE · 6 2011

tronischen Fahrantrieb stehen zwei stufenlose Gänge zur Verfügung: Mähen von 0 – 21 km/h, Transport von 0 – 40 km/h. Dank vier gleich grossen Räder und einer Allradlenkung ist es möglich, auch kleinere Parzellen und das Vorgewende problemlos zu mähen. Jedes Mähwerk ist separat über den Multifunktionsgriff steuerbar. Mit einem einfachen Fingertipp kann der Fahrer die gewünschte Schnittbreite

schnell einstellen. Die Mähwerke der Seitenausleger sind weiter mit hydraulischen Anfahrsicherungen ausgerüstet, so dass beim Auffahren auf ein Hindernis die Mähwerke nach hinten ausweichen können. Die Arbeitsleistung beträgt bei optimalen Bedingungen rund 20 ha/Stunde. Das Lohnunternehmen hofft, in der ersten Saison damit rund 1000 ha mähen zu können.

Der Nachhaltigkeit verpflichtet Anlässlich der Veranstaltung «Challenge Bibendum», die sich auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof in Berlin dem nachhaltigen Verkehr widmete und von Michelin zusammen mit vielen Partnern heuer zum elften Mal organisiert wurde, standen Fragen rund um das Spannungs-

feld zwischen hohen Treibstoffpreisen und dem ökologischen Druck, den Energieverbrauch zu senken, im Zentrum. Dabei betonten die Verantwortlichen des Reifenherstellers Michelin, dass man sich schon seit 20 Jahren mit dieser Thematik beschäftige und im Bereich der PKWReifen bereits fünf Generationen, im Sektor der Nutzfahrzeugreifen drei und auch im landwirtschaftlichen Segment mit der Michelin «Ultraflex»-Technologie (Bild) damit auf dem Markt präsent sei. Im PKWSegment habe man so mehr als 14 Mrd. Liter Kraftstoff und 25 Mio. Tonnen CO2 einsparen können. Man befasse sich jedoch permanent mit diesem Thema, hiess es bei Michelin weiter. So werde unaufhaltsam daran gearbeitet, mit besseren Komponenten, mit optimierten Profilen oder Karkassen den Treibstoffverbrauch weiter zu senken. Jüngstes Beispiel ist der sich selbst reparierende Reifen, der selbst dann keinen Druck verliert, wenn er über Nägel rollt. Spezielle Gummimischungen versiegeln den Reifen bei einem auftretenden Loch von Innen her. Aber auch weitere Forschungsarbeiten im «Reifen-Umfeld» wie Radnaben-Antriebe für verschiedene Fahrzeuge oder Brennstoffzellen sollen mithelfen, die gesteckten Ziele zu erreichen.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 25


LOHNUNTERNEHMER LANDTECHNIK

Kunde steht im Zentrum ALS LOHNUNTERNEHMER werde man an der Zuverlässigkeit und an der Qualität der geleisteten Arbeit gemessen, sagen René und Urs Krummenacher. Wichtig ist die Mechanisierung: «Die Kunden wünschen, dass man mit der technischen Entwicklung Schritt hält», betonen die beiden Lohnunternehmer aus dem aargauischen Dietwil.

Das landwirtschaftliche Lohnunternehmen Krummenacher in Dietwil (AG) hat Wurzeln, die bis ins Jahr 1956 zurückreichen. «Damals verkaufte unser Grossvater seine Kühe, schaffte sich einen Bindemäher an und führte damit die ersten Lohnarbeiten aus», berichten René und Urs Krummenacher. Einige Jahre später kam dann ein Mähdrescher, womit der professionelle Aus- und Aufbau des Unternehmens begann. Dieser Aus- und Aufbau wurde von Josef Krummenacher, dem Vater der beiden und Besitzer des Lohnunternehmens, vorangetrieben. Mittlerweile sind die Söhne René, gelernter Landmaschinenmechaniker, und Urs, Meisterlandwirt, fest in der Führung des Betriebs beteiligt, das neben dem Lohn-

Funktionsprinzip «Comprima» In der Kammer einer «Comprima»-Presse kommen anstelle der Ketten links und rechts Gummi-Gewebegurten zum Antrieb des Stabförderers zum Einsatz (Bild). Die Querstäbe des Stabförderers sind auf beiden Seiten mit diesen Gurten verbunden. Gelangt Erntegut in die geschlossene Presskammer, so verzahnen sich die Querstäbe mit dem Erntegut, wodurch dieses zu Drehen beginnt und die Ballen geformt werden. Bei den Festkammerpressen ist zu Beginn dieses Drehprozesses die Kammer eckig, was einen zusätzlichen Dreheffekt gibt. Seitens des Herstellers ist man der Ansicht, dass dank dieser Art der Ballendrehung unter allen Verhältnissen weniger Reibungseffekte oder gar Stillstände auftreten, was sich in geringeren Bröckelverlusten äussert. Der «Novogrip»-Gurt wird ähnlich wie ein Keilriemen hergestellt: Gummi- und Gewebelagen werden zu einem endlosen Gurt gewickelt und anschliessend vulkanisiert. Es entsteht so keine Naht mit entsprechend geringerer Belastbarkeit. Das ungesteuerte Pickup der Presse wartet mit geringem Verschleiss auf und das Schneidwerk ist mit einer Einzelmessersicherung ausgestattet. 26

unternehmen auch noch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Pouletmast umfasst.

Vielfältige Mechanisierung Die Krummenachers bieten von der Saat bis zur Ernte eigentlich alle Feldarbeiten an, die auf einem landwirtschaftlichen Betrieb anfallen. Ausserhalb der Landwirtschaft ist man in den Bereichen Holzhacken und Baggerarbeiten aktiv. Sie beraten und unterstützen ihre Kunden aber auch in administrativen Belangen, beispielsweise bei ÖLN-Aufzeichnungen oder in der Vermarktung der Ernte. Das Unternehmen beschäftigt heute sieben Festangestellte, während der Hauptsaison kommen bis zu fünf Aushilfen hinzu. «Wir sind ein bunter Betrieb, das heisst, bei uns sieht man viele Marken von landwirtschaftlichen Maschinen», hält Urs Krummenacher fest. In erster Linie muss eine Maschine zum Betrieb passen und die auszuführende Arbeit optimal erledigen. Das Ziel der Arbeit steht beim Maschinenkauf also eindeutig im Vordergrund, aber auch die örtliche Nähe zu einem Händler. Bei den Traktoren wird mittelfristig eine Zwei-Marken-Strategie verfolgt. «Im oberen PS-Bereich – ab 150 PS – wird dabei Fendt zum Zuge kommen», sagt René Krummenacher. Insbesondere würden Eigenschaften wie sparsame Motoren, Erfahrung bei den zuverlässigen, stufenlosen Getrieben sowie der damit verbundene Komfort für die Marke «Fendt» sprechen.

von Krone. «Wir suchten damals eine Presse, die für alle Erntearten, also für Silage, Heu und Stroh geeignet ist. Das variable System mit den Stabketten von Krone hat uns überzeugt». Als Krone 2007 mit der «Comprima» (siehe Kasten) eine neue Generation von Pressen präsentierte, interessierte sich auch das Dietwiler Lohnunternehmen für diesen Typ – und kaufte noch im gleichen Jahr das erste Modell (Presswickel-Kombination «CV 150 XC», variable Kammer, mit Schneidrotor). Die positiven Erfahrungen, die man mit dem Stabketten-Prinzip gesammelt hatte, ermutigte den Einstieg in diesen neue Press-Technik. «Wir konnten uns zum damaligen Zeitpunkt ja noch nicht auf Erfahrungen aus der Praxis abstützen,

Ballenpresse «Comprima» Bereits seit einigen Jahren laufen bei Krummenachers Rundballenpressen 6 2011 · UFA-REVUE


LOHNUNTERNEHMER LANDTECHNIK

Eigenfabrikate

besuchten aber Kollegen in Deutschland, die Vorserienmaschinen im Test hatten und konnten uns so austauschen», berichtet René Krummenacher. Vorzüge wie die hohe Pressdichte, der grosse und leistungsfähige Rotor mit absenkbarem Schneidboden bei Verstopfungen, die Schnittqualität und der im Verhältnis doch eher geringe Leistungsbedarf führten dazu, dass die Krummenachers auf diese Saison hin ein zweites, gleiches Modell dieser Presse kauften. Die vier Jahre Unterschied merke man schon, denn die Technik habe sich nochmals verbessert, meint René Krummenacher und fügt nicht ohne Stolz bei, dass man als einer der ersten Kunden auch etwas zu diesem Entwicklungsschritt beitragen durfte. Wie er-

wähnt, fahren die Krummenachers die Presswickel-Kombinationen «Comprima» mit einem 150 PS starken Fendt «415 Vario». Da bestehen durchaus noch Reserven, weshalb man die Maschine mit der «540 Eco»-Zapfwelle betreibt. Im Fokus steht der Treibstoffverbrauch: «Wir füllen jeden Abend die Tanks der Traktoren und können so den Treibstoffverbrauch genau ermitteln und den einzelnen Arbeiten zuordnen». Der berechnete Durchschnitt für das Gespann Fendt «415 Vario» und Presswickel-Kombination Krone «Comprima CV 150 XC» liegt beispielsweise pro gewickelte Balle zwischen 0.7 und 0.8 l (inklusive aller Nebenzeiten und bei 1000 kg schweren Ballen). Fazit Beim Lohnunternehmen Krum-

Urs und René Krummenacher mit «Comprima»-Fahrer Roman Aufdermauer in der Mitte.

Leistungsfähiges Gespann: Fendt «415 Vario» mit PresswickelKombination «Comprima CV 150 XC» von Krone.

Die Schnittqualität ist entscheidend für die Zufriedenheit der Kunden.

Der Name «Krummenacher» ist in der Landtechnik nicht zuletzt bekannt durch die Sämaschinen, die von Pius Krummenacher, dem Onkel von Urs und René, gefertigt werden. Das Flair für Sämaschinen scheint in der Familie zu liegen, werden doch auch im Lohnunternehmen Krummenacher Sämaschinen so um- oder gar neugebaut, damit sie optimal für die eigenen Bedürfnisse passen. Auf dem Bild: Sämaschine für die Streifrässaat von Mais, bestehend aus einer mit zugekauften Grubberzinken ergänzten Bodenfräse, einem Packer und einer Sämaschine ab Stange. Die Anbauvorrichtung wurde so konzipiert, damit die gesamte Maschine nahe an den Traktor angebaut werden kann und so ein kompaktes Aggregat entsteht.

menacher steht der Kundenwunsch im Zentrum. Ziel ist es jedoch, dass beide Parteien – Kunde und Dienstleister – letztlich mit der Arbeit zufrieden sind. Mit dem Gespann Fendt «Vario 415» und Krone «Comprima CV 150 XC» erreicht man dieses Ziel, was Rückmeldungen von Kunden auch bestätigen. 䡵

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.gvs-agrar.ch www.lohnunternehmen.ch

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PRAXISTEST KNOW-HOW

Ideal für anspruchsvolle Feldarbeit STEYR «6210 CVT» In die neue Serie der Traktoren mit stufenlosen Modellen hat Steyr die Erfahrungen aus über zehn Jahren einfliessen lassen. Mehr Leistung, mehr Komfort und mehr Kontrolle standen bei der Entwicklung im Vordergrund, wobei insbesondere die letzten beiden Punkte mit der Bedienung in der Kabine, dem Multicontroller und dem intuitiven Bedienfeld perfekt umgesetzt wurden.

Stammten ursprünglich die Getriebe der stufenlosen Traktoren von Steyr aus dem Hause «Steyr Antriebstechnik» (jetzt zu ZF gehörend), kommen die heutigen für die Baureihe «6200 CVT» aus dem CNHKonzern und werden im belgischen Antwerpen gebaut. Von CNH ist auch der Motor. Es ist ein Iveco 6-Zylinder-Aggregat mit 6.7 l Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühlung, Common-RailEinspritzung und interner Abgasrückführung. Die Nennleistung liegt beim Modell «6210 CVT» bei 213PS, kann mit Boost – bei Transportfahrten ab 15 km/h oder sobald an der Zapfwelle Leistung abgenommen wird – bis auf 242 PS gesteigert werden.

Das Getriebe ist das zentrale Element beim «6210 CVT». Drei Synchron-

sätze schalten die vier Fahrbereiche vorwärts und die zwei Fahrbereiche rückwärts. Im vorderen Teil ist der Summierungsplanetensatz platziert. Er hat die Aufgabe, die Motorkraft aus dem mechanischen und hydrostatischen Teil zusammenzuführen. Interessant ist die Stillstandsregelung während der Arbeit in Hanglagen. Lässt der Fahrer das Fahrpedal los oder zieht den Multicontroller zurück, steht der Traktor am Berg, ohne Betätigung der Fussbremse. Neben dem Aspekt der Sicherheit hat dies den Vorteil, später völlig ruckfrei und stufenlos wegzufahren. Bewegt der Fahrer den Fahrhebel nach vorn, kommt die Doppel-Kupplungs-Technologie, bekannt von den Direkt-Schalt-Getrieben der Autos, zum Einsatz. Die erste Kupplung wird aktiviert, so dass im ersten Fahrbereich nun

Praxisstimme zum Steyr «6210 CVT» François Mercier ist Lohnunternehmer im waadtländischen Penthéréaz. Er bietet Dienstleistungen in den Bereichen Mähdrusch, Transport, Zuckerrübenernte und Säen an. Bereits seit über 50 Jahren werden auf dem Betrieb Traktoren der Marke «Steyr» eingesetzt – und seit über 50 Jahren ist man in der Familie Mercier mit dieser österreichischen Marke auch zufrieden. Im letzten Jahr kaufte François Mercier einen neuen Steyr «6210 CVT » als Ersatz für ein Modell des Typs «9155». Grund für diesen Kauf waren seine Rückenbeschwerden, weshalb Mercier Ausschau nach einem neueren Modell hielt, das mehr

François Mercier 28

Komfort bietet. «Ich war anfänglich kein Freund von stufenlosen Getrieben, letztlich war es aber der Komfort, der für die Wahl des «6210 CVT» und gegen ein Modell mit Lastschaltung den Ausschlag gab», berichtet Mercier. Der Lohunternehmer suchte einen leistungsstarken Traktor mit einem ordentlichen Gewicht. Es gäbe zwar viele Anbieter in der Leistungsklasse eines Steyr «6210 CVT», doch viele seien zu leicht oder zu kurz gebaut für gewisse Arbeiten. Den «6210 CVT» setzt Mercier in erster Linie für anspruchsvolle Bodenbearbeitung und Transporte ein. Das Gewicht erachtet Mercier als wichtig, insbesondere in Verbindung mit dem 5-Schar-Pflug oder mit dem Rübenroder in den oft nicht

einfachen Bedingungen im Herbst. «Da ist man mit einem leichten Traktor oftmals verloren». Nach 300 Stunden Einsatz kann François Mercier ein positives Fazit ziehen. Insbesondere der Komfort hat es dem Lohnunternehmer angetan. «Die Kabine bietet eine angenehme Atmosphäre». Zwar sei es etwas gewöhnungsbedürftig gewesen, die wichtigen Anzeigen wie Drehzahl und Geschwindigkeit statt auf dem Armaturenbrett beim Steuerrad nun auf dem rechts liegenden Kabinenpfosten vorzufinden, doch habe man sich schnell daran gewöhnt. «Man findet sich aber schnell mit dem stufenlosen Getriebe und dem Handling des Traktors zurecht», meint Mercier. Selbst seine Frau komme damit nach kurzer Einführungszeit klar. 6 2011 · UFA-REVUE


PRAXISTEST KNOW-HOW eine Geschwindigkeit von 5km/h vorliegt. Wird weiter beschleunigt, wartet bereits der zweite Fahrbereich, der über die zweite Kupplung aktiviert wird, während die erste Kupplung den ersten Fahrbereich deaktiviert. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis man im vierten Fahrbereich mit dem ganz nach vorn geschobenen Hebel die Endgeschwindigkeit von 40km/h erreicht. Bei der Rückwärtsfahrt laufen grundsätzlich die gleichen Vorgänge ab, mit Ausnahme, dass nur zwei Fahrbereiche zum Einsatz gelangen. Maximal ist rückwärts eine Geschwindigkeit von 30 km/h mit dem neuen Getriebe möglich.

Als Nachteil nennt Mercier die für seine Finger etwas kleinen Tasten auf dem Multicontroller. «Ich brauchte etwas lange und musste oft zurückschauen, bis ich jeweils sicher war, ob die entsprechende Funktion nach erfolgtem Tastendruck auch wirklich ausgeführt wurde», berichtet Mercier. Zudem, so Mercier weiter, sei der Blick auf das Hubwerk etwas eingeschränkt – letztlich halt eine Folge der Grösse des Traktors. Obwohl der Steyr «6210 CVT» im Vergleich zu seinem Vorgänger über wesentlich mehr Leistung verfügt, sei der Verbrauch wesentlich geringer, betont Mercier. Der robuste, leistungsstarke und einfach zu bedienende Traktor habe seine Erwartungen erfüllt. UFA-REVUE · 6 2011

«S-Tronic» heisst das Motor-Getriebe-Management, das nicht nur die Fahrstrategie erkennt, sondern auch Motor- sowie Getriebeübersetzung nach wirtschaftlichen Kriterien steuert. So wird etwa durch die Wahl der effizientesten Motordrehzahl bei Feld- und Transportarbeiten oder einer konstanten Drehzahl bei Zapfwellenarbeiten die Produktivität optimiert – und gleichzeitig Treibstoff gespart.

Steckbrief Steyr «6210 CVT» Motor: 6 Zylinder, 6.7 l Hubraum, 213 PS (bei 2200 Umin), mit Power-Plus (Boost) 242 PS. Getriebe: Stufenloses Getriebe, 0 – 40 km/h vorwärts, 0.30 km/h rückwärts. Zapfwelle: 1000/1000 E.

Auf Wunsch gibt es ein Fronthubwerk mit einer Hubkraft von 3785 kg.

Bedienung Der Steyr «6210 CVT» kann zwar wie gewohnt mit dem Fahrpedal gefahren werden, doch die neue Armlehnen-Bedienung mit beweglichem Fahrhebel und Display bietet umfangreichere Möglichkeiten. Der Wechsel der Fahrtrichtung kann entweder mit dem Hebel am Lenkrad oder über Drucktasten am Fahrhebel erfolgen. Über weitere Drucktasten am Fahrhebel können die Fahrbereiche gewechselt werden, deren Endgeschwindigkeit lässt sich zudem mit einem Rädchen stufenlos verstellen. Interessant ist der zweigeteilte Handgashebel, kann damit doch eine untere und obere Drehzahlbegrenzung definiert werden. Im Zapfwellenbetrieb wird anstelle der oberen Drehzahlbegrenzung dann eine Art Grenzlastregelung aktiviert, die entscheidet, wie weit die Zapfwellendrehzahl sinken darf, bevor das Getriebe reagieren muss. Neu ist auch das intuitive Bedienfeld. Darin sieht der Fahrer eine visuelle Darstellung des Traktors mit allen Bedienelementen an der richtigen Stelle. Der optional ebenfalls in der Armlehne integrierte Monitor «S-Tech 300» (Touchscreen) oder der separat installierte «S-Tech 600» liefert die Kontrolle über die Traktorfunktionen, die Isobus gesteuerten Anbaugeräte, den Autopiloten «S-Guide» und gibt einen aktuellen Überblick über weitere Funktionen der Maschine wie Schlupf, bearbeitete Fläche oder Wartungsintervalle.

Weitere Details Der Steyr «6210 CVT» verfügt über eine Motorbremse, mit welcher der Bremsverschleiss bei Transportfahrten reduziert werden

Hydraulik: EHR mit dynamischer Schwingungsdämpfung, 150 l/min (optional 170 l/min bei 215 bar, maximal 9 Steuergeräte. Hubkraft: 10 460 kg im Heck, 3785 kg Front. Masse: Länge: 5017 mm; Breite: 2682 mm; Höhe: 3090 mm. Leergewicht: 7200 kg; Zulässiges Gesamtgewicht: 13 000 kg. (Herstellerangaben)

Der Steyr «6210 CVT» ist mit Load-SensingHydraulik und EHRHubwerksregelung ausgestattet.

Übersicht in der Kabine mit dem Multicontroller, dem ICPBedienfeld sowie dem «S-Tech 300»-Monitor.

kann, und eine Feststellbremse, die sich 45 Sekunden nach dem Stillstand, 5 Sekunden nach Verlassen des Fahrersitzes oder nach Abstellen des Motors automatisch aktiviert. Dann sind die gefederte Kabine (69 dB[A]) und das Beleuchtungskonzept mit XenonScheinwerfer) erwähnenswert. Bei der Hydraulik gibt es neun elektrohydraulische, doppeltwirkende Proportional -Zusatzsteuergeräte mit Zeitund Mengenregulierung, die mit Joystick und/oder Wipphebeln bedient werden. Die Durchflussmenge beträgt 150 l/min. Die maximale Hubkraft der Heckhydraulik liegt dank den 110 mm Zylindern bei 10 460 kg. 䡵

Autoren Dr. Roman Engeler, Gaël Monnerat, UFA-Revue, 8401 Winterthur In loser Folge publiziert die UFA-Revue unter dem Titel «Praxistest» Berichte über landwirtschaftliche Maschinen. Die Interviewpartner, respektive Eigentümer dieser Maschinen, werden jeweils in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Herstellern oder Importeuren ausgesucht. www.case-steyr-center.ch

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NEUHEITEN KNOW-HOW

30 Jahre Frontmähwerke aus Bad Saulgau

Steyr «Kompakt S» und Case IH «Farmall C»

Seit 30 Jahren produziert Claas in Bad Saulgau Frontmähwerke. 1981 kam das erste Frontmähwerk «WM 31» F auf den Markt – für Claas der Durchbruch. Über 40 000 Frontmähwerke wurden seither produziert. Die technische Entwicklung setzt heute auf den Energie sparenden Einsatz. So kombinierte Claas beim Modell «Disco 3100 FC» erstmals die freie Bodenanpassung («Profil») mit einem stufenlos hydraulisch verstellbaren Auflagedruck, der sogenannten «Active Float»-Technik. Wie Messungen

«Kompakt S» und «Farmall C» heissen die neuen Modelle von Steyr und Case IH. Die insgesamt fünf neuen Traktoren sind wendig und ergänzen die Traktorenpalette in der Klasse von 55 – 75 PS. Alle «Farmall C» und «Kompakt S» Traktoren sind technisch identisch und werden vom bekannten 3.2 l 4 Zylinder Motor mit Nennleistungen von 55, 64 oder 75 PS angetrieben. Ergonomisch angeordnete Bedienelemente wie Schalthebel, Steuergeräte, Handgas und der neue integrierte Frontlader-Joystick (optional) sind stets griffbereit an der rechten Kabinenseite angeordnet. Die linke Hand bleibt frei für Lenk- und Wendemanöver, um bei Frontladerarbeiten die Produktivität zu gewährleisten. Die Kabine ist geräumig und der bequeme Sitz sowie das verstellbare Lenkrad bieten jedem Fahrer eine entspannte Umgebung. Ein

zeigen, lässt sich der Dieselverbrauch mit Hilfe dieser hydropneumatischen Mähwerksentlastung um bis zu 20 % und der Rohaschegehalt im Futter um bis zu 17 % reduzieren. Der Auflagedruck des Mähwerks kann jederzeit – auch während der Fahrt – bequem vom Fahrersitz aus eingestellt werden. Durch die somit stets optimale Entlastung wird der beim Mähen entstehende Reibwiderstand in Rollwiderstand umgewandelt. So wird das Mähwerk leichtzügiger, wodurch sich der Leistungsbedarf und Kraftstoffverbrauch deutlich verringern. Durch die Reduktion der Zapfwellendrehzahl von 1000 auf 850 Umin kann der Dieselverbrauch bei den «Disco Countour»-Mähwerken um weitere 16 % gesenkt werden. Serco Landtechnik AG, 4538 Oberbipp, 058 434 07 07 www.sercolandtechnik.ch

komfortabler Beifahrersitz sowie ein Radio gehören ebenfalls zur Grundausrüstung. Grosse Türen und ein flacher Einstieg erleichtern das Einund Aussteigen bei der täglichen Arbeit. Zusätzlich trägt ein Dachfenster dazu bei, die Arbeit mit dem Frontlader einfacher und schneller zu gestalten. Die komfortable Kabine und die ergonomischen Bedienelemente tragen wesentlich zur Leistungsfähigkeit Ihres landwirtschaftlichen Betriebs bei. Case-Steyr Center, 8166 Niederweningen, 044 875 22 11 www.case-steyr-center.ch

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NEUHEITEN KNOW-HOW

«extra dry»-Aufbereiter «extra schnell» gewechselt Im Sinne von «Mach’s dir leichter» verbessert Pöttinger mit seinen Leistungen die Arbeitsbedingungen seiner Kunden. Das Mähwerk immer optimal an die jeweiligen Bedingungen anzupassen, ist ein wichtiges Anliegen aller Landwirte und Lohnunternehmer. Mit dem Schnellwechselsystem der Aufbereiter bietet Pöttinger seit Jahren eine praktische Möglichkeit, um den Aufbereiter innerhalb kürzester Zeit durch Schwadscheiben zu ersetzen. Dieses Schnellwechselsystem ist für alle Mähwerke erhältlich, egal ob Front-, Heckmähwerk oder auch für die Mähkombinationen.

Schnell gewechselt Der Aufbereiter lässt sich mühelos im Ein-Mann-Verfahren in wenigen Minuten ausbauen: 1 Schnellverschlussbolzen öffnen 2 Rotor-Antriebskeilriemen abnehmen 3 Fahrwerk einsetzen, ausfahren – fertig Erlauben es die Witterung oder der Futterbestand auf den Aufbereiter zu verzichten, kann nun durch den

geringeren Leistungsbedarf des Mähwerks einiges an Diesel eingespart werden. Dieses Schnellwechselsystem ermöglicht auch eine leichte und schnelle Reinigung des Mähwerks. Einfach den Aufbereiter ausbauen und die Reinigung des Mähwerks ist im Handumdrehen erledigt, so

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Kampf dem Apfelwickler «Affirm», ein Insektizid von Syngenta, ist nun in der Schweiz zugelassen. Damit steht den Obstproduzenten endlich ein neuer Wirkstoff zur Verfügung, der Apfelwickler und andere Obstbaumschädlinge effizient bekämpft. «Affirm» enthält Emamectin. Zahlreiche Versuche von Syngenta und auch von offiziellen Stellen bestätigen dessen hohe Wirksamkeit. Emamectin dringt rasch ins Pflanzengewebe ein und wird auch weiter an die Blattunterseiten transportiert. Dank der guten Regenfestigkeit und einer geringen Verdampfungsgefahr wird sich allfälliger Negativeinfluss der herrschenden Klimaverhältnisse auf ein Minimum reduziert. «Affirm» ist ein Insektizid gegen die Raupen des Apfelwicklers, des

Kleinen Frucht- und Schalenwicklers sowie gegen den Frostspanner im Kernobst. Nach erfolgter Wirkstoffaufnahme stoppen die Schädlinge sofort ihre Frasstätigkeit und ein Schaden wird verhindert. In den Blättern bildet sich ein Wirkstoffdepot, das auch bei später beginnendem Blattfrass der Raupen noch wirksam bleibt. Gegen den Apfelwickler erfolgt die erste Behandlung beim Raupenschlupf. Pro Saison sind maximal zwei Behandlungen bewilligt. Der kleine Fruchtwickler wird bei der Apfelwickler-Behandlung ebenfalls miterfasst. Bei der Schalenwickler-Bekämpfung liegt die Einsatzzeit von Mitte Juni bis Anfang August – je nach Entwicklungsstadium des Schädlings.

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Besichtigung von Getreide- und Raps-Anbauversuchen Das Departement «Pflanzenbau» der fenaco präsentiert auf dem Betrieb von Johann Gäumann in Goumoens-la-Ville die aktuellen Anbauversuche von Getreide und Raps. Die Besichtigung mit den Präsentationen findet am Freitag, 24. Juni 2011 statt. Zwischen 9.15 Uhr und 16.30 Uhr finden alle 45 Minuten Führungen durch das insgesamt 14 ha umfassende Versuchsgelände statt. Die verschiedenen Getreide- und Rapssorten können dabei analysiert und untereinander verglichen werden. Auch der Einfluss diverser Anbaumethoden und unterschiedlicher Behandlungen werden eingehend thematisiert. Ein spezieller Fokus

Ernteschätzung des SBV Der Bauernverband (SBV) stuft das Ertragspotenzial der meisten Kulturen als eher unterdurchschnittlich ein. Dies gilt allerdings nicht für den Dinkel, wo Erträge wie in den Vorjahren zu erwarten sind. Beim Brotgetreide wird eine Ernte von 448 000 t erwartet, was gegenüber der ersten Ernteschätzung vom April einem Minus von knapp 32 000 t entspricht. Beim Futterweizen hat der SBV die erwartete Menge um 2000 t auf 59 400 t nach unten korrigiert. Die Anbaufläche von Brotweizen wird auf 76 000 ha geschätzt, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 2.6 % entspricht. Der SBV rechnet allerdings mit einer um 1198 ha grösseren Futtergetreidefläche (65 680 ha). Allerdings reiche diese Zunahme noch immer nicht aus, um die inländische Nachfrage zu decken, heisst es in einer Medienmitteilung von «swiss granum».

gilt den aktuellen und künftigen Marktbedingungen für Getreide und Ölsaaten. Die Vermarktungsspezialisten des fenaco Geschäftsbereichs «Getreide, Ölsaaten und Futtermittel» (GOF) geben dabei Auskunft. Ein weiteres Thema gilt dem Nährstoff «Schwefel» mit den Fachberatern der Landor. Zudem wird auch der Einfluss der Bodenbearbeitung auf den Krankheitsdruck der Kulturen thematisiert. Ein Bodenlabor wird anhand eines ausgegrabenen Profils die komplexen Zusammenhänge der Bodenkunde darlegen. Diese Versuche der fenaco stellen für den Getreideproduzenten eine ideale Plattform dar, sich über die

Prognose für den Echten Mehltau der Rebe Erstmals steht den Weinbauern unter www.agrometeo.ch ein Prognosewerkzeug für den Echten Mehltau der Rebe zur Verfügung. Weil das Prognosemodell für den Falschen Mehltau seit 2005 sehr erfolgreich ist, hat die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW in Zusammenarbeit mit dem Weinbauinstitut Freiburg im Breisgau (Deutschland) «VitiMeteo-Oidium» entwickelt, damit die Weinbauern nun Informationen zu den zwei Hauptkrankheiten der Rebe abrufen können. Beide Krankheiten führen regelmässig zu wirtschaftlichen Verlusten und erfordern während der ganzen Saison Pflanzenschutzmassnahmen. In einem nächsten Schritt gilt es, Strategien zu entwickeln, um je nach Prognose bezüglich Echtem und Falschem Mehltau die Bekämpfung zu optimieren.

neusten Trends im Getreidebau zu informieren und gleichzeitig mit Berufskollegen sich austauschen zu können. Für das leibliche Wohl ist dank einer Festwirtschaft ebenfalls gesorgt, genügend Parkplätze werden vorhanden sein. Das Departement «Pflanzenbau» der fenaco und die LANDI Echallens werden alles daran setzen, den Besuchern eine interessante Fachtagung zu bieten.

1000 Fr. für 100 neue PelletsHeizungen Der fenaco Bereich Holz-Pellet feiert sein 10-jähriges Bestehen und unterstützt ab sofort 100 Käufer einer neuen Holz-PelletsHeizung mit einem Förderbeitrag von je 1000 Fr. Wer den Einbau einer neuen Heizung plant, sollte sich rasch um den Unterstützungsbeitrag bewerben. Der Beitrag wird in Form von Gutscheinen für Holz-Pellets à 200 Fr. pro Jahr ausgerichtet. Die ersten 100 Bewerber erhalten diese Unterstützung. Interessenten können das Antragsformular telefonisch bestellen (058 433 66 99) oder auf der Website www.holz-pellet.com elektronisch ausfüllen und einsenden.

«Wissen hilft wachsen» Vom 8. bis 10. Juni 2011 finden in Kölliken (AG) die AgrolineFeldtage statt – eine der grösstenPflanzenbauveranstaltungen der Schweiz mit zahlreichen Events.

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PFLANZENBAU

Erträge sichern LÄNGER DAUERNDE KUNSTWIESEN Die Situation ist bekannt. Nach zwei Jahren mit vollem Ertrag werden viele länger dauernde Kleegrasmischungen lückig, der Weissklee-, Kräuter- oder Filzgrasanteil nimmt zu. Von Weitem gesehen fallen solche Bestände durch stark blühende Löwenzahn, Hahnenfuss, Wiesenschaumkraut, Hirtentäschel und andere (Un)-Arten auf.

Hanspeter Hug

Bei der genauen Bestandeskontrolle nach einigen Jahren einer länger dauernden Mischung kann stets dasselbe beobachtet werden: Die ausdauernden Arten, vor allem die Grasarten Wiesenrispe, Rotschwingel und Timothe, fehlen teilweise oder fast ganz. Das Überführen solcher unausgeglichenen Bestände in Naturwiesen wird immer anspruchsvoller.

Gründe Alle länger dauernden 400er Standard- und Hausmischungen sind auf dem Ablöseprinzip aufgebaut. Die auflaufstarken, aber nicht ausserordentlich ausdauernden Gras- und Kleearten wie Raigras, Alexandriner und Rotklee müssen durch ausdauernde Arten wie Wiesenrispe, Rotschwingel Timothe und Weissklee ersetzt werden (siehe Grafik). Die Schwierigkeit liegt nun darin, dass die langsamen Arten sich in den schnell wachsenden Arten im Saatjahr und während dem ersten Hauptnutzungsjahr entwickeln und etablieren können. Nur wenn sie einen regelmässigen, genügend grossen Anteil im Bestand bilden, können sie die Lücken, die beim Rückgang der schnellwachsenden Typen entstehen, schliessen. Es gibt drei Möglichkeiten, wie das Ablöseprinzip unterstützt werden kann.

nichts mehr schief laufen. Regelmässige Kontrollen auf Schneckenfrass beugen bösen Überraschungen vor. Oft wird auch festgestellt, dass die von der AGFF und Saatgutfirmen vorgegebenen Saatmengen erhöht werden, um mögliche Auflaufrisiken zu minimieren. Dies hat aber negative Auswirkungen auf die Ausdauer. Laufen bei idealem Wetter alle Sämlinge auf, so entwickelt sich der Bestand zu dicht. Im Konkurrenzkampf innerhalb der Pflanzen gewinnen dann die starken, schnellwachsenden aber leider nicht ausdauernden (Deckfrucht)Arten. Je länger die Wiese genutzt werden soll, desto wichtiger wird die standortbezogene Mischungswahl. Je extremer das Wetter spielt (längere Trocken- oder Regen-Perioden) desto grösser werden die Unterschiede von eher feucht-schattigen zu trocken-sonnigen Standorten.

Breit abgestützte Mischungsrezepturen mit angepassten Arten bringen an solchen Standorten den besseren, nachhaltigeren Ertrag als Mischungen mit engen Rezepturen.

Kürzere Schnittintervalle Damit die Deckfruchtarten die langsameren Mischungspartner nicht unterdrücken, müssen vor allem im Saatjahr und in den ersten beiden Schnitten des folgenden Hauptnutzungsjahres die Nutzungszeitpunkte so gesetzt werden, dass die langsamen Arten nicht verdrängt werden. Auflaufende Sämlinge brauche viel Licht Wasser und Platz. Werden sie von den Mischungspartnern überwachsen gehen sie ein und fehlen dann, wenn sie gebraucht werden. Darum muss immer früh genutzt werden, je nach Witterung sind dies Schnittintervalle von 4 bis 6 Wochen.

Mischungswahl, Saat, Saatmenge Je exakter die Saat, desto sicherer der Auflauf. Die feinkörnigen Samen einer Kunstwiesenmischung stellen hohe Anforderungen an das Saatbett. Bei einer 1 cm tiefen Flachsaat in ein feinkrümeliges, abgesetztes Saatbeet, das nach dem Säen mit einer schweren Walze rückverfestigt worden ist, kann fast 34

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PFLANZENBAU Highspeed-Behandlung der Wiesenrispe Die Wiesenrispe ist hauptverantwortlich für den Lückenschluss und somit in länger dauernden Anlagen unentbehrlich. Ihre Entwicklung im Bestand ist (leider) sehr langsam. Erschwerend kommt hinzu, dass sie an die Keim- und Auflaufbedingungen die höchsten Anforderungen aller Futterpflanzen stellt. Ihre Keimruhe ist sehr ausgeprägt und je nach Saatgutposten (Herkunft, Witterungsverlauf bei der Samenreife, Erntebedingungen etc.) unterschiedlich. Bei der Keimfähigkeitsprüfung im Labor wird die Keimruhe gebrochen, indem das Saatgut nach dem säen während 5-7 Tagen bei 10°C vorgekühlt und anschliessend bei 25-30°C während 28 Tagen zum keimen gebracht wird. Beim Raigras als Vergleich ist das Brechen der Keimruhe nicht nötig und das Auszählen kann bereits nach 14 Tagen vorgenommen werden. Mit der Highspeed-Behandlung bei der Wiesenrispe werden zwei Verfahren angewendet, Pregerm und Headstart. Beim Pregerm-Verfahren wird die Keimruhe gebrochen und der Keimvorgang künstlich ausgelöst. Bei der Trocknung des Saatgutes wird der Vorgang wieder gestoppt (vergleichbar mit Getreide mit tiefer Fallzahl). Beim Headstart-Verfahren wird das Algenextrakt Cytokinin auf das Saatkorn aufgetragen. Cytokinin bricht die Keimruhe, stimuliert den Stoffwechsel und fördert das Wurzelwachstum. Beide Verfahren haben ein

Ziel: Das Brechen der Keimruhe bereits vor der Saat! Somit wird die Highspeedbehandelte Wiesenrispe sicherer im Auflaufen, da die Auflaufbedingungen auf dem Feld selten so ideal sind wie sie die Wiesenrispe braucht. Zudem werden die Saatgutposten ausgeglichener in der Keimung und der Anfangsentwicklung. Dies fördert wiederum die sicherere Entwicklung und Etablierung im Bestand.

Gezielte Mischungswahl Eine sichere Variante zur erfolgreichen länger dauernden Kunstfutternutzung ist die Wahl von Mischungen mit Deckartenanteil, die von Anfang an gar nicht so gross sind. So muss auch kein grosser Anteil von «Schnellwachsern» während der Ablösung ersetzt werden. Als Deckfrüchte versteht man nicht nur Getreide, Alexandrinerklee oder Westerwoldisches Raigras, die zusätzlich zu der eigentlichen Mischung gesät werden. Auch die übrigen Raigräser (Italienisch, Bastard und Englisch), die bereits in der Mischung vorgesehen sind, können Deckfruchtaufgaben übernehmen. Je schneller die Deckfrucht wächst und je mehr pro Are gesät wird, desto schneller kann nach der Saat geerntet werden. Schnellwachsende, dicht gesäte Deckfrüchte sind im Ansaatjahr dominant, so dass sie die langsam auflaufenden Mischungskomponenten unterdrücken können. Zusätzliche Deckfrüchte in länger dauernden Anlagen machen nur

Grafik: Ablöseprinzip bei länger dauernden Kunstwiesen 100 % 80 % 60 % 40 % 20 % 0% Ansaat

1. Jahr

Nicht ausgesäte Arten Auflaufstarke Grasart

2. Jahr

4. Jahr

Auflaufschwache Gräser Auflaufschwache Kleeart Auflaufstarke Kleeart

dann Sinn, wenn der erste Schnitt zeitig und grün in der Frischverfütterung verfüttert wird. Bei Silagebereitung wartet man mit dem ersten Schnitt meist zu lange, sodass die ausdauernden Arten unterdrückt werden.

Die Ablösung kann mit einer breiteren Rezeptur der langsameren Arten zusätzlich unterstützt werden, da sich immer jene Arten voll durchsetzen können, welche die besten klimatischen Standortanforderungen vorfinden. Je länger die Nutzungsdauer, desto wichtiger wird dieser Punkt. Der kleine Nachteil solcher Mischungen liegt darin, dass die Jugendentwicklung im ersten Schnitt des Saatjahres nicht so schnell ist wie bei jenen mit grossen Anteilen schnellwachsender Arten. Die langsameren, ausdauernden Arten kompensieren dies jedoch, nachdem sie sich voll entwickelt haben. Bereits im ersten Hauptnutzungsjahr ist der Ertragsnachteil vom Saatjahr aufgeholt. Dichte Grasnarben lassen keinen Platz für blühende Lückenfüller und sind somit sehr sicher in der langjährigen Nutzung. Fazit Je länger die Kunstwiese genutzt werden soll, desto wichtiger werden Mischungswahl und Saatbedingungen. Die schnell wachsenden Deckfruchtarten dürfen die ausdauernden, langsamen Arten nicht überwachsen. Häufiges Nutzen im Saatjahr, Highspeed-Behandlungen der Wiesenrispe und eine Mischungswahl mit weniger Deckfruchtanteil kann die Lückenbildung bei länger dauernden Kunstwiesen deutlich reduzieren. Das Überführen von Kunstwiesen in Naturwiesen wird somit sicherer. 䡵

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3. Jahr

Eine «UFA Swiss Highspeed»-Mischung im dritten Hauptnutzungsjahr (links) im Vergleich mit einer Standardmischung «420» am selben Standort und Nutzungsjahr (rechts). Deutlich erkennbar ist der Vergleich des «blühenden» Bestandes, der auf Lückenfüller schliessen lässt.

Autor Hanspeter Hug, UFA-Samen, 8401 Winterthur

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PFLANZENBAU

Mit Qualität Vorsprung schaffen BROTGETREIDE UND ÖLSAATEN Die kommende Getreideernte in Europa wird mit Spannung erwartet. Deren Ausgang prägt die weitere Preisentwicklung, auch im Inland. Eine ausgeglichene innere Qualität möglichst grosser Lagerpartien löst einen besseren Preis – darum gilt es bereits in der Sortenwahl auch auf das backtechnische Qualitätspotenzial einer Brotgetreidesorte zu achten.

Pius Eberhard

Nach einer weltweit aussergewöhnlichen Kampagne richtet sich das Interesse auf das mögliche Angebot aus den heranwachsenden Getreidekulturen und die baldigen ersten Ernteresultate in Europa. Die Endbestände sind gesunken – eine durchschnittliche Ernte kann die Situation wieder entspannen. In der Schweiz hat die Branche anfangs Juni über Ernterichtpreise für Brotgetreide verhandelt und per 1. Juli 2011 werden die Zollansätze für Mahlgetreide und Backmehl überprüft (Kasten 1). In den folgenden Wochen bilden sich unter Einbezug weiterer Faktoren Marktpreise für Lieferungen im 3. Quartal. Mitte September 2011 entscheidet swiss granum über die Herbstrichtpreise für Brotgetreide.

Ausreichende Versorgung Aufgrund des stetigen Rückgangs des Ge-

Importpreise – Inlandrichtpreise

treidebaus ist die aktuelle Anbaufläche von Brotgetreide vertretbar. Sie begünstigt eine ausreichende Versorgung der Mühlen über alle Qualitätsklassen. Bei einer guten Ernte kann die Überschussmenge über das Marktentlastungssystem des Getreideproduzentenverbandes (SGPV) zu Futterweizen deklassiert werden. In beiden Fällen geniesst «Suisse Premium/Suisse Garantie»-Brotgetreide Vorrang in der Vermarktung. Bei der Sortenwahl empfiehlt es sich, auf die Empfehlungen der Getreidesammelstelle und des Vermarkters zu achten. Nebst den agronomischen Eigenschaften sind die Nachfragesituation der betreffenden Qualitätsklasse und die backtechnische (innere) Qualität von immer grösserer Bedeutung. Die künftige Bezahlung wird das letztere Kriterium stärker gewichten. fenaco evaluiert in Zusammenarbeit mit Maxi-Sammelstellen praxistaugliche Modelle.

«Suisse Premium /Suisse Garantie» im Vormarsch Dank grossem Einsatz aller Beteiligten erfüllt bereits nach zwei Kampagnen das Gros des über das System Maxi vermarkteten Brotgetreides die vorgegebenen Anforderungen. Dies ermöglicht eine effiziente Siloauslastung in den Sammelstellen und eine gezielte vollumfängliche Belieferung der Mühlen. Somit können auch verarbeitete Produkte aus Schweizer Brotgetreide auf den nachfolgenden Stufen ausgelobt werden. Bei den Konsumenten ist diese Herkunftsmarke bei den wichtigen Grundnahrungsmitteln breit bekannt.

Überschuss Klasse Top Bei einer normalen diesjährigen Ernte zeichnet sich ein Überangebot ab. Dementspre-

Mahlweizenfeld in Blüte.

Um eine vertretbare Parallelität einzuhalten, melden die in swiss granum vertretenen Mitgliedergruppen ihre festgestellten Preise für ImportMahlgetreide hoher und tieferer Qualität. Diese Kassamarktpreise werden mit den Standardweizen-Schlusskursen der Warenterminbörse Euronext plus Prämie für den betreffenden Zeitraum verglichen. Die Preiserhebungen erfolgen nach einem vereinbarten Modus und ergeben das obere Preisband (Relation zu Klasse Top) sowie das untere Preisband (Relation zu Klasse 2). Für Brotgetreide werden ab diesem Jahr erstmals Ernte- und Herbstrichtpreise verhandelt. Referenzpreis Fr. 56.00 Ergibt die Preiserhebung des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) bei den Marktakteuren und der Warenterminbörse im zu Ende gehenden Quartal für Premium-/Eliteweizen (Qualität analog Klasse Top) franko Schweizergrenze verzollt einen Wert unter Fr. 53.00/100 kg, also ausserhalb der Bandbreite von Fr. 3.00 zum Referenzpreis, wird der Zollansatz entsprechend erhöht. Steigt der Preis über Fr. 59.00, erfolgt eine Zollsenkung. 36

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PFLANZENBAU chend schmilzt der Preisabstand zur Klasse 1. Mittels Qualitätsselektion von Lagerpartien über 120 t wird fenaco zertifizierte hohe Qualität preislich gegenüber den Sammelstellen besserstellen. Ein nachfrageorientierter Anteil der Klasse Top von rund 20 – 25 % spricht daher für einen leichten Rückgang im Anbau.

«Arina» und «Suretta» Die Klasse 1 bildet mit einem Anteil von rund 50 – 55 % das Rückgrat der Versorgung mit erstklassigem Schweizer Brotgetreide. Die altgediente Sorte «Arina» hat dank ihrer Qualitätsstabilität wieder an Bedeutung gewonnen. fenaco setzt weiter auf diese Leadsorte – parallel dazu sollen Anbauerfahrungen mit den neuen Sorten «Combin» und «Suretta» gemacht werden. Letztere hat ein grosses Potenzial aus agronomischer und backtechnischer Sicht.

Standardweizen

erhöhen Der Anbau von Sorten der Klassen 2 und 3 kann bis zu einem Anteil von 25 – 30 % gesteigert werden. Als Hauptsorte empfiehlt fenaco weiterhin die Sorte «Levis». In der Preisklasse 3 soll die Sorte «Impression» nur in Rücksprache mit der Getreidesammelstelle (Lagermöglichkeit) angebaut werden.

Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2012 Stand am 18. Mai 2011, Anpassungen bleiben vorbehalten. Produktionsziele – Eckpunkte für Herbstsaat 2011

• Anbau Brotgetreide leicht reduzieren (Klasse Top) – Anbau Futtergetreide erhöhen • «Suisse Premium/Suisse Garantie» bildet Standard im System Maxi • Mahlroggen nur in Absprache mit LANDI / Sammelstellen • Ölsaaten bleiben interessante Kulturen – Absatzchancen nutzen Anbau «Suisse Premium/Suisse Garantie» Brotgetreide Klasse Top: ca. 20 % Runal (min. 50 %)

Klasse 1: ca. 55 % Arina (min. 50 %)

Klasse 2: ca. 25 % Levis (min. 50%)

Spezialitäten im Vertragsanbau Biskuitweizen Cambrena, Manhattan

Nara Camedo Claro Siala

Suretta Combin Forel Zinal

Ludwig Galaxie

Roggen Palazzo, Matador Dinkel Oberkulmer, Ostro

• Marktpreis Klasse Top orientiert sich an backtechnischer Qualität • neue Sorten Nara und Camedo (Klasse Top), Suretta und Combin (Klasse 1) sowie Cambrena (Biskuitweizen-Vertragsanbau) im Anbau testen Anbau von Futtergetreide/Körnerleguminosen Futterweizen

Triticale

Gerste

Körnermais

Eiweisserbsen

Anbau verdoppeln Mulan, Winnetou Tapidor Rustic

nicht erhöhen mutterkornresistente Sorten anbauen

erhöhen Sorten mit hohem HL-Gewicht wählen

erhöhen

erhöhen

Anbau von Ölsaaten Raps

Sonnenblumen

Soja

– gemäss Zuteilung SGPV – HOLL im Vertrag mit Mehrpreis

– in Rücksprache mit LANDI/CC – konkurrenzfähiger Markterlös

Anbau auf traditionelle Gebiete konzentrieren

Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre LANDI/Maxi-Sammelstelle.

Futterweizen anstelle B-Roggen

1000 ha mehr Sonnenblumen Die Absatzmöglichkeiten von Sonnenblumenöl «Suisse Garantie» verlangen eine Erhöhung der Anbaufläche von Sonnenblumen auf die Ernte 2012. Dazu eignen sich klimatisch gut geeignete Standorte (Weinbauregionen, Maisanbauzonen 1– 2). Um Qualitätseinbussen zu vermeiden, werden regional in Absprache mit der Sammelstelle «High Oleic»- oder konventionelle Sonnenblumensorten angebaut. Die Aussichten betreffend Markterlös sind interessant: Stützungsbeitrag aus dem Ölsaatenpool des SGPV sowie Mehrpreis «Suisse Garantie» begünstigen eine konkurrenzfähige Erlösparität zu anderen Ackerkulturen. Die benötigte Anbaufläche soll nicht zu Lasten von Raps und Futtergetreide, sondern zu Lasten von Brotgetreide gehen. Prüfen Sie im Gespräch mit Ihrer Maxi-Sammelstelle diese Alternative und unterstützen Sie gleichzeitig diesen farbigen Imageträger für die Schweizer Landwirtschaft. UFA-REVUE · 6 2011

Der Absatz für A-Mahlroggen ist limitiert, deshalb wird der Anbau über eine Vertragsproduktion gesteuert. Die Aufbereitungsmöglichkeit der Sammelstel-

le im Falle von Mutterkorn bildet ein weiteres Kriterium. Als Alternative zur Vermarktung als B-Futterroggen empfiehlt sich der Anbau von speziellen Futterweizensorten. Hier besteht ein grosses Absatzpotenzial. Für alle Futtergetreidearten hält die leistungsfähige Mischfutterproduktion der fenacoLANDI Gruppe eine attraktive Anrechnung des betriebseigenen Futtergetreides bereit.

Raps und Sonnenblumen gefragt Speiseöle aus Schweizer Ölsaaten liegen dank «Suisse Garantie» im Trend und sind auch im Anbau konkurrenzfähig. fenaco zahlt für «HOLL»-Raps im Anbauvertrag weiterhin einen Mehrpreis von zirka 10 Fr./100 kg. Mit gezielten Massnahmen und einem attraktiven Mehrpreis aus der Vermarktung soll dem Rückgang bei Sonnenblumen in enger Zusammenarbeit mit den Sammelstellen in den geeigneten Anbauregionen begegnet werden. 䡵

Autor Pius Eberhard, Leiter LebensmittelRohprodukte, Getreide, Ölsaaten, Futtermittel (GOF), fenaco, 8401 Winterthur

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Steiniger marktwirtschaftlicher Weg NICARAGUA Es sind nicht Geld oder Technologie, sondern es sind Menschen, die Brücken zwischen sozialen Schichten und Kulturen bilden. Dieser Brückenbildungsfunktion hat sich die Luzerner Entsendeorganisation Interteam verschrieben und vermittelt Fachleute im Freiwilligenstatus zum Beispiel nach Nicaragua.

Nathalie Bur

Erkrankte Kaffeebeeren.

Biogasanlage auf der Finca Cantera nahe Mateare am Managuasee. 38

Interteam will in gelebter Partnerschaft den Austausch von Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen von unterschiedlichen Kulturen ermöglichen. Eines der Schwerpunktländer von Interteam ist Nicaragua, welches gleich nach Haiti als zweitärmstes Land Zentralamerikas gilt. Interteam arbeitet u.a. mit der Partnerorganisation La Cucumeca (Cucu) sowie deren Zielgruppen, vor allem Bauernkooperativen, zusammen – und eine InterteamFachperson unterstützt sie gegenwärtig bei der Vermarktung ihrer Produkte (Kaffee, Bohnen, Tourismus, Schulungszentrum). Das nördliche Hochland in Nicaragua, wo diese Partnerorganisation tätig ist, war vor 20 Jahren Schauplatz des Bürgerkrieges. Nicaragua leidet aber nicht nur unter den Nachwirkungen des Bürgerkriegs, sondern wird oft von Erdbeben, Über-

schwemmungen und tropischen Krankheiten heimgesucht.

Bildung Die Partnerorganisation La Cucumeca in Jinotega ist in erster Linie ein Verein für Bildung, Kommunikation und Lobbying und hat daher wenig Erfahrung mit Agrarhandel und diesbezüglicher Fachberatung. Nicht nur wegen des Weggangs des CUCU-Verantwortlichen für Agrarhandel Ende Januar 2011 haben andere Marktakteure das Rennen gemacht, sondern auch, weil es La Cucumeca als Nichtprofitorganisation untersagt ist, «Co-Comercialización» in der Marktwirtschaft zu betreiben. Obwohl Nicaraguanerinnen und Nicaraguaner flexibel und stark im Improvisieren sind (davon könnte sich manche Schweizerin oder mancher Schweizer eine Scheibe abschneiden), gehört systematisches Planen, Zusammenfassen und Priorisieren nicht zu ihren Stärken. Kein Wunder, denn das nicaraguanische Bildungssystem lehrt sie, auswendig zu lernen. Selbstständiges und vernetztes Denken wird kaum gefördert. Ebenso fehlt proaktives Handeln – was wiederum mit fehlenden Perspektiven zu erklären ist. Auch das politische System – Nicaragua liebäugelt mit dem sozialkommunistischen Kuba und Venezuela – fördert nicht gerade das unternehmerische Handeln. In Nicaragua sind die meisten Menschen sehr bis extrem arm. Ein grosser Teil der Bevölkerung lebt von Geldüberweisungen aus dem Ausland. Rund ein Fünftel der Nicaraguaner arbeitet im Ausland, vor allem im Nachbarsland Costa Rica und in den USA, und sendet seinen Zahltag zu seinen Familien heim nach Nicaragua.

Hürden Will man unternehmerisch aktiv sein, braucht es oftmals eine Anfangsfinanzierung in die Bildung und Infrastruktur. Internationale Spenderorganisationen wie Cosude (Deza) oder Terre des hommes stellen oftmals unrealistische Forderungen nach Businessund Finanzplänen. Was einfache Bergbauern, die oftmals nicht lesen oder schreiben können, vor unüberwindbare Hürden stellt. Hier greift La Cucumeca ein. Um zu erklären, was ein Businessplan ist, bedarf es Improvisation, Fantasie und Geduld. Der Landwirt muss zwar schnell rechnen lernen, wenn er nicht von einem Abnehmer übers Ohr gehauen werden will, aber einen Finanzplan anzuwenden, ist eine Monsteraufgabe für ihn. Deshalb greifen Entwicklungsorganisationen seit Jahrzehnten zu spielerischen Methoden während Lehrgängen, wo zum Beispiel Zeitabstände anhand einer mit Jahreszahlen versehenen Schnur visualisiert werden. Je tiefer das Bildungsniveau der Teilnehmer, je spielerischer und plakativer die Schulungen. Dazu werden so genannte «Dinámicas» eingesetzt. «Dinámicas» sind schwungvolle Übungen zum Aufwärmen oder Auflockern während eines intensiven Arbeitsprozesses oder Arbeitstechniken zur spielerischen Übermittlung eines konkreten Fachinhalts. Kohlkopfübung Eine Übung, um die Teilnehmer einer Weiterbildung in einen Workshop einzustimmen, ist zum Beispiel die «Dinámica Repollo» (Repollo bedeutet Kohlkopf im Spanischen). Dafür werden Fragen zum gewählten Thema auf ein benutztes Blatt Papier geschrieben (benutzt, weil Papier in Nica6 2011 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU

Der Arbeitsplatz (Büro).

Bauernkooperativen in Pantasma beim Besprechen ihrer Businesspläne.

und nicht nur wegen unberechenbaren Faktoren wie Unwetter und Plagen. Aufgrund der fehlenden Bildung und des kurzfristigen Denkens planen die Bauern nicht, sie verkaufen meist übereilig ihre Ernte an einen schlecht bezahlenden Zwischenhändler. Bohnen – das Nahrungsmittel schlechthin der Nicaraguaner – liessen sich einige Zeit lagern, bevor sie verkauft werden müssten. Um einen Paradigmawechsel diesbezüglich bei den Bauern zu bewirken, braucht es gemäss der Stiftung für agrotechnologische und Forst-Entwicklung (Funica, Managua) gut vier Jahre. Ob das ausreicht?

Starkes Land In Nicaragua heisst es «Nur ein Land, das von seinen eigenen

landwirtschaftlichen Erzeugnissen lebt, ist ein starkes Land!» Wie wahr für Nicaragua. Sollte in der Schweiz ein Krieg ausbrechen, dann dürfte dieser Spruch an massiver Bedeutung gewinnen. Ein Durchschnittsschweizer gibt gerade mal 8 % seines Haushaltsbudgets für Nahrungsmittel – ob diese aus der Schweiz oder Ausland stammen, sei dahin gestellt – aus. Die Preisspirale wird in der Schweiz von Billiganbietern noch weiter nach unten gekurbelt. Und auf der anderen Seite der Erdkugel spüren Arme jede kleine Verteuerung der Nahrungsmittel, vor allem, wenn sie an der Börse gehandelt werden. Sind der ersten Welt die Nahrungsmittel wirklich nicht mehr wert? Der Dritten Welt schon. 䡵

Agrobörse in Managua (Hauptstadt von Nicaragua).

ragua sehr teuer ist). Dann werden diese Einzelblätter zu einem Ballen zusammengeknüllt. Dieser Ballen – oder eben Kohlkopf – wird am Anfang des Lehrganges einem zufälligen oder weniger zufälligen Teilnehmer zugeworfen, welcher das erste Blatt abwickelt und die Frage darauf im Plenum beantwortet. Und so geht dies weiter, bis alle Fragen beantwortet sind.

Qualitätssicherung Unter Kommerzialisierung verstehen nicaraguanische Bauern, aber auch die Cucu-Mitarbeiter, vor allem den ersten Teil der Wertschöpfungskette, weniger das Vermarkten und Verkaufen an sich. Als Betriebswirtschafterin mit früheren Arbeitserfahrungen in der Industrie setzte ich naiverweise voraus, dass Qualität, Menge und Konstanz bei der Produktion stimmen. Gefragt seien höchstens Marketingwissen, Verhandlungstechnik und Sprachkenntnisse mit internationalen Partnern. Weit gefehlt! Die Sicherstellung von Qualität und Menge bei der Produktion stellt die Bauern vor grosse Herausforderungen – UFA-REVUE · 6 2011

Schulung über Kooperativengründung in einer Hütte in Empalme Los Andes

Autorin Nathalie Bur war bis Mai 2010 bei der LANDI Schweiz AG als Werbeleiterin tätig. Seit Juli 2010 ist sie als Interteam-Fachperson (Betriebswirtschafterin) in Nicaragua im Einsatz. Am 12. August 2011, 19.00 Uhr, berichtet Nathalie Bur im Pfarreizentrum Selzach (Bahnlinie Solothurn-Grenchen/Biel) von ihrem Einsatz. www.interteam.ch www.cuculmeca.org

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PFLANZENBAU

Unterwegs mit dem Helikopter FUNGIZIDE im Weinbau sind notwendig, um bei den Reben und somit auch beim Wein die Qualität zu gewährleisten. Mit konventionellen Methoden ist dies jedoch in verschiedenen Regionen der Schweiz, insbesondere im Wallis und am Genfersee, äusserst schwierig, wenn nicht gar ein Ding der Unmöglichkeit.

Aus topografischen Gründen kann es notwendig sein, gewisse Pflanzenschutzbehandlungen mit dem Helikopter durchzuführen, damit die Qualität beim Wein stimmt.

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Die terrassierten Weinberge sind nicht nur für die Rebberge des Lavaux und im Wallis, sondern auch für andere Orte in der Schweiz typisch, zudem haben sie sich bewährt. Alljährlich werden mit den Helikoptern der Air Glacier AG – übrigens das einzige Unternehmen, das Sprühbehandlungen mit dem Helikopter durchführen darf – auf einer Fläche von 2800 ha Sprüheinsätze zur Bekämpfung des echten und falschen Mehltaus geflogen. Die geltenden Richtlinien zum Ausstellen einer Bewilligung für eine Heli-Behandlung sind streng. Anträge sind im Herbst des Vorjahres an das Bundesamt für Zivilluftfahrt zu richten und die Pflanzen sowie die eingesetzten Geräte müssen die Normen und Vorschriften erfüllen. Zudem haben externe Experten die Behandlungen zu überwachen und zu kon-

trollieren. Weiter werden die eingereichten Behandlungspläne dem Entwicklungsstadium der Reben sowie den meteorologischen Bedingungen angepasst.

Die Winzer eines Gebietes, oftmals eine geographische Einheit, bilden Gruppen, die für die Markierung der Behandlungszonen und am Behandlungstag für die Schliessung jener Strassen verantwortlich sind, die im Behandlungsperimeter liegen. Für die Markierungen werden rote und gelbe Dreiecke sowie weisse nummerierte Schilder verwendet, mit denen dem Piloten die Parzellenbahnen angegeben werden. Die weissen Schilder weisen auf die Nummern der Behandlungssektoren hin. Kreuze auf den Markierungen zeigen an,

wann die Düsen an den Auslegern geöffnet und geschlossen werden müssen.

Helikopter des Typs «Lama» der Air Glacier AG fliegen für die Sprühbehandlungen mit einer Geschwindigkeit von rund 50 km/h und einer Minimalflughöhe von 5,5 m über den Rebstöcken. Die Lamas sind mit 500 Liter Tanks und 9 Meter breiten Auslegern ausgerüstet. Aufgrund der Streuung, die der Hubschrauber verursacht (Luftwirbel), beträgt die tatsächliche Behandlungsbreite aber 14 m. Mit diesen Parametern ist die Arbeitsleistung des Helikopters für eine behandelte Fläche von rund 25 ha pro Stunde mit einer Spritzmenge von 100 l/ha festgelegt.

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PFLANZENBAU Während des Ausbringens werden die Wetterbedingungen laufend überprüft, da die Heliapplikationen bei Temperaturen über 25 °C und bei Windgeschwindigkeiten von 5 m/s oder mehr abgebrochen werden müssen. Üblicherweise wird mit Spritzeinsätzen gegen 6 Uhr morgens begonnen, um die morgendliche Kühle und die Windstille auszunützen. Der Standort zum Auffüllen des Tanks ist aufgrund verschiedener Faktoren wichtig. Er muss nahe genug beim Weinberg liegen, um die durch das Auffüllen des Tanks bedingten Zeitverluste möglichst tief zu halten, und gleichzeitig sollte er möglichst weit von bewohntem Gebiet entfernt sein, um dort die morgendliche Ruhestörung in Grenzen zu halten. Vor Ort ist ein Team mit der Vorbereitung von 500 Litern Spritzbrühe beschäftigt, während der Helikopter die Reben behandelt. Die Brühe wird in einem Behältnis gelagert und bis zum Abfüllen in den Helikopter ständig gerührt, damit sie homogen gemischt in den Helikoptertank abgefüllt werden kann.

Das Ausbringen von Schwefel auf Weinreben erfordert von den Piloten äusserst präzises und konzentriertes Arbeiten. Das Fliegen in geringer Höhe,

die topographisch oftmals schwierigen Rebgebiete, Stromleitungen, Felswände sowie das rechtzeitige Ein- und Ausschalten der Düsen an den Auslegern erschweren das Fliegen des Helikopters. Die Piloten müssen daher eine anforderungsreiche dreijährige Ausbildung absolvieren, bevor sie Sprühflüge mit Schwefel durchführen dürfen.

Sprühbehandlungen mit dem Helikopter werden kontrovers diskutiert und sind oft auch ein Medienthema. Die Abdrift auf Gehölz, Hecken oder Wälder, Spuren der Spritzbrühe auf Strassen und Wegen sowie der Helikopterlärm sind für die Bevölkerung sicht- und hörbare Verschmutzungen. Diese Spuren übersteigen jedoch nie 0.2 % der Gesamtsprühmenge. Zudem ist durch die Geschwindigkeit der Helikopter und die strengen Richtlinien gewährleistet, dass das Ausbringen der Produkte nur dann erfolgt, wenn die dafür geeigneten Witterungsbedingungen herrschen (Windstille und Temperaturen unter 25 °C). Die Durchschnittskosten für einen mit Helikopter behandelten Quadratmeter betragen für die Winzer pro Anwendung rund CHF 0.05. Bei einer mechanisierten Anwendung ist Wirt-

schaftlichkeit ganz besonders wichtig. Für Parzellen, bei denen das Ausbringen von Schwefel ausschliesslich von Hand erfolgen muss, sind die Kosten noch höher und die Arbeit ist unbeschreiblich mühsam. Pflanzenschutz mit dem Helikopter dagegen bringt Zeitersparnis und verhindert zugleich, dass die Personen, die im Weinberg arbeiten, mit Fungiziden hantieren oder diese einatmen müssen. Auch werden so in den traditionellen terrassierten Weinbergen Schäden an Mauern und Trockenmauern begrenzt, da Bodenabsenkungen oder -vibrationen vermieden werden können. 䡵

Gesunde Pflanzen und Erntegut verlangen nach Pflanzenschutzmassnahmen.

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1070 Puidoux Alle Informationen zu Ort und Datum von Helikopterbehandlungen im Zentralwallis findet man unter: www.sulfatagehelicoptere.ch www.air-glaciers.ch

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PFLANZENBAU

Kalk als vorbeugende Massnahme bei Trockenheit VIA BODENPROBE wird der Säurezustand des Kulturlandes ermittelt. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6 und 7. Unter diesen Bedingungen ist der Boden am besten auf mögliche Trockenperioden aber auch auf Nässe vorbereitet.

Urs Hodel

Walter von Flüe

Von aussen betrachtet erscheint der Boden dem Betrachter wie eine Blackbox. Erst eine korrekt gebohrte Bodenprobe gibt einen exakten Einblick in das Innere eines Bodens. In Bezug auf den pH-Wert wird anhand der Analyse-Resultate ersichtlich, ob ein Boden aufgekalkt werden muss oder ob nur eine Erhaltungskalkung notwendig ist. Ein standortgerechter pH-Wert ist wichtig, damit die Wirkungen aller anderen Produktionsfaktoren wie Hofdünger, Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel nicht eingeschränkt oder sogar aufgehoben sind. Die optimale Kalkversorgung ist somit eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Landwirt, sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht.

Eine stabile Bodenstruktur erhöht die Tragfähigkeit des Bodens. Gleichzeitig führt der verbesserte Luftund Wärmehaushalt dazu, dass der Boden schneller abtrocknet und im Frühjahr schneller befahren werden kann. Auch der Beginn der Wachstumsphase wird vorverlegt. Bei länger anhaltender Trockenheit führt die stabilisierende Wirkung von Kalk dazu, dass beim Austrocknen viele kleine Aggregate gebildet werden. Gut mit Kalk versorgte Böden schrumpfen daher im Vergleich zu kalkarmen Standorten weniger. Die mechanischen Belastungen an den Pflanzenwurzeln nehmen damit ab und die Böden bleiben locker. Bodenlebewesen Das

Vermehrungs- und Wirkungsspektrum von Bak-

Was gilt es bei der Kalkung zu beachten? • Kalkung in die Fruchtfolge einplanen, Vorlieben der Kulturen berücksichtigen. • Die Wirkgeschwindigkeit ist abhängig von der Mahlfeinheit (grössere Oberfläche). Je feiner der Kalk, desto schneller die Wirkung. • Die Kalkwirkung kann verglichen werden anhand der CaO-Gehalte. • Bei Magnesium-Mangel Mg-Kalke verwenden. • Landor Qualitätskalke haben garantierte Gehalte. • Mögliche Vorsaatkalkung mit Branntkalk bei Zuckerrüben, Raps, Kartoffeln Karotten usw. • Tipp: Erhaltungskalkung via Hofdünger ➠ Kalkstroh-Mischung als alternative Einstreu in der Tierhaltung.

«Die Situation hat sich entscheidend verbessert» Die Betriebsgemeinschaft Riedo/Zbinden in St. Urseren bewirtschaftet 66 ha Nutzfläche und hält 60 Milchkühe (Nicht-Silo-Betrieb für Greyerzer-Käse) sowie 60 Jungtiere. Zusätzlich wird ein Sömmerungsbetrieb bewirtschaftet. UFA-Revue: Wie sieht es mit dem Kalkzustand Ihrer Böden aus? BG Riedo/Zbinden: Wir haben gerade Bodenproben gemacht und gesehen, dass unsere Böden eher im sauren Bereich liegen. Wir haben früher schon ab und zu auf einigen Parzellen Kalk ausgebracht. Wir haben die Kalkung allerdings in den letzten Jahren etwas vernachlässigt aber sind jetzt daran die Sache wieder ernsthafter in die Hand zu nehmen. Auch gerade im Zusammenhang mit unse-

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rem neuen Stall, wo wir uns für den Einbau einer Kalk-Stroh-Matratze entschieden haben. Sie machen einen Teil Ihrer Erhaltungskalkung über die Tierhaltung. Wie funktioniert das? Wir haben seit Dezember 2010 den neuen Stall bezogen. Der Landor Berater hat uns damals auf die Möglichkeit einen Teil der Erhaltungskalkung über den Hofdünger zu machen aufmerksam gemacht, indem man als Einstreu eine sogenannte KalkStroh-Mischung verwendet. Neben dem Kalk der über den Hofdünger aufs Feld gelangt ist die verbesserte Hygiene sicher ein Hauptvorteil. Weiter ist der geringere Strohverbrauch für uns wichtig, da wir alles Stroh zukaufen müssen. Unsere Erfahrung mit der Kalk-Stroh-Matratze bis jetzt war sehr positiv.

Wo sehen Sie die Vorteile der Kalkdüngung? Gerade bei den Futterrüben sahen wir die Folgen von saurem Boden extrem. Die Pflanzen sind schlecht aufgelaufen und haben sich schlecht entwickelt. Die Bodenproben haben uns nachher den geringen pH-Wert bestätigt. Seitdem wir Branntkalk als Vorsaatkalkung einsetzen, hat sich die Situation massiv verbessert. Auch bei anderen Kulturen wie Kartoffeln und Grünland wird durch den Kalk die Verfügbarkeit der im Boden vorhandenen Nährstoffe stark erhöht.

6 2011 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU terien, Milben und Regenwürmer, als wichtiger Bestandteil eines gesunden Bodens, wird bei einem optimalen pHWert ebenfalls positiv beeinflusst. Diese Kleinstlebewesen bauen die organische Substanz im Boden ab und verwandeln sie in wertvollen Humus. Regenwürmer sind zudem massgeblich an der Krümelbildung beteiligt und deren Gänge sind wichtig für das Porensystem.

Ohne

Tabelle: Produkte für die Kalkung Erhaltungskalkung

• Düngkalk **, 52 % CaO, 3 % Mg BigBag 500 kg / Sack 50 kg

Gegenmassnahmen ver-

sauern die Böden. Durch saure Düngemittel, CO2-Ausscheidung von Bodenlebewesen und Pflanzen sowie Kalkentzug durch Abfuhr des Erntegutes wird der pH-Wert des Bodens gesenkt. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, muss regelmässig eine Auf- oder Erhaltungskalkung durchgeführt werden. Anhand der Bodenprobenresultate wird ersichtlich, ob eine Auf- oder eine Erhaltungskalkung notwendig ist. Bis pH 6.0 (Futterbau) respektive 6.5 (Ackerbau) spricht man von einer Aufkalkung. Liegen die Werte höher, spricht man von einer Erhaltungskalkung, welche regelmässig alle ein bis zwei Jahre durchgeführt werden sollte.

Massnahmen Für die Aufkalkung, bei der grössere Kalk-Mengen benötigt

• Dolomit-Magnesiumkalk **, 55 % CaO, 11 % Mg BigBag 500 kg / Sack 50 kg

Ein standortgerechter pH-Wert ist wichtig, damit die Wirkungen aller anderen Produktionsfaktoren nicht eingeschränkt werden.

• Hasolit Kombi ** (Meeresalgenkalk) 58 % Cao, 3.8 % Mg BigBag 500 kg / Sack 50 kg Aufkalkung

• Feuchtkalk **, 48 % CaO, lose 26 t • Mg-Feuchtkalk, 43 % CaO, 15 % MgCO3; lose 26 t

werden, empfiehlt sich einen Feuchtkalk (CaO 48) oder einen Agrokalk (CaO 54) zu verwenden. Bei gleichzeitigem Magnesium-Mangel sollte ein MgFeuchtkalk (CaO 52) verwendet werden. Diese Kalke sind nährstoffbilanzneutral, das heisst sie enthalten kein Phosphor, welcher in der Nährstoffbilanz angerechnet wird. Bei der Erhaltungskalkung, bei der geringere Kalk-Mengen ausgebracht werden, können granulierte Produkte wie etwa Dolomiten-Mg-Kalk (55 CaO), Düngkalk (52 CaO) oder Hasolit Kombi (Meeresalgen 58 CaO) eingesetzt werden.

• Agrokalk *- **, 54 % CaO, Silo /BigBag 500 kg / Sack 40 kg Vorsaatkalkung

• Mg-Branntkalk ***, 95 %, 15 % Mg BigBag 800 kg / Sack 50 kg • Branntkalk ***, 95 % CaO. BigBag 800 kg

Wirkungsweise: * langsam ** mittel *** schnell

Grafik:

pH-Wert und Nährstoffverfügbarkeit optimaler pH-Wert Stickstoff Phosphat Kali Magnesium Schwefel

Einen bestimmten Zeitpunkt um

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Yvo und Hans-Jörg Riedo sowie Otto Zbinden.

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die Kalkung durchzuführen gibt es eigentlich nicht. Was es auf alle Fälle zu beachten gilt, ist die Befahrbarkeit des Bodens. Sind die Böden abgetrocknet oder gefroren, kann die Kalkausbringung an und für sich in jeder Jahreszeit erfolgen. Das heisst, der Kalk kann nicht nur im Sommer auf die Stoppelfelder ausgebracht werden, sondern auch im Winter auf gefrorene Böden. Zu beachten gilt, dass der Kalk nur leicht eingearbeitet und nicht untergepflügt wird.

Speziell behandelt werden muss die Vorsaatenkalkung. Bei kalkbedürftigen Kulturen wie Raps, Zuckerrüben, Kabisarten, Mais und Gerste erfolgt eine sogenannte Vorsaatenkalkung mit Branntkalk. Direkt vor der Saat wird der Branntkalk oder Mg-Branntkalk gestreut und danach sofort eingearbeitet. Branntkalk liefert nicht nur den benötigten

Calcium Eisen Mangan Bor Kupfer, Zink Molybdän 4.0 4.5 sauer

5.0

5.5

6.0 6.5 neutraler pH-Wert

Kalk, sondern lockert den Boden auf und macht ihn feinkrümeliger da er durch Wasser aktiviert wird und daher sehr schnell reagiert. Dank der positiven Wirkung auf die Krümelstruktur wird auch bei Kartoffeln und Karotten oft eine Vorsaatkalkung mit Branntkalk durchgeführt. Das erleichtert die Ernte, die Produktqualität wird erhöht. 䡵

7.0

7.5

8.0

8.5 basisch

Autor Urs Hodel und Walter von Flüe, Landor Beratungsdienst, 4127 Birsfelden Gratis-Beratungstelefon 0800 80 99 60 www.landor.ch

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PFLANZENBAU

Die Fallzahl nach Hagberg DER AUSWUCHS hat insbesondere in der Ostschweiz bei der Getreideernte von 2010 grosse Verluste verursacht. Die Bestimmung der Fallzahl ist die offizielle Methode, um den Getreideauswuchs zu ermitteln, jedoch wird diese Zahl durch Sorten-, Umweltund Anbaukriterien beeinflusst, was die Züchtung erschwert.

Das aus Getreideauswuchs hergestellte Mehl kann weniger Wasser aufnehmen und der Teig ist klebriger, was das Kneten mit der Rührmaschine beeinträchtigt. Nebst diesen technischen Problemen ist das Brot dichter und die Brotkruste dunkler (mit Rotstich). Weiter besteht die Gefahr, dass das Brot beim Backen zusammenfällt. Der Auswuchs führt auch bei der Bier- und Teigwarenproduktion zu Problemen. Um den Absatz gewährleisten zu können und um den Ansprüchen der Endverbraucher gerecht zu werden, muss mit einer Testmethode bestimmt werden, ob bei einem Getreideposten Auswuchs vorliegt oder nicht.

Um verlässlich zu sein, erfordert die Fallzahl eine Standardisierung und die exakte Einhaltung der einzelnen Prüfstadien.

Wenn die Keimwurzel die Samenhaut durchbricht, ist die Keimung eigentlich abgeschlossen. Diesem Stadium, gehen drei Vorstufen voraus: die Wasseraufnahme durch das Korn, die Aktivierung des Korns und die Zellverlängerung in der Keimwurzel.

Mit

der

Wasseraufnahme

schwillt das Korn an und je nach Körnertyp kann sich sein Volumen verdreifachen und die Samenhaut sprengen. Dieses Stadium kann je nach Durchlässigkeit der Samenhaut einige Minuten bis zu einigen Stunden dauern. Die Aktivierung des Korns erzeugt jedoch keine sichtbaren Veränderungen auf der Kornoberfläche. Während dieser Stufe, die rund zehn Stunden dauern kann, vollziehen sich die wichtigsten Veränderungen beim Stoffwechsel der Pflanze und es wird der Beginn des Pflanzwachstums vorbereitet. In der letzten Stufe erfolgt schliesslich die Zellverlängerung der Keimwurzel. Danach durchbricht die Keimwurzel die Samenhaut und wird sichtbar, wodurch die Keimung abgeschlossen ist.

leister durchzufallen. Während der Aktivierungsphase wandelt die -Amylase (ein Enzym) die Stärke zu Zucker um. Die Wirkung dieses Enzyms senkt somit den Stärkegehalt was die Bildung des Stärkekleisters einschränkt und ein schnelleres Absinken des Stabs zur Folge hat. Die Fallzahl, jene Zeit also, die der Stab fürs Absinken durch eine genau definierte Kleistertiefe benötigt, ist somit klein. Die Fallzeit hängt folglich von der ␣Amylase-Aktivität ab, aber nicht nur. Labortests haben gezeigt, dass für eine identische ␣-Amylase-Aktivität (Messung an einem vorgegebenen Substrat) zwei Sorten eine unterschiedliche Fallzahl aufweisen können. Während die Messung der ␣-Amylase-Aktivität auf einem Standardsubstrat erfolgt, wird bei der Fallzahlbestimmung nach Hagberg die eigene Stärke von jeder Sorte ver-

Die Bestimmung der Fallzahl nach Hagberg-Perten basiert auf einer Schätzung des Stärkegehalts der Körner. Der Stärkegehalt des Weizenkorns während der Dormanz (Periode zwischen Reife und Keimbeginn) beträgt zwischen 65 und 70 %. Wird dem Korn Wasser und Wärme beigefügt, reagiert die Stärke und bildet eine Art Kleistermasse. Je stärkehaltiger die Getreidekörner sind, desto dickflüssiger wird der Stärkekleister und desto länger benötigt der für das Testverfahren standardisierte Stab, um durch den Stärkek-

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6 2011 · UFA-RFVUE


PFLANZENBAU wendet. Diese Tests lassen vermuten, dass die Stärke von zwei verschiedenen Sorten nicht identisch auf die ␣-Amylase reagiert. Die Stärkestruktur (ihre Form), welche die Viskosität unabhängig von der Enzymaktivität vorgibt, beeinflusst das Ergebnis der Fallzahl ebenfalls.

Bei der Auswertung der Fallzahl nach Hagberg müssen daher drei Aspekte unterschieden werden: Die Höhe der Amylase-Werte im Getreidekorn, die Reaktion der Stärke auf die ␣-Amylase sowie die Stärkemodifikationen unabhängig von der Aktivität der ␣-Amylase. Während die beiden ersten Punkte direkt mit dem Abbau der Stärke zusammenhängen und sich unmittelbar auf die Backfähigkeit auswirken, kann der dritte Punkt zu einer tieferen Fallzahl nach Hagberg führen, ohne dass dadurch Probleme bei der Backfähigkeit entstehen würden. Mit der Fallzahlanalyse können somit keine 100 %-ig zuverlässigen Angaben zum Abbau der Stärke gemacht werden. Dennoch bietet diese Methode den Vorteil, dass sie relativ zuverlässig und einfach anzuwenden ist. Weltweit gilt sie als Standardmethode für die Bestimmung der Getreidequalität im Hinblick auf Auswuchs. Bei der Züchtung neuer Sorten wird seit vielen Jahren versucht, die Auswuchsresistenz zu verbessern. Durch die

Tabelle: Übernahmekriterien der Branchenorganisation «Swiss granum» Kulturen Weizen

Klassen Top I II III Biskuit

Hektolitergewicht mit vollem Preis 1 77.0 – 79.9 kg/hl

Fallzahl 220 s

Maximaler Feuchtigkeitsgehalt 14.5 %

Besatz 2 Toleranzwerte: • 0.5 % Schwarzbesatz 3 • 3 % Kornbesatz • 4 % Bruchkorn • 6 % Gesamtbesatz

Qualität gesunde Ware, ohne Dumpfgeruch

Roggen Dinkel 3 1 2

3 4

– 73.0 – 74.9 kg/hl 160 s Typ A 40.0 – 41.9 kg/hl 160 s 4 Typ B siehe Zuschläge und Abzüge, Punkt 2 ab Stufe Erstübernehmer ist der Schwarzbesatz zu vernichten. Keinesfalls darf er zu Futterzwecken abgegeben werden (gemäss FMBV, Anhang 1; SR 916.307.1) siehe detaillierte Übernahmebedingungen von IG-Dinkel 0.1 % Abzug pro Fallzahl zwischen 180 s und 160 s

Komplexität des Phänomens erweist sich dies jedoch als schwierig. Beim Getreideauswuchs spielen Umwelteinflüsse (Regen, Temperatur usw.), genetische Faktoren (Sortenunterschiede) und die Auswirkungen unterschiedlicher Anbaumethoden eine Rolle. Agroscope ACW bestätigt, dass Hagelschlag und die Behandlung mit Strobilurin die Fallzahl senken können, doch ist es nicht möglich, daraus eine allgemein gültige Regel abzuleiten, da bezüglich Standort und Sorten grosse Unterschiede bestehen.

Die Dormanz, also die Keimunfähigkeit bei hohen Temperaturen, ist der Hauptfaktor für die Auswuchsresistenz. Eine dormante Sorte keimt nur bei tiefen Temperaturen (ca. 10 °C) während eine nicht-dormante Sorte bei einem

Links: Eine repräsentative Stichprobe und ihre Bereitstellung für die verschiedenen Tests sind entscheidend für die Qualitätsbeurteilung einer ganzen Ernte.

Die Genauigkeit der Ergebnisse hängt nicht zuletzt von der ausführenden Person ab, die entsprechend geschult werden muss: Olivier Agassi von der Sammelstelle Orbe.

breiteren Temperaturspektrum keimen kann. Man stellte einen engen Zusammenhang zwischen Dormanz und Auswuchs fest. So sind jene Sorten am anfälligsten auf Auswuchs, die in einem breiten Temperaturspektrum keimen können. Für diese Sortenunterschiede gibt es verschiedene Erklärungen: • Die Veränderung der Zusammensetzung der phenolischen Inhaltsstoffe, wodurch der für den Auswuchs notwendige Sauerstoff zurückgehalten und als Folge der Auswuchs unterdrückt wird (Catechin). • Die Ährenstruktur (insbesondere das Vorhandensein oder Fehlen von Grannen und die Dicke der Samenhaut).

Fazit Die durch Auswuchs verursachten Einbussen in der schweizerischen Landwirtschaft sind beträchtlich, jedoch arbeiten die Organisationen für Sortenzüchtungen an der Entwicklung resistenterer Getreidesorten. Die Züchtung gestaltet sich aber schwierig, da es sich beim Auswuchs um ein komplexes Phänomen handelt, dem zahlreiche umwelt-, sorten- und anbaugedingte Ursachen zugrunde liegen. 䡵

Autor Gaël Monnerat, UFA-Revue, 1070 Puidoux Alle Informationen zu den empfohlenen Sorten, Ernteschätzungen und Übernahmebedingungen sind zu finden unter www.swissgranum.ch

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UFA-REVUE · 6 2011

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phyto-news Blattlausbekämpfung in Speisekartoffeln Mit der Blattlausbekämpfung in Kartoffeln haben sich in der Schweiz bisher meist nur die Saatgutproduzenten wirklich beschäftigt. Wieso es vermehrt zu Problemen kommt ist nicht ganz eindeutig. Es kann das wärmere Wetter im Frühjahr sein, evt. Sortenunterschiede etc. Einen grossen Einfluss hat sicher die Wahl der Insektizide zur Kartoffelkäferbekämpfung, welche früher mit dem Einsatz von Pyrethroiden gleichzeitig auch die Blattläuse gut und zum richtigen Zeitpunkt bekämpft haben. Die Blattlausschäden sind für den Landwirt nicht ganz klar zu erkennen und etwas heimtückisch. Meist tritt der Schaden gleichzeitig mit Trockenheit auf und man meint, die Stauden würden wegen Wassermangel zusammenbrechen, dabei verstärken die Blattläuse durch das Aussaugen den Wassermangel und Trockenheitsstress zusätzlich. Nach dem bisher trockenen Frühjahr muss mit einem massiven Blattlausbefall gerechnet werden. Ab jetzt sind die Bestände vor jeder Fungizidmassnahme auf Blattlausbefall zu kontrollieren. Bei erreichen der Schadschwelle (10 Blattläuse pro Fiederblatt )muss vor der Behandlung eine Sonderbewilligung bei der entsprechenden Kantonalen Fachstelle verlangt werden. Das systemische Produkt Gazelle SG ist seit diesem Jahr gegen Blattläuse in Speisekartoffeln bewilligt. Es ist ein breitwirksames Insektizid, welches auch vorhandene Kartoffelkäfer miterfasst und mit allen Fungiziden gut mischbar ist. Gegen Blattläuse ist die Anwendung 200 g/ha, gegen Kartoffelkäfer reichen 100 g/ha.

Fungizid- und Sonnenschutz in Kartoffeln Seit der Pflanzung der Kartoffeln kämpfen wir gegen die anhaltende Trockenheit. Diese verleitet den Fungizidschutz der Kartoffeln etwas gelassener anzugehen. Es gilt aber auch dieses Jahr, dass mit den Fungizidspritzungen das Kraut möglichst lange vor verschiedenen Einflüssen geschützt wird. Vielleicht ist die Krautfäule nicht ganz so gefährlich wie bei feuchten Bedingungen. Umso mehr ist jetzt dem Schutz gegen Alternaria und dem während den Hitzetagen wichtigen Sonnenschutz die entsprechende Beachtung zu schenken. Die Erfahrung der letzen Jahre zeigen, dass Produzenten welche von Anfang an mit klaren Strategien und den richtigen Intervallen behandeln, die besten Erfolge haben. Die Krautfäulebekämpfung ist mit den vorhandenen Produkten bisher kein grosses Problem mehr. Unterschätzt wird immer noch der Einfluss von Alternaria. Etliche Produzenten hatten Mindererträge, weil das Kraut nicht mehr die nötige Vitalität hatte oder Bestände sogar zu früh abgestorben sind. Schwache Kartoffelbestände werden zudem auch vermehrt von Blattläusen befallen. Es sind auch die sortenspezifischen Anfälligkeiten zu beachten. Eine Charlotte braucht von Beginn weg den

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www.staehler.ch

Ab diesem Stadium Fungizid- und Sonnenschutz aufrechterhalten.

info@staehler.ch www.staehler.ch

Fungizidstrategien in Kartoffeln 2011 Stadium Kartoffeln Frühe Behandlungen Systematisch gegen Krautfäule Effizenter Sonnenschutz und gegen Alternaria Top gegen Sonne sowie Kraut- und Knollenfäule Die Alternative mit transsystematischer Wirkung

062 746 80 00

bestmöglichen Alternariaschutz. Während Hitzephasen zeigte das Produkt Daconil 500 den besten Sonnenschutz und milderte die Hitze für die Pflanzen. Gegen die Hitze sind Chlorothalonilhaltige Mittel mit tiefem THC Gehalt erste Wahl gegen hohe Sonneneinstrahlung. Es braucht auch eine gute Formulierung und den nötigen Kaolingehalt (Weisseffekt) der die Sonnenstrahlung abstrahlen lässt. Findige Kartoffelbauern haben diese Nebeneffekte auch in der Schweiz festgestellt und setzen die möglichen Produkte erfolgreich in ihren Strategien ein. Um auch gegen Alternaria einen sehr guten Schutz zu haben empfiehlt sich eine Zumischung von Amistar 0,75 l/ha. Amistar zeigt in schwachwüchsigen Sorten auch einen ausgeprägten Greeningeffekt. Im Juli, August ist das Produkt Slick als Mischpartner zur Wirkungsverstärkung die richtige Wahl. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, wie gut die Knollenansatzspritzungen mir Goëmar Start gewirkt haben. Je ungünstiger die natürlichen Bedingungen sind, je mehr Einfluss haben diese auf den Polyamingehalt der Kartoffeln. Bei später gepflanzten Beständen kann eine Spritzung Anfang Juni auch noch Sinn machen.

Erhöhung des Polyamingehalts verstärkt Knollenbildung

Reihenschluss

Knollenansatz

Blüte/Haupt- Abreife Wachstum

Fantic M WG 2,5 kg/ha Daconil 500 + Amistar 3 l/ha + 0,75 l/ha Daconil Combi 2 kg/ha Valbon 1,6 kg/ha Goëmar Start 2,5 l/ha

Für erste Spritzungen gut geeignet Bei Trockenheit und Hitze bis ca. Anfangs Juli, guter Greening-Effekt Zur Verstärkung der Alternariawirkung; Slick 0,5 l/ha zu mischen Bei Krautfäulebefall zwei Spritzungen innerhalb 5 Tagen Bei Trockenheit 2 x bis Beginn Knollenansatz behandeln in Mischung mit Fungiziden 6 2011 · UFA-REVUE


MERKBLATT LANDTECHNIK

Partikelfilter für Traktoren TIPPS FÜR DIE SACHGERECHTE NACHRÜSTUNG Wichtige Gründe sprechen für eine Filternachrüstung von Traktoren: Geschlossene Diesel-Partikelfiltersysteme vermindern den Ausstoss von krebserregendem Dieselruss um nahezu 100 Prozent. Die Sorge um die eigene Gesundheit und die der Mitmenschen, Vorteile bei der Offerierung für Aufträge der öffentlichen Hand, Arbeitnehmerschutz sowie Umwelt- und Imageaspekte bilden die Hauptaspekte bei den Überlegungen.

Damit ein nachgerüsteter Filter einwandfrei funktioniert, ist dessen Einbau sorgfältig zu planen und auszuführen.

Vorteile • Vermindertes Gesundheitsrisiko • Sehr hoher Partikelabscheidegrad • Konkurrenzfähigkeit bei

öffentlichen Aufträgen • Schutz der Umwelt • Verbesserung des Images

der Landwirtschaft

Nachteile • Nachrüstkosten von

ca. 10 000 – 20 000 Fr. je nach Traktorgrösse • Zusätzlicher Wartungsaufwand UFA-REVUE · 6 2011

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MERKBLATT LANDTECHNIK

Sachgerechte Nachrüstung sorgfältig planen Partikelfilter zum Schutz der Gesundheit Russpartikel sind krebserregend Russpartikel weisen kleinste Durchmesser von weniger als einem hundertstel Millimeter auf. Wegen der geringen Grösse können diese Partikel mit der Atemluft in die Lungenbläschen und in die Blutbahn des Menschen eindringen, wo sie krebsfördernd wirken können. Geprüfte Partikelfilter vermindern die Partikelanzahl um mindestens 97 %.

Was ist Russ, was ist Asche? Russ entsteht durch die unvollständige Verbrennung von Diesel. Bei Tempera-

Blanke Auspuffrohre nach mehreren hundert Betriebsstunden zeigen, dass kaum noch schädliche Partikel austreten.

Regeneration verhindert Cerstopfen der Filter Da Russ erst ab 600 °C abbrennt, aber diese Temperaturen in der Praxis kaum erreicht werden, ist es notwendig, den in den Filtern gesammelten Russ zu verbrennen, damit die Filter nicht verstopfen. Dies kann auf folgenden Wegen erfolgen: • Zufuhr von zusätzlicher Energie (aktive Regenerationssysteme) • Absenken der Russzündtemperatur (passive Regenerationssysteme)

Filtersysteme Passive Filtersysteme Bei passiven Filtersystemen wird auf chemischem Weg die Russzündtemperatur auf 250 – 300° C abgesenkt. Diese Systeme eignen sich vor allem für Fahrzeuge, die regelmässig hohe Abgastemperaturen erreichen. Es gibt folgende Varianten: • Vorgeschalteter Katalysator: Dieser oxidiert Stickstoffmonoxid (NO) zu Stickstoffdioxid (NO2), was früheren Russabbrand bewirkt. • Beschichteter Filter: Spezielle Beschichtungen (z. B. Platin) bewirken, dass der Russ früh abbrennt. • Additiv: Durch die Beimischung von max. 1 Promille eines Additivs in den Diesel brennt der Russ früher ab.

Aktive Regenerationssysteme

Grafik: Wie funktioniert ein Partikelfilter?

saubere Abgase

Abgase und Partikel

turen von über 600° C verbrennt der Russ zu Kohlenstoffdioxid CO2 und es bleibt nur noch ein kleiner Rest Asche aus unbrennbaren Bestandteilen übrig.

Bei aktiven Regenerationssystemen wird bei erhöhter Russablagerung im Filter die Temperatur erhöht, damit der Russ verbrennt. Diese Systeme eignen sich für Arbeiten unter geringer Last mit entsprechend tiefen Abgastemperaturen. Es gibt folgende technischen Möglichkeiten: • Elektrische Heizung: Der Traktor wird in der Garage ans elektrische Netz angeschlossen. Eine elektrische Heizspirale im Filter entzündet den Russ. • Dieselbrenner: Über einen kleinen Brenner, der sich im Filter befindet, wird Diesel verbrannt, der die notwendige Hitze erzeugt. • Katalytischer Brenner: Im Filter wird Diesel auf einen Katalysator eingespritzt, wodurch der Diesel zu brennen beginnt. • Wechselfilter: Sobald sie mit Russ gefüllt sind, werden sie mit Schnellverschlüssen demontiert und in einer stationären Ausbrennstation regeneriert.

Wabenfilter Ein Partikelfilter besteht meist aus einem wabenförmigen Filterkörper. Durch die wechselseitig verschlossenen Kanäle des Filters wird das Abgas gezwungen, die porösen Trennwände des Filters zu durchströmen. Dabei lagern sich die Partikel an den Trennwänden ab.

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MERKBLATT LANDTECHNIK

Sachgerechte Nachrüstung

Was für erfolgreiche Filternachrüstung ausserdem zu beachten ist

Wichtige Voraussetzungen

1

• Motor in einwandfreiem Zustand,

Filterüberwachung Zur Überwa-

kein erhöhter Ölverbrauch (Düsen überprüfen, Emissionsmessung durchführen) • Genügend Platz für einen Filteraufbau vorhanden (Vorschriften bezüglich Sichtfeld beachten). • Passive Filter nah am Motor platzieren, damit hohe Abgastemperaturen erreicht werden. • Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten am Traktor beachten.

chung des Filters ist eine Überwachungsanzeige notwendig. Zu hohe Gegendrücke können zu Schäden oder zum Ausfall führen. Warnsignale sind sofort zu beachten und Gegenmassnahmen einzuleiten.

Platzierung Bei der Platzierung ist sicherzustellen, dass das Sichtfeld nicht beeinträchtigt wird und Wartungsarbeiten nicht erschwert werden.

Wahl des Filtersystems

Hitzeschutz Da der Filter mehrere

• Jeder Aufbau ist sorgfältig abzuklä-

100 °C heiss werden kann, sind exponierte Stellen durch ein Gitter vor Berührung zu schützen.

ren. Es gilt gemeinsam mit dem Filteraufbauer (Landmaschinenwerkstatt, Filternachrüster) ein an den Einsatz angepasstes Filtersystem zu wählen und dieses sachgerecht aufzubauen. • Geeignetes Filtersystem, das zu den Einsatzbedingungen (Abgastemperaturen) des Fahrzeuges passt. • Es sollten nur Filter verwendet werden, die auf der Filterliste des BAFU stehen.

2

Schutz des Filters Filter sind durch flexible Schläuche und Pufferelemente vor Vibrationen des Motors zu schützen, da diese zu Totalschäden führen können. Ebenso sind exponierte Stellen von Filter und Leitungen vor mechanischen Schäden zu schützen.

Kondenswasserabscheider In den Druckleitungen kann Kondenswasser auftreten, das einfrieren kann. An entsprechenden Stellen sind Kondenswasserabscheider zu installieren, deren Entleerung regelmässig zu erfolgen hat. Korrosionsfreies Material verwenden Sämtliches Material (inkl. Schrauben) muss aus korrosionsfreiem Material bestehen.

3

1 Berührungsschutz ist zwingend notwendig 2 Die elektronische Überwachung schützt vor zu hohen Gegendrücken und Filterschäden. 3 Kondenswasserabscheider sind wichtig. 4 Das Sichtfeld darf nicht übermässig beeinträchtigt werden.

4 UFA-REVUE · 6 2011

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MERKBLATT LANDTECHNIK

Häufig gestellte Fragen Preis hängt von der Motorengrösse und dem gewählten Regenerationssystem ab. Bei einer Nachrüstung ist für einen Traktor einschliesslich Aufbaukosten mit einem Preis von 10 000 – 20 000 Fr. zu rechnen.

Worin unterscheidet sich der Filter von einem SCR-System? Ein SCR-System spritzt Harnstoff (AdBlue) in die Auspuffanlage ein, wodurch Stickoxide (NOx) abgebaut werden. Partikel können mit diesem System nur indirekt über die Motoreinstellung vermindert werden. Zur Erreichung der ab 2014 gültigen EU-Abgasstufe IV werden die Neufahrzeuge mit SCR- und sinnvollerweise auch mit einem Partikelfiltersystem ausgerüstet sein. Nur geschlossene Filtersysteme reduzieren die Partikelanzahl wirksam.

Gelten neue Abgasvorschriften auch für alte Fahrzeuge? Nein, die neuen Abgasvorschriften gelten nur für Neufahrzeuge. Der Ausstoss von gesundheitsschädigenden Abgasen wird bei den neuen Motoren deutlich gesenkt.

Wichtige Adressen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART 8356 Ettenhausen, 寿 052 368 31 31 info@art.admin.ch www.agrartechnik-agroscope.ch Bundesamt für Umwelt BAFU Abteilung Luftreinhaltung und NIS, 寿 031 322 93 12, luftreinhaltung@bafu.admin.ch www.bafu.admin.ch/filterliste Beco Berner Wirtschaft, Immissionsschutz 3011 Bern, 寿 031 633 57 80 info.luft@vol.be.ch, www.vol.be.ch/luft Schweizerische Metall- Union SMU Fachverband Landtechnik, 3270 Aarberg, 寿032 391 70 28, bildungszentrum@smu.ch www.smu.ch > Landtechnik > Technik > Partikelfilter

Grafik: Entwicklung der Abgasgrenzwerte für Traktoren 0.7 *Partikelmasse PM (g/kWh)

Was kosten Partikelfilter? Der

0.6

Stufe I 2002

0.5 0.4 0.3 0.2

Stufe IIIA NOx + HC 2007

0.1

Stufe II 2003

0.0 0.0

1.0 Stufe IV 2014

2.0

3.0

4.0

Stufe IIIB 2012

6.0

7.0

8.0

9.0 9.2

Stickoxide NOx (g/kWh)

Verschärfung der Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Partikelmasse (PM) bei landwirtschaftlichen Motoren. Eine Begrenzung der Partikelanzahl ist für kommende EU-Abgasstufen in Diskussion, aber noch nicht beschlossen. Diese Grenzwerte gelten exemplarisch für Motoren im Bereich von 100 kW.

Was ist beim Einsatz von Traktoren auf Baustellen zu beachten? Auf Baustellen gelten die Anforderungen der Luftreinhalteverordnung LRV. Motoren müssen einen Partikelemissionsgrenzwert einhalten oder alternativ mit einem LRV-konformen Partikelfiltersystem ausgerüstet sein.

Ist der Filter im Fahrzeugausweis einzutragen? Ja, dazu ist der Fahrzeugausweis und das komplett ausgefüllte AKPF-Abnahmezertifikat des Filters an das Strassenverkehrsamt zu senden.

Kann der Filter den Motor beschädigen? Rein theoretisch könn-

ka alle 500 bis 2000 Betriebsstunden durch den Fachmann gereinigt werden, was Kosten von rund 500 – 1000 Fr. verursacht.

Lohnt sich der Einsatz von aschearmem Motorenöl? Sogenanntes «Low SAPS Oil» erzeugt weniger Asche und verlängert die Zeiten zwischen zwei Filterreinigungen wesentlich. Der Einsatz dieser Öle wird empfohlen.

Impressum In loser Folge publiziert die UFA-Revue zusammen mit Forschungs-, Beratungs- und Fachinstitutionen hilfreiche Merkblätter.

ten erhöhte Gegendrücke zu Motorschäden führen, weshalb einige Motorenhersteller bei Nachrüstung die Garantie nicht weiter gewährleisten. Im Rahmen der Projekte sind bis anhin keine Motorschäden aufgetreten.

Das Merkblatt basiert auf den Ergebnissen der Nachrüstprojekte der Forschungsanstalt ART und des Kantons Bern.

Bewirkten Filter zusätzlichen Treibstoffverbrauch? Bei ausrei-

Autoren Marco Landis, Thomas Anken, Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, 8356 Ettenhausen

chender Filtergrösse steigt der Abgasgegendruck nicht an, somit verändert sich der Treibstoffverbrauch nicht.

Muss der Filter von Asche gereinigt werden? Je nach Einsatz und Motor muss der nachgerüstete Filter zir-

50

5.0

Redaktion Christian Guler, Agridea, 8315 Lindau; Sylvain Boechat, Agridea, 1000 Lausanne 6

Layout AMW, 8401 Winterthur Publikation UFA-Revue 6/2011, 8401 Winterthur

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6 2011 · UFA-REVUE


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Gummiförderband Blaser, 8m; Gummiförderband, 12 m und 6 m; Gummiförderband 34 m, Gurtenbreite 80 cm, Gummiförderbänder, diverse, ab 2 m; LKW Jumbo Tandem Anhänger, 2.5 x 7.8 m, GG 18 t, Luftfederung 033 437 51 54 oder 079 628 83 80 2 Verstellfelgen, 12,9R34, 8-Loch; 2 Pneu 12,9R34 052 343 12 79 Ballenspitz; Dosiergerät klein; Kippschaufel, grosser Silowagen; Traktormixer; Düngerspicker; Teleskop; Heugebläse 071 223 35 89 Güllenfass; Kettenförderband; Ladewagen Boss; Planierschild; Mähmotor Bucher New Holland 071 223 35 89 Seitemähwerk, Heckanbau, BCS Rotex, 2.1 m, mit Aufbereiter; Ladewagen, Tiefgänger Claas T300, mit 12 Messer, guter Zustand 041 493 01 62 Elektroboiler Puma, 300 l, mit Thermostat 90° 041 493 01 62 LW-Anhänger, 2.3 x 6.5 m, hydr. Bremsen, Fr. 4200; Jaucherührwerk Motor und Getriebe, Fr. 450; Körnerschnecke, 4 m, Fr. 900; Bandeingraser Aebi, Fr. 800 062 961 06 70 Traktor Fiat 441, Allrad, Jg. 65; Güldner G30, Jg. 62; 2 ältere Motormäher, alles in schönem und gutem Zustand 061 841 27 82 Quad 49 cm3, top Zustand, neu bereift, ab 16 Jahre, Kat. F, Fr. 3000; Vakuumpumpe VP74, VP77 Alfa Westfalia, für 3 – 4 Melkeinheiten 079 753 95 07 Front-Mähwerke mit rotierenden Fingern, 2.50 m, für Ökoflächen 079 430 57 71 Motor, Reform M12 Heuraupe 079 245 11 39 Notstrom-Aggregat für Leicht- und Starkstrom, Typ RH 175, mit Gestell auf Rollen, mit Betriebsanleitung, guter Zustand, Fr. 2600 055 446 13 52

Gebläse Aebi HG 10, 25 PS, Abgang 400 mm, reduziertes Rohr auf 300 mm, plus 10 m Rohr und Bögen, Fr. 900 079 633 48 53 Obstauflesemaschine Bücheler, einwandfreier Zustand, wegen Nichtgebrauchs, Fr. 3300 052 376 11 52 Traktor MF 4245, 85 PS, Jg. 97, neuwertig, 900 h 079 751 82 15

NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Pferdezugmaschinen, einsatzbereit oder nostalgisch; Heuwender; Schwadenrechen; Düngerstreuer; Sämaschine; Heurechen, restauriert; Pflug; 2 Bockwagen; Break, total Fr. 8600 079 678 59 85 Sechoir à foin Lanker, Système électronique, avec sonde Brûleur, ä air chaud, avec tuyaux claies, en bois suface 15 x 5 m; citerne à mazout, 1100 l, Bac 100 %, prix à discuter 079 334 78 22 PW-Anhänger, Nutzlast 2500 kg, 1.8 x 3.3 m, Jg. 2007, ab MFK, 2-achsig, Alu Seitenladen, neuw. Zustand, Fr. 3200; KunststoffTank mit Wanne, 2000 l, guter Zustand 079 857 80 09 ESM Messerbalken für Mulchbalken, L 137.5 cm; Kreiselegge, 3 m, Packerwalze & Hitsch; Schermesser für Heinige Viehschere, 2 Paar, neu, Kühe 21– 23 032 377 21 54 oder 079 796 92 68 Gummiförderband, 7 m 079 426 06 35 Mistzetter, 10 m3, Fr. 4000; LKW-Anhänger, Iso-Aufbau, Fr. 1800; Futtermischwagen, Fr. 1500; Stückholzheizung, 25 KW, Fr. 3500; Rebenlaubhefter und Sprayer, Dieseltank mit Auffangwanne, Fr. 1000 079 719 05 40

Heizöltank/Wassertank, 20'000 l, kubisch Masse 3.50 x 3.30 x 1.90, gereinigt, Fr. 500 079 661 70 50 Traktor Deutz Agroplus, 85 PS, neu 2010, Lastreversierer, 3 Lastgänge, FH und FZ, Garantie, Fr. 62'500 078 683 45 66 oder 024 425 47 86 Kreiselegge Kuhn HRB 303 D, Occ., ohne Walze, guter Zustand, Schnellwechselzinken, Fr. 4000 079 431 18 63 Kettenförderband 10 m, elektr. und Zapfwelle; Spatenrollegge Ott, 2.8 m; Klappschaufel zu Mistkran, alles in gutem Zustand 079 324 87 74 Diverse Förderbänder 079 426 06 35 Ballenförderband 079 426 06 35 Lagerbehälter, 1 m3, 1 m x 1.20 m, ab Fr. 60 079 426 06 35 Wabenrost, 80 cm; Melkstand 1 x 6 Syde b S.; Milchtank stationär 2200 l mit Kühlung, Kälberautomat und 20 Transponder, alles Occ. 079 204 79 86 2 el. Siloverteiler, 30 + 40 cm; Strohmühle Vakuumat, 15 PS; Strohmühle Lanker, 7.5 PS 079 678 81 49 Doppelräder mit Müllerverschluss, Profil fast neu, 9.5-R32 400; Bandheuer Reform, rechts, 3-Zinkenreihen, guter Zustand, für Dreipunkt, Fr. 500; Motormäher Bucher M700 mit Bandeingraser, gebraucht, Fr. 400 034 493 34 57 Hangmähdrescher Laverda 3350, Schneidewerk 4 m, sehr guter Zustand, Fr. 11'000; Dieseltanksäule Avia, Fr. 200 079 689 06 59 Ballenlader Automat Kemper, Tandemachse, Fassungsvermögen für ca. 100 Ballen, Fr. 9700 077 472 26 18 Kratzbürste Agricow, Occ., inkl. Ersatzbürste, Fr. 1100 079 296 23 41

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PFLANZENBAU

Schlussphase ist entscheidend QUALITATIV HOCHSTEHENDES FUTTERGETREIDE ist sowohl für den Getreideproduzenten als auch für den Tierhalter von grossem Interesse. Damit durch gekonnte Saat, Düngung und Pflanzenschutzmassnahmen erzielte Vorteile nicht zunichte gemacht werden, muss das Management auch rund um die Ernte und die Lagerung stimmen.

Hans-Melk Halter

Verfärbung, Gasbildung, Verschimmelung, Schmierigwerden, schlechter Geruch und vieles mehr kann mit geerntetem Futtergetreide passieren. Nicht immer ist ein verdorbenes Futtermittel für die Tiere gesundheitsschädlich. Meist leidet bei Verderb aber der Nährwert oder die Schmackhaftigkeit. Deklassierung oder Qualitätsabzüge bei mangelhaften Posten reduzieren die Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaus.

Verwertung macht bis 20 % aus Neben dem Marktpreis entscheidet auch die Futterverwertung darüber, wie wirtschaftlich das Futtergetreide ist. Eine um 0.1 kg bessere Futterverwertung pro Kilogramm Zuwachs steigert den Futterwert je nach Futterpreis um 17 bis 20 % oder 6 bis 7 Fr./100 kg.

rung gehören die Feuchtigkeit und Schädlinge zu den Problemfaktoren. Als Qualitätsparameter aus Sicht der Tierernährung gelten das Hektolitergewicht, Bruch und Besatz sowie der PUFA/MUFA-Index.

Auswuchs Ist es lange nass, beginnt das Korn noch an der Pflanze zu keimen. Es kommt zum sogenannten Auswuchs. Auswuchsgetreide kann unter Beachtung der im Korn abgelaufenen Vorgänge ohne Bedenken an Nutztiere verfüttert werden, solange es gesund ist. Weil während der Kornkeimung die Stärke in Zucker umgewandelt wird, verfügt Auswuchsgetreide über einen um bis zu 30% höheren Zuckergehalt als «normales» Erntegut. Das gilt es in der Rationsplanung zu berücksichtigen. Vorbeugen lässt sich dem Auswuchs durch die Wahl resistenter und standfester Sorten.

Heikle Punkte Unmittelbar vor der Ernte können Auswuchs, Pilze und Bakterien die Getreidequalität beeinträchtigen. Nach dem Dreschen bis zur Lage-

Qualitätssicherung bei der UFA Bei der UFA werden die Rohwaren zur Mischfutterherstellung sorgfältig kontrolliert. Dabei kommen vor Ort sowie im eigenen Labor neueste Methoden zum Einsatz. Getreide, Nebenprodukte der Getreideverarbeitung, Ölsaatenprodukte, Fischmehl, Kartoffelprotein, Fette, Öle – die Palette der Komponenten ist vielseitig. Mit höchster Genauigkeit erfolgt das Dosieren, Mahlen und Mischen. Dabei kommen moderne Technologien wie die online-gesteuerte Nahinfrarotspektroskopie (NIR) mit 60 Fettdosierungsmessungen pro Sekunde zum Einsatz. Zuletzt findet eine Endproduktkontrolle statt. Dank Qualitätssicherungssystem nach ISO 9001:2008 (Rohwaren, Fabrikation, Endprodukte, EDV-Fabrikationsdokumentation, Rückstellmuster) kann die UFA den Warenfluss jederzeit nachvollziehen und rückverfolgen. Auch die Einhaltung des Swiss Feed Production Standard, welcher die Anforderungen an eine gute Verfahrenspraxis für Futtermühlen festlegt, trägt zu einer hohen Sicherheit von UFA-Futter bei.

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Pilze Feldpilze wachsen auf dem Getreidekorn nach der Ernte noch ein bis zwei Wochen. Zu den bedeutenden Pilzen im Getreide- und Maisanbau zählen die Ährenfusarien, eine Gattung der Schimmelpilze, welche Mykotoxine bilden kann. Es gilt, die erwähnten Kulturen in der Abreifephase gut zu kontrollieren. Sind über 10 % der Ähren befallen, muss die betroffene Parzelle gedroschen werden. Dabei wird der Mähdrescher so eingestellt, dass Stroh, Spelzen und Schmachtkörner möglichst ausscheiden. Der Abnehmer muss über den Fusariosenbefall informiert werden. Massnahmen gegen Fusariosen sind die Sortenwahl, gezielte Rotteförderung von Maisresten und eine Fungizidbehandlung in die Blüte.

Feuchtigkeit Für die Wahl des Erntezeitpunktes gilt folgende Faustregel: Liegt die relative Luftfeuchtigkeit um 12 Uhr bei 60 %, beläuft sich die Kornfeuchte von totreifem Getreide um 16 %. Wird bald nach dem Mittag geerntet, sollte der Getreideposten in den Bereich von 15 % Feuchtigkeit kommen. Wenn das Getreide anschliessend getrocknet wird, ist eine Ernte bis zu einem Wassergehalt von 22 % möglich. Als Mass für das frei zur Verfügung stehende Wasser im Korn gilt der aw-Wert bzw. die Wasseraktivität. Handelsfuttermittel sollten einen aw-Wert von unter 0.7 aufweisen. Bei höheren Werten wachsen Bakterien, Schimmelpilze oder Hefen, was Trockensubstanz- und Qualitätsverluste zu Folge hat. Was ist bei Regen? Beginnt es während der Ernte zu regnen, muss das Dreschen je nach Niederschlagsdauer und –menge unterschiedlich lang unterbrochen werden. Ab 2 mm kurzem, starkem Niederschlag wird eine Unterbrechung für 24 Stunden empfohlen. Bei einem Regentag mit feinem, ununterbrochenem Niederschlag ist eine Pause von mindestens zwei Tagen angezeigt. Bestehen Unsicherheiten, kann man den Wassergehalt durch den Lohnunternehmer oder die Getreidesammelstelle untersuchen lassen. Die Probenahme erfolgt diagonal übers Feld und es werden mindestens 250 g entspelzte, saubere Körner analysiert. Der Bruchanteil ist vor allem beim Mais ein Thema. Er sollte unter 15 % liegen, da gebrochene Körner weniger lagerfähig und schlechter verarbeitbar sind. 6 2011 · UFA-REVUE


PFLANZENBAU Eine hohe Fahrgeschwindigkeit beim Dreschen senkt den Bruchkornanteil. Auch die Sorte spielt eine Rolle.

Hektolitergewicht In der aktuellen Kampagne nicht mehr beeinflussbar, aber für die Getreidepreisermittlung nicht minder entscheidend, ist das Hektolitergewicht. Je höher der Rohfasergehalt im Korn, desto tiefer das Hektolitergewicht. Erhebungen der UFA zeigen, dass tiefe Hektolitergewichte mit einem geringen Nährwert einhergehen. Einen positiven Einfluss auf das Hektolitergewicht haben neben der gezielten Sortenwahl eine nicht zu dichte Saat sowie die bedarfsgerechte Düngung. Zu späte Stickstoffgaben können eine Reifeverzögerung bewirken und den Ertrag reduzieren. PUFA, MUFA Der PUFA/MUFA-Index, auch PMI-Index genannt, spiegelt die Fettqualität beim Getreide wider. Getreide mit einem hohen PUFA/MUFA-Index lässt sich bei Mastschweinen

wegen der Beeinflussung der Fettzahl schlechter verwerten als solches mit einem tiefen Index. Da ein grosser Anteil des Futtergetreides an Mastschweine verfüttert wird, sind die Getreidebauern aufgerufen, Sorten mit tiefem PUFAMUFA-Index zu wählen.

Wer sein Getreide selber lagert, riskiert Verluste. Mit dem UFA-Lohnmischfutter-System profitieren Tierhalter von qualitativ hochstehendem Mischfutter mit garantierten Gehalten (siehe Artikel von Gerhard Affolter in der Nutztierrubrik).

Eigene Lagerung mit Risiko

Fazit Vor und nach der Ernte lässt sich die Qualität von Futtergetreide also wie folgt fördern: • Kulturen in der Abreifephase auf Ährenfusariosen kontrollieren und stark befallene Partien separat ernten. Abnehmer informieren. • Genügenden Trockenheitsgrad abwarten. Dreschen bei Regen ausreichend lang unterbrechen. • Bestandesangepasste Dreschereinstellung, um Verunreinigungen zu vermeiden. • Eine hohe Fahrgeschwindigkeit beim Dreschen senkt den Bruchkornanteil. • Feuchtes Getreide rasch trocknen. • Bei eigener Lagerung sind die Getreidereinigung, Temperaturkontrollen und Rückstellmuster wichtig. 䡵

Feuchtes Getreide (über 15 %) muss rasch getrocknet werden. Beim Abfüllen ins Silo sollen die Körner nicht wärmer als 20 °C sein. Ansonsten werden sie vorerst im Kipper belassen, bis die Temperatur stimmt Bei Dichtlagerung von zu feuchtem Erntegut droht eine alkoholische Gärung. Wichtig sind regelmässige Temperaturkontrollen sowie Rückstellmuster. Steigt die Lagertemperatur an, sind Atmung oder Schädlingsbefall die Ursachen. In diesem Fall ist das Lager kühl zu belüften oder umzufüllen. Bei akuter Erwärmung wird am besten jemand beigezogen, der über die Fachprüfung zur Schädlingsbekämpfung mit Begasungsmitteln verfügt.

Ist das Getreide genug trocken? Im Zweifelsfall kann auch die LANDI-Sammelstelle gefragt werden. Bild: agrarfoto.com

Autor Hans-Melk Halter, Dr. Ing. Agr. ETH, Leiter Technischer Dienst, UFA AG, 3360 Herzogenbuchsee. www.ufa.ch

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(Ge)wichtige Qualität KEINE KOMPROMISSE bei der Wahl der Samenmischungen, denn sie bilden die Grundlage für eine leistungsfähige Milch- und Fleischproduktion.

Wenger Kilian, Schwingerkönig 2010.

UFA Samen hat ein umfassendes Angebot an Mischungen für alle Futterbauspezialisten. Damit KleeGras-Mischungen punkto Qualität und Quantität erfolgreich sind, ist die standortangepasste Mischungswahl einer der entscheidendsten Faktoren.

Trockenheit Aktuell ist in vielen Gebieten der Schweiz der Wassermangel eine grosse Herausforderung. Dadurch bekommen Mischungen welche die Trockenheit besser verkraften und Mischungen mit Luzerne und/oder Mattenklee eine grössere Bedeutung. Eine neue Mischung, die den Ansprüchen aus der Praxis zuvorkommt, ist die UFA Siloball mit einem extra höheren Anteil Westerwoldischem Raigras, dazu kommen Perserklee und der einschnittige Alexandrinerklee Tabor. In dieser Zusammensetzung sind die Konservierungseigenschaften verbessert. Diese Mischung wird zur Zwischenfutterproduktion angesät und ist nicht überwinternd. Mit der dreijährigen Mischung UFA Queen Gold ist eine Mischung auf dem Markt, welche unterschiedliche Standortansprüche ausgleichen kann. Diese Mischung kann sich zu einer Luzerne-Gras-Mischung oder einer GrasWeissklee-Mischung etablieren. Natürlich spielt dabei auch die Bewirtschaftung eine entscheidende Rolle. Mit der UFA Swiss Highspeed® wird eine Mischung für den mehrjährigen Anbau angeboten. Dank Wiesenfuchsschwanz und Knaulgras kann sich diese Mischung den Standortgegebenheiten sehr gut anpassen. Sie ist eine Universalmischung für alle Lagen und Verwendungszwecke. UFA-REVUE · 6 2011

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So wird es gemacht: Bon ausschneiden, ausfüllen und mit Ihrer Saatgutbestellung in der LANDI abgeben.

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Name/Vorname Strasse/Hof Klee-Gras-Mischung

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BIO-SEITE

Offensive trägt erste Früchte BIO-GETREIDE Viele Bio-Produkte müssen durch fehlende Inlandware aus dem Ausland importiert werden. Die Folge sind lange, umweltbelastende Transporte sowie der Verlust der Wertschöpfung in der Schweiz, da viele Importprodukte bereits teilveredelt über die Schweizer Grenze gelangen.

Ueli Zürcher

Mit einer Offensive wirkte Bio Suisse der Situation steigender Importe von Bio-Produkten entgegen, und dies mit erstem Erfolg: Für 2011 haben sich die Neuanmeldungen von ÖLN-Produzenten, die nach Knosperichtlinien produzieren wollen, verdoppelt. Aus Sicht des Bio-Markts lohnt sich im Speziellen für Ackerbaubetriebe eine Umstellung auf Bio. Eine knappe Inlandversorgung herrscht bei vielen Gemüsearten und auch bei den Kartoffeln. Bei den meisten Getreidearten liegt der Inlandanteil momentan sogar weit unter 50 %.

Auszahlung über den Richtpreisen Für Bio-Brotgetreide aus der

Für Bio-Brotgetreide aus der Ernte 2010 konnte die fenaco erneut über dem Richtpreis liegende Markterlöse an die Sammelstellen auszahlen.

Ernte 2010 konnte die fenaco erneut über dem Richtpreis liegende Markterlöse an die Sammelstellen auszahlen. Dies ist gelungen, ohne absatzseitig als Preistreiber aufzutreten, sondern aufgrund tiefer Kosten in der Vermarktung und Logistik. Letztlich profitieren die Produzenten von einer rationellen Arbeitsteilung zwischen den Sammelstellen und dem Vermarkter.

Die fenaco ist nicht nur ein zuverlässiger Vermarktungspartner der Schweizer Bio-Produzenten, sondern investiert auch laufend in neue Verarbeitungsbetriebe. So wurde erst vergangenen Herbst das Bio-Mischfutterwerk in Herzogenbuchsee revidiert und die Produktionseffizienz erhöht.

Anbauempfehlungen Biomahlgetreide: Beim Weizen sind Sorten zu wählen, die auf der offiziellen Sortenliste von Bio Suisse aufgeführt sind. Die beiden Sativa-Sorten «Wiwa» und «Scaro» haben in der letzten Ernte sehr gut in den Aspekten Ertrag, Krankheitsresistenzen und Backqualität abgeschnitten. Ein weiterer Vorteil dieser beiden Sorten ist das geringe Auswuchsrisiko. Für Umstellungsbetriebe empfehlt sich der Anbau von Futterweizen der Sorte «Ludwig». Bio-Roggen und Bio-Dinkel haben ihren Platz am Markt und können im gleichen Rahmen weiter angebaut werden. Bei Bio-Weizen ist das Manko jedoch viel grösser. Bio-Futtergetreide: Vom wirtschaftlichen (inländische Wertschöpfung) sowie ökologischen Standpunkt (Transportwege) her gesehen gilt es, die Anbaufläche von Futtergetreide in der Schweiz auszudehnen. Die fenaco-Landi Gruppe garantiert eine schlanke Übernahme sämtlicher Getreidearten. Besonders gesucht sind Gerste, Triticale und Mais. Bei den Leguminosen sind Eiweisserbsen den Ackerbohnen vorzuziehen. Der Anbau von Mischkulturen hat in den vergangenen Jahren bei den Bio-

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Vorteile einer Zusammenarbeit mit fenaco • Beratung vom Anbau bis zur Vermarktung • Dezentrales, leistungsfähiges Sammelstellennetz über die ganze Schweiz • Gesicherte Abnahme der Ernte (auch Umstellgetreide und Ölsaaten) • Eigenes Biomischfutterwerk • Möglichkeiten für Vertragsanbau • Frühe und konkurrenzfähige Auszahlung • Beteiligung an positiver Marktentwicklung • Die Ansprechpartner in der fenaco (GOF) oder in Ihrer nächsten Sammelstelle geben Ihnen gerne weitere Auskünfte.

Produzenten stark an Bedeutung gewonnen. Auch hier hat die fenacoGruppe mit dem eigenen Mischfutterwerk UFA, sowie den Bio-Sammelstellen Lösungen zur Übernahme und zur Trennung des Ernteguts von solchen Kulturen erarbeitet. Ölsaaten: Im Weiteren übernimmt die fenaco Bio-Ölsaaten zur Speiseölgewinnung, bevorzugt Raps, Umstellraps und Sonnenblumen sowie Bio-Soja zu Speisezwecken. 䡵

Autor Ueli Zürcher, fenaco Zollikofen, Ansprechpartner Bio-Anbauberatung, 寿 058 434 06 66 Vermarktung: fenaco GOF 寿 058 433 64 91 (Büro Winterthur) oder 寿 058 433 64 01 (Büro Puidoux).

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Marktplatz Fortsetzung von Seite 51

LANDTECHNIK zu verkaufen Rapstisch, passend für Deutz-Fahr, 4.20 m mit Schere, Fr. 3500 071 422 22 53 Chromstahltank 9500 l, zylinderisch stehend, B 2.1 m, H 4.5 m, isoliert, Reinigungsdüse, Fr. 4500 078 820 18 54 Kt. BE Landw. Frontmähwerk Mörtl FT292 1000L, sehr gepflegt, frisch rev., alle Messer neu, div. Lagerungen & Teller ers., Vorbereitung für Seiten-Schub, mit schwenkbarem Aufnahmebock, VP Fr. 3900 061 983 98 61, Foto unter www.garage-stbuser.ch Melkstand, fahrbar, mit 4-Rohrmelkanlange Dairy Master 079 318 35 71 Autoräder Alu, 16 Zoll 5 Loch; Elektromotoren 380 Volt, 1 PS, 2800 Umdrehungen/ Min.; 220 Volt, 0.75 PS, 1400 Umdrehungen /Min.; 1 PS, 1370 Umdrehungen/ Min; 0.75 PS, 3000 Umdrehungen/ Min., 220 Volt 079 318 93 07 Skoda Octavia TDI Eleganza, Jg. 2004, km 180'000, mit AHK, ab MFK, Fr. 8900, in sehr gutem Zustand 079 274 90 75 Kompletträder, 15.7515.3 AS, 11.80-15.3 AS; Doppelräder, 15.7515.3 AS, 11.80-15.3 AS 079 318 93 07 Heuverteiler Aebi TL 10, Fr. 800; Gebläse Aebi HG 10, 6-flügelig, 20 PS, Fr. 1500 078 761 39 32 50 Milchkannen, milchtauglich, 40 l, wie neu, infolge Käsereiauflösung, Fr. 200/Stk statt NP Fr. 400 079 575 25 52 Kunststoffsilo, 5 t, mit Förderschnecke, Fr. 900 079 456 58 69 Grubber Schwarz, sehr robust, 13 Zähne auf 4 Reihen, Fr 3200 079 524 72 30 58

Metrac Reform, 3003 S, 3000 Std. 079 622 45 82 1 Reifen zu Mähdrescher Goodyear 23.1-2.6 / 80% 079 430 57 71 Mähtraktor, mit Busatis Mähwerk 079 622 45 82 Traktor, schwer, mit Kabine, 90 PS, Oelund Luftdruckanlage neu, ab MFK, Fr. 6800 062 299 14 30

NEU NOUVEAU

Milchkühltank Jg. 03, 1100 l, Waschautomat und Durchlauferhitzer, Fr. 6000; Rohrmelkanlage De Laval, 3 ME Elektropulsator und Waschautomat ab Service, günstig; Tränkebecken Allweiler 12 St. 079 388 09 36 Kt. TG Pony- oder Hundewägeli mit Bremse, Fr. 450 041 937 13 87 Hochförderer, 40 cm Ø Auswurfhöhe ist ca. 2.85 m, kann verschoben werden, hat eine Auto-Achse, Trichterlänge ist 1.23 m Breite ist 44 cm und einfüllhöhe ist ca. 50 cm 079 685 74 29

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Kälberiglu 2-er, neu, Fr. 800 079 723 61 25 Kt. BE

GEBA-Kombi, Saugund Druckfass mit Vakuum- und Wirbelrad-Hochdruckpumpe, passend zu Muli mit langem Radabstand, 2100 l, Preis auf Anfrage 081 856 16 89

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Kälberiglu, Fr. 800 079 723 61 25

Kunststofftränke 1000 l, Fr. 40/Stk 079 653 96 35 i.E

4 Rad LKW-Kipper, Inhalt 17 m3, 16 t, GG. Ölbremse, 40 km/h, eingelöst; 3-Seitenkipper, 071 699 15 75 Kleintransporter, ideal für Holztransport oder ähnliches 079 622 45 82

A-Gebläse Aebi HG8 15 PS, 6 Flügel; Steuerkasten von Verteiler, L 12m, günstig ab Platz 031 819 02 91

Motor Perkings 4.248, neu 079 622 45 82

Häufelscheiben Bärtschi, mit Halterung und passende Lockerungszinken, für 4 Rh, Fr. 1000; 4-Radwagen, 2.2 m x 5 m, Metallunterbau, AchsschenkelLenkung, Holzboden und 70 cm Holzaufsätze unten zu öffnen; Ballengätte; 4-RadFarmerstop, Fr. 1000 071 655 12 94

Mähbalken für Rapid Motormäher, 2.5 m, inkl. 2 Messer und Messerkopf, Doppelschneidewerk beidseitig; Alu Mistrampe 4 und 5 m 079 812 98 66

Ladewagen Agrar TL 219, Scherengitteraufbau, Bereifung 15.0/5517, Kratzboden neuwertig, Weitwinkelgelenkwelle, 5 Rechen, Elerator, div. Lager ersetzt, günstig 079 422 30 55 Transporter, 50 PS, permanenter Allradantrieb, Sperre hinten und vorne, Perkingsmotor 079 245 11 39

Motor Honda, 13 PS, zu Rapid 505 079 245 11 39

Förderband Blaser, 9 m, Gummi, Top-Zustand 079 426 06 35 Big Bags günstig abzugeben 079 426 06 35 Weidefutterraufen in div. Ausführungen, 12 Pl. Rundbogen oder Diagonal, Fr. 1290; Futtersilos für Aussen 079 514 69 87 Ladewagen Bucher T 12K, 6 Messer, Weitwinkel-Gelenkewelle, guter Zustand 078 825 11 88

Futterband für Legehennen, Junghennen oder Mastpoulets, inkl. Futterautomat; Siloförderschnecken, 10 cm, Ventilatoren mit Steuergerät und Wassertränken, usw. 079 685 74 29 Tränkefässer, 1000 l, mit TB oder Trog, ab Fr. 1150, Handbremse, höhenverstellbare Deichsel, Stützfuss und Schallwand verzinkt 079 514 69 87 Weideunterstand, mit Pultdach, Holzwände, Eisenkonstruktion verzinkt, 4 x 3 m; Pferdeboxen in div. Ausführungen 079 514 69 87 Div. Kälberiglus, inkl. Umzäunung mit Tränkevorrichtung und Heuraufe; 1er Iglu mit Umzäunung, neu, Fr. 700, inkl. MwSt; 1er Iglu mit Umzäunung, Ausstellungsmodel, Fr. 150 079 514 69 87 Weidezelt, 3.6 x 3.6 m, Montage auf Panels, Dachkonstruktion und Plane bis auf Boden, Fr. 2325 statt 2800, inkl. MwSt und Panels; Kunststofftank, 1000 l, Fr. 30 079 514 69 87 Schlitzfräse, für die Führung des Entmistungsschiebers; günstige Lösung für glatte Stallgänge, Spaltenböden, Gussasphalt 079 514 69 87 Laufhofabschrankungen in div. Ausführungen; RoundPan, 17 Panel, 3 m, Fr. 2350 079 514 69 87 Agrar Ladewagen Typ 25, wenig gebraucht und daher in sehr gutem Zustand, Reperaturbelege vorhanden, interessanter Preis 079 644 73 24 Carraro 7700, 64 PS, Geräteentlastung, hi DR, ab Service, MFK 071 931 70 81 Rohrmelkanlage; Milchkühltank, 520 l; Schwemmkanalroste; Kuhtrainer; Schwanzaufzug; Seilwinde, 5 t, alles günstig, wegen Umstellung, 044 935 19 70 Pneupacker gelenkt ca. 600 kg, mit Accord Dreieck, Fr. 2000 079 478 05 94 Kt. TG

HochleistungshäckselGebläse, Einzugstrog IBR, 25 PS Motor; Silo Rotaver 3.5 m, 105 m3; Silofräse Stocker, 3.5 m, alle Maschinen und Silos in gutem Zustand, Preis bei Besichtigung 079 790 96 79 oder 079 442 26 98 Remorque de camion plateau, 11.20 m, 3 ess., 28 t, Fr. 10 200 079 250 65 64 Surbaissée, 3 ess., rampes hydr., 30 t, Fr. 8100 079 250 65 64 Remorques, 2 ess., 7.20 m x 2.50 m, 16 t, pneus larges, 40km/h, Fr. 4800; 18 t bâchée alu, 40 km/h, Fr. 6100, non expertise, 16 t, Fr. 3000 079 250 65 64 Remorque, 2 ess., 18 t, avec container 35 m3, Fr. 3800 079 250 65 64 Remorque, 2 ess. basculante, 16 m3, Fr. 3400 et 5 m3 Fr. 2300 079 250 65 64 Remorque basc. 1 ess., jumelée 10 t, Fr. 2900 079 250 65 64 Remorque citerne, 18 m3, ali. vrac, Fr. 2600 079 250 65 64

NEU NOUVEAU mit zusätzlichen Rubriken Silos à aliment, 12 m3 et 18 m3, dès Fr. 500, vis et souffleurs à céréales 079 250 65 64 Silos à céréales, 30 à 40 m3, avec ventilation, dès Fr. 800 079 250 65 64 Abris, 11 m x 2.50 m, alu, pour faire l’ombre au pâturage, Fr. 1000 079 250 65 64 Camion dépanneuse pont, 6.5 x 2.3 m, haut. 1 m, 8 t, Fr.3500 079 250 65 64 Dumper 4x4, 1.3 m3, Fr. 1600; panier avec vérin, charg. copeaux ou bett., 400 l, Fr. 1000 079 250 65 64

Différentes roues 9 x 20, 10 x 20, 11 x 20, 365 x 20 dès Fr. 100 079 250 65 64 Châssis de remorques, 1 ess., ridelles en alu, Fr. 3/kg, essieux 8 et 10 t 079 250 65 64 Bus Renault Master, 3.5 t, 2000, vitré, 240'000 km, expert. 5.2010, batterie, turbo démareur et culasse neufs, Fr. 8700 079 250 65 64 3 Traktore, Fiat, Allrad, infolge Betriebsaufgabe; Blockschneider; Ladewagen; Claas, 28 m3 062 797 50 86 Grossraum-Ventilator, 140 cm x 140 cm, neu, ohne Motor Fr. 500 071 655 18 42 Kreiselheuer Fahr Bucher, gut erhalten, ca. 4.20 m breit , kann gerne besichtigt werden 079 245 25 02 Kreiselschwader Messer, gut erhalten, 2,3 m, ab Platz, Fr. 1200 079 654 04 42 Traktor Case IH 740, 2 Rad, Anhängerbremse, geschlossene Kabine, frisch ab Mfk, Fr. 12'500 079 480 55 09 Selbstfahrhäcksler New Holland 1770, Ford Motor 150 PS, Pic-up, Maisgebiss, wegen Betriebsumstellung 032 665 49 37 18 Fressstände, für Zuchtschweine, wenig gebraucht, hydr. absenkbare Gitter 079 218 62 02 Ballenlader hydr. Fr. 600 079 478 05 94 Kt. TG Sternhackgerät Haruwy Ersatzteile, Kugellager, Stützräder Parallelogramm etc., günstig 077 472 26 18 Frontschaufel, zu Pneulader Kramer 312 SE, Fr. 390 079 810 43 53 Doppelmessermähwerk Wepfer, 2.8 m, hydr. angetrieben, mit Gabelraffern, Frontanbau, Fr. 3000 079 478 05 94 Kt. TG Blechsilo, 6 t, Alu Wellringe, evtl. mit Schnecke, günstig abzugeben in Rüegsbach BE 079 723 61 25 Fortsetzung Seite 60 6 2011 · UFA-REVUE


KURZMELDUNGEN NUTZTIERE

Milchwirtschaftliche Exkursion in die Bretagne In der Bretagne sind Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie die dominierenden Wirtschaftszweige. Auf dieser 27 000 km2 grossen Halbinsel wird mehr Milch produziert als sonst wo in Frankreich. Über zwei Drittel der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig, was sich auch im Export niederschlägt, der zu 60 %

aus Agrarprodukten besteht. Vom 13. bis 16. September 2011 organisiert die UFA-Revue zusammen mit Nosal-Reisen eine milchwirtschaftliche Exkursion in die Bretagne. Neben interessanten Milchproduktionsbetrieben und touristischen Sehenswürdigkeiten steht die internationale Landwirtschaftsmesse

«Space» in Rennes auf dem Programm. Die deutsch sprechende Gruppe wird begleitet von Dusan Nosal und von Zürich nach Rennes fliegen. Die französisch sprechende Gruppe fliegt in Genf ab, begleitet von UFA-Revue-Redaktor Cyril de Poret. Mehr zur Exkursion erscheint in der nächsten UFA-Revue im Juli.

8000er am nachhaltigsten?

Gruppengrösse und Verluste

Umrauscher minimieren

Kühe, die rund 8000 kg Milch pro Laktation geben, haben pro Liter die beste Energieeffizienz. Das hat die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft berechnet. Dabei flossen auch Faktoren wie Energieaufwand für Stallbau, Heizung und Kraftfutterherstellung ein.

Je grösser die Gruppe, desto mehr Verluste. Das zeigt eine deutsche Studie, in welcher der Einfluss der Gruppengrösse auf Mastschweine untersucht wurde. Auf Betrieben mit unter 20 Tieren pro Gruppe lag die Verlustrate bei 2 %, bei Gruppen mit über 90 Tieren bei 2.6 %.

Risikofaktoren für Federpicken

SGD-Rating der Tierhändler

Wer die Umrauscherquote bei Sauen reduzieren will, lagert das Sperma in einer Klimabox. Empfohlen werden zwei Rauschekontrollen pro Tag mit Eber. Beim Besamen wird der Eber direkt vor der Sau platziert. Für eine gezielte Sauenselektion sollten alle Deckdaten notiert werden. Der UFA 2000planer bietet hierbei eine praktische Hilfe.

Federpicken ist bei Legehennen ein Problem. Traditionell werden deshalb die Schnäbel kupiert. Obwohl das Kupieren schmerzvoll sein kann – aus Sicht des Gefiederzustandes lohnt es sich. Das zeigt eine Studie auf 61 Bio-Betrieben in Grossbritannien, in der Risikofaktoren des Federpickens untersucht wurden. Als Vorbeugungsmassnahme gegen Federpicken erwiesen sich unter anderem die intensive Auslaufhaltung und bedarfsgerechte Fütterung.

Giftige Pflanzen Es gibt zahlreiche Pflanzen, welche für Nutztiere giftig sind. Eine übersichtliche Auflistung nach Tierkategorie findet man unter www.botanikus.de (Giftpflanzen Tiere). UFA-REVUE · 6 2011

Der Schweinegesundheitsdienst (SGD) hat ein Rating durchgeführt, um die Zusammenarbeit mit den Tiervermarktern zu beurteilen. Dabei hat die Anicom AG bestens abgeschnitten. In die Beurteilung fliessen unter anderem die Einstallungsund Schlachtungsmeldungen, Organisation von Mischmasten sowie die Zusammenarbeit auf Problembetrieben ein.

VevoVitall: Studie der ETH Der Futterzusatz VevoVitall, wie er in UFA 321-3 (Vormast) und UFA 331-3 (End- oder Universalmast) enthalten ist, führt bei Mastschweinen zu einem um 4.5 bis 14% besseren Zuwachs. Anders als im UFARevue-Artikel vom Mai 2011 (S. 70+71) geschrieben, haben die entsprechenden Untersuchungen nicht an der Universität, sondern der ETH Zürich stattgefunden. In einem Leserbrief betont die Wissenschaftlerin Dr. Kathrin Bühler (Universität Zürich), welche die Studie durchführte, dass der Einfluss von Benzoesäure auf die Knochenstabilität aufgrund der bisherigen Datengrundlage weder bestätigt noch ausgeschlossen werden könne.

Würzfleischimporte verdoppelt Der Druck durch Ausserzollkontingentseinfuhren nimmt auch im Bereich der Fleischerzeugnisse deutlich zu. «Die Einfuhren von Kalb- und Rindfleisch unter der Zolltarifposition, in der die Würzfleischimporte enthalten sind, haben sich mit rund 2000 t gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt», gab Verwaltungsratspräsident Johannes Heinzelmann (Bild) anlässlich der Proviande-Generalversammlung am 20. Mai zu bedenken. Um bei offenen Grenzen die inländische Produktion und den Konsum einheimischer Produkte auf bestehendem Niveau zu halten, müssen Konsumentinnen und Konsumenten die Vorteile von Schweizer Fleisch kennen. Die Branchenorganisation Proviande versucht, die rationale und emotionale Einstellungsbildung mit einer Stärkung der Marke «Schweizer Fleisch» zu beeinflussen. Was das Jahr 2010 betrifft, entwickelte sich der Konsum von Fleisch nahezu aller Tierarten positiv. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner konsumierte durchschnittlich 53.6 kg Fleisch, was gegenüber 2009 einer Zunahme von 3.3 % entspricht. Der Inlandanteil an verkaufsfertigem Fleisch stieg leicht auf 80 %. In der Schweiz hat die Fleischerzeugung mit einem Umsatz von 2.5 Milliarden Franken unter den landwirtschaftlichen Gütern, die total einen Wert von 10.3 Milliarden Franken aufweisen, die wichtigste Bedeutung. Knapp dahinter kommt mit 2.1 Milliarden Franken die Milchproduktion.

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 59


Marktplatz Fortsetzung von Seite 58

LANDTECHNIK zu verkaufen Ladewagen Claas 300 T, Fr. 3500; Tauchschneid-Pumpe Wälchli, 15 PS, Fr. 3600; Futterraufe, 12-teilig (6 Selbstfangabteile), Fr. 1000; Einachs-Anhänger, 5 t, Metallbrücke, Fr. 500 031 741 16 21 Räder 505/50x17; Räder 15.0/70x18, 12ply; Räder, 14.5/80x18, 12 ply; Räder, 11.5/80x15.3, Vredestein AW, Turbozyklon Huber; Dieselpumpe zum Tanken; Getreidesilos Neuero, 18 t Inhalt; Huckepack, zu Kreiselegge Falc Fox; Kranbahn für Silofräse; Wurfgebläse Taurus; Rapsschere Zürn, mechanisch; Rohre, div. von Silofräse Stocker oder Gisi 079 243 75 25 Frontladetraktor Hürlimann 488, mit Fronthydraulik und Frontlader Alö 940, 3 Funktionen, Softdrive; Getreidetrockner Goldsaat; Spritzbalken Birchmeier, 10 m; Dieseltank, 1000 l, mit 100 % Wanne; Rübengabel Alö, 2.1 m; Heugebläse Aebi HG 10; Tandemmistzetter, Muli, E65, mit 4 Walzenaggregat 079 243 75 25 Pneuwagen Beck, mit/ohne Bockaufbau, f. Pferdezug, 1.80 x 4.50 m, f. Heu- & Strohballen, m. Deichsel f. Traktor, Holzboden, wenig gebraucht, Fr. 3200 079 351 72 92, ab 19 h Rapstisch Gruber, 3.90 m, passend zu Dominator, Zustand gut, 078 622 41 44 Stückholzkessel, ½ m Spälten, Schmid Keramat-30, Nennleistung 38 kW, Jg 1994, sehr guter Zustand, 079 784 83 24 Rapstisch Mörtel, 3.90 m, passend zu Dominator, Zustand gut, 078 622 41 44 60

Pferde-Frontwand mit Schiebetüre, 3 m, kaum gebraucht, NP 1200, VP 900 031 829 30 54 Occ Melkstand 1x6 Syde by Syde, mit neuester 4-jähriger Technik Happel Aktiv Puls, pneumatischer Frontaustrieb, Endeinheit Chromstahl, autom. Waschanlage Fr. 4000 079 204 79 86 Steyr 760, Jg. 77, 64 PS, 4800 h, Wegzapfwelle und Kriechgang, Sturzdach, Fr. 5900; Subaru Impreza Turbo 2.0L, Kombi, Allradantrieb, Jg. 1999, 178 000 km, neue Bremsen, frisch ab MFK, Fr. 10'400 078 744 30 32 Iseki TS3110 Allrad, 31 PS, 4570 h, mit Doppelrad; Frontmähwerk Busatis 2.3 m; Bandheuer Bartholet, 4 Zinkenreihen 078 835 33 68 Zentralheizungsherd Tiba, mit Elektroherd, Feuerung links , günstig abzugeben 061 921 56 58

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Heubombe 7.5 PS, Fr. 150; Heugebläse Lanker 10 PS, Fr. 500; Schlagmühle mit 10 PS Motor, Fr. 200; Sämaschine Bucher 2.5 m, Fr. 100 041 933 01 49 Dosieranlage Gassner 30 m3 + Schüttelband; Standhäcksler Buchmann; Heuverteiler Wild; Abladegebläse Wild; Abladegebläse Saxer; Heckschaufel; Rübenschneider; Motormäher Aebi, mit Bandeingraser, Preise nach Absprache 044 817 01 07 Kartoffel-Dämpfer Holz; Schafwagen; Pferdeegge; Stalllaterne; Pferdekummet; leichter Pneuwagen Eiseächsler, antik, sehr schön 032 351 23 58 Fiat 441R Jg. 1965 mit Sternradrechen Vicon; Guldner G30 Jg. 1964 in schönem und gutem Zustand; 4 Bucher Motormäher K3 und Record 061 841 27 82 Charrue trisocs non stop kvenerland; Chisel OTT9 dents; Piquets chêne 1.70 m; Fil Barbele 1 km; 6 Abreuvoirs, fasel; 6 Abreuvoirs, Seeberg 026 652 32 38 / 079 728 96 25 Ladewagen Pöttinger, Trend 1, Tiefgänger, günstig 034 435 14 80 Silo Harvestore, 550 m3, on parle français 079 427 19 72 Recorder-Milchglas zu Melkstand De Laval, 30 Liter 041 755 27 24 Seitenanbindung für Kühe, mit Krippenelementen 078 860 38 34 Worbmaschine Agrar; Selbsthalterpflug; Waldsägen; Schlepprechen, Worb und Fassgabel; Heubelüftung, 5.5 PS 055 410 13 69 Betonmisch-Karette, manuell, 40 l; Kreiselegge Bärtschi, Breite 2.3 m, Fr. 600; Dachplatten Eternit, 2.5 m lang und 1.2 m lang 034 431 27 61

Weidetränkefass 600 l, mit zwei Tränkebecken; Setz-und Häufelkörper Haruwy; Einachswagen klein, mit Seitenwänden, Brücke aus Holz; Strohmühle mit Zapfwellenantrieb 079 947 20 13

Bandheuer, mit 14 oder 15 Rechen, Drehrichtung links; Unterlänkerarme, zu Front hydr; Tank, für Gülle, Inhalt 10–20 m3; Seilwinde, ab 5 t, 079 318 93 07

Baumspritze mit Aufbaumotor, auf 2 Rädern, Birchmeier, 400 l, für Dreiecksfront ausgerüstet 034 431 27 61

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3 Punkt-Stapler mit Palettengabel und Ballenspitze, Hubhöhe 4.5 m, Fr. 1600; SaugDruckfass Althaus, 4000 l verzinkt, gut erhalten, mit grosser Bereifung Fr. 3200 062 299 04 36 Frontladekonsole Alö Quicke, zu TN75D 062 873 35 26 Heugebläse Stoll, 15 PS, 20 m Kabel, Topzustand; Heuverteiler Fegu, günstig; Rübenbröckler Zumbült 062 927 13 31

LANDTECHNIK gesucht Holzsilo Hegner, 4 x 12 m, 150 m3 079 533 96 87

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Obst- und Kartoffelpaloxen aus Holz, gut erhalten 079 820 14 02

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3 Seitenkipper, 2-Achs, ab 10 t Nutzlast 079 422 30 55

Schweinetröge u. Betonroste 079 469 19 94

Kuhglocken, Treicheln, Schellen jeglicher Art, günstig 079 634 63 44

Messerbalken, zu Rapid Motormäher 079 622 45 82

Samro oder Kunz Kartoffelsortierer mit Zubringerband 0049 7734 6889 Pflegebereifung zu Hürlimann XA 657 079 560 49 24 Klauenstand, gebraucht, 079 766 76 40, spricht nur französisch Appareil pour les onglons, occasion, 079 766 76 40 Silierschneidwerk, zu Pöttinger Boss T1 077 418 96 43 Tor (Sektionaltor/Schiebetor/Falttor) ca. H 4.20 m x B 4.35 m 032 392 37 36 oder 079 414 01 29

Bergmäher mit Gitterrad, gut erhalten 079 245 25 02 Weitwinkelgelenkwelle 079 676 34 50 Einfacher Güllenmixer mit Strom, Raum Ostschweiz 079 245 25 02 Mistzetter Mengele, 4 Streuwalzen, kleineres Modell, nur gut erhalten, 032 618 17 25 Einfüllleitung für Hochsilo, 031 911 44 84 Tandem 3-Seitenkipper oder Einachs 3-Seitenkipper 079 278 45 31 Holzsilo Hegner, ca. 300 – 350 m3 079 214 46 70

Schlauch zu Baumspritze Birchmeier, neuwertig; ½ l oder 1 l Sprühflaschen, auch von Birchmeier 079 676 34 50 Silo Rotaver, 105 m3, de suite 079 424 79 52 Hoflader, mittelgross 044 725 00 67 Gummiförderband 078 910 87 39 Güllenmixer, evt. mit Untersetzungsgetriebe oder Traktormixer; Schaufelrührwerk für ca. 80 – 350 m3; Heuschrotmesser, elektrisch, 220 Volt; Heurüstmaschine Kranmodel 079 678 81 49 Doppelrad System Müller, 5-armig, 230/9.5/40 oder 270/9.5/38 oder 11.2/38, passend 16.9 R30 079 483 60 90 Maishäcksler, 1-reihig, guter Zustand, wenn möglich Pöttinger 079 641 80 49 Silofräse Huber; Ballenzange Altec Typ M12G oder MC4; Kunstoffsilo ab 110 m3, Ø 3.5 m, Profil; Frontlader Fundament Alö, für XT Hürlimann Traktor; Grasband; Distanzringe Schaad, 42 Zoll; Heuentnahmekran, Schienenkran; Laufstalleinrichtung, Fressgitter, Boxenbügel, Schieber 079 243 75 25 Halsbänder für Kühe; Güllenpumpe 079 575 25 52 Drahtseil für Seilwinde, Durchmesser 12 mm, ab 25 m; Fronthydraulik für Deutz-Agrotron 079 457 69 77 Messerschleifgerät für Motormähermesser 041 921 16 35 Busatis-Mähwerk, 3-Punkt Heckanbau 041 921 16 35 Traktor 50-80 PS; Mistzetter; Rapid 505 044 935 19 70 Siloring aus Polyester, mit Boden 079 318 93 07 2-Achs-3-Seitenipper, alles anbieten, ab 19.00 Uhr anrufen 052 763 38 97

Fortsetzung Seite 82 6 2011 · UFA-REVUE


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EXTRA-Phasenfutter Das UFA-Rezept für gut laufende Sauen Der Nährstoffbedarf einer Muttersau variiert während der Trächtigkeit (erhöhter Rohfaserbedarf) und Säugezeit (erhöhter Energieund Proteinbedarf). Deshalb ist eine Phasenfütterung zu empfehlen. Mit den Phasenfutter UFA 362 EXTRA (Galtzeit) und UFA 361 EXTRA (Säugezeit) wird die Sau während des gesamten Zyklus optimal versorgt. Die EXTRA-Futter UFA 362 und UFA 361 enthalten L-Carnitin (fördert Energieverwertung), Methionin, Cystin und Biotin (für gesunde Klauen) sowie besonders gut verwertbare Spurenelemente (u.a. Zink, Kupfer, Selen). Die Phasenfütterung ist nicht nur für die Körperkondition, Reproduktionsleistung und Tiergesundheit, sondern auch für das

Stallklima von Vorteil. Der Abbau von überschüssigem Protein und bakteriell fermentierbarer Substanz aus Rau- oder Universalfutter erzeugt im Tier Wärme, die an die Umwelt abgegeben werden muss. Da Schweine keine Schweissdrü-

sen besitzen, führt dies in der Sommerhitze zu zusätzlichem Stress. Die Phasenfütterung ist eine der wichtigsten Massnahmen zur Vermeidung von Hitzestress und negativen Folgen für die Fruchtbarkeit.

TIPP DES MONATS CONSEIL DU MOIS

Subklinische Azidosen mit UFA-Alkamix abpuffern

UFA-Alkamix und UFA-Alkamix ready sind aktuell mit Rabatt erhältlich: Fr. 4.–/25 kgSack bzw. Fr. 16.–/100kg. UFA-REVUE · 6 2011

Pansenazidosen treten bei Milchkühen häufig auch versteckt auf. Erst unspezifische Gesundheitsfolgen des sauren Pansen-pH-Wertes weisen dann auf das Problem hin. Sogenannt «subklinische» Pansenübersäuerungen kommen in allen Laktationsstadien vor. Heikel sind der Laktationsstart sowie der Beginn der Weidezeit, wenn die Pansenzotten nicht schrittweise an neue Futter gewöhnt werden. Zwischen dem 40. und 150. Laktationstag lassen sich Azidosen meist auf einen Strukturmangel oder hohe Anteile schnell pansen-

verdaulicher Kohlenhydrate in der Ration zurückführen. UFA-Alkamix ist eine staubfreie, aromatisierte Mischung von verschiedenen Puffersubstanzen. Dank 3-Phasen-Wirkung wird der Pan-

sen-pH über eine längere Zeit konstant gehalten. UFA-Alkamix beeinflusst auch den Fettgehalt der Milch positiv. Für Bio-Betriebe ist der UFA-Alkamix ready zugelassen.

Das Problem

Zu rasche Fütterungsumstellungen. Strukturmangel oder viel schnell pansenverdauliche Kohlenhydrate in der Ration.

Die Symptome

Wechselnde Kotzusammensetzung, Fressunlust, Festliegen, Blähungen, Harnsteinbildung, Knochenbeschwerden, Absterben Hirnrinde, Klauensohlengeschwüre, schlechte Fruchtbarkeit.

Die Lösung

UFA-Alkamix / UFA-Alkamix ready (für Bio): Milchkühe bis 250 g pro Tier und Tag, höchstens zwei Monate ab Beginn der Laktation; Rindermast 130 – 250 g pro Tier und Tag, höchstens zwei Monate lang. 61


UNTERWEGS MIT... EN ROUTE AVEC …

UFA-Schweinespezialist Markus Kunz Wer über zehn Jahre in der Fütterungsberatung tätig ist und neue Erkenntnisse laufend mit grossem Interesse verfolgt, weiss, was es für den Erfolg in der Tierhaltung braucht. Das gilt für Markus Kunz, der seit 1998 beim UFA-Beratungsdienst Sursee arbeitet und Betriebe im Gebiet der LANDI Hinterland, Zell und Melchnau im Kanton Luzern betreut. Heute besucht der Schweinespezialist den Ferkelproduktionsbetrieb Koller in Ebersecken.

Sieben Gruppen

Josef Koller produziert im 3-Wochen-Rhythmus mit sieben Sauengruppen, einem Produktionszyklus von 21 Wochen und einer Säugezeit von 28 Tagen. Damit wird der Stall optimal ausgelastet. Arbeiten wie die Besamung oder der Wurfausgleich lassen sich bündeln und das Hygieneniveau ist dank erleichterter Reinigung im Rein-Raus-System hoch.

26 abgesetzte Ferkel Wo der Betrieb leistungsmässig liegt, verrät der UFA 2000planer. Mit durchschnittlich 26 abgesetzten Ferkeln pro Sau überzeugen die Resultate. Bereits ab der zweiten Lebenswoche werden die Ferkel an Festfutter gewöhnt, um dem Absetzstress vorzubeugen. Animiert durch die Mutter lernen die Ferkel rasch fressen. Später erfolgt die Zufütterung nicht mehr im Sauenbereich, sondern allein im Ferkelnest. Die Würfe gleicht Josef Koller gezielt nach Tiergrösse und Zitzenverfügbarkeit aus.

EXTRA-Fütterung Bei hohen Sauenleistungen muss auch die Fütterung höchsten Ansprüchen genügen. Zum Einsatz kommt UFA-Phasenfutter der EXTRA-Linie. Beim damaligen Stallneubau war es keine Frage, dass die Fütterungsanlage auf ein Galt- und Säugend-

futter abgestimmt werden soll, um so den wechselnden Nährstoffbedarf der Sau in jeder Phase zu decken.

Doppelstöckiger Zuchtstall Der doppelstöckige Sauenstall wurde 2004 gebaut. Damals stieg Josef Koller zugunsten der Schweinezucht aus der Milchproduktion aus. Ausschlaggebend für die doppelstöckige Bauweise waren die Form der Scheune, die ursprünglich dort stand, sowie das steile Gelände. Dank hervorragender Isolation durch den oberen Stock ist das Klima bei den Galtsauen im Erdgeschoss auch an heissen Tagen ausgeglichen und erfordert nur eine minimale Regulierung.

Premo-Besamung Mit einem Lift befördert Josef Koller jeweils drei Sauen vom Galt- in den Abferkelstall. Besamt werden die Sauen dann – im Beisein des

Primera-Jungsauen Seine Primera-Jungsauen bezieht Josef Koller vom nah gelegenen Betrieb Ruckstuhl, Pfaffnau. «Primera» steht für F1-Kreuzungen aus reinrassigen Tieren des Schweizer Edelschweins und der Landrasse. «Diese Sauen sind ruhig, fruchtbar und bringen immer mindestens zwölf Ferkel pro Wurf», nennt Josef Koller seine Erfahrungen. Der CNf-taugliche Stall wurde 2004 nach dem Ausstieg aus der Milchproduktion erstellt.

Markus Kunz, 6262 Langnau (LU) Familie

verheiratet mit Margrit, Kinder Joel (6 Jahre) und Rahel (4.5)

Geboren

24. März 1971

Werdegang Landwirt, Agro-Kaufmann; im UFA-Beratungsdienst seit 1998 Hobbies

Familie, Cornet spielen

Motto

«Lösungen anbieten, die für den Tierhalter stimmen, und so langjährige Kundenbeziehungen aufbauen.»

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Positive Effekte auf die Klauengesundheit hat Josef Koller durch den Einsatz des Schweinemineralstoffes UFA 395 festgestellt.

Gegen Klauenprobleme Nur Zuchtsauen mit gesunden Klauen schaffen es, hohe Futtermengen aufzunehmen, viele gesunde Ferkel aufzuziehen und eine lange Lebensdauer zu erreichen. Es gilt also, Klauenpro-

bleme als eine der häufigsten Abgangsursachen zu minimieren. Dank spezifischer Zusätze wie Zink und Biotin unterstützt UFA 395 das Klauenwachstum und die Klauenhärte und vermindert dadurch das Auftreten von Klauenrissen im Tragrand und in der Klauensohle.

Stärkung des Immunsystems Bei Hitze oder hohen Leistungen übersteigt der Wirkstoffbedarf von Sauen die 6 2011 · UFA-REVUE


Ebers – mit Premo-Sperma. Die Vorteile der Edelschwein-Vaterlinie-Eber liegen bei den Tageszunahmen, der Stressstabilität, bei Fleischanteil, -qualität und bei den geringen Tropfsaftverlusten. Dem Einleiten von Geburten steht Josef Koller kritisch gegenüber. Wegen dem Hormoneinsatz und dem Risiko. «Wird zu früh eingeleitet, droht ein Totalverlust», gibt Josef Koller zu bedenken.

Direktzuweisung Von der Anicom

ban, direkt zugewiesen. Eine Lieferung umfasst immer 64 Tiere. Mäster Thomas Grüter profitiert von grossen Mastpartien aus einheitlichem Gesundheitsstatus und mit ausgeglichener Qualität. Sowohl die Jager als auch die Jungsauen transportiert Josef Koller selber. Dank direktem Kontakt mit Jungsauenlieferant und Mäster kann er seine Wünsche

Betriebsspiegel

organisiert, werden die Mastjager an den Betrieb von Thomas Grüter, St. Ur-

Josef und Therese Koller Tannenstrasse 2 6245 Ebersecken

Die 500 Bachforellen werden mit UFA-Fishtop gefüttert.

LN: 16 ha Pflanzenbau: 2 ha Mais, 1.5 ha Getreide, Kunst-, Natur- und Ökowiesen, 70 Hochstamm-Obstbäume Tierhaltung: 84 Zuchtsauen (CNf), 30 Aufzuchtrinder, 500 Bachforellen

anbringen und Verbesserungspotenzial rasch umsetzen. Momentan sind die Jager noch in einem alten Gebäude untergebracht. Geplant ist, sie in ein neues Gebäude unter dem Sauenstall zu verlegen und den alten Jagerstall als Wagenschopf zu benutzen.

Erfolg mit gesextem Sperma Neben der Schweinezucht zieht Josef Koller rund 30 Rinder auf, lässt sie mit gesextem Sperma besamen und verkauft sie einen Monat nach der Kalbung an der Auktion Burgdorf als Milchkühe. «Vergangenes Jahr hatte ich mit dem gesexten Sperma eine Erfolgsrate von 100% Kuhkälbern», freut sich der Holsteinzüchter.

Fischzucht Als eines seiner Hobbys bezeichnet Josef Koller die Fischzucht

Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar, Aushilfe und Söhne (in Arbeitsspitzen)

BLICKPUNKT POINT DE VUE

Josef Koller

«Mit dem EXTRA-Futter der UFA werden die hohen Ansprüche der heutigen Sauengenetik optimal gedeckt.»

Normwerte. Besonders auch in solchen Stresssituationen lohnt es sich, das Immunsystem via UFA 395 mit Vitamin E, Selen und Eisen zu stärken.

können und nicht zuerst noch in eine lösliche Form gebracht werden müssen.

Einsatzempfehlung UFA 395 Organische Spurenelemente Die Spurenelemente in UFA 395 sind organisch gebunden. In dieser Form werden sie vom Organismus besser aufgenommen, da sie analog zu reinen Aminosäuren direkt absorbiert werden UFA-REVUE · 6 2011

Galtsauen: 10 g/kg Gras- oder Maissilage; bei Trächtigkeit 30 bis 40 g pro Tier und Tag; bei Klauenproblemen 100 g pro Tier und Tag. Säugende Sauen: 60 g pro Tier und Tag.

im 30 m3 grossen Teich neben dem Schweinestall. Darin werden 500 Bachforellen ausgemästet, die mit einer Länge von 6 bis 8 cm auf den Betrieb kommen. Gespiesen wird der Teich durch 70l Quellwasser pro Minute. Die Fütterung erfolgt mit UFA-Fishtop-Futter, immer auf die Fischgrösse abgestimmt. Vier kleine Sauerstoffkugeln sorgen zusammen mit Pumpwasser für die erforderliche Belüftung. Abgesetzt werden die Forellen via Direktvermarktung. 䡵

Diszipliniert misten die Galtsauen im Auslauf. Der eingestreute Innenbereich bleibt sauber.

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ERFOLG IN DER PRAXIS SUCCÈS DANS LA PRATIQUE

LESE-FUTTER À LIRE Neuer Kälberleckstein

René Hartmann leitet den Gutsbetrieb des LBBZ Schluechthof in Cham (ZG).

UFA-Repro EXTRA für eine pünktliche Rausche «Die Mineralstoffversorgung rund ums Belegen von Sauen ist sehr wichtig», betont René Hartmann, «deshalb setze ich auf dem Schluechthof das Mineralfutter UFA-Repro EXTRA ein.» 55 Muttersauen werden auf dem LBBZ-Gutsbetrieb in Cham gehalten und im 5-Wochen-Rhythmus gemanagt. Wer das genetische Potenzial ei-

ner Sau optimal nutzen will, muss sie innerhalb der ersten sechs Tage nach dem Absetzen in Rausche bringen. Besonders im Sommer und Herbst ist dies nicht einfach. Das Mineralfutter UFA-Repro EXTRA aktiviert mit ausgesuchten Zusätzen die Rausche. Eine Jungsau erhält ab fünf Tagen vor dem Belegen 40 g,

eine Altsau 50 g pro Tag. Der Aufbau des Mineralstoffdepots nach der Laktation wird gefördert. Zudem wird die Fruchtbarkeit mit hochverfügbaren Spurenelementen und Aminosäuren unterstützt und die Hygiene in den harnableitenden Organen verbessert. UFA-Repro Extra ist im praktischen 10 kg-Kessel in Ihrer LANDI erhältlich.

HOBBY-TIERECKE ANIMAUX D’AGREMENT

HYPONA 895 Mineralsalz • ist vitaminiert • Kalzium/Phosphorverhältnis von 4:1 • mit Biotin und Selen • mit Eukalyptus • erhältlich im 10 kg-Kessel oder im 25 kg-Sack 64

Beim Kauf unbelegter Jungsauen schreibt die Anicom für jede bis zum 30. Juni 2011 gelieferte Schlachtmore Fr. 40.– gut. Dies mit dem Ziel, dem «Sommerloch» entgegenzuwirken und ein ausgeglichenes Angebot an Schlachtschweinen zu fördern.

Werden Jungsauen vor der Herdenintegration noch einen Monat separat gehalten, sinkt das Krankheitsrisiko. Aber auch Aggressionen nach der Eingliederung werden reduziert, laut einer Studie an der Universität Giessen um 25%.

beim Pferd Besonders bei reinen Heu- und Haferrationen müssen diese lebensnotwendigen Stoffe zugeführt werden. Auch Weidegras ist oft nicht ausgewogen. Speziell bei Zuchtstuten mit Fohlen ist auf eine bedarfsgerechte Versorgung zu achten. HYPONA 895 hat ein weites Kalzium/Phosphor-Verhältnis von 4:1 und ergänzt Heu-/Haferrationen ideal. Das zusätzlich enthaltene Biotin sorgt für kräftige Hufe und bildet somit die Basis für einen gesunden Bewegungsapparat. Die empfohlene Tagesmenge beträgt für Kleinpferde 50 bis 100 g, für Sport- und Arbeitspferde

40 Fr. Eintauschprämie für Sauen

Gezielt eingliedern

Mineralstoffversorgung Mineralstoffe und Vitamine sind neben Eiweiss und Energie unerlässliche Bausteine für einen gut funktionierenden Stoffwechsel der Pferde. Deshalb ist auf eine ausgewogene Ergänzung zu achten. Das Pferd braucht für die Entwicklung und Gesunderhaltung ausreichend Vitamine und Mineralstoffe.

Über die Milch werden Kälber nicht ausreichend mit allen Wirkstoffen versorgt, was das Wachstum und Immunsystem beeinträchtigen kann. Als Ergänzung zu den UFA-Kälberspezialitäten bietet ein Leckstein bei starker Lecksucht die ideale Lösung. Durch Beschaffung bei einem neuen Lieferanten kann der UFA-Kälberleckstein mit gleichen Gehalten, aber zu attraktiveren Konditionen angeboten werden. Das Gewicht des Steins beträgt neu 12 kg statt 15 kg. Einsatz: Mast- und Aufzuchtkälber ab zweiter Lebenswoche zur freien Verfügung (auch Bio).

UFA-Berater Services techniques 100 bis 250 g und für tragende oder säugende Stuten 200 bis 300 g je Pferd und Tag.

HYPONA 895 erhalten Sie bis am 25.6.11 mit Rabatt: Fr. 3.50 / 10 kg-Kessel und Fr. 7.50 / 25 kg-Sack in Ihrer LANDI

3052 Zollikofen 058 434 10 00 1070 Puidoux 058 434 09 00 6210 Sursee 058 434 12 00 9500 Wil 058 434 13 00 ufa.ch 6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Bäume, Wald oder Unterstand GEWEIDETE RINDER brauchen bei Hitze einen Schattenspender und bei Kälte oder Nässe einen Witterungsschutz. Die Anforderungen sind je nach Zweck verschieden.

Im Weidekonzept von Melk Staller gibt es noch Nachholbedarf. Melk Staller: Meine Aufzuchtrinder bleiben während der Vegetationsperiode draussen. Nicht alle Umtriebsweiden verfügen über direkten Zugang zum offenen Laufstall oder über Bäume oder Hecken, wo die Tiere an heissen Tagen etwas Schatten finden. Ein Problem? Das Einstallen am Tag ist mir zu aufwändig. Ruedi Rathgeber: Weil das Verhältnis zwischen Körpervolumen und Körperoberfläche bei Rindern klein ist, kann Rindvieh nur wenig Wärme abgeben. Bereits ab 25°C sind die Futteraufnahme und dadurch die Zuwachsleistung reduziert. Auch aus tierschutzrechtlicher Sicht ist ein Schattenplatz erforderlich. Melk Staller: Müssen alle Tiere gleichzeitig im Schatten stehen können? Ruedi Rathgeber: Ja. Bei Hitze soll der Unterstand zudem einen möglichst hohen Luftaustausch ermöglichen, damit die Tiere sich abkühlen können und Fliegen und Bremsen ferngehalten werden. Melk Staller: Mit welchen rechtlichen Konsequenzen ist zu rechnen, wenn der Schatten fehlt? Ruedi Rathgeber: Wie sich eine Strafklage aus tierschützerischen Gründen auswirkt, hängt mit der Dauer zusammen, während welcher die Tiere der prallen Sonne ausgesetzt waren. Der Richter kann einkommensabhängig eine Busse von mehreren 1000 Fr. verhängen. In extremen Fällen droht aufgrund des Urteils im Strafverfahren gar ein Tierhalteverbot durch die Verwaltung. Melk Staller: Eine Weide grenzt an Wald. Kann ich einen Teil vom Wald einzäunen? UFA-REVUE · 6 2011

«Als Alternative können einfache Eigenkonstruktionen eine Lösung sein: beispielsweise ein alter Ladewagen mit Blachen oder Beschattungsnetzen.»

Fredy Sauber: Nur nach Absprache mit dem Forstdienst. Im Kanton Bern beispielsweise wird eine Einzäunung von Waldpartien nicht erlaubt, während etwa in Appenzell Ausserrhoden eine solche Lösung möglich ist. Ruedi Ratgeber: Als Alternative bieten sich einfache Eigenkonstruktionen an – beispielsweise ein alter Ladewagen mit Blachen oder Beschattungsnetzen, die an seitlich herausklappbaren Halteeinrichtungen montiert sind. Weidezelte kosten über 3000 Fr. Fredy Sauber: Die Unterstände sollen sich ausserhalb der Schutzzonen von Grundwassererfassungen befinden. Der Gewässerabstand muss bei Seen 20 m und bei Bächen und Flüssen 10 m betragen. Melk Staller: Muss der Unterstandboden betoniert sein? Fredy Sauber: Bei einer zeitweiligen Belegung während der Vegetationsperiode ist – bei dauernd zugänglicher Wei-

defläche und ohne Zufütterung von Raufutter – im Unterstand blosser Naturboden mit Einstreu möglich. Dasselbe gilt bei ganzjährig extensiver Beweidung mit Hochlandrindern, Dexter, Schafen, Hirschen und Lama. Melk Staller: Wenn ich schon für einen Weideunterstand sorgen muss, mache ich am besten grad etwas Rechtes, damit ich die Rinder das ganze Jahr dort halten und den Stall mit zusätzlichen Kühen auslasten kann. Ruedi Rathgeber: Auch im Winter ist es erlaubt, Tiere fortwährend draussen zu halten, wenn sie sich vor Kälte, Wind und Nässe schützen können. Normalerweise braucht es einen künstlichen Witterungsschutz. Pro Rind mit einem Gewicht bis 200 kg sind 1.6 m2, bis 300 kg 1.8 m2, bis 400 kg 2.2 m2 und über 400 kg 2.7 m2 eingestreute Liegefläche erforderlich. Die offene Längsseite soll der Hauptwindrichtung abgewandt sein. Fredy Sauber: Aber Unterstände, die ausserhalb der Vegetationszeit benützt werden, gelten als normale Viehscheunen und erfordern einen befestigten Boden, einen Mistplatz und eine Ableitung von Abwasser in die Güllegrube. Melk Staller: Nun gut. Am besten prüfe ich vorerst, ob ich meine Weideparzellen optimaler einteilen oder mit anderen Flächen austauschen kann, damit die Tiere unter Bäumen Schatten finden. 䡵

Fredy Sauber, Melk Staller und Ruedi Ratgeber – Hitzestress kann die Tierleistung merklich beeinträchtigen.

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Bei diesem Artikel handelt es sich um ein fiktives Gespräch mit fiktiven Personen. Als Quellen diente neben der Tierschutz-, Gewässerschutz-, Raumplanungs- und Waldgesetzgebung auch das Agridea-Merkblatt «Dauernde Haltung im Freien» (www.agridea.ch).

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NUTZTIERE

Strategie bei Bestandesproblem KRYPTOSPORIDIEN gehören zu den wichtigsten und häufigsten Ursachen von Kälberdurchfall. Erkrankungen, die auf diese Erreger zurückzuführen sind, nehmen tendenziell zu. Wird Kryptosporidien-Durchfall zum Bestandesproblem, gilt es, die Aufstallung und Hygiene zu überdenken. Erkrankte Kälber müssen weiterhin genug Flüssigkeit erhalten, damit sie nicht austrocknen.

Andreas Raemy

Typisch für Kryptosporidien ist der Kotabsatz unter starkem Drängen im Strahl. Anschliessend stehen die Tiere mit aufgekrümmtem Rücken in der Box und pressen weiter. Erst bei massivem Befall im Stall werden Kryptosporidien zum Problem. Dann können jedoch viele, wenn nicht sogar alle Kälber betroffen sein. Es handelt sich um eine sogenannte Zoonose. Dies bedeutet, dass sich auch Menschen infizieren können.

Langzeitschäden Ohne entsprechende und rasche Behandlung der Jungtiere kann es zu gehäuften Todesfällen kommen. Oder die durch die Krankheit geschwächten Kälber erholen sich schlecht, bleiben im Wachstum zurück und sind anfällig für andere Erkrankungen. Für einen betroffenen Betrieb stellt sich nicht nur das Problem des finanziellen und zeitlichen MehraufwanDurchfallkalb, das nur mit Milchersatz getränkt wurde. Das Tier ist am Verhungern. Bild: «Kälberkrankheiten», Günter Rademacher, 3. Auflage, 2007

des zur Versorgung der erkrankten Tiere, sondern auch der Verlust von wertvollen Aufzuchtkälbern kann erhebliche Langzeitschäden verursachen.

Flüssigkeitsersatz nötig Kälberdurchfall ist eine Faktorenkrankheit, das heisst, andere infektiöse oder nicht infektiöse Ursachen können den Krankheitsverlauf zusätzlich verschlimmern. Kryptosporidien treten typischerweise bei Kälbern auf, die jünger als ein Monat sind. Erreger sind kleine einzellige Parasiten, die bei einem massiven Befall die Darmwand zerstören. Dadurch kommt es zu einer schlechten Nährstoffaufnahme und ebenfalls zu einer Veränderung der Kotkonsistenz. Viele Kälber verlieren trotz der Infektion nie den Appetit und erholen sich nach einer Woche wieder. Alle verlieren jedoch aufgrund des Durchfalls viel Flüssigkeit und Salze. Der starke, anhaltende Flüssigkeitsverlust kann bis zu 20 % des Körpergewichtes pro Tag betragen. Ein Kalb mit 40 kg Gewicht kann somit bis zu 8 l Flüssigkeit pro Tag verlieren. Diese ungeheure Menge lässt sich nur sehr schwer durch eine reine Tränke ersetzen. Darum wird ein Flüssigkeitsersatz durch den Tierarzt mittels Infusionen notwendig. Austrocknung

Tabelle: Idealer Tränkeplan für Durchfallkalb (50 kg) Tränkezeitpunkt Tränkemenge (l) Tränke Morgens 1.5 – 2 Vollmilch Vormittags (mindestens 2 h nach Milchtränke) 1.5 – 2 Elektrolyt Mittags 1.5 – 2 Vollmilch Nachmittags (mindestens 2 h nach Milchtränke) 1.5 – 2 Elektrolyt Abends 1.5 – 2 Vollmilch Spät abends (mindestens 2 h nach Milchtränke) 1.5 – 2 Elektrolyt Quelle: «Kälberkrankheiten», Günter Rademacher, 3. Auflage, 2007 66

vermeiden Erkrankte Kälber sollten regelmässig auf Austrocknung kontrolliert werden (siehe Kasten). Die Kälber brauchen ständigen Zugang zu Trinkwasser. Ebenfalls sollte ein Leckstein angeboten werden. Durchfallkälber versuchen, die Elektrolyte auf diese Weise auszugleichen. Viele Landwirte reagieren immer noch mit einem Milchentzug und geben Milchersatzpulver. Dies sollte unbedingt unter-

lassen werden. Solange die Tiere einen Saugreflex haben, sollte weiterhin die ganze Ration Vollmilch getränkt werden. Vorzugsweise auf mindestens drei Mal pro Tag verteilt. Ein Milchentzug lässt die Tiere verhungern. Durchfallkälber entwickeln rasch eine Übersäuerung des Blutes. Dies hat einen grossen Einfluss auf das Allgemeinbefinden. Übersäuerte Kälber sind matt und zeigen einen schlechten bis abwesenden Saugreflex. Es sollte nicht zu lange gezögert werden. Ein frühes Eingreifen durch den Tierarzt kann Schlimmeres verhindern.

Elektrolyte nicht in Milch Die Einhaltung des Tränkeplans in der Tabelle ist sehr arbeitsintensiv, aber bei kranken Kälbern die Therapie der Wahl. Er zeigt auch auf, wie viel Flüssigkeit ein Kalb wirklich pro Tag benötigt. Voraussetzung zur Einhaltung dieses Tränkeplans ist natürlich, dass der Saugreflex noch vorhanden ist. Der Milchbedarf eines 50 kg schweren Kalbes liegt bei ungefähr 6 l. Die Elektrolyttränken sollen die anhaltenden Flüssigkeitsverluste aufgrund des Durchfalls ersetzen. Um Milchgerinnungsstörungen im Labmagen zu verhindern, darf die Elektrolyttränke nicht direkt mit der Milch zusammen angeboten werden.

Parasiten überall Die Kryptosporidien-Parasiten 6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

Trocknet das Kalb aus? Auf eine Austrocknung von Durchfallkälbern weisen folgende Symptome hin: • Aufgezogene Hautfalte verstreicht nur langsam oder bleibt stehen.

Händen und auf Arbeitsgegenständen. In feuchter und kühler Umgebung können diese Parasiten bis zu einem Jahr überleben. Wärme und Sonnenlicht ertragen sie schlecht.

• Augäpfel sinken ein. • Körperoberfläche wird kühler. • Schleimhäute wirken kalt und trocken. • Beeinträchtigung des Stehvermögens. • Festliegen. Solche Tiere brauchen rasche tierärztliche Hilfe.

sind äusserst resistent. Sie kontaminieren nicht nur die Stallböden, sondern man findet sie auch an den Wänden, in Tränkeeimern und den «Nuggis», in Wasserbecken (schwimmen auch auf Wasseroberfläche), an Kleidern, an den

Jüngstes zuerst Beim Versuch, den Keimdruck zu reduzieren, braucht es Geduld und Hartnäckigkeit. Hygiene und Aufstallung sind die wichtigsten Ansatzpunkte, wie auch eine aktuelle Studie aus Schweden bestätigt. Nur mit sauberen Händen, Stiefeln und Kleidern sollten die Kälber getränkt werden. Idealerweise wird das jüngste Tier als erstes getränkt. Jedes Kalb hat einen eigenen Kessel mit eigenem «Nuggi». Iglu In vielen Betrieben tritt überhaupt erst ein Durchfallproblem auf,

Zusammenarbeit Wiederkäuerklinik und RGD Die Wiederkäuerklinik der Vetsuisse-Fakultät Universität Bern arbeitet auf dem Gebiet der Bestandesmedizin sehr eng mit dem Rindergesundheitsdienst (RGD) zusammen. So wird gemeinsam ein RGD-Bulletin für Tierärzte verfasst, das unter www.rgd.ch abrufbar ist und sich letzthin ebenfalls mit Kryptosporidien befasst hat. Auf www.rgd.ch finden Sie weitere Informationen zu verschiedenen Themen rund um die Kälbergesundheit.

wenn zu viele Tiere auf kleinem Raum gehalten werden. Aus diesem Grund sollten Kälber direkt nach Geburt in ein Iglu gebracht werden. Iglus bieten optimale Reinigungs- und Desinfektionsmöglichkeiten. In alten holzigen Kälberboxen ist eine erfolgsversprechende Desinfektion unmöglich. Häufig wird die Reinigung und Desinfektion der Abkalbebox vergessen, da auch erwachsene Kühe die Erreger ausscheiden und sich das Kalb schon unmittelbar nach der Geburt anstecken kann. Eine gute Kolostrumversorgung ist unumgänglich.

Die Iglu-Aufstallung beugt Kryptosoridien vor.

Impfung der Mutter? Es existiert bis heute keine «Spritze», welche die Kälber wieder gesund werden lässt. Im Handel erhältliche Mittel helfen nur, die Parasitenausscheidung im Kot zu verringern. Eine Impfung der trächtigen Muttertiere gegen Rota- und Coronaviren kann den Krankheitsverlauf abschwächen, indem sie Mischinfektionen mit weiteren Durchfallerregern vorbeugt. Die Impfung kann aber nur über eine optimale Kolostrumversorgung beim Kalb wirksam werden. Um die Mutterschutzimpfung gezielt und effizient einzusetzen, sollten Tierhalter sich vom Tierarzt beraten lassen. Fazit Zusammenfassend gibt es bei einem Bestandesproblem mit Kryptosporidien kein Patentrezept. Es gilt, die Stallungen und Geräte möglichst häufig auszumisten, gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Am besten lässt sich das mit Iglus umsetzen. Mutterschutzimpfungen funktionieren nur, wenn die Kolostrumgaben gemäss Empfehlungen erfolgen. 䡵 UFA-REVUE · 6 2011

Autor Andreas Raemy, Med. vet., Resident ECBHM, Klinik für Wiederkäuer, 3001 Bern. wiederkaeuerklinik.ch

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GENETIK NUTZTIERE

Auch für den «normalen» Betrieb? DER EMBRYOTRANSFER wird in der Viehzucht hauptsächlich eingesetzt, um von überdurchschnittlichen Kühen möglichst viele Nachkommen zu erhalten. Neue Techniken wie etwa der Einsatz von gesextem Samen und der genombasierten Zuchtwerte lassen die Hoffnung auf eine gezieltere Zucht weiter steigen. Nimmt damit auch der Nutzen für einen «Normalbetrieb» zu?

Alain Passeraub

«Von meiner besten Spenderkuh Rita habe ich bis heute 66 brauchbare Embryonen erhalten», berichtet Stefan Gut aus Birmenstorf (ZH) von seinen Erfahrungen mit dem Embryotransfer. «…und die ersten Nachkommen dieser 100 000er Kuh sind wiederum exzellent und lassen für die Zukunft viel versprechen.» Werden die Embryonen solcher erfolgreicher Spenderkühe mehrheitlich im eigenen Betrieb genutzt, setzen sie sich in der Herde natürlich schnell durch. Daher empfiehlt es sich, insbesondere exterieurstarke Kühe mit guter Leistung und vor allem exzellenten Fitnesseigenschaften zu spülen.

Wie funktioniert es? Die Kuh, von der Embryonen gewonnen werden sollen, wird mit natürlichem Eireifungshormon (FSH) über mehrere Tage behandelt. Durch die hormonelle Stimulierung reifen auf den Eierstöcken nicht

Anforderungen an das Spendertier (Spülkuh): Gute Resultate sind von der Gesundheit des Spendertiers abhängig. Wichtig sind: • Gute, ungestörte Fruchtbarkeit. • Normale Geburt und Nachgeburtsphase. • Regelmässige Brunstzyklen. • Gesunde Gliedmassen. • Stabiler Stoffwechsel.

Anforderungen an das Empfängertier Nur beste Empfängertiere ergeben gute Trächtigkeitsresultate: • Rinder zwischen 15 und maximal 20 Monaten.

nur eine, sondern mehrere Eizellen in Brunstblasen heran. Nach dem Eisprung am Ende der Brunst sollten möglichst viele von diesen Eizellen befruchtet werden. Da der Eisprung bei einer Vielzahl von Brunstblasen nicht immer zeitgleich stattfindet, werden die Chancen für den Befruchtungserfolg durch eine Doppelbesamung erhöht. Diese können auf Wunsch auch mit dem Sperma unterschiedlicher Stiere durchgeführt werden. Die Embryonen «wandern» in den Tagen nach der Befruchtung vom Eileiter in die Spitzen der Gebärmutterhörner. Von dort werden sie am siebten Tag nach der Besamung durch den Embryotransfer-Tierarzt herausgespült. Dazu wird eine spezielle Spülflüssigkeit über einen Gummikatheter in die Gebärmutter eingebracht, der durch einen Ballon nach hinten abgedichtet ist. In der wieder zurückgewonnenen und aufgefangenen Spüllösung findet man später die Embryonen. Dazu wird vor Ort auf dem Betrieb (z. B. in der Küche oder im Büro) ein mobiles Labor eingerichtet, wo die Embryonen unter dem Mikroskop gesucht und klassifiziert werden. Sind ausreichend Empfängertiere vorhanden, werden die Embryonen direkt übertragen oder aber eingefroren. Für die Embryonenübertragung ist wichtig, dass sich die Empfängertiere im gleichen Zyklusstadium befinden wie die Spenderkuh bei der Spülung, das heisst sieben Tage (maximal ± 1 Tag) nach der Brunst.

• Ausgewogen ernährt, inklusive Mineralstoff und Viehsalz. • Gut entwickelt: BCS 3 (nicht zu fett!). • Gesund und entwurmt. • Qualitativ hochwertige Futtermittel ohne Schimmelpilzbefall. • Deutliche Brunst sieben Tage vor dem Transfer.

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Erfolgsrate von 60 % Für einen erfolgreichen Embryotransfer sind hohe Anforderungen an die beteiligten Tiere zu stellen. Im Durchschnitt werden in der Schweiz sieben bis acht brauchbare

Suchen von Embryos unter dem Mikroskop auf dem Bauernhof.

Embryonen pro Spülung gefunden und rund 60 % der übertragenen Embryonen «wachsen an». Aus einer Durchschittsspülung sind zirka vier bis fünf Kälber zu erwarten. Dies funktioniert allerdings nur, wenn Spender- und Empfängertiere gesund und gut vorbereitet sind (siehe Kasten).

Von Betreuung abhängig Vor allem Fütterungsfehler und Stress beeinträchtigen die Spülresultate. Kühe, die sich in einem zu grossen Energiedefizit befinden, bauen Körperfett ab und produzieren Ketonkörper. Ein Zellgift, das in der Flüssigkeit der Brunstblase und in der Gebärmutterschleimhaut nachweisbar ist und zu minderwertigen Eizellen führen kann. Embryonen, die von Kühen im Energieloch gewonnen werden, sind häufig nicht befruchtet oder bei der Spülung schlecht entwickelt. Auch wenn die Kühe zu früh nach der Geburt, nach einer Schwergeburt oder Nachgeburtsverhalten gespült werden, enttäuschen die Ergebnisse oft. Ebenso ziehen verpilzte Futtermittel, Lahmheiten, Euterentzündungen oder schmerzhafte Verletzungen einen schlechten 6 2011 · UFA-REVUE


GENETIK NUTZTIERE Spülerfolg nach sich. Daher muss jede Spenderkuh kritisch und objektiv begutachtet werden, ob sie die zur Embryonengewinnung nötigen Voraussetzungen erfüllt. Manche Kuh ist auch ein halbes Jahr nach dem Kalben wegen einer hohen Milchleistung oder ungünstigen Umweltverhältnissen noch nicht in der Verfassung, Embryonen produzieren zu können.

Kombination mit anderen Techniken Mehr Kälber von einer tollen Kuh oder aus einer viel versprechenden Paarung zu bekommen, ist das Hauptziel bei einer Embryospülung. Sogar das Geschlecht dieser Kälber lässt sich im Voraus beeinflussen. Mit dem Einsatz von gesextem Sperma eröffnen sich je nach Betriebsausrichtung interessante Aspekte: Beim Einsatz von weiblich gesextem Sperma sind 90 % weibliche Embryonen, beim Einsatz von männlich gesextem Sperma 90 % männliche Embryonen zu erwarten. Durch die Embryoproduktion mit gesextem Sperma ist also eine gezielte Eigenremontierung aus den besten Zuchtlinien im Stall möglich. Da mehr Kälber desselben Geschlechts zu erwarten sind, werden mehr wertvolle Kälber geboren. In Kombination mit den neuen genombasierten Zuchtwertschätzungen werden direkte Vergleiche zwischen Vollgeschwistern möglich, was durch die genauere Selektion einen noch schnelleren und grösseren Zuchterfolg und bei geschickter Paarung auch einen finanziellen Vorteil bedeuten kann. Besamt man die Spenderkuh mit dem Sperma mehrerer verschiedener Stiere, erhält der Betrieb von einer guten Kuh im Bestand sogar mehrere gleichalte Kälber mit verschiedenen Vätern – eine zusätzliche Verbesserung der Zuchtauswahl.

Beim Züchter nachgefragt Stefan Gut ist Milchviehzüchter in Birmensdorf (ZH) und hat erste Erfahrungen mit dem Embryotransfer gesammelt. UFA-Revue: Herr Gut, warum machen Sie Embryotransfers? Stefan Gut: Weil manche Kuh eine kurze Lebensdauer hat, steigert ein Embryotransfer die Wahrscheinlichkeit, möglichst viele weibliche Nachkommen von ihr zu erhalten. Trotzdem muss gesagt sein: Der Embryotransfer bedeutet Hoffnung und noch lange keine Gewähr. Welches sind Ihre bisherigen Erfahrungen? Wir haben auf unserem Betrieb nun das siebte Mal gespült. Die bisherigen Nachkommen sind gut und versprechen für die Zukunft viel. Sicher gab es auch schon Negativerlebnisse. Ich denke da zum Beispiel an Aborte oder an Embryonen, die nicht angewachsen sind. Doch besteht bei jedem gespülten Embryo die Chance auf ein «Spitzenprodukt». Gemessen wird das Resultat natürlich auch durch den Schauerfolg. Welches Ziel streben Sie an? Hoch beschriebene Nachkommen aus vielversprechenden Anpaarungen. Schautiere, die aber auch eine gute Wirtschaftlichkeit aufweisen.

Stefan Gut nutzt den Embryotransfer vor allem zur Remontierung des eigenen Bestandes.

Ist der Embryotransfer für Ihren Betrieb wirtschaftlich? Mein persönliches Ziel bezieht sich auf die Remontierung meines eigenen Bestandes. Bisher betrieb ich nur wenig Handel mit Embryonen. Können Sie diese Technologie den Züchterkollegen weiterempfehlen? Eine gute Kuh gezielt anzupaaren und Embryonen zu spülen, kann ich meinen Berufskollegen nur weiterempfehlen. Es lohnt sich, die Embryonen auf Rinder einzusetzen. Bei Rindern ist die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Trächtigkeit grösser.

Bei der Voruntersuchung der zu spülenden Kuh.

Fazit Die Aussicht auf viele wertvolle Nachkommen aus eigener Zucht, von Linien, die zum Betrieb passen, die vom Betriebsleiter geschätzt werden, lässt sich durch die Kombination von Embryotransfer mit den neuen Techniken wie dem Einsatz von gesextem Samen oder der genombasierten Zuchtwertschätzung weiter verbessern. Dadurch wird die Embryoproduktion für jeden Betrieb interessant. 䡵 UFA-REVUE · 6 2011

Autor Dr. med. vet. Alain Passeraub, Embryoproduktion Swissgenetics, 3052 Zollikofen. www.swissgenetics.ch

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NUTZTIERE

Was nach der Erregeranalyse? DIE MASTITIS-IDENTIFIKATION erlaubt es, sich anbahnende Bestandesprobleme frühzeitig zu erkennen und liefert für eine Sanierung die nötigen Informationen zum Erregerspektrum. Ferner ermöglicht sie die Überwachung sanierter Betriebe. Zur Interpretation der Analysen und zur Auswahl geeigneter Massnahmen wird am besten der Tierarzt beigezogen.

Die Verursacher von Euterentzündungen unterscheiden sich in ihrer Ansteckungsfähigkeit. Hoch ansteckend sind etwa Streptococcus agalactiae (Gelber Galt) und dysgalactiae sowie Staphylococcus aureus. Von Letzterem gilt Genotyp B als besonders gefährlich. Bei Eutervierteln mit über 100 000 Zellen pro Milliliter Milch und ohne sichtbare Symptome, spricht man von einer subklinischen Mastitis. Diese lässt sie sich nur durch einen Schalmtest oder im Labor feststellen.

100 000 Ziegenmilchproben für die Zuchtverbände.

Neu auch für Holstein Braunviehzüchter können ihre Milch seit diesem Jahr bei der Suisselab gezielt auf Mastitiserreger analysieren lassen, Holsteinzüchter ab Sommer 2011. Schon länger offen steht diese Dienstleistung aus Zollikofen (BE) den Fleckviehzüchtern. Die Proben werden automatisch der Milchleistungsprüfung entnommen, wenn die Zellzahl einer Kuh über 200 000 pro Milliliter Milch liegt und kosten je 30 Fr. (ohne Mehrwertsteuer). Zum gleichen Preis werden auf Wunsch auch Viertelsund Tankmilchproben analysiert.

Innert vier Stunden Um die Kei-

Moderne Methoden Im Rahmen der Milchprüfung führt Suisselab alle Qualitätskontrollen und ab Juli auch alle Inhaltsstoffanalysen für die Viehzuchtverbände durch. Die Inhaltsstoffe werden mit der Infrarot-Absorptionsspektroskopie, die Keim- und Zellzahl mittels fluoreszenzoptischer Bestimmung analysiert. Das Labor läuft automatisch. Die Fläschchen fahren entsprechend ihrer Barcodes zu den Analysegeräten. Pro Jahr analysiert Suisselab 600 000 Proben aus der Milchprüfung sowie vier Millionen Kuh- und 70

Elf wichtigste Erreger Die Mastitis-Identifikation mit dem sogenannten «PathoProof Mastitis PCR Assay» ermöglicht die Bestimmung von elf Erreger oder Erregergruppen und deckt damit etwa 95 % der Mastitisfälle ab. Identifiziert wird auch das b-lactamaseGen, verantwortlich für die Penizillinresistenz von S. aureus und Staphylococcus spp. (= andere Staphylokokken).

me nachzuweisen, wird ein genau definierter Abschnitt der Erbsubstanz (DNA) vervielfältigt. Der grosse Vorteil der neuen Methode ist, dass sie die Erbsubstanz unverzüglich während der Vervielfältigungszyklen (real time) misst. So liegt das Resultat innert vier, statt wie mit der herkömmlichen «Kulturmethode» erst innert 48 Stunden vor. Um sie zu entdecken, müssen die Erreger nicht mehr leben. Es kann also auch mit konservierten Proben, wie es die Milchkontrollproben sind, gearbeitet werden. Konservierte Proben bieten den Vorteil, dass die Mastitiserreger nach der Milchentnahme nicht mehr wachsen. Man erhält genau das Bild, wie es bei der Probenahme vorlag. Generell resultieren weniger fälschlicherweise als «negativ» beurteilte Proben.

Staphylokokken am häufigsten Martin Reist hat 5000 PathoProof-Analysen von knapp 500 Betrieben unter die Lupe genommen. Die Proben stammten aus der Milchleistungsprüfung von swissherdbook und enthielten meist über 200 000 Zellen pro Milliliter

Milch. Staph. spp. kamen in über 80 %, b-lactamase-Gene in knapp 50 % und Corynebacterium bovis in fast 40 % der Proben vor (siehe Grafik). S. aureus tauchte bei Zellzahlen von 500 000 bis 1 000 000 pro Milliliter Milch besonders häufig auf. Bei noch höheren Zellzahlen waren S. agalactiae, dysgalactiae und uberis sowie Klebsiellen vorherrschend. Keinen offensichtlichen Zusammenhang mit der Zellzahl zeigten Staph. spp., C. bovis, Enterokokken und Escherichia coli.

Früherkennung und Bestandessanierung «Korrekt interpretiert liefert der neue PathoProof-Test in Proben aus der Milchleistungsprüfung eine wichtige und brauchbare Hilfestellung bei der Früherkennung von Mastitisproblemen und bei der Abklärung von Mastitis-Problembeständen», folgert Martin Reist aus seinen Auswertungen. Gezielte Therapien sparen Kosten und Arbeitsaufwand. Beim Zukauf einer Kuh erlaubt der Test eine objektive Auskunft über die Eutergesundheit.

Woher kommen die Keime? Der PathoProof gibt Hinweise, ob umweltoder euterassoziierte Keime eine Rolle spielen. Zu Ersteren zählen: E. coli, Klebsiellen, Serratia marcescens, S. uberis und Enterokokken. Die Infektion findet vor allem in der Zwischenmelkzeit statt. Vorbeugen kann man durch saubere Lauf- und Liegeflächen. Als euterassozierte Krankheitserreger gelten S. aureus, S. agalactiae, Arcanobacterium pyogenes und C. bovis. Diese Erreger werden via Melkzeug oder Melker – etwa wenn das Vorgemelk auf die Standfläche gerät – von Kuh zu Kuh 6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE

übertragen. Die Einschleppung euterassoziierter Erreger erfolgt meist über den Tierzukauf. S. dysgalactiae kann sowohl den umwelt- als auch den euterassozierten Erregern zugeordnet werden.

Milchkontrollproben sind nicht keimfrei Wichtig ist, zwischen keimfrei entnommenen Viertel- und Euterproben (mit vorgäniger Alkoholdesinfektion) sowie Milchkontrollproben zu unterscheiden. Bei ersteren ist klar,

40 %

A. pyo P. indo

C. bovis

Enterokokken

S. uberis

Quelle: Suisselab

Abklärung mit Tierarzt Generell sind die PathoProof-Ergebnisse mit dem Tierarzt und allenfalls dem Melkberater zu besprechen. Besondere Aufmerksamkeit erfordern die ansteckenden S. aureus, S. agalactiae und S. dysgalactiae. Die Erfolgschance einer Behandlung während der Laktation gegen S. aureus liegt bei 30 %. Besser sieht es bei einer Behandlung während der Galtzeit aus. S. agalactiae wird schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts intensiv bekämpft (80 % Heilungschance) und kommt daher nur noch selten vor. Werden S. dysgalactiae, S. uberis, Klebsiellen oder der Komplex Arcanobacterium pyogenes / Peptoniphilus indolicus festgestellt, spielt auch die Zellzahl eine Rolle. Ist sie tief, kann es sich bei Milchkontrollproben um eine Kontamination aus der Umwelt handeln. Keine Massnahmen erfordert ein geringer Befall mit Staph. spp. oder C. bovis, sofern keine weiteren Symptome vorhanden sind. Bei beiden handelt es sich um normale Bewohner der Zitzenhaut beziehungsweise des Strichkanals. C. bovis verursacht meist nur eine schwache Mastitis, kann aber darauf hinweisen, dass die Melkmaschine und die Melkarbeit überprüft werden sollten. Kommt er gehäuft vor, gerät das Zitzendippen ins Rampenlicht. Reicht die Konzentration der Lösung? Wird sie häufig genug erneuert?

Fazit Nicht immer, wenn bestimmte Erreger nachgewiesen werden, ist Antibiotika die Lösung. Herrschen umweltassoziierte Erreger vor, kann auch eine bessere Hygiene oder Melktechnik zum Ziel führen. 䡵 UFA-REVUE · 6 2011

S. marcescens

0%

E. coli

20 % Klebsiella spp.

• Behandlung aufgrund des Antibiogrammes durchführen.

lassen sich aus dem PathoProof nicht direkt ableiten. Tierarzt Andreas Tschuor von der Pfizer AG erklärt: «Hierfür muss ein weiterer diagnostischer Schritt gegangen werden: die Empfindlichkeitsprüfung des Leitkeimes auf dem Betrieb. Wenn zum Beispiel S. aureus als Bestandesproblem erkannt wurde, dann muss von einer repräsentativen Anzahl der betroffenen Kühe erneut eine Milchprobe gewonnen werden, um daraus den Leitkeim zu isolieren. Von diesem wird dann ein Antibiogramm erstellt. Erst danach kommt die Therapie.» Suisselab empfiehlt, Faktoren wie die Zellzahl, klinische Symptome, Vorgeschichte der Kuh und die Situation der Herde bei der Interpretation einzubeziehen.

60 %

S. dysgalactiae

• Kühe identifizieren, von denen ein Antibiogramm erstellt werden soll.

Antibiogramm Therapien

80 %

S. agalactiae

• Bekämpfungsmassnahmen zusammen mit Tierarzt definieren.

100 %

b-Lactamase Gen

• Zusammen mit dem Bestandestierarzt identifizieren, ob es sich um ein Einzeltier- oder um ein Bestandesproblem handelt.

Grafik: Häufigkeit der Mastitiserreger

Staph. spp.

• Resultate aus PathoProof-Analysen auf Bestandesebene sammeln.

dass die nachgewiesenen Erreger aus dem Euter stammen, während bei den Milchkontrollproben auch die Umwelt als Erregerquelle in Frage kommt. Keimfrei entnommene Proben können ähnlich interpretiert werden wie Tests mit Kulturmethoden.

S. aureus

Massnahmen aufgrund Mastitis-Identifikation

Behandlungen von Kühen lassen sich aus dem PathoProof-Test nicht direkt ableiten. Bild: agrarfoto.com

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Unter www.suisselab.ch/mid finden Sie Anmeldeformulare für Analysen von Mastitiserregern.

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NUTZTIERE

Warum Arzt und Betreuer andere Farben tragen sollten EINE ENGE MENSCH-TIER-BEZIEHUNG wird auf heutigen Landwirtschaftsbetrieben durch den Strukturwandel und veränderte Haltungssysteme erschwert. Dennoch beeinflusst sie die Wirtschaftlichkeit der Tierproduktion.

Tanja Kutzer

Jedem Landwirt, der Nutztiere hält und betreut, ist an der Gesundheit und am Wohlbefinden seiner Tiere gelegen. Dafür sind jedoch nicht nur eine optimale Haltung und Fütterung wichtig, auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier muss stimmen.

Unangenehme Eingriffe Kontakt zu Menschen ist für landwirtschaftliche Nutztiere nicht immer angenehm: sei es das Einziehen von Ohrmarken schon kurz nach der Geburt, eine notwendige Klauenbehandlung oder einfach das Setzen einer Impfspritze. Oftmals beschränkt sich der Kontakt zum Menschen auf für das Tier unangenehme Eingriffe. Das kann Furcht und Stress bei den Tieren auslösen und sich negativ auf deren Produktivität, Gesundheit und Wohlbefinden auswirken.

Priorität hat die Kontaktpflege mit jungen Tieren.

Enges Zeitbudget Umso wichtiger sind der regelmässige Kontakt des Be-

treuers mit den Tieren und ein guter Umgang, was in Zeiten steigender Herdengrössen und bei engem Zeitbudget oftmals schwierig zu realisieren ist. Eine Folge davon können Scheuheit, Furchtsamkeit oder Aggressivität der Tiere gegenüber dem Menschen sein. Die Tierbetreuung wird erschwert und notwendige Routinemassnahmen bergen ein erhöhtes Unfallrisiko.

Einstellung des Betreuers Die Einstellung des Tierbetreuers gegenüber seinen Tieren bestimmt massgeblich deren Verhalten ihm gegenüber. Stimmt die Beziehung, können die Tiere das Verhalten und die Handlungen des Betreuers besser einschätzen. Sie entwickeln «Vertrauen», werden umgänglicher, erschrecken seltener und lassen sich einfacher handhaben. Auch der Betreuer empfindet den Umgang mit den Tieren als angenehm und zeigt dies unbewusst durch sein Handeln und seine Körpersprache. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Verhalten der Tiere aus. Umgekehrt kann ein Betreuer den Umgang mit den Tieren als schwierig und anstrengend empfinden und daher zu Ungeduld neigen. Diese Einstellung hat einen negativen Effekt auf die Tiere – ein Teufelskreis beginnt.

Fokus auf junge Tiere Wo immer möglich, sollten Routineaufgaben wie Ausmisten, Füttern, Stallrundgang, Brunstbeobachtung als Gelegenheit wahrgenommen werden, den Kontakt zum Tier zu pflegen und zu intensivieren. Insbesondere bei sehr jungen Tieren ist diese Massnahme zu empfehlen, da hier in relativ kurzer Zeit eine Vertrauensbeziehung aufgebaut werden 72

kann. Kälbern sollte nicht nur beim Tränken Aufmerksamkeit zuteilt werden. Kurze, aber regelmässige Körperkontakte sowie das zwanglose Anlegen von Halfter und Führstrick zur Gewöhnung erleichtern den späteren Umgang mit dem Tier. Auch Schweine reagieren positiv auf Zuwendung und freundlichen Umgang.

Griff unter Bauch Der Betreuer sollte sich den Tieren ruhig und geduldig annähern und sie bis zu einem gewissen Masse auch einmal an Stiefeln und Kleidung schnüffeln lassen. Bei Ferkeln empfiehlt es sich, sie beim Hochheben am Hinterbein mit der anderen Hand unter dem Bauch zu stützen. So 6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE lassen sich mögliche Schmerzen durch Zerrungen vermeiden.

Lockfutter Eine positive Motivation zur Annäherung kann durch das Anbieten von Lockfutter verstärkt werden. Bei Rindern kann hierzu beispielsweise mit Kraftfutter oder Äpfeln gearbeitet werden.

Sprechen und Musik Es muss aber nicht jedes Mal ein Körperkontakt zum Tier oder eine Lockfütterung sein. Es ist

Ferkel sollten beim Hochheben nicht nur an den Beinen gehalten, sondern auch unter dem Bauch gestützt werden.

richtige Stimmlage und ein ständiges Ansprechen der Tiere sind der Schlüssel zum Erfolg. Je weniger Zeit der Tierbetreuer hat, umso länger wird das Umtreiben in Anspruch nehmen. Das liegt nicht nur an der veränderten Körpersprache und inneren Anspannung. Rinder und Schweine haben einen ausgeprägten Geruchssinn und können mit diesem auch den emotionalen Zustand ihres Betreuers wahrnehmen.

Behandlungsorte gezielt wählen Behandlungen verknüpfen die Tiere gedanklich mit den Plätzen, an denen sie erfolgen. Daher sollten Tätigkeiten wie die Klauenpflege oder das Einziehen von Ohrmarken soweit möglich nicht an einem Ort durchgeführt werden, wo die Tiere sonst an eine freundliche Atmosphäre gewöhnt sind. Im täglichen Umgang mit weiblichen Zuchttieren ist dieser Umstand von entscheidender Bedeutung: Sind die Erfahrungen einer Erstlingssau in der Abferkelbucht oder einer Erstmelkenden im Melkstand negativ behaftet, wird der Aufwand, sie beim nächsten Mal dorthin zu treiben, unverhältnismässig hoch.

Ablenken Ein Ortswechsel zur Behandlung ist nicht immer möglich. Eine gute Alternative besteht darin, möglicherweise unangenehme Behandlungen vorzunehmen, während die Tiere gerade abgelenkt sind. So kann das Impfen beispielsweise durchgeführt werden, sobald frisches Futter vorgelegt wurde. Darüber hinaus ist natürlich auch die richtige Impftechnik wichtig. auch sinnvoll, sprechend durch den Stall zu gehen und so die Tiere an die eigene Stimme zu gewöhnen. Das Abspielen eines Radiosenders kann zu einer ruhigeren Atmosphäre für Tier und Mensch führen. Die Tiere gewöhnen sich an eine gewisse Geräuschkulisse und Stimmen und reagieren gelassener auf fremde Klänge.

Tiere riechen Emotionen Ausreichend Zeit im Umgang mit den Tieren ist ebenfalls ein entscheidender Faktor. Es ist keine gute Idee, unter Zeitdruck eine Gruppe Sauen oder die Milchviehherde umtreiben zu wollen. Ruhe, Sicherheit und Ausdauer, das Treiben der Schnelligkeit der Tiere angepasst, die UFA-REVUE · 6 2011

Bekleidung Ebenfalls die Farbe der Bekleidung kann mit unangenehmen Erlebnissen in Verbindung gebracht werden. Tierarzt oder Besamungstechniker bleiben den Tieren in der Regel eher unangenehm im Gedächtnis. Daher sollte der Tierbetreuer eine eigene Farbe für seine Bekleidung wählen und für betriebsfremde Personen andere Farben vorsehen. Fazit Ein Patentrezept für eine gute Mensch-Tier-Beziehung gibt es nicht. Der Landwirt ist gefordert, das Verhalten seiner Tiere zu beobachten und sich soweit möglich auf sie einzustellen. Die Belohnung ist zumindest ein stressfreie-

Mensch-Tier-Beziehung und Wirtschaftlichkeit – Praxisbetriebe für Studie gesucht Viele der im Artikel erwähnten Massnahmen zur Intensivierung der Mensch-Tier-Beziehung beruhen auf praktischen Erfahrungswerten. Wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema gibt es nur wenige. Das Zentrum für tiergerechte Haltung von Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) untersucht derzeit, wie sich eine gute Mensch-Tier-Beziehung bei Aufzuchtrindern und Jungsauen mit möglichst wenig Zeitaufwand aufbauen lässt. Weibliche Zuchttiere stellen die Erwerbsgrundlage eines Betriebes dar. Die Tiere müssen zunächst über einen längeren Zeitraum aufgezogen werden, bevor sie produktiv genutzt werden können. Neue, unbekannte Haltungssituationen und eine Intensivierung des Kontaktes zum Menschen bei der Umstellung von Aufzucht zur produktiven Phase erfordern Anpassungsreaktionen der Tiere, die sie unter Umständen überfordern. Im schlimmsten Fall gehen die Tiere dann mit einem finanziellen Verlust vorzeitig aus dem Betrieb ab. Anhand verschiedener Indikatoren für Stress und Wohlbefinden wird in der ART-Studie die Wirksamkeit der durchgeführten Massnahmen erfasst. Darüber hinaus soll zum ersten Mal mit Hilfe einer Kosten-Nutzen-Analyse der zusätzliche Aufwand ins Verhältnis zu einer möglicherweise gesteigerten Leistung und Nutzungsdauer der Tiere gesetzt werden. Um die Studie auf eine breite Basis stellen zu können und Betriebseffekte möglichst gut abzubilden, werden noch Praxisbetriebe gesucht. Interessierte Betriebsleiter erhalten Auskünfte bei: Tanja Kutzer, 寿 052 365 33 81, tanja.kutzer@art.admin.ch

res Arbeiten mit den Tieren. Das Zusammenspiel aus entsprechender Haltung, Fütterung, Gesundheit und einem positiven Umgang mit den Tieren ist mitentscheidend für den (wirtschaftlichen) Erfolg. 䡵

Autorin Tanja Kutzer, Dr. agr., Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, 8356 Ettenhausen. www.agroscope.ch

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NUTZTIERE

«Umstellung auf UFALohnmischfutter hat sich gelohnt» DER BETRIEB DANZ vermarktet seine Getreide- und Maisernte jetzt als UFALohnmischfutter. Weniger Arbeit, weniger Risiko und eine bessere Wirtschaftlichkeit sind das Ergebnis.

Gerhard Affolter

Tierhalter mit eigenem Futtergetreide haben viele Möglichkeiten, wie sie ihre Ernte verwerten. Von einem vergleichsweise hohen Preis als auch von qualitativ hochstehendem Mischfutter profitiert, wer sein Getreide als UFA-Lohnmischfutter anrechnen lässt. Diese Erfahrung machen auch Ruth und Peter Danz, Hindelbank (BE).

Weniger Stress «Aus gesundheitlichen Gründen habe ich 2010 die Produktion und Lagerung von Maiskörnersilage aufgegeben», erklärt Peter Danz. Trotz gestiegenem Mischfuttereinsatz

seien die Direktkosten seiner Mastschweinehaltung stabil geblieben. «Mit der aktuellen Preiskonstellation lohnen sich Mehraufwand und Investitionen nicht mehr in gleichem Masse wie früher», bilanziert Peter Danz. Heute habe er weniger Stress und müsse das Risiko nicht selber tragen, wenn beispielsweise in der Maiskörnersilage die gefürchteten Qualitäts- oder gar Futterverluste durch Nacherwärmungen entstünden. Nicht zuletzt verlaufe die Ernte ruhiger. Dies, weil das Erntegut nicht mehr ins eigene Silo gefüllt werden muss, sondern direkt der LANDI Landshut abgegeben werden kann.

Weniger Arbeit Schon länger gibt

Mit dem neuen Direktzahlungssystem scheint die Attraktivität von Getreide zu gewinnen.

Peter Danz den Futterweizen als UFALohnmischfutter ab. Seit nun auch der Mais als Lohnmischgetreide angerechnet wird, hat sich die Fütterung merklich vereinfacht. Es fällt Peter und Ruth Danz jetzt leichter, die Mastschweine einem Betriebshelfer zu übergeben, wenn sie mal in die Ferien fahren. Die Arbeitsbelastung ist gesunken, so dass mehr Zeit für die Pensions- und Zuchthunde übrig bleibt.

Laut Modellrechnungen der Forschungsanstalt Agroscope ReckenholzTänikon zur Agrarpolitik 14 – 17 nimmt die Getreidefläche per 2014 um rund 7000 ha zu. Die Prognosen gehen davon aus, dass der Futtergetreideanbau preismässig auf dem Niveau von 2011/12 bleibt, während das Brotgetreide leicht verliert. Weltmarktpreis spielt eine Rolle Aufgrund des Schwellenpreissystems wird die Belastung von importierten Futterrohstoffen an der Grenze meist monatlich angepasst, damit der Importpreis innerhalb einer Bandbreite von + / – 3 Fr./dt vom Schwellenpreis bleibt. Sind die Weltmarktpreise hoch, wird der Importpreis in der Schweiz durch Absenkung oder Erhöhung der Zölle reduziert und umgekehrt. Während der Vermarktung der Inlandware wird vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ein Importpreis an der oberen Bandbreite angestrebt. Wenn die inländische Ware vermarktet ist, tendiert die Kurve auf die untere Bandbreite. UFA-Lohnmischfutter auch für Bio-Betriebe interessant Die aktuelle Futtergetreidefläche in der Schweiz ist gegenüber dem Vorjahr mehr oder weniger unverändert, einzig Triticale befindet sich leicht im Minus. Beschränkt verfüg- und darum im UFA-Lohnmischfutter-System zu besonders guten Preisen verkaufbar sind Bio-Futterweizen, Bio-Gerste und Bio-Mais.

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Silogrösse Auf Anraten des UFABeratungsdienstes hat der Betrieb Danz für mehr Silokapazität gesorgt, so dass pro Lieferung 22 t bezogen und neben dem Mengen- auch vom maximalen Loserabatt beim UFA-Futter profitiert werden kann.

Flexibilität und Service Nicht zu-

Eigenes Futtergetreide wird konkurrenzfähiger

Wachsende Fläche

blend eingemischt. So kann der Bedarf an Mineralstoffen in der Vormast optimal gedeckt werden. «Das hat sich auf die Tiergesundheit erfreulich ausgewirkt; die Schweine sind ruhiger und haben weniger Fundamentprobleme», beobachtet der Betriebsleiter.

Garantierte Gehalte und Mineralisierung Positiv beurteilt Peter Danz weiter, dass das UFA-Futter im Gegensatz zu Maiskörnersilage und zum vorher ebenfalls eingesetzten Schottenkonzentrat standardisiert ist. Durch die Gehaltsschwankungen in der Trockensubstanz wie auch durch die unstabile Qualität der Maiskörnersilage und der Schotte war die Fütterung schwieriger zu planen. In das Alleinfutter UFA 3314 wird betriebsspezifisch für Peter Danz 10 kg/t UFA 395 Mineralstoff mit Mini-

letzt ist Peter Danz im Fütterungsmanagement mit dem Lohnmischfutter-System flexibler geworden. Muss etwas geändert werden, lässt sich dies heute einfacher umsetzen als noch mit der Maiskörnersilage und dem Schottenkonzentrat. Im UFA-Lohnmischfuttersystem können Tierhalter aus einem breiten Sortiment – inklusive Futterspezialitäten – auswählen. Zudem ist ein umfassender Beratungsservice inbegriffen. Dazu gehören etwa Futterpläne, Futteranalysen und Nährstoffbilanzen. Dieser Service trägt zur Steigerung der Professionalität und Wirtschaftlichkeit in der Tierproduktion bei.

Selber lagern und verarbeiten? Vor hohen Investitionen in eigene Lagereinrichtungen oder eigene Futtermühlen wird empfohlen, vorerst die Fütterung zu optimieren. Hier liegt das wirkliche Potenzial. Oft kann die Arbeitszeit bei der Tierbeobachtung besser eingesetzt werden – und auch mehr Freizeit ist etwas wert. 6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE Tabelle: So viel kostet die Hofmischung

Betriebsspiegel Peter und Ruth Danz, Sumpf 2, 3324 Hindelbank Nutzfläche: 23 ha Tiere: 380 Mastschweineplätze, Labradorzucht und -pension, 2 Zwergesel Pflanzen: 7.5 ha Mais, 5 ha Futterweizen, 4.5 ha Zuckerrüben, 3.5 ha Pflanzkartoffeln, Ökowiesen, 5.1 ha Wald Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar, Mitarbeiter (14 h/Woche), gelegentlich Haushaltshilfe (15h/ Woche) Web: www.vonhaselberg.ch

Fachwissen und Technik Selbstmischen erfordert viel Fachwissen und eine teure Infrastruktur. Hofmischungen haben eine geringere Energiedichte, weil in der Regel keine Einrichtungen für die Fettzugabe vorhanden sind. Dadurch stäubt das Futter deutlich mehr. Die Rohwarenkontrolle fehlt oft gänzlich und die Schädlingsbekämpfung ist ein Problem. Moderne Produktionsmethoden wie die Expander-Technologie lohnen sich nicht für kleine Mühlen. Expanderfutter, wie es die UFA anbietet, wird während rund fünf Sekunden unter einem Druck von bis zu 40 bar auf 100 bis 120 °C erhitzt (Dampfkochtopf-Effekt). Dadurch werden die Futter verdichtet und geknetet und krankmachende Keime werden abgetötet. Das Futter ist schmackhafter, besser verdaulich und homogen strukturiert. Aufzeichnungen

nach

HACCP

Die schweizerische Futtermittelbuchverordnung betrifft auch Tierhalter, die Futtermittel selber produzieren, lagern, importieren oder in den Verkehr bringen. Kommen Zusatzstoffe (Vitamine, Aminosäuren) oder Vormischungen (Konzentrate) zum Einsatz, ist eine Registrierung bei Agroscope Liebefeld-Posieux erforderlich. Um die wichtigsten Qualitätsmanagement-Bestimmungen nach HACCP (deutsch: Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte) zu erfüllen, sind zahlreiche schriftliche Aufzeichnungen erforderlich.

Mischfutter

heute

günstiger

Die Preisdifferenz zwischen Mischfutter und reinen Rohstoffkosten muss Mahlund Mischkosten, aber auch Lager-, Zins- und Arbeitskosten decken. Die UFA-REVUE · 6 2011

Fr./100 kg 40 % Gerste 34.50 15 % Sojaschrot 60.00 10 % Triticale 34.50 32 % Weizen 36.50 3 % Multimix 191.00 Komponentenkosten 43.66 Mehrkosten Einzelkomponentenlagerung 1.50 Zinsanspruch Kapital 1.00 Mahlen, mischen 4.70 Schwund, Verluste (2 %) 1.20 Eingangskontrolle (Analysen) 0.30 Reinigung 3.00 Schädlingsbekämpfung und Silounterhalt 0.50 Verarbeitungs- und Lagerkosten 12.20 Total (ohne Arbeit) 55.86

Kalkulation in der Tabelle zeigt, dass dies aktuell bei Weitem nicht der Fall ist. Mischfutter wie UFA 331-4 kommen deutlich günstiger zu stehen als die Hofmischung. Das trifft auch bei geringen Bezugsmengen zu, denn Arbeitsaufwand und allfällige Postenverluste sind im Beispiel nicht einberechnet. Hinzu kommt, dass für Lohnmischgetreide ein höherer Preis gelöst werden kann. Für zugekauftes Getreide bezahlt der Tierhalter meist einen Wert, der 2 bis 3 Fr. über dem Richtpreis liegt.

Fazit Mit UFA-Lohnmischfutter werden die Vorteile des Getreideverkaufs mit jenen der eigenen Verarbeitung vereint. In die Überlegungen, wie eigenes Futtergetreide am besten zu Wert gemacht wird, müssen unbedingt auch der Arbeitsaufwand und das Verlustrisiko einfliessen. 䡵

Autor Gerhard Affolter, Schweinespezialist im UFA-Beratungsdienst, 3052 Zollikofen. www.ufa.ch Bis 10 % höherer Getreideerlös Melden Sie jetzt Ihr Futtergetreide bei Ihrem UFA-Berater oder in der LANDI als UFA-Lohnmischgetreide an. Sie liefern das Erntegut über die LANDI an die UFA und lösen dafür einen Preis, der bis 10 % über den Marktpreisen liegt. Für Ihr Getreide erhalten Sie UFA-Qualitätsfutter nach Ihrer Wahl. UFA-Lohnmischfutter ist auch für Bio-Betriebe attraktiv.

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Nur eine lästige Pflicht? DIE VORGABEN DER TIERARZNEIMITTEL-VERORDNUNG erhöhen die Lebensmittelsicherheit und tragen zu einem restriktiven und gezielten Medizineinsatz bei. Beides ist im Interesse des Tierhalters, obwohl damit Pflichten verbunden sind. Gemessen an der Tiergesundheit funktioniert die Umsetzung gut. Verbesserungsspielraum gibt es bei der Medikamentenlagerung.

Über 90 % der Einträge in Behandlungsjournalen und Medikamentinventaren sind in Ordnung.

Verspeist jemand regelmässig Fleisch, das Rückstände von medizinischen Wirkstoffen enthält, besteht die Gefahr, dass er im Krankheitsfall auf das vom Arzt verschriebene Heilmittel nicht anspricht. Antibiotika, die in geringer Dosierung aufgenommen werden, töten schädliche Bakterien nicht ab, sondern machen sie stärker. Es bilden sich Resistenzen.

Im Interesse des Tierhalters Genau dies will die Tierarzneimittel-Verordnung (TAMV), welche 2005 in Kraft trat, verhindern. Oder positiv ausge-

drückt: Sie reglementiert den gezielten Medizineinsatz auf Landwirtschaftsbetrieben. In diesem Sinn liegt die TAMV im Interesse der ganzen Wertschöpfungskette. Es geht ums Image der Schweizer Tierhaltung.

• Information der Abnehmer via Begleitdokument, wenn Tiere Verletzungen aufweisen, erkrankt sind oder mit Mitteln behandelt wurden, deren Absetzfristen nicht abgelaufen sind.

Den Tierarzt fragen Franz Xaver Pflichten Zusammengefasst hat der Tierhalter im Rahmen der TAMV folgende Pflichten: • Behandlungsjournal und Inventarliste für Tierarzneimittel (TAM) führen. • TAM dürfen nur auf Vorrat bezogen werden, wenn eine schriftliche Vereinbarung mit dem Tierarzt vorliegt. • TAM müssen sauber, trocken und mit der richtigen Temperatur aufbewahrt werden. • Für den Einsatz von Medizinalfutter benötigt der Tierhalter ein Rezept des Tierarztes. In Leitungen oder Silos dürfen keine Rückstände verbleiben.

Kurmann, der für den Veterinärdienst Luzern seit elf Jahren amtstierärztliche Kontrollen (auch «Blaue Kontrollen» genannt) durchführt, sieht vor allem in der Lagerung sowie im Einsatz der TAM noch Optimierungspotenzial. Dabei stehen auch die Tierärzte in der Pflicht. Im Rahmen der TAM-Vereinbarung müssen sie den Tierhalter jährlich zwei Mal besuchen und auf Verbesserungsbedarf hinweisen. Wenn dies für die Tierärztin bei einem SGD-Betrieb nicht möglich ist, kann sie auf den Schweinegesundheitsdienst (SGD) zurückgreifen. Dieser bietet ergänzende TAM-Besuche an.

Erleichterte Aufzeichnungen im UFA 2000planer In der Software vom UFA 2000planer sind für Mietkunden auch ein Behandlungsjournal und eine Inventarliste für Tierarzneimittel verfügbar. Schweinezüchter Markus Käppeli nutzt dieses Instrument aus Überzeugung. UFA-Revue: Wie schätzen Sie Nutzen und Aufwand der Tierarzneitmittel-Verordnung für Schweizer Tierhalter ein? Markus Käppeli: Grundsätzlich ist eine Kontrolle gut und nötig. Ich denke, dass durch die neue Tierarzneimittelverordnung sorgsamer mit Medikamenten umgegangen wird. Das ist einer von vielen wichtigen Grundsteinen, um das Vertrauen des Konsumenten in unsere Lebensmitttelproduktion zu erlangen und zu festigen. Heute ist aber allgemein bei Kontrollen das richtige Ausfüllen der 76

vielen Formulare wichtiger und zeitaufwändiger als die wirkliche Besprechung der Probleme. Warum wickeln Sie die Tierarzneimittel-Einträge über den UFA 2000planer ab? Um die Aufzeichnungen möglichst einfach und rationell zu handhaben. So kann ich mit einem Programm alle nötigen Aufzeichnungen von der Reproduktion bis zum Medikamenteneinsatz der Schweinehaltung erledigen. Auch kann ich den Verbrauch der Medikamente gut überblicken. Zusätzlich ist es ein grosser Vorteil, dass bei einem Behandlungseintrag automatisch auch das Inventar aktualisiert wird. 6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE Gut sieht es auf Schweizer Betrieben bezüglich Tiergesundheit und -sauberkeit aus. «Fast alle sind in Ordnung», rühmt Franz Xaver Kurmann. Dasselbe gelte beim Rindvieh für die Meldungen an die Tierverkehrsdatenbank, welche die Rückverfolgbarkeit von Tiergeschichten zum Ziel hat.

Verantwortung bei Tierhalter Obwohl der Tierarzt rund um den TAMEinsatz am besten auf dem Laufenden ist, muss letztlich der Tierhalter die Verantwortung für Fehler tragen. Rund alle vier Jahre führt der Veterinärdienst eine – meist kurzfristig angekündigte – Kontrolle durch. Kleinere Verstösse – etwa bei unkorrekter TAM-Lagerung – werden gemahnt und müssen innerhalb einer gewissen Frist korrigiert werden. Bei gröberen Vergehen – beispielsweise, wenn viele Tiere eines Bestandes krank sind und lange nichts unternommen wurde – droht eine Anzeige bei der kantonalen Vollzugsbehörde. In diesem Fall stehen Direktzahlungen auf dem Spiel. Die amtstierärztlichen Kontrollen werden stichprobenweise, aufgrund von Meldungen aus dem Schlachthof (z.B. wegen sehr schmutzigen Tieren) oder auch themenorientiert durchgeführt (z. B. alle Betriebe mit Kastrationsgerät).

Was gehört in Journal und Inventar? Alle Medikamente, die von Swissmedics zugelassen worden und mit einem A oder B gekennzeichnet

Die Absetzfristen im Griff? Da ich auf unserem Betrieb alleine zuständig für die Schweine bin, habe ich den Überblick gut. Zur Sicherheit kann ich mich mit einem Blick in den Sauenplaner vergewissern. Die Absetzfristen einzuhalten, ist für mich das Wichtigste beim Einsatz von Arzneimitteln und da bin ich sehr vorsichtig. Wie bewahren Sie Arzneijournal und inventar wie gefordert während drei Jahren auf? Das vom Tierarzt ausgefüllte Inventarblatt lege ich, solald die Daten im Sauenplaner eingegeben sind, in einem Ordner ab. Das Behandlungsjournal drucke ich alle zwei bis drei Monate aus, der Bestandestierarzt unterschreibt es und ich lege es ebenfalls im Ordner ab. UFA-REVUE · 6 2011

sind, müssen in Behandlungsjournal und TAM-Inventar festgehalten werden. Dasselbe gilt für Produkte mit einer C-Kennzeichnung, sofern sie über eine Absetzfrist verfügen. Insbesondere die Absetzfristen sind im Journal aufzuschreiben. Auch wenn TAM dem Tierarzt zurückgegeben werden, soll dies im Inventar stehen. Sowohl Journal als auch Inventar müssen während drei Jahren aufbewahrt werden. Nicht aufzeichnungspflichtig sind Produkte ohne Absetzfristen, die von Agroscope bewilligt werden (z.B. Hautdesinfektionsspray, Zitzentauchmittel, Diätfutter).

Antibiotika-Milch Milch von Kühen, die gegen Mastitis behandelt wurden, darf an Kälber verabreicht werden – auch wenn die Absetzfrist nicht abgelaufen ist. Allerdings muss dies im Behandlungsjournal eingetragen werden. Die Absetzfristen von Antibiotika-Milch entsprechen jenen des Medikamentes. Lagerungshinweise auf Etikette Medikamente sollen für Kinder unzugänglich und von Lebensmitteln getrennt sein. Entscheidend ist auch, dass die Angaben auf der Etikette bezüglich Lagertemperatur eingehalten werden. Medikamente im Haushaltskühlschrank gehören in luftdichte Hüllen verpackt. Oder besser: Man kauft für 170 bis 200 Fr. einen kleinen Extra-Kühlschrank. Durch Staub können bei der Medikamentverwendung Bakterien und Pilze ins Fläschchen geraten. So entstehen Abszesse an der Injektionsstelle. Dasselbe droht beim Einsatz abgelaufener Medikamente oder bei staubigen Injektionsnadeln und Spritzen. Am besten wird Einwegmaterial verwendet. In einem staubdichten Schrank bleiben Medikamente geschützt. Liegt eine TAM-Vereinbarung vor, darf der Tierarzt prophylaktische Medikamente für maximal vier Monate, jene zur Krankheitsbehandlung für drei Monate und Wurmmittel für ein Jahr verschreiben.

Kastrationsgeräte Im Schweinestall gibts immer viel Staub. Je mehr Gummi an einem Kastrationsgerät, desto heikler die Hygiene. Gummi erstickt im Staub und bekommt Risse. Darin sammeln sich Keime an. Wasser ist für den Gum-

mi Nahrung. Sauber gehaltene Gummiteile halten länger. Kastrationsgeräte sollen möglichst staubfrei bleiben. Am besten werden sie nach Gebrauch an einer sauberen, warmen (16 – 20 Grad) und trockenen Stelle ausserhalb des Stalls gelagert.

Mit einer staubfreien Medikamentenlagerung wird Fehlwirkungen bei der Verabreichung vorgebeugt.

Medizinalfutter Zwei Drittel aller Medikamente, die in der Tierhaltung zum Einsatz kommen, werden via Fütterungsautomaten verabreicht. Hierbei ist der Tierarzt die sogenannt «Fachtechnisch verantwortliche Person», kurz FTVP. Er berät, ob und wie medikamenthaltige Futtermittel verabreicht werden können. Er beurteilt jede Anlage und unterzieht sie einer Eignungsprüfung in Bezug auf die Genauigkeit der Dosierung und im Bezug auf die mögliche Reinigung, um Verschleppungen zu vermeiden. Beispielsweise durch Leitungen, die vom Silo zum Futterautomaten führen, darf nicht trockenes Medizinalfutter und später wieder normales Trockenfutter transportiert werden. Ansonsten gibt es Rückstände und es besteht die Gefahr, dass die Tiere im Lauf der Zeit nicht mehr auf das Medizinalfutter ansprechen. Die Rezepte für den Einsatz von Medizinalfutter (z. B. für Entwurmung von Schweinen) müssen während drei Jahren aufbewahrt werden.

Fazit Bei den sinkenden Erlösen in der Landwirtschaft sind zusätzliche Pflichten immer unangenehm. Dennoch: Von einer gewissenhaften Umsetzung der TAMV profitieren Tierhaltungsbetriebe, weil ihr gutes Image noch verbessert und die Wirtschaftlichkeit des Medikamenteneinsatzes erhöht werden kann. Wo konkret anzusetzen ist, bringt Franz Xaver Kurmann auf den Punkt: «Fragen Sie Ihren Tierarzt.» 䡵

Autor Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee. Mehr zum Tierarzneimittel-Einsatz weiss Ihr Tierarzt oder der Schweine- und Rindergesundheitsdienst (SGD, RGD). Mehr zum UFA 2000planer erfahren Sie unter www.ufa.ch oder beim UFA-Beratungsdienst.

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Coliprobleme nach dem Absetzen DIE BESUCHSPROTOKOLLE des Schweinegesundheitsdienstes aus dem Jahr 2010 zeigen, dass Durchfall nach dem Absetzen immer noch zu den Hauptproblemen in dieser heiklen Phase zählt. Anhand bakteriologischer Untersuchungen von eingesandten Probematerialien aus Problembetrieben wird meist Coli als Verursacher des Absetzdurchfalls nachgewiesen.

Christiane Schaller

Bei Durchfall haben die Tiere einen erhöhten Wasserbedarf. Umso mehr gilt es, den Wasserdurchfluss zu überprüfen.

Colibedingter Durchfall tritt am häufigsten in den ersten zwei Wochen nach dem Absetzen auf. Der Hauptgrund für die besondere Anfälligkeit in diesem Zeitraum ist die Futteraufnahme der Absetzferkel.

Milch auf stärkereiches Futter mit pflanzlichen Bestandteilen dürfen auch zusätzliche Stressfaktoren (Trennung von der Mutter, Stallwechsel, Umgruppierung, Rangkämpfe usw.) nicht ausser Acht gelassen werden.

Verkümmerung der Darmzotten

Toxine führen zu Ödemen Die Ödemkrankheit (= Colienterotoxämie) tritt meist einige Tage bis zwei Wochen nach dem Absetzen auf. Verantwortlich dafür sind E.coli-Stämme, die ein Toxin (= Gift) bilden. Das Toxin schädigt die Blutgefässe. Dadurch kommt es zu einem Flüssigkeitsaustritt in die umliegenden Gewebe. Nur bei hochgradiger Vermehrung krankmachender E. coliStämme im Dünndarm bricht die Krankheit aus. Voraussetzung ist das Vorhandensein der notwendigen Rezeptoren. Neben akut erkrankten Tieren sind vor allem die älteren Ferkel Träger und Ausscheider von krankmachenden E.coli. Infektionsquellen sind feuchte, kotbedeckte Flächen, verschmutzte Tränken und vor dem Einstallen ungenügend gereinigte Buchten und Geräte. Die Infektion wird ausserdem durch die Fütterung beeinflusst.

In den ersten Tagen nach dem Absetzen wird wenig bis gar kein Futter aufgenommen. Dies führt zu einer Verkümmerung der Darmzotten und dadurch bedingt zu einer eingeschränkten Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm. Auf eine anfängliche Hungerphase folgt meist eine hastige und hohe Futteraufnahme. Der Magen kann nicht mehr genug Magensäure produzieren und der Futterbrei wird zu wenig durchsäuert. Als Folge davon können gefährliche Keime unbeschadet in den Dünndarm gelangen. Auch im Dickdarm steigt der Anteil unverdauter Nährstoffe und bildet ein Nährsubstrat für unerwünschte Mikroorganismen. Neben dem einschneidenden Futterwechsel von der hochverdaulichen

Wässriger Kot und Austrocknen Der Kot bei colibedingten Durchfallproblemen ist meist wässrig und die Tiere trocknen aufgrund des starken Flüssigkeitsverlustes aus. Sie haben eingesunkene Augen und verlieren an Gewicht. Auch Todesfälle, taumelnder Gang und unkoordinierte Bewegungen können beobachtet werden.

Bakteriologische Untersuchung Zum Nachweis eines schweinepathogenen E.coli wird entweder ein unbehan78

deltes, typisch erkranktes Tier ins Labor gesendet oder es werden drei bis vier Kottupfer von eben solchen Tieren entnommen. Durch eine bakteriologische Untersuchung ist es möglich, E.coli nachzuweisen. Anhand eines Resistenztestes lässt sich auch die Wirksamkeit von Antibiotika bestimmen.

Hohe Sterblichkeit Charakteristisch für eine Colienterotoxämie ist das Auftreten von Ödemen in verschiedenen Geweben (Augenlider, Nasenrücken, Magenwand, Gallengang, Stimmbänder usw.). Die Tiere zeigen einen schwankenden Gang, Lähmungen, unkoordinierte Zuckungen und Ruderbewegungen in Seitenlage. Die Körpertemperatur der betroffenen Tiere ist normal, manche weisen sogar Untertemperatur auf. Bei chronischem Verlauf kommt es zu einer fortschreitenden Abmagerung, verklebten Augenlidern, schwankendem Gang sowie einer Schiefhaltung des Kopfes. Die Sterblichkeit der betroffenen Tiere ist hoch. Bei typischen Ödemfällen kann die Diagnose im Stall anhand der klinischen Symptome gestellt werden. Eine Sektion von akuten Ödemfällen mit bakteriologischem Nachweis ist auch hier anzuraten. Ab zweiter Lebenswoche anfüttern Aufgrund des abrupten Futterwechsels beim Absetzen von der leicht verdaulichen Milch auf Futter mit pflanzlichen Bestandteilen ist das Anfüttern der Saugferkel bereits in der Säugephase sehr wichtig. Bei einer guten Milchleistung der Sau ist es ausreichend, mit der Zufütterung der Saugferkel ab der zweiten Lebenswoche zu be6 2011 · UFA-REVUE


NUTZTIERE ginnen. Mehrmals täglich werden kleinere, frische Futtermengen auf eine saubere Bodenfläche gestreut, am besten vor dem Ferkelnest. So kann auch die Muttersau das Ferkelfutter erreichen und ihren Ferkeln die Futteraufnahme beibringen. Alte Futterreste sind zu entfernen, denn sobald das Futter den Stallgeruch angenommen hat, wird es von den Saugferkeln nicht mehr so gerne aufgenommen.

Schrittweise Futterumstellung Die Futterumstellung nach dem Absetzen sollte langsam erfolgen. Wenn von einem Starter- auf ein Aufzuchtfutter gewechselt wird, so sind die beiden Futter für mindestens fünf Tage zu verschneiden. Bei Coliproblemen bewährt sich auch die restriktive Fütterung (Steigerung nach dem Tag des Absetzens täglich um 10 bis 15 %, ab dem achten Tag volle Ration), die auf mehrere Mahlzeiten pro Tag verteilt wird. Der Rohfasergehalt im Futter sollte mindestens 6% betragen. Bei der Fütterung mit Breifutterautomaten sind die Einstellungen (Zeiten und Futter/Wasserverhältnis) und die Hygiene zu beachten.

Hygienemassnahmen Weitere vorbeugende Massnahmen bei Coliproblemen sind: • Die Wasserqualität und -versorgung überprüfen. Bei Nippeltränken sollte die Durchflussrate rund 0.7 bis 1 l pro Minute betragen. In kritischen Phasen ist zusätzlich Wasser im Trog anzubieten. Steht der Jagerstall längere Zeit leer, so ist vor der erneuten Belegung das abgestandene Wasser aus den Leitungen abzulassen. • Der Jagerstall sollte im Rein–RausVerfahren belegt und zwischen den Umtrieben gereinigt und desinfiziert werden. • Zweimal täglich sollte der Kot kontrolliert und der Kotbereich mit heissem Wasser abgespült werden. • Für optimales Mikroklima (Ferkelnester) beziehungsweise Stalltemperatur sorgen. Zugluft ist zu vermeiden. • Wichtig ist auch die Betreuungsreihenfolge. Die betroffenen Buchten sollten zum Schluss betreten werden. • In der Schweinezucht wird auf den Einsatz Coli F18 resistenter Tiere geachtet. UFA-REVUE · 6 2011

Therapeutische Möglichkeiten Bei bekannten Colidurchfall-Problemen im Betrieb ist eine orale antibiotische Behandlung mit Coli-wirksamen Medikamenten (Resistenzen beachten) und/oder eine Behandlung mittels Injektion zu empfehlen. Dies bei Tieren mit Fressunlust und nach Anweisung des Tierarztes. Elektrolyt- und Glukoselösungen werden angeboten, damit Tiere mit Durchfall nicht an Austrocknung sterben. Es können sowohl kommerziell erhältliche Elektrolytlösungen verwendet werden als auch selbst hergestellte. Handrezept: Einen halben Teelöffel Kochsalz, sieben Teelöffel Traubenzucker in einem Liter Wasser auflösen und körperwarm in einer Tränkeschale anbieten.

Bewährte Fütterungsstrategie für Ferkel Der UFA-Beratungsdienst empfiehlt UFA 302 Prestarter als zusätzliches Futter an der Sau und für die Frühentwöhnung ganzer Würfe ab dem zehnten Lebenstag. Durch die Zufütterung von UFA 302 ab der zweiten Lebenswoche können die Ferkelverluste reduziert, die Absetzgewichte erhöht und die Kondition der Muttersauen verbessert werden. UFA 302 wird sehr gerne gefressen, ist hoch verdaulich, reich an wertvollen Aminosäuren und Vitaminen und bringt auch leichte Ferkel in grossen Würfen vorwärts. Zehn Tage vor dem Absetzen erfolgt schrittweise die Umstellung auf das Starterfutter UFA 304 piccolo, das bis zehn Tage nach dem Absetzen verabreicht wird. Danach kommt UFA 310 turbo zum Einsatz. UFA-Beratungsdienst

Futterentzug Ratsam sind eine Futterreduktion und die Gabe von Raufutter bei reichlichem Wasserangebot. Es empfiehlt sich ein Futterentzug für 24 Stunden und der Einsatz von Wühlerde in der Schale (eventuell versetzt mit Essig oder Cola) oder zerkleinerter Holzkohle. Achtung: Holzkohle nicht gemeinsam mit Fütterungsarzneimittel einsetzen. Gesamte Gruppe behandeln Bei Ödemfällen ist eine Antibiotikabehandlung der noch symptomlosen Ferkel in der erkrankten Gruppe mit Coli-wirksamen Medikamenten anzuraten. Denn bereits erkrankte Tiere lassen sich meist nicht mehr behandeln. Auch hier sollte das Futter während einem Tag bei reichlichem Wasserangebot entzogen werden. Danach erfolgt eine allmähliche Steigerung auf das normale Fütterungsniveau. Fazit Während der Absetzphase sind die Ferkel besonders anfällig. Colidurchfälle spielen in der Schweiz nach wie vor eine bedeutende Rolle. Wenn trotz Verbesserung von Fütterungs- und Managementmassnahmen Durchfall auftritt, setzen sich die Betriebe am besten mit dem Bestandestierarzt oder SGDBerater in Verbindung. 䡵

Regelmässige Kotkontrolle bewahrt vor bösen Überraschungen. Autorin Dr. med. vet. FVH Christiane Schaller ist Fachtierärztin für Schweine und arbeitet im Beratungsteam des Schweinegesundheitsdienstes (SGD) Sempach-Zentralschweiz, 6204 Sempach.

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30-jährige Partnerschaft in der Schweinezucht DER BETRIEB RUCKSTUHL hat die Entwicklungen in der Schweinezucht während der letzten drei Jahrzehnte hautnah miterlebt. Während der ganzen Zeit kam auch der Zusammenarbeit mit der UFA AG eine wichtige Bedeutung zu.

Dieses Jahr feiern Josef, Brigitte und Remo Ruckstuhl das 30-jährige Jubiläum ihres Kernzuchtbetriebs in Pfaffnau (LU). Die UFA-Revue nutzte diese Gelegenheit und befragte Josef und Remo über die Geschichte der Kernzucht, die Zusammenarbeit mit den Zuchtpartnern sowie neue Trends. Die beiden bewirtschaften ihren Betrieb als Generationengemeinschaft. UFA-Revue: Was motiviert Sie, heute in der Schweinezucht tätig zu sein? Remo Ruckstuhl: Mich fasziniert die Herausforderung, Wege zu finden, um wirtschaftlich Schweine zu züchten. Dabei werden Stärken und Schwächen möglichst optimal kombiniert und die

Betriebsspiegel Ruckstuhl-Genetik, 6264 Pfaffnau Nutzfläche: 35.5 ha, Talzone Tierhaltung: 48 Abferkel-, 132 Galtsauen-, 33 Remonten-, 400 Remontenaufzucht- und 10 Eberplätze. Abgesetzte Ferkel: 27 pro Sau und Jahr (2010) bei Edelschwein-Mutterlinie. Pflanzenbau: Mais, Futterweizen, Wintergerste, Winterraps, Apfelbäume und Grünland. Arbeitskräfte: Josef und Brigitte Ruckstuhl, Remo Ruckstuhl (70 %), Praktikant.

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Genetik laufend auf den Markt ausgerichtet. Mir gefällt, die Vorgeschichte guter Zuchttiere zu verfolgen. Im Vergleich zum Rindvieh wird der züchterische Fortschritt bei den Schweinen rascher sichtbar. Wie kamen Sie dazu, in die Schweinezucht einzusteigen? Josef Ruckstuhl: Früher befand sich unser Betrieb mitten im Dorf Pfaffnau. Wir betrieben Viehzucht mit BrownSwiss-Kühen. Mit der Güterzusammenlegung war klar: Wir siedeln aus. In der Meisterausbildung rechnete ich verschiedene Betriebszweige und realisierte, dass die Schweinezucht eine interessante Alternative zur Milchproduktion darstellte. Was waren die Meilensteine Ihrer Betriebsgeschichte. Josef Ruckstuhl: 1980 versteigerte ich den Kuhbestand. Am 21. Juni 1981 wurden die ersten Sauen ins neue Gebäude eingestallt. Wir begannen mit 80 Schweizer Landrasse- und 30 Edelschwein-Sauen. Die Sauen kamen von Elbach, wurden hysterektomiert und ihre Ferkel dann ohne Muttermilch aufgezogen. Mit der Zeit ging die Nachfrage

Schätzt die Zusammenarbeit mit dem UFA-Beratungsdienst: Josef Ruckstuhl.

nach der Landrasse zurück, so dass wir uns auf die Edelschweine konzentrierten. In dieser Anfangszeit bis heute hat meine Frau Brigitte den Betrieb tatkräftig unterstützt.

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NUTZTIERE Früher führten UFA und Anicom noch ein eigenes Zuchtprogramm. Wie beurteilen Sie das Schweineproduktionsprogramm UFA 2000 während dieser Zeit? Josef Ruckstuhl: Ich bin optimal betreut worden, als ich auf Schweinezucht umstellte. Mein damaliger Berater war Werner Bühler, der während 20 Jahren meinen Betrieb betreute. Alles, was etwa die Tierbetreuung und Krankheitserkennung betrifft, lernte ich von ihm. Es war eine super Zusammenarbeit. Remo Ruckstuhl: Das Zuchtprogramm UFA 2000 hat am meisten Spuren hinterlassen. Es betrieb drei Zuchtstationen in der Schweiz und brachte viel Neues in die Schweinezucht, so etwa Einkreuzungen mit ausländischer Genetik. Später ist die KB-Station Wängi des UFA 2000 in die Suisag übergegangen.

Meilensteine waren weiter der Kauf einer Liegenschaft mit 17 ha im Jahr 1995 sowie der Um- und Ausbau des Abferkel- und Galtsauenstalls im 2005. Was bedeutet «hysterektomiert»? Josef Ruckstuhl: Bei hochträchtigen Sauen wurden die Ferkel direkt aus dem Bauch operiert und danach möglichst keimfrei aufgezogen. Die Tiere, welche hysterektomiert wurden, waren die besten Sauen aus den Betrieben UFA Egg Flawil, UFA-Bühl und UFA-Spych. Die Hystrektomie wurde praktiziert, um sogenannte Primärherden aufzubauen. Herden, die möglichst frei von krankmachenden Keimen sind, um dann andere Betriebe mit gesunden Tieren zu bestossen. Auf welchem Niveau bewegte sich die Schweinezucht in den neunziger Jahren? Josef Ruckstuhl: 1981 setzten wir noch zwischen 20 und 22 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Es gab damals noch keine Vater- und Mutterlinie, um gezielt auf Reproduktions-, Mast-, sowie Fleischqualität züchten zu können. Wo sehen Sie die wichtigsten Erfolgsfaktoren der heutigen Schweizer Schweinezucht? Remo Ruckstuhl: Das BLUP-Zuchtwertschätzungsmodell und die Aufteilung in Mutter- und Vaterlinien. Mit Blick in die Zukunft finde ich positiv, dass schon früh auf eine gute Futterverwertung gezüchtet wurde. Dieser Faktor gewinnt mit der wachsenden Weltbevölkerung und beschränkten Nahrungsmittelproduktion an Bedeutung. Josef Ruckstuhl: Bereits 1981 waren Fleischqualitätsmerkmale in den Zuchtentscheiden berücksichtigt worden. Dank eigenem Zuchtprogramm hat die Schweiz in Merkmalen, welche die

Remo Ruckstuhl übernimmt den Kernzuchtbetrieb im folgenden Jahr.

Fleischqualität betreffen, einen Vorsprung gegenüber dem Ausland. Also braucht die Schweiz ein Zuchtprogramm? Josef Ruckstuhl: Ja. Mit einem eigenen Zuchtprogramm bleibt die Wertschöpfung der Kern- und Vermehrungszucht in der Schweiz. Remo Ruckstuhl: Es lässt sich Genetik heranzüchten, die zu unserem Land passt. So erweisen sich Premo-Nachkommen als optimal für die ProviandePreismaske. Premo bringt hohe Zunahmen, eine gute Futterverwertung und eine hervorragende Fleischqualität. Zudem kann, indem die Zuchtziele angepasst werden, optimal auf neue Marktbedürfnisse reagiert werden.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit UFA und Anicom heute aus? Remo Ruckstuhl: Heute ist Toni Agner unser Zuchttechniker. Er führt die Eigenleistungsprüfung unserer Zuchttiere durch. UFA und Anicom sind die wichtigsten Abnehmer unsere Edelschwein- und Primera-Sauen sowie von Premo-Ebern. Nicht zuletzt füttern wir unsere Zuchttiere seit 30 Jahren mit UFA-Futter. Welche Projekte stehen auf Ihrem Betrieb nächstens an? Josef Ruckstuhl: Per 2012 ist die Betriebsübergabe an Remo geplant. Remo Ruckstuhl: Um auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können, ist ein Maximum an Flexibilität erforderlich. Daher ist der Bau zusätzlicher 100 Remontenaufzuchtplätze vorgesehen.

Vielen Dank fürs Interview!

Mit der Güterzusammenlegung packte Josef Ruckstuhl vor 30 Jahren die Chance, aus dem Dorf auszusiedeln.

Interview Matthias Roggli, UFA-Revue, 3360 Herzogenbuchsee

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Rückblick auf Neuseeland-Leserreise Die beiden Leserreisen der UFA-Revue nach Neuseeland fanden dieses Jahr zum dritten Mal statt, begleitet von den fachlich versierten Agronomen Hansruedi Henggeler und Catherine Marguerat. Interessant aus Schweizer Sicht war, dass die Milchproduktion in Neuseeland

Karins Kräutertipps Brennnessel-Apéro Blätterteig in zwei gleichgrosse Rechtecke auswallen. Ein Rechteck auf ein mit Blechreinpapier bedecktes Backblech legen. Zwei Hand voll fein geschnittene Brennnessel-Sprossspitzen mit ca. 300 g Frischkäse mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und auf das erste Blätterteilstück verteilen. Das zweiten darüber legen, leicht andrücken, mit Eigelb bestreichen und mit einem Rollmesser in ca. 2 x10 cm lange Streifen schneiden. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 200 °C goldgelb backen. Die vorgeschnittenen Häppchen lassen sich gut abbrechen. Warm servieren.

stark ausgebaut wird. 90 % der Milchproduktion wird exportiert, was bedeutet, dass Neuseeland der weltweit grösste Exportmarkt für Milchprodukte ist. Das Land ist zudem einer der wichtigsten Exporteure für Rind- und Lammfleischprodukte. Neuseeland ist bekannt dafür, landwirtschaftliche Produkte zu niedrigen Kosten und ohne staatliche Stützung zu produzieren, was dank der tiefen Bodenpreise und des günstigen Klimas möglich ist. Die Kühe weiden das ganze Jahr

draussen. 96 % der Milchproduktion wird von Fonterra verarbeitet. Fonterra ist weltweit der grösste Milchverarbeiter. Um mit Fonterra zusammenzuarbeiten, muss man Anteile der Genossenschaft erwerben. Am Ende der Saison erfolgt die Abrechnung einschliesslich der Gewinnausschüttung an die Mitglieder. Die Stimmung der milchproduzierenden Landwirte in Neuseeland ist zurzeit gut. 36 % der Bauern sind so genannte Sharemilker, das heisst sie haben eine Herde, aber keine Farm, welche sie dann pachten. Trotz Weltmarkt ist das Leben in Neuseeland geruhsamer und stressfreier als in der Schweiz, wovon auch die UFA-Revue-Reisenden profitierten. Hansruedi Henggeler, fenaco

Kurse für Vereine

Weltstricktag

Der Verband bernischer Landfrauenvereine bietet Kurse für das Vereinsleben an, wie: Protokolle schreiben (Abends am 2., 9. oder 16. November 2011), Budgets in allen Variationen (7. oder 21. November 2011) und Vereinsstatuten: Nützliches Arbeitsinstrument oder Hemmschuh? (25. Januar 2012). www.landfrauen-be.ch

Die Käsemacher

Am 11. Juni 2011 ist Tag des öffentlichen Strickens. Strickfans klappern weltweit an öffentlichen Orten mit den Nadeln und unterstützen mit Kindermützen, Schals oder Decken bedürftige Kinder. Die Strickwaren gehen an Caritas Schweiz und das Kinderhilfswert Terre des hommes. Die öffentlichen Strickorte auf www.wolle-schweiz.ch

Gewinner 5/2011

Als Abschlussarbeit ihres Studiums machte Sarah Fasolin einen Film über ausländische Alpsennen im Haslital und der Film avancierte zum Überraschungshit, gewann sogar am «Science et Cité»-Filmfestival den 1. Preis. Die Aufführdaten finden sich unter: www.diekaesemacher.ch

Georgina Camenisch aus Duvin, Antonia Caminada aus Vrin, Renate Balmer aus Rosshäusern, Katharina Kläsi aus Allmendingen und Marlies Zimmermann aus Oberdorf gewinnen «Frauen Land Frauen» von Werner Wüthrich. Der Erscheinungstermin des Buches musste verschoben werden. Ab Mitte August wird es erhältlich sein und den Gewinnerinnen ausgeliefert.

Verlosung

Tickets für Gotthelf zu gewinnen

«Die Käserei in der Vehfreude» von Jeremias Gotthelf ist die Grundlage für das Musical, das diesen Sommer auf der Thuner Seebühne uraufgeführt wird. Das Musical über eine neumodische Käserei, die in einem Bauerndorf für Durcheinander und Aufregung sorgt, ist nicht nur eine rührende Liebesgeschichte, sondern auch ein Lehrstück über die Art und Weise, wie in der Schweiz damals wie heute Politik gemacht wird. Und nicht zuletzt beinhaltet die Geschichte, wie so oft bei Gotthelf, auch eine ganze Menge Komik. Die UFA-Revue verlost zweimal zwei Tickets im Wert von je 148 Franken für die Abendvorstellung vom 14. Juli 2011. Schicken Sie eine SMS mit KFL Gotthelf Name Adresse an 9292 (90 Rappen) und nehmen Sie an der Verlosung teil. Einsendeschluss ist der 24. Juni 2011.

Gewinner UFA-Revue 5/2011 Gudrun Aebi aus Rüegsbach, Edith Andreoli aus Vignon, Katharina Baumann aus Herbligen, Beatrice Eichenberger aus Biglen, Vreny Farb aus Alt St.Johann, Karin Hänni aus Forst, Manuela Odermatt aus Lengnau, Marianne Räss aus Benken, Veronika Spichtig aus Kerns und Rita Sonder-Hilfiker aus Salouf gewannen das Buch «Frauen auf dem Land» im Wert von Fr. 37.90 von Annegret Braun (SandmannVerlag).

Tagesaktuelle Neuigkeiten www.ufarevue.ch 83


LANDLEBEN

Selbstbestimmt Chancen nutzen ROLLENWECHSEL Wohl in keinem anderen Berufszweig lässt sich die Arbeitsund Familienorganisation so frei gestalten wie in der Landwirtschaft. Die Vielzahl der Möglichkeiten, wie Mann und Frau aus persönlichen Stärken heraus Einkommen erwirtschaften können, ist einmalig in der Wirtschaftswelt und bietet ungeahnte Chancen. Paare, die den Rollenwechsel gewagt haben, gibt es noch viel zu wenige.

Ueli Straub

«Ich bin der Mann, du bist die Frau und umgekehrt», sang Hermann van Veen in einem seiner frühen Songtexte. Fast könnten diese Zeilen auch für Sandra und Curdin Roner gelten. Das Bauernpaar bewirtschaftet in Sent (GR) einen 24-ha-Betrieb, den es vor einigen Jahren gemeinsam gekauft hat. Sandra (43) ist für die Tierhaltung zuständig und Curdin (46) für alles, was das Land betrifft, also das Heuen und so. Den Betriebszweig Agrotourismus, das ist die Vermietung der Zweitwohnung in ihrem Bauernhaus, betreiben sie gemeinsam.

Saisonale Arbeitsteilung Sandra ist gelernte Landwirtin und Curdin ist Landwirt mit Meisterdiplom. Im Winter steht Sandra früh auf und versorgt das Vieh. Curdin weckt den zwölfjährigen Flurin, macht Frühstück und geht dann die Kälber tränken. Käsen, Wäsche waschen, Mittagessen kochen, Buchhaltung führen, Hausaufgaben kontrollie-

Viktor (1) und Jacqueline (2) Schlup geniessen die Znünipause.

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ren obliegen ihm. Im Sommer, wenn das Vieh auf der Alp ist, übernimmt Sandra wieder den Haushalt. Diese Arbeitsteilung hat sich aus den beiderseitigen Fähigkeiten heraus entwickelt und läuft zu gegenseitiger Zufriedenheit. «Für uns stimmt es», ist Curdin überzeugt und Sandra ergänzt, dass es sie eigentlich schon manchmal störe, wenn sie Bestellungen für den Betrieb mache oder Formulare zum Beispiel für den Caritas-Bergeinsatz von Zivildienstleistenden ausfülle, dass die Lieferung oder Rückantwort an die Adresse des Mannes gehe. Viele Organisationen seien sich gar nicht bewusst, dass es oft die Frauen seien, die Bestellungen machen, die Buchhaltung nachführen, Tiere anmelden und Businesspläne erstellen. Curdin erklärt, dass auch schon sein Grossvater und sein Vater gekocht hätten. Die Mutter habe nämlich erklärt, dass sie am Sonntag frei hätte. «Erziehung ist das A und O», fügt Sandra an. Sie muss es wissen, denn sie hat immer-

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hin vier Söhne grossgezogen, wobei nur noch der Jüngste, eben Flurin, zu Hause wohnt. Geht Curdin seiner Leidenschaft nach, dem Tourenskifahren oder Gleitschirmfliegen, dann kocht er vor, wie das jede pflichtbewusste Bäuerin ebenfalls machen würde. Auch flicke er seine Kleider selber, erklärt er und augenzwinkernd fügt er an: «Aber erst, wenn es mich stört.»

Hof, Herde, Haushalt Die Japaner haben die Teezeremonie, Schlups im zürcherischen Wila haben das Kaffeeritual. Um 9.00 Uhr wird die Nespressomaschine in Gang gesetzt, die Milch erwärmt und dann von Viktor Schlup (61) aufgeschäumt. Er serviere den besten Kaffee der Welt, erklärt seine Frau Jacqueline (48). Die gemeinsame Pause gibt den beiden Gelegenheit, ihre Talente – sie hartnäckige Planerin, er kreativer Chaot – zu kombinieren. In Zukunft wird Jacqueline das Kaffeeritual vermissen,

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LANDLEBEN

denn auf das neue Schuljahr hin übernimmt sie ein 80 % Pensum an der Schule in Wetzikon. Vor über 30 Jahren kaufte Viktor das kleine Heimetli, rund 7 ha. Als sie vor einigen Jahren die Gelegenheit hatten, Land zu kaufen, griffen sie zu, so dass der Betrieb heute rund 30 ha umfasst. Die Fremdkapitalbelastung war hoch und die teils steilen und schattigen Wiesen lassen sich nur extensiv bewirtschaften, so dass Viktor Schlup immer auf einen auswärtigen Verdienst angewiesen war. Er studierte Volkswirtschaft und ist gelernter Landwirt, der auch noch die Gartenbauschule besucht hatte. So konnte er als Gartengestalter ein Zusatzeinkommen erwirtschaften. Diese Aufträge kann er jetzt auslaufen lassen. Er wird sich vermehrt um die Mutterkuhherde und die Stutenmilchproduktion, aber auch um den Haushalt und vor allem um den jüngsten Schlup Sprössling,

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den zehnjährigen Adrian, kümmern. Etwas Erleichterung ist bei ihm zu spüren, denn bei einem Landwirt mit Gartenbauunternehmen kumulieren sich die Arbeitsspitzen. Auch Jacqueline freut sich auf ihre Anstellung, das kontinuierliche Einkommen ist willkommen. Nicht nur um den Zinsverpflichtungen nachzukommen, sondern auch, weil die zwei älteren Geschwister von Adrian studieren. Ja, die Kaffeepause, die gab dem Tag Struktur und Gewicht. Viktor wird den Tag künftig neu strukturieren müssen und sucht bereits nach einer Raum- und Zeitoase, um die Kaffeepause auch unter der neuen Arbeits- und Lebenskonstellation beizubehalten.

Leben nach Grundsätzen Werner Hangartner (57) ist ein Mann der Grundsätze, einer ist beispielsweise «Got nit, gits nit», denn es lassen sich

immer Lösungen finden. Manchmal etwas gar schnell, wie Käthi (57), seine Frau, einwirft, denn manchmal seien die einen noch am Problemformulieren, während Werner bereits wisse, wie es weitergehen könne. Wahrscheinlich, wie es Werner selber erklärt, eine so genannte «déformation professionelle». Als Dienstgruppenführer der Berufsfeuerwehr am Flughafen Zürich trägt er eine grosse Verantwortung und muss im Ernstfall in Sekundenschnelle über den Einsatz entscheiden. Ein weiterer Grundsatz ist «Stillstand ist Rückschritt», und wenn man den Lebensweg von Werner und Käthi Hangartner nachverfolgt, stimmt auch dieser Grundsatz. Werner Hangartner ist Landwirt mit Meisterdiplom und Käthi hat nach der kaufmännischen Lehre das Steueramt der Gemeinde Dachsen betreut und die Bäuerinnenausbildung absolviert. 1991, das jüngste der vier Kinder, Jan, ist dreieinhalbjährig, wird der 18 ha grosse Milchwirtschaftsbetrieb umgekrempelt. Es wären grosse Investitionen nötig gewesen, aber nach zweijähriger Planungsphase entschliesst sich das Bauernpaar Hangartner neue Wege zu gehen. Werner nimmt eine 100-%-Stelle bei der Berufsfeuerwehr am Flughafen an und Käthi ist fortan für den Betrieb verantwortlich. Die Milchwirtschaft wird aufgegeben und die Mastmunihaltung wird das Betriebsstandbein. Werner arbeitet im Schichtbetrieb und ist quasi der freie Mitarbeiter des Hofes. Käthi macht alle Betriebsarbeiten, auch jene mit den Maschinen, geht an die Bauernversammlungen und ist auch auf den Formularen und Papieren die Betriebsleiterin. Der Haushalt ist ebenfalls ihre Domäne. Die Vernetzung unter den Bäuerinnen hat sie mit ihren Engagements in der Ortsgruppe des Landfrauenverbands oder mit entsprechenden Weiterbildungen am Strickhof Wülflingen nie aufgegeben. «Weil ich selbstständig war, konnte ich es zudem zeitlich richten, mich auch politisch zu engagieren. So leitete ich 16 Jahre lang den Zweckverband Alters- und Pflegeheim Weinland», sagt Käthi. Vor sieben Jahren stellte der Betrieb auf Mutterkuhhaltung um. Momentan wird gebaut, der Stall wird erweitert, denn Jan, inzwischen 24 Jahre alt, will

Käthi und Werner Hangartner haben Freude an den Mutterkühen und bauen den Stall um.

Curdin (3) und Sandra (4) Roner an ihren saisonalen Arbeitsplätzen.

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LANDLEBEN Tabelle: Bedienungsanleitung für den Rollentausch

Eine Bauernfamilie mit neuer Arbeitsteilung kann scheitern, weil man sich selber oder auch den Partner überfordert. In solchen Momenten tut es gut, eine Pause zu machen. «Gemütszeit» nennt Viktor Schlup diese Ruhephasen.

Modell Konservativ

Beschrieb • Mann: Hof • Frau: Haushalt, Hausgarten, Kleinvieh

Mann auswärts

• Mann: Erwerb ausserhalb der Landwirtschaft • Frau: Betriebsleiterin, Haushalt, Hausgarten

Frau auswärts

Betriebszweige

Voraussetzung • Haupterwerbsbetrieb • Ausbildung und Kompetenzen beiderseits • Freude an den Arbeitsbereichen • Kompetenz und Freude für ausserlandwirtschaftliche Tätigkeit • Landwirtschaftliche Kompetenz der Frau • Anpassung Betrieb und Haushalt

Chancen • Klare Rollenzuteilung • Im Einklang mit Tradition (Eltern, Verwandtschaft, Dorf, Berufskollegen)

Risiken • Wenig Flexibilität bei Einkommensengpässen • Fähigkeiten liegen eventuell brach

• Zusätzliche Einkommensquelle und Absicherung (Arbeitslosenversicherung, Pensionskasse) • Horizonterweiterung • Querfinanzierung der Landwirtschaft

• Unverständnis im Kollegenkreis • Überforderung • Querfinanzierung der Landwirtschaft

• Mann: Betriebsleiter und Haushalt • Frau: Anstellung oder selbstständigerwerbend auswärts

• Kompetenz und Freude der Frau für ausserlandwirtschaftliche Tätigkeit • Haushaltskompetenz des Mannes • Anpassung Haushalt und Betrieb

• Zusätzliche Einkommensquelle und Absicherung (Arbeitslosenversicherung, Pensionskasse) • Horizonterweiterung • Querfinanzierung der Landwirtschaft

• Unverständnis im Kollegenkreis • Überforderung, Doppelbelastung • Querfinanzierung der Landwirtschaft

• Mann betreut Betriebszweige und einen Teil des Haushalts • Frau betreut Betriebszweige und einen Teil des Haushalts

• Kompetenz und Freude für landwirtschaftliche Betriebszweige • Flexibiliät durch geteilte Haushaltsarbeit • Höhere Zufriedenheit

• Zusätzliche Einkommensquelle durch Intensivierung des Betriebs • Horizonterweiterung für Frau und Mann • Kombination Betrieb mit Haushalt gut möglich

• Unverständnis im Kollegenkreis • Überforderung • Mehrkosten durch spezifische Weiterbildung

den Betrieb übernehmen. Auf 2016 werde der Betrieb übergeben, erklärt Werner. Dann lasse er sich frühpensionieren und sie beide könnten es ein bisschen lockerer nehmen.

Was ist wichtig? Wird ein Betrieb umorganisiert, tauschen Mann und Frau die Rollen, dann bekommen sie «Das gehört sich nicht» oder «Das macht man doch nicht» zu hören. Das kann einschüchtern. Kriegt man dann noch auf die Nase gebunden, mit der ins Auge gefassten Lösung sei man kein richtiger Landwirt oder keine vollwertige Bäuerin mehr, fehlt oft der Mut, neue Wege zu gehen. Hangartners, aber auch Roners ging es so. Sie behaupteten sich und finden, es sei wichtig, nicht zu stark auf das Gerede der Leute zu hören.

Betriebsausrichtung Geringere Körperkraft und die Kombination des Familienbetriebs mit dem Haushalt führen bei von Frauen geleiteten Betrieben oft zur Extensivierung. Auch stellen Betriebsleiterinnen oft auf Bio-Landbau um. Eine Extensivierung unter BioRichtlinien kann klaren Vorgaben folgen 86

und eröffnet die Chance, über Direktzahlungen und bessere Marktpreise die Einkommensdefizite wettzumachen. Die Mechanisierung wird eher auf Erleichterung der körperlichen Belastung ausgerichtet – ein Hoflader ist diesbezüglich eine sinnvolle Anschaffung. Das Verhältnis Tier-Mensch erhält einen wichtigen Stellenwert. Jacqueline Schlup ist zum Beispiel überzeugt, dass unsere Gesellschaft von einer langjährigen Mutterkuhgruppe mit Muni viel abschauen kann bezüglich Integration und Lernverhalten in den Schulen. Innovative Betriebszweige wie Stutenmilch bei den Schlups oder der Agrotourismus bei Roners führen zum Erfolg, weil die Ideen von den Frauen eingebracht wurden, bei den Partnern aber tatkräftige Unterstützung geniessen.

Arbeitskreis Neu erfinden muss man das Rad nicht bei diesen Rollenmodellen. Sucht man nach einer Landmaschine, durchforstet man den Kleinmarkt (Seite 23), sucht im Internet oder bei Nachbarn. Gleich lässt sich auch bei organisatorischen oder zwischenmenschlichen Fragen vorgehen. Arbeitskreise für Bäuerinnen sind Ideenbörsen, wo Frauen auf Verständnis stossen, wenn sie zum Beispiel keine

Zeit für den Hausgarten mehr haben. Sie können erklären, warum die Geranienpracht ums Bauernhaus zu viel der Mühe war. Und ist es so abwegig, dass eine Bauernfamilie einmal pro Woche eine Putzfrau beschäftigen würde? Nun wurden erste Schritte gemacht, um auch Betriebsleiterinnen einen Arbeitskreis anzubieten. So trafen sich im Februar 2011 auf Einladung von Agridea Betriebsleiterinnen zu einem ersten Erfahrungsaustausch. Frauen mit unterschiedlichsten Geschichten und Lebenslagen konnten sich in vielem wieder erkennen und feststellen, dass sie ähnliche Schwierigkeiten und Erfolgserlebnisse teilen. Dieser Erfahrungsaustausch soll auch im kommenden Winter weitergehen. Umgekehrt scheinen Landwirte mit Haushaltspraxis einen Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten nicht nötig zu haben. 䡵

Autoren Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Ueli Straub, Agridea, 8315 Lindau. Kontaktstelle für den Arbeitskreis Betriebsleiterinnen: ueli.straub@agridea.ch

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REZEPT LANDLEBEN

Dinkel-Power bei Baumanns DAS BESTE GETREIDE sei das Urgetreide Dinkel, schrieb im Mittelalter Hildegard von Bingen. Es mache die Seele froh und sorge für zufriedene und brave Kinder. Auch die Bäuerin Lotti Baumann empfiehlt Dinkel, es sei gut verträglich und enthalte viele wertvolle Inhaltsstoffe, sagt sie. Dinkel-Wurzelbrot 600 g Dinkel-Ruchmehl 400 g Dinkel-Halbweissmehl 22 g Hefe ½ dl Naturejoghurt 6 dl Wasser 15 – 20 g Salz Das Mehl miteinander vermischen und 1 ⁄3 davon zu einem Fermentierteig verarbeiten. Dafür ca. 300 g Mehl mischen, 2 g Hefe, Naturejoghurt und 2 dl Wasser kurz und sorgfältig zu einem elastischen Teig kneten. Während 6 Stunden um das Doppelte aufgehen lassen. Anschliessend 18 bis 30 Stunden zur Aromabildung kühl stellen. Den Teig fertig stellen, das heisst den fermentierten Teig mit 700 g Mehlmischung, 20g Hefe,

Die Dinkel-Omelettentorte ist das absolute Lieblingsdessert der Baumann-Kinder.

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Wasser und Salz zu einem feuchten Teig kneten und um das Doppelte aufgehen lassen. Den Teig in drei Stücke teilen und jedes Teil zu einer in der Mitte verdickten Rolle formen. Kurz aufgehen lassen. Kurz vor dem Einschiessen in den Ofen die Rolle verdrehen. Backen im vergeheizten Ofen bei 250 Grad Celsius während 30 Minuten.

Dinkel-Omelettentorte 5 Eier 4 dl Milch 1 dl Wasser 3 EL Zucker 1 TL Salz 250 g Dinkel-Halbweissmehl 3 dl Schlagrahm Konfitüre Einen Omelettenteig herstellen und die Omeletten backen und auskühlen lassen. Abwechslungsweise die Omeletten mit Konfitüre oder Schlagrahm bestreichen und aufeinander schichten. Mit Schlagrahm abschliessen und mit Früchten garnieren. 䡵

Lotti Baumann vermarktet Eier, Kartoffeln und jetzt im Juni vor allem Kirschen in ihrem Hofladen, welcher ideal gelegen auf dem Weg zum Hallwilersee liegt.

Lotti Baumann (37) war eine der sieben Bäuerinnen, die 2010 an der «SF bi de Lüt Landfrauenküche» mitmachte, und zwar war sie jene Bäuerin, die Kartoffeln in Form von Herzen servierte. Für die UFA-Revue-Leserinnen präsentiert sie keine Kartoffelgerichte, sondern Dinkelrezepte. Baumanns bewirtschaften in Beinwil am See einen gemischwirtschaftlichen 50 haBetrieb. Der Obstbau, vor allem die Kirschen, sind ein wichtiges Betriebsstandbein und jetzt in dieser Jahreszeit arbeitsintensiv. Die vier Kinder Anita (12), Adrian (11), Urs (9) und Markus (7) helfen gut gelaunt mit. Einen Ausgleich zur Betriebsarbeit findet Lotti Baumann im Frauenchor von Beinwil. 87


GARTENSEITE LANDLEBEN

Königin im Wasserreich SEEROSEN haben etwas Magisches: Die Morgensonne küsst die Blüten wach, die sich langsam zur imposanten Krone offenbaren. Wie schwerelos schwimmen sie im Teich oder sogar in einem Wasserbecken und betören mit einzigartiger Schönheit. Manchmal laden sie auch zum Froschkonzert ein.

Edith Beckmann

Für Botaniker sind Seerosen Sinnbild für Nymphen: Sie nennen sie «Nymphaea» nach den anmutigen Naturgeistern aus der griechischen Mythologie. Ein bisschen unergründlich ist die Königin im Wasserreich allemal. Während der Vegetationsruhe schlummert sie unscheinbar am Teichgrund. Erst wenn die Sonne im Mai das Wasser wärmt, erwacht sie zu neuem Leben. Aber dann hat sie es eilig und schiebt Blatt um Blatt eingerollt an die Oberfläche, um sie auf dem Wasserspiegel schwimmend auszubreiten.

Vorliebe für stilles Wasser Die

Geheimnisvoll spiegelt sich die Seerosenblüte im Wasserreich. Bild: Maria Lanznaster/pixelio.de

glänzenden Blätter sind mit einer Wachsschicht versehen, auf der das Wasser abperlt. Deshalb mögen es Seerosen nicht, wenn man sie mit Fontänen und Springbrunnen ständig in Bewegung hält. Dann muss sich die Pflanze laufend von den schweren Tropfen auf den Blättern befreien. Das kostet sie Kraft – auf Kosten der Blüten. Die Knospen schieben sich an langen Stielen dem

Wo Seerosen blühen, sind meistens auch Frösche nicht weit. Bild: Maxx/pixelio.de

Licht entgegen. Etwa am zehn Uhr morgens öffnen sich die Blüten, meistens nur, wenn die Sonne scheint. Gegen 17 Uhr klappt sie die prächtige Blume bereits zu. Nur wenn es am folgenden Tag regnen wird, hält sie ihre Blütenkrone länger offen. Eine Blüte hält drei bis fünf Tage und macht auch als Schnittblume in einer Wasserschale eine gute Figur.

Seerosen in Hülle und Fülle Neugierig, dieses kleine Naturwunder selbst zu erleben? Dafür benötigen Sie längst kein Biotop! Es gibt niedliche Zwerg-Seerosen, die jahrelang in einem Becken gedeihen. Das Gefäss sollte einen halben Quadratmeter Fläche und

eine Wassertiefe von 20 Zentimeter aufweisen. Das Becken mit wenig Wasser in einem frostfreien Raum überwintern. Für Teiche hat man die Wahl aus rund 300 Seerosensorten. Lassen Sie sich beim Kauf beraten! Massgebend sind Wuchseigenschaften, Wasserfläche und -tiefe. Damit Seerosen nicht ungestüm wuchern, werden sie in einen Weidekorb oder in einen Gittertopf gepflanzt: Gefäss mit Jute ausschlagen, Teicherde einfüllen und den Wurzelstock einbetten. Das Stoffgewebe einschlagen und mit Steinen beschweren. Andernfalls wird die Erde beim Wassern herausgeschwemmt. 䡵

Grüne Tipps für den Nutz- und Ziergarten • Einmal gehackt ist zweimal gegossen: Lockere Erde speichert die Feuchtigkeit bedeutend besser. • Offene Bodenflächen laufend mit Mulch aus dünn verteiltem Rasenschnitt oder Kompost abdecken. • Wenn immer möglich, am Morgen giessen. Abendliches Wässern lockt Schnecken an! • Vorbeugend gegen Krautfäule: Tomaten wöchentlich mit Milchwasser (1 Liter Milch, 1 Liter Wasser) spritzen. • Um Bodenkontakt zu vermeiden, die untersten Blätter sowie Seitentriebe entfernen. • Rosen im Juni ein zweites Mal düngen. Um die neue Knospenbildung zu fördern: Verwelkte Blüten unterhalb von zwei ausgebildeten Laubblättern abschneiden. • Für die Vermehrung von Mauerblümchen büschelweise Stecklinge schneiden und frisch setzen. 88

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LANDLEBEN

Das Schrifterbe weitergeben KURRENTSCHRIFT Auf den meisten Landwirtschaftsbetrieben sind alte Schriften zu finden, Schuld-, Gült- oder Kaufbriefe, Familienstammbäume, Hofchroniken oder gar Rezeptsammlungen. Oft sind sie in der so genannten deutschen Kurrentschrift geschrieben und schwierig zu lesen. Kein Problem jedoch für die Bäuerin Pia Blum.

Die Bäuerin Pia Blum aus Pfaffnau (LU) sitzt manchen Nachmittag am Stubentisch und entziffert alte Dokumente. Angefangen hat sie damit Ende der 90er Jahre, als sie alte Dokumente ihres Betriebs fand. «Unser Betrieb Burg gehörte zum Kloster St. Urban. Deshalb ist die Schriftlichkeit gross», erzählt Pia Blum. Die alten Schriftsätze sind in der deutschen Kurrentschrift geschrieben, denn diese war während des 19. Jahrhunderts Verkehrs-, Amts- und Protokollschrift.

Elegant und mit Schwung Die Luzerner Bäuerin ist fasziniert von der schönen eleganten Schrift, die sie auch in Kursen weitervermittelt. Zu ihren

Schriftproben von Pia Blum.

Kursteilnehmern zählen nicht nur Liebhaber der Kurrentschrift oder HobbyAhnenforscher, sondern auch Historiker und Studenten. Meistens macht sie jedoch Übersetzungsdienste für Leute, die alte Urkunden entziffert haben möchten, wobei auch der historische und geographische Kontext des Textes zur Übersetzung herangezogen werden muss. Es braucht manchmal detektivischen Spürsinn, um die Texte zu verstehen. So werde in einer Urkunde die Parzellengrenzen folgendermassen beschrieben: gegen Morgen (Osten), gegen Mittag (Süden), gegen Abend (Westen), gegen Mitternacht (Norden), erklärt Pia Blum. Wann der Zins fällig sei, werde als Maria Lichtmess (2. Februar) bezeichnet oder ist es der hl. Matthias (24. Februar) oder am heiligen Georg (23. April). Da früher jeder Kanton sein eigenes Münzrecht hatte, fragt sich, welcher Betrag gemeint ist, wenn von Thalern, Gulden, Kronen, Livres franz, Kreuzer, Dublonen oder alten Franken die Rede ist? Eine grosse regionale Vielfalt von Begriffen sei auch bezüglich der Masse und Gewichte zu finden.

Das Ererbte besitzen Nach der Motivation gefragt, zitiert Pia Blum Goethe (Schriftproben links): «Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb UFA-REVUE · 6 2011

Pia Blum schreibt, liest und macht Übersetzungen der Kurrentschrift.

es, um es zu besitzen». Wenn man das Ererbte nutze, pflege, aber auch weiterentwickle, bereite es Vergnügen. Die Bäuerin erschliesst so für ihre Generation die Vergangenheit des Betriebs und kann dies an ihre Söhne weitergeben.

Freunde und Verein Über den Verein «Freunde der deutschen Kurrentschrift» pflegt Pia Blum Brieffreundschaften und Kontakte. Auf der Website ist auch der historische Bezug nachzulesen. So sei die deutsche Kurrentschrift eine so genannte Laufschrift (lat.: currere = laufen). Durch die Vereinheitlichung der Schriften in den 30er Jahren ging diese Schrift vergessen. In den Schulen wurde dann vor allem die französische oder lateinische Schreibschrift gelehrt.

Autor Daniela Clemenz, UFA-Revue, 8401 Winterthur Verein «Freunde Deutscher Kurrentschrift». Kontakt: Kurt Kanobel, Grauholzstrasse 33, 3063 Ittigen, 031 921 18 96, kurt.kanobel@bluewin.ch www.deutsche-kurrentschrift.de

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ICH BIN GERNE BAUER LANDLEBEN

Ich bin ein neuer Bauer

Raphaël Gendre (24) aus Sorens (FR)

«Landwirt ist ein strenger Beruf ohne Leidenschaft, nähme das niemand auf sich.»

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Raphaël Gendre fühlt sich bemüssigt seine Herkunft zu erklären. Der junge Landwirt (24) stammt nämlich nicht aus einer Bauernfamilie. Die Leidenschaft für die Landwirtschaft erwachte aber früh. Dennoch absolvierte er vorerst eine Ausbildung als Elektriker, um sich nach dem Lehrabschluss in die landwirtschaftliche Berufsausbildung zu stürzen. Die Praxis erwarb er auf einem Bio-Betrieb mit Melkroboter. Nach den Winterkursen legte er die Fähigkeitsprüfung in Grangeneuve ab. Sein Ziel ist, den 30-ha-Betrieb seines Onkels zu übernehmen. In Sorens (FR) produziert dieser über 140 000 Kilo Milch, welche er an Milco liefert. Die Umstellung auf Bio war von seinem Onkel vor zehn Jahren erfolgt. «Er reagierte wie andere Betriebsleiter aus der Region auf die steigende Nachfrage nach Bio-Milch,» erklärt Raphaël. Mühsam sei für den Futterbaubetrieb bloss die Blackenbekämpfung. Der junge Greyerzer liebt die Rindviehhaltung. Mit seinen Kühen will er nicht an den regionalen und kantonalen Zuchtausstellungen brillieren, nein, er züchtet die am besten geeignete Kuh für seinen Betrieb und seinen Standort, welche eine Milchleistung zwischen 6000 bis 7000 Liter Milch fast ausschliesslich aus dem Grundfutter geben soll. Seit vier Monaten macht Raphaël morgens den Stall und ist dann unterwegs für Lely, wo er für die Wartung von rund 27 Melkrobotern, die auf Betrieben in der Westschweiz im Einsatz sind, zuständig ist. Daneben absolviert er die Betriebsleiterschule. Mit dem Diplom als Meisterlandwirt perfektioniert er nicht nur seine Ausbildung, sondern der Meistertitel ist für ihn auch eine Garantie für die Zukunft. «Bereits heute braucht es die Fähigkeitsprüfung, um Investitionshilfen zu beanspruchen. Wer sagt mir, dass diese Anforderungen in der Zukunft nicht steigen können – dann bin ich gut gerüstet.» Noch ist die Betriebsübergabe nicht aktuell. Sein Onkel ist knapp über 50 Jahre alt. Gaël Monnerat 6 2011 · UFA-REVUE


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Impressum UFA-Revue Die Mitglieder-Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe. Die Ausgaben Nr. 1, 3, 5, 7-8, 9 und 11 erscheinen mit im Abonnement inbegriffener Beilage «LANDI-Contact». Diese Ausgabe (6/2011) erscheint mit der Sonderbeilage «BioProduktion». ISSN 1420-5106 Herausgeber fenaco Genossenschaft, Erlachstrasse 5, 3001 Bern

UFA-REVUE · 6 2011

Mitherausgeber LV-St. Gallen, GVS Schaffhausen. Die Beteiligungen der Herausgeber an anderen Unternehmungen sind in den gültigen Geschäftsberichten aufgeführt. Erhältlich beim Verlag.

Roggli und Gaël Monnerat. Anne-Marie Trümpi, Redaktionsassistenz.

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Bezugspreis Für Mitglieder landwirtschaftliche Genossenschaften gratis. UFA-Revue-Abonnenten akzeptieren die Nutzung und Weitergabe ihrer Post-Adresse für den Versand von zielgerichteten Mailings. Ist dies nicht erwünscht, kann die Adresse beim Verlag gesperrt werden. Prepress Aline Gsell, Stephan Rüegg, AMW, Winterthur; Mattenbach AG, Winterthur

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