LANDTECHNIK
Ein spezialisierter Partner FENACO AGRARTECHNIK UND ANLAGENBAU Seit etwas mehr als einem halben Jahr leitet Werner Berger den fenaco-Bereich «Agrartechnik und Anlagenbau». Im folgenden Interview beschreibt er seine Tätigkeit und gibt einen Einblick in seine Vorstellungen, in welche Richtung sich der Bereich entwickeln könnte.
Roman Engeler
UFA-Revue: Im Bereich «Agrartechnik und Anlagenbau» der fenaco sind über 100 Personen beschäftigt. In welchen Geschäftsfeldern sind Sie konkret aktiv? Werner Berger: Wir sind in drei wesentlichen Geschäftsfeldern aktiv. Es sind dies der fenaco Anlagenbau, die Landtechnik Zollikofen mit der Importtätigkeit und die sieben Umatec Werkstätten. Welche Bedeutung hat der Anlagenbau innerhalb des Bereichs? Der Anlagenbau ist das kleinste Geschäftsfeld. Es sind dort fünf festangestellte Personen tätig. Hinzu kommen bis zu zehn Temporär-Angestellte während der Umsetzung grösserer Projekte.
fenaco Agrartechnik und Anlagenbau Der Bereich «Agrartechnik und Anlagenbau» der fenaco hat Standorte in Alle (JU), Delémont (JU), Domdidier (FR), Estavayer-le-Lac (FR), Herzogenbuchsee (BE), Ins (BE), Treyvox (FR), Zollikofen (BE) und in Bern. Es werden 110 Mitarbeitende beschäftigt, die im letzten Jahr einen Umsatz von 66 Mio. Fr. erwirtschaftet haben. Im Kerngeschäft rund um die Landtechnik wurde ein Umsatz von 50 Mio. Fr. generiert.
Für die fenaco ist der Anlagenbau aber ein wichtiges Geschäft, sorgen wir doch für den Unterhalt der Getreidesammelstellen oder modernisieren entsprechende Anlagen. Bei grossen Projekten greifen wir schon lange auf ausgewiesene Fachkräfte (gelernte Mühlenbauer) aus Deutschland zurück. Gibt es im Zeitalter der Standortkonzentrationen überhaupt noch Aufträge für Neubauten? Ja, durchaus. Häufig sind es aber Umbauten, wie beispielsweise bei der Sammelstelle von Chavornay, die von einem einfachen Lager in eine grosse, moder22
ne, regionale Sammelstelle mit allen technischen Einrichtungen umgerüstet wurde. Für uns ist dies ein Neubau. Die Landtechnik Zollikofen importiert und handelt Landmaschinen. Mit welchen Herstellern arbeiten Sie zusammen? Wir arbeiten mit Herstellern wie Fliegl, McHale, Gilibert, Trioliet, Loma, Sigma 4, Göweil und neu Sauerburger zusammen. Von diesen Herstellern importieren wir ihre ganzen Programme oder Teile davon und vertreiben diese an eigene und externe Fachhändler. Darüber hinaus sind wir in Zollikofen selbst auch als regionaler Fachhändler tätig. Die Landtechnik Zollikofen produziert auch Landmaschinen. Wie hat sich dieses Standbein entwickelt? Das ist eine interessante Sparte. Landtechnik Zollikofen hat beispielsweise die Maispresse erfunden und entwickelt. Heute wird dieses Produkt aber vom österreichischen Hersteller Göweil als «LT-Master» produziert und verkauft. In Zollikofen werden aber auch heute noch in geringen Stückzahlen Maispressen gebaut. Weitere Produkte sind die Dosierwagen «Jumbo» und «Jumbolino», mit denen wir Marktanteile von über 50 % im Segment der Erntewagen haben. Es sind geniale Wagen zum Silieren, konzipiert für Schweizer Verhältnisse. Heute bauen wir diese Wagen aber nicht mehr selbst, sondern lassen diese in Lizenz im Ausland herstellen. Mit den sieben Umatec Werkstätten sind Sie als aktiver Fachhändler für Traktoren und Landmaschinen namhafter Marken tätig. Welches Segment decken
Sie über diese Werkstätten ab? Mit den Umatec Werkstätten sind wir auf der Stufe Fachhändler und nicht auf Stufe Importeur tätig. Wir sehen uns als kompetente Partner für Landwirte, Lohnunternehmer und für den Kommunalbereich. Wir verkaufen insbesondere Traktoren und Erntetechnik, inklusive Mähdrescher und Feldhäcksler, und sorgen für den notwendigen Unterhalt dieser Maschinen. Schaut man auf die Produktpalette von Landtechnik Zollikofen und den Umatec Werkstätten, so stellt man fest, dass Sie eine Vielzahl von Marken im Portefeuille haben. Halten Sie an dieser Mehrmarkenstrategie fest? Die Mehrmarkenstrategie macht für uns Sinn, sind wir dadurch doch äusserst flexibel und nicht von wenigen Herstellern abhängig. So gesehen drängt sich für uns keine Strategieänderung auf. An der Generalversammlung des schweizerischen Landmaschinenverbands wurde unlängst über die (zu grosse) Zahl der Händler diskutiert. Wie sieht diesbezüglich Ihre Haltung aus? Bei den Händlern haben wir eine Struktur, die in einem freien Markt gewachsen ist und die man nicht von heute auf morgen einfach verändern kann. Der Markt wird in Zukunft sicher für eine gewisse Strukturbereinigung sorgen. Was unsere Werkstätten betrifft, behaupte ich zu sagen, dass sie oberhalb der kritischen Grösse sind und deshalb als Zukunftsbetriebe bezeichnet werden können. Eine gewisse Grösse braucht es heute einfach, damit man das Ausbildungsniveau halten und die Infrastruktur effizient ausnutzen kann. Im Schnitt