UFA-Revue 10/17

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Nutztiere

Fleisch-Importe sind gesunken Im ersten Halbjahr des Jahres wurden 55 000 Tonnen Fleischprodukte und Schlachtnebenprodukte aus dem Ausland in die Schweiz importiert. Bei fast allen Fleischprodukten wurden tiefere Halbjahreszahlen erreicht als in vorhergehenden Jahren. Ein Anstieg wurde bei den importierten Kuhhälften verzeichnet, dies ist auf die tiefere Schweizer Schlachtmenge beim Rind- und Kalbfleisch zurückzuführen. Hingegen sind die Schweizer Mengen in den Bereichen Schweine- und Geflügelfleisch gestiegen. Dieser Zusammenhang zeigt auf, dass der Import stark mit der Schweizer Produktionsmenge zusammenhängt. Insgesamt sanken die beobachteten inländischen Schlachtmengen im ersten Halbjahr 2017 um knapp ein Prozent auf 234.2 Mio Kilogramm. Deutschland wichtigster Partner Deutschland bleibt auch im laufenden Jahr der wichtigste Handelspartner für die Schweiz im Fleischbereich. Produktspezifisch werden teilweise zwar Importe aus weiteren Ländern wie etwa Italien bei den Wurstwaren (69 % Anteil) oder Brasilien beim Geflügel (33 %) getätigt . Dennoch stammt im laufenden Jahr über ein Vierteil aller mengenmässigen Fleischimporte aus dem nördlichen Nachbarland (27 %).

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BVD – Am Ball bleiben Vor Beginn des BVD-Ausrottungsprogramms im Jahr 2008 betrugen die BVD-bedingten Verluste des Milchsektors jährlich 9.5 Mio Franken (85 – 89.–/Kuh/Jahr). Kürzlich wurde eine Studie über den Nutzen des Ausrottungsprogramms publiziert, welche von der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern im Auftrag des BLV durchgeführt wurde. Der Zeitraum von 2008 bis 2012 wurde analysiert und die Kosten des Programms den BVD-bedingten Verlusten gegenübergestellt. Dies ergab für den Milchsektor einen Kapitalwert von 45 Mio Franken. Die Gewinnschwelle wurde 2015

erreicht. Der Nutzen des Ausrottungsprogramms übersteigt folglich die Kosten für die Bekämpfung und Überwachung von BVD. Über 99 Prozent der Schweizer Rinderhaltungen sind BVD-frei. Aufgrund des Tierverkehrs kann es jedoch rasch wieder zu Ausbrüchen kommen. Deshalb hat der Veterinärdienst Schweiz beschlossen, die Überwachung auszuweiten. Im Herbst wird die Tankmilch aller milchliefernden Betriebe auf BVD untersucht. Damit sollen allfällige BVD-Infektionen frühzeitig entdeckt und Massnahmen ergriffen werden können.

Ammoniakemissionen im Stall senken

Der traditionelle Zuger Stierenmarkt Bereits zum 127. Mal fand in Zug der Stierenmarkt in Zug statt. Geschätzte 12 000 Besucher fanden am 6. und 7. September den Weg auf das Stierenareal in Zug. Insgesamt wurden 215 Stiere in 27 Kategorien aufgeführt und erhielten eine Herdebuch-Prämierung. Total 11 Stierenhalter erhielten für ihre Stiere eine Gold-, 12 eine Silber- und 59 eine Bronzemedaille.

Neu haben Landwirte, Stallbauund Einrichtungsfirmen sowie kantonale Beratungsdienste Zugang und weitere Interessierte die Möglichkeit, auf der Homepage www. ammoniak.ch Informationen und Massnahmen zur Reduktion von Ammoniakemissionen im Stall zu beziehen. Besonders auf bauliche Massnahmen wird dabei eingegangen. So helfen beispielsweise Laufflächen mit Quergefälle und Harnsammelrinne sowie erhöhte Fressstände bei der Reduktion der Ammoniakemissionen im Rindviehstall. Detaillierte Massnahmen sind der Homepage zu entnehmen. Betriebsportraits runden die Übersicht ab und erlauben einen Einblick in optimierte Ställe. Die Informationsplattform verbindet damit Praxis, Vollzug und Forschung.

Rund 400 – 500 geladene Gäste hatten die Ehre, bei der Muni­ taufe für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 dabei zu sein. Aus dem OB-Stier Rubel wurde – ganz im Sinne der Tradition und Geschichte der Stadt Zug – Kolin. Der Name ist auf den Heldentod von Peter Kolin zurückzuführen, der 1422 im Kampf um das Zuger Banner getötet wurde.

Eine erhöhte Wachsamkeit seitens der Tierhalter und Tierärzte ist von zentraler Bedeutung. BVD-betroffene Betriebe spüren die Auswirkungen oft noch Monate nach der Schlachtung des letzten PITiers. Denn Kühe, die während der Trächtigkeit mit BVD in Kontakt kamen, können weitere PI-Tiere gebären. Sperren und Hygienemassnahmen müssen daher unbedingt eingehalten werden. Nur so kann die Infektionskette unterbrochen werden.

Gummimatten bringen mehr Tierwohl Hinsichtlich des Vollspalten­ verbots, das ab September 2018 gilt, hat die Forschungsanstalt Agroscope untersucht , wie Mastställe angepasst werden können, ohne dass der Stall umgebaut werden muss. Die Liegeflächen wurden mit Gummimatten mit einem Perforationsgrad von 5 % und 10 % sowie unperforierten Gummimatten bedeckt. Zum Vergleich wurden Betonböden mit denselben Perforationsanteilen der Liegeflächen untersucht. Aus den Ergebnissen der Untersuchung leitet Agroscope folgende Hinweise für die Praxis ab: • Mit einer Gummimatte auf der Liegefläche kann die Klauenund Gliedmassengesundheit von Mastschweinen verbessert werden. • Beim Einsatz von Gummimatten im Liegebereich muss bei hohen Temperaturen sichergestellt sein, dass sich die Schweine genügend abkühlen können. • Die Verschmutzung der Mastschweine ist bei Liegeflächen mit reduziertem Perforationsanteil nicht problematisch.

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