Katalog kunstreise warschau

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Kunstreise 2016

Kunstreise Warschau 2016

Christian Siegel Thomas Tiltmann

Warschau

978-3-942703-59-3


Warschau Die polnische Kunst und Kultur als BrĂźcke zwischen Ost- und Westeuropa

Eine Kunstreise mit Studierenden des Studiengangs Kultur- und Medienpädagogik der Hochschule Merseburg


Kunstreise nach Warschau Christian Siegel Eine Kunstreise mit Studierenden als Bestandteil des Studiums macht u.a.a. die Einzigartigkeit des Studiengangs Kultur- und Medienpädagogik aus. Bekannte Reisen von Künstlern, Wirkungsstätten und Motive sind Ziele der Kunstreisen. Diesmal richten wir unseren Blick zu unserem östlichen Nachbarn, nach Polen. Dort waren nicht die touristischen Zentren, wie z.B. Krakau oder Breslau, unsere Ziele. Unser Ziel war Polens Hauptstadt Warschau, Schmelztiegel des Umbruchs, Zentrum des modernen Polens, das den Wechsel vom Sozialismus zur modernen Demokratie deutlich erkennen lässt, gleichzeitig traditionell und hypermodern. Polen ist das erste Land Europas mit einer schriftlich fixierten Verfassung, die 1791 verabschiedet wurde. Bis heute spürt man die demokratische Grundüberzeugung der Polen, die sicherlich auch von der sogenannten Adelsdemokratie in Polen, der frühneuzeitlichen Adelsrepublik Polen-Litauen stammt.

Christian Siegel

Unter dem Thema „Die polnische bildende Kunst als Brücke zwischen Ost- und Westeuropa“ lernten wir die Kultur Polens und viele polnische Künstlerpersönlichkeiten kennen, wie z.B. Ferdynand Ruszczyc, Henryk Berlewi. Unser Kunstreiseprogramm spiegelt diese Ambivalenz zwischen Modernität und Traditionsbewusstsein wieder: Eine Führung durch die historischen Prunkräume

Kunsthistorische Führung im Nationalmuseum, Foto: Christian Siegel

des von Stalin Polen geschenkten Kulturpalastes, die Führung durch das Nationalmuseum stehen im Kontrast zur Street-Art-Führung durch den Stadtteil Praga. Im Nationalmuseum, dass aus dem 1862 eröffneten Museum der schönen Künste hervorging, 1916 in Muzeum Narodowe umbenannt wurde und 1938 in dem interessanten 1920-Jahre Bau offiziell eingeweiht wurde, erhielten wir eine exzellente kunsthistorische Führung durch die bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, die immer den Kontext zur westeuropäischen Kunst an ausgestellten Beispielen herstellte. Spannend ist dort die Abteilung für die Kunst vom Ende des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts, die z.T. hochpolitisch ist.


Große Betroffenheit löste der Besuch des Polin-Museums aus, in dem die Geschichte der jüdischen Bevölkerung Warschaus und Polens interaktiv nacherlebt werden kann. Zwischen den Besuchen und Führungen blieb immer Zeit zum Sammeln von Eindrücken, die zum künstlerischen Arbeiten anregten. Es entstanden viele unterschiedliche Reiseskizzen, Reisefotografien, Videound Audioaufnahmen, die sich zu einem gelungenen Porträt der Stadt Warschau in der Präsentation und Ausstellung zusammenfügen.

Street-Art Führung in Praga, Foto: Christian Siegel

Der zeitgenössische Aspekt alternativer Kunst wurde uns im Rahmen einer Street-Art-Führung im Stadtteil Praga aktiv und intensiv durch Franciszek Płóciennik, einen Mitarbeiter des Praga-Museums, nahe gebracht. Er organisierte für uns auch einen Workshop zum kreativen Texten zur Street-Art. Spannend war für uns die noch immer spürbare Aufbruchsstimmung und Internationalität der jungen Polen – die im Gegensatz zur derzeitigen eher national gesinnten politischen Strömung steht. So konnten wir unsere Aufmerksamkeit sowohl auf die europäische und polnische Bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts als auch auf zeitgenössische moderne Kunst richten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede entdecken, aber vor allem eine tief empfundene europäische Verbundenheit erleben.

Einführung durch unsere Dolmetscherin Iwona Jaworska-Brach vor dem Besuch des Polin-Museums, Foto: Christian Siegel

Noah Elias Schlegel


Warschau „Die ganze Nation baut seine Stadt wieder auf.“ Eine Parole an das Volk in Warschau zum Wiederaufbau der Stadt. Eine Parole in der heutigen Hauptstadt Polens, die nach dem 2. Weltkrieg zu 85 % zerstört war. Die Trümmerwüste wurde mit Hilfe der Bewohner Warschaus mit Leben gefüllt. Sarah Christl

Johanna Staden

Johanna Staden


Charlotte Pohl

Antonia Andrae


Benedikt Aigner

Benedikt Aigner

Benedikt Aigner


Frieda Rahn

Lea Konitz


Alexander Potschkat

Jessica Lucas

Jessica Lucas


Julia Kreische

Martin Ruckert


Judith Braune

Tamara Jesch


Hannah Folhoffer

Lena Giegerich


Auf der anderen Seite Auf der anderen Seite gibt es keine schöne Altstadt, hier ist Warschau nicht modern. Auf der anderen Seite ist die Zeit scheinbar stehen geblieben, hier gibt es Gründerzeithäuser aus Vorkriegszeiten. Auf der anderen Seite leben die vom Aufschwung Abgehängten, hier erhellen die Marienaltäre die Hinterhöfe. Auf der anderen Seite, das ist östlich der Weichsel. Auf der anderen Seite, das ist Praga. Hier ist der wilde Osten. Hier ist Raum für Kreative und Nachtaktive. Hier ist Grafitti. Hier ist Kunst. Hier ist Hip. Hier ist Gentrifizierung. Hier ist PRAGA. Sophie Weber

Lena Giegerich

Marian Hawlik


Robert Vogel

Thomas Tiltmann


Anja Ferber

Anja Ferber


Lena Giegerich

Oliver Schulz


Tamara Jesch

Hannah Becker


Oliver Schulz

Oliver Schulz


Sarah Christl

Hannah Becker


Martin Ruckert

Hannah Folhoffer

Jasmin Weber


Mona Lang

Hannah Becker


Tamara Jesch Robert Vogel


Sophie Weber

Jasmin Weber


Jana Weichsel

Moritz Rakutt


Marian Hawlik

Tamara Jesch


„Are the polish people friendly?“ „Actually yes, but we are complaining a lot. The French doing that too but we are better because we can complain about complaining.“ Sarah Christl

Sophie Weber

Jasmin Weber

Jasmin Weber


Lea Konitz

Jasmin Weber


Vanessa Ernst

Lea Konitz


„Stalins Rache“ Wie ein Koloss aus Stein ragt er auf, zwischen Türmen aus Stahl und Glas. Fast seltsam, irgendwie fehl am Platz, und prägt doch das Bild der Stadt. 231 Meter hoch, überragt jedes Dach, gebaut einst als Symbol der sowjetischen Macht und deshalb verachtet von so vielen der Stadt. Der Kulturpalast

Sophie Weber

Noah Elias Schlegel

Sophie Weber


Sophie Weber

Warschau Eine Stadt in der 90 % Katholiken wohnen. Eine Stadt in der trotzdem keine Kirchensteuer gezahlt werden muss. Eine Stadt in der theoretisch Politik und Kirche getrennt voneinander sind. Eine Stadt in der diese Trennung praktisch nicht funktioniert. Sarah Christl

Julia Kreische


Martin Ruckert

Jonas Fritzsche


Charlotte Pohl

Jessica Lucas

Julia Forchheim


Moritz Rakutt

Martin Ruckert


Judith Braune

Judith Braune


Mona Lang

Lea Konitz


Charlotte Pohl

Jasmin Weber


Lotta Lechtenberg

Tony Behrends


Lina Itner Warschau Benennt die größte und prächtigste Straße als „Krakauerstraße“ um Krakau zu ehren. Krakau benennt die kleinste und hässlichste Straße als „Warschauerstraße“ um Warschau für den Verlust des Hauptstadttitels zu rügen. Sarah Christl

Lina Itner


Paulina Schรถnfelder Lea Konitz


Kunstreise 2016 Teilnehmerliste Benedikt Aigner

Lina Itner

Noah Elias Schlegel

Antonia Andra

Tamara Jesch

Oliver Schulz

Hannah Becker

Lea Konitz

Paulina Schรถnfelder

Tony Behrends

Julia Kreische

Johanna Staden

Franziska Braun

Mona Lang

Robert Vogel

Judith Braune

Lotta Lechtenberg

Jasmin Weber

Sarah Christl

Jessica Lucas

Sophie Weber

Vanessa Ernst

Theresa Paul

Jana Weichsel

Anja Ferber

Gerda Pethke

Hannah Folhoffer

Charlotte Pohl

Julia Forchheim

Alexander Potschkat

Jonas Fritzsche

Frieda Rahn

Lena Giegerich

Moritz Rakutt

Marian Hawlik

Martin Ruckert

Roland Klinzing

Jasmin Weber


Impressum Herausgeber:

Christian Siegel, Thomas Tiltmann

Redaktion:

Lea Konitz, Moritz Rakutt, Jasmin Weber

Textautoren:

Christian Siegel, Sarah Christl, Sophie Weber

Gestaltung/Layout:

Lea Konitz, Moritz Rakutt, Jasmin Weber

Künstlerische Betreuung:

Christian Siegel, Thomas Tiltmann

Film

Gerda Pethke & Fanziska Braun: „Warszawa“ 7:00

Audio Moritz Rakutt: Park 1:00 Theresa Paul: Markthalle - Hala Mirowska 0:50 Marktplatz - Rynek Starego Miasta 2:00 Gottesdienst in der Kirche - Kościół Paulinów 1:40 Straßenband 2:00 Regenrohr in Praga 0:55 U-Bahn 1:40

Band 11 der Reihe SaaleKunstKultur Herausgeber: Christian Siegel © Hochschule Merseburg 2016 ISBN 978-3-942703-59-3


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